(19)
(11) EP 2 067 701 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.2009  Patentblatt  2009/24

(21) Anmeldenummer: 08170412.4

(22) Anmeldetag:  02.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65C 9/18(2006.01)
B26D 7/26(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 05.12.2007 DE 102007058816

(71) Anmelder: Krones AG
93073 Neutraubling (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheck, Josef
    93098, Mangolding (DE)
  • Scherl, Stefan
    92431, Neunburg vorm Wald (DE)

(74) Vertreter: Bittner, Bernhard 
Hannke Bittner & Partner Patent- und Rechtsanwälte Ägidienplatz 7
93047 Regensburg
93047 Regensburg (DE)

   


(54) Schneidwerkzeug zum Schneiden von Etiketten


(57) Ein Schneidwerkzeug (1), insbesondere zum Schneiden von Etiketten mit einem um eine Drehachse (X) drehbar angeordneten Gehäuse (2) und einem an diesem Gehäuse (2) angeordneten Schneidelement (4), wobei dieses Schneidelement (4) eine Schneidkante (6) aufweist, die sich im Wesentlichen in einer zu der Drehachse (X) parallelen Richtung erstreckt und wobei dieses Schneidelement (4) lösbar an dem Gehäuse (2) angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist das Schneidelement (4) beweglich dem Gehäuse (2) angeordnet, und ein erster Federungskörper (10) ist vorgesehen, der eine Bewegung des Schneidelements (4) in einer radialen Richtung (R) des Gehäuses (2) federt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerkzeug zum Schneiden von Etiketten, sowie eine Schneidvorrichtung zum Schneiden von Etiketten. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Behältnisse und insbesondere Flaschen mit Etiketten zu bekleben. Dabei werden Endlosrollen mit Etiketten zur Verfügung gestellt und diese Endlosrollen werden dabei an einer Gegenschneidwalze angezogen. Anschließend werden diese Endlosetiketten in einzelne Etiketten geschnitten und auf die Behältnisse aufgeklebt. Zum Schneiden dieser Etikettenstreifen weisen dabei diese Gegenschneidwalzen Gegenschneidleisten auf, die wiederum mit Messern zusammenwirken, wobei diese Messer auf einem weiteren Schneidrotor angeordnet sind. Dabei ist es erforderlich, dass die Schneidmesser möglichst exakt bzw. parallel bezüglich der Schneidleisten angeordnet sind, damit der Schneidvorgang sauber durchgeführt werden kann. Dabei tritt bei dem Stand der Technik jedoch das Problem auf, dass es zu einer zu hohen bzw. einseitigen Abnutzung der Schneidmesser kommen kann und diese anschließend ihre Funktion nicht mehr ordnungsgemäß wahrnehmen können.

[0002] Aus der DE 20/2005 002 793 U1 ist eine Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältnissen bekannt. Dabei wird eine Schneideinrichtung durch eine rotierende Vakuumwalze und ein rotierendes Trennelement gebildet, wobei dieses Trennelement an dessen Außenumfang mindestens ein Trennwerkzeug und insbesondere ein Schneidmesser besitzt. Dabei ist angemerkt, dass das Trennelement im jeweiligen Trennwerkzeug federnd angeordnet ist, um den Trennvorgang schonend durchführen zu können. In der DE 20/2005 002 793 wird jedoch nicht erwähnt, wie diese federnde Anordnung ausgeführt ist, noch in welche räumliche Richtung die federnde Lagerung vorgenommen wird.

[0003] Aus der DE 42 09 752 C2 ist eine Vorrichtung zum Befestigung von Messern in Lochungs- und Schneidzylindern bekannt. Dabei wird eine aufblasbare Druckluftkammer verwendet, welche ein Messer in einer Auskehlung eines Zylinders festklemmt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Federung für ein Schneidelement zur Verfügung zu stellen, welche derart ausgeführt ist, dass ein Schneidvorgang für eine Etikettiermaschine schonender für die Schneidmesser durchgeführt werden kann. Dies wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand von Anspruch 1 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0005] Ein erfindungsgemäßes Schneidwerkzeug, welches insbesondere zum Schneiden von Etiketten vorgesehen ist, weist ein um eine Drehachse drehbares Gehäuse auf und ein an diesem Gehäuse angeordnetes Schneidelement. Dabei weist dieses Schneidelement eine Schneidkante auf, die sich im Wesentlich in einer zu der Drehachse parallelen Richtung erstreckt und das Schneidelement ist lösbar am Gehäuse angeordnet.

