[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fehlerstromschutzschalter, aufweisend einen
Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens ein erstes bewegliches Kontaktelement,
welches mit einer Kraft beaufschlagt ist, wenigstens ein zweites Kontaktelement, welches
mit dem wenigstens einen ersten Kontaktelement elektrisch verbindbar ist, eine Auslösemechanik
zur Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes, sowie eine
Steuereinheit, die über eine Steuerleitung mit dem Summenstromwandler verbunden ist,
und eine Prüfungseinrichtung, mit einem Prüfwiderstand und einer Prüftaste, zur Erzeugung
eines definierten Fehlerstromes. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Durchführen
eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters.
[0002] Fehlerstromschutzschalter können Erdschlussströme erfassen und trennen bei der Erfassung
eines Erdschlussstromes alle mit dem Fehlerstromschutzschalter verbundenen Stromleiter
eines zu schützenden Stromkreises. Fehlerstromschutzschalter sind zwischen einer Spannungsversorgung
und einer zu versorgenden Last geschaltet.
[0003] Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Funktion des Fehlerstromschutzschalters ist
in gewissen Zeitabständen ein Test der Funktionsfähigkeit des Fehlerstromschutzschalters
durchzuführen. Dabei wird überprüft, ob die Auslösefunktion des Fehlerstromschutzschalters
intakt ist.
Die Überprüfung erfolgt in der Regel durch einen Benutzer. Dieser drückt hierzu eine
im Fehlerstromschutzschalter integrierte Prüftaste einer Prüfeinrichtung. Dabei wird
im Fehlerstromschutzschalter ein definierter Fehlerstrom erzeugt, der diesen zum Auslösen
bringt.
[0004] Dieses Verfahren birgt jedoch zwei entscheidende Nachteile. Der regelmäßig durchzuführende
Test wird oftmals nicht angestoßen, weil der Benutzer dies vergisst. Ferner werden
bei Prüfung der Auslösefunktion die Verbraucher temporär vom Stromkreis getrennt,
was in vielen Fällen nicht gewünscht ist, weil die Last bzw. die Anlage, in der der
Fehlerstromschutzschalter integriert ist, dann nicht verfügbar ist.
[0005] Daher ist ein Fehlerstromschutzschalter wünschenswert, der die ordnungsgemäße Funktion
aller seiner, zum Auslösen notwendigen Komponenten selbstständig in regelmäßigen Abständen
prüft, ohne dabei den Stromkreis zu unterbrechen.
[0006] Eine Möglichkeit, einen Fehlerstromschutzschalter mit Selbsttestfunktion zu realisieren,
ist in der
EP 1 562 213 B1 offenbart. Bei der dort beschriebenen Anordnung werden während des Selbsttests Kontaktpaare
geschlossen, die einen Bypass zu den eigentlichen Schaltkontakten darstellen und die
Versorgung der Verbraucher während des Tests sicherstellen. Nachteilig hierbei ist
jedoch, dass sich durch diese zusätzlichen Kontaktpaare der Platzbedarf und auch die
Kosten des Fehlerstromschutzschalters erhöhen, da neben dem relativ teurem Kontaktmaterial
auch ein zusätzlicher Stellantrieb zum Schließen und Öffnen dieser Hilfskontakte erforderlich
ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen konstruktiv einfachen und kostengünstig
herzustellenden Fehlerstromschutzschalter zu schaffen, der die ordnungsgemäße Funktion
aller seiner, zum Auslösen notwendigen Komponenten selbstständig in regelmäßigen Abständen
prüft, ohne dabei den oder die abgesicherten Stromkreis(e) zu unterbrechen. Ferner
soll ein einfaches und kostengünstig durchführbares Verfahren zur selbstständigen
Überprüfung der Funktionstätigkeit eines Fehlerstromschutzschalters geschaffen werden.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Fehlerstromschutzschalter mit den
Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Durchführen
eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters gemäß dem Patentanspruch 15 gelöst.
Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung sowie den Zeichnungen. Merkmale und Details die im Zusammenhang mit dem
Fehlerstromschutzschalter beschrieben sind gelten dabei selbstverständlich auch im
Zusammenhang mit dem Verfahren zum Durchführen eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters,
und jeweils umgekehrt.
[0009] Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Fehlerstromschutzschalter,
aufweisend einen Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens ein erstes
bewegliches Kontaktelement, welches mit einer Kraft beaufschlagt ist, wenigstens ein
zweites Kontaktelement, welches mit dem wenigstens einen ersten Kontaktelement elektrisch
verbindbar ist, eine Auslösemechanik zur Entriegelung des wenigstens einen ersten
beweglichen Kontaktelementes, sowie eine Steuereinheit, die über eine Steuerleitung
mit dem Summenstromwandler verbunden ist, und eine Prüfungseinrichtung, mit einem
Prüfwiderstand und einer Prüftaste, zur Erzeugung eines definierten Fehlerstromes,
bei dem das wenigstens eine zweite Kontaktelement beweglich gelagert und mit einer
Kraft beaufschlagt ist, um der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
folgen zu können, dass Begrenzungsmittel vorgesehen sind, um die Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes zu begrenzen, und dass Überprüfungsmittel
zur Feststellung der Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
vorgesehen sind, gelöst.
[0010] Der Kern der Erfindung liegt in der Verwendung von wenigstens einem zweiten beweglichen
Kontaktelement, d.h. den eigentlichen Festkontakten, die beim Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters
der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgen können,
und in der Begrenzung der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
und damit auch des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes. Das wenigstens
eine erste bewegliche Kontaktelement stellt den aus dem Stand der Technik bekannten
beweglichen Kontakt dar, während das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
den eigentlichen Festkontakt darstellt. Durch einen derartigen Fehlerstromschutzschalter
sind alle zur Auslösung des Fehlerstromschutzschalters erforderlichen Komponenten,
wie zum Beispiel der Summenstromwandler, die Auswerteelektronik oder die Auslösemechanik,
prüfbar, ohne dass die Last, die dem Fehlerstromschutzschalter nachgeschaltet ist,
vom Stromkreis getrennt werden muss. Die Anzahl der zum Selbsttest erforderlichen
Teile ist geringer, als bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Lösung, bei
der parallele Schaltkontakte und zusätzliche Stellantriebe benötigt werden. Durch
einen derartigen Fehlerstromschutzschalter lassen sich Kosten sparen und der Fehlerstromschutzschalter
kann kompakt aufgebaut werden.
[0011] Bei dem Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters wird ein Fehlerstrom erzeugt und
das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement aus einer ersten Position, d.h.
der Ausgangsposition, in eine zweite definierte Position, bewegt. Dieser Bewegung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgt das wenigstens eine
zweite bewegliche Kontaktelement, so dass der elektrische Kontakt beider Kontaktelement
und damit der Stromkreis nicht unterbrochen wird. Hierzu wird das wenigstens eine
zweite bewegliche Kontaktelement mit einer Kraft beaufschlagt. Wird festgestellt,
dass das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement der Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes gefolgt ist und ist der Stromkreis nicht
unterbrochen, sind die zum Auslösen des Fehlerstromschutzschalters erforderlichen
Elemente voll funktionsfähig. D.h., durch das Anlegen eines vordefinierten Fehlerstromes
wird die Funktionstätigkeit des Fehlerstromschutzschalters, d.h., des Summenstromwandlers,
der Auslösemechanik, der Auswerteelektronik und der Kontaktelemente selbst, überprüft.
Wird der Stromkreis nach Anlegen des definierten Fehlerstromes unterbrochen, ist dies
ein Indiz dafür, dass der Fehlerstromschutzschalter defekt ist. Im Prinzip läuft in
dem Fehlerstromschutzschalter das gleiche Prinzip ab, wie bei dem Vorliegen eines
realen Fehlerstromes, nur dass die Bewegung der Kontaktelemente eingeschränkt wird.
Die Einschränkung der Bewegung des ersten und damit auch des zweiten Kontaktelementes
wird durch das Begrenzungsmittel realisiert. Zum Feststellen der Funktionsfähigkeit
des Fehlerstromschutzschalters, d.h. der zum Auslösen notwendigen Elemente, ist es
ausreichend, wenn festgestellt wird, dass sich sowohl das wenigstens eine erste bewegliche
Kontaktelement, als auch das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement über
eine bestimmte Distanz bewegen. Die vollständige Bewegung des wenigstens einen ersten
beweglichen Kontaktelementes wird jedoch bei dem Selbsttest nicht ermöglicht, wodurch
der Stromkreis aufrecht gehalten werden kann. Dies erfolgt dadurch, dass das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement durch seine bewegliche Lagerung der begrenzten
Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgen kann.
[0012] Durch die Überprüfung der Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
kann festgestellt werden, dass auch das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
sich bewegt haben muss. D.h., hat sich das zweite Kontaktelement in eine vordefinierte
Position bewegt, muss auch das erste Kontaktelement sich in eine vordefinierte Position
bewegt haben. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die auslösenden Elemente, d.h., der
Summenstromwandler, die Auslösemechanik, die Auswerteelektronik und die entsprechenden
Verbindungsleitungen, voll funktionsfähig sind. D.h., anhand der Bewegung des zweiten
beweglichen Kontaktelementes und des nicht unterbrochenen Stromkreises können die
Überprüfungsmittel Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit des Fehlerstromschutzschalters
treffen.
[0013] Besonders bevorzugt ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem eine beweglich gehaltene
Verklinkungseinheit und eine Schaltaktorik zur Steuerung der Verklinkungseinheit vorgesehen
sind, wobei die Verklinkungseinheit mit dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement
und/oder mit dem wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement in Wirkkontakt
bringbar ist, um die Bewegung der Kontaktelemente freizugeben und/oder zu beschränken.
Die Verklinkungseinheit stellt das Begrenzungsmittel dar. Die beweglich gehaltene
Verklinkungseinheit kann über die Schaltaktorik und diese über die Steuereinheit gesteuert
werden. Die Verklinkungseinheit ist dabei derart ausgebildet, dass sie in einer Lage
die Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes verhindern
kann. D.h., in dieser Lage befindet sich der Fehlerstromschutzschalter in seinem Normalzustand.
Die wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelemente sind in dem Normalzustand
des Fehlerstromschutzschalters durch die Verklinkungseinheit fixiert. Bei einem Auslösevorgang
aufgrund eines real auftretenden Fehlerstroms entriegelt die Schaltmechanik die wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelemente. Dadurch werden die wenigstens einen ersten
beweglichen Kontaktelemente von den fixierten wenigstens einen zweiten beweglichen
Kontaktelement getrennt und der Stromkreis unterbrochen. In dieser Funktion unterscheidet
sich der Fehlerstromschutzschalter nicht von einem gewöhnlichen Fehlerstromschutzschalter.
[0014] Die Verklinkungseinheit kann aufgrund seiner Ausgestaltung in einer anderen Lage
die Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes freigeben,
und gleichzeitig die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
nach einer bestimmten Verschwenkung oder Verdrehung einschränken. Hierzu ist die Verklinkungseinheit
bevorzugt beweglich an dem Fehlerstromschutzschalter gelagert. Durch eine Verschiebung
oder insbesondere eine Verschwenkung der Verklinkungseinheit kann diese die Bewegung
des ersten und des zweiten Kontaktelementes steuern. Die Verklinkungseinheit ist durch
die Schaltaktorik, die von der Steuereinheit angesteuert wird, bewegbar. Dabei setzt
die Schaltaktorik elektronische Signale der Steuereinheit in eine mechanische Bewegung
um, d.h. sie bewegt die Verklinkungseinheit.
[0015] Die Verklinkungseinheit des Fehlerstromschutzschalters weist bevorzugt eine ringsegmentförmige
Form auf. Insbesondere die Form eines halben Ringsegmentes ist besonders vorteilhaft.
So kann die Außenmantelfläche eines freien Endes der ringsegmentförmigen Verklinkungseinheit
das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement fixieren. Bei einer Bewegung
der Verklinkungseinheit, insbesondere bei einer Drehung der Verklinkungseinheit um
eine Drehachse, kann die Verklinkungseinheit das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement freigeben, so dass dieses beweglich gehalten ist. Bei der Erzeugung
eines vordefinierten Fehlerstromes wird die Verklinkungseinheit aus der Position,
in der sie das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement fixiert, in eine zweite
vordefinierte Position bewegt, insbesondere gedreht oder verschwenkt, so dass die
Innenmantelfläche des anderen freien Endes der ringsegmentförmigen Verklinkungseinheit
die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes begrenzt. D.h.,
das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement kann beispielsweise um eine bestimmte
Gradzahl gedreht werden, bevor es an der Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit anschlägt. Die Bewegung des ersten Kontaktelementes wird also
durch die Form der Verklinkungseinheit begrenzt.
[0016] Das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement ist mit einer Kraft beaufschlagt,
um der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes zu folgen.
So kann das zweite bewegliche Kontaktelement auch bei einer Bewegung des ersten beweglichen
Kontaktelementes mit diesem in Kontakt bleiben und der Stromkreis aufrecht gehalten
werden, so dass die Last nicht von Stromnetz getrennt werden muss. Der Funktionstest
des Fehlerstromschutzschalters kann durchgeführt werden, ohne dass die nachgeschaltete
Last beeinflusst wird.
[0017] Bevorzugt ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem das wenigstens eine erste bewegliche
Kontaktelement durch ein erstes Federelement mit einer Kraft beaufschlagbar und dass
das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement durch ein zweites Federelement
mit einer Kraft beaufschlagbar ist. Hierdurch können die Bewegungen der beiden Kontaktelemente
vorgegeben werden, sobald sie freigegeben werden. Das wenigstens eine erste bewegliche
Kontaktelement ist vorteilhafterweise durch eine Zugkraft, insbesondere über eine
Zugfeder, beaufschlagt, während das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
durch eine Druckkraft, insbesondere über eine Druckfeder, beaufschlagt ist. Nach dem
Entriegeln des ersten Kontaktelementes durch die Schaltmechanik zieht die Zugfeder
das erste Kontaktelement aus seiner Ausgangsposition in die vordefinierte zweite Position.
Die Druckfeder drückt bei der Bewegung des ersten Kontaktelementes das zweite Kontaktelement
permanent an das erste Kontaktelement an, so dass diese in einem elektrischen Kontakt
bleiben.
[0018] Zur sicheren Bewegung der Verklinkungseinheit ist diese durch ein drittes Federelement
ebenfalls mit einer Kraft beaufschlagt. Das dritte Federelement ist bevorzugt eine
Druckfeder, kann aber, je nach Angriffspunkt der Feder an der Verklinkungseinheit,
auch eine Zugfeder sein. Durch das dritte Federelement, insbesondere die Druckfeder,
wird die Verklinkungseinheit zunächst in einer Position gehalten, in der es das erste
bewegliche Kontaktelement in der Ausgangsposition fixiert. Durch die Schaltaktorik
wird die Verklinkungseinheit entgegen der Federkraft des dritten Federelementes bewegt.
[0019] Bevorzugt ist daher eine Fehlerstromschutzschalter, bei der die Verklinkungseinheit
derart ausgebildet ist, dass sie eine Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes aus einer Ausgangsposition in eine zweite definierte Position ermöglicht.
D.h., die Verklinkungseinheit ermöglicht eine vordefinierte Bewegung der beiden Kontaktelemente
aufgrund der Kraftbeaufschlagung durch die Federelemente.
[0020] Die Überprüfungsmittel können gesondert in dem Fehlerstromschutzschalter angeordnet
sein. Besonders bevorzugt ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem die Überprüfungsmittel
Teil der Steuereinheit sind. Die Überprüfungsmittel werten die Bewegung zumindest
des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes aus. Die Überprüfungsmittel
können auch die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
auswerten. Hat das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement eine definierte
zweite Position eingenommen, d.h. eine vorgegebene Strecke zurückgelegt, ist dies
ein Indiz dafür, dass sämtliche Komponenten, die zur Auslösung des Fehlerstromschutzschalters
und damit zur Unterbrechung des Stromkreises erforderlich sind, funktionieren. Hat
das zweite Kontaktelement die vordefinierte Position nicht erreicht, ist das ein Indiz
dafür, dass ein Fehler in dem Fehlerstromschutzschalter vorliegt. Dabei kann der Fehler
in dem Summenstromwandler, der Auswerteelektronik, der Auslösemechanik oder auch in
den Kontaktelementen selbst vorliegen. Sind die Kontakte der Kontaktelemente miteinander
verschweißt, so können die Kontaktelemente nicht bewegt werden, da eine Relativbewegung
der Kontaktelemente zueinander erforderlich ist, ohne das der Kontakt zwischen diesen
abbricht.
[0021] Bevorzugt weisen die Überprüfungsmittel der Fehlerstromschutzschalter einen Schaltkontakt
auf, der mit der Steuereinheit und dem zweiten beweglichen Kontaktelement verbunden
ist. Ist der Schaltkontakt geöffnet, ist dies beispielsweise ein Anzeichen dafür,
dass das zweite bewegliche Kontaktelement die zweite vordefinierte Position erreicht
hat und damit sämtliche zur Auslösung erforderlichen Komponenten des Fehlerstromschutzschalters
funktionieren. Ist der Schaltkontakt geschlossen, hat zumindest eine Komponente des
Fehlerstromschutzschalters nicht funktioniert. Ob der Schaltkontakt geöffnet oder
geschlossen ist wird durch die Überprüfungsmittel festgestellt.
[0022] Bevorzugt weisen alle Kontaktelemente jeweils eine Kontaktstelle auf, wobei bei einem
geschlossenen Stromkreis die entsprechenden Kontaktstellen der Kontaktelemente miteinander
verbunden sind. Die Kontaktstellen weisen ein sehr leitfähiges Kontaktmaterial auf.
[0023] Ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem ein Stellantrieb vorgesehen, über den die
Steuereinheit das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement und das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement bewegen kann, ist ebenfalls besonders bevorzugt.
Durch den Stellantrieb kann die Steuereinheit die Kontaktelemente nach Beendigung
des Funktionstestes des Fehlerstromschutzschalters wieder zurück in ihre Ausgangspositionen
bewegen. Nach der Zurückführung der Kontaktelemente in ihre Ausgangspositionen wird
auch die Verklinkungseinheit derart bewegt, dass sie das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement in seiner Ausgangsposition fixiert.
[0024] Der Fehlerstromschutzschalter kann mehrere Verklinkungseinheiten aufweisen.
[0025] Ferner ist ein Fehlerstromschutzschalter bevorzugt, bei dem die Auswerteelektronik
mit der Steuereinheit verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, dass während des Selbsttestes
des Fehlerstromschutzschalters dieser auch einen realen Fehlerstrom feststellen kann.
In diesem Fall wird die Verklinkungseinheit wieder in ihre Ausgangsposition gebracht,
wobei die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes nicht
mehr begrenzt werden und dieser somit vollständig geöffnet werden kann. D.h., in der
vollständig geöffneten Position ist das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
derart weit verschwenkt oder verdreht worden, dass das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement dem ersten Kontaktelement nicht mehr folgen kann und dadurch der Stromkreis
durch den Fehlerstromschutzschalter unterbrochen wird. Die Bewegung des wenigstens
einen zweiten bewegliche Kontaktelementes kann beispielsweise durch das zweite Federelement
begrenzt werden.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform des Fehlerstromschutzschalters weist dieser
eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine Eingabeeinrichtung auf. Die Anzeigeeinrichtung
und/oder die Eingabeeinrichtung sind mit der Steuereinheit des Fehlerstromschutzschalters
verbunden. Durch die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise der Zustand des Fehlerstromschutzschalters
angezeigt werden. So kann beispielsweise angezeigt werden: "Selbsttest erfolgreich",
Fehlerstromschutzschalter betriebsbereit" "Fehlerstromschutzschalter defekt", etc..
Die Eingabeeinrichtung kann Bedienelemente aufweisen, über die beispielsweise der
automatische Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters aktiviert oder gesperrt werden
kann.
[0027] Gemäß des zweiten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum
Durchführen eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters, aufweisend einen
Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens ein erstes bewegliches Kontaktelement,
welches mit einer Kraft beaufschlagt ist, wenigstens ein zweites bewegliches Kontaktelement,
welches mit dem wenigstens einen ersten Kontaktelement elektrisch verbindbar ist,
gelöst, wobei das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement mit einer Kraft
beaufschlagt und durch Begrenzungsmittel in einer Ausgangsposition fixiert ist, eine
Auslösemechanik zur Bedienung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes,
sowie eine Steuereinheit, die über eine Steuerleitung mit dem Summenstromwandler verbunden
ist, und eine Prüfungseinrichtung, mit einem Prüfwiderstand und einer Prüftaste, wobei
das Verfahren durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
a) Freigabe der Bewegung des zweiten beweglichen Kontaktelementes durch die Steuereinheit;
b) Betätigung der Prüfungseinrichtung durch Drücken der Prüftaste;
c) Erzeugung eines definierten Fehlerstromes durch die Steuereinheit über die Steuerleitung;
d) Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes durch die
Schaltmechanik, bei Feststellung eines Fehlerstromes durch die Auswerteelektronik,
die den Summenstromwandler überwacht;
e) Positionieren der Begrenzungsmittel, um die Bewegung des wenigstens einen ersten
beweglichen Kontaktelementes zu begrenzen,
e) Feststellung durch Überprüfungsmittel, ob das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement gefolgt ist
und die wenigstens beiden Kontaktelemente elektrisch miteinander verbunden geblieben
sind.
[0028] Im Normalzustand ist das zweite bewegliche Kontaktelement durch Begrenzungsmittel
in einer Ausgangsposition fixiert. In dem Normalzustand ist das erste bewegliche Kontaktelement
durch die Schaltmechanik verriegelt. Bei Auftritt eines realen Fehlerstromes, welcher
von der Auswerteelektronik an dem Summenwandler festgestellt wird, sendet die Auswerteelektronik
ein Signal an die Schaltmechanik und diese entriegelt das erste bewegliche Kontaktelement.
Hierdurch wird der Stromkreis unterbrochen und die Last vor Schäden geschützt. Diese
Funktionsweise entspricht der Funktion eines gewöhnlichen Fehlerstromschutzschalters.
[0029] Bei dem Fehlerstromschutzschalter mit Selbsttestfunktion werden folgende Schritt
durchgeführt: Zu Beginn des Selbsttests erfolgt zunächst die Freigabe der Bewegung
des zweiten beweglichen Kontaktelementes durch die Steuereinheit. D.h., die Fixierung
des zweiten Kontaktelementes wird gelöst, so dass dieses frei beweglich ist. Dabei
wird die Bewegung des zweiten Kontaktelementes nur noch durch das erste Kontaktelement
unterbunden. In einem nächsten Schritt wird die Prüfungseinrichtung durch Drücken
der Prüftaste betätigt. Dies kann manuell erfolgen, aber auch voll automatisch durch
den Fehlerstromschutzschalter. Nach der Betätigung der Prüfungseinrichtung erzeugt
die Steuereinheit über die Steuerleitung einen definierten Fehlerstrom. Dieser definierte
Fehlerstrom bringt den Fehlerstromschutzschalter zur Auslösung. D.h., bei Feststellung
eines Fehlerstromes durch die Auswerteelektronik, die den Summenstromwandler überwacht,
entriegelt die Schaltmechanik das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement.
Hierdurch ist das erste Kontaktelement frei beweglich. Parallel zur Entriegelung des
wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes wird das Begrenzungsmittel positioniert,
das die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes begrenzen.
Nach der Entriegelung bewegt sich das erste Kontaktelement aufgrund der Kraft, die
auf das Kontaktelement wirkt, aus seiner Ausgangsposition. D.h., das wenigstens eine
erste Kontaktelement wird aufgrund der Kraftbeaufschlagung derart bewegt, in der Regel
verschwenkt oder verdreht, bis die Bewegung durch das Begrenzungsmittel gestoppt wird.
Die Überprüfungsmittel des Fehlerstromschutzschalters stellen fest, ob das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement
gefolgt ist und die wenigstens beiden Kontaktelemente dabei elektrisch miteinander
verbunden geblieben sind. D.h., das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
kann ebenfalls verschwenken oder verdrehen. Das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement ist ebenfalls mit einer Kraft beaufschlagt, die so auf das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement wirkt, dass dieses der Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgen kann. Dies wird durch das Überprüfungsmittel
überprüft. Stellt das Überprüfungsmittel fest, dass das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement ebenfalls aus seiner Ausgangsposition fort bewegt wurde, und zwar über
eine bestimmte vordefinierte Strecke, so können Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit
der Komponenten des Fehlerstromschutzschalters, die für die Auslösung bei Auftreten
eines Fehlerstromes erforderlich sind, getätigt werden. Entscheidend dabei ist, inwieweit
sich das zweite Kontaktelement aus seiner Ausgangsposition entfernt hat. Im optimalen
Fall ist das zweite Kontaktelement der Bewegung des ersten Kontaktelementes gefolgt.
Die Bewegung des zweiten Kontaktelementes wird dann durch die Begrenzung der Bewegung
des ersten Kontaktelementes ebenfalls gestoppt. Dabei bewegen sich die beiden Kontaktelemente
relativ zu einander, bleiben aber elektrisch miteinander verbunden. So kann es passieren,
dass zwar die beiden Kontaktelemente miteinander verbunden bleiben, diese aber nicht
oder nur unwesentlich aus ihren Ausgangspositionen weg bewegt werden. Dies ist dann
der Fall, wenn die elektrisch in Verbindung stehenden Kontaktstellen der Kontaktelemente
miteinander verschweißt worden sind. Dadurch ist die erforderliche Relativbewegung
der Kontaktelemente zueinander nicht mehr möglich, wodurch die Verschwenkung oder
Verdrehung der Kontaktelemente unterbunden wird. Die nicht erfolgte Bewegung des zweiten
Kontaktelementes ist dann ein Indiz für das Überprüfungsmittel, dass der Fehlerstromschutzschalter
defekt ist und bei dem Auftreten eines realen Fehlerstromes den Stromkreis nicht abschalten
würde und die nachgeschaltete Last nicht schützen könnte.
[0030] Durch ein derartiges Verfahren kann sehr einfach die Funktionsfähigkeit eines Fehlerstromschutzschalters
geprüft werden, ohne dass der Stromkreis überbrochen werden muss. Das Verfahren ist
sehr einfach durchführbar. Es werden kaum andere Komponenten benötigt, die nicht sowieso
für Betrieb des Fehlerstromschutzschalters notwenig wären. Die entscheidende Änderung
ist die bewegliche Lagerung des zweiten Kontaktelementes und die Begrenzungsmittel,
die sowohl die Bewegung des ersten, als auch des zweiten Kontaktelementes beeinflussen
können. Im Normalbetrieb, d.h., wenn der Selbsttest der Funktionsfähigkeit der Auslösekomponenten,
nicht durchgeführt wird, fixieren die Begrenzungsmittel das zweite bewegliche Kontaktelement
in seiner Ausgangsposition. Nur im Falle des Selbsttests wird das Begrenzungsmittel
bewegt und gibt die Bewegung des zweiten Kontaktelementes frei. Die beiden Kontaktelemente
können über eine bestimmte vordefinierte Strecke bewegt werden, ohne dass der elektrische
Kontakt zwischen ihnen unterbrochen wird. Dies gewährleistet zum einen das Begrenzungsmittel
und zum anderen die Kraftbeaufschlagung der beiden Kontaktelemente. Die zur Feststellung
des Fehlerstroms und zur Steuerung des Begrenzungsmittels notwendigen Komponenten
sind bereits in dem Fehlerstromschutzschalter vorhanden. Die Überprüfungsmittel können
gesondert in dem Fehlerstromschutzschalter angeordnet werden, sie können aber auch
Teil der vorhandenen Steuereinheit sein.
[0031] Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Freigabe der Bewegung des wenigstens
einen zweiten beweglichen Kontaktelementes durch die Bewegung einer Verklinkungseinheit
erfolgt, welche das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement in seiner Ausgangsposition
fixiert. D.h., das Begrenzungsmittel weist eine Verklinkungseinheit auf. Die Verklinkungseinheit
wird durch eine Schaltaktorik bewegt. D.h., die Verklinkungseinheit ist bevorzugt
verschwenkbar oder verdrehbar gelagert. Besonders bevorzugt weist die Verklinkungseinheit
eine halbringförmige Form auf. Ein erstes freies Ende einer derartigen Verklinkungseinheit
kann das zweite Kontaktelement in seiner Ausgangsposition fixieren. Nach der Verschwenkung
oder Verdrehung der Verklinkungseinheit gibt das erste freie Ende das zweite Kontaktelement
frei und das andere freie Ende der Verklinkungseinheit wird derart positioniert, dass
es die Bewegung des ersten Kontaktelementes begrenzen kann. Dabei wird das andere
frei Ende der Verklinkungseinheit derart positioniert, dass das erste Kontaktelement
an dieses Ende der Verklinkungseinheit anschlägt und aufgrund der auf das zweite Kontaktelement
wirkenden Kraft dort verharrt. Die Begrenzung der Bewegung des ersten und damit auch
des zweiten Kontaktelementes sorgt dafür, dass die beiden Kontaktelemente elektrisch
miteinander verbunden bleiben, so dass die Funktionsüberprüfung der Komponenten, die
für die Trennung der Stromunterbrechung erforderlich sind, geprüft werden können,
ohne dass der Strom unterbrochen wird. Die nachgeschaltete Last bekommt sozusagen
nichts von dem Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters mit.
[0032] Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, bei dem das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement durch die Kraft eines zweiten Federelementes in Richtung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes gedrückt wird. Die Kraftbeaufschlagung auf
das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement und das wenigstens eine zweite
bewegliche Kontaktelement erfolgt vorteilhafterweise durch Federelemente. D.h., das
erste Kontaktelement wird bevorzugt durch eine Zugfeder kraftbeaufschlagt, wahrend
das zweite Kontaktelement bevorzugt durch eine Druckfeder mit einer Kraft beaufschlagt
wird. Durch die Kraftbeaufschlagung des zweiten Kontaktelementes mittels einer Druckfeder
kann das zweite Kontaktelement auf eine einfache, aber effektiven Art und Weise dem
ersten Kontaktelement folgen, ohne dass die Kontaktstellen der Kontaktelemente getrennt
werden. Das erste Kontaktelement wird durch die Zugfeder bis zum Anschlag an das Begrenzungsmittel
verschwenkt bzw. verdreht. D.h., bevorzugt begrenzt die Verklinkungseinheit die Bewegung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes.
[0033] Besonders bevorzugt ist des Weiteren ein Verfahren, bei dem nach erfolgtem Selbsttest
die Steuereinheit mittels eines Stellantriebes die wenigstens beiden beweglichen Kontaktelemente
in ihre Ausgangspositionen zurück bringt, in der der Fehlerstromschutzschalter im
Normalzustand ist. Der Stellantrieb übt eine Kraft auf das erste bewegliche Kontaktelement
aus, so dass dieses in Richtung seiner Ausgangsposition zurück bewegt wird. Durch
die Bewegung des ersten beweglichen Kontaktelementes wird das zweite bewegliche Kontaktelement
ebenfalls mitbewegt, bis es seine Ausgangsposition erreicht hat. Sobald beide Kontaktelemente
ihre Ausgangspositionen eingenommen haben, wird die Verklinkungseinheit derart bewegt,
dass diese das erste Kontaktelement fixiert. Dabei kann die Bewegung der Verklinkungseinheit
durch eine an der Verklinkungseinheit fixierte Druckfeder erfolgen. D.h., sobald die
Schaltaktorik keine Kraft mehr auf die Verklinkungseinheit ausübt, wird diese aufgrund
der auf sie wirkenden Federkraft in Ihre Ursprungslage zurück bewegt, in der sie das
erste Kontaktelement fixiert.
[0034] Besonders bevorzugt ist ferner ein Verfahren das dadurch gekennzeichnet ist, dass
bei Feststellung eines realen Fehlerstromes die Verklinkungseinheit durch die Schaltaktorik
bewegt wird, so dass das vollständige Öffnen des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes ermöglicht und dadurch der wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
von dem wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement getrennt wird. D.h., der
Fehlerstromschutzschalter hält auch während des Selbsttestes seine eigentliche Funktion
aufrecht und schützt weiterhin die Last vor einem real auftretenden Fehlerstrom.
Dabei wird das Begrenzungsmittel, insbesondere die Verklinkungseinheit, derart bewegt,
dass dieses das erste Kontaktelement nicht mehr in seiner Bewegung begrenzt. Das erste
bewegliche Kontaktelement wird von dem zweiten beweglichen Kontaktelement entfernt,
die elektrische Verbindung getrennt und dadurch die Last vor einem Fehlerstrom geschützt.
Das zweite bewegliche Kontaktelement kann dieser weiteren Bewegung des ersten Kontaktelementes
nicht mehr folgen. So kann beispielsweise das zweite Federelement, welches an dem
zweiten Kontaktelement fixiert ist, eine weitere Bewegung des zweiten Kontaktelementes
in Richtung des ersten Kontaktelementes unterbinden.
[0035] Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die zuvor erwähnten Verfahrensschritte
wiederholt automatisch durchgeführt werden. Der Fehlerstromschutzschalter führt automatisch
Selbsttests bzw. Funktionstests durch. Der Fehlerstromschutzschalter kann durch Drücken
der Prüftaste auch manuell geprüft werden. Bevorzugt wird die Prüfung jedoch automatisch
von dem Fehlerstromschutzschalter durchgeführt, ohne dass ein Eingriff von außen erforderlich
ist. So kann die Prüfung in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen wiederholt
werden.
[0036] Das Ergebnis der Überprüfung kann auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt werden.
So kann der aktuelle Zustand des Fehlerstromschutzschalters, wie beispielsweise "Selbsttest
erfolgreich", "Fehlerstromschutzschalter betriebsbereit", "Fehlerstromschutzschalter
defekt", oder Ähnliches, auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Ferner kann
die Anzeigeeinrichtung neben der optischen Anzeige eine akustische Anzeige durchführen,
insbesondere wenn ein Fehler gefunden wurde. Über eine Eingabeeinrichtung kann der
Fehlerstromschutzschalter ferner programmiert werden. So können Bedienelemente vorgesehen
sein, über die die Steuereinheit programmiert werden kann. So kann beispielsweise
der automatische Selbsttest aktiviert oder gesperrt werden.
[0037] Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem zur Durchführung des Verfahrens der Fehlerstromschutzschalter
wie gemäß des ersten Aspektes beschrieben ausgebildet ist.
[0038] Die Erfindung wird nun anhand von nicht ausschließlichen Ausführungsbeispielen, unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild des Fehlerstromschutzschalters;
- Figur 2
- eine schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes in einem
Normalzustand;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes bei einer
Auslösung durch eine realen Fehlerstrom;
- Figur 4
- eine schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes zu Beginn
der Auslösung durch einen definierten Fehlerstrom (Selbsttest);
- Figur 5
- eine schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes nach einer
Auslösung durch einen definierten Fehlerstrom (Selbsttest);
- Figur 6
- eine schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes bei einer
Auslösung durch einen realen Fehlerstrom während des Selbsttestes.
[0039] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild des Fehlerstromschutzschalters 30. Der Grundaufbau
ist identisch mit einem herkömmlichen Fehlerstromschutzschalter, bestehend aus einem
Summenstromwandler 18, einer Auswerteelektronik 12, einer Auslösemechanik 3, d.h.
einem Schaltschloss, und den beweglichen Kontaktelementen 1, auch als Schaltkontakte
bezeichnet. Um der normativen Forderung einer Prüfeinrichtung gerecht zu werden, ist
eine Prüftaste 14 und ein Prüfwiderstand 13 vorgesehen, womit ein definierter Fehlerstrom
erzeugt werden kann, der den Fehlerstromschutzschalter 30 auslöst.
[0040] Zur Realisierung des Selbsttests ist eine Steuereinheit 11 vorgesehen, die über eine
Steuerleitung 15 einen oder verschieden hohe Fehlerströme erzeugen kann. Dies kann
durch eine zusätzliche Sekundärwicklung am Summenstromwandler oder als paralleler
Anschluss zur Prüfeinrichtung 13, 14 aufgebaut sein. Damit die Lastseite 20 während
des Selbsttest mit der Spannungsversorgung 19 verbunden bleibt, sind die zweiten Kontaktelemente
2 derart ausgeführt, dass sie den ersten beweglichen Kontaktelementen 1 folgen können.
Die zweiten beweglichen Kontaktelemente 2 stellen den Kern des Fehlerstromschutzschalters
30 dar.
[0041] Im Normalzustand sind die zweiten beweglichen Kontaktelemente 2 mittels der Begrenzungsmittel
10, d.h. der Verklinkungseinheit, fixiert, siehe Fig. 2. Bei einem Auslösevorgang
entriegelt die Auslösemechanik 3 nur die ersten beweglichen Kontaktelemente 1, siehe
Fig. 3. Die Funktion unterscheidet sich hierbei nicht von einem gewöhnlichen Fehlerstromschutzschalter.
[0042] Wird von der Steuereinheit 11 des Fehlerstromschutzschalters 30 ein Selbsttest durchgeführt,
so wird als erster Schritt von der Steuereinheit 11, mittels einer einfachen Schaltaktorik
5 die Verklinkungseinheit 10 gelöst, siehe Fig. 4. Im Anschluss erzeugt die Steuereinheit
11 über die Steuerleitung 15 einen Fehlerstrom, der den Fehlerstromschutzschalter
30 zum Auslösen bringen muss. Das zweite bewegliche Kontaktelement 2 folgt hierbei
dem ersten beweglichen Kontaktelement 1, wodurch der Stromkreis während des Selbsttests
geschlossen bleibt. Dabei gewährleistet die Druckfeder 8 einen genügend hohen Anpressdruck
der beiden Kontaktelemente 1, 2 aneinander. Die Verklinkungseinheit 10 ist so ausgestaltet,
dass sie das erste bewegliche Kontaktelement 1 nur so weit öffnen lässt, wie nötig
ist, um bei fixiertem zweiten Kontaktelement die ordnungsgemäße Funktion des Fehlerstromschutzschalters
30 sicher zu stellen.
Die Verklinkungseinheit 10 des Fehlerstromschutzschalters 30 weist bevorzugt eine
ringsegmentförmige Form auf. Insbesondere die Form eines halben Ringsegmentes ist
besonders vorteilhaft. So kann die Außenmantelfläche eines freien Endes der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit 10 das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement 2 fixieren.
Bei einer Bewegung der Verklinkungseinheit 10, insbesondere bei einer Drehung der
Verklinkungseinheit 10 um eine Drehachse, kann die Verklinkungseinheit 10 das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement 2 freigeben, so dass dieses beweglich gehalten
ist. Bei der Erzeugung eines vordefinierten Fehlerstromes wird die Verklinkungseinheit
10 aus der Position, in der sie das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
2 fixiert, in eine zweite vordefinierte Position bewegt, insbesondere gedreht oder
verschwenkt, dass die Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen Verklinkungseinheit
10 des anderen freien Endes der Verklinkungseinheit 10 die Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes 1 begrenzt. D.h., das wenigstens eine erste
bewegliche Kontaktelement 1 kann beispielsweise nur um eine bestimmte Gradzahl gedreht
werden, bevor es an der Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen Verklinkungseinheit
10 anschlägt.
[0043] Mittels eines Schaltkontaktes 9 kann die Steuereinheit 11 bzw. die Überprüfungsmittel
der Steuereinheit 11 feststellen, ob sich das erste bewegliche Kontaktelement 1 beim
Selbsttest bis zu der definierten zweiten Position bewegt hat, siehe Fig. 5. In der
definierten zweiten Position liegt das erste bewegliche Kontaktelement 1 an der Innenmantelfläche
der Verklinkungseinheit 10 an. Damit sind Fehler in der gesamten Auslösekette, vom
Summenstromwandler 18, über die Auswerteelektronik 12, bis hin zu Defekten in der
Schaltmechanik 3 erkennbar. Auch ein Defekt durch Verschweißen der beiden Kontaktelemente
1, 2 ist hiermit detektierbar, da zum Öffnen eine Relativbewegung der Kontaktelemente
1, 2 notwendig ist.
[0044] Nach erfolgreichem Selbsttest kann die Steuereinheit 11 mittels eines Stellantriebes
4 das erste bewegliche Kontaktelement 1 und das zweite bewegliche Kontaktelement 2
wieder in ihre Ausgangslagen zurück bringen.
[0045] Die Steuereinheit 11 ist zusätzlich mit der Auswerteelektronik 12 verbunden. Während
eines Selbsttests kann somit auch ein realer Fehlerstrom festgestellt werden. In diesem
Fall wird die Verklinkungseinheit 10 mittels der Schaltaktorik 5 wieder in die Ursprungslage
gebracht, wodurch das erste bewegliche Kontaktelement 1 vollständig öffnen kann und
den Stromkreis unterbricht.
Zusätzlich können auch noch eine Anzeigeeinrichtung 16 mit der Steuereinheit 11 verbunden
sein, womit der aktuelle Zustand, z.B. "Selbsttest erfolgreich", "Gerät betriebsbereit",
etc., angezeigt werden kann. Auch eine Eingabeeinrichtung 17 ist denkbar, um z.B.
den automatischen Selbsttest zu aktivieren oder zu sperren.
Außerdem ist es möglich, dass der Stellantrieb 4 dazu verwendet wird, um ein automatisches
Wiedereinschalten nach einer Auslösung zu realisieren.
[0046] Der erfinderische Schritt liegt in der Verwendung von beweglichen zweiten Kontaktelementen
2, die beim Selbsttest der Bewegung der ersten beweglichen Kontaktelementen 1 folgen
können, um den Stromkreis geschlossen zu halten. Dadurch sind alle zur Auslösung notwendigen
Komponenten des Fehlerstromschutzschalters 30 manuell oder automatisch prüfbar, ohne
dass beim Selbsttest die Last vom Netz getrennt werden muss. Die Anzahl der notwendigen
Teile ist dabei geringer als bei einer Lösung, bei der parallele Schaltkontakte benutzt
werden. Dadurch lassen sich Kosten und sparen und das Gerät kann kompakter aufgebaut
werden.
[0047] Bevorzugt ist der Fehlerstromschutzschalter ein Differenzschutzschalter.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- beweglichen Schaltkontakte
- 2
- Festkontakte
- 3
- Auslösemechanik / Schaltschloss
- 4
- Stellantrieb
- 5
- Schaltaktorik
- 6
- Druckfeder
- 7
- Zugfeder
- 8
- Druckfeder
- 9
- Schaltkontakt
- 10
- Begrenzungsmittel / Verklinkungseinheit
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Auswerteelektronik
- 13
- Prüfwiderstand
- 14
- Prüftaste
- 15
- Steuerleitung
- 16
- Anzeigeelemente
- 17
- Bedienelemente
- 18
- Summenstromwandler
- 19
- Spannungsversorgung
- 20
- Lastseite
- 21
- Kontaktstelle des ersten Kontaktelementes
- 22
- Kontaktstelle des zweiten Kontaktelementes
- 30
- Fehlerstromschutzschalter
1. Fehlerstromschutzschalter, aufweisend einen Summenstromwandler (18), eine Auswerteelektronik
(12), wenigstens ein erstes bewegliches Kontaktelement (1), welches mit einer Kraft
beaufschlagt ist, wenigstens ein zweites Kontaktelement (2), welches mit dem wenigstens
einen ersten Kontaktelement (1) elektrisch verbindbar ist, eine Auslösemechanik (3)
zur Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes (1), sowie
eine Steuereinheit (11), die über eine Steuerleitung (15) mit dem Summenstromwandler
(18) verbunden ist, und eine Prüfungseinrichtung, mit einem Prüfwiderstand (13) und
einer Prüftaste (14), zur Erzeugung eines definierten Fehlerstromes, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine zweite Kontaktelement (2) beweglich gelagert und mit einer Kraft
beaufschlagt ist, um der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
(1) folgen zu können, dass Begrenzungsmittel vorgesehen sind, um die Bewegung des
wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes zu begrenzen, und dass Überprüfungsmittel
zur Feststellung der Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
vorgesehen sind.
2. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine beweglich gehaltene Verklinkungseinheit (10) und eine Schaltaktorik (5) zur
Steuerung der Verklinkungseinheit (10) vorgesehen sind, wobei die Verklinkungseinheit
(10) mit dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement (1) und/oder mit dem
wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement (2) in Wirkkontakt bringbar ist,
um die Bewegung der Kontaktelemente (1, 2) freizugeben und/oder zu beschränken.
3. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungseinheit (10) beweglich an dem Fehlerstromschutzschalter gelagert
ist.
4. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungseinheit (10) eine ringsegmentförmige Form aufweist.
5. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement (1) durch ein erstes Federelement
(7) mit einer Kraft beaufschlagbar und dass das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement (2) durch ein zweites Federelement (8) mit einer Kraft beaufschlagbar
ist.
6. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungseinheit (10) durch ein drittes Federelement (6) mit einer Kraft beaufschlagbar
ist.
7. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (8) und das dritte Federelement (6) eine Druckfeder und das
erste Federelement (7) eine Zugfeder sind.
8. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungseinheit (10) derart ausgebildet ist, dass sie eine Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes (1) aus einer Ausgangsposition in eine zweite
definierte Position ermöglicht.
9. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfungsmittel Teil der Steuereinheit (11) sind.
10. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfungsmittel einen Schaltkontakt (9) aufweisen, der mit der Steuereinheit
(11) und dem wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement (2) verbunden ist.
11. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement (1) und das wenigstens eine zweite
bewegliche Kontaktelement (2) jeweils eine Kontaktstelle (21, 22) aufweisen.
12. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellantrieb (4) vorgesehen, über den die Steuereinheit (11) das wenigstens eine
erste bewegliche Kontaktelement (1) und das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
(2) bewegen kann.
13. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik (12) mit der Steuereinheit (11) verbunden ist.
14. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlerstromschutzschalter eine Anzeigeeinrichtung (16) und/oder eine Eingabeeinrichtung
(17) aufweist.
15. Verfahren zum Durchführen eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters, aufweisend
einen Summenstromwandler (18), eine Auswerteelektronik (12), wenigstens ein erstes
bewegliches Kontaktelement (1), welches mit einer Kraft beaufschlagt ist, wenigstens
ein zweites bewegliches Kontaktelement (2), welches mit dem wenigstens einen ersten
Kontaktelement (1) elektrisch verbindbar ist, wobei das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement (2) mit einer Kraft beaufschlagt und durch Begrenzungsmittel in einer
Ausgangsposition fixiert ist, eine Auslösemechanik (3) zur Bedienung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes (1), sowie eine Steuereinheit (11), die
über eine Steuerleitung (15) mit dem Summenstromwandler (18) verbunden ist, und eine
Prüfungseinrichtung, mit einem Prüfwiderstand (13) und einer Prüftaste (14),
gekennzeichnet durch folgende Schritt:
a) Freigabe der Bewegung des zweiten beweglichen Kontaktelementes (2) durch die Steuereinheit (11);
b) Betätigung der Prüfungseinrichtung (13, 14) durch Drücken der Prüftaste (14);
c) Erzeugung eines definierten Fehlerstromes durch die Steuereinheit (11) über die Steuerleitung (15);
d) Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes (1) durch die Schaltmechanik (3), bei Feststellung eines Fehlerstromes durch die Auswerteelektronik (12), die den Summenstromwandler (18) überwacht;
e) Positionieren der Begrenzungsmittel (10), um die Bewegung des wenigstens einen
ersten beweglichen Kontaktelementes zu begrenzen,
e) Feststellung durch Überprüfungsmittel, ob das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement (2) dem
wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement (1) gefolgt ist und die wenigstens
beiden Kontaktelemente (1, 2) elektrisch miteinander verbunden geblieben sind.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabe der Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
(2) durch die Bewegung einer Verklinkungseinheit (10) erfolgt, welches das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement (2) in einer Ausgangsposition fixiert, wobei
die Verklinkungseinheit (10) durch eine Schaltaktorik (5) bewegt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement (2) durch die Kraft eines zweiten
Federelementes (8) in Richtung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
(1) gedrückt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungseinheit (10) die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes (1) begrenzt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgtem Selbsttest die Steuereinheit (11) mittels eines Stellantriebes (4)
die wenigstens beiden beweglichen Kontaktelemente (1, 2) in ihre Ausgangspositionen
bringt, in der der Fehlerstromschutzschalter im Normalzustand ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass bei Feststellung eines realen Fehlerstromes die Verklinkungseinheit (10) durch die
Schaltaktorik (5) bewegt wird, so dass das vollständige Öffnen des wenigstens einen
ersten beweglichen Kontaktelementes (1) ermöglicht und dadurch der wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement (1) von dem wenigstens einen
zweiten beweglichen Kontaktelement (2) getrennt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20 wiederholt
automatisch durchgeführt werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung des Verfahrens der Fehlerstromschutzschalter gemäß einem der Ansprüche
1 bis 14 ausgebildet ist.