(19)
(11) EP 2 067 895 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.2009  Patentblatt  2009/24

(21) Anmeldenummer: 07023458.8

(22) Anmeldetag:  04.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21F 1/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Heimbach GmbH & Co.KG
52353 Düren (DE)

(72) Erfinder:
  • Howarth, Rob
    Swinton Manchester M22 4TS  (GB)
  • Leigh, Ged
    Ramsbotton, Bury Lancashire BL0 9NY (GB)
  • Chaplin, Derek
    Bollington Macclesfield SK10 5HX (GB)

(74) Vertreter: Paul, Dieter-Alfred et al
Paul & Albrecht Patentanwaltssozietät Hellersbergstrasse 18
41460 Neuss
41460 Neuss (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Formiersieb für den Einsatz in einer Papiermaschine


(57) Die Erfindung betrifft ein Formiersieb (1) für den Einsatz im Formierbereich einer Papiermaschine mit einer Papier- und einer Maschinenseite sowie mit sich in der vorgesehenen Laufrichtung erstreckenden Längsfäden (4, 5) und mit sich quer dazu erstreckenden Bindequerfäden (10, 11), wobei die Längsfäden (4, 5) im Fadenanzahlverhältnie von 1:1 in eine maschinenseitige Langsfadenlage (3) und eine papierseitige Längefadenlage (2) aufgeteilt sind und die Hindequerfäden (10, 11) in beide Längsfadenlagen (2, 3) einbinden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Formiersieb (1) einen Faaerunterstützungsindex (FSI) aufweist, der im Bereich von 230 bis 250 liegt, und eine Luftdurchlässigkeit hat, die im Bereich von 5700 bis 10600 m3/m2/h liegt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Formiersieb für den Einsatz im Formierbereich einer Papiermaschine mit einer Papier- und einer Maschinenseite sowie mit sich in der vorgesehenen Laufrichtung erstreckenden Längsfäden und mit sich quer dazu erstreckenden Querfäden, wobei die Längsfäden im Fadenanzahlverhältnis von 1:1 in eine maschinenseitige Längsfadenlage und eine papierseitige Längsfadenlage aufgeteilt sind und die Bindequerfäden in beide Längsfadenlagen einbinden.

[0002] Formiersiebe werden im Blattbildungsbereich einer Papiermaschine eingesetzt. Es handelt sich um mehrere Zehn-Meter lange und mehrere Meter breite, endlose Gewebebänder, die über Walzen derart geführt werden, dass sie obenseitig eine im wesentlichen ebene Fläche ausbilden. Auf diese Fläche wird zum Beginn des Laufweges eine Faserpulpe aufgegeben, die durch das Formiersieb nach unten entwässert wird, während die Fasern an der Oberseite des Formiersiebes anlagern und so eine Papierbahn formen. Am Ende des Formiersiebes wird die dann noch sehr empfindliche Papierbahn von einem Pressenband übernommen und dann der Pressenpartie zwecks weiterer Entwässerung und der Trockepartie zwecke thermischer Trocknung zugeführt.

[0003] Für den Gewebeaufbau von Formiersieben sind eine Vielzahl verschiedenartiger Gewebekonstruktionen vorgeschlagen worden. Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gewebetyp, bei dem die Längsfäden Kettfäden sind und in zwei Längsfadenlagen mit im Fadenanzahlverhältnis 1:1 übereinander angeordneten Längsfäden angeordnet sind. Solche Formiersiebe sind beispielsweise aus der EP 1 362 142 B1, der WO 2004/094719 A1 und der WO 2005/001197 A1 bekannt. Die Verbindung der Längsfadenlagen geschieht über Bindequerfäden, die sowohl in die maschinenseitige als auch in die papierseitige Längsfadenlage einbinden. Neben diesen Bindequerfäden können auch weitere Querfäden vorhanden sein, die ausschließlich in die papierseitige Längsfadenlage und/oder ausschließlich in die maschinenseitige Längsfadenlage einbinden. Der vorgenannte Gewebetyp zeichnet sich durch einen guten Kompromiss zwischen den sich einander widersprechenden Forderungen nach einerseits guter Faserunterstützung - in der EP 1 362 142 B1 wird hierzu ein FSI-Wert von 185 bzw. 188 angegeben - und andererseits hoher Entwässerungsleistung aus.