[0006] Erfindungsgemäß ist das Schneidelement bewegbar gegenüber dem Gehäuse angeordnet und ein erster Federungskörper ist vorgesehen, der eine Bewegung des Schneidelements in einer im Wesentlichen radialen Richtung des Gehäuses federt.

[0007] Unter der radialen Richtung des Gehäuses bzw. Rotors wird dabei eine radiale Richtung bezüglich der Drehachse verstanden, um die sich das Gehäuse dreht. Durch diese federnde Lagerung des Schneidelements in der radialen Richtung des Gehäuses kann einer einseitigen Abnutzung des Federungselements entgegengewirkt werden. Unter der radialen Richtung des Gehäuses werden neben einer geometrisch genau radialen Richtung des Gehäuses, die sich von dem Schneidelement zu der Drehachse erstreckt, auch solche Richtungen, verstanden, die zu dieser radialen Richtung parallel verlaufen. Auch werden unter einer Federung in radialer Richtung solche Federungen verstanden, welche eine Richtungskomponente in der radialen Richtung aufweisen.

[0008] Demnach würde beispielsweise auch ein Schneidelement, welches in einer schrägen Richtung bezüglich der radialen Richtung federt, auch eine Bewegung in der radialen Richtung aufweisen und damit auch in der radialen Richtung des Gehäuses federn.

[0009] Mit anderen Worten ist der Federungskörper bevorzugt in einer radialen Richtung des Gehäuses weiter innen angeordnet als das Schneidelement. Dabei ist bevorzugt der Federungskörper auf einer geometrischen Linie zwischen einem Bereich des Schneidelements und der Drehachse zwischen dem Schneidelement und der Drehachse angeordnet. Es wäre jedoch auch möglich, dass der Federungskörper seitlich gegenüber dieser geometrischen Linie versetzt ist. Bevorzugt ist das Schneidwerkzeug um 360° drehbar, es wäre jedoch auch möglich, nur geringere Drehwinkel zuzulassen.

[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Federungskörper in der Richtung der Drehachse zwischen den beiden Endabschnitten des Schneidelements angeordnet. Damit ist der Federungskörper bevorzugt im Inneren des Gehäuses vorgesehen.

[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Federungskörper ein gasgefülltes Federungselement auf. Genauer gesagt, weist der Federungsköper hier ein Luftkissen auf, welches bei Beaufschlagung mit Druckluft wiederum eine Kraft auf das Schneidelement ausübt. Durch die Wahl des Drucks dieser Druckluft kann auch die Vorspannkraft des Schneidelements radial nach außen eingestellt werden. Durch diese Halterung des Federelements kann erreicht werden, dass nur eine vorgegebene Maximalkraft durch das Federelement aufgebracht wird und bei einer darüber hinaus gehenden Kraft das Schneidelement zurückfedert. Damit kann eine Kraft gewählt werden, die zwar ausreichend ist, um die Etiketten zu schneiden, die jedoch gering genug ist, um eine vorzeitige Abnutzung des Schneidelements und insbesondere der Schneidkante zu verhindern. Bevorzugt werden mit dem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug die Etiketten nicht im eigentlichen Sinne geschnitten sondern durchgepresst.

[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, den Federungskörper dauerluftversorgt auszubilden. Das heißt, dass der Federungskörper ständig mit einer Luftzufuhr in Kontakt steht, die, bei Bedarf, Druckluft nachführen kann. Die Luftzufuhr ist vorzugsweise regelbar, sodass durch die Erzeugung von unterschiedlichen Drücken im Federungskörper verschiedene Federungseigenschaften abgebildet werden können.

[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Schneidelement in einer an einem Außenumfang des Gehäuses vorgesehener Ausnehmung angeordnet. Diese Ausnehmung erstreckt sich dabei bevorzugt radial nach innen.

