[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Antrieb für eine Verarbeitungsmaschine
für Bogenmaterial nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und 2. Die Erfindung eignet
sich insbesondere für eine Verarbeitungsmaschine mit Druck- und/oder Lackwerken.
[0002] Ein Antrieb dieser Art ist aus
EP 0 812 683 B1 für eine Bogenoffsetdruckmaschine bekannt, bei welcher die das Bogenmaterial führenden
Zylinder bzw. Trommeln (Bogenführungszylinder) eines oder mehrerer Druckwerke über
einen gemeinsamen Räderzug miteinander verbunden sind und mittels wenigstens eines
auf den Räderzug wirkenden Antriebs antreibbar sind. Der Räderzug und der wenigstens
eine Antrieb bilden einen Hauptantrieb der Bogenoffsetdruckmaschine. In jedem Druckwerk
kann insbesondere der Plattenzylinder mechanisch vom auf die Bogenführungszylinder
wirkenden Räderzug des Hauptantriebs entkoppelt sein. Hierzu erfolgt ein eigenmotorischer
Antrieb direkt auf jeden in den Druckwerken vorgesehenen Platten-/Förmzylinder in
Form je eines Einzelantriebes. In dieser Ausbildung ist der Gummituchzylinder in den
Hauptantrieb integriert. Der Hauptantrieb sowie die Einzelantriebe sind schaltungstechnisch
mit einer Maschinensteuerung gekoppelt, wobei die mit je einem Einzelantrieb gekoppelten
Platten-/Formzylinder in vorgebbarer Weise gegenüber den mittels Hauptantrieb und
Räderzug angetriebenen Zylindern antreibbar sind.
[0003] Ein Einzelantrieb für einen Zylinder einer Druckmaschine ist aus
DE 41 38 479 A1 bekannt. Der Rotor ist drehfest mit dem Zylinder verbunden und der Stator ist mit
einer Seitengestellwand fest verbunden.
[0004] Aus
DE 103 27 218 A1 ist eine Weiterbildung des Einzelantriebs für einen Zylinder bekannt. Der Zylinder
umfasst in bekannter Weise einen Zapfen, der über ein Wälzlager in einer Anschlusskonstruktion,
bevorzugt eine Seitengestellwand, aufgenommen ist. Der Rotor ist wiederum drehfest
mit dem Zylinderzapfen und der Stator des Einzelantriebes ist wiederum mit der Anschlusskonstruktion
verbunden. Dabei ist der Rotor an einer Stirnseite eines Innenrings des Wälzlagers
verbunden und der Stator ist von einem Gehäuse aufgenommen, welches über ein Lagergehäuse
mit der Anschlusskonstruktion (Seitengestellwand) verbunden ist.
Die genannten Lösungen eignen insbesondere für Zylinder deren Lage unveränderbar ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und einen Antrieb der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass eine Einzelantriebslösung für einen lageveränderbaren
Zylinder realisierbar ist, wobei zumindest die das Bogenmaterial führenden Zylinder
über einen gemeinsamen Räderzug von einem Hauptantrieb antreibbar sind.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 und 2 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Ein erster Vorteil ergibt sich daraus, dass das Verfahren und die Vorrichtung eine
Antriebslösung gewährleisten, die insbesondere für zumindest einen Zylinder in einer
Verarbeitungsmaschine geeignet ist, welcher mit einem Einzelantrieb gekoppelt und
in seiner Lage, speziell seiner Achsposition, zu einem benachbarten Zylinder, speziell
einem Bogenführungszylinder, veränderbar ausgebildet ist. Zylinder mit veränderbarer
Achslage können als Gummituchzylinder in Druckwerken, insbesondere Offset- und/oder
Flexodruckwerken und/oder Formzylinder in Flexo- und/oder Lackwerken ausgebildet sein.
Derartige Zylinder sind von einem Hauptantrieb mit Räderzug mechanisch getrennt und
eigenmotorisch direkt antreibbar.