[0004] Grundsätzlich werden Formiersiebe heutzutage aus als Monofilamente ausgebildeten Kunststofffäden hergestellt. Dabei setzen sich immer mehr hochfeste Kunststoffe durch, um bei gleicher Festigkeit insbesondere in der Längsrichtung geringere Fadendurchmesser und damit einen niedrigeren Längsfadenfüllgrad und folglich eine höhere Durchlässigkeit verwirklichen zu können (vgl. WO 03/046277 A1 bei einem gattungsfremden Formiersieb mit zwei Querfadenlagen und Bindekettfäden). Bei diesem Gewebetyp liegt der Längsfadenfüllgrad in der Regel bei mindestens 100%, teilweise weit darüber (vgl. WP 2006/034576 A1; WO 01/27385 A1; EP 0 998 607 B1; WO 2004/013410 A1), und zwar trotz Verwendung hochfester Längs- bzw. Kettfäden. Teilweise werden auch geringere Längsfandenfüllgrade angegebenen (vgl. US 4 314 589; EP 0010 311; US 4 379 735), wobei allerdings diese Gewebeart mit der gattungsgemäßen Gewebeart insoweit nicht vergleichbar ist. Bei den gattungsfremden Gewebearten werden Luftdurchlässigkeiten zwischen 7 500 bis 10 500 m3/m2/h (WO 2004/013410 A1) bzw. 3 500 bis 8 200 m3/m2/h (vgl. WO 01/27385 A1) erzielt.

[0005] Trotz der zwischenzeitlich erreichten Fortschritte besteht nach wie vor Verbesserungsbedarf, um den Wirkungsgrad von Formiersieben in Bezug auf deren Faserunterstützungseigenschaft einerseits und Entwässerungsleistung andererseits zu erhöhen und damit am Ende des Formiersiebes eine Papierbahn zu erhalten, die einen geringen Feuchtegrad und eine hohe Faserdichte und damit Festigkeit hat. Solche Verbesserungen haben zur Folge, dass die nachfolgenden Sektionen der Papiermaschine entlastet oder hohe Trockengrade erzielt und Papierabrisse vermieden werden.

[0006] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, ein Formiersieb derart auszubilden, dass am Ende des Formiersiebes eine Papierbahn erhalten wird, die eine höhere Festigkeit und einen geringeren Feuchtegrad hat.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Formiersieb gelöst, das einen Faserunterstützungsindex (FSI) aufweist, der im Bereich von 230 bis 250 liegt, und eine Luftdurchlässigkeit hat, die - jeweils bei 100 Pa gemessen - im Bereich von 5700 bis 10600 m3/m2/h (entsprechend 350 - 650 cfm, gemessen bei 127 Pa), vorzugsweise im Bereich 6500 bis 8200 m3/m2/h (entsprechend 400 - 500 cfm, gemessen bei 127 Pa) liegt. Grundgedanke der Erfindung ist es also, den Gewebeaufbau des Formiersiebes derart zu gestalten, dass bei gleichbleibender Festigkeit und trotz sehr hoher Luftdurchlässigkeit und damit Entwässerungswirkung eine hervorragende Faserunterstützung erzielt wird, so dass bei der Entwässerung nur ein geringer Anteil von Fasern verlorengeht und sich eine über die Fläche gleichmäßige Papierbahn relativ guter Festigkeit ausbildet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in die Berechnung des Faserunteretüzungsindexes nicht nur die Anzahl der Längs- und Querfäden pro cm eingeht, sondern auch zwei Koeffizienten, die von der Art der Einbindung der Längs- und Querfäden und ihrer Beiträge zur Faserunterstützung abhängen, d.h. der Faserunterstützungeindex besagt mittelbar auch etwas über den gewebetechnischen Aufbau des Formiersiebes.