[0014] Vorteilhaft ist zwischen dem Schneidelement und dem ersten Federungskörper ein Träger vorgesehen, der das Schneidelement und den ersten Federungskörper berührt. Damit wird das Schneidelement nicht direkt von dem ersten Federungskörper berührt, sondern die Kraft, welche der Federungskörper auf das Schneidelement aufbringt, wird über den Träger übertragen. Durch diesen Träger kann die Führung des Schneidelements verbessert werden.

[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Schneidwerkzeug einen zweiten Federungskörper auf, der das Schneidelement in einer Umfangsrichtung des Gehäuses gegenüber dem Gehäuse vorspannt bzw. befestigt. Bei dieser Ausführungsform befindet sich das Schneidelement in der oben erwähnten Nut des Gehäuses bzw. des Schneidrotors. Über diesen zweiten Federungskörper und bevorzugt auch über eine Druckleiste wird das Schneidelement eingespannt, sobald Luft auf den zweiten Federungskörper aufgebracht wird.

[0016] Bei einer weitern vorteilhaften Ausführungsform weist damit auch der zweite Federungskörper ein gasgefülltes Federungselement auf. Der zweite Federungskörper wird mit Dauerluft versorgt, welche vorzugsweise durch einen Drehverteiler in das rotierende Gehäuse eingeleitet wird.

[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Schneidwerkzeug in der Richtung der Drehachse mehrere hintereinander angeordnete erste Federungskörper auf. Damit wird die auf das Schneidelement wirkende Kraft auf eine Vielzahl der erwähnten Federungskörper aufgeteilt.

[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Abschnitt des oben erwähnten Trägers zwischen dem Schneidelement und dem zweiten Federungskörper angeordnet. Damit weist bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Träger zwei Abschnitte auf, welche zwischen den jeweiligen ersten und zweiten Federungskörpern und dem Schneidelement liegen.

[0019] Vorzugsweise weist bei dieser Ausführungsform der Träger einen L-förmigen Querschnitt auf.

[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Schneidwerkzeug eine Zuführeinrichtung auf, um das Federungselement mit Gas und insbesondere mit Druckluft zu versorgen. Durch diese Druckluft wird, wie oben erwähnt, einerseits die Federung des Schneidelementes in der radialen Richtung erreicht und auch ein Einspannen des Schneidelements in das Gehäuse bewirkt.

[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Zuführeinrichtung derart gestaltet, dass sie das Federelement während eines Betriebszustandes dauerhaft mit Gas versorgt. Damit wird genau durch dieses Versorgen mit Gas das Schneidelement in dem Gehäuse befestigt.

[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist wenigstens ein Federungskörper eine flexible Membran auf. Über diese Membranen werden die jeweiligen Kräfte auf das Schneidelement aufgebracht.

[0023] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Schneidvorrichtung, insbesondere zum Schneiden von Etiketten gerichtet, wobei diese Schneidvorrichtung ein Schneidwerkzeug der oben erwähnten Art aufweist, sowie eine mit diesem Schneidwerkzeug zusammenwirkende Gegenschneidwalze.

[0024] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen: Darin zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden von Etiketten;
Fig. 2
eine detaillierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs;
Fig. 3a - 3d
vier Ansichten eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs;
Fig. 4
eine perspektivische Darstellung eines Elements eines Schneidwerkzeugs; und
Fig. 5
eine perspektivische Darstellung eines Federungskörpers.


[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 25 zum Schneiden von Etiketten. Dabei ist eine Schneidwalze 30 vorgesehen, welche zunächst einen Endlos-Etikettenstreifen trägt. Diese Schneidwalze weist eine Vielzahl von Gegenschneidleisten 28 auf, die in der Umfangsrichtung der Gegenschneidwalze 30 verteilt sind. Weiterhin weist diese Gegenschneidwalze Ansaugeinrichtungen auf, um das Etikett an dem Außenumfang der Gegenschneidwalze 30 anzuziehen. Im Betrieb dreht sich die Gegenschneidwalze 30 in einer vorgegebenen Drehrichtung, hier beispielsweise entgegen dem Uhrzeigersinn.

