[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von bedrucktem
Material, beispielsweise bedruckten Papierbögen, Papier- oder Stoffbahnen oder auch
Kunststofffolien, Etiketten etc.
[0002] Insbesondere bei Mehrfarbdruck ist es schwierig, den Bedruckstoff schnell und effektiv
zu trocknen, bevor er entweder mit der nächsten Farbe bedruckt oder durch einen Lackauftrag
veredelt wird oder in der Druckmaschine zum Zwecke des Bedruckens der Rückseite gewendet
wird. Denn aufgrund der relativ kurzen Zeit, in denen der Bedruckstoff zwischen den
Druckwerken verweilt, ist es nicht einfach, die erforderliche Strahlungsleistung auf
den Bedruckstoff einwirken zu lassen, ohne das Druckbild z. B. durch Überhitzung zu
schädigen.
[0003] Es ist schon vorgeschlagen worden, die Trocknerleistung in der Form herabzusetzen,
dass nur die tatsächlich mit Farbe bedeckten Teile des Bedruckstoffs bestrahlt werden.
So ist beispielsweise in der
EP 0 355 473 beschrieben, zur Trocknung von sogenannter UV-Farbe ein Array von UV-Wellenleitern
einzusetzen, wobei die Intensität der aus den einzelnen Fasern austretenden UV-Strahlung
von einem Sensor gesteuert wird, der die Farbbelegung des überstrichenen Bildes erkennt.
[0004] In der
DE 102 34 076 ist dargelegt, dass man mit IR-Absorbern versehene Druckfarben mit Hilfe eines auf
zweidimensionalen Arrays aus IR-Laserdioden trocknen und dabei den Bildinhalt berücksichtigen
kann, ohne dass im Einzelnen ausgeführt wird, wie das zu geschehen hat.
[0005] Aus der
EP 0 993 378 B1 ist es für den Inkjetdruck bekannt, die Druckpunkte zu trocknen, indem die Oberfläche
des Bedruckstoffs mit Hilfe eines Spiegelradscanners mit Laserstrahlung überstrichen
wird, wobei die Strahlung nur an die mit Farbe bedeckten Stellen des Bedruckstoffs
gelangen soll. Auch hier ist nicht näher dargelegt, wie das im Einzelnen zu geschehen
hat.
[0006] Des Weiteren ist aus der Patentanmeldung
DE 10 2004 015 700 A1 bekannt, ein- oder mehrdimensionale Arrays von UV-Laserdioden einzusetzen, um mit
UV-Farbe bedruckte Bögen zu trocknen. Dort ist allerdings keine bildinhaltsabhängige
Trocknung, sondern eine möglichst gleichförmige Beleuchtung des Bedruckstoffs mit
UV-Strahlung gewünscht.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit dem Bedruckstoffe
schnell und effektiv getrocknet werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0009] Der Bedruckstoff, d. h. das Material, also z. B. ein Papierbogen oder eine Materialbahn,
wird mit Hilfe eines ein- oder zweidimensionalen Arrays von Strahlungsquellen getrocknet.
Hierbei werden bereits in der Druckvorstufe erzeugte Bilddaten geringer Auflösung,
wie sie z. B. zur Voreinstellung der Farbzonenöffnungen bei Offsetdruckmaschinen verwendet
werden, auch dazu benutzt, um den Bedruckstoff abhängig vom Bildinhalt zu trocknen.
Entsprechend sind keine Sensoren erforderlich, um die Farbbelegung im Druckbild erst
zu erkennen. Des Weiteren ist der steuerungs- und regelungstechnische Aufwand, der
vonnöten ist um die Lichtquellen bzw. Gruppen von Lichtquellen im Trockner entsprechend
dem Bildinhalt zu steuern, in einer akzeptablen Größenordnung, weil Bilddaten mit
reduzierter Auflösung verwendet werden und nicht jeder Druckpunkt bzw. jedes Pixel
der gerasterten Bitmap einzeln adressiert werden muss. Das gleiche gilt für den optischen
Aufwand, der erforderlich ist, um die Strahlungsquellen auf die Oberfläche des Bedruckstoffs
zu fokussieren.
[0010] Die Bilddaten geringer Auflösung müssen nicht zwangsläufig dem Rasterabstand der
Strahlungsquellen des Arrays entsprechen. Denn zweckmäßigerweise werden die von der
Druckvorstufe übernommenen "groben" Bilddaten erst in einem zweiten Schritt in Daten
mit nochmals reduzierter Auflösung umgewandelt, wobei die dann weiter reduzierte Auflösung
dem Rasterabstand der Strahlungsquellen entspricht. Der Vorteil dieses zweistufigen
Verfahrens liegt darin, dass von der Druckvorstufe gelieferte Daten einheitlich für
ganz unterschiedliche Einstell- bzw. Arbeitsvorgänge in der Druckmaschine, d. h. mehrfach,
verwendet werden können. Bei den Strahlungsquellen des Arrays kann es sich beispielsweise
um die Stirnfläche von Wellenleitern oder Halbleiterstrahlern wie Leucht- oder Laserdioden
handeln. Je nach Art der verwendeten Farbe wird die Wellenlänge der für den Trocknungsprozess
benötigten Strahlung gewählt: z. B. UV-Strahlung für reaktiv aushärtende Farben, sichtbares
Licht, das auf die Absorption durch die Pigmente der verdruckten Farbe abgestimmt
ist, für Offsetfarben, oder Infrarotstrahlung bei Farben, denen IR-Absorber zugemischt
sind.
[0011] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Figuren 1 bis 7 der beigefügten Zeichnungen und sind
in den Unteransprüchen dargelegt.
[0012] Figur 1 ist eine vereinfachte Prinzipskizze, die dazu dient, den Datenfluss von der
Druckvorstufe zur Druckmaschine mit Bezug zum erfindungsgemäßen Verfahren zu erläutern.