[0008] Der Faserunterstützungsindex berechnet sich entsprechend der Veröffentlichung "Approved Standard Measuring Method" der Papier-machine Clothing Association, 19, rue de la République, 45000 Orléans/France, vom Juni 2004 nach folgender Formel:


wobei
a -
Koeffizient für den Unterstützungsbeitrag der Längsfäden;
Nm =
Anzahl der Längefäden pro cm in Querrichtung auf der Papierseite des Formiersiebes;
b =
Koeffizient für den Unterstützungsbeitrag der Querfäden;
Nc =
Anzahl der Querfäden pro cm in Längsrichtung auf der Papierseite des Formiersiebes.


[0009] Die Koeffizienten a und b hängen von der Webart ab und können einer Tabelle entnommen werden, die in dem vorzitierten Dokument enthalten ist.

[0010] Die Luftdurchlässigkeit wird ebenfalls nach den Angaben in dem vorzitierten Dokument unter Anwendung eines Differentialdrucks von 100 bzw. 127 Pa gemessen (s.o.).

[0011] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verteilung von Längs- und Querfäden so beschaffen ist, dass auf der Papierseite 1200 bis 1600 Durchflussöffnungen pro cm Fläche des Formiersiebes vorhanden sind. Fadenverlauf und Fadenstruktur sollten dabei so sein, dass die Durchflussöffnungen Rechteckform mit jeweils einem Verhältnis der Erstreckung in Längsrichtung zur Erstreckung in Querrichtung von 1:1,8 bis 1:3,4 haben. Auf diese Weise ergibt sich eine gute Entwässerungswirkung bei hoher Faserretention.

[0012] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Füllgrad der Längsfäden in der papierseitigen Längsfadenlage maximal 32% beträgt, um in dieser Längsfadenlage eine hohe Offenheit zu erreichen. Insgesamt sollte der Füllgrad der Längsfäden maximal 90%, vorzugsweise maximal 85% betragen und damit deutlich niedriger liegen als bei den vorbekannten Formiersieben dieser Gattung.

[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Durchmesser der Längsfäden zumindest in der papierseitigen Längsfadenlage im Bereich von 0,08 bis 0,12 mm liegt, vorzugsweise 0,11 mm beträgt, und der Durchmesser der Längsfäden in der maschinenseitigen Längsfadenlage vorzugsweise im Bereich von 0,15 bzw. 0,25 mm liegt. Aufgrund dieser vergleichsweise geringen Durchmesser der Längsfäden insbesondere in der papierseitigen Längsfadenlage lässt sich ein geringer Füllgrad bei gleichwohl hoher spezifischer Fadenanzahl verwirklichen, d.h. man erhält ein relativ offenes, jedoch immer noch eine gute Faserretention bereitstellendes Gewebe. Um trotz der geringen Durchmesser hohen Festigkeitsanforderungen genügen zu können, sollten die Längsfäden aus einem hochfesten Kunststoff bestehen, beispielsweise aus PET (Polyethylenterephthalat) mit einer Grenzviskosität (IV) von mindestens 0,8 dl/g und einem Elastizitätsmodul von wenigstens 10 N/mm2 und/oder aus PEN (Polyethylennaphthalat) bestehen.

[0014] Ein guter Kompromiss zwischen Entwässerungswirkung einerseits und Faserretention andererseits wird dann erzielt, wenn die Anzahl der Längsfäden im Bereich von 50 bis 60 Fäden pro cm in Querrichtung liegt. Was die Anzahl der Querfäden betrifft, sollte sie im Bereich von 100 bis 110 Fäden pro cm in Längsrichtung liegen.

[0015] Grundsätzlich kann ein erfindungsgemäßes Formiersieb - was die Querfäden betrifft - allein mit Bindequerfäden verwirklicht werden, also mit solchen (ersten) Querfäden, die in beide Längsfadenlagen einbinden und so eine Verbindung zwischen diesen Lagen herstellen. Die Faserretention lässt sich jedoch verbessern, wenn zusätzlich zweite Querfäden vorhanden sind, die ausschließlich in die papierseitige Längsfadenlage eingebunden sind und sich zweckmäßigerweise mit den Bindequerfäden in einem bestimmten regelmäßigen Modus abwechseln. Vorzugsweise sollten die zweiten Querfäden für sich genommen eine Leinwandbindung mit den Längsfäden der papierseitigen Längsfadenlage bilden.