[0026] Das Bezugszeichen 1 bezieht sich auf ein erfindungsgemäßes Schneidwerkzeug, welches zum Schneiden der Etiketten mit der Gegenschneidwalze zusammenwirkt. Genauer gesagt ist die Drehung des Schneidrotors bzw. Gehäuses 2 des Schneidwerkzeugs 1 derart auf die Drehung der Schneidwalze synchronisiert, dass Schneidelemente 4 jeweils bei der Bewegung mit den Gegenschneidleisten zusammentreffen, um die Etiketten zu schneiden. Das Schneidwerkzeug 1 weist hier zwei Schneidelemente 4 auf. Das Schneidwerkzeug wird von einem (nicht gezeigten) Motor, bevorzugt mit Linearmotorantrieb, angetrieben.

[0027] Figur 2 zeigt eine detailliertere Darstellung eines Schneidwerkzeugs 1. Dieses Schneidwerkzeug 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches sich um eine Drehachse X dreht. Das Gehäuse kann dabei auch in seiner Gesamtheit als Schneidrotor bezeichnet werden. Das Gehäuse weist eine Ausnehmung 18 zur Anbringung eines Schneidelements 4, welches eine Schneidkante 6 aufweist, auf. In dieser Ausnehmung ist einer in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneter Federungskörper 10 angeordnet, welcher das Schneidelement 4 in der Richtung R federt. Dabei ist der Federungskörper 10 in einer bezüglich der Drehachse X radialen Richtung innerhalb des Schneidelements 4 angeordnet. Genauer gesagt weist das Schneidwerkzeug 1 mehrere der gezeigten Federungskörper 10 auf, die in Richtung der Drehachse X, die sich senkrecht zur Figurenebene erstreckt, hintereinander angeordnet sind.

[0028] Das Bezugszeichen 8 bezieht sich auf einen Träger, der einerseits den Federungskörper 10 kontaktiert und an dem andererseits das Schneidelement 4 fest angeordnet ist. Damit dient dieser Träger 8 bzw. dessen Abschnitt 8a als Spannleiste zum Befestigen des Schneidelements 4. Das Schneidelement 4 wird zwischen dem Träger 8 und einer Spannleiste 32 eingeklemmt. Diese Spannleiste 32 ruht dabei wiederum in einer Ausnehmung 34, die in dem Gehäuse 2 gebildet ist und ist damit in der Richtung R nicht bewegbar ist. Diese Spannleiste 32 kann dabei aus Kunststoff hergestellt sein, bevorzugt ist sie jedoch aus Metall, insbesondere Hartmetall hergestellt. Der Träger 8 weist wiederum eine Kante 36 auf, die ebenfalls das Schneidelement 4 in der Richtung R abstützt, so dass das Schneidelement stets gemeinsam mit dem Träger 8 in der Richtung R federt. Weiterhin wäre es denkbar, dass weitere ineinander greifende Elemente vorgesehen sind, welche die Bewegung des Schneidelementes 4 an die Bewegung des Trägers 8 koppeln.

[0029] Der Abschnitt 8b des Trägers ist in der Ausnehmung 18 in der Richtung R bewegbar und kontaktiert den ersten Führungskörper 10. Auch ist der Träger 8 gegenüber dem zweiten Federungskörper 20 in der Richtung R bewegbar.

[0030] Das Bezugszeichen 40 bezieht sich auf eine weitere Leiste, die über eine Schraubverbindung 48 fest an dem Träger angeordnet ist. Über diese weitere Leiste 40 ist eine Ausnehmung 52 vorgesehen, in der ein zweiter Federungskörper 20 vorgesehen ist. Über diesen zweiten Federungskörper 20 wird der Halt des Schneidelements in dem Gehäuse bewerkstelligt. Genauer gesagt, drückt dieser zweite Federungskörper 20, sobald er mit Druckluft beaufschlagt ist, gegen den Träger 8, genauer gesagt, gegen den Abschnitt 8a des Trägers und presst damit das Schneidelement 4 in der Richtung P gegen die Spannleiste 32.

[0031] Über eine Luftzuführeinrichtung 22 werden die Federungskörper 20 bzw. 10 mit Druckluft beaufschlagt. Dabei kann die Zuführung als ein Kreislauf ausgebildet sein, oder als mehrere getrennte Kreisläufe, wobei dann eine einzelne Ansteuerung bzw. Regelung der Luftdrücke möglich ist.

