[0001] Die Erfindung betrifft eine Nukleatordüse, die Verwendung einer Nukleatordüse, eine
Schneekanone, eine Schneilanze und ein Verfahren zum Erzeugen von Eiskeimen bzw. von
künstlichem Schnee gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Die Erzeugung von künstlichem Schnee ist seit langem bekannt. Schneekanonen oder
Schneilanzen werden heute in einer Vielzahl von Formen insbesondere in Wintersportgebieten
eingesetzt. Gemäss einem bekannten Verfahren wird dabei in einer sogenannten Nukleatordüse
ein Strahl von Eiskeimen erzeugt, der mit einem Strahl aus Wassertropfen in Kontakt
gebracht wird. Durch dieses sogenannte Einkeimen entsteht aus den sich abkühlenden
Wassertropfen Schnee.
[0003] Zur Erzeugung der Eiskeime wird Wasser unter Verwendung von Druckluft gekühlt und
zerstäubt. Ein wesentlicher Parameter für einen wirtschaftlichen Betrieb von solchen
Nukleatordüsen ist die Menge Druckluft, die zur Erreichung des gewünschten Effekts
eingesetzt werden muss. Die Druckluftmenge bestimmt den Energieeintrag und letztendlich
die Betriebskosten. Ein weiterer wesentlicher Betriebsparameter betrifft die Feuchtkugeltemperatur
der Umgebung. Mit bekannten Schneilanzen lässt sich künstlicher Schnee bis ca. minus
3 bis minus 4 Grad erzeugen. Es wird angestrebt, wenn möglich auch bei höheren Temperaturen
ohne grösseren Energieeintrag künstlichen Schnee herstellen zu können.
[0004] Zum Erzeugen von Eiskeimen sind beispielsweise konvergente Nukleatordüsen bekannt,
bei denen sich der Querschnitt im Düsenkanal in Richtung des Austritts kontinuierlich
verengt: Entsprechende Düsen sind beispielsweise aus
FR 2 617 273,
US 4,145,000,
US 4,516,722,
US 3,908,903 oder
FR 2 594 528 bekannt. Es sind ausserdem auch konvergent-divergente Nukleatordüsen nach dem Laval-Prinzip
bekannt. Solche Nukleatordüsen sind beispielsweise in
US 4,903,895,
US 3,716,190,
US 4,793,554 oder in
US 4,383,646 gezeigt. Alle diese bekannten Nukleatordüsen erfordern allerdings einen verhältnismässig
grossen Energieeintrag zum Erzeugen der Keime.
[0005] Zum Erzeugen von künstlichem Schnee sind ausserdem Nukleatordüsen bekannt, welche
direkt mit Wasserdüsen kombiniert sind. Entsprechende Lösungen sind aus
US 2006/0071091,
US 5,090,619,
US 5,909,844,
WO94/19655 oder
US 5,529,242 sowie
WO90/12264 bekannt.
[0006] US 5,593,090 zeigt eine Anordnung, bei der eine Vielzahl von Wasserdüsen nebeneinander angeordnet
sind.
Allgemein gebräuchlich sind Schneilanzen, bei denen an einem Lanzenkörper Nukleatordüsen
und Wasserdüsen benachbart zueinander angeordnet sind, sodass die erzeugten Eiskeime
und Wassertropfen in einer zum Lanzenkörper benachbarten Einkeimungszone miteinander
in Kontakt gebracht werden. Solche Lösungen sind beispielsweise in
DE 10 2004 053 984 B3,
US 6,508,412,
US 6,182,905,
US 6,032,872,
US 7,114,662,
US 5,810,251 gezeigt.
[0008] Die bekannten Nukleatordüsen und Schneilanzen sind aber mit Nachteilen behaftet.
Insbesondere sind sie nur bei verhältnismässig tiefen Aussentemperaturen bzw. Wassertemperaturen
einsetzbar.