[0013] In Figur 1 ist mit 1 die Arbeitsstation bezeichnet, auf der das Ausschießen des zu
druckenden Bildes, das sogenannten Impositioning, durchgeführt wird. An dieser Stelle
liegen die Daten der Druckseite als Vektorgraphik vor, die mit einer Auflösung von
typisch 600 dpi z. B. auf einem Drucker als Proof ausgegeben werden können, wobei
die Pixel des Bildes auf dem Proofer typischerweise eine Farbtiefe von 16 Bit aufweisen
können. Diese Daten dienen u. a. als Grundlage zur Erstellung der vier Druckplatten
in den Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb, die in der Figur 1 mit 4 bezeichnet
sind. Für die Belichtung dieser Druckplatten werden die Daten in den vier Farbauszügen
gerastert und zwar im sogenannten Rasterimageprozessor 2. Die Auflösung der Rasterpixel
im gerasterten Farbauszug beträgt typischerweise 2.400 dpi, ist also sehr viel feiner,
da ja jeder Bildpunkt entsprechend der Farbtiefe in eine unterschiedliche Anzahl von
Rasterpixeln zerlegt wird. Die Rasterbilddaten werden einem Plattenbelichter 3, einem
sogenannten "Computer to plate"-Gerät übergeben, in dem nacheinander die vier Druckplatten
in den genannten Grundfarben belichtet werden.
[0014] Die Größe und Lage der zu belichtenden Bereiche ist für die vier Druckplatten unterschiedlich,
wie das in dem Beispiel nach Figur 2 dargestellt ist.
[0015] Figur 2 zeigt ein farbiges Bild 20 einer bekannten deutschen Universitätsstadt auf
der linken Seite und rechts daneben verkleinert dargestellt die Farbauszüge Gelb (Y),
Magenta (M), Cyan (C) und Schwarz (B). Die auf der entsprechenden Druckplatte einzufärbenden
Bereiche sind dunkel dargestellt, während die farbfreien Bereiche hell dargestellt
sind.
[0016] Noch zur Druckvorstufe gehört ebenfalls eine Arbeitsstation 5 (Figur 1), auf der
aus dem ausgeschossenen Farbbild, die Farbauszüge sowie die gerasterten Farbauszüge
erzeugt, bearbeitet, gespeichert und dargestellt werden können. Hierbei wird unterstellt,
dass die Daten auf dieser Arbeitsstation 5 im sogenannten PPF-Format vorliegen (print
production format), das speziell für den Datenaustausch zwischen den generiert wurde
verschiedenen Geräten, die bei der Herstellung von Druckprodukten benutzt werden.
Gemäß dem diesem Format zugrundliegenden Standard nach CIP3/CIP4 ist weiterhin die
Erzeugung eines sogenannten "Grobbildes" (preview image) aus den Daten des ausgeschossenen
Druckbildes vorgesehen. Dieses Vorschaubild besitzt typischerweise eine sehr viel
gröbere Auflösung von 50 dpi und ist auch in den vier Farbauszügen verfügbar.
[0017] Die CIP3/CIP4-Spezifikation empfiehlt, die Daten dieser Grobbilder zur Voreinstellung
der Farbzonenöffnungen zu verwenden, von denen jedes der vier Druckwerke 7a bis 7d
der Druckmaschine 7 bzw. das darin enthaltene Farbwerk 16a bis 16d (Figur 5) je nach
Formatbreite der Druckmaschine typisch zwischen 16 und 32 Stück besitzt. Dies geschieht
bei den verschiedenen Druckmaschinenherstellern typischerweise in einem sogenannten
Prepress-Interface (PPI) 6. Dabei handelt es sich um einen Personalcomputer oder Industrie-PC,
der die Anteile der Farbbelegung aus den Daten der Vorschaubilder innerhalb der einzelnen
Farbzonen aufsummiert und in einen Stellwert für die Motoren in den einzelnen Farbwerken
umrechnet, von denen die Zonenöffnungen betätigt werden. Diese Stellwerte werden an
die Maschinensteuerung 8 übergeben, wo sie in Steuersignale für die Motorsteuerungen
umgesetzt werden.
[0018] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sollen die Daten der grob
aufgelösten Vorschaubilder auch dazu verwendet werden, die in der Druckmaschine 7
bedruckten Bögen oder - im Falle einer Rollendruckmaschine - der bedruckten Bahn bildabhängig
zu trocknen, d. h. im Wesentlichen an den Stellen mit Strahlung zu beaufschlagen,
an denen sich auch tatsächlich Druckfarbe befindet.
[0019] Bevor dies im Einzelnen näher erläutert wird, wenden wir uns der in Figur 5 dargestellten
Prinzipskizze einer typischen Vier-Farben-Bogendruckmaschine mit nachgeordnetem Lackwerk
zu. Die Figur 5 zeigt eine Offsetdruckmaschine 7 in Reihenbauweise mit einem Anleger
9, in dem sich der unbedruckte Papierstapel befindet, sowie vier Druckwerke 7a bis
7d für die vier Grundfarben. Jedes Druckwerk besitzt einen Gegendruckzylinder 13a,
einen Gummituchzylinder 14a, einen Plattenzylinder 15a und ein Farbwerk 16a, wobei
diese Baugruppen nur für das erste Druckwerk 7a mit Bezugszeichen versehen sind. Transferter
21a bis 21d zwischen den Druckwerken transportieren die bedruckten Bögen von einem
Druckwerk zum nächsten. Auf das vierte Druckwerk 7d folgt ein Lackwerk 7e vom Typ
"Kammerrakel", d. h. es besitzt eine Rasternäpfchenwalze 19e und ein Kammerrakel 20e.
