[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystem für
polymerhaltige Formkörper, welche streifenförmig, blattförmig, scheibenförmig, schichtförmig,
plattenförmig oder bahnförmig sind, sowie dessen Verwendung zur individuellen Dosierung
nichtflüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines wässrigen Systems mit Reinigungsvermögen sowie ein Verfahren
zur lokalen Fleckenbehandlung von Substraten.
[0002] Feste und flüssige Wasch- und Reinigungsmittel sind seit vielen Jahren willkommene
Hilfsmittel im Haushalt und Gewerbe und werden mit großer Selbstverständlichkeit von
beinahe jedermann genutzt.
[0003] Es besteht beim Verbraucher aber ein immerwährendes Bedürfnis nach Produkten, die
besonders anwendungsfreundlich und leicht handhabbar sind.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein besonders anwendungsfreundliches
und leicht handhabbares Wasch- oder Reinigungsmittel bereitzustellen. Diese Aufgabe
wird vom Gegenstand der Erfindung gelöst.
[0005] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystem,
umfassend einen streifenförmigen, blattförmigen, scheibenförmigen, schichtförmigen,
plattenförmigen oder bahnförmigen Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper, welcher
zumindest zu 75 Gew.-% aus Polymeren besteht sowie eine Substanz mit Reinigungsvermögen
umfasst, wobei der Formkörper in einem Entnahmebehältnis bereitgestellt ist, und wobei
der Formkörper auf einer Oberfläche eine Klebeschicht trägt, welche ein bei Raumtemperatur
unter Druck und/oder bei Anwesenheit von Feuchte klebendes Polymerisat umfasst, und
der Formkörper eine Folie aus vorzugsweise flexiblem Material umfasst und eine Substanz
mit Reinigungsvermögen in der Folie und/oder als Schicht auf der Folie aufgebracht
ist, wobei diese Folie eine geschäumte Folie ist, wobei die Polymere Polyvinylalkohol
und/oder PVAL-Copolymere sind, deren Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-% beträgt, und die
Klebeschicht wasserdispergierbar oder wasserlöslich ist.
[0006] Ein Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystem im erfindungsgemäßen Sinne ist ein Gegenstand,
der zumindest ein Entnahmebehältnis umfasst, in welchem ein erfindungsgemäßer Wasch-
oder Reinigungsmittelformkörper, der eine geschäumte Folie umfasst, enthalten ist.
Der Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper enthält zumindest eine Substanz mit Reinigungsvermögen,
insbesondere Bleichmittel und/oder Tensid.
[0007] Der streifenförmige, blattförmige, scheibenförmige, schichtförmige oder bahnförmige
Wasch- oder Reinigungsmittelformkörper umfasst eine geschäumte Folie.
[0008] Der Polymeranteil des Formkörpers kann nach einer bevorzugten Ausführungsform auch
zumindest 80 Gew.-% betragen, wobei Gew.-% auf den gesamten Formkörper bezogen ist.
Mögliche Obergrenzen für den Polymeranteil des Formkörpers können z.B. bei einem Wert
von maximal 95 Gew.-%, 90 Gew.-%, 85 Gew.-%, oder 80 Gew.-% liegen.
[0009] Der erfindungsgemäße Formkörper kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wasserlöslich
oder wasserdispergierbar sein, nach einer anderen Ausführungsform hingegen wasserunlöslich,
was allerdings weniger bevorzugt ist. Es ist auch möglich, dass er nur zum Teil wasserlöslich
oder wasserdispergierbar ist. Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßer Formkörper,
der eine geschäumte Folie umfasst, mehrlagig aufgebaut sein, beispielsweise in der
Art eines Laminates, wobei unterschiedliche Lagen sich auch in ihrer Wasserlöslichkeit
unterscheiden. Es kann sich z.B. um eine 2-lagige Folie handeln, bei der die eine
Lage wasserlöslich und/oder wasserdispergierbar ist, wohingegen die andere Lage wasserunlöslich
ist. Es kann auch sein, dass der erfindungsgemäße Formkörper, der eine geschäumte
Folie umfasst, beschichtet ist, so dass das eigentliche Formkörpermaterial, das geschäumtes
Folienmaterial umfasst, als Träger der Schicht wasserunlöslich ist, die Beschichtung
hingegen wasserlöslich ist. Umgekehrt ist es möglich, dass die Beschichtung wasserunlöslich
ist, der Formkörper, der eine geschäumte Folie umfasst, aber wasserlöslich ist.
[0010] Der Formkörper kann somit nach einer bevorzugten Ausführungsform aus einer einzigen
(Material)-Lage oder aus einem Laminat aus mehr als einer Lage bestehen, vorzugsweise
ist der ggf. mehrlagige Formkörper beschichtet.
[0011] Der Formkörper umfasst eine geschäumte Folie aus vorzugsweise flexiblem Material
und eine Substanz mit Reinigungsvermögen, welche in der Folie und/oder als Schicht
auf der Folie aufgebracht ist.
[0012] Der erfindungsgemäße Formkörper kann neben dem Polymeren und der Substanz mit Reinigungsvermögen
auch noch andere Bestandteile enthalten, wie z.B. natürliche und/oder synthetische
Gewebe, Vliesstoffe, Folien, Papier, Gummi und Kombinationen hiervon.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Formkörper sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie Polyvinylalkohole und/oder PVAL-Copolymere umfassen, deren Hydrolysegrad
80 bis 90 Mol-%, besonders bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-%
beträgt.
[0014] Vorzugsweise werden Polyvinylalkohole eines bestimmten Molekulargewichtsbereichs
eingesetzt, wobei solche bevorzugt sind, deren Molekulargewicht im Bereich von 3.500
bis 100.000 gmol
-1, vorzugsweise von 10.000 bis 90.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 12.000 bis 80.000 gmol
-1 und insbesondere von 13.000 bis 70.000 gmol
-1 liegt.
[0015] Der Polymerisationsgrad solcher bevorzugten Polyvinylalkohole liegt zwischen ungefähr
200 bis ungefähr 2100, vorzugsweise zwischen ungefähr 220 bis ungefähr 1890, besonders
bevorzugt zwischen ungefähr 240 bis ungefähr 1680 und insbesondere zwischen ungefähr
260 bis ungefähr 1500.
[0016] Erfindungsgemäß bevorzugte Formkörper sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Polyvinylalkohole
und/oder PVAL-Copolymere umfassen, deren durchschnittlicher Polymerisationsgrad zwischen
80 und 700, vorzugsweise zwischen 150 und 400, besonders bevorzugt zwischen 180 bis
300 liegt und/oder deren Molekulargewichtsverhältnis MG (50%)zu MG(90%) zwischen 0,3
und 1, vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,8 und insbesondere zwischen 0,45 und 0,6 liegt.
[0017] Die vorstehend beschriebenen Polyvinylalkohole sind kommerziell breit verfügbar,
beispielsweise unter dem Warenzeichen Mowiol
® (Clariant). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole
sind beispielsweise Mowiol
® 3-83, Mowiol
® 4-88, Mowiol
® 5-88 sowie Mowiol
® 8-88.
[0018] Weitere als Material für die Formkörper besonders geeignete Polyvinylalkohole sind
der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
| Bezeichnung |
Hydrolysegrad [%] |
Molmasse [kDa] |
Schmelzpunkt [°C] |
| Airvol® 205 |
88 |
15-27 |
230 |
| Vinex® 2019 |
88 |
15-27 |
170 |
| Vinex® 2144 |
88 |
44-65 |
205 |
| Vinex® 1025 |
99 |
15-27 |
170 |
| Vinex® 2025 |
88 |
25-45 |
192 |
| Gohsefimer® 5407 |
30-28 |
23.600 |
100 |
| Gohsefimer® LL02 |
41-51 |
17.700 |
100 |
[0019] Weitere als Material für die Formkörper geeignete Polyvinylalkohole sind ELVANOL
® 51-05, 52-22, 50-42, 85-82, 75-15, T-25, T-66, 90-50 (Warenzeichen der Du Pont),
ALCOTEX
® 72.5, 78, B72, F80/40, F88/4, F88/26, F88/40, F88/47 (Warenzeichen der Harlow Chemical
Co.), Gohsenol
® NK-05, A-300, AH-22, C-500, GH-20, GL-03, GM-14L, KA-20, KA-500, KH-20, KP-06, N-300,
NH-26, NM11Q, KZ-06 (Warenzeichen der Nippon Gohsei K.K.). Auch geeignet sind ERKOL-Typen
von Wacker.
[0020] Das Formkörpermaterial (bzw. das Folienmaterial) kann neben dem wasserlöslichen Polymer
bzw. dem wasserdispergierbaren Polymer weitere Inhaltsstoffe enthalten, welche insbesondere
die Verarbeitbarkeit der Ausgangsmaterialien zur Folie verbessern. Hier sind insbesondere
Weichmacher und Trennmittel zu nennen. Darüber hinaus können Farbstoffe in die Folie
inkorporiert werden, um dort ästhetische Effekte zu erzielen.
[0021] Geeignete Trennmittel, welche vorzugsweise auf die fertigen, getrockneten Folien
aufgebracht werden können, sind z.B. Talkum, Stärke oder (physikalisch, chemisch und/oder
enzymatisch) modifizierte Stärke. Geeignete chemische Modifikationen sind z.B. Vernetzung,
Acetylierung, Veresterung, Hydroxyethylierung, Hydroxypropylierung, Phosphorylierung.
Das vorzugsweise hydrophobe Trennmittel haftet insbesondere äußerlich an der Folie.
[0022] Durch die Behandlung der Folien mit einem pulverförmigen Trennmittel kann ein mögliches
Verkleben der Folien, z.B. als Folge von Lagerung oder hoher Luftfeuchtigkeit, wirkungsvoll
verhindert werden.
[0023] Als Weichmacher lassen sich erfindungsgemäß insbesondere hydrophile, hochsiedende
Flüssigkeiten einsetzen, wobei gegebenenfalls auch bei Raumtemperatur feste Stoffe
als Lösung, Dispersion oder Schmelze eingesetzt werden können. Besonders bevorzugte
Weichmacher stammen aus der Gruppe Glykol, Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-,
Octa-, Nona-, Deca-, Undeca-, Dodecaethylenglycol, Glycerin, Neopentylglycol, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit, Mono-, Di-, Triglyceride, Tenside, insbesondere Niotenside, sowie deren
Mischungen. Weichmacher werden vorzugsweise in Mengen von 1 bis 50. Gew.%, vorzugsweise
2 bis 40 Gew.-%, insbesondere 5 bis 30 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf den gesamten
Formkörper.
[0024] Ethylenglycol (1,2-Ethandiol, "Glykol") ist eine farblose, viskose, süß schmeckende,
stark hygroskopische Flüssigkeit, die mit Wasser, Alkoholen und Aceton mischbar ist
und eine Dichte von 1,113 aufweist. Der Erstarrungspunkt von Ethylenglycol liegt bei
-11,5°C, die Flüssigkeit siedet bei 198°C. Technisch wird Ethylenglycol aus Ethylenoxid
durch Erhitzen mit Wasser unter Druck gewonnen. Aussichtsreiche Herstellungsverfahren
lassen sich auch auf der Acetoxylierung von Ethylen und nachfolgender Hydrolyse oder
auf Synthesegas-Reaktionen aufbauen.
[0025] Diethylenglykol (2,2'-Oxydiethanol, Digol), HO-(CH
2)
2-O-CH
2)
2-OH, ist eine farblose, viskose, hygroskopische, süßlich schmeckende Flüssigkeit,
der Dichte 1,12, die bei -6°C schmilzt und bei 245 °C siedet. Mit Wasser, Alkoholen,
Glykolethern, Ketonen, Estern, Chloroform ist Diglykol in jedem Verhältnis mischbar,
nicht jedoch mit Kohlenwasserstoffen und Ölen. Das in der Praxis meist kurz Diglykol
genannte Diethylenglycol wird aus Ethylenoxid und Ethylenglykol hergestellt (Ethoxylierung)
und ist damit praktisch das Anfangsglied der Polyethylenglykole (siehe oben).
[0026] Glycerin ist eine farblose, klare, schwerbewegliche, geruchlose süß schmeckende hygroskopische
Flüssigkeit der Dichte 1,261, die bei 18,2°C. erstarrt. Glycerin war ursprünglich
nur ein Nebenprodukt der Fettverseifung, wird heute aber in großen Mengen technisch
synthetisiert. Die meisten technischen Verfahren gehen von Propen aus, das über die
Zwischenstufen Allylchlorid, Epichlorhydrin zu Glycerin verarbeitet wird. Ein weiteres
technisches Verfahren ist die Hydroxylierung von Allylalkohol mit Wasserstoffperoxid
am WO
3-Kontakt über die Stufe des Glycids.
[0027] Trimethylolpropan [TMP, Etriol, Ettriol, 1,1,1-Tris(hydroxymethyl)propan] ist chemisch
exakt bezeichnet 2-Ethyl-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol und gelangt in Form farbloser,
hygroskopischer Massen mit einem Schmelzpunkt von 57-59 °C und einem Siedepunkt von
160 °C (7 hPa) in den Handel. Es ist löslich in Wasser, Alkohol, Aceton, aber unlöslich
in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die Herstellung erfolgt durch
Reaktion von Formaldehyd mit Butyraldehyd in Gegenwart von Alkalien.
[0028] Pentaerythrit [2,2-Bis(hydroxymethyl)-1,3-propandiol, Penta, PE] ist ein weißes,
kristallines Pulver mit süßlichem Geschmack, das nicht hygroskopisch und brennbar
ist und eine Dichte von 1,399, einen Schmelzpunkt von 262 °C sowie einen Siedepunkt
von 276 °C (40 hPa) aufweist. Pentaerythrit ist gut löslich in siedendem Wasser, wenig
löslich in Alkohol und unlöslich in Benzol, Tetrachlormethan, Ether, Petrolether.