[0009] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also eine Nukleatordüse, eine Schneekanone, eine Schneilanze
sowie ein Verfahren zum Erzeugen von Eiskeimen bzw. von künstlichem Schnee zu schaffen,
welche die Erzeugung von künstlichem Schnee mit möglichst geringem Energieeintrag
und bei möglichst hohen Aussen- bzw. Wassertemperaturen erlauben.
[0010] Erfindungsgemäss werden diese und andere Aufgaben gemäss dem kennzeichnenden Teil
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0011] Die erfindungsgemässe Nukleatordüse dient zum Erzeugen von Eiskeimen. Die Nukleatordüse
weist einen Düsenkanal auf, der mit wenigstens einer Drucklufteintrittsöffnung und
mit wenigstens einer Wassereintrittsöffnung versehen ist. Das durch die Wassereintrittsöffnung
in den Düsenkanal eingebrachte Wasser wird mit der Druckluft beschleunigt und über
eine Austrittsöffnung der Nukleatordüse abgegeben und dabei zerstäubt.
[0012] Der Querschnitt des Düsenkanals verjüngt sich in einem ersten Abschnitt in Richtung
der Austrittsöffnung bis auf einen Kerndurchmesser. Anschliessend weitet sich der
Querschnitt des Düsenkanals in einem zweiten Abschnitt in Richtung der Austrittsöffnung
wieder auf. Es handelt sich bei der Nukleatordüse also um eine konvergent-divergente
Düse.
[0013] Erfindungsgemäss ist das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche der Austrittsöffnung
und der Querschnittsfläche des Düsenkanals im Bereich des Kerndurchmessers mindestens
etwa 4:1, vorzugsweise etwa 9:1. Es hat sich gezeigt, dass mit einer solchen Düsengeometrie
die Effektivität der Nukleatordüse deutlich gesteigert bzw. der notwendige Energieeintrag
deutlich verringert werden kann. Die Geometrie der Düse ist im sich aufweitenden zweiten
Abschnitt so gewählt, dass sich im Betrieb in diesem Abschnitt ein Unterdruck einstellt.
Dadurch wird eine tiefere Temperatur der Druckluft in der Düse erreicht, womit auch
die Wassertemperatur weiter abgesenkt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass auch
bei hohen Wassertemperaturen bis zu 10°C noch genügend Kühlung in der Düse erreicht
wird, ohne dass das Verhältnis von Luft- zu Wassermassenstrom erhöht werden müsste.
Gleichzeitig führt die Geometrie dazu, dass sich nach der Austrittsöffnung im austretenden
Medium aufgrund des Drucksausgleichs Stösse bilden. Stösse treten immer auf, wenn
der Austrittsdruck der Düse nicht exakt dem Umgebungsdruck entspricht. Mit dem hohen
Flächenverhältnis wird dafür gesorgt, dass die Stösse erst dann auftreten, wenn die
Druckluft optisch ausgenutzt ist.
[0014] Es wird vermutet, dass mit der erfindungsgemässen Nukelatordüse die Umwandlungsenergie
zum Erzeugen der Eiskeime nur aus einer leichten Unterkühlung entsteht. Gleichzeitig
dienen die sich nach der Austrittsöffnung gezielt gebildeten Stösse dazu, die Erstarrung
der Eiskeime auszulösen.
[0015] Nukleatordüsen mit verschiedenen Flächenverhältnissen wurden im Klimakanal extremen
Bedingungen ausgesetzt, d.h. hohen Umgebungstemperaturen, sehr hohen Wassertemperaturen
und einem grossen Wasseranteil in der Nukleatordüse. Bei Nukleatordüsen mit hohem
Flächenverhältnis war bei solchen Bedingungen noch ein Eiskeimhagel spürbar.
[0016] Der volle Winkel des Düsenkanals beträgt höchstens 30 Grad, bevorzugt etwa 10 bis
20 Grad.
[0017] Es hat sich gezeigt, dass bei einer solchen Aufweitung und Länge des Düsenkanals
optimale Ergebnisse erzeugt werden. Insbesondere ist eine gewisse Länge des Düsenkanals
im sich