Mit 22e ist ein sogenannter "Rasterwalzenstern" bezeichnet, der drei weitere Rasterwalzen
mit unterschiedlicher Näpfchengröße enthält, gegen die die Rasterwalze 19e ausgetauscht
werden kann, um auf diesem Weg die aufzutragende Lackmenge zu bestimmen. Im Lackwerk
7e wird der bedruckte Bogen von dem Lackauftragszylinder 21e vollflächig mit einem
Lack überzogen oder mit Spotlack bedruckt, je nach Art der verwendeten Lackplatte
(Gummituch oder Flexoform).
[0020] Auf das Lackwerk 7e folgt ein Trockenturm 7f. In diesem Trockenturm wird der hindurchtransportierte
Bogen im Bereich des Zylinders 37f durch Heißluft und Infrarotstrahlung getrocknet,
wenn z. B. wässriger Dispersionslack im Lackwerk 7e auf die bedruckten Bögen aufgetragen
wird.
[0021] Auf den Trockner 7f folgt der Ausleger 10 der Druckmaschine. Darin laufen Greiferbrücken
mittels einer Kettenführung 11 um. Diese Greiferbrücken 18 übernehmen die lackierten
Bogen und führen sie unter Trocknereinschüben 110a bis b hindurch, wo die Bögen nochmals
mit Infrarotstrahlung und/oder Heißluft getrocknet werden und dabei der aufgetragene
Lack verfestigt wird. Die so getrockneten Bögen werden anschließend im Ausleger 10
auf dem Bogenstapel 12 abgelegt.
[0022] Im beschriebenen Ausführungsbeispiel soll die Druckmaschine 7 mit sogenannten UV-Farben
drucken, d. h. Farben, die nicht wie im Offsetdruck üblich oxydativ durch Einwirkung
von Wärme oder Infrarotstrahlung sowie durch das Wegschlagen ins Papier trocknen,
sondern Farben, die durch das Bestrahlen mit ultraviolettem Licht ausgehärtet werden.
Derartige Farben und Offsetdruckmaschinen, die speziell für das Drucken mit UV-Farben
ausgerüstet sind, sind an sich bekannt. Zur Trocknung der Farben ist im Bogentransportpfad
über den Gegendruckzylindern 13a bis 13d jeweils ein sogenannter Zwischendecktrockner
17a bis 17d angeordnet, der die benötigte UV-Strahlung bereitstellt. Ein solcher Zwischendecktrockner
17e befindet sich auch über dem Gegendruckzylinder 13e des Lackwerks 7e. Mit diesem
Zwischendecktrockner 17e kann beispielsweise UV-Spotlack getrocknet werden und zwar
in gleicher Weise druckbild-, d. h. in diesem Fall lackbildabhängig, wie in den Zwischendecktrocknern
17a bis d.
[0023] Für den Fall, dass im Lackwerk 7e Wasserlack verdruckt wird, der beispielsweise auch
ganzflächig über das Druckbild aufgetragen wird, kann der dem Lackwerk 7e nachgeordnete
Trockenturm 7f aktiviert werden, der einen Heißlufttrockner 27a enthält, mit dem der
Wasserdampf aus dem Wasserlack ausgetrieben wird.
[0024] Zur weiteren Trocknung der bedruckten und lackierten Bögen können wie an sich bekannt
und allgemein üblich in dem Bereich der Kettenführung des Auslegers 10 zusätzliche
Trockner 110a und 110b vorgesehen sein. Hierbei kann es sich beispielsweise um Infrarottrockner
oder UV-Trockner handeln, je nach Art der verdruckten Farben bzw. Lacke, um diese
vor dem Ablegen auf dem Auslagestapel 12 noch weiter zu trocknen. Diese Trockner 110a
und 110b sind typischerweise als Einschübe ausgebildet, so dass an der Stelle unterschiedliche
Trocknertypen nach Bedarf eingesetzt werden können.
[0025] In diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Zwischendecktrockner 17a bis
17e ausgebildet, wie anhand von Figur 6a bis c beschrieben. Sie enthalten jeweils
in einem geschlossenen und mit Inertgas, z. B. N
2, gespültem Gehäuse 118 jeweils ein oder mehrere Array(s) 119 von UV-Strahlern. Hierbei
handelt es sich um Leuchtdioden 119a bis n, die ultraviolette Strahlung in einem Wellenlängenbereich
von 370 bis 385 Nanometern aussenden, wie sie für das Aktivieren von Fotoinitiatoren
benötigt werden, mit deren Hilfe die UV-Farben polymerisieren. Diese Fotoinitiatoren,
wie z. B. Lucirin® TPO, das von der BASF AG in Ludwigshafen, Deutschland, angeboten
wird, haben ein Absorptionsmaximum im Wellenlängenbereich von 380 Nanometer.
[0026] UV-Dioden in diesem Spektralbereich werden derzeit mit Leistungen in einem Bereich
zwischen mehreren Mikrowatt bis mehreren Watt angeboten und können beispielsweise
über die Firma Roithner Lasertechnik in Wien, Österreich bezogen werden. UV-Dioden
haben typische Gehäuseabmessungen von 3 oder 5 Millimetern im Durchmesser, soweit
es sich um Einzeldioden handelt und können mit unterschiedlichen Strahldivergenzen
120 bezogen werden. Mit solchen Dioden lassen sich lineare Arrays aus einzeln adressierbaren
UV-Lichtquellen aufbauen, die ohne spezielle Vorsatzoptik bei einem Arbeitsabstand
von mehreren Zentimetern Leuchtflecke von d = ca. 3 bis 10 Millimetern Durchmesser
auf dem bedruckten Bogen 121 erzeugen, so dass der unter solch einem Array hindurchlaufende
Bogen 121 seitenbreit mit Überdeckung bestrahlt werden kann.