Technisch wird Pentaerythrit durch Umsetzung von Formaldehyd mit Acetaldehyd in wässriger
Lösung von Ca(OH)
2 oder auch NaOH bei 15-45 °C hergestellt. Dabei findet zunächst eine gemischte Aldol-Reaktion
statt, bei der Formaldehyd als Carbonyl-Komponente, Acetaldehyd als Methylen-Komponente
reagiert. Aufgrund der hohen Carbonyl-Aktivität des Formaldehyds tritt die Reaktion
des Acetaldehyds mit sich selbst fast gar nicht ein. Abschließend wird der so gebildete
Tris(hydroxymethyl)acetaldehyd mit Formaldehyd in einer gekreuzten Cannizzaro-Reaktion
in Pentaerythrit und Formiat umgewandelt.
[0029] Mono-, Di-, Triglyceride sind Ester von Fettsäuren, vorzugsweise längerkettiger Fettsäuren
mit Glycerin, wobei je nach Glyceridtyp eine, zwei oder drei OH-Gruppern des Glycerins
verestert sind. Als Säurekomponente, mit der das Glycerin in erfindungsgemäß als Weichmacher
einsetzbaren Mono-, Di-oder Triglyceriden verestert sein kann, kommen beispielsweise
Hexansäure (Capronsäure), Heptansäure (Önanthsäure), Octansäure (Caprylsäure), Nonansäure
(Pelargonsäure), Decansäure (Caprinsäure), Undecansäure usw.. Bevorzugt ist im Rahmen
der vorliegenden Verbindung der Einsatz von Fettsäuren wie Dodecansäure (Laurinsäure),
Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure),
Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure),
Hexacosansäure (Cerotinsäure), Triacotansäure (Melissinsäure) sowie die ungesättigten
Spezies 9c-Hexadecensäure (Palmitoleinsäure), 6c-Octadecensäure (Petroselinsäure),
6t-Octadecensäure (Petroselaidinsäure), 9c-Octadecensäure (Ölsäure), 9t-Octadecensäure
(Elaidinsäure), 9c,12c-Octadecadiensäure (Linolsäure), 9t, 12t-Octadecadiensäure (Linolaidinsäure)
und 9c,12c,15c-Octadecatreinsäure (Linolensäure) in Betracht. Aus Kostengründen können
auch direkt die nativen Fettstoffe (Triglyceride) oder die modifizierten nativen Fettstoffe
(teilhydrolysierte Fette und Öle) eingesetzt werden. Alternativ können auch durch
Spaltung nativer Fette und Öle Fettsäuregemische hergestellt und anschließend getrennt
werden, wobei die gereinigten Fraktionen später wiederum zu Mono-, Di- oder Triglyceriden
umgesetzt werden. Säuren, sie hier mit dem Glycerin verestert sind, sind insbesondere
Koskosölfettsäure (ca. 6 Gew.-% C
8, 6 Gew.-% C
10, 48 Gew.% C
12, 18 Gew.-% C
14, 10 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
18, 8 Gew.-% C
18', 1 Gew.-% C
18"), Palmkernölfettsäure (ca. 4 Gew.% C
8, 5 Gew.-% C
10, 50 Gew.-% C
12, 15 Gew.-% C
14, 7 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
18, 15 Gew.-% C
18, 1 Gew.-% C
18"), Talgfettsäure (ca. 3 Gew.% C
14, 26 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
16', 2 Gew.-% C
17, 17 Gew.-% C
18, 44 Gew.-% C
18', 3 Gew.% C
18", 1 Gew.-% C
18"'), gehärtete Talgfettsäure (ca. 2 Gew.% C
14, 28 Gew.-% C
16, 2 Gew.% C
17, 63 Gew.% C
18, 1 Gew.-% C
18'), technische Ölsäure (ca. 1 Gew.-% C
12, 3 Gew.-% C
14, 5 Gew.% C
16, 6 Gew.% C
16', 1 Gew.-% C
17, 2 Gew.-% C
18, 70 Gew.% C
18', 10 Gew.-% C
18", 0,5 Gew.-% C
18"'), technische Palmitin/Stearinsäure (ca. 1 Gew.-% C
12, 2 Gew.-% C
14, 45 Gew.% C
16, 2 Gew.% C
17, 47 Gew.-% C
18, 1 Gew.% C
18') sowie Sojabohnenölfettsäure (ca. 2 Gew.-% C
14, 15 Gew.-% C
16, 5 Gew.-% C
18, 25 Gew.-% C
18, 45 Gew.-% C
18", 7 Gew.-% C
18"').
[0030] Als weitere Weichmacher kommen auch Tenside, insbesondere Niotenside, in Betracht.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-; Palm-, Talgfettoder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0031] Mit besonderem Vorzug werden als Weichmacher nichtionische Tenside eingesetzt, die
einen Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur aufweisen. Demzufolge sind bevorzugte Formkörper
dadurch gekennzeichnet, dass als Weichmacher nichtionische(s) Tensid(e) mit einem
Schmelzpunkt oberhalb von 20°C, vorzugsweise oberhalb von 25°C, besonders bevorzugt
zwischen 25 und 60°C und insbesondere zwischen 26,6 und 43,3°C, eingesetzt werden.
[0032] Geeignete nichtionische Tenside, die Schmelz- bzw. Erweichungspunkte im genannten
Temperaturbereich aufweisen, sind beispielsweise schwachschäumende nichtionische Tenside,
die bei Raumtemperatur fest oder hochviskos sein können. Werden bei Raumtemperatur
hochviskose Niotenside eingesetzt, so ist bevorzugt, dass diese eine Viskosität oberhalb
von 20 Pas, vorzugsweise oberhalb von 35 Pas und insbesondere oberhalb 40 Pas aufweisen.
Auch Niotenside, die bei Raumtemperatur wachsartige Konsistenz besitzen, sind bevorzugt.
[0033] Bevorzugt als bei Raumtemperatur feste einzusetzende Niotenside stammen aus den Gruppen
der alkoxylierten Niotenside, insbesondere der ethoxylierten primären Alkohole und
Mischungen dieser Tenside mit strukturell komplizierter aufgebauten Tensiden wie Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/-
Polyoxypropylen (PO/EO/PO)-Tenside.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das nichtionische
Tensid mit einem Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur ein ethoxyliertes Niotensid,
das aus der Reaktion von einem Monohydroxyalkanol oder Alkylphenol mit 6 bis 20 C-Atomen
mit vorzugsweise mindestens 12 Mol, besonders bevorzugt mindestens 15 Mol, insbesondere
mindestens 20 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol bzw. Alkylphenol hervorgegangen ist.
[0035] Ein besonders bevorzugtes bei Raumtemperatur festes, einzusetzendes Niotensid wird
aus einem geradkettigen Fettalkohol mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen (C
16-20-Alkohol), vorzugsweise einem C
18-Alkohol und mindestens 12 Mol, vorzugsweise mindestens 15 Mol und insbesondere mindestens
20 Mol Ethylenoxid gewonnen. Hierunter sind die so genannten "narrow range ethoxylates"
(siehe oben) besonders bevorzugt.
[0036] Demnach wird/werden in besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren ethoxylierte(s)
Niotensid(e) eingesetzt, das/die aus C
6-20-Monohydroxyalkanolen oder C
6-20-Alkylphenolen oder C
16-20-Fettalkoholen und mehr als 12 Mol, vorzugsweise mehr als 15 Mol und insbesondere
mehr als 20 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol gewonnen wurde (n).
[0037] Das Niotensid besitzt vorzugsweise zusätzlich Propylenoxideinheiten im Molekül. Vorzugsweise
machen solche PO-Einheiten bis zu 25 Gew.-%, besonders bevorzugt bis zu 20 Gew.-%
und insbesondere bis zu 15 Gew.% der gesamten Molmasse des nichtionischen Tensids
aus. Besonders bevorzugte nichtionische Tenside sind ethoxylierte Monohydroxyalkanole
oder Alkylphenole, die zusätzlich Polyoxyethylen-Polyoxypropylen Blockcopolymereinheiten
aufweisen. Der Alkohol- bzw. Alkylphenolteil solcher Niotensidmoleküle macht dabei
vorzugsweise mehr als 30 Gew.%, besonders bevorzugt mehr als 50 Gew.-% und insbesondere
mehr als 70 Gew.% der gesamten Molmasse solcher Niotenside aus.
[0038] Weitere besonders bevorzugt einzusetzende Niotenside mit Schmelzpunkten oberhalb
Raumtemperatur enthalten 40 bis 70% eines Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen-Blockpolymerblends,
der 75 Gew.-% eines umgekehrten Block-Copolymers von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen
mit 17 Mol Ethylenoxid und 44 Mol Propylenoxid und 25 Gew.-% eines Block-Copolymers
von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen, initiiert mit Trimethylolpropan und enthaltend
24 Mol Ethylenoxid und 99 Mol Propylenoxid pro Mol Trimethylolpropan.
[0039] Weiter bevorzugte nichtionische Tenside genügen der Formel
R
1O[CH
2CH(CH
3)O]
x[CH
2CH
2O]
y[CH
2CH(OH)R
2],
in der R
1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen hieraus steht, R
2 einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
oder Mischungen hieraus bezeichnet und x für Werte zwischen 0,5 und 1,5 und y für
einen Wert von mindestens 15 steht.
[0040] Weitere bevorzugt einsetzbare Niotenside sind die endgruppenverschlossenen Poly(oxyalkylierten)
Niotenside der Formel
R
1O[CH
2CH(R
3)O]
x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2
in der R
1 und R
2 für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen stehen, R
3 für H oder einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl, n-Butyl-, 2-Butyl- oder
2-Methyl-2-Butylrest steht, x für Werte zwischen 1 und 30, k und j für Werte zwischen
1 und 12, vorzugsweise zwischen 1 und 5 stehen. Wenn der Wert x ≥ 2 ist, kann jedes
R
3 in der obenstehenden Formel unterschiedlich sein. R
1 und R
2 sind vorzugsweise lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei Reste
mit 8 bis 18 C-Atomen besonders bevorzugt sind. Für den Rest R
3 sind H, -CH
3 oder -CH
2CH
3 besonders bevorzugt. Besonders bevorzugte Werte für x liegen im Bereich von 1 bis
20, insbesondere von 6 bis 15.
[0041] Wie vorstehend beschrieben, kann jedes R
3 in der obenstehenden Formel unterschiedlich sein, falls x ≥ 2 ist. Hierdurch kann
die Alkylenoxideinheit in der eckigen Klammer variiert werden. Steht x beispielsweise
für 3, kann der Rest R
3 ausgewählt werden, um Ethylenoxid- (R
3 = H) oder Propylenoxid- (R
3 = CH
3) Einheiten zu bilden, die in jedweder Reihenfolge aneinandergefügt sein können, beispielsweise
(EO)(PO)(EO), (EO)(EO)(PO), (EO)(EO)(EO), (PO)(EO)(PO), (PO)(PO)(EO) und (PO)(PO)(PO).
Der Wert 3 für x ist hierbei beispielhaft gewählt worden und kann durchaus größer
sein, wobei die Variationsbreite mit steigenden x-Werten zunimmt und beispielsweise
eine große Anzahl (EO)-Gruppen, kombiniert mit einer geringen Anzahl (PO)-Gruppen
einschließt, oder umgekehrt.
[0042] Insbesondere bevorzugte endgruppenverschlossenen Poly(oxyalkylierte) Alkohole der
obenstehenden Formel weisen Werte von k = 1 und j = 1 auf, so dass sich die vorstehende
Formel zu
R
1O[CH
2CH(R
3)O]
xCH
2CH(OH)CH
2OR
2
vereinfacht. In der letztgenannten Formel sind R
1, R
2 und R
3 wie oben definiert und x steht für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise von 1 bis 20
und insbesondere von 6 bis 18. Besonders bevorzugt sind Tenside, bei denen die Reste
R
1 und R
2 9 bis 14 C-Atome aufweisen, R
3 für H steht und x Werte von 6 bis 15 annimmt.
[0043] Weitere bevorzugt als Weichmacher einzusetzende Substanzen können Glycerincarbonat,
Propylenglycol und Propylencarbonat sein.
[0044] Glycerincarbonat ist durch Umesterung von Ethylencarbonat oder Dimethylcarbonat mit
Glycerin zugänglich, wobei als Nebenprodukte Ethylenglycol bzw. Methanol anfallen.
Ein weiterer Syntheseweg geht von Glycidol (2,3-Epoxy-1-propanol) aus, das unter Druck
in Gegenwart von Katalysatoren mit CO
2 zu Glycerincarbonat umgesetzt wird. Glycerincarbonat ist eine klare, leichtbewegliche
Flüssigkeit mit einer Dichte von 1,398 gcm
-3, die bei 125-130°C (0,15 mbar) siedet.
[0045] Vom Propylengylcol existieren zwei Isomere, das 1,3-Propandiol und das 1,2-Propandiol.
1,3-Propandiol (Trimethylenglykol) ist eine neutrale, farb- und geruchlose, süß schmeckende
Flüssigkeit der Dichte 1,0597, die bei -32°C erstarrt und bei 214°C siedet. Die Herstellung
von 1,3-Propandiol gelingt aus Acrolein und Wasser unter anschließender katalytischer
Hydrierung.
[0046] Technisch weitaus bedeutender ist 1,2-Propandiol (Propylenglykol), das eine ölige,
farblose, fast geruchlose Flüssigkeit, der Dichte 1,0381 darstellt, die bei -60°C
erstarrt und bei 188°C siedet. 1,2-Propandiol wird aus Propylenoxid durch Wasseranlagerung
hergestellt.
[0047] Propylencarbonat ist eine wasserhelle, leichtbewegliche Flüssigkeit, mit einer Dichte
von 1,21 gcm
-3, der Schmelzpunkt liegt bei -49°C, der Siedepunkt bei 242°C. Auch Propylencarbonat
ist großtechnisch durch Reaktion von Propylenoxid und CO
2 bei 200°C und 80 bar zugänglich.
[0048] Als zusätzliche Additive, die vorzugsweise in bei Raumtemperatur fester Form vorliegen,
sind insbesondere hochdisperse Kieselsäuren geeignet. Hier bieten sich pyrogene Kieselsäuren
wie das handelsübliche Aerosil
® oder Fällungskieselsäuren an. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren sind
dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Additive ein oder mehrere Materialien aus
der Gruppe (vorzugsweise hochdisperse) Kieselsäure, Dispersionspulver, hochmolekulare
Polyglycole, Stearinsäure und/oder Stearinsäuresalze, und/oder aus der Gruppe der
anorganischen Salze wie Natriumsulfat, Calciumchlorid und/oder aus der Gruppe der
Inclusionsbildner wie Urea, Cyclodextrin und/oder aus der Gruppe der Superabsorber
wie (vorzugsweise vernetzte) Polyacrylsäure und/oder deren Salze wie Cabloc 5066/CTF
sowie deren Mischungen, eingesetzt wird/werden.
[0049] Erfindungsgemäß bevorzugte Formkörper können Farbstoffe enthalten. Geeignete Farbstoffe,
besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen
der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber den mit
den farbstoffhaltigen Mitteln zumindest mittelbar in Kontakt tretenden Substraten
wie beispielsweise Textilien, Glas, Keramik oder Kunststoffgeschirr, um diese nicht
anzufärben.
[0050] Bei der Wahl des Färbemittels sollte beachtet werden, dass die Färbemittel eine hohe
Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Licht aufweisen. Gleichzeitig ist
auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen, dass Färbemittel unterschiedliche
Stabilitäten gegenüber Oxidation aufweisen. Im Allgemeinen gilt, dass wasserunlösliche
Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als wasserlösliche Färbemittel. Abhängig
von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidationsempfindlichkeit variiert die
Konzentration des Färbemittels in den Formkörpern. Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln
werden typischerweise Färbemittel-Konzentrationen im Bereich von einigen 10
-2 bis 10
-3 Gew.-% gewählt, bezogen auf den gesamten Formkörper. Bei den auf Grund ihrer Brillanz
insbesondere bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen
liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels dagegen typischerweise bei einigen
10
-3 bis 10
-4 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper
[0051] Es werden vorzugsweise solche Färbemittel bevorzugt, die in einem Waschprozeß oxidativ
zerstört werden können sowie Mischungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen,
sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, Färbemittel einzusetzen, die
in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen organischen Substanzen löslich sind.
Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z.B. anionische Nitrosofarbstoffe.
[0052] Als optische Aufheller, welche vorzugsweise im erfindungsgemäßen Formkörper enthalten
sein können, eignen sich beispielsweise 1,3,5-Triazinyl-Derivate von 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäure
(Flavonsäure), 4,4'-Distyrylbiphenylen, Hymecromon (Methylumbelliferon), Cumarin,
Dihydrochinolinon, 1,3-Diarylpyrazolin, Naphthalsäureimid, über CH=CH-Bindungen verknüpfte
Benzoxazol-Systeme , Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme und durch Heterocyclen
substituierte Pyren-Derivate.
[0053] Die erfindungsgemäßen Formkörper, insbesondere die erfindungsgemäßen Folien (Filme)
sind kein Verpackungsmaterial für Flüssigkeiten oder Feststoffe, Waschmittelpouches
oder ähnliches.
[0054] Der Formkörper trägt auf einer Oberfläche eine Klebeschicht, welche vorzugsweise
wasserdispergierbar oder wasserlöslich ist, wobei die Klebeschicht ein bei Raumtemperatur
unter Druck und/oder bei Anwesenheit von Feuchte klebendes Polymerisat umfasst. Dabei
ist es bevorzugt, dass in der Klebeschicht eine Substanz mit Reinigungsvermögen enthalten
ist, wobei diese Substanz vorzugsweise in dem Polymerisat dispergiert ist.
[0055] Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegen die in der Klebeschicht enthaltenen
Wasch- oder Reinigungsmittelbestandteile vorzugsweise als viskose Flüssigkeiten, insbesondere
als Gel, und/oder als feste Teilchen vor, insbesondere ist tageslichtaktives Bleichmittel,
vorzugsweise auf Basis von TiO
2, enthalten . Wenn die Wasch- oder Reinigungsmittelbestandteile sich vorzugsweise
in einem viskosen Zustand befinden, können sie für eine gewünschte Klebrigkeit zwischen
der Substratoberfläche und dem Formkörper sorgen, um so die Haftung des Formkörpers
auf dem Fleck zu unterstützen.
[0056] Eine geeignete viskose Flüssigkeit, wie z.B. eine Paste, ein Gel oder eine Lösung
kann vorzugsweise eine Viskosität von etwa 200 bis etwa 1.000.000 cps bei niedrigen
Schergeschwindigkeiten (weniger als eine 1/s) aufweisen. Die Viskosität kann vorzugsweise
etwa 100.000 bis etwa 800.000 cps und weiter vorzugsweise etwa 400.000 bis etwa 600.000
cps betragen.
[0057] Ein geeignetes Gel kann aus bekannten Geliermitteln gebildet wird. Das Geliermittel
kann z.B. ein quellfähiges Polymer sein. Geeignete Geliermittel zur Verwendung bei
der vorliegenden Erfindung können z.B. Carboxypolymethylen, Carboxymethylcellulose,
Carboxypropyl-cellulose, Poloxamer, Carrageenan, Veegum, Carboxyvinylpolymere und
natürliche Gummis wie Karaya Gummi, Xanthan Gummi, Guar Gummi, Gummi arabicum, Traganth
Gummi und Mischungen hiervon sein. Geeignete Gelzusammensetzungen enthalten vorzugsweise
auch Wasser, z.B. in Mengen von 0,1% bis 95%, bezogen auf die gesamte Gelzusammensetzung.
[0058] Dem Gel kann beispielsweise auch ein pH-Regler zugesetzt werden. Geeignete Materialien
schließen beispielsweise Natriumbicarbonat, Natriumphosphat, Natriumhydroxid, Ammoniumhydroxid,
Natriumstanat, Triethanolamin, Citronensäure, Salzsäure, Natriumcitrat und Kombinationen
hiervon ein. Die pH-Regler können in einer Menge zugegeben werden, so dass sie den
pH der Gelzusammensetzung z.B. auf 3 bis etwa 12, vorzugsweise auf etwa 4 bis 10 insbesondere
auf etwa 5-9 einstellen. Die pH-Regler können z.B. in einer Menge von etwa 0.01% bis
etwa 15% und vorzugsweise von etwa 0,05% bis etwa 5% des Substanzgewichts vorliegen.
[0059] Ein geeignetes Gel kann bereits selbst schon eine ausreichende Klebekraft aufweisen,
nichtsdestotrotz können noch zusätzliche Gelierungsmittel oder Klebstoffe in die Beschichtung
eingeschlossen werden, welche die Haftung an dem Textil verstärken können.
[0060] Da der erfindungsgemäße Formkörper eine Klebeschicht trägt, so ist diese Schicht
vorzugsweise mit einem abziebaren, festen Schutzfilm versehen, was einer bevorzugten
Ausführungsform entspricht.
[0061] Ein geeigneter Formkörper ist in einer bevorzugten Ausführungsform weniger als 3000
µm dick, vorteilhafterweise weniger als 2000 µm dick, insbesondere weniger als 1000
µm dick.
[0062] Die Dicke eines geeigneten Formkörpers kann z.B. bei ca. 500-900 µm liegen, sie kann
auch weniger als 500 µm betragen, beispielsweise zwischen 5 und 450µm) liegen.
[0063] Bevorzugte Foliendicken liegen insbesondere bei Werten von z.B. < 400 µm, < 300 µm,
< 200 µm oder auch kleiner < 100 µm. Es sind auch Dicken von z.B. < 80 µm, < 60 µm
oder < 40 µm möglich.
[0064] Mögliche Mindestdicken können beispielsweise bei Werten wie z.B. 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder 10 µm liegen. Es sind auch Mindestdicken von z.B. 15, 20, 25, 30, 35, 40,
45 oder 50 µm möglich, sogar Werte von wenigstens 60, 70, 80, 90, 100, 150 oder 200
µm sind möglich.
[0065] Eine erfindungsgemäße Folie kann demnach z.B. eine Dicke von 3 bis < 200 µm oder
z.B. von 20 bis < 80 µm aufweisen, um nur 2 Beispiele zu nennen.
[0066] Die Länge-Breite-Abmessungen eines bevorzugten streifenförmigen, blattförmigen, scheibenförmigen
oder bahnförmigen Formkörpers, der eine geschäumte Folie umfasst, können (unabhängig
voneinander) betragen:
- (a) in der Länge vorzugsweise 1cm bis 30 cm, vorteilhafterweise 2cm bis 20 cm, in
weiter vorteilhafter Weise 3 cm bis 15 cm, insbesondere 4 cm bis 10 cm,
- (b) in der Breite vorzugsweise 1 cm bis 25 cm, vorteilhafterweise 2 cm bis 20 cm,
in weiter vorteilhafter Weise 3 cm bis 15 cm, insbesondere 4 cm bis 10 cm.
[0067] Die Mindestlänge der Folie kann auch bei 5, 6, 7 oder 8 cm liegen. Die Mindestbreite
der Folie kann ebenfalls bei 5, 6, 7 oder 8 cm liegen.
[0068] Die Folie kann z.B. rechteckig, quadratisch, rund oder oval sein. Sie kann auch jede
andere Form haben, z.B. herzförmig, zahlenförmig oder buchstabenförmig sein.
[0069] Der Formkörper kann nach allen bekannten Verfahren hergestellt werden. So kann z.
B. eine erfindungsgemäße Folie nach verschiedenen der bekannten Verfahren zur Folienherstellung
hergestellt werden. Eine Folie kann vorzugsweise nach einem Blas- oder Gießverfahren
hergestellt werden. Verfahren wie die Extrusion und andere Verfahren sind ebenfalls
möglich.
[0070] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Entnahmebehältnis ein den
Formkörper wenigstens teilweise umschließendes, flexibles oder unflexibles, vorteilhafterweise
wiederverschließbares Behältnis, vorzugsweise eine Box, ein Beutel oder ein Kuvert
(Umschlag), insbesondere ist es ein Dosierspender. Ein Dosierspender erlaubt eine
portionsweise Entnahme des Formkörpers, vorzugsweise einer Folie.
[0071] Das Behältnis kann so ausgelegt sein, dass nur ein einzelner Formkörper von dem Behältnis
umschlossen ist. Das Behältnis kann auch so ausgelegt sein, dass es mehrere Formkörper
umschließt. Das Behältnis kann schließlich auch so ausgelegt sein, dass es mehrere
Formkörper umschließt, wobei die einzelnen Formkörper wiederum einzeln von anderen
Behältnissen umschlossen sind. Das ein Behältnis einen Formkörper umschließt, bedeutet
im Sinne dieser Erfindung, dass das Behältnis den Formkörper zumindest teilweise,
insbesondere aber vollständig, umgibt.
[0072] Das Entnahmebehältnis kann ein beliebiges Behältnis sein, welches geeignet ist, einen
folienförmigen Formkörper zumindest teilweise zu umhüllen und/oder zusammenzuhalten.
[0073] Das Behältnis kann aus einem flexiblen, halbstarren oder formstabilen Material gebildet
sein.
[0074] Ein formstabiles Behältnis hat den Vorteil, insbesondere fragile folienförmige Formkörper
vor mechanischen Einflüssen zu schützen und entsprechende Beschädigungen zu verhindern.
[0075] Um ein Aufquellen oder unbeabsichtigte Aktivierung der folienförmigen Formkörper
zu verhindern, ist das Behältnis bevorzugt wasserdampfdicht ausgeführt.
[0076] Um eine unbeabsichtigte Emission von Substanzen, wie etwas Duftstoffen, aus den folienförmigen
Formkörpern zu verhindern, ist das Behältnis bevorzugt duftstoffdicht ausgebildet.
[0077] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind an dem Behältnis
Mittel zum kindersicheren Öffnen vorgesehen, um einen unbeabsichtigten Kontakt von
Kindern mit den folienförmigen Formkörpern zu verhindern.
[0078] Insbesondere sind an dem erfindungsgemäßen Behälter Dosier- und Entnahmehilfen für
die folienförmigen Formkörper vorgesehen.
[0079] Bei einem flexiblen Behälter kann es sich z.B. um einen Verpackungsbeutel, wie beispielsweise
ein Flachbeutel, Siegelrandbeutel, Bodenbeutel, Doppelbeutel, Raumbeutel oder Schlauchbeutel
handeln, z.B. ein Beutel aus einem mehrschichtigen, folienförmigen und flexiblen Verbundmaterial,
wobei der Beutel vorzugsweise eine Aufreißhilfe, wie z.B. einen Aufreißstreifen oder
eine Anreißaussparung aufweist.
[0080] Es ist denkbar, die folienförmigen Formkörper einzeln oder in Mehrzahl in einem flexiblen
Behälter anzuordnen.
[0081] Die in einem oder mehreren flexiblen Behältern verpackten folienförmigen Formkörper
können zur Verwendung in Band- oder Blattspendem vorgesehen sein.
[0082] Das Entnahmebehältnis kann auch eine Rolle umfassen oder aus dieser bestehen. Der
streifenförmige, blattförmige, scheibenförmige oder bahnförmige, flexible Formkörper
kann also auf einer Rolle aufgewickelt sein, wobei der Formkörper vorzugsweise mit
Trennstellen zur portionsweisen Entnahme versehen ist. Solche Entnahmebehältnisse
sind beispielsweise aus dem Bereich der Klebebandroller bekannt. Klebebandroller fallen
unter den Oberbegriff der Bandspender. Alle Bandspender können als Entnahmebehältnis
geeignet sein.
[0083] Wenn das Entnahmebehältnis also eine Rolle umfasst, vorzugsweise ein Bandspender
ist, wobei der Formkörper insbesondere mit Trennstellen zur portionsweisen Entnahme
versehen ist, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform vor.
[0084] Zum Erzeugen von Bandstücken sind auch Vorrichtungen, sogenannte Band-Abroller, dienlich,
mit denen das Band von einer Rolle abgewickelt und über ein Schneideelement geführt
wird. Wenn das freie Ende des Bandes die gewünschte Länge erreicht hat, wird es mit
dem Schneideelement abgeschnitten. Bei diesen Vorrichtungen wird die Länge des abzuschneidenden
Bandes durch den Benutzer bestimmt, indem er das Band in gewünschter Länge abwickelt
und dann abschneidet. Zum Abschneiden muß er das Bandende so über das Schneideelement,
typischerweise eine sägeartig gezahnte Schneidklinge entweder aus Metall oder Kunststoff,
führen, dass dieses schneidend auf das Band einwirken kann. Solche oder ähnliche Bandspender
sind erfindungsgemäß mit Vorteil einsetzbar.
[0085] Besonders bevorzugt sind nachfüllbare Bandspender zur wiederholbaren Aufnahme einer
Bandrolle.
[0086] Besonders geeignet sind z.B. auch solche Bandspender, wie sie aus dem Bereich der
Korrekturbandspender (Filmübertragungsroller) bekannt sind. Ist das erfindungsgemäße
Entnahmebehältnis ein Filmübertragungsroller, so handelt es sich um eine bevorzugte
Ausführungsform.
[0087] Bei entsprechenden Bandspendem sind innerhalb eines Gehäuses Zuführ- und Aufnahmespulen
vorhanden, die sich um parallele Achsen drehen, wobei die Zuführspule mit der Aufnahmespule
über eine Rutschkupplung verbunden ist. Das Gehäuse kann so ausgelegt sein, dass es
direkt in der Hand der Benutzerperson gehalten wird oder es kann eine Patrone bilden,
die in ein wiederverwendbares, äußeres Gehäuse eingeschoben wird. Ein Abschnitt des
Bandes, der sich zwischen den Spulen erstreckt, wird aus dem Gehäuse herausgeführt
sowie um eine Spitze herum, die eine relativ scharfe Kante hat, die dazu benutzt wird,
das Band gegen diejenige Fläche anzudrücken, an die der Streifen mit Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoff
angebracht werden soll. Das Band besteht aus einem Trägerband, beispielsweise aus
Kunststoff oder Papier, dessen eine Seite eine Beschichtung einer Mischung enthaltend
Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoff aufweist, wobei diese Beschichtung die äußere
Seite des Tragbandes ist, wenn es um die Spitze herum geführt wird. Beim Gebrauch
wird der Spender in der Hand gehalten und die Spitze wird so auf die Oberfläche gedrückt,
dass ihre Kante das Band längs der gesamten Bandbreite gegen die Oberfläche drückt.
[0088] Die Mischung enthaltend Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoff hat eine klebende
Eigenschaft und sie hat zum Textil eine größere Anhaftungsfähigkeit als zu ihrem Trägerband,
so dass dann, wenn die Spitze quer über die Textitfläche in einer Richtung verschoben
wird, die zur Kante der Spitze senkrecht steht, die Spitze in Bezug auf das Trägerband
gleitet, was dazu führt, dass von der Zuführspule Band abgezogen wird. Die daraus
folgende Drehung der Zuführspule verdreht auch die Aufnahmespule so, dass im Band
eine im wesentlichen konstante Spannung aufrechterhalten wird und dass die Aufnahmespule
das verbrauchte Band aufspult, über das die Spitze hinweggegangen ist und von dem
die Beschichtung aus Mischung enthaltend Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoff
auf der Textiloberfläche abgelagert worden ist. Auf diese Weise wird ein kontinuierlicher
Streifen der Mischung enthaltend Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoff auf dem
Textil abgelegt, wobei dieser Streifen eine Länge hat, die der Entfernung entspricht,
um die die Spenderspitze verschoben worden ist.
[0089] Dieses Prinzip ist auf die vorliegende Erfindung mit Vorteil anwendbar. Es handelt
sich hierbei um einen Wasch- oder Reinigungsmittelbandspender, mit welchem man ein
Wasch- oder Reinigungsmittelmischung filmartig auf eine Oberfläche auftragen kann.
Die Mischung enthaltend Wasch- oder Reinigungsmittel auf dem Trägerband ist in diesem
Fall der erfindungsgemäße Formkörper.
[0090] Ein Filmübertragungsroller zum Übertragen eines in Form eines Filmes auf ein Trägerband
aufgebrachten Wasch- oder Reinigungsmittels auf Textil ist ein erfindungsgemäß bevorzugter
Gegenstand. Übertragungsroller dienen der Übertragung eines Filmes von einer Trägerfolie
auf ein Substrat. Diesen Vorrichtungen ist gemein, dass ein Film bei Druckkontakt
zwischen dem Auftragskopf der Vorrichtung und dem Substrat auf das Substrat übertragen
wird und die vom Film gelöste Trägerfolie auf eine Aufwickelspule gewickelt wird.
[0091] Ebenfalls dienlich sind Behältnisse zur Ausgabe von Blättern oder Streifen. Dies
sind Vorrichtungen, die einen Stapel von Blättern, Streifen oder Folien usw. enthalten
und eine Dosier- bzw. Entnahmehilfe für die Blätter, Streifen oder Folien umfassen.
[0092] Bevorzugt ist dieser Stapel so angeordnet ist, dass bei Entnahme des obersten Blattes
das darunter liegende Blatt so ausgerichtet wird, dass es danach ohne Schwierigkeiten
entnehmbar ist. Z.B. wird bei solchen Vorrichtungen mit Entnahmeschlitz bei der Entnahme
des obersten Blattes das folgende Blatt schon soweit nachgeführt, dass es hernach
schon aus dem Entnahmeschlitz ragt und leicht entnommen werden kann.
[0093] Es handelt sich z.B. um einen Block von Folien, die jeweils eine Schicht aus einem
flexiblen Polymermaterial aufweisen, welche an einem zweiten Endbereich mit einer
Beschichtung aus repositionierbarem Selbstklebematerial versehen sein kann, während
sie entlang einem visuell erkennbaren ersten Endbereich in einem Stapel jedenfalls
frei von Kleber sind, wobei die benachbarten Enden der Blätter aufeinander ausgerichtet
sind und das erste und das zweite Ende aufeinanderfolgender Blätter benachbart angeordnet
sind. Der Stapel kann in einer Kammer angeordnet sein, die teilweise in der oberen
Wand mit einem Schlitz begrenzt ist, durch welchen der erste Endbereich des obersten
Blattes ragt. Durch Relativbewegung zwischen der oberen Wand und dem obersten Blatt
wird beim Herausziehen des obersten Blattes durch den Schlitz die Ausrichtung des
Schlitzes mit nachfolgenden Bereichen des Blattes bis zu dessen zweitem Ende erreicht,
während diese aufeinanderfolgenden Bereiche von dem Stapel abgezogen werden. Der Endbereich
des darunterliegenden Blattes wird mit dem Endbereich des obersten Blattes durch den
Schlitz bewegt, um so den ersten Endbereich des darunterliegenden Blattes aus dem
Schlitz ragen zu lassen, wenn das oberste Blatt entfernt ist. Solche oder ähnliche
Blattabgabesysteme sind erfindungsgemäß bevorzugt.
[0094] Bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung kann durch den Verbraucher erfindungsgemäß
eine Folie bzw. ein Film direkt auf das befleckte Substrat aufgebracht werden.
[0095] Ebenso ist es möglich, einen erfindungsgemäßen Formkörper, wie vorzugsweise eine
Folie, zur Zubereitung einer Waschlauge einzusetzen. Erfindungsgemäße Formkörper können
insbesondere im Zusammenhang mit der Textilwäsche in einer automatischen Waschmaschine
mit Erfolg eingesetzt werden. Ein erfindungsgemäßer Formkörper kann z.B. Nachbehandlungs-
und/oder Pflegekomponenten enthalten.
[0096] Ein weiterer Gegenstand ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines wässrigen Systems
mit Reinigungsvermögen und/oder Pflegevermögen, bei welchem man dem erfindungsgemäßen
Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystem zumindest eine Portion des enthaltenen Formkörpers
entnimmt und diese einem wässrigen System zugibt. Vorteilhafterweise handelt es sich
bei dem wässrigen Systems mit Reinigungs- und/oder Pflegevermögen um eine Waschflotte
zur Textil-, Geschirr-, Körper-, Fußboden oder Fensterreinigung.
[0097] Durch die erfindungsgemäße Portionierung eines Wasch- oder Reinigungsmittels in erfindungsgemäße
Formkörper wird eine individuelle Dosierung nichtflüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel
ermöglicht, welche der Verbraucher beispielsweise über die Anzahl der einzusetzenden
Folien steuern kann.
[0098] Ein weiterer Gegenstand ist demgemäß die Verwendung eines Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystems
zur individuellen Dosierung nichtflüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel. Der erfindungsgemäße
Formkörper kann bei der Verwendung im Zusammenhang mit der Textilwäsche in einer automatischen
Waschmaschine über die Einspülkammer der Waschmittelschublade zugegeben werden oder
direkt zu der Wäsche in die Waschtrommel gelegt werden.
[0099] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur lokalen Fleckenbehandlung
von Substraten, insbesondere Textilien oder harten Oberflächen, bei dem man einen
Formkörper, aus dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittelabgabesystem entnimmt
und diesen direkt auf den zu behandelnden Fleck haftend aufbringt, beispielsweise
mit Hilfe eines Übertragungsrollers.
[0100] Unter Fleckenbehandlung sind dabei all jene Behandlungen zu verstehen, welche dazu
führen, dass die Fleckintensität des zu behandelnden Fleckes abnimmt, bzw. dass der
Fleck weniger wahrnehmbar ist, und somit den Betrachter weniger stört. Idealerweise
wird der Fleck durch die Behandlung vollständig entfernt. "Lokal" bedeutet dabei,
dass das befleckte Gut, z.B. Textil, nicht als Ganzes einem Reinigungsprozess unterworfen
werden muss, beispielsweise in einer automatischen Waschmaschine, sondern dass nur
der einzelne Fleck (d.h. der befleckte Bereich) örtlich begrenzt behandelt wird. Dieses
Vorgehen ist besonders materialschonend, weil nur die wirklichen Beschmutzen Bereiche
einer Reinigung unterzogen werden.
[0101] Dieses Verfahren ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besonders geeignet zur
Fleckenbehandlung von fettigen und/oder farbigen Anschmutzungen, wobei die Anschmutzungen
vorzugsweise
- Anthocyane,
- Betalaine, vorzugsweise Betacyane, Betaxanthine,Betanin, Betanidin,
- Carotionoide, vorzugsweise Carotine; Xanthophylle,
- Chlorophylle,
- Anthranoide,
- Chinone,
- Flavonoide,
- Curcumafarbstoffe,
- Hämoglobin,
- braune Gerbstoffe von Tee, Obst, Rotwein,
- braune Huminsäuren aus Kaffee, Tee, Kakao und/oder
- technische Farbstoffe, vorzugsweise aus Kosmetika, Farbstiften, Tinten,
umfassen.
[0102] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird der zu behandelnde Fleck und/oder der
Formkörper vor dem Aufbringen des Formkörpers auf den Fleck befeuchtet. Durch das
Befeuchten resultiert beim Aufbringen des Formkörpers auf das zu behandelnden Substrat
eine Haftung.
[0103] Beispielsweise werden wasserlösliche oder wasserdispergierbare Folien, welche man
auf einen befeuchteten Fleck drückt, bei Kontakt mit dem feuchten Textil eine bestimmte
Klebrigkeit entwickeln, da das Folienmaterial durch die Feuchtigkeit angelöst wird.
Somit kann die angelöste Folie auf dem Fleck haften, bzw., je nachdem wie stark der
Fleck befeuchtet wurde, später ganz in dem befleckten Textil aufgehen und dort die
enthaltenen Wirkstoffe freigeben.
[0104] Die gewünschte Haftwirkung kann auch von einem Kleber kommen, der auf dem Formkörper,
vorzugsweise Folie, aufgetragen ist. Bevorzugt verwendbar sind z.B. durch Feuchtigkeit
aktivierbare Kleber. Entsprechende Klebstoffe sind bekannt, z.B. von Briefmarken oder
Briefumschlägen. Es kann sich aber auch um druckempfindliche, vorzugsweise wiederablösbarer
Klebstoffe handeln. Solche Klebstoffe sind bekannt, z.B. von haftenden Notizzetteln,
welche man einfach an eine Fläche kleben und von dieser ohne Mühe wieder lösen kann.
[0105] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zieht man den Formkörper nach
einer Einwirkzeit, beispielsweise von zumindest 30 Sekunden wieder von dem Textil
(d.h. dem Fleck). Die Einwirkzeit kann auch länger andauern, beispielsweise ≥ 1Minute,
≥ 2 Minuten, ≥ 3 Minuten, ≥ 4 Minuten oder ≥ 5 Minuten. Nach einer anderen bevorzugten
Ausführungsform kann die Folie auch auf der Oberfläche belassen werden
[0106] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens behandelt man das befleckte Textil
nach Aufbringen des Flecks/der Folie und Abwarten einer Einwirkzeit mit Wasser, beispielsweise
durch lokales Abreiben mit einem feuchten Lappen, insbesondere in dem man das Textil
einem manuellem oder maschinellem Textilwaschverfahren unterwirft.
[0107] Der erfindungsgemäße Formkörper besitzt, wenn er für die Fleckenbehandlung gedacht
ist, vorzugsweise eine solche Größe, dass sie den zu behandelnden Fleck vollkommen
abdeckt. Dies kann analog zu einem Warzenpflaster gehandhabt werden, welches auf die
Größe des Warzenareals zugeschnitten wird und dann auf die Warze geklebt wird. Vorzugsweise
ist der erfindungsgemäße Formkörper also zuschneidbar. Bei einem bevorzugten Verfahren
wird also ein Formkörper auf Fleckgröße zugeschnitten und danach auf den zu behandelnden
Fleck aufgebracht.
[0108] Ein Wasch- oder Reinigungsmittelpflaster, welches ein Vlies und einer Pflastermasse
umfasst, welche neben klebenden Bestandteilen zumindest eine Substanz mit Reinigungswirkung
umfasst, wobei die Pflastermasse eine gesamte Oberflächenseite des Vlies bedeckt,
ist ein erfindungsgemäß bevorzugter Formkörper. Nach einer besonderen Ausführungsform
ist der erfindungsgemäße Formkörper dagegen kein Pflaster.
[0109] Zur Herstellung eines solchen Wasch- oder Reinigungsmittelpflaster können z.B. verschiedene
Bestandteile, wie z. B. Harze, Polymerisate usw. unter Wärmeeinwirkung miteinander
verschmolzen und noch warm auf das Vlies aufgebracht. Zu der Schmelze kann man z.B.
vor oder nach dem Auftragen auf das Vlies einen Substanz mit Reinigungswirkung geben.
[0110] Der Formkörper, vorzugsweise Folie, kann vorzugsweise aus einem weichem, verformbarem
Material bestehen, welches sich an die zu behandelnde Substratoberfläche anpassen
kann. Der Formkörper ist vorteilhafterweise zumindest nach Befeuchtung des Fleckes
und/oder des Formkörpers leicht an die Form der Substratoberfläche anpassbar.
[0111] Der erfindungsgemäße Formkörper ist vorzugsweise transparent, so dass er nach dem
Aufbringen auf die zu reinigende Oberfläche unauffällig ist und nur bei näherer Betrachtung
wahrnehmbar ist.
[0112] Wie schon dargestellt wurde, enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper zumindest eine
Substanz mit Reinigungswirkung. Geeignete Substanzen schließen insbesondere alle Materialien
ein, welche für eine Bleichwirkung oder für eine Fleckenentfernung bzw. Fleckminderung
sorgen.
[0113] Geeignete Substanzen sind alle Tenside, insbesondere anionische, nichtionische, kationische
und/oder amphotere Tenside. Geeignete Substanzen sind alle Bleichmittel, z.B. Peroxide,
Metallchlorite, Perborate, Percarbonate, Persauerstoffsäuren.
[0114] Geeignete Peroxidverbindungen sind z.B. Wasserstoffperoxid, Calciumperoxid, Carbamidperoxid.
Geeignete Metallchlorite sind z.B. Calciumchlorit, Bariumchlorit, Magnesiumchlorit,
Lithiumchlorit, Natriumchlorit und Kaliumchlorit. Geeignet können auch Hypochlorit
und Chlordioxid sein. Ein bevorzugtes Chlorit ist Natriumchlorit.
[0115] Wie schon dargestellt wurde, enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper Klebstoffe
in einer Schicht, die auf den Formkörper aufgetragen ist.
[0116] Geeignete Klebstoffe können eine begrenzte Wasserlöslichkeit aufweisen. Solche Klebstoffe
können z.B. Hydroxyethyl- oder propylcellulosen enthalten. Vorzugsweise können geeignete
Klebstoffe auch Polyvinylpyrrolidon, vorzugsweise mit einem Molekulargewicht von etwa
50.000 bis etwa 300.000, enthalten
[0117] Ein Klebstoff, welcher beispielsweise zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, kann vorteilhafterweise eine Kombination aus Copolymeren von Methylvinylether
und Maleinsäureanhydrid und dem Polymer Carboxymethylcellulose umfassen.
[0118] Ein geeigneter Klebstoff kann z.B. auch Phthalat-Harze, Polyvinylether-Dispersionen
und Acrylat-Mischpolymerisat umfassen, beispielsweise kann ein geeigneter Kleber aus
5-25Gew.-% Phthalat-Harz, 25-45 Gew.% Polyvinylether-Dispersionen und 35-55Gew.-%
Acrylat-Mischpolymerisat bestehen, Gew.-% bezogen auf den Kleber.
[0119] Besonders geeignet sind auch alle viskoelastischen Klebstoffe, insbesondere jene,
welche bei 20°C permanent klebrig und klebfähig sind und bei geringer Substratspezifität
bereits bei leichtem Anpressdruck sofort auf fast allen Substraten, insbesondere Textil,
haften.
[0120] In bevorzugten Klebstoffen enthaltene Polymere sind z.B. Natur- und Synthese-Kautschuke,
Polyacrylate, Polyester, Polychloroprene, Polyisobutene, Polyvinylether und Polyurethane.
Diese können vorzugsweise in Kombination mit Zusätzen wie Harzen, Weichmachern und/oder.
Antioxidantien eingesetzt werden.
[0121] Geeignete Kleber sind insbesondere alle jene Gummimaterialien und/oder synthetische
Harze, Homo- oder Copolymerisate, welche bei Anwendung von Druck gut kleben. Als Kleber-
geeignet sind beispielsweise Polymerisate mit einer Glaspbergangstemperatur von -10
bis -70°C.
[0122] Nichteinschränkende Beispiele geeigneter, bei Raumtemperatur unter Anwendung von
Druck klebender Polymerisate umfassen z.B. Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymere,
Styrol/Butadien-Gummi, Polybuten-Gummi, Polyisopren-Gummi, Butyl-Gummi, Silicongummi,
natürliches Gummi, synthetischen Isoprengummi, sysnthetische Harze, wie Poly(meth)acrylat,
Polyvinylether, PUR, Polyester, Polyamid, Ethylencopolymere.
[0123] Bevorzugte Kleber umfassen Acrylat-Copolymerisate, die wenigstens zu 50% Acryl- oder
Methacrylsäure-alkylester und Vinylestermonomere umfassen. Beispiele geeigneter Monomere
sind n-Butylacrylat oder -methacrylat, Hexylacrylat, 2-Ethylbutylacrylat, Isooctylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat oder methacrylat, Nonylacrylat, Acryl- oder Methacrylsäure, Itaconsäure,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Hydroxyethylacrylat, Acrylamid, Acrylnitril, Vinylpyrrolidon,
Vinylimidazol, Vinylacetat, Vinylpropionat.
[0124] Besonders bevorzugt sind ganz allgemein jegliche Klebstoffe für Verklebungen, bei
denen eine spätere manuelle Trennung ohne Beschädigung des beklebten Objektes möglich
ist und die keine überaus hohen Anforderungen an Festigkeiten stellen, sondern z.B.
der Klebewirkung von Heftpflaster, Heftnotizen, Kreppbändem, Klebebändern und -folien
oder Selbstklebeetiketten entsprechen.
[0125] Die Beschichtung des Formkörpers kann auch ein zusätzliches Trägermaterial enthalten.
Geeignete Trägermaterialien können z.B. Feuchthaltemittel umfassen. Geeignete Feuchthaltemittel
sind beispielsweise Glycerin, Sorbitol, Polyethylenglykol, Propylenglykol und andere
mehrwertige Alkohole.
[0126] Feuchthaltemittel können z.B. in einer Menge von etwa 10% bis etwa 95%, vorzugsweise
on etwa 20% bis etwa 80% und insbesondere von etwa 50% bis etwa 70% des Gewichts der
Beschichtung vorliegen.
[0127] Zusätzlich zu den vorstehenden Materialien kann die Beschichtung weitere Materialien
umfassen, beispielsweise Riechstoffe, Opakisierungsmittel, Färbemittel und Komplexbildner
wie z.B. Ethylendiamintetraessigsäure.
[0128] Für den beschichteten Formkörpers ist es auch möglich, dass eine Trennschicht zwischen
Beschichtung und eigentlichem Formkörper vorgesehen ist. Die Trennschicht ist eine
Schutz- oder Deckschicht, die für den Wirkstoff im Wesentlichen impermeabel ist. Eine
geeignete Trennschicht kann vorzugsweise ein steifes Flächenmaterial wie Polyethylen,
Papier, Polyester oder ein anderes Material umfassen, welches wiederum mit einer nichthaftenden
Materialart, wie z.B. Wachs, Silicon, Polyester wie Teflon
®, Fluorpolymeren oder anderen nichthaftenden Materialien beschichtet sein kann..
[0129] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass der erfindungsgemäße Formkörper kein sogenanntes
Feuchttuch ist, wie es z.B. aus dem Bereich der Brillenputztücher, der Körperhygienetücher
oder auch der Erfrischungstücher bekannt ist.
[0130] Wie schon dargestellt wurde, ist ein erfindungsgemäßer Formkörper beschichtet. Die
Herstellung einer Beschichtung kann auf jede Weise erfolgen, beispielsweise durch
Einstreichen, Besprühen oder Eintauchen des Formkörpers.
[0131] Bei einer bevorzugten Variante wird zur Herstellung einer Beschichtungslösung ein
bei Raumtemperatur unter Anwendung von Druck klebendes Polymerisat und ggf. weitere
Substanzen in einem Lösungsmittel gelöst. Diese Beschichtungslösung wird auf die Oberfläche
des Formkörpers auftragen, die Beschichtungslösung wird danach getrocknet.
[0132] Wurden bei der Herstellung der Beschichtungslösung weitere Aktivstoffe zugegeben,
so wird bei der Trocknung diejenige Aktivstoffmenge, welche über die im Sättigungszustand
im Polymerisat gelöste Menge hinausgeht, kristallisiert und im Polymerisat in Form
(fein)kristalliner Teilchen dispergiert vorliegt. Dies ist insbesondere geeignet im
Hinblick auf TiO2. Eine geeignet Beschichtung, insbesondere eine Klebeschicht kann
auch Füllstoffe, wie SiO2-Pulver, CaCo3, oder Träger wie Cyclodextrin oder Cellulosepulver
umfassen.
[0133] Wie schon ersichtlich wurde, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Formkörper
vorzugsweise um eine Folie oder einen Film. Die Folienherstellung ist über alle bekannten
Wege möglich.
[0134] Die Folienherstellung über thermoplastische Verarbeitung durch Kalandrieren oder
Extrudieren ist dabei am meisten bevorzugt. Insbesondere die Coextrusion ist bevorzugt.
[0135] Das Blasfolienverfahren und das Flachfolienverfahren sind erfindungsgemäß sehr bevorzugte
Verfahren zur Folienherstellung.
[0136] Die Herstellung von Blasfolien ist bekannt. Beispielsweise erfolgt zuerst ein Mischen
von Polymermaterial wie z.B. PVOH-Pulver mit Additiven und Stabilisatoren im festen
Zustand. Diese Mischung wird im beheizten Extruder aufgeschmolzen. Weiter Inhaltsstoffe
können z.B. zur Schmelze zugesetzt werden. Danach folgt das Aufblasen der Schmelze,
das Kühlen und das Aufwickeln der Folie.
[0137] Blasfolien sind im Allgemeinen preiswerter herstellbar als Cast-Folien, jedoch kann
die Foliendickenverteilung etwas stärker schwanken und es kann ggf. zu mehr Lufteinschlüssen
kommen. In der Regel sind Blasfolien etwas härter und haben weniger Rückstelleigenschaften
als Castfolien, wohingegen diese weich, flexibel, fast schon gummiartig sein können
und auch hohe Rückstellneigung aufweisen können.
[0138] Wenn Folien aus Lösungen von Polymeren hergestellt werden, spricht man vom Gießverfahren.
Die Polymer-Lösungen können erfindungsgemäß durch Einsatz von Lösungsmitteln, was
bevorzugt ist, oder durch chemische Umwandlung unlöslicher Makromoleküle in lösliche
Derivate hergestellt werden. Weitere ggf. erforderliche Inhaltsstoffe können z.B.
der Polymerklösung zugesetzt werden. Zur Überführung der Polymerlösungen in Folien
gibt es mehrere Methoden. Wenn die Polymerlösung in einem Bad ausgefällt wird, so
spricht man vom Nassgießverfahren. Beispielsweise wird bei der Cellophanherstellung
eine hochviskose Celluloselösung durch ein Breitschlitzdüse in ein starksaures Fällbad
gedrückt:
[0139] Wenn das Lösungsmittel verdampft und dadurch das Polymer als Folie gewonnen wird,
so spricht man vom Trockengießverfahren, zu dessen Durchführung Band- oder Trommelgießmaschinen
verwendet werden können.
[0140] Beim Bandgießverfahren (auch Cast-Verfahren oder Chillroll-Verfahren genannt), welches
erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbar ist, wird die Polymerlösung, welche erfindungsgemäß
ggf. weiter Inhaltsstoffe enthalten kann, aus einem Vorratsbehälter vorzugsweise durch
eine Düse auf ein endloses, vorzugsweise hoch poliertes, Metallband gegossen. Die
Bandgeschwindigkeiten hängen stark vom eingesetzten Material und von der angestrebten
Foliendicke ab. Sie können vorzugsweise zwischen 2 und 60 Meter pro Minute liegen.
Die Folie kann nach dem Verdampfen des größten Teils der Lösungsmittel abgezogen werden.
Zur Aufwicklung wird sie vorzugsweise durch einen Trockner mit heißer Umluft oder
über Heizwalzen geführt. Resultierende Foliendicken können bei diesem Verfahren vorzugsweise
15 bis 300 µm betragen. Es ist möglich und bevorzugt, dass die Polymerlösung, bevor
sie auf das Metallband gegossen wird, zuvor über einen Filter gedrückt wird, und ungelöste
Teilchen zurückzuhalten, die sonst zur Stippenbildung führen könnten. Ebenfalls ist
es möglich und bevorzugt, die Polymerlösung vor dem Vergießen auf die Metallplatte
in einem Entgasungsbehälter zumindest teilweise von enthaltener Luft zu befreien.
[0141] Zur Herstellung von Folien wie z.B. PVOH-Folien nach dem Castverfahren wird also
z.B. in einem Ansatzbehälter das PVOH -Pulver/Granulat und Weichmacher (Z.B. PEG und
oder Glycerin) in Wasser auflöst. Anschließend wird die Lösung einem Vorratsbehälter
zugeführt. Die Lösung wird dann auf ca. 80°C erhitzt und anschließend über eine Schlitzdüse
einem Walzband zugeführt. Im Trocknungsprozess (Luft-Heizkanal) wird die Lösung als
Folie ausgeprägt. Dabei können z.B. im Ansatzbehälter erfindungsgemäß zu dem PVOH-Gemenge
Parfümöle zugegeben werden.
[0142] Ähnlich dem Bandgießverfahren ist das Trommelgießverfahren. Bei diesem werden an
der Stelle des Metallbandes beheizte Trommeln verwendet, etwa solche mit 2-3 m Durchmesser
und Breiten von etwa 2 m.
[0143] Man erhält beim Cast(Gieß)-Verfahren Folien, die gewöhnlich eine durchgehend gleichmäßige
Foliendickenverteilung und wenig Lufteinschlüsse zeigen, allerdings ist das Verfahren
wegen der energieintensiven Trocknung teuer. Mit dem Cast-Verfahren können dünnere
Folien als beim Blasverfahren hergestellt werden.
[0144] Das Cast(Gieß)-Verfahren wird vorzugsweise bei solchen Stoffen angewendet, die nicht
oder nur unter Zersetzung schmelzbar sind, wie z.B. Cellulose oder Polyimide. Zur
Herstellung von sehr dünnen Folien ist das Castverfahren ebenfalls bevorzugt einsetzbar.
[0145] Walz- oder Sinterverfahren sind prinzipiell auch zur Folienherstellung möglich, jedoch
nur in Ausnahmefällen sinnvoll, z.B. zur Herstellung von Tetrafluorethylenfolien und
Polyimidfolien.
[0146] Möglich ist beispielsweise auch ein Verfahren zur Herstellung einer Folien, wobei
zuerst durch Lösen oder Dispergieren eines oder mehrerer Polymere in einem flüssigen
Trägermedium eine walzfähige Zubereitung hergestellt wird und diese anschließend mit
Hilfe einer Walzvorrichtung durch Walzen in die Form einer Folie gebracht wird. Dabei
kann gleichzeitig oder anschließend das flüssige Trägermedium verdampft werden.
[0147] Ein flüssiges Trägermedium umfasst vorzugsweise Löse- oder Dispergiermittel wie Wasser,
Alkohole, Ether oder Kohlenwasserstoffe oder Gemische aus zwei oder mehreren der genannten
Stoffe, wobei die Stoffe oder Stoffgemische bei Raumtemperatur (20°C) flüssig sind.
Geeignete Alkohole sind z.B. die ein- oder mehrwertigen Alkohole mit 1 bis 5 C-Atomen
wie z.B. Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Glycerin und Propylenglykole.
[0148] In der walzfähigen Zubereitung kann der Gehalt des flüssigen Trägermediums z.B. im
Bereich von 20 bis 90 Gew.% oder 30 bis 70 Gew.-% liegen.
[0149] Eine geeignete walzfähige Zubereitung kann z.B. halbfeste oder teigartige Konsistenz
haben oder es kann sich um eine viskose Flüssigkeit handeln, mit welcher ein geeigneter
Träger beschichtet wird und durch Walzen mit einer Walzvorrichtung die gewünschte
Foliendicke erzeugt wird.
[0150] Die fertige Folie wird dann nach dem Trocknen vom Träger entfernt. Z.B. aus der Gruppe
Silikon, Metall, metallisierten Polymeren, Polytetrafluorethylen, Polyether/Polyamid
Blockcopolymeren, Polyurethanen, Polyvinylchlorid, Nylon, Alkylen/Styrol Copolymeren,
Polysthylen, Polyester oder anderen, wiederablösbaren Materialien kann man geeignete
Trägermaterialien auswählen. Geeignete Walzvorrichtungen sind z.B. die bekannten,
mit mindestens zwei gleich- oder gegenläufigen Walzen oder Rollen versehenen so genannten
Forward-Roll- oder Reverse-Roll-Coater, wobei ein Reverse-Roll Verfahren bevorzugt
ist.
[0151] Die (nach allen möglichen Verfahren) resultierenden Folien können nachfolgend weiterverarbeitet
werden, beispielsweise durch Bedampfen, Beschichten, Bedrucken oder Beflocken.
[0152] Der erfindungsgemäße Formkörper umfasst eine geschäumte Folie. Um geschäumte Folien
zu erhalten, werden in die Folien Gasblasen eines geeigneten Gases wie z.B. Luft eingeschlossen.
[0153] Solche Folien mit eingeschlossenen Gasblasen zeichnen sich durch eine besonders gute
Haptik aus. Ferner können sie eine verbesserte Wasserlöslichkeit zeigen.
[0154] Die geschäumte Folie, weist vorzugsweise eine Dichte von < 1 kg/m
3 auf.
[0155] Zum Einbringen der Gasblasen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So
kann z.B. ein Bläh- oder Treibmittel verwendet werden. Es kann z.B. ein Aufschäumen
durch mechanisches Rühren der noch flüssigen oder zähflüssigen Trägermasse erzielt
werden. Es kann z.B. eine ein Gas erzeugende chemische Reaktion provoziert werden.
Es kann z.B. ein leichtflüchtiges Lösungsmittel verwendet werden, welches bei erhöhten
Temperaturen verdampft wird. Es kann z.B. eine Einleitung eines Gases oder eines verflüssigten
Gases in die noch zähflüssige Trägermasse erfolgen.
[0156] Es kann aber bevorzugt sein, Blähmittel zu verwenden. Dies sind Substanzen, die sich
beim Erwärmen unter Gasentwicklung zersetzen , so dass z.B. Stickstoff oder Kohlendioxid
freigegeben werden.
[0157] Carbonate, Hydrogencarbonate, Borhydride, Siliziumoxyhydride usw. sind Beispiele
für geeignete anorganische Blähmittel. Bevorzugt einsetzbar sind aber auch alle organischen
Blähmittel, wie sie bekanntermaßen bei der Herstellung poröser bzw. blasenhaltiger
Kunststoffe eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Folien, wie vorzugsweise geschäumte
Folien, können auch in Konfetti-Form vorliegen. Konfetti-Form bedeutet, dass es sich
um eine Vielzahl von Folienschnipseln oder Folienfetzen oder kleinen Folienstücken
handelt. Der Begriff "Konfetti" ist im allgemeinen Sprachgebrauch bekannt für kleine,
bunte Papierschnipsel. Folien in Konfetti-Form müssen nicht unbedingt so klein sein,
wie das bekannte Papierkonfetti, welches vor allem bei Fastnachtsumzügen, aber auch
bei anderen Feierlichkeiten, wie Kindergeburtstagen oder Hochzeiten, in die Luft geworfen
wird. Die Konfetti-Form kann regelmäßig oder unregelmäßig sein, es kann sich beispielsweise
um kreisrunde Folienschnipsel handeln, es kann sich beispielsweise um herzförmige
Folienschnipsel handeln. Jede denkbare Form ist möglich und erhältlich beispielsweise
durch Ausstanzen des Folienkonfetti aus einer größeren Mutterfolie. Der Einsatz von
erfindungsgemäßen Folien in Konfetti-Form kann z.B. bei der Handtextilwäsche vorteilhaft
sein, wenn man eine bestimmte Menge der Folien in Konfetti-Form in das Textilbehandlungsbad
streut.
[0158] Die nach allen möglichen Herstellungsverfahren resultierenden Formkörper, die geschäumte
Folien umfassen, können nachfolgend weiterverarbeitet werden, beispielsweise durch
Bedampfen, Beschichten, Bedrucken oder Beflocken, insbesondere aber Beschichten.
[0159] Ein erfindungsgemäßer Formkörper kann vorzugsweise auch Riechstoffe (Parfüm) umfassen.
[0160] Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße Formköper zumindest
0.05 Gew.-% Parfüm, vorzugsweise zumindest 0,1 Gew.% Parfüm, insbesondere zumindest
0,5 Gew.-% Parfüm, bezogen auf den gesamten Formkörper. Ebenso kann der Formkörper
auch noch größere Mengen an Parfüm enthalten, z.B. zumindest 1, 2, 4, 6, 8 oder gar
zumindest 15 Gew.-% Parfüm. Sinnvolle Obergrenzen an Parfüm können z.B. bei 10 Gew.-%,
9 Gew.-%, 8 Gew.-%, 7 Gew.-%, 6 Gew.%, 5 Gew.%, 4 Gew.-%, 3 Gew.-%, 3 oder auch 1
Gew.-% liegen.
[0161] Wenn das enthaltene Parfüm zu mindestens 5, 10 oder 15 Gew.% aus Riechstoffen mit
einem Siedepunkt über 250°C und einem logP-Wert von ≥ 3,0 besteht, so liegt eine bevorzugte
Ausführungsform vor. Es hat sich gezeigt, dass erfindungsgemäße Formkörper, welche
solche Mindestmengen an Riechstoffen mit einem Siedepunkt über 250°C und einem logP-Wert
von ≥ 3,0 enthalten, besonders vorteilhafte Dufteigenschaften aufweisen.
[0162] Der Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizient eines Duftstoff-Bestandteils ist das Verhältnis
zwischen seiner Gleichgewichtskonzentration in Octanol und in Wasser. Da die Verteilungskoeffizienten
der Duftstoffbestandteile oft hohe Werte haben, z.B. 1000 oder höher, werden sie zweckmäßiger
in der Form ihres Logarithmus zur Basis 10 angegeben, man spricht dann vom so genannten
log-P-Wert. Bevorzugte Riechstoffe dieser Erfindung weisen einen logP von ≥ 3,0 oder
höher auf, z. B. von ≥ 3,1, vorzugsweise ≥ 3,2, insbesondere ≥ 3,3.
[0163] Der logP-Wert zahlreicher Riechstoffe ist dokumentiert; zum Beispiel enthält die
Pomona92-Datenbank, verfügbar von Daylight Chemical Information Systems, Inc., (Daylight
CIS), Irvine, Kalifornien, zahlreiche logP-Werte, zusammen mit Zitaten zur Originalliteratur.
Jedoch werden die logP-Werte am zweckmäßigsten durch das "CLOGP"-Programm, das auch
von Daylight CIS verfügbar ist, berechnet. Dieses Programm führt auch die experimentellen
logP-Werte auf, wenn sie in der Pomona92-Datenbank verfügbar sind. Der "errechnete
logP" (ClogP-Wert) wird durch die Fragmentannäherung nach Harsch und Leo (siehe
A. Leo, in Comprehensive Medicinal Chemistry, Bd. 4, C. Harsch, P. G. Sammens, J.
B. Taylor und C. A. Ransden, Hrsg., S. 295, Pergamon Press, 1990, hierin durch den Bezug eingeschlossen). Die Fragmentannäherung basiert auf der chemischen
Struktur jedes der Duftstoffbestandteile und berücksichtigt die Zahlen und Typen von
Atomen, die Atombindungsfähigkeit und die chemische Bindung. Die ClogP-Werte, welches
die zuverlässigsten und am verbreitetsten verwendeten Schätzwerte für diese physikochemische
Eigenschaft sind, werden im Rahmen dieser Erfindung vorzugsweise an Stelle der experimentellen
logP-Werte bei der Auswahl der Duftstoffbestandteile verwendet, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich sind.
[0164] Die Siedepunkte zahlreicher Riechstoffe sind z.B. in "Perfume and Flavor Chemicals
(Aroma Chemicals)", S. Arctander, veröffentlicht durch den Autor 1969, angegeben,
hierin durch den Bezug mit eingeschlossen.
[0165] Andere Siedepunktwerte können z.B. von verschiedenen, bekannten Chemiehandbüchern
und Datenbanken, wie dem Beilstein-Handbuch, Lange's Handbook of Chemistry, und dem
CRC Handbook of Chemistry and Physics erhalten werden. Wenn ein Siedepunkt nur bei
einem unterschiedlichen Druck angegeben ist, in der Regel einem niedrigeren Druck
als dem Normaldruck von 760 mm Hg, kann der Siedepunkt bei Normaldruck ungefähr mit
Hilfe der Siedepunkt-Druck-Nomographen, wie die in "
The Chemist's Companion", A. J. Gordon und R. A. Ford, John Wiley & Sons Publishers,
1972, SS. 30-36, angegebenen, geschätzt werden. Wo anwendbar, können die Siedepunktwerte auch durch
Computerprogramme errechnet werden, basierend auf den Molekülstrukturdaten, wie jenen,
die beschrieben sind in "
Computer-assisted Prediction of Normal Boiling Points of Pyrans and Pynoles", D. T.
Starton et al., J. Chem. Inf. Comput. Sci., 32 (1992), SS. 306-316, "
Computer-assisted Prediction of Normal Boiling Points of Furans, Tetrahydrofurans,
and Thiophenes" (Computergestützte Vorhersage der normalen Siedepunkte von Furanen,
Tetrahydrofuranen und Thiophenen), D. T. Starton et al., J. Chem. Inf. Comput. Sci.,
31 (1992), S. 301-310, und den darin zitierten Referenzen, und "
Predicting Physical Properties from Molecular Structure", R. Murugan et al., Chemtech.
Juni 1994, SS. 17-23. Alle oben genannten Veröffentlichungen sind durch den Bezug eingeschlossen.
[0166] Im folgenden werden in Tabelle 1 etliche Riechstoffe aufgeführt, welche die Kriterien
Siedepunkt > 250°C und ClogP ≥ 3 erfüllen. Solche Riechstoffe, welche diese Kriterien
erfüllen, werden im weiteren Verlauf auch als beständige Riechstoffe bezeichnet.
Tabelle 1: Beispiele für beständige Riechstoffe
| Duftstoffbestandteile |
Ungefähr Siedepunkt (°C) |
ClogP |
| Siedepunkt > 250°C und ClogP > 3,0 |
|
|
| Allylcylclohexanpropionat |
267 |
3,935 |
| Am brettolid |
300 |
6,261 |
| Amylbenzoat |
262 |
3,417 |
| Amylcinnamat |
310 |
3,771 |
| Amylzimtaldehyd |
285 |
4,324 |
| Amylzimtaldehyddimethylacetal |
300 |
4,033 |
| iso-Amylsalicylat |
277 |
4,601 |
| Aurantiol |
450 |
4,216 |
| Benzophenon |
306 |
3,120 |
| Benzylsalicylat |
300 |
4,383 |
| para-tert-Butylcyclohexylacetat |
+250 |
4,019 |
| iso-Butylchinolin |
252 |
4,193 |
| beta-Caryophyllen |
256 |
6,333 |
| Cardinen |
275 |
7,346 |
| Cedrol |
291 |
4,530 |
| Cedrylacetat |
303 |
5,436 |
| Cedrylformiat |
+250 |
5,070 |
| Cinnamylcinnamat |
370 |
5,480 |
| Cyclohexylsalicylat |
304 |
5,265 |
| Cyclamenaldehyd |
270 |
3,680 |
| Dihydroisojasmonat |
+300 |
3,009 |
| Diphenylmethan |
262 |
4,059 |
| Diphenyloxid |
252 |
4,240 |
| Dodecanlacton |
258 |
4,359 |
| iso E super |
+250 |
3,455 |
| Ethylbrassylat |
3321 |
4,554 |
| Ethylmethylphenylglycidat |
260 |
3,165 |
| Ethylundecylenat |
264 |
4,888 |
| Exaltolid |
280 |
5,346 |
| Galaxolid |
+250 |
5,482 |
| Geranylanthranilat |
312 |
4,216 |
| Geranylphenylacetat |
+250 |
5,233 |
| Hexadecanolid |
294 |
6,805 |
| Hexenylsalicylat |
271 |
4,716 |
| Hexylzimtaldehyd |
305 |
5,473 |
| Hexylsalicylat |
290 |
5,260 |
| alpha-Iron |
250 |
3,820 |
| Lilial (p-t-bucinal) |
258 |
3,858 |
| Linalylbenzoat |
263 |
5,233 |
| 2-Methoxynaphthalin |
274 |
3,235 |
| Methyldihydrojasmon |
+300 |
4,843 |
| gamma-n-Methylionen |
252 |
4,309 |
| Moschus-Indanon |
+250 |
5,458 |
| Moschus-Keton |
MP = 137°C |
3,014 |
| Moschus-Tibetin |
MP = 136°C |
3,831 |
| Myristicin |
276 |
3,200 |
| Oxahexadecanolid-10 |
+300 |
4,336 |
| Oxahexadecanolid-11 |
MP = 35°C |
4,336 |
| Patchoulialkohol |
285 |
4,530 |
| Phantolid |
288 |
5,977 |
| Phenylethylbenzoat |
300 |
4,058 |
| Phenylethylphenylacetat |
325 |
3,767 |
| Phenylheptanol |
261 |
3,478 |
| Phenyl hexanol |
258 |
3,299 |
| alpha-Santalol |
301 |
3,800 |
| Thibetolid |
280 |
6,246 |
| delta-Undecalacton |
290 |
3,830 |
| qamma-Undecalacton |
297 |
4,140 |
| Vetiverlyacetat |
285 |
4,882 |
| Yara-yara |
274 |
3,235 |
| (a) M.P. ist der Schmelzpunkt; diese Bestandteile haben einen Siedepunkt von höher
als 250°C. |
[0167] Diese Tabelle gibt eine hinreichende Anzahl nichteinschränkender Beispiele für beständige
Riechstoffe, welche im Rahmen dieser Erfindung bevorzugt einsetzbar sind. Die Formkörper
der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise mindestens 3 unterschiedliche beständige
Riechstoffe, stärker bevorzugt mindestens 4 unterschiedliche beständige Riechstoffe,
und noch weiter bevorzugt mindestens 5 unterschiedliche beständige Riechstoffe.
[0168] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Formkörper vorzugsweise
≥ 20 Gew.-%, ≥ 25 Gew.-%, ≥ 30 Gew.-%, ≥ 35 Gew.%, ≥ 40 Gew.-%, ≥ 45 Gew.-%, ≥ 50
Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gel.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80 Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%,
≥ 90 Gew.-% oder sogar ≥ 95 Gew.-% an beständigen Riechstoffen, Gew.-% bezogen auf
die Gesamtmenge der im Formkörper enthaltenen Riechstoffe.
[0169] Im Duftstofffachbereich werden einige Materialien ohne Geruch oder mit sehr schwachem
Geruch als Verdünnungsmittel oder Streckmittel für Parfüms verwendet. Nichteinschränkende
Beispiele dieser Materialien sind Dipropylenglykol, Diethylphthalat, Triethylcitrat,
Isopropylmyristat und Benzylbenzoat. Diese Materialien werden z.B. zum Verdünnen und
Stabilisieren einiger anderer Duftstoffbestandteile verwendet. Diese Materialien werden
bei der Berechnung der Gesamtmenge der im Formkörper enthaltenen Riechstoffe nicht
mitgerechnet.
[0170] Nicht-beständige Riechstoffe, sind im Rahmen dieser Erfindung solche Riechstoffe,
welche einen Siedepunkt von niedriger als etwa 250°C oder einen ClogP von weniger
als etwa 3,0 oder sowohl einen Siedepunkt von weniger als etwa 250°C und einen ClogP
von weniger als etwa 3,0 aufweisen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden
nicht-beständige Riechstoffe vorzugsweise in den Formkörpern der vorliegenden Erfindung
minimiert , d.h. die Formkörper enthalten vorzugsweise ≤ 60 Gew.-%, ≤ 55 Gew.-%, ≤
50 Gew.-%, ≤ 45 Gew.-%. ≤ 40 Gew.-%, ≤ 35 Gew.%, ≤ 30 Gew.%, ≤25 Gew.-% ≤ 20 Gew.%,
≤ 15 Gew.-%, ≤ 10 Gew.-%, ≤ 5 Gew.-%, ≥ 3 Gew.-%, ≥ 2 Gew.% oder sogar ≥ 1 Gew.-%
an nicht-beständigen Riechstoffen, Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der im Formkörper
enthaltenen Riechstoffe.
[0171] Es kann aber vorteilhaft sein, wenn nicht beständige Riechstoffe zumindest in kleinen
Mengen verwendet werden, nämlich zur Verbesserung des Formkörpergeruchs als solchem.
Vorzugsweise enthalten die Formkörper der vorliegenden Erfindung daher ≥ 1 Gew.- %,
vorzugsweise ≥ 5 Gew.-%, stärker bevorzugt ≥ 10 Gew.-%, noch stärker bevorzugt ≥ 15
Gew.-%, insbesondere sogar ≥ 20, ≥ 25 oder sogar ≥ 30 Gew.-%, an nicht beständigen
Riechstoffen, Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der im Formkörper enthaltenen Riechstoffe.
[0172] Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße Formkörper Riechstoffvorläufer,
welche vorzugsweise erst bei Gegenwart von H
2O Riechstoffe durch Hydrolyse freisetzen. Die Riechstoffvorläufer können vorteilhafterweise
ausgewählt sein aus β-Aminoketon-Riechstoffvorläufern, Aldehyd- oder Keton-freisetzenden
Riechstoffvorläufern, Alkoholfreisetzenden Riechstoffvorläufern, vorzugsweise Kieselsäureestern
sowie Orthocarbonat- und Orthoester-Riechstoffverläufern.
[0173] Vorteilhafterweise sind die Riechstoffvorläufer ausgewählt aus Acetalen, Ketalen,
Orthoestern, Orthocarbonaten und Mischungen hiervon.
[0174] Ein besonders bevorzugter Riechstoffvorläufer gehorcht der Formel

worin R Wasserstoff, lineares C1-C8-Alkyl, verzweigtes C3-C20-Alkyl, cyclisches C3-C20-Alkyl,
verzweigtes cyclisches C6-C20-Alkyl, lineares C6-C20-Alkenyl, verzweigtes C6-C20-Alkenyl,
cyclisches C6-C20-Alkenyl, verzweigtes cyclisches C6-C20-Alkenyl, substituiertes oder
unsubstituiertes C6-C20-Aryl und Mischungen hiervon bedeutet; R1, R2 und R3 unabhängig
lineares, verzweigtes oder substituiertes C1-C20-Alkyl; lineares, verzweigtes oder
substituiertes C2-C20-Alkenyl; substituiertes oder unsubstituiertes, cyclisches C3-C20-Alkyl;
substituiertes oder unsubstituiertes C6-C20-Aryl, substituiertes oder unsubstituiertes
C2-C40-Alkylenoxy; substituiertes oder unsubstituiertes C3-C40-Alkylenoxyalkyl; substituiertes
oder unsubstituiertes C6-C40-Alkylenaryl; substituiertes oder unsubstituiertes C6-C32-Aryloxy;
substituiertes oder unsubstituiertes C6-C40-Alkylenoxyaryl; C6-C40-Oxyalkylenaryl
und Mischungen hiervon bedeuten.
[0175] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist als Riechstoffvorläufer ein Acetal oder
ein Ketal der Formel

enthalten,
worin R lineares C
1-C
20-Alkyl, verzweigtes C
3-C
20-Alkyl, cyclisches C
6-C
20-Alkyl, verzweigtes cyclisches C
6-C
20-Alkyl, lineares C
2-C
20-Alkenyl, verzweigtes C
3-C
20-Alkenyl, cyclisches C
6-C
20-Alkenyl, verzweigtes cyclisches C
6-C
20-Alkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes C
6-C
20-Aryl und Mischungen hiervon ist; R
1 ist Wasserstoff oder R;
[0176] R
2 und R
3 sind jeweils unabhängig voneinander gewählt aus der Gruppe, bestehend aus lineares
C
1-C
20-Alkyl, verzweigtes C
3-C
20-Alkyl, cyclisches C
3-C
20-Alkyl, verzweigtes cyclisches C
6-C
20-Alkyl, lineares C
6-C
20-Alkenyl, verzweigtes C
6-C
20-Alkenyl, cyclisches C
6-C
20-Alkenyl, verzweigtes cyclisches C
6-C
20-Alkenyl, C
6-C
20-Aryl, substituiertes C
7-C
20-Aryl und Mischungen hiervon.
[0177] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Riechstoffvorläufer mit folgender
Formel enthalten:

worin R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander lineares, verzweigtes oder substituiertes C
1-C
20-Alkyl, lineares, verzweigtes oder subsituiertes C
2-C
20-Alkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes, cyclisches C
5-C
20-Alkyl, substituiertes oder unsubstituiertes C
6-C
20-Aryl, substituiertes oder unsubstituiertes C
2-C
40-Alkylenoxy, substituiertes oder unsubstituiertes C
3-C
40-Alkylenoxyalkyl, substituiertes oder unsubstituiertes C
6-C
40-Alkylenaryl, substituiertes oder unsubstituiertes C
6-C
32-Aryloxy, substituiertes oder unsubstituiertes C
6-C
40-Alkylenoxyaryl, C
6-C
40-Oxyalkylenaryl und Mischungen hiervon sind.
[0178] Der Einsatz entsprechender Riechstoffvorläufer führt zu Formkörpern mit einem hervorragendem
Duftverhalten in wässrigen Systemen.
[0179] Ein erfindungsgemäßer Formkörper kann vorzugsweise Riechstoffe umfassen, die aus
der Gruppe Bergamotteöl, Tangerineöl, Dimethylanthranilat, Dihydromyrcenol (2-Methyl-6-methylene-2-octanol),
Tetrahydrolinalool, Isobornylacetat, Ethyllinalool, Limonen, Orangenöl, Isobornylacetat,
Eucalyptusoel (globulus), Aldehyd C 10, Styrolylacetat, Citronitril ((Z,E)-3-Methyl-5-phenyl-2-penten-nitril),
Undecavertol (4-Methyl-3-decen-5-ol), Styrolylacetat, Tonalid (Acetyl hexamethyl tetralin)
ausgewählt sind. Diese Riechstoffe können einen besonders guten Frische-Eindruck erwecken,
sowohl was den Formkörper selbst betrifft als auch bei dessen Anwendung in wässrigen
Systemen.
[0180] Ein erfindungsgemäßer Formkörper kann vorzugsweise Riechstoffe umfassen, die aus
der Gruppe Aldehyd C 14, Decalacton gamma, Cyclamenaldehyd, Troenan (5-Methyl-5-propyl-2-(1-methylbutyl)-1,3-dioxane),
Canthoxal (2-Methyl-3-(para-methoxy phenyl)-propanal), Citronellol, Geraniol, Moschus,
Phenylethylalkohol, Phenirat (2-Phenylethyl 2-Methylpropanoat), Phenylethylisobutyrat,
Jasmelia (2H-pyran-4-ol, 3-butyltetrahydro-5-methyl-acetat), Hexylzimtaldehyd (alpha),
Ylang, Cyclohexylsalicylat, Hexenylsalicylat (cis-3), Sandelice, Guajakholzoel, Iso
E Super (7-Acetyl, 1,2,3,4,5,6,7,8-octahydro-1,1,6,7-tetramethyl naphthalen), Norlimbanol,
Ambroxan (3aR-(3aalpha,5abeta,9aalpha,9bbeta))-Dodecahydro-3a,6,6,9a-tetramethyl naphtho(2,1-b)furan),
Zimtalkohol, Cyclopentadecanolide, Nirvanol ((S)-(+)-5-Ethyl-5-phenylhydantoin), Javanol
(1-Methyl-2-((1,2,2-trimethyl bicyclo(3.1.0)hex-3-yl)methyl)cyclopropane methanol),
Habanolide (Oxacyclohexadecen-2-one), Maltol, Benzylaceton, Cumarin, Benzylsalicylat,
Melonal (2,6-Dimethyl-5-Heptenal), Galbanum(öl), Ethylvanillin, Koavone (3-Hepten-2-one,3,4,5,6,6-pentamethyl),
Methylpalmitat, Methyloleat und/oder Methylmyristat ausgewählt sind. Diese Riechstoffe
können einen besonders guten Pflege-Eindruck erwecken, sowohl was den Formkörper selbst
betrifft als auch bei dessen Anwendung in wässrigen Systemen.
[0181] Mögliche andere Bestandteile, welchen in den erfindungsgemäßen Formkörpern enthalten
sein können, sind vorteilhafterweise ausgewählt aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel,
Tenside, optische Aufheller, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen
Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren,
Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien,
Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel,
Quell- und Schiebefestmittel sowie UV-Absorber.
[0182] Tenside sind im erfindungsgemäßen Formkörper vorzugsweise in Mengen ≥ 0,1 Gel.-%,
≥ 1 Gew.-%, ≥ 3 Gew.-%, ≥ 5 Gew.-%, ≥ 10 Gew.-%, ≥ 15 Gew.-%, ≥ 20 Gew.-%, in insbesondere
≤ 25 Gew.-%, enthalten, Gew.% bezogen auf den gesamten Formkörper.
[0183] Eine geeignete Obergrenze für im erfindungsgemäßen Formkörper enthaltene Tenside
kann vorzugsweise bei 40 Gew.-%, 30 Gew.-%, 20 Gew.-%, 15 Gew.-%, 10 Gew.-% oder 5
Gew.-% liegen.
[0184] Nach einer weniger bevorzugten Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße Formkörper
keine Tenside.
[0185] Bleichmittel und/oder Bleichaktivatoren sind im erfindungsgemäßen Formkörper vorzugsweise
in Mengen ≥ 0.1 Gew.-%, ≥ 1 Gew.-%, ≥ 3 Gew.%, ≥ 5 Gew.-%, ≥ 10 Gew.-%, ≥ 15 Gew.-%,
≥ 20 Gew.-%, in insbesondere ≤ 25 Gew.%, enthalten, Gew.-% bezogen auf den gesamten
Formkörpern.
[0186] Eine geeignete Obergrenze für im erfindungsgemäßen Formkörper enthaltene Bleichmittel
und/oder Bleichaktivatoren kann vorzugsweise bei 40 Gew.-%, 30 Gew.-%, 20 Gew.-%,
15 Gew.-%, 10 Gew.% oder 5 Gew.-% liegen.
[0187] Nach einer weniger bevorzugten Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße Formkörper
keine Bleichmittel und/oder Bleichaktivatoren.
[0188] Vorteilhafterweise sind Gerüststoffe in Mengen ≤ 15 Gew.%, ≤ 10 Gew.%, ≤ 9 Gew.%,
≤ 8 Gew.-%, ≤ 7 Gew.%, ≤ 6 Gew.-%, ≤ 5Gew.%, ≤ 4 Gew.%, ≤ 3 Gew.% oder ≤ 2 Gew.%,
insbesondere ≤ 1 Gew.%, enthalten, Gew.% bezogen auf den gesamten Formkörper. Insbesondere
enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper keine Gerüststoffe.
[0189] Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Fluoreszenzmittel,
Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren,
Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen
Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika,
Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel und/oder
UV-Absorber sind vorzugsweise in Mengen jeweils ≤ 30 Gew.-%, ≤ 20 Gew.-%, ≤ 15 Gew.%,
≤ 10 Gew.-%, ≤ 9 Gew.-%, ≤ 8 Gew.-%, ≤ 7 Gew.-%, ≤ 6 Gew.-%, ≤ 5Gew.-%, ≤ 4 Gew.-%,
≤ 3 Gew.-% oder ≤ 2 Gew.-%, insbesondere ≤ 1 Gew.%, enthalten, Gew.% bezogen auf den
gesamten Formkörper. Insbesondere kann ein erfindungsgemäßer Formkörper frei von jedem
einzelnen dieser Stoffe sein, also z.B. frei von Enzymen, und/oder frei von Elektrolyten
usw..
[0190] Nachfolgend werden einige erfindungsgemäß besonders geeignete Wasch- und/oder Reinigungsmittelbestandteile
im einzelnen näher erläutert. Diese Bestandteile können in den erfindungsgemäßen Formkörpern
selbst enthalten sein und/oder auch in den Beschichtungen der Formkörper. Nachfolgend
aufgeführte Bestandteile sind rein optional, können aber vorzugsweise enthalten sein.
[0191] Anionische Tenside können bevorzugt in den erfindungsgemäßen Formkörpern enthalten
sein.
[0192] Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper anionische
Tenside, vorzugsweise in Mengen von zumindest 0,1 Gew.%, bezogen auf den gesamten
Formkörper. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße
Mittel weitgehend frei von Aniontensid, enthält also vorteilhafterweise < 5 Gew.%,
vorzugsweise < 1 Gew.-%, insbesondere kein Aniontensid.
[0193] Zusätzlich zu den genannten anionischen Tensiden, aber auch unabhängig von diesen,
können in den erfindungsgemäßen Formkörpern Seifen enthalten sein. Geeignet sind insbesondere
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oderTalgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Der Gehalt des Mittels an Seifen beträgt, unabhängig von anderen Aniontensiden, vorzugsweise
nicht mehr als 3 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Mittel. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel frei
von Seife.
[0194] Die anionischen Tenside und Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanol-amin, vorliegen.
Vorzugsweise liegen sie in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form
der Natriumsalze vor. Anionische Tenside und Seifen können auch in situ hergestellt
werden, indem in die sprühzutrocknende Zusammensetzung die Aniontensidsäuren und gegebenenfalls
Fettsäuren eingebracht werden, welche dann durch die Alkaliträger in der sprühzutrocknenden
Zusammensetzung neutralisiert werden.
[0195] Erfindungsgemäß können nichtionische Tenside in den erfindungsgemäßen Formkörpern
enthalten sein. Beispielsweise kann ihr Gehalt bis zu 2 oder 3 oder 5 Gew.% betragen.
Es können auch größere Mengen an nichtionischem Tensid enthalten sein, beispielsweise
bis zu 5 Gew.% oder 10 Gew.-% oder 15 Gew.-% oder 20 Gew.%, 30 Gew.-%, 40 Gew.-% oder
bis zu 50 Gew.-% oder sogar darüber hinaus, falls es zweckmäßig ist, z.B. bis zu 60
Gew.-%. Sinnvolle Untergrenzen können bei Werten von 0,01 Gew.-%, 0,1 Gew.%, 1 Gew.%,
2 Gew.%, 3 Gew.% oder 4 Gew.-% liegen. Es sind auch höhere Untergrenzen möglich, z.B.
5 Gew.%, 6 Gew.%, 7 Gew.-%, 8 Gew.-%, 9 Gew.-%, 10 Gew.-%, 12 Gew.-%, 14 Gew.%, 16
Gew.%, 18 Gew.-%, 20 Gew.-%, 25 Gew.-%, 30 Gew.-%, 35 Gew.-% oder sogar 40 Gew.-%,
Gew.% jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper.
[0196] Vorzugsweise sind die nichtionischen Tenside aber in größeren Mengen, also z.B. bis
zu 50 Gew.-%, vorteilhafterweise von 0,1 bis 40 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,5
bis 30 und insbesondere von 2 bis 25 Gew.%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel,
enthalten.
[0197] Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper nichtionische
Tenside, vorzugsweise in Mengen von zumindest 0,1 Gew.-%, bezogen auf den gesamten
Formkörper. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße
Mittel weitgehend frei von Niotensid, enthält also vorteilhafterweise < 5 Gew.%, vorzugsweise
< 1 Gew.-% Niotensid.
[0198] Vorteilhafterweise können alle aus dem Stand der Technik bekannten nichtionischen
Tenside in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein. Bevorzugte Niotenside werden
weiter unten vorgestellt.
[0199] Die erfindungsgemäßen Formkörper können vorzugsweise auch kationische Tenside enthalten.
Geeignete Kationtenside sind beispielsweise oberflächenaktive quaternäre Verbindungen,
insbesondere mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe.
Durch den Einsatz von quaternären oberflächenaktiven Verbindungen mit antimikrobieller
Wirkung kann das Mittel mit einer antimikrobiellen Wirkung ausgestaltet werden bzw.
dessen gegebenenfalls aufgrund anderer Inhaltsstoffe bereits vorhandene antimikrobielle
Wirkung verbessert werden.
[0200] Benzalkoniumchloride mit C
8-C
18-Alkylresten, insbesondere C
12-C
14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid. Eine besonders bevorzugte QAV Kokospentaethoxymethylammoniummethosulfat
(INCI PEG-5 Cocomonium Methosulfate; Rewoquat
® CPEM).
[0201] Zur Vermeidung möglicher Inkompatibilitäten der antimikrobiellen kationischen Tenside
mit möglicherweise in dem erfindungsgemäßen Formkörper enthaltenen anionischen Tensiden
werden möglichst aniontensidverträgliches und/oder ggf. möglichst wenig kationisches
Tensid eingesetzt oder in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung gänzlich
auf kationische Tenside verzichtet.
[0202] Weiter unten werden noch weitere kationische Tenside, so auch quartäre Ammoniumverbindungen
beschrieben. Auch diese können vorzugsweise in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten
sein.
[0203] Die erfindungsgemäßen Formkörper können ein oder mehrere kationische Tenside enthalten,
vorteilhafterweise in Mengen, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, von 0 bis 30
Gew.-%, noch vorteilhafter größer 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%. Geeignete Mindestwerte können auch bei 0,5, 1, 2 oder
3 Gew.-% liegen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßer
Formkörper kationische Tenside, vorzugsweise in Mengen von zumindest 0,1 Gew.-%, bezogen
auf den gesamten Formkörper. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das
erfindungsgemäße Mittel weitgehend frei von Kationtensid, enthält also vorteilhafterweise
< 5 Gew.-%, vorzugsweise < 1 Gew.-%, insbesondere kein Kationtensid.
[0204] Ebenso können die erfindungsgemäßen Formkörper, auch amphotere Tenside enthalten.
Diese werden weiter unten insbesondere im Zusammenhang mit Konditioniermitteln und
Weichmachern noch näher beschrieben.
[0205] Die erfindungsgemäß Formkörper können ein oder mehrere amphotere Tenside enthalten,
vorteilhafterweise in Mengen, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, von 0 bis 30
Gew.%, noch vorteilhafter größer 0 bis 20 Gew. %, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.%,
insbesondere 0,1 bis 5 Gew.%. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das
erfindungsgemäße Mittel weitgehend frei von amphoterem Tensid, enthält also vorteilhafterweise
< 5 Gew.-%, vorzugsweise < 1 Gew.-%, insbesondere kein amphoteres Tensid.
[0206] Weitere Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Formkörper können anorganische und organische
Buildersubstanzen sein. Zu den anorganischen Buildersubstanzen gehören wasserunlösliche
oder nicht wasserlösliche Inhaltsstoffe, wie Aluminosilikate und insbesondere Zeolithe.
[0207] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßer Formkörper kein
Phosphat.
[0208] Lösliche Builder kann ein erfindungsgemäßer Formkörper vorzugsweise in Mengen von
0,1 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.% bis 25 Gew.-% und besonders bevorzugt
10 Gew.% bis 20 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittel, enthalten, wobei
Natriumcarbonat als löslicher Builder besonders bevorzugt ist. Es kann aber vorteilhafterweise
auch vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Mittel weniger als 10 Gew.%, beispielsweise
weniger als 5 Gew.-% lösliche Builder enthält. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Mittel frei von löslichem Builder.