[0032] Damit wird insgesamt das Schneidelement 4 über die Spannleiste 32 und Membranen des zweiten Federungskörpers 20, der in eine Halterung 40 eingelassen ist, fest eingespannt, sobald der zweite Federungskörper 20 mit Druckluft beaufschlagt wird, d. h. sobald Luft auf eine Membran dieses zweiten Federungskörpers 20 gegeben wird. Im Betrieb wird diese Membran mit Dauerluft versorgt, welche durch einen Drehverteiler in den rotierenden Rotor bzw. des Gehäuses 2 eingeleitet wird. Über Verschraubungen und Schläuche gelangt die Luft zu dem Federungskörper 20. Für einen Messerwechsel ist einfach die Druckluft abzuschalten.

[0033] Die Halterung 40 dient nicht nur dazu, den Federungskörper 20 aufzunehmen, sondern dient auch als vorderer Anschlag für den Träger 8 und gibt damit vor, wie weit das Schneidelement vorsteht bzw. vorgespannt wird.

[0034] Eingestellt wird die Position der Halterung 40 gegenüber dem Träger 2 mit Einstellschrauben 54. Nach dem Einstellen wird die Halterung 40 mit mehreren Schrauben 48 fest angezogen.

[0035] Der erste Federungskörper 10, der ebenfalls mit Dauerluft versorgte Membranen aufweist und der hinter dem Träger angeordnet ist, hat damit drei Aufgaben. Einerseits dient er dazu, das Schneidelement von einem Schnitt zum nächsten wieder nach vorne zu drücken. Weiterhin soll das Schneidelement während des eigentlichen Schneidvorgangs sanft gefedert werden und schließlich soll auch die nötige Schnittkraft erzeugt werden. Dabei ist es möglich, die Schnittkraft durch eine Veränderung des auf den Federungskörper 10 wirkenden Luftdrucks zu erhöhen. Anstelle der hier dargestellten luftgefüllten Federungskörper wäre es jedoch auch möglich, andere einstellbare Federelemente, wie beispielsweise Spiralfedern, zu verwenden.

[0036] Die Anordnung der Federungskörper 20 bewirkt eine Spannkraft, die ungefähr zwischen 200 und 1500 N liegt. Die durch den ersten Federungskörper 10 aufgebrachte Federkraft liegt im Bereich von 500 - 3000 N.

[0037] Die Figuren 3a bis 3d zeigen mehrere Darstellungen eines erfindungsgemäßen Gehäuses bzw. Rotors 2. Bei der in Figur 3a gezeigten Darstellung ist das Gehäuse 2 vollständig zusammengesetzt, d. h. an dem Gehäuse 2 ist auch die Halterung 40 bereits angeschraubt und positioniert. Eine entsprechende zweite Halterung befindet sich auf der (nicht gezeigten) Rückseite des Rotors 2, der über eine Welle 14 drehbar angeordnet ist.

[0038] In Figur 3b ist eine der entsprechenden Rückseiten gezeigt, wobei sowohl in Figur 3a als auch in Figur 3b jeweils die Druckzuführungsanschlüsse 22 dargestellt sind.

[0039] Bevorzugt ist der Rotor 2 rotationssymmetrisch ausgebildet, um bei seiner Drehung Umwuchten zu verhindern.

[0040] In Figur 3c ist die Halterung 40 abgenommen, so dass die darunterliegenden zweiten Federungskörper 20 erkennbar sind. Diese zweiten Federungskörper 20 wirken, wie oben gesagt, zwischen der Halterung 40 und dem Träger 8 und bewirkten damit ein Vorspannen des Schneidelements 4 in dem Gehäuse 2. Hier sind weitere Federungskörper vorgesehen.

[0041] Figur 3d zeigt eine weitere Darstellung, wobei hier auch der Träger 8 herausgenommen ist. Man erkennt hier die ersten Federungskörper 10, wobei hier in der Richtung der Drehachse drei derartige Federungskörper 10 vorgesehen sind. Diese ersten Federungskörper 10 bewirken, dass der Träger gemeinsam mit dem Schneidelement in der radialen Richtung abgefedert wird.