[0008] Als zweiter Vorteil ist zu nennen, dass an wenigstens einem mittels Einzelantrieb
antreibbaren, lageveränderbaren Zylinder ein Druckplattenwechsel erfolgen kann und
der unmittelbar benachbarte, vom Hauptantrieb mit Räderzug antreibbare, beispielsweise
Bogenführungszylinder in einem Lackwerk bzw. Flexodruckwerk, mittels einer Waschvorrichtung
gleichzeitig oder phasenversetzt gereinigt werden kann. Alternativ kann beispielsweise
während an wenigstens einem mittels Einzelantrieb gekoppelten, lageveränderbaren Zylinder
ein Druckplattenwechsel erfolgt eine zugeordnete Dosiereinrichtung oder zugeordnete
Walzen gereinigt und/oder gewechselt werden. Alternativ kann der einzeln antreibbare
Zylinder (vorzugsweise mit Druckform) in Druck-ab Position mit einer ersten Umfanggeschwindigkeit
gereinigt werden und der benachbarte Bogenführungszylinder kann - angetrieben vom
Hauptantrieb - mit einer zweiten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Weiterhin
kann der antreibbare Zylinder (vorzugsweise mit Druckform) allein gereinigt werden.
Hierzu sind Waschvorrichtungen bevorzugt mit einer Bürste oder einem Reinigungstuch
einsetzbar.
In Druck-ab Position des einzeln antreibbaren Zylinders kann der zugeordnete Einzelantrieb
gegebenenfalls stillgesetzt werden (momentenlos geschaltet). In Druck-ab Position
kann am einzeln angetriebenen Zylinder beispielsweise das Gummituch gespannt oder
gestrippt werden. Weiterhin kann in Druck-ab Position eine dem einzeln antreibbaren
Zylinder zugeordnete Auftragwalze bzw. Rasterwalze eingerichtet werden oder der Walzenstreifen
der Auftragwalze kann justiert werden oder die eingesetzte Rasterwalze kann gegen
eine weitere Rasterwalze gewechselt werden. Zum Voreinfärben (einschließlich Lackieren)
kann der einzeln antreibbare, lageveränderbare Zylinder mit zum Bogenführungszylinder
höherer Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden.
Somit sind mögliche Stillstandszeiten, beispielsweise beim Druckplattenwechsel vermeidbar
und insgesamt durch zeitgleich oder phasenversetzt ablaufende Verfahrensschritte am
jeweiligen Druck- bzw. Flexodruck-/ Lackwerk können Rüstzeiten verkürzt werden.
[0009] Als dritter Vorteil kann aufgeführt werden, dass der zumindest eine lageveränderbare
Zylinder in Druck-an Stellung sowie Druck-ab Stellung bewegbar ist. Alternativ kann
ebenso eine zwischen Druck-an Stellung und Druck-ab Stellung liegende sanfte Druckbeistellung
eingenommen werden. Beispielsweise ist diese Betriebsweise für nicht am Druck-/Lackierprozess
beteiligte, lageveränderbare Zylinder geeignet zur Verbesserung der Bogenführung im
Druck-/Lackspalt. Bei einer derartigen Lageveränderung des zumindest einen Zylinders,
d.h. Veränderung der Achsposition zu einem benachbarten, das Bogenmaterial führenden
und ortsfest gelagerten Zylinder, kann der am lageveränderbaren Zylinder angeordnete,
gesamte Einzelantrieb bei diesen Veränderungen synchron mitbewegt werden. Weiterhin
ist von Vorteil, dass der zumindest eine lageveränderbare Zylinder mittels des Einzelantriebs
synchron oder asynchron zu dem benachbarten das Bogenmaterial führenden und ortsfest
gelagerten Zylinder antreibbar ist oder bei Bedarf stillsetzbar ist (momentenlos geschaltet).
Bei einer sanften Druckpressung (bei nicht am Druck-/Lackierprozess beteiligtem Zylinder)
sind die Umfangsgeschwindigkeiten von einzeln angetriebenen Zylinder und Bogenführungszylinder
annähernd synchron.
[0010] Ein vierter Vorteil liegt dahingehend vor, dass der einzeln angetriebene, lageveränderbare
Zylinder auch schräg registert werden kann. Hierzu können die beiden Verstelleinrichtungen
einzeln und unterschiedlich betätigt werden, so dass die Achsposition des einzeln
angetrieben Zylinders die Achsposition des benachbarten Bogenführungszylinders in
einem definierten Winkel schneidet.
[0011] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- eine Verarbeitungsmaschine mit Offsetdruckwerken und wenigstens einem Lackwerk,
- Fig. 2
- ein Lackwerk mit einem lageveränderbaren Zylinder,
- Fig. 3
- einen lageveränderbaren Zylinder mit einem Einzelantrieb.
[0012] Eine Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial umfasst in Förderrichtung 18 des Bogenmaterials
betrachtet mehrere Druckwerke A bis D sowie wenigstens ein Lackwerk E. Das erste Druckwerk
A umfasst, einen Druckzylinder 2, einen Gummituchzylinder 7, einen Platten-/Formzylinder
6, ein Farbwerk 4 und bei Bedarf ein Feuchtwerk 5. Dem Druckzylinder 2 kann nach dem
Druckspalt, gebildet aus Gummituchzylinder 7 und Druckzylinder 2, eine Trocknereinrichtung
10 zugeordnet sein. Dem Druckwerk A ist eine Anlagetrommel 1 vorgeordnet. Die weiteren
Druckwerke B bis D sind im Wesentlichen baugleich ausgebildet. Zwischen den Druckwerken
A bis D sowie zwischen dem Druckwerk D und dem Lackwerk E sind Transferzylinder 3
angeordnet. Die Anlagetrommel 1, die Druckzylinder 2 sowie die Transferzylinder 3
sind als Bogenführungszylinder mit Bogenhaltemitteln ausgebildet und sind mit einem
Hauptantrieb 11, gebildet aus einem durchgehenden Räderzug und wenigstens einen ein
Antriebsmoment in den Räderzug einspeisenden Antriebsmotor, gekoppelt. Im vorliegenden
Beispiel sind die Gummituchzylinder 7 mit in den Räderzug des Hauptantriebes 11 integriert.
Hingegen sind die Platten-/Formzylinder 6 vom Hauptantrieb 11 mechanisch getrennt
jeweils mit einem Einzelantrieb 12 bis 15 gekoppelt.
[0013] Das Lackwerk E umfasst einen Druckzylinder 2 sowie einen in seiner Lage veränderbaren
Zylinder 8, welcher hier als Formzylinder ausgebildet ist. Dem Zylinder 8 ist eine
Dosiereinrichtung 9 zugeordnet, welche beispielsweise in an sich bekannter Weise aus
einem Kammerrakelsystem 22 und einer gerasterten Auftragwalze 21 (Aniloxwalze) gebildet
ist. Dem Druckzylinder 2 kann analog zu den Druckwerken A bis D eine Trocknereinrichtung
10 zugeordnet sein. Dieser Druckzylinder 2 ist in den Hauptantrieb 11 integriert,
hingegen ist der Zylinder 8 mit einem Einzelantrieb 16 gekoppelt. Sämtliche Einzelantriebe
12 bis 16 können baugleich sein.
[0014] Der Hauptantrieb 11 sowie die Einzelantriebe 12 bis 16, speziell je ein lagegeregelter
Motor, sind mit einer übergeordneten Maschinensteuerung 17 schaltungs- und datentechnisch
gekoppelt. Dabei sind die Einzelantriebe 12 bis 16 direkt und in vorgebbarer Weise
gegenüber den vom Hauptantrieb 11 mit Räderzug betriebenen Zylindern 1, 2, 3, 7 antreibbar.
[0015] Die Anlagetrommel 1, die Druck- und Transferzylinder 2, 3, die Gummituchzylinder
7, die Platten-/Formzylinder 6 sowie der zumindest eine Zylinder 8 weisen Zylinderkanäle
19 für die Aufnahme von Haltemitteln zum Druckplatten- bzw. Gummituchspannen oder
zum Fixieren von Bogenmaterial auf. Für die Zuführung und Abförderung wenigstens einer
Druck-/Lackplatte kann jedem Platten-/Formzylinder 6 sowie dem wenigstens einen Zylinder
8 je eine Plattenwechseleinrichtung 20 zugeordnet sein.
[0016] Der lageveränderbare Zylinder 8 ist zu dem unmittelbar benachbarten, ortsfest gelagerten
Druckzylinder 2 mit einer veränderbaren Achsposition 23, 23' in Seitengestellen 24
gelagert. Hierzu ist in den Seitengestellen 24 je eine Verstelleinrichtung 25 gelagert,
welche beispielsweise als je eine Exzenterbuchse ausgebildet ist. Jede Verstelleinrichtung
25 für die Achsposition 23, 23' ist mit einer Betätigungseinrichtung 26, beispielsweise
einem pneumatisch betreibbaren Arbeitszylinder, getriebetechnisch gekoppelt. Die Betätigungseinrichtungen
26 sind beispielsweise mit der Maschinensteuerung 17 schaltungs- und datentechnisch
gekoppelt und sind vorzugsweise synchron ansteuerbar. Die Achsposition 23 des einzeln
antreibbaren, lageveränderbaren Zylinders 8 ist vorzugsweise achsparallel zur Achse
des benachbarten Bogenführungszylinders 2. Bei Bedarf kann der einzeln angetriebene,
lageveränderbare Zylinder 8 auch schräg registert werden (Schrägregisterung). Hierzu
wird zumindest eine der beiden Verstelleinrichtungen 25 einzeln mittels Betätigungseinrichtung
26 verstellt. Bei Bedarf können beide Verstelleinrichtungen 26 einzeln und unterschiedlich
betätigt werden, so dass die Achsposition 23 des einzeln angetrieben Zylinders 8 die
Achsposition des benachbarten Bogenführungszylinders 2 in einem definierten Winkel
schneidet.
[0017] Am Zylinder 8 ist der Einzelantrieb 16, gebildet aus einem Stator 29 und einem konzentrisch
zum Stator 29 angeordneten Rotor 30, angeordnet. Der Rotor 30 ist beispielsweise am
oder auf dem Zylinderzapfen des Zylinders 8 angeordnet. Dagegen ist der Stator 29
mittels einer Befestigungseinrichtung 28 an der Verstelleinrichtung 25 lösbar fixiert.
[0018] Bei Bedarf kann an dem Zylinder 8 eine Seitenregistereinrichtung 33 vorgesehen sein,
welche auf den Zylinder 8 in Achsrichtung wirkt. Die Seitenregistereinrichtung 33
kann an der Stirnseite des Zylinderzapfens (Zylinder 8) angeordnet und mittels einer
Halterung 34 am Einzelantrieb 16 oder der Verstelleinrichtung 25 angeordnet sein.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise aus
DE 10 2004 019 136 A1 bekannt.
Der Bogenführungszylinder 2 kann einen Sensor für die Drehwinkelerfassung aufweisen
und der einzeln antreibbare, lageveränderbare Zylinder 8 kann ebenso einen Sensor
für die Drehwinkelerfassung aufweisen. Beide Sensoren sind schaltungs- und datentechnisch
mit der Maschinensteuerung 17 gekoppelt, wobei bevorzugt der Sensor am Bogenführungszylinder
2 als Referenzsensor dient und der Sensor am Zylinder 8 der Istwertermittlung dient.
Die bei einer möglichen Verstellung wenigstens einer Verstelleinrichtung 25 mittels
Betätigungseinrichtung 26 des Zylinders 8 überlagerte Bewegung (Druck-ab Position,
Druck-an Position, sanfte Druckbeistellung) wird bevorzugt der Maschinensteuerung
17 als Signal übermittelt, dort verarbeitet und an den Einzelantrieb 16 wird ein Ausgangssignal
übermittelt zwecks Ansteuerung und gegebenenfalls Korrektur des Umfangsregisters oder
der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders 8.
[0019] Der lageveränderbare Zylinder 8 kann ein Synchronisationsmittel 31 umfassen, welches
beispielsweise am Zylinderzapfen angeordnet ist. Das Synchronisationsmittel 31 kann
ein Zahnrad oder eine sonstige Einrichtung, beispielsweise eine Eindeutigkeitskupplung,
sein, die zum benachbarten Druckzylinder 2, speziell seinem Antriebsrad 27, bei Bedarf
in Funktionsverbindung gebracht werden kann. Am Druckzylinder 2 bzw. dem Antriebsrad
27 ist eine Synchronisationseinrichtung 32 angeordnet, welche mit dem Synchronisationsmittel
31 in Funktionsverbindung bringbar ist. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise
aus
DE 4226392 C1 bekannt. Weiterhin kann im Notbetrieb der Zylinder 8 mit dem benachbarten Bogenführungszylinder
2 synchronisiert werden. Dabei wird der Einzelantrieb 16 des Zylinders 8 momentenlos
geschaltet.
[0020] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Im Druck- bzw. Lackierbetrieb des
Lackwerks E (alternativ eines Flexodruckwerks) ist der Zylinder 8 in Druck-an Position
und mit dem zugeordneten Bogenführungszylinder 2 in Kontakt. Hierbei befindet sich
der Zylinder 8 (mit Einzelantrieb 16) in der Achsposition 23 (Fig.2; 3). Soll der
Zylinder 8 in seiner Lage verändert werden, beispielsweise in eine sanfte Druckpressung
oder eine Druck-ab Position, so werden beidseitig die Betätigungseinrichtungen 26
aktiviert, derart, dass die beidseitigen Verstelleinrichtungen 25 den Zylinder 8 mit
Einzelantrieb 16 von der Achsposition 23 in die Achsposition 23' (Druck-ab Position)
verschwenken. Der komplette Einzelantrieb 16 (Stator 29 und Rotor 30) wird dabei stets
gemeinsam mit dem Zylinder 8 in der Lage verändert. Soll der Zylinder 8 von der Achsposition
23' in die Achsposition 23 in der Lage verändert werden, so werden die Betätigungseinrichtungen
26 und die Verstelleinrichtungen 25 erneut aktiviert und der Zylinder 8 aus der Achsposition
23' in beispielsweise die Achsposition 23 verschwenkt.
[0021] Das Arbeitsverfahren ist wie folgt: Ausgehend von einer anzutreibenden Verarbeitungsmaschine
für Bogenmaterial, deren Bogenführungszylinder und gegebenenfalls Gummituchzylinder
(falls Druckwerke A bis D) vorliegen) mit einem aus einem Räderzug und wenigstens
einem ein Antriebsmoment darauf einspeisenden Antrieb gebildeten Hauptantrieb 11 gekoppelt
sind und wenigstens ein nicht vom Hauptantrieb angetriebener Zylinder 8 mit einem
eigenmotorisch antreibbaren Einzelantrieb 16 gekoppelt ist, wobei der oder die Einzelantriebe
16 in vorgebbarer Weise gegenüber dem Hauptantrieb 11 vorzugsweise mittels einer Maschinensteuerung
17antreibbar ist bzw. sind, wird der zu einem Bogenführungszylinder 2, 3 unmittelbar
benachbarte, in Seitengestellen 24 mit einer veränderbaren Achsposition 23, 23' gelagerte
und mit dem Einzelantrieb 16 gekoppelte Zylinder 8 bei einer Veränderung der Achsposition
23, 23', insbesondere durch eine Verstelleinrichtung 25 und eine daran wirkende Betätigungseinrichtung
26, des Zylinders 8 gemeinsam mit dem den Einzelantrieb 16 bildenden Stator 29 und
Rotor 30 synchron bewegt.
[0022] Bezugszeichenliste
- 1
- Anlegetrommel
- 2
- Druckzylinder
- 3
- Transferzylinder
- 4
- Farbwerk
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Platten-/Formzylinder
- 7
- Gummituchzylinder
- 8
- Zylinder
- 9
- Dosiereinrichtung
- 10
- Trocknereinrichtung
- 11
- Hauptantrieb
- 12
- erster Einzelantrieb
- 13
- zweiter Einzelantrieb
- 14
- dritter Einzelantrieb
- 15
- vierter Einzelantrieb
- 16
- fünfter Einzelantrieb
- 17
- Maschinensteuerung
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Zylinderkanal
- 20
- Plattenwechseleinrichtung
- 21
- Auftragwalze
- 22
- Kammerrakelsystem
- 23
- Achsposition
- 24
- Seitengestell
- 25
- Verstelleinrichtung
- 26
- Betätigungseinrichtung
- 27
- Antriebsrad
- 28
- Befestigungseinrichtung
- 29
- Stator
- 30
- Rotor
- 31
- Synchronisationsmittel
- 32
- Synchronisationseinrichtung
- 33
- Seitenregistereinrichtung
- 34
- Halterung
- A
- erstes Druckwerk
- B
- zweites Druckwerk
- C
- drittes Druckwerk
- D
- viertes Druckwerk
- E
- Lackwerk
1. Verfahren zum Antreiben einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, deren Bogenführungszylinder
und gegebenenfalls Gummituchzylinder mit einem aus einem Räderzug und wenigstens einem
ein Antriebsmoment darauf einspeisenden Antrieb gebildeten Hauptantrieb gekoppelt
sind und wenigstens ein nicht vom Hauptantrieb angetriebener Zylinder mit einem eigenmotorisch
antreibbaren Einzelantrieb gekoppelt ist, wobei der oder die Einzelantriebe in vorgebbarer
Weise gegenüber dem Hauptantrieb antreibbar ist/sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zu einem Bogenführungszylinder (2) unmittelbar benachbarte, in Seitengestellen
(24) mit einer veränderbaren Achsposition (23, 23') gelagerte und mit einem Einzelantrieb
(16) gekoppelte Zylinder (8) bei einer Veränderung der Achsposition (23, 23') des
Zylinders (8) gemeinsam mit dem den Einzelantrieb (16) bildenden Stator (29) und Rotor
(30) synchron bewegt werden.
2. Antrieb zum Antrieben einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, deren Bogenführungszylinder
und gegebenenfalls Gummituchzylinder mit einem aus einem Räderzug und wenigstens einem
ein Antriebsmoment darauf einspeisenden Antrieb gebildeten Hauptantrieb gekoppelt
sind und wenigstens ein nicht vom Hauptantrieb angetriebener Zylinder mit einem eigenmotorisch
antreibbaren Einzelantrieb gekoppelt ist, wobei der oder die Einzelantriebe in vorgebbarer
Weise gegenüber dem Hauptantrieb antreibbar ist/sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bogenführungszylinder (2) ortsfest in Seitengestellen (24) gelagert ist, dass
ein dem Bogenführungszylinder (2) unmittelbar benachbarter Zylinder (8) mit je einer
Verstelleinrichtung (25) zur Veränderung der Achsposition (23, 23') des Zylinders
(8) zum Bogenführungszylinder (2) in den Seitengestellen (24) gelagert ist,
und dass an dem Zylinder (8) ein Einzelantrieb (16), gebildet aus einem am Zylinder (8) angeordneten
Rotor (30) und einem an der Verstelleinrichtung (25) angeordneten Stator (29), angeordnet
ist.
3. Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bogenführungszylinder (2) und der benachbarte Zylinder (8) ein Synchronisationsmittel
(31) und eine Synchronisationseinrichtung (32) zur mechanischen Kopplung umfassen.
4. Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der Verstelleinrichtungen (25) zum Schrägregistern einzeln mittels
Betätigungseinrichtung (26) ansteuerbar und betätigbar ist.
5. Antrieb nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Notbetrieb der Bogenführungszylinder (2) und der benachbarte Zylinder (2) synchronisierbar
sind und der Einzelantrieb (16) des Zylinders (8) momentenlos geschaltet ist.
6. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Verstellung mit wenigstens einer Verstelleinrichtung (25) mittels Betätigungseinrichtung
(26) die überlagerte Bewegung des Zylinders (8) der Maschinensteuerung (17) als Signal
übermittelbar ist, dort verarbeitbar ist und an den Einzelantrieb (16) ein Ausgangssignal
übermittelbar zwecks Ansteuerung und gegebenenfalls Korrektur des Umfangsregisters
oder der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders (8).