[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Garen, insbesondere Fertiggaren,
mindestens einer zumindest zwei unterschiedliche Gargüter umfassenden Speise in einem
Garraum eines Gargeräts mit zumindest einer Heizeinrichtung und/oder einer Befeuchtungseinrichtung
und einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einer Speichereinrichtung
und ein Gargerät hierfür.
[0002] In der nicht-vorveröffentlichten
EP 07 016 734 der Anmelderin ist ein Verfahren zum Garen eines Garguts mit einem Vorgar-Schritt
und einem Fertiggar-Schritt beschrieben, bei dem im wesentlichen kontinuierlich ein
Gargrad berechnet wird, um einen definierten Prozentwert einer Vorgarung für den Vorgar-Schritt
und/oder eine Restzeit für das Erreichen eines gewünschten Endgarzustandes zum Ende
des Fertiggar-Schrittes berechnen zu können. Dieses Verfahren ermöglicht es, bei einem
sogenannten Finishing oder Regenerieren von Lebensrnitteln gezielt einen Kompromiss
zwischen möglichst kurzen Wiedererwärmzeiten und einem möglichst guten Garergebnis
zu erzielen. Wird bspw. eine Zielzeit vorgegeben, zu der ein Bankett mit einer Vielzahl
von Speisen, jeweils umfassend mehrere Gargüter, fertig gegart sein soll, können mit
einem Verfahren gemäß der
EP 07 016 734 die Gargüter jeweils gezielt vorgegart werden, nämlich auf einen bestimmten Prozentwert,
um dann in einem Fertiggar-Schritt mit einer fest vorgegebenen Restzeit gemeinsam
fertig gegart werden zu können. Offen bleibt aber dabei, wie beim Zubereiten solcher
Speisen mit einer Vielzahl von Gargütern ein optimales Garraumklima eingestellt werden
kann.
[0003] Die Bestimmung eines idealen Klimas ist in hohem Maße von der Beschickung eines Garraums
mit Gargut abhängig, wie im Rahmen der
DE 10 2006 008 096 A1 für eine rollierende Beschickung eines Garraums selbst mit Gargütern unterschiedlicher
Gargutart ausgeführt, ohne dass dabei jedoch auf die Problematik eines Finishingprozesses
und somit dem Gargrad zum Starten eines Fertiggarens eingegangen wird.
[0004] Der Gargrad eines Garguts lässt sich auf viele Arten bestimmen, wie bspw. über den
Kochwert oder die Kerntemperatur, siehe insbesondere die
EP 07 016 734, wobei hierzu ein Kerntemperaturfühler gemäß der
DE 199 45 021 A1 der Anmelderin zum Einsatz kommen kann. Aber auch eine Bestimmung unter Einsatz von
Gassensoren, wie in der
WO 2006/069563 A1 der Anmelderin beschrieben, ist möglich.
[0005] Die Auswahl eines Wunsch-Gargrades über eine Visualisierung auswählbarer Gargrade
ist bspw. in der nicht-vorveröffentlichten
DE 10 2007 040 651 der Anmelderin beschrieben, während in der
EP 1 716 795 A1 der Anmelderin beschrieben ist, wie eine Gargutart aus einer Vielzahl visualisierter
Gargutarten auswählbar ist.
[0006] Die Eingabe einer Gargutart, einer Gargutmenge und einer Größe eines Gargutes oder
des Garegrades des Gargutes durch Betätigen einer Vielzahl von beschrifteten Tasten
ist beispielsweise aus der
US 4,568,810 bekannt.
[0007] Ein gattungsgemäßes Verfahren ist in der
DE 689 15 563 T2 beschrieben, wobei eine Vielzahl von Zutaten-Eingabetasten, gruppiert nach Hauptzutaten,
Hilfszutaten und Beilagen, bereitgestellt sind, um nach Betätigen entsprechender Tasten
den Endzustand der ausgewählten Speise in Form einer Bildinformation zusammen mit
einer notwendigen Kochzeit oder einer entsprechenden Seite eines Kochbuches anzuzeigen.
[0008] Die Anzeige einer Speisekarte mit naturgetreuen Abbildungen anzubietender Gerichte
auf einem Farbbildschirm an einem Gästetisch beispielsweise in einem Restaurant ist
aus der
DE 33 42 483 A1 bekannt.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzuentwickeln,
dass auch in dem Fall, in dem sich eine Speise aus zumindest zwei Gargütern zusammensetzt,
diese selbst von einer ungeübten Person einfach ausgewählt und sodann ein Garen der
ausgewählten Speise zumindest halbautomatisch durchgeführt werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Schritte gelöst:
- i) über die Anzeigeeinrichtung zur Auswahl einer Gargutart jedes Garguts der Speise
wird zumindest ein Gargutträger angezeigt, der zumindest zwei Bereiche aufweist, umfassend
einen ersten Bereich für ein erstes Gargut und einen zweiten Bereich für ein zweites
Gargut, wobei der erste Bereich zum Auswählen der Art des ersten Garguts und der zweite
Bereich zum Auswählen der Art des zweiten Garguts aktiviert werden können, nach Aktivierung
des ersten Bereichs in dem ersten Bereich die auswählbaren ersten Gargutarten visualisiert
und/oder graphisch angezeigt werden, und nach Aktivierung des zweiten Bereichs in
dem zweiten Bereich die auswählbaren zweiten Gargutarten visualisiert und/oder graphisch
angezeigt werden, und
- ii) die Steuer- oder Regeleinrichtung wird unter Zugriff auf in der Speichereinrichtung
hinterlegte Formeln und/oder zuvor bestimmte Tabellenwerte sowie auf über die Anzeigeeinrichtung
und/oder eine Eingabeeinrichtung eingegebene und/oder von einer ersten Sensiereinrichtung
erfasste Informationen zu einerseits der Art jedes Garguts und zu andererseits zumindest
einer für den Gargrad jedes Garguts charakteristischen Größe ein auf die Speise abgestimmtes
Garraumklima einstellen.
[0011] Dabei kann die Art jedes Garguts ausgewählt werden aus einer ersten Gruppe für eine
Hauptkomponente der Speise und/oder eine Zubereitungsart, wie gekochtes Fleisch, Roastbeef,
Schnitzel, Lammkeule, Krustenbraten, Großbraten, saftiges Steak, Gans, Ente, Grillhähnchen,
Fisch oder dergleichen, oder aus einer zweiten Gruppe für zumindest eine Sättigungsbeilage
der Speise, umfassend Reis, Nudeln, Kartoffeln gedämpft, Kartoffelbrei, Kartoffelspalten
frittiert, Pommes, Grillgemüse, gedämpftes Mischgemüse oder dergleichen, wobei vorzugsweise
über den ersten Bereich die Art des ersten Garguts aus der ersten Gruppe und über
den zweiten Bereich die Art des zweiten Garguts aus der zweiten Gruppe ausgewählt
wird.
[0012] Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die für den Gargrad jedes Garguts
charakteristische Größe bestimmt wird aus der Kerntemperatur, dem Kochwert, dem pH-Wert,
dem Gewicht, der Bräunung, der Krustierung, dem Geruch, der Konsistenz und/oder der
Fertiggarzeit des jeweiligen Garguts.
[0013] Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass das Garraumklima, insbesondere
bestimmt aus der Temperatur, der Feuchte und der Strömungsgeschwindigkeit der Atmosphäre
im Garraum ausgewählt wird aus einem Bereich der Überlappung der für jedes Gargut
der Speise aus der Speichereinheit herausladbaren Garraumklimabereiche vor oder nach
einer Gewichtung besagter Garraumklimabereiche.
[0014] Dabei wird vorgeschlagen, dass im Falle einer Überlappung ohne Gewichtung angezeigt
wird, dass eine Zielvorgabe zu 100 Prozent erreicht wird, und/oder im Falle einer
Überlappung bei Gewichtung angezeigt wird, mit welchem Prozentsatz eine Zielvorgabe
erreicht wird.
[0015] Bevorzugt ist erfindungsgemäß, dass zur Auswahl einer für den Gargrad charakteristischen
Größe eine Vielzahl von Möglichkeiten auf der Anzeigeeinrichtung, vorzugsweise visualisiert
und/oder graphisch, angezeigt wird. Dabei kann über die Anzeigeeinrichtung zur Auswahl
einer für den Gargrad eines Garguts charakteristischen Größe die für die ausgewählte
Gargutart besagten Garguts auswählbaren Gargrade, insbesondere visualisiert und/oder
graphisch, angezeigt werden.
[0016] Ferner wird vorgeschlagen, dass ein Gargutträger ausgewählt wird, vorzugsweise über
die Anzeigeeinrichtung, aus einer Gruppe, umfassend zumindest einen Teller, eine Schale,
eine Form, eine Schüssel, ein Blech und/oder eine Platte.
[0017] Zudem kann vorgesehen sein, dass die Anzeige des ersten Bereichs des Gargutträgers
zur Auswahl der ersten Gargutart und des zweiten Bereichs des Gargutträgers zur Auswahl
der zweiten Gargutart nacheinander durchgeführt wird.
[0018] Erfindungsgemäße Verfahren können auch dadurch gekennzeichnet sein, dass zur Auswahl
einer Gargutart und/oder einer für den Gargrad charakteristischen Größe zumindest
eine Messung durch die erste Sensiereinrichtung durchgeführt wird.
[0019] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Gargüter der Speise auf einem Gargutträger angerichtet
fotografiert und/oder gewogen werden, vorzugsweise vor Einbringung in den Garraum,
und/oder
zumindest eine Temperatur, ein Geruch, eine optische Eigenschaft und/oder eine elastische
Eigenschaft zumindest eines der Gargüter über die Zeit, nach Einbringung in den Garraum
erfasst wird bzw. werden.
[0020] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Last im Garraum, insbesondere bestimmt durch
die Gargüter, und/oder das Kaliber zumindest eines Garguts der Speise und/oder die
Differenz einerseits der Temperatur, insbesondere der mittleren Temperatur, zumindest
eines der Gargüter der Speise und/oder des Gargutträgers und andererseits der Garraumatmosphäre
für die Einstellung des Garraumklimas, insbesondere über eine zweite Sensiereinrichtung,
erfasst, angezeigt und/oder berücksichtigt wird bzw. werden.
[0021] Mit der Erfindung wird auch ein Gargerät mit einem Garraum, einer Heizeinrichtung
und/oder einer Befeuchtungseinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuer-
oder Regeleinrichtung und einer Speichereinrichtung geliefert, bei dem die Anzeigeeinrichtung,
die Steuer- oder Regeleinrichtung und die Speichereinrichtung zum Durchführen eines
erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt sind.
[0022] Dabei kann bzw. können ferner eine Recheneinrichtung, eine Kühleinrichtung, eine
Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit, eine Einrichtung zum Zuführen von Feuchtigkeit,
eine Bedieneinrichtung, eine Eingabeeinrichtung, eine erste und/oder zweite Sensiereinrichtung
und/oder eine Wärmespeichereinrichtung vorgesehen sein.
[0023] Ferner kann die Eingabeeinrichtung zumindest teilweise zusammen mit der Anzeigeeinrichtung
in Form eines Touchscreens ausgeformt sein,
[0024] Auch kann bzw. können die erste und/oder zweite Sensiereinrichtung zumindest einen
optischen Sensor, einen Kerntemperaturfühler, einen Gewichtssensor, einen Ultraschallsensor
und/oder einen Gassensor umfasst bzw. umfassen.
[0025] Besonders einfach ist die erfindungsgemäße Eingabe einer Gargutart über die Visualisierung
einer Speise auf einem Teller. Auch der Gargrad kann über eine Visualisierung ausgewählt
werden, oder aber auch mittels einer Sensiereinrichtung erfasst werden.
[0026] Der Erfindung liegt ferner die Erkenntnis zugrunde, dass beim Fertiggaren, d.h. Finishing
oder Regenerieren, einer sich aus zumindest zwei unterschiedlichen Gargütern zusammensetzenden
Speise ein optimales Klima in Form eines Misch-Klimas berechnet werden kann, wenn
die Art der Gargüter und der Gargrad derselben bekannt ist. Soll bspw. eine Speise
zubereitet werden, die ein paniertes Kotelett als Hauptkomponente und Kartoffelwedges
sowie Grillgemüse als Sättigungsbeilagen umfasst, so wird das ideale Misch-Klima ein
heißes, trockenes Klima beim Fertiggaren sein. Werden nun anstelle der Kartoffelwedges
Kartoffelbrei und anstelle des Grillgemüses gedämpftes Mischgemüse als Sättigungsbeilagen
verwendet, so muss das Garraumklima feucht und nicht zu heiß sein. Werden alternativerweise
ein paniertes Kotelett, Kartoffelgratin und Brokkoli gefinisht bzw. regeneriert, so
weicht das Idealklima wiederum von den zuvor erörterten Beispielen ab.
[0027] Ein Misch-Klima kann bspw. bestimmt werden aus einem Bereich einer Überlappung der
für jedes Gargut einer fertigzugarenden Speise zuvor bestimmten Garraumklimabereiche.
So ist es bspw. für Schnitzel bekannt, dass die Temperatur im Garraum zwischen 160
und 220 ° C und die relative Feuchte im Garraum zwischen 40 und 50 % betragen soll,
während es für Pommes üblich ist, dass die Temperatur zwischen 200 und 250 ° C und
die relative Feuchte im Garraum maximal 20 % beträgt. Somit sollte die Temperatur
für eine Speise, die als ein erstes Gargut Schnitzel und ein zweites Gargut Pommes
enthält, zwischen 200 und 220 ° C, also in einem Überlappungsbereich der beiden Temperaturbereiche
der beiden Gargüter liegen, vorzugsweise 210 ° betragen. Die Feuchtigkeitsbereiche
der beiden Gargüter überlappen sich nicht, so dass nun eine relative Feuchte für besagte
Speise aus Schnitzeln und Pommes zu wählen ist, die einen Kompromiss darstellt und
bspw. 30 % beträgt. Das Misch-Klima wäre somit bestimmt durch eine Temperatur von
210 ° C und eine relative Feuchte von 30 %. Dieses Misch-Klima führt jedoch nicht
zu einer 100 prozentigen Zielerreichung, da ein Kompromiss im Zusammenhang mit der
relativen Feuchte gewählt worden ist, wobei der entsprechende Prozentsatz abschätzbar
und auf einer Anzeigeeinrichtung anzeigbar ist.
[0028] Um einen Kompromiss möglichst gut in dem Falle wählen zu können, in dem keine Überlappung
der für die verschiedenen Gargüter einer Speise hinterlegten Bereiche der Temperatur,
Feucht und/oder Strömungsgeschwindigkeit der Atmosphäre im Garraum vorliegt, können
die Gargüter, insbesondere die einer Hauptkomponente zugeordneten Gargüter, mit einem
Faktor gewichtet werden. So ist bspw. die Feuchtigkeit bei der Zubereitung von Schnitzeln
von größerer Bedeutung als bei der Zubereitung von Pommes, so dass eine Gewichtung
im zuvor beschriebenen Beispiel auch dazu führen kann, dass die relative Feuchte mit
40 % eingestellt wird, also im optimalen Bereich für Schnitzel liegt, jedoch deutlich
über dem Maximalwert für Pommes. In Abhängigkeit dieser Gewichtung kann dann auch
der Prozentsatz zur Erreichung der Zielvorgaben, nämlich des gewünschten Garergebnisses
für Schnitzel und Pommes, berechnet werden.
[0029] Eine Verbesserung des Garraumklimas nach erstmaliger Bestimmung desselben in Abhängigkeit
von den Gargutarten und Gargraden ist dann möglich, wenn auch die Menge an Gargut
sowie die Größe der Gargutteile berücksichtigt wird. Zu diesem Zwecke kann zu Beginn
eines Fertiggarens eine Last-Erkennung durch Auswertung des zeitlichen Verhaltens
der Garraumtemperatur sowie eine Kaliber-Erkennung durch Auswertung der Kerntemperatur
besagter Gargutteile über die Zeit berechnet und bei der Bestimmung des Garraumklimas
berücksichtigt werden.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen im einzelnen
erläutert wird. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine erste Auswahlmenüebene für ein erfindungsgemäßes Verfahren; und
- Figur 2
- eine zweite Auswahlmenüebene für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
[0031] Wird von einer Bedienperson über die Bedieneinrichtung eines nicht gezeigten Gargeräts,
die bspw. einen Touch-Screen umfasst, ein Fertiggaren, also Finishing oder Regenerieren,
angewählt, so wird erfindungsgemäß die Bedienperson aufgefordert, die Gargutart jeder
Komponente einer fertigzugarenden Speise auszuwählen. Zu diesem Zwecke wird auf einer
Anzeigeeinrichtung des Gargeräts, insbesondere dem Touch-Screen, ein Teller 1 mit
drei Bereichen für drei Komponenten dargestellt, siehe Figur 1. Jeder der drei Tellerbereiche
10, 20, 30 kann aktiviert werden, so dass sich eine nächste Auswahlmenüebene öffnet,
wie in Figur 2 angedeutet. Dabei kann der erste Tellerbereich 10 für eine Hauptkomponente
und/oder eine Zubereitungsart stehen, z.B. Großbraten, während die Tellerbereiche
20 und 30 jeweils für Sättigungsbeilagen gedacht sind, z.B. Reis und Grillgemüse.
[0032] Bei dem Beispiel gemäß Figur 2 ist der zweite Tellerbereich 20 aktiviert worden,
über den die Bedienperson einfach eine erste Sättigungsbeilage auswählen kann, und
zwar aus einer Gruppe, umfassend Reis, Nudeln, Kartoffeln gedämpft, Kartoffelbrei,
Kartoffelspalten frittiert und dergleichen, wobei zu diesem Zwecke die entsprechenden
Begriffe in einem Auswahlbereich 40 aufscheinen und in diesem aktiviert werden können.
[0033] Der Touch-Screen stellt sowohl eine Eingabeeinrichtung als auch eine Ausgabeeinrichtung
dar und ermöglicht es der Bedienperson, eine Auswahl einzig durch Berührung eines
bestimmten Bereichs zu tätigen. Sobald also eine Speise von der Bedienperson über
den Touch-Screen ausgewählt worden ist, bspw. Großbraten als Hauptkomponente, ausgewählt
über den Tellerbereich 10, Reis als erste Sättigungsbeilage, ausgewählt über den Tellerbereich
20, und Grillgemüse als zweite Sättigungsbeilage, ausgewählt über den Tellerbereich
30, ist der jeweilige Gargrad der drei Komponenten entweder von der Bedienperson anzugeben,
oder aber er wird von einer ersten Sensiereinrichtung des Gargeräts bestimmt. Die
erste Sensiereinrichtung kann bspw. einen Kerntemperaturfühler umfassen, der in den
Großbraten einzuführen ist und einen Aufbau gemäß der
DE 199 45 021 A1 aufweist, und einen Gassensorarray gemäß der
WO 2006/069563 A1.
[0034] Sobald also die Art der Gargüter der Speise sowie auch der Gargrad derselben bekannt
sind, kann ein für die Speise optimales Garraumklima bestimmt und im Garraum des Gargeräts
eingestellt werden. Dabei kommt eine Regeleinrichtung des Gargeräts zum Einsatz, die
auf in einer Speichereinrichtung hinterlegte Formeln und Tabellenwerte zurückgreifen
kann.
[0035] Das berechnete Garraumklima kann während des Fertiggarens weiter optimiert werden,
indem bspw. die Menge an Speisen im Garraum, also die Last, und das Kaliber der Großbraten
berücksichtigt werden. Die Last kann nach Beladung des Garraums mit den Speisen ermittelt
werden über den Verlauf der Garraumtemperatur über die Zeit, während das Kaliber der
Großbraten sich aus dem Verlauf der Kerntemperatur derselben über die Zeit bestimmen
läßt.
[0036] Für das Erhalten erwünschter Garergebnisse ist es des weiteren erforderlich, dass
die Teller, auf denen die Speisen nach einem Vorgaren, das vorzugsweise getrennt nach
Gargutart stattgefunden hat, angerichtet werden, die gleiche Temperatur wie die Speisen
zum Beginn des Fertiggarens aufweisen, um bspw. eine unerwünschte Pfützenbildung auf
dem Teller zu vermeiden, die dann auftritt, wenn der Teller kälter als die Gargüter
sind und somit auf den Tellern aus Gargut austretende Feuchtigkeit auskondensieren
kann, siehe hierzu insbesondere die
DE 103 09 486 A1 und die
DE 103 09 485 A1 der Anmelderin.
[0037] Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Teller
- 10
- Tellerbereich
- 20
- Tellerbereich
- 30
- Tellerbereich
- 40
- Auswahlbereich
1. Verfahren zum Garen, insbesondere Fertiggaren, mindestens einer zumindest zwei unterschiedliche
Gargüter umfassenden Speise in einem Garraum eines Gargeräts mit zumindest einer Heizeinrichtung
und/oder einer Befeuchtungseinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuer-
oder Regeleinrichtung und einer Speichereinrichtung,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
i) über die Anzeigeeinrichtung zur Auswahl einer Gargutart jedes Garguts der Speise
wird zumindest ein Gargutträger angezeigt, der zumindest zwei Bereiche aufweist, umfassend
einen ersten Bereich für ein erstes Gargut und einen zweiten Bereich für ein zweites
Gargut, wobei der erste Bereich zum Auswählen der Art des ersten Garguts und der zweite
Bereich zum Auswählen der Art des zweiten Garguts aktiviert werden können, nach Aktivierung
des ersten Bereichs in dem ersten Bereich die auswählbaren ersten Gargutarten visualisiert
und/oder graphisch angezeigt werden, und nach Aktivierung des zweiten Bereichs in
dem zweiten Bereich die auswählbaren zweiten Gargutarten visualisiert und/oder graphisch
angezeigt werden, und
ii) die Steuer- oder Regeleinrichtung wird unter Zugriff auf in der Speichereinrichtung
hinterlegte Formeln und/oder zuvor bestimmte Tabellenwerte sowie auf über die Anzeigeeinrichtung
und/oder eine Eingabeeinrichtung eingegebene und/oder von einer ersten Sensiereinrichtung
erfasste Informationen zu einerseits der Art jedes Garguts und zu andererseits zumindest
einer für den Gargrad jedes Garguts charakteristischen Größe ein auf die Speise abgestimmtes
Garraumklima einstellen.
2. Verfahren nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Art jedes Garguts ausgewählt wird aus einer ersten Gruppe für eine Hauptkomponente
der Speise und/oder eine Zubereitungsart, wie gekochtes Fleisch, Roastbeef, Schnitzel,
Lammkeule, Krustenbraten, Großbraten, saftiges Steak, Gans, Ente, Grillhähnchen, Fisch
oder dergleichen, oder aus einer zweiten Gruppe für zumindest eine Sättigungsbeilage
der Speise, umfassend Reis, Nudeln, Kartoffeln gedämpft, Kartoffelbrei, Kartoffelspalten
frittiert, Pommes, Grillgemüse, gedämpftes Mischgemüse oder dergleichen, wobei vorzugsweise
über den ersten Bereich die Art des ersten Garguts aus der ersten Gruppe und über
den zweiten Bereich die Art des zweiten Garguts aus der zweiten Gruppe ausgewählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die für den Gargrad jedes Garguts charakteristische Größe bestimmt wird aus der Kerntemperatur,
dem Kochwert, dem pH-Wert, dem Gewicht, der Bräunung, der Krustierung, dem Geruch,
der Konsistenz und/oder der Fertiggarzeit des jeweiligen Garguts.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Garraumklima, insbesondere bestimmt aus der Temperatur, der Feuchte und/oder
der Strömungsgeschwindigkeit der Atmosphäre im Garraum, ausgewählt wird aus einem
Bereich der Überlappung der für jedes Gargut der Speise aus der Speichereinheit herausladbaren
Garraumklimabereiche, vor oder nach einer Gewichtung besagter Garraumklimabereiche.
5. Verfahren nach Anspruch4, dadurch gekennzeichnet, dass
im Falle einer Überlappung ohne Gewichtung angezeigt wird, dass eine Zielvorgabe zu
100 Prozent erreicht wird, und/oder
im Falle einer Überlappung bei Gewichtung angezeigt wird, mit welchem Prozentsatz
eine Zielvorgabe erreicht wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswahl einer für den Gargrad charakteristischen Größe jedes Garguts eine Vielzahl
von Möglichkeiten auf der Anzeigeeinrichtung, vorzugsweise visualisiert und/oder graphisch,
angezeigt wird, wobei vorzugsweiseüber die Anzeigeeinrichtung zur Auswahl einer für
den Gargrad eines Garguts charakteristischen Größe die für die ausgewählte Gargutart
besagten Garguts auswählbaren Gargrade, insbesondere visualisiert und/oder graphisch,
angezeigt werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gargutträger ausgewählt wird, vorzugsweise über die Anzeigeeinrichtung, aus einer
Gruppe, umfassend zumindest einen Teller, eine Schale, eine Form, eine Schüssel, ein
Blech und/oder eine Platte.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige des ersten Bereichs des Gargutträgers zur Auswahl der ersten Gargutart
und des zweiten Bereichs des Gargutträgers zur Auswahl der zweiten Gargutart nacheinander
durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswahl einer Gargutart und/oder einer für den Gargrad charakteristischen Größe
zumindest eine Messung durch die erste Sensiereinrichtung durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gargüter der Speise auf einem Gargutträger angerichtet fotografiert und/oder gewogen
werden, vorzugsweise vor Einbringung in den Garraum, und/oder
zumindest eine Temperatur, ein Geruch, eine optische Eigenschaft und/oder eine elastische
Eigenschaft zumindest eines der Gargüter über die Zeit, nach Einbringung in den Garraum
erfasst wird bzw. werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass
die Last im Garraum, insbesondere bestimmt durch die Gargüter, und/oder
das Kaliber zumindest eines Garguts der Speise und/oder
die Differenz einerseits der Temperatur, insbesondere der mittleren Temperatur, zumindest
eines der Gargüter der Speise und andererseits der Temperatur der Garraumatmosphäre
und/oder des Gargutträgers für die Einstellung des Garraumklimas, insbesondere über
eine zweite Sensiereinrichtung, erfasst, angezeigt und/oder berücksichtigt wird bzw.
werden.
12. Gargerät mit einem Garraum, einer Heizeinrichtung und/oder einer Befeuchtungseinrichtung
und einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einer Speichereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeigeeinrichtung, die Steuer- oder Regeleinrichtung und die Speichereinrichtung
zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche ausgelegtsind.
13. Gargerät nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch
eine Recheneinrichtung, eine Kühleinrichtung, eine Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit,
eine Einrichtung zum Zuführen von Feuchtigkeit, eine Bedieneinrichtung, eine Eingabeeinrichtung,
eine erste und/oder zweite Sensiereinrichtung und/oder eine Wärmespeichereinrichtung,
wobei vorzugsweise
die Eingabeeinrichtung zumindest teilweise zusammen mit der Anzeigeeinrichtung in
Form eines Touch-Screens ausgeformt ist, und/oder
die erste und/oder zweite Sensiereinrichtung zumindest einen optischen Sensor, einen
Kerntemperaturfühler, einen Gewichtssensor, einen Ultraschallsensor und/oder einen
Gassensor umfaßt bzw. umfassen.