[0016] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bindequerfäden zu Gruppen von wenigstens zwei Bindequerfäden nebeneinander angeordnet sind, wobei einer der Bindequerfäden in die maschinenseitige Längsfadenlage einbindet, wenn der andere Bindequerfaden bzw. die anderen Bindequerfäden in der papierseitigen Querfadenlage einbindet bzw. einbinden. Innerhalb der Gruppen von nebeneinander liegenden Bindequerfäden sollen die Bindequerfäden also in Querrichtung des Formiersiebes gegeneinander versetzt verlaufen. Sie haben jedoch jeweils den gleichen Rapport, binden also in gleicher Weise sowohl in die maschinenseitige als auch in die papierseitige Längsfadenlage ein. Vorzugsweise sollten die jeweils benachbarten Bindequerfäden mit ihrem Rapport derart verschoben in die papierseitige Längsfadenlage einbinden, dass sich ihre Bindemuster in Querrichtung - also längs ihrer Erstreckung - lückenlos ergänzen, vorzugsweise so, dass die sich ergänzenden Einbindungen ein Muster auf der Papierseite ergeben, das dem der gegebenenfalls vorhandenen zweiten Querfäden entspricht, beispielsweise ebenfalls eine Art Leinwandbindung ergeben.

[0017] Für die Faserunterstützung ist es ebenfalls von Vorteil, wenn die Bindequerfäden in die maschinenseitige Längsfadenlage innerhalb eines Rapports mit weniger Längsfäden binden als in der papierseitige Längsfadenlage, vorzugsweise mit nicht mehr als zwei Längsfäden in die maschinenseitigen Längsfadenlage einbinden. In der papierseitigen Längsfadenlage binden die Bindequerfäden innerhalb eines Rapports zweckmäßigerweise mit mehr als drei Längsfäden.

[0018] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass dritte Querfäden vorhanden sind, die ausschließlich in die maschinenseitige Längsfadenlage einbinden. Sie sollen insbesondere dazu dienen, an der Maschinenseite des Formiersiebes verschleißvolumen zu Gunsten der Schonung der zugbeanspruchten Längsfäden in der maschinenseitigen Längsfadenlage zur Verfügung zu stellen. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die dritten Querfäden auf der Außenseite der maschinenseitigen Längsfadenlage über mehrere Längsfäden flottieren, wobei jeweils die Anzahl dieser Längsfäden größer ist als die Anzahl der Längsfäden, mit denen die dritten Querfäden zwischen zwei Flottierungen einbinden. Vorzugsweise sollten die Flottierungen über zumindest drei, besser noch zumindest fünf Längsfäden gehen. Zwischen den Flottierungen reicht eine Einbindung mit einem einzigen Längsfaden der maschinenseitigen Längsfadenlage.

[0019] Mit sämtlichen Bereichsangaben sowohl in der Beschreibung als auch in den Ansprüchen sind auch diejenigen werte gemeint und damit offenbart, die zwischen den jeweils angegebenen Grenzwerten für die Bereiche liegen. Sie werden deshalb nicht explizit genannt.

[0020] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Sie zeigt in einem Querschnitt - also quer zur vorgesehenen Laufrichtung - einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Formiersiebes 1.

[0021] Bei dem Formiersieb 1 handelt es sich um ein doppellagiges Gewebe mit einer oberen, papierseitigen Längsfadenlage 2 und einer unteren, maschinenseitigen Längsfadenlage 3. Beide Längsfadenlagen 2, 3 werden von Längs- bzw. Kettfäden - beispielhaft mit 4 bzw. 5 bezeichnet - im Fadenanzahlverhältnis von 1:1 gebildet, wobei jeweils ein Längsfaden 4 der papierseitigen Längsfadenlage 2 genau oberhalb eines Längsfadens 5 in der maschinenseitigen Längsfadenlage 3 angeordnet ist, die Längsfäden 4, 5 also jeweils paarweise Übereinander liegen.

[0022] Der Durchmesser der Längsfäden 4 in der papierseitigen Längsfadenlage 2 beträgt 0,11 mm und der Durchmesser der Längsfäden 5 in der maschinenseitigen Längsfadenlage 3 0,18 mm. Sie bestehen aus PEN. Die Längsfadenanzahl beträgt 58 pro cm in Querrichtung.

[0023] In die papierseitige Längsfadenlage 2 sind zweite Querfäden 6, 7 unter Bildung einer Leinwandbindung mit den Längsfäden 4 dieser Längsfadenlage 2 eingebunden. Senkrecht zur zeichnungsebene folgen jeweils nebeneinanderliegende zweite Querfäden 6, 7 aufeinander. Die zweiten Querfäden 6, 7 bestehen aus PET, und sie haben einen Durchmesser von 0,11 mm.

[0024] Ausschließlich in die maschinenseitige Längsfadenlage 3 sind dritte Querfäden eingebunden, von denen hier nur einer zu sehen ist. Die dritten Querfäden 8 bilden jeweils über fünf Längsfäden 5 gehende Flottierungen - beispielhaft mit 9 bezeichnet - an der Maschinenseite des Formiersiebes 1 und binden dann jeweils mit einem einzigen Längsfaden 5 ein. Die Flottierungen 9 stellen Abriebmaterial zur Schonung der stark auf Zug beanspruchten maschinenseitigen Querfadenlage 3 dar. Der Durchmesser der dritten Längsfäden beträgt 0,22 mm. Das Material kann PET und/oder PAM sein.

[0025] Die Längsfadenlagen 2, 3 werden durch Paare von zwei jeweils in Längsrichtung nebeneinander liegenden Bindequerfäden 10, 11 verbunden. Sie haben einen Durchmesser von 0,11 mm und bestehen aus PET. Sie binden in der papierseitigen Längsfadenlage 2 nacheinander abwechselnd oben- und untenseitig mit (?) Längsfäden 4 ein, verlaufen dann zwischen den beiden Längsfadenlagen 2, 3 über drei Längsfäden 4 bzw. 5 und binden dann mit einem einzigen Längsfaden 5 in der maschinenseitigen Längsfadenlage 3 ein, bevor sie dann wieder zwischen den beiden Längsfadenlagen 4 und 5 flottieren. Sie haben jeweils den gleichen Bindungsrapport, sind jedoch zueinander so in Querrichtung - d.h. in deren Längsrichtung - verschoben, dass sich die Bindungsmuster in der papierseitigen Längsfadenlage 2 ergänzen, so dass sie dort zusammen ein Leinwandmuster analog zu den zweiten Querfäden 6, 7 ausbilden. Auf diese Weise entsteht auf der Papierseite des Formiersiebes 1 ein nahezu uniformes Leinwandmuster, das eine hohe Faserretention bereitstellt.

[0026] Der Füllgrad der papierseitigen Längsfadenlage 2 beträgt 31%, der Gesamtfüllgrad der Längsfäden 4, 5 82%. Die Querfadenanzahl ist 108 pro cm in Längsrichtung des Formersiebes 1. Hierdurch entsteht eine hohe Offenheit und damit eine gute Entwässerungswirkung trotz hoher Faserretention.


Ansprüche

1. Formiersieb (1) für den Einsatz im Formierbereich einer Papiermaschine mit einer Papier- und einer Maschinenseite sowie mit sich in der vorgesehenen Laufrichtung erstreckenden Längsfäden (4, 5) und mit sich quer dazu erstreckenden Bindequerfäden (10, 11), wobei die Längsfäden (4, 5) im Fadenanzahlverhältnis von 1:1 in eine maschinenseitige Längsfadenlage (3) und eine papierseitige Längsfadenlage (2) aufgeteilt sind und die Bindequerfäden (10, 11) in beide Längsfadenlagen (2, 3) einbinden, dadurch gekennzeichnet, dass das Formiersieb (1) einen Faserunterstützungsindex (FSI) aufweist, der im Bereich von 230 bis 250 liegt, und eine Luftdurchlässigkeit hat, die im Bereich von 5700 bis 10600 m3/m2/h liegt.
 
2. Formiersieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchlässigkeit im Bereich von 6500 bis 8200 m3/m2/h liegt.
 
3. Formiersieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formiersieb (1) auf der Papierseite 1200 bis 1600 Durchflussöffnungen pro cm2 Fläche des Formiersiebes (1) hat.
 
4. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussöffnungen Rchteckform mit jeweils einem Verhältnis der Erstreckung in Laufrichtung zur Erstreckung in Querrichtung von 1:1,8 bis 1:3,4 haben.
 
5. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllgrad der Längsfäden (4) in der papierseitigen Längsfadenlage (2) maximal 32% beträgt.
 
6. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Füllgrad aller Längsfäden (4, 5) maximal 90%, vorzugsweise maximal 85% beträgt.
 
7. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Längsfäden (4, 5) zumindest in der papierseitigen Längsfadenlage (2) im Bereich von 0,08 bis 0,12 mm liegt.
 
8. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Längsfäden (5) in der maschinenseitigen Längsfadenlage (3) im Bereich von 0,15 bis 0,25 mm liegt.
 
9. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einen Teil der Längsfäden (4, 5) aus PET mit einer Grenzviskosität von mindestens 0,8 dl/g und einem Elastizitätsmodul von wenigstens 10 N/mm2 bestehen.
 
10. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einen Teil der Längsfäden (4, 5) aus PEN bestehen.
 
11. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Längsfäden (4, 5) im Bereich von 50 bis 66 Fäden pro cm in Querrichtung liegt.
 
12. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Querfäden (6, 7, 9, 10, 11) im Bereich von 100 bis 110 Fäden pro cm in Längsrichtung liegt.
 
13. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Querfäden (6, 7) vorhanden sind, die ausschließlich in die papierseitige Längsfadenlage (2) eingebunden sind.
 
14. Formiersieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Querfäden (6, 7) für sich genommen eine Leinwandbindung mit der papierseitigen Längsfadenlage (2) bilden.
 
15. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) zu jeweils wenigstens zwei Bindequerfäden (10, 11) nebeneinander angeordnet sind, wobei einer der Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage einbindet, wenn der andere Bindequerfaden (11, 10) bzw. die anderen Bindequerfäden in der papierseitigen Längsfadenlage (2) einbindet.
 
16. Formiersieb nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils benachbarten Bindequerfäden (10, 11) mit ihrem Rapport derart zueinander verschoben in die papierseitigen Längsfadenlage (2) einbinden, dass sich ihre Bindemuster in Querrichtung lückenlos ergänzen.
 
17. Formiersieb nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage (3) innerhalb eines Rapports mit weniger Längsfäden (5) binden als in der papierseitigen Längsfadenlage (2).
 
18. Maschinenfilz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage (3) innerhalb eines Rapports mit nicht mehr als zwei Längsfäden (5) binden.
 
19. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass dritte Querfäden (8) vorhanden sind, die ausschließlich in die maschinenseitige Längsfadenlage (3) einbinden.
 
20. Formiersieb nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Querfäden (8) auf der Außenseite der maschinenseitigen Längsfadenlage (3) über mehrere Längsfäden (5) flottieren, wobei jeweils die Anzahl dieser Längsfäden (5) größer ist als die Anzahl der Längsfäden (5), mit denen die dritten Querfäden (8) zwischen zwei Flottierungen (9) einbinden.
 
21. Formiersieb nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Querfäden (8) über mehr als drei Längsfäden (5) außenseitig flottieren und dazwischen mit nur einem Längsfaden (5) binden.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


15. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) zu jeweils wenigstens zwei Bindequerfäden (10, 11) nebeneinander angeordnet sind, wobei einer der Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage einbindet, wenn der andere Bindequerfaden (11, 10) bzw. die anderen Bindequerfäden in der papierseitigen Längsfadenlage (2) einbindet.
 
16. Formiersieb nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils benachbarten Bindequerfäden (10, 11) mit ihrem Rapport derart zueinander verschoben in die papierseitigen Längsfadenlage (2) einbinden, dass sich ihre Bindemuster in Querrichtung lückenlos ergänzen.
 
17. Formiersieb nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage (3) innerhalb eines Rapports mit weniger Längsfäden (5) binden als in der papierseitigen Längsfadenlage (2).
 
18. Formiersieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindequerfäden (10, 11) in die maschinenseitige Längsfadenlage (3) innerhalb eines Rapports mit nicht mehr als zwei Längsfäden (5) binden.
 
19. Formiersieb nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass dritte Querfäden (8) vorhanden
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur