Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Leiterkartensteckverbinder zur Montage auf parallel
angeordneten Leiterkarten, wobei mindestens zwei als koaxiales Kontaktpaar ausgebildete
Steckmodule vorgesehen sind, von denen in dem einen ein Stiftkontakt und in dem anderen
ein Buchsenkontakt eingebracht ist, wobei der Stift- oder Buchsenkontakt zentral in
einem Isolationselement gehalten ist, dass von einem elektrisch leitenden Hülsenkontakt
umgeben ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung wird benötigt, um zwei zumindest annähernd parallel zueinander
angeordnete Leiterkarten miteinander zu kontaktieren, wobei durch die Ausgestaltung
der Kontaktelemente auch eine Schiefstellung oder ein Positionsversatz der Steckmodule
sowie der Leiterkarten zueinander in gewissen Grenzen überbrückbar ist.
Stand der Technik
[0003] Aus der
EP1 246 304 B1 ist ein Koaxial-Steckerteil bekannt, bei dem ein mit einem Kugelkopf ausgebildeter
Mittelkontakt um einen bestimmten Winkel innerhalb eines U-förmigen Federkontaktes
drehbar kontaktiert ist. Weiterhin ist aus der
US 5,980,290 ein elektrischer Koaxialsteckverbinder mit einem beweglichen Kontakt bekannt, bei
dem jedoch nur einer der beiden Steckteile beweglich angeordnet ist.
[0004] Derartige, bekannte koaxiale Steckverbindungen zur direkten Kontaktierung von zwei
Leiterplatten, nutzen in der Regel zwei identische und starre Kontaktmodule oder auch
tonnenförmige Distanzelemente, und sind daher nur bedingt in der Lage, eine Verschiebung
bzw. eine Schiefstellung einzelner Module auszugleichen.
Aufgabenstellung
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend auszubilden, dass zum einen sicherzustellen ist, die koaxialen Steckmodule
selbstfangend auszubilden, um gewisse Positionsungenauigkeiten zwischen zwei Leiterkarten
auszugleichen und zum anderen, dass auch leicht unterschiedliche Abstände zwischen
den Leiterkarten einfach und ohne besonderes Distanzelement zu überbrücken sind.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in den Steckmodulen jeweils ein Kontakthalter
mit einer zentralen Öffnung angeordnet ist, innerhalb derer, beabstandet vom Kontakthalter,
ein Kontaktelement mit einer kugelförmigen Ausbildung fixiert ist,
dass der Stift- oder Buchsenkontakt in einer Innenbohrung eine kugelförmige Ausnehmung
aufweist, die mit der kugelförmigen Ausbildung des Kontaktelementes elektrisch kontaktiert,
dass der elektrisch leitende Hülsenkontakt eine Schlitzbuchse mit einem konkav geformten
Kontaktbereich aufweist, der einen in der zentralen Öffnung des Kontakthalters eingeformten
balligen Ring kontaktiert, und dass der Hülsenkontakt zusammen mit dem Stift- oder
Buchsenkontakt mittels der kugelförmigen Ausbildung des Kontaktelementes um einen
bestimmten axialen Bereich dreh- und schwenkbar ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 9 angegeben.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass hier ein
äußerst einfach aufgebautes, als Stift- oder Buchsenkontakt ausgebildetes koaxiales
Steckmodul als Leiterkartensteckverbinder gezeigt wird, wobei die Kontakte mittels
eines Kugelgelenkes, ein Verschwenken um einen bestimmten Betrag erlauben, der jedoch
abhänging vom Leiterkartenabstand ist und bei einem Abstand der Karten von 6 mm etwa
+/- 5° beträgt. Damit können auch Fehlpositionierungen der Steckmodule auf den beiden
Leiterkarten von etwa 0,5 mm ausgeglichen werden.
Wobei anzumerken ist, dass jeder der beiden Steckmodule um seine Steckachse dreh-
und schwenkbar ist.
Für ein einfaches "Einfangen" des jeweiligen Gegensteckmodules weist das mit dem Stiftkontakt
ausgerüstete Steckmodul vorteilhaft einen Hülsenkontakt mit einer glockenförmigen
Öffnung auf, in die der Buchsenkontakt mit einem zur Kontaktierung umlaufenden, balligen
Vorsprung auf seinem steckseitigen Hülsenkontakt einfügbar ist.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass ohne weitere Maßnahmen und für den zuvor skizzierten
Fall, Höhenunterschiede von etwa 1,2 mm zwischen den Steckmodulen ausgleichbar sind.
Darüber hinaus gewünschte, zu überbrückende Abstände zwischen den Leiterkarten werden
durch eine Verlängerung des stiftseitigen Steckmoduls erzielt, so dass keine zusätzlichen
Adapter zur Überbrückung benötigt werden. Hervorzuheben sind auch die extrem kleinen
Abmessungen, die lediglich eine Fläche von 5x5 mm je Steckmodul beanspruchen.
Zwar werden relativ teure Drehteile benötigt, jedoch kann dies durch eine Anzahl gleicher
Bauteile im Stift- bzw. Buchsenkontakt egalisiert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
eine derartige Steckkombination durch eine Anordnung mehrerer Einzelkontakte für den
Aufbau eines Multikontaktsteckers zu nutzen
Ausführungsbeispiel
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen Stiftkontakt,
- Fig. 1b
- einen Buchsenkontakt,
- Fig. 2a
- einen mit einem Trichter ausgebildeten Hülsenkontakt,
- Fig. 2b
- einen mit einem Kontaktring ausgebildeten Hülsenkontakt,
- Fig. 3
- ein Isolationselement,
- Fig. 4
- ein Kontaktelement mit einer kugelförmigen Ausbildung,
- Fig. 5a
- einen Kontakthalter mit Positionierungsstiften,
- Fig. 5b
- einen Kontakthalter für die Oberflächenlötmontage,
- Fig. 6
- ein Schnittmodell eines montierten Steckmoduls,
- Fig. 6a
- ene Detailvergrößerung für eine bauliche Variante des Steck-moduls aus Fig. 6,
- Fig. 7a
- ein montiertes Stiftmodul,
- Fig. 7b
- ein montiertes Buchsenmodul, und
- Fig. 8
- zwei zu steckende Steckmodule mit Leiterkarte.
[0010] Die Fig. 1a, 1b zeigt einen als Stift- und einen als Buchsenkontakt ausgebildeten
Innenkontakt eines koaxialen Steckmoduls, die nahezu identisch ausgestaltet sind.
Der Unterschied ist lediglich, dass die Steckseite des Buchsenkontaktes 20 eine zwar
stiftförmig ausgebildete aber geschlitzte Buchse 21 aufweist, während der Stiftkontakt
10 einen geschlossenen Stift 11 aufweist.
Die Steckbereiche von Stift 11 und Buchse 21 enden jeweils an einem Absatz 12, 22
an den sich ein geschlitztes Hülsenteil 13, 23 mit mehreren radialen Vorsprüngen 14,
24 anschließt.
Innerhalb des Hülsenteiles 13, 23 ist eine axiale Bohrung 15, 25 mit einer kugelförmigen
Ausnehmung 16, 26 vorgesehen, in die bei der Montage später eine kugelförmige Ausbildung
41 eines Kontaktelementes 40 eingreift.
[0011] Die Fig. 2a und Fig. 2b zeigen die Hülsenkontakte 30, 30' des koaxial ausgebildeten
Leiterkartensteckverbinders, die den Außenkontakt des koaxialen Steckmoduls markieren.
Dabei ist in der Fig. 2a der dem Stiftkontakt zugehörige Hülsenkontakt 30 gezeigt
und in der Fig. 2b der dem Buchsenkontakt zugehörige Hülsenkontakt 30'.
[0012] Die beiden hülsenförmigen Körper weisen jeweils eine identische Schlitzbuchse 31
auf, mit der sie in einem Kontakthalter 45 dreh- und schwenkbar gehalten sind, sowie
einen Steckbereich 32 zu Kontaktierung mit dem jeweiligen Gegenstecker.
Dabei weist der Hülsenkontakt 30 eine trichterförmige Kontaktöffnung 35 auf, während
der Hülsenkontakt 30' einen als Schlitzhülse 33 ausgebildeten Steckbereich mit hier
vier Schlitzen 34 zeigt, mit einem außen umlaufenden, ringförmigen Vorsprung 36 für
eine gute Kontaktierung in der trichterförmigen Kontaktöffnung 35 des Hülsenkontaktes
30.
Im Inneren der Schlitzbuchse 31 der beiden Hülsenkontakte 30, 30' ist je ein konvexer
Ring 37 vorgesehen, der in eine konkave Außenrille 52 eines Isolationselementes 50
eingreift, mittels dem auch der innere Stiftkontakt 10 oder der Buchsenkontakt 20
innerhalb des außenliegenden Hülsenkontaktes 30, 30' fixiert ist.
Die Schlitzbuchse 31 weist einen konkav ausgebildeten äußeren Kontaktbereich 38 auf,
der eine gewisse Schwenkbewegung innerhalb des Kontakthalters 45 zulässt, der dazu
eine Öffnung 47 mit einem balligen Ring 48 aufweist.
[0013] Die Fig. 3 zeigt das Isolationselement 50 aus einem isolierenden Werkstoff, das kreisförmig,
mit einer zentralen Öffnung 51 ausgebildet ist. In der Wandung ist eine konkav ausgebildete
Außenrille 52 vorgesehen.
Das Isolationselement 50 nimmt in der Öffnung 51 den Stift- oder Buchsenkontakt 10,
20 auf und hält ihn isolierend von dem äußeren Hülsenkontakt 30, 30' beabstandet.
[0014] In der Fig. 4 ist das Kontaktelement 40 zum Auflöten auf einer Leiterkarte 5 dargestellt.
Das Kontaktelement 40 stellt die Verbindung von den beiden Innenkontakten - Stift-
und Buchsenkontakt 10, 20 - zu der Leiterkarte 5 her, wobei eine kugelartige Anformung
41 auf einem scheibenförmigen Fuß 42 zur Kontaktierung mit den Innenkontakten vorgesehen
ist.
[0015] Während auf der entgegengesetzten Seite zur kugelartigen Anformung 41 der Fuß 42
eine kegelförmige Spitze 43 zum Auflöten auf der Leiterkarte 5 aufweist.
[0016] Das Kontaktelement 40 ist bei der Montage der Steckmodule mittig innerhalb der Öffnung
47 des Kontakthalters 45, aber von diesem beabstandet angeordnet, wie in der Fig.
6 gezeigt ist.
[0017] Der Kontakthalter 45 in Fig. 5a ist hier als flaches, quadratisches Element ausgebildet,
an dessen Eckseiten Positionierungsstifte 46 angeformt sind, mittels derer primär
die Haltekräfte des Steckmoduls auf die Leiterkarte übertragen werden. Während ein
umlaufender Ring (hier zwischen den Positionierungsstiften) - eine Lötkante 49 - eine
abschirmende Wirkung des Kontakthalters 45 für das Kontaktelement 40 bewirkt.
Der Kontakthalter 45 weist in seiner zentralen Öffnung 47 einen innen umlaufenden,
balligen Ring 48 auf, der zur Kontaktierung mit dem innenliegenden konkaven Kontaktbereich
38 des Hülsenkontaktes 30, 30' dient.
[0018] In der Fig. 5b ist in einem mittigen Schnitt eine Variante des Kontakthalters 45
gezeigt, die einen oberflächenlötbaren Kontakthalter 45' zeigt, der ohne Positionierungsstifte
direkt mittels der Lötkanten 49 auf einer Leiterkarte 5 auflötbar ist, und dessen
Innenbereich einen konkaven Ring 48' aufweist.
[0019] Die Fig. 6a zeigt einen zusammengefügten Leiterkartensteckverbinder in einer teilweise
geschnittenen Darstellung.
Dazu ist ein Steckmodul 3 gezeigt, mit einem Stiftkontakt 10, fixiert in dem Isolationselement
50, das Kontaktelement 40 kontaktierend, und umgeben von dem Hülsenkontakt 30 und
beweglich gehalten in dem Kontakthalter 45.
[0020] Dabei ist erkennbar, dass ein Verschwenken des Hülsenkontaktes 30 primär über die
kugelförmige Ausnehmung 16 des Stiftkontaktes 10 und die kugelförmige Ausbildung 41
des auf einer Leiterkarte zu fixierenden Kontaktelementes 40 erfolgt.
[0021] Wobei gleichzeitig die Bewegung mittels des konkaven Kontaktbereiches 38 der Schlitzbuchse
31 innerhalb des balligen Innenringes 48 des Kontakthalters 45 ausführt wird.
[0022] Die Variante dazu ist in der Detaildarstellung der Fig. 6b gezeigt.
Hier sind die bereits in der Fig. 5b angedeuteten baulichen Änderungen der Außenkontaktierung
zwischen dem Kontakthalter 45' und der Schlitzbuchse 31' des Hülsenkontaktes 30, 30'
dargestellt. Dabei ist der Kontaktbereich 38' konvex, also tonnenförmig ausgebildet
und wird damit in dem konkaven Ring 48' des Kontakthalters 45' beweglich gehalten.
Wobei dieser Kontakthalter wahlweise auch Positionierungsstifte aufweisen kann.
[0023] Die Fig. 7a und 7b zeigen jeweils ein montiertes Steckmodul 3 und 3' mit dem Kontakthalter
45 und seinen Positionierungsstiften 46, den Hülsenkontakten 30, 30' und den zugehörigen
Stift- und Buchsenkontakten 10, 20.
[0024] In der Fig. 8 sind zwei zu steckende Steckmodule 3, 3' montiert, jeweils auf einer
Leiterkarte 5 mit einem leichten seitlichen Versatz gezeigt, innerhalb dessen noch
ein "Fangen" zwischen dem Trichter 35 des Hülsenkontaktes 30 und dem Steckbereich
32 des Hülsenkontaktes 30' durchführbar ist.
1. Leiterkartensteckverbinder zur Montage auf parallel angeordneten Leiterkarten (5),
wobei mindestens zwei als koaxiales Kontaktpaar ausgebildete Steckmodule (3, 3') vorgesehen
sind, von denen in dem einen ein Stiftkontakt (10) und in dem anderen ein Buchsenkontakt
(20) eingebracht ist, wobei der Stift- oder Buchsenkontakt zentral in einem Isolationselement
(50) gehalten ist, dass von einem elektrisch leitenden Hülsenkontakt (30, 30') umgeben
ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Steckmodulen (3, 3') jeweils ein Kontakthalter (45) mit einer zentralen Öffnung
(47) angeordnet ist, innerhalb derer, beabstandet vom Kontakthalter, ein Kontaktelement
(40) mit einer kugelförmigen Ausbildung (41) fixiert ist,
dass der Stift- oder Buchsenkontakt (10, 20) in einer Innenbohrung (15, 25) eine kugelförmige
Ausnehmung (16, 26) aufweist, die mit der kugelförmigen Ausbildung (41) des Kontaktelementes
(40) mechanisch und elektrisch kontaktiert,
dass der elektrisch leitende Hülsenkontakt (30, 30') eine Schlitzbuchse (31) mit einem
konkav geformten Kontaktbereich (38) aufweist, der einen in der zentralen Öffnung
(47) des Kontakthalters (45) eingeformten balligen Ring (48) kontaktiert, und
dass der Hülsenkontakt (30, 30') zusammen mit dem Stift- oder Buchsenkontakt (10, 20)
mittels der kugelförmigen Ausbildung (41) des Kontaktelementes (40) um einen bestimmten
axialen Bereich dreh-und schwenkbar ist.
2. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrisch leitende Hülsenkontakt (30, 30') in einer Variante eine Schlitzbuchse
(31') mit einem konvex geformten Außenbereich (38') aufweist, der eine in der zentralen
Öffnung (47) des Kontakthalters (45') eingeformte konkave Ringnut (48') kontaktiert.
3. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Hülsenkontaktes (30,30') ein Isolationselement (50) positioniert ist,
innerhalb dessen zentraler Öffnung (51) der Stift- oder Buchsenkontakt (10,20) fixiert
ist.
4. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das kreisförmig ausgebildete Isolationselement (50) in seiner Außenwand eine konkav
geformte, radiale umlaufende Rille (52) aufweist.
5. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontakthalter (45) als flaches, polygones, ringförmig geschlossenes Element,
eine zentrale Öffnung (47) und mehrere in Eckbereichen angeformte Positionierungsstifte
(46) aufweist.
6. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontakthalter (45) zur Lötseite der Leiterkarte (5), umlaufende Lötkanten (49)
aufweist.
7. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontakthalter für eine Oberflächenlötmontage ausgebildet ist.
8. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass unterschiedliche Abstände der Leiterkarten (5) durch unterschiedlich lange Stiftkontakte
(10) und sie umgebende Hülsenkontakte (30) realisierbar sind.
9. Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (40) einen Fuß (42) mit einer kugelförmigen Ausbildung (41) sowie
eine kegelförmige Lötspitze (43) aufweist.