[0027] Im Gehäuse 118 ist auch die Elektronik 123 zur Ansteuerung der Leuchtdioden 119a
bis n untergebracht, sowie der jedem Zwischendecktrockner zugeordnete und in Figur
5 der besseren Übersichtlichkeit halber schematisch als Blockschaltbild herausgezeichnete
Steuerrechner 122, dessen Funktion später noch beschrieben wird. Das Gehäuse 118 ist
aus massivem, im Bereich des LED-Arrays 119 verripptem Aluminium hergestellt, um eine
gute Kühlung der LEDs 119a bis n des Arrays zu gewährleisten. Die LEDs 119a bis n
sind im thermischen Kontakt in Bohrungen einer Zwischenplatte 118 eingesetzt. Geschützt
werden die LEDs 119a bis n durch beidseitig vorspringende Leisten 118b und 118c gegen
Verschmutzung, wobei das aus dem Schlitz zwischen den Leisten ausströmende Inertgas
N
2 das Eindringen von Farbnebel oder Feuchtigkeit in den Raum vor der Stirnseite der
LEDs 119a bis n verhindert. Alternativ dazu kann zwischen den Leisten 118b und 118c
ein z. B. abnehmbares Strahlungsfenster angebracht sein, das die Stirnseiten der LEDs
119a bis 119n gegen Verschmutzung schützt.
[0028] Es lassen sich auch mehrere Reihen von LEDs 219a bis n, 219b bis n in dem Zwischendecktrockner
218 anordnen. Wenn mehrere Reihen von LEDs beispielsweise 50 Reihen in Transportrichtung
des bedruckten Bogens hintereinander so angeordnet werden, dass entsprechende LEDs
auf einer Linie liegen, lassen sich die gleichen Bildpunkte des Druckbilds nacheinander
mehrfach bestrahlen, um so die Leistung des Trockners zu erhöhen. Weiterhin lässt
sich über eine geeignet gewählte Überdeckung der Strahlkegel die Leuchtdichte auf
dem zu trocknenden Bogen vergleichmäßigen.
[0029] Letzteres ist anhand von Figur 3 nochmals deutlicher dargestellt: Im oberen Bereich
ist vereinfacht in Aufsicht auf die Stirnfläche das lineare Array 119 der UV-Diodenanordnung
zu sehen. Darunter ist das grobe Vorschaubild des Farbauszugs Magenta gezeichnet.
Über diesen Farbauszug ist ein rechteckiges Hilfsraster gelegt, das nur der Erläuterung
dient. Jede quadratische Zelle dieses Hilfsrasters hat eine Abmessung von b = 10 Millimetern.
Der Abstand a, unter dem die Dioden 119a des LED-Arrays 119 angeordnet sind, beträgt
5 Millimeter, d. h. jede Zelle des Hilfsrasters wird bei eingeschalteten LEDs von
zwei UV-Leuchtbalken 129a und 129b überstrichen, die sich teilweise überlappen, so
dass der Intensitätsabfall von den Mittelachsen 130a, 130b der Leuchtbänder 129a,
129b zu den Rändern hin kompensiert wird.
[0030] Eine weitere Vergleichmäßigung lässt sich erzielen, wenn wie in Figur 6c dargestellt
ein weiteres Array von UV-LEDs 219 vorgesehen wird, das um den halben Rasterabstand
von a/2 = 2,5 Millimetern zum ersten Array 119 versetzt ist. Dann sind jeder Zelle
des Hilfsrasters vier LEDs zugeordnet und es lässt sich bei entsprechender Ansteuerung
benachbarter LEDs eine höhere Leistungsdichte und gleichmäßigere Verteilung der UV-Strahlung
auf dem zu trocknenden Bogen erzielen.
[0031] Die Länge jedes Leuchtbalkens, die nötig ist, um die Hilfszelle zu überstreichen,
ergibt sich aus der Maschinengeschwindigkeit, d. h. der Geschwindigkeit, mit der sich
der bedruckte Bogen 121 unter dem Zwischendecktrockner 117 bzw. unter dem UV-LED-Array
119 vorbeibewegt, und der Einschaltzeit der betreffenden LEDs. Bei voller Maschinengeschwindigkeit
bewegt sich der Bogen mit etwa 5 Metern/Sekunde, so dass sich bei einer Einschaltzeit
von 2 Millisekunden die Länge der Leuchtbalken 129a und 129b zu 10 Millimetern ergibt.
Benutzt man LEDs, die eine Lichtleistung von 500 mW abgeben, so wird in jede Zelle
des Hilfsrasters beim Durchlauf des Bodens UV-Strahlung mit einer Energie von 2 Dioden
x zwei Millisekunden x 0,5 Watt = 2 Milliwattsekunden eingetragen, was einer Dosis
von 2 mJ/cm
2 entspricht. Diese Dosis ist für das Trocknen von UV-Farben bereits ausreichend. Eine
höherer Strahlungsdosis lässt sich durch das Anordnen mehrerer LED-Arrays in Bogentransportrichtung
hintereinander erreichen.
[0032] Wesentlich für die Funktion der vorliegenden Erfindung ist die Synchronisation zwischen
der Bewegung des bedruckten Bogens unter den Zwischendecktrocknern 17a bis 17d hindurch
mit den An- bzw. Abschaltzeitpunkten der UV-LEDs des Arrays 119 sowie die korrekte
Zuordnung der Dioden zum Druckbild in axialer Richtung bezogen auf die Zylinder der
Druckmaschine. Dies wird nachstehend im Einzelnen anhand der Figur 7 erläutert. Figur
7 ist ein Blockschaltbild, das wesentliche elektronische Komponenten zur Steuerung
der LED-Arrays 119 in den Zwischendecktrocknern 17a bis 17e sowie beispielhafte Signalverläufe
für die Ansteuerung einzelner LEDs im Array eines Zwischendecktrockners zeigt.
[0033] Wie schon eingangs bei der Beschreibung der Figur 1 erwähnt ist die Maschinensteuerung
8 über eine Datenleitung mit dem sogenannten Prepress Interface (PPI) 6 einem handelsüblichen
Personalcomputer oder Industrie-PC mit entsprechender Bildauswerte-Software verbunden
und erhält von dort zur Voreinstellung der Farbzonenöffnungen in den Farbwerken der
Druckmaschine die im PPI 6 ermittelten Werte für die Farbzonenöffnungen. Die Motorsteuerung,
der diese Werte übergeben werden, ist mit 31 bezeichnet. Sie liefert die Steuersignale
für jeden der z. B. 32 Farbzonenmotoren, mit denen jedes Farbwerk 16a bis 16d in den
vier Druckwerken 7a bis d ausgerüstet ist. Nachdem oder gegebenenfalls auch bevor
diese Werte übergeben sind, werden vom PPI 6 an das den Zwischendecktrocknern zugeordnete
Modul 32 der Maschinensteuerung 8 die Daten übergeben, die das Ein- und Ausschalten
der LEDs 119a bis n der Arrays in den Zwischendecktrocknern 17a bis 17e beschreiben.
Diese Daten sind auf das jeweilige Koordinatensystem der vier Druckplatten 4 bezogen,
die mit den Vorstufendaten nach der Rasterung der Bilder durch den RIP 2 (siehe Figur
1) im CTP-Gerät 3 belichtet wurden oder belichtet werden sollen.
[0034] Im Steuermodul 32 werden diese Daten maschinenspezifisch aufbereitet und anschließend
an die Trocknersteuerungen 122a bis 122e in den Zwischendecktrocknern 17a bis 17e
übergeben. Hierzu gehört zum einen die Bestimmung des Einsatzzeitpunktes, d. h. des
Zeitpunktes, zu dem der erste Bogen z. B. in das Druckwerk 7c einläuft und die Trocknung
im zugehörigen Zwischendecktrockner 17c beginnt. Dieser Wert wird aus dem Winkelwert
ϕ berechnet, den der Encoder 34 (siehe Figur 5) an den Zylinder 13c liefert, an dem
der Hauptantrieb der Druckmaschine angreift. Die relativen Positionen der Druckwerke
und Transportwegdifferenzen der Bögen zwischen den einzelnen über Zahnräder miteinander
verbundenen Druckwerken 7a bis d sind im Modul 32 hinterlegt, ebenso wie die räumliche
Zuordnung der Positionen der einzelnen Zwischendecktrockner 17a bis 17e zum Maschinenwinkel.
[0035] Alternativ zu der rechnerischen Zuordnung des Druckbildanfangs über die Maschinenkonstanten
ist es natürlich ebenfalls möglich, stattdessen in jedem Druckwerk einen Sensor vorzusehen,
über den der Beginn des Druckbilds auf dem unter dem jeweiligen Zwischendecktrockner
hindurchbeförderten Bogen oder die Kante des Bogens erkannt wird.
[0036] Die Trocknung der bedruckten Bögen hängt außerdem von der Schichtdicke der Farbe
ab, mit dem sie bedruckt sind. Diese kann beispielsweise anhand eines Probedrucks
mit entsprechenden Messgeräten bestimmt werden. Entsprechend ist das Steuermodul 32
in der Maschinensteuerung 8 mit einem Photometer 33 verbunden, über das die Farbschichtdicke
ρ gemessen wird. Die entsprechenden Werte dienen dazu, die Intensität der LEDs 119
a bis n in den Arrays 119 bzw. 219 voreinzustellen. Des Weiteren ist eine manuelle
Korrekturmöglichkeit zur Einstellung der Intensität der LEDs vorgesehen. Hierbei kann
es sich um ein beliebiges Eingabewerkzeug handeln, beispielsweise ein Potentiometer
39 oder auch um eine Eingabe z. B. per Touchscreen auf dem hier nicht dargestellten
Bildschirm der Maschinensteuerung 8.
[0037] Außerdem kann es zweckmäßig sein, die LEDs 119a bis n hinsichtlich der von ihnen
abgegebenen Strahlungsleistung zu überprüfen. Dies kann beispielsweise durch ein Array
von Photoempfängern geschehen, das die Strahlungsleistung im Bereich des LED-Arrays
119 permanent überwacht oder durch einen regelmäßig z. B. vor jedem Druckjob vorgesehenen
Kalibriervorgang
[0038] An die Trocknersteuerungen 122a bis e der Zwischendecktrockner 17a bis 17e werden
sodann wie in dem vereinfachten Schaubild dargestellt die im PPI 6 für die jeweiligen
Druckplatten berechneten Signalverläufe für die einzelnen LEDs der Arrays 119 bzw.
219 nach entsprechender Modifizierung durch das Modul 32 der Maschinensteuerung 8
übergeben. Der zeitliche Verlauf dieser Signale hängt allerdings von der Maschinengeschwindigkeit
v ab. Gleiches gilt für die Intensität. Denn bei langsam laufender Maschine befindet
sich der Druckbogen länger im Einwirkungsbereich der Strahlung der einzelnen LEDs
der Zwischendecktrockner, so dass die Intensität der UV-Leuchtdioden vermindert oder
die LEDs gepulst mit längeren Pausenzeiten zwischen den Pulsen betrieben werden können.
[0039] Innerhalb des Trocknungszyklus für einen Bogen werden die An- und Abschaltzeitpunkte
für die einzelnen LEDs ebenfalls über den Maschinenwinkel gesteuert, den der Encoder
34 liefert. Hierzu sind die Trocknersteuerungen 122a bis 122e ebenfalls an den Encoder
34 angeschlossen und werden auf diese Weise ohne den Umweg über das Steuermodul 32
in der Maschinensteuerung 8 direkt mit dem Maschinenwinkel ϕ synchronisiert. Hierdurch
ist sichergestellt, dass auch bei einem Anfahren bzw. Herunterfahren der Maschine
die Trocknung des Druckbildes registergenau erfolgt, bezogen auf das Umfangsregister
der Druckzylinder.
[0040] Darüber hinaus besitzt eine automatisierte Offsetdruckmaschine in der Regel auch
eine automatische Registersteuerung, die auf die axiale Lage der Druckplattenzylinder
einwirkt und demzufolge das Druckbild seitlich zu verschieben vermag, sowie eine Diagonalregisterverstellung.
Um den Einfluss der Registersteuerung 36 auf das druckbildabhängige Trocknen auszuschalten
oder zu kompensieren, was insbesondere dann wichtig ist, wenn die bildabhängige Trocknung
mit hoher Auflösung erfolgt, können die Signale Δ x der Registersteuerung 36 ebenfalls
direkt an die Trocknersteuerungen 122a bis 122e übergeben werden. Wenn dann z. B.
die Registersteuerung den Plattenzylinder um 5 Millimeter axial verschiebt und der
Rasterabstand der LEDs 2,5 Millimeter beträgt, werden die gespeicherten Signalverläufe
in den Trocknersteuerungen 122a bis 122e "um zwei LED-Positionen" verschoben, d. h.
neu zugeordnet, indem dann z. B. die siebte LED mit dem Signalverlauf der fünften
LED angesteuert wird, etc.
[0041] Die Aufbereitung der Steuerdaten für die einzelnen LEDs in den Zwischendecktrocknern
122a bis 122e im PPI 6 findet folgendermaßen statt: Aus den mit 50 dpi aufgelösten
Vorschaubildern für die einzelnen Farbauszüge werden für jede UV-Leuchtdiode z. B.
119a bis n normierte Signalverläufe über die Druckplattenlänge generiert. Hierzu wird
die Druckplatte ähnlich wie in Figur 3 dargestellt mit einem Hilfsraster versehen,
dessen Rasterelemente beispielsweise in axialer Richtung eine oder mehrere, beispielsweise
zwei, LEDs umfassen. In Umfangsrichtung bezogen auf den Zylinder, über den die Druckplatte
bewegt wird, muss die Auflösung bzw. die Länge der Elemente des Hilfsrasters nicht
zwangsläufig die gleiche sein wie in Querrichtung, sondern kann, da diese Auflösung
von der Anschaltzeit der LEDs bestimmt wird, auch z. B. gröber gewählt werden. Eine
feinere Auflösung in Transportrichtung ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Vorsatzoptiken
benutzt werden, da die von jeder LED generierten Leuchtfelder in der Regel kreisförmig
oder elliptisch sind. Jedoch lässt sich mit einer Vorsatzoptik in Form einer Zylinderlinse,
die sich z. B. über die gesamte Länge des LED-Arrays erstreckt, auch ein linienförmiger
Fokus quer zur Transportrichtung erzeugen. In diesem Falle kann die Auflösung in Transportrichtung
auch geringer als in Richtung quer dazu gewählt werden.
[0042] Im vorliegenden Falle gehen wir von gleicher Auflösung in beiden Koordinatenrichtungen
aus. Da die Steuersignale für die LEDs aus dem 50 dpi-Vorschaubild generiert werden,
was etwa 20 Bildpixeln pro Zentimeter entspricht, der Rasterabstand der LEDs jedoch
gröber ist und beispielsweise bei 2,5 Millimetern liegt, werden mehrere Pixel, beispielsweise
50 x 50 Bildpunkte des Vorschaubildes, zu einer Zelle zusammengefasst und diese Zelle
als Einheit betrachtet.
[0043] Sodann wird im PPI 6 ermittel, ob für den betrachteten Farbauszug in der jeweiligen
Zelle des Hilfsrasters überhaupt Farbanteile enthalten sind bzw. ob dort vom Belichter
3 überhaupt Rasterpunkte gesetzt werden bzw. wurden. Ist das nicht der Fall, so bleiben
die betreffenden LED(s) für das entsprechende Zeit- bzw. Maschinenwinkelintervall
dunkel. Im anderen Fall, wenn sich mindestens ein Rasterpunkt im Bereich einer Zelle
des Hilfsrasters befindet, wird die entsprechende LED für das betreffende Zeitintervall
oder Maschinenwinkelintervall angeschaltet. Im Gegensatz zur Farbzonenvoreinstellung
kommt es bei der Trocknersteuerung jedoch nicht auf die Menge und Größe der auf die
Platte belichteten Rasterpunkte an, sondern darauf, ob bei der Belichtung auf der
Druckplatte in der jeweiligen Zelle des Hilfsrasters ein Rasterpunkt gesetzt ist oder
nicht bzw. auf dem bedruckten Bogen ein entsprechender Farbpunkt gedruckt wurde oder
nicht. Denn da jeder Farbpunkt UV-Strahlung benötigt, um getrocknet zu werden, kann
die Intensität der LEDs nur dann vermindert werden, wenn nicht nur die Größe der Rasterpunkte,
sondern auch deren Schichtdicke abnimmt. Das ist in der Regel nicht der Fall. Deutlich
wird das anhand der vereinfachten Skizze nach Figur 4. Dort ist in stark vergrößerter
Form ein Ausschnitt aus dem bedruckten und zu trocknenden Bogen 4m dargestellt, der
mit Einzel-LEDs getrocknet werden soll. Die Spots 171 der LEDs erstrecken sich wie
aus der Figur ersichtlich über sehr viele Spalten von Rasterpunkten. Obwohl die Farbbelegung
im oberen Bereich des Ausschnitts sehr viel größer ist als im unteren Bereich, muss
die Intensität der Leuchtdiode, die den Spot 171 erzeugt, beibehalten werden, damit
alle überstrichenen Rasterpunkte ausreichend getrocknet werden.
[0044] Eine Verringerung der Intensität, mit der die LEDs strahlen bzw. der Pulsdauer bei
gepulst betriebenen LEDs, ist allerdings dann möglich, wenn die Rasterpunkte so klein
werden, dass die Farbschichtdicke der Rasterpunkte im Druck abnimmt und außerdem der
Einfluss von Streustrahlung auf die Härtung der UV-Farbe zunimmt. Der entsprechende
funktionale Zusammenhang kann ebenfalls im PPI 6 berücksichtigt werden, indem der
Intensitätsverlauf I (y), den das PPI 6 ortsabhängig in Transportrichtung y des Bogens
für die einzelnen LEDs berechnet, mit der Bildhelligkeit an der betreffenden Stelle
mit vorher ermittelten und z. B. in einer Tabelle gespeicherten Korrekturwerten versehen
wird, die den angesprochenen funktionalen Zusammenhang beschreiben.
[0045] Wie vorstehend schon ausgeführt überlappen die Strahlungsquellen benachbarter LEDs.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Intensität in den Randbereichen
des bestrahlten Feldes geringer als in seinem Zentrum ist, andererseits auch die Bestrahldauer
auf dem bewegten Bogen wegen der kürzeren Sekante im Randbereich des beleuchteten
Spots 171 geringer ausfällt. Deshalb ist es angezeigt, das Hilfsraster so zu wählen,
dass die Zellen des Hilfsrasters kleiner als der von der jeweiligen LED erzeugte Leuchtfleck
ist, jedenfalls was die Abmessungen senkrecht zur Bewegungsrichtung anbetrifft.
[0046] Vorstehend wurde die Erfindung anhand von LED-Dioden beschrieben, die UV-Licht emittieren,
um mit UV-Farben bedruckte Bögen zu trocknen. Es ist jedoch auch möglich und liegt
im Rahmen der Erfindung, dann, wenn mit Offsetfarben gedruckt wird, Lichtquellen bzw.
LEDs zu benutzen, die im sichtbaren Wellenlängenbereich strahlen und auf das Absorptionsverhalten
der Pigmente der verdruckten Farbe abgestimmt sind. Gleichfalls ist es möglich, Arrays
aus Strahlungsquellen zu benutzen, die Infrarotstrahlung emittieren, wenn beispielsweise
die Wellenlänge der Infrarotstrahlung auf Absorbersubstanzen abgestimmt ist, die der
Druckfarbe beigemischt sind.
[0047] Des Weiteren wurde die Erfindung anhand von Zwischendecktrocknern beschrieben, die
jedem Druckwerk zugeordnet sind. Es ist jedoch gleichfalls möglich, einen Trockner
im Anschluss an die z. B. vier Druckwerke vorzusehen, um die aufgedruckte Farbe insgesamt
zu trocknen. In dem Falle ist es nicht erforderlich, die Daten für die einzelnen Farbseparationen
einzeln zu verarbeiten. Beispielsweise können das die im Ausleger 10 vorhandenen Trocknereinschübe
sein, die in dem Falle als UV-Endtrockner ausgebildet sind, entweder mit einzeln ansteuerbaren
UV-Lichtquellen versehen sein, um bildinhaltabhängig zu trocknen, oder gegebenenfalls
auch vollflächig.
[0048] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird alternativ zum geschilderten Verfahren
folgendermaßen vorgegangen:
In einem ersten Schritt übernimmt das Prepress Interface PPI vom RIP 2 gegebenenfalls
auch sequentiell die Daten des bereits gerasterten Farbbildauszuges in der Auflösung
des Rasterbildes von z. B. 2.400 dpi. Anschließend führt das PPI diese hoch aufgelösten
Bilddaten direkt in Bilddaten über mit der groben Auflösung, die dem Rasterabstand
der Leuchtdioden in etwa entspricht. Hierbei wird so vorgegangen, dass für jede Zelle
des entsprechenden groben Hilfsrasters ermittelt wird, ob sich Rasterpunkte in der
Hilfszelle befinden und gegebenenfalls, wie groß diese sind, damit wie anhand des
ersten Ausführungsbeispiels für das Verfahren beschrieben eine Intensitätsanpassung
vorgenommen werden kann. Mit diesen Informationen berechnet der Prozessor des PPI
dann die Signalverläufe I (y) für die einzelnen LEDs, speichert diese ab und übergibt
sie an die Maschinensteuerung 8, wo die Signalverläufe in solche abhängig vom Maschinenwinkel
ϕ transformiert werden. Im Weiteren läuft das Verfahren dann so ab, wie vorstehend
anhand des anderen Ausführungsbeispiels beschrieben.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Arbeitsstation
- 2
- Rasterimageprozessor
- 3
- Plattenbelichter
- 4
- Druckplatte
- 5
- Arbeitsstation
- 6
- Prepress Interface
- 7
- Druckmaschine
- 7a - d
- Druckwerke
- 7e
- Lackwerk
- 7f
- Trockner
- 8
- Maschinensteuerung
- 9
- Anleger
- 10
- Ausleger
- 11
- Kettenführung
- 12
- Bogenstapel
- 13a - e
- Gegendruckzylinder
- 14a
- Gummituchzylinder
- 15a
- Plattenzylinder
- 16a - d
- Farbwerk
- 17a - e
- Zwischendecktrockner
- 18
- Greiferbrücke
- 19e
- Rasternäpfchenwalze
- 20
- farbiges Bild
- 20e
- Kammerrakel
- 21e
- Lackauftragszylinder
- 22e
- Rasterwalzenstern
- 27a
- Heißlufttrockner
- 31
- Motorsteuerung
- 32
- Steuermodul
- 33
- Photometer
- 34
- Encoder
- 35
- ./.
- 36
- Registersteuerung
- 37f
- Zylinder
- 38
- ./.
- 39
- Potentiometer
- 110a - b
- Trocknereinschub
- 117
- Zwischendecktrockner
- 118
- Gehäuse
- 118b - c
- Leisten
- 119
- Array
- 119a - n
- Leuchtdioden
- 120
- Strahldivergenzen
- 121
- bedruckter Bogen
- 122
- Steuerrechner
- 122a - e
- Trocknersteuerung
- 123
- Steuerelektronik
- 129a - b
- UV-Leuchtbalken
- 130a - b
- Mittelachse
- 171
- Spot
- 218
- Zwischendecktrockner
- 219
- Leuchtdioden
- ρ
- Farbschichtdicke
- v
- Maschinengeschwindigkeit
- Δ x
- Signale
- I
- Intensitätsverlauf
- y
- Transportrichtung
- ϕ
- Maschinenwinkel
- N2
- Inertgas
1. Verfahren zum Trocknen von bedrucktem Material mit Hilfe eines ein- oder zweidimensionalen
Arrays (119, 219) von Strahlungsquellen, die einzeln oder gruppenweise ansteuerbar
sind, wobei die das Druckbild bzw. den Inhalt der Druckformen (4) beschreibenden hochaufgelösten
Bilddaten für die einzelnen Farbauszüge (4m) in Bilddaten mit geringerer Auflösung
überführt werden, weiterhin Positionsdaten aus der den Bedruckstoff transportierenden
Einrichtung (7) gewonnen werden, die die Lage des Druckbildes in Transportrichtung
beschreiben, aus den Bilddaten geringerer Auflösung und den Positionsdaten Steuerdaten
zur Modulation der Intensität der Strahlungsquellen (119a bis n, 219a bis n) bzw.
Gruppen von Strahlungsquellen des Arrays (119, 219) erzeugt werden, wobei der Bedruckstoff
(121) in Transportrichtung mit zeitlich modulierten Strahlungspunkten (171) überstrichen
wird, die jeweils mehrere Bildpunkte des höher aufgelösten Druckbilds umfassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die hochaufgelösten Bilddaten in einem ersten Schritt in Bilddaten geringerer
Auflösung überführt werden und die Bilddaten geringerer Auflösung in einem zweiten
Schritt in Daten mit nochmals reduzierter Auflösung umgewandelt werden, die auf das
Raster des Strahlungsquellenarrays (119, 219) abgestimmt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die hochaufgelösten Bilddaten die der gerasterten Farbauszüge sind und die Bilddaten
geringerer Auflösung an das Raster des Strahlungsquellenarrays (119, 219) angepasst
sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei das Druckbild mit unter UV-Strahlung, sichtbarem Licht oder Infrarotstrahlung
aushärtender Farbe bedruckt ist und das ein- oder zweidimensionale Strahlungsquellenarray
aus den Stirnflächen von Wellenleitern oder aus Halbleiterlichtquellen (119, 219)
besteht, die UV-Strahlung, sichtbares Licht oder Infrarotstrahlung emittieren, wobei
die Wellenlänge des Lichts bzw. der Strahlung auf in der Farbe enthaltene Bestandteile
wie Pigmente, IR-Absorber oder UV-Fotoinitiatoren abgestimmt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Auflösung der Bilddaten des niedriger aufgelösten Farbauszugsbildes oder
die Auflösung der Steuerdaten zur Modulation der Intensität der Strahlungsquellen
in Transportrichtung des Bedruckstoffes gröber als quer dazu ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei ein mehrdimensionales Array oder mehrere einzeln hintereinander angeordnete
lineare Arrays von Lichtquellen verwendet sind und in Transportrichtung des Bedruckstoffes
hintereinander angeordnete Lichtquellen derart angesteuert werden, dass sie jeweils
die gleichen Bildpunkte des Druckbilds bestrahlen.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Intensität der Strahlung der Lichtquellen (119a bis n) kontinuierlich oder
in Stufen steuerbar ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Trocknung des Druckbilds in der Druckmaschine (7) erfolgt,
die vorzugsweise mehrere Druckwerke (7a bis d) für die verschiedenen Farben besitzt
und entweder hinter oder in einzelnen Druckwerken jeweils eine Trocknereinrichtung
(17a bis d) vorgesehen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Trocknung des Druckbildes in der Druckmaschine (7) erfolgt und ein oder
mehrere Trockner (17f) vorgesehen sind, die primär zur integralen Trocknung von über
das Druckbild gelegten Lackschichten dienen.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei der Steuerung der Trocknereinrichtung zusätzlich Daten zugeführt werden, die
ein Maß für die Schichtdicke (p) des gedruckten Bildes bzw. der gedruckten Farbauszüge
(YMCB) sind oder von denen der Kontrast bzw. die lokale Variation der Schichtdicke
der verdruckten Farbe beschrieben ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei das ein- oder zweidimensionale Array (119) von Strahlungsquellen (119a bis n)
gekapselt ist und die Kapselung vorzugsweise mit einem abnehmbaren Strahlungsfenster
versehen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
wobei der Raum innerhalb der Kapselung (118) und/oder der Raum zwischen dem Array
(119) und dem Bedruckstoff mit Inertgas (N2) gefüllt bzw. gespült wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Auflösung der niedriger aufgelösten Bilddaten zwischen 5 und 100 dpi, vorzugsweise
bei ca. 50 dpi, liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
wobei der Rasterabstand der Strahlungsquellen (119a bis n) im Bereich zwischen 0,2
Millimetern bis 8 Millimetern, vorzugsweise zwischen 2 und 5 Millimetern, liegt.
15. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Lichtquellen des Arrays oder Gruppen von Lichtquellen hinsichtlich der von
ihnen abgegebenen Strahlung überprüft werden.