[0042] Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Halterung 40. In dieser Halterung sind zwei Federungskörper 20 vorgesehen, die in Figur 4 von hinten mit Druckluft beaufschlagt werden. Das Bezugszeichen 42 bezieht sich auf eine Rahmenleiste, mit der die Halterung 40 an dem Gehäuse 2 angeschraubt werden kann. In einem Tragteil 44 sind die Federungskörper 20 eingepasst.

[0043] Figur 5 zeigt einen Federungskörper 20 bzw. 10. Dieser Federungskörper 20 weist eine Membran 20a auf, die bei Druckluftbeaufschlagung nach außen gedrückt wird. Ein entsprechender Wulst 20c, der gemeinsam mit der Membran eine Ausnehmung 20b bildet, bewirkt, dass die Membran 20a aus dem Federungskörper 20 ausgefahren werden kann.

[0044] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

Bezugszeichenliste



[0045] 
1
Schneidwerkzeug
2
Gehäuse
4
Schneidelement
6
Schneidkante
8
Träger
8a, 8b
Abschnitt des Trägers
10
erster Federungskörper
14
Welle
18
Ausnehmung
20
zweiter Federungskörper
20a
Membran
20b
Ausnehmung
20c
Wulst
22
Luftzuführeinrichtung
28
Gegenschneidleisten
30
Schneidwalze
32
Spannleiste
34
Ausnehmung
36
Kante
40
Halterung
42
Rahmenleiste
44
Tragteil
48
Schraubverbindung
52
Ausnehmung
54
Einstellschrauben
R
Richtung
X
Drehachse
P
Richtung



Ansprüche

1. Schneidwerkzeug (1), insbesondere zum Schneiden von Etiketten mit einem um eine Drehachse (X) drehbar angeordneten Gehäuse (2) und einem an diesem Gehäuse (2) angeordneten Schneidelement (4), wobei dieses Schneidelement (4) eine Schneidkante (6) aufweist, die sich im Wesentlichen in einer zu der Drehachse (X) parallelen Richtung erstreckt, und wobei dieses Schneidelement (4) lösbar an dem Gehäuse (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (4) beweglich gegenüber dem Gehäuse (2) angeordnet ist und ein erster Federungskörper (10) vorgesehen ist, der eine Bewegung des Schneidelements (4) in einer radialen Richtung (R) des Gehäuses (2) federt.
 
2. Schneidwerkzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Federungskörper (10) in Richtung der Drehachse (X) zwischen zwei Endabschnitten des Schneidelements (4) angeordnet ist
 
3. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der Federungskörper (10) ein gasgefülltes Federungselement aufweist.
 
4. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (4) in einer an einem Außenumfang des Gehäuses vorgesehenen Ausnehmung (14) angeordnet ist.
 
5. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schneidelement (4) und dem ersten Federungskörper (10) ein Träger (8) vorgesehen ist, der das Schneidelement (4) und den ersten Federungskörper (10) berührt.
 
6. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (1) einen zweiten Federungskörper (20) aufweist, der das Schneidelement (4) in einer Umfangsrichtung des Gehäuses (2) gegenüber dem Gehäuse (2) vorspannt.
 
7. Schneidwerkzeug (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Federungskörper (20) ein gasgefülltes Federungselement aufweist.
 
8. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (1) in der der Richtung der Drehachse (X) mehrere hintereinander angeordnete erste Federungskörper (10) aufweist.
 
9. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Trägers (8) zwischen dem Schneidelement (4) und dem zweiten Federungskörper (20) angeordnet ist.
 
10. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) einen L - förmigen Querschnitt aufweist.
 
11. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (1) eine Zuführeinrichtung (22) aufweist, um das Federungselement mit Gas zu versorgen.
 
12. Schneidwerkzeug (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (22) derart gestaltet ist, dass sie das Federungselement während eines Betriebszustands dauerhaft mit Gas versorgt.
 
13. Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Federungskörper (10,20) eine flexible Membrane (18) aufweist.
 
14. Schneidvorrichtung (25), insbesondere zum Schneiden von Etiketten mit einem Schneidwerkzeug (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche und mit einer mit dem Schneidwerkzeug (1) zusammenwirkenden Gegenschneidwalze (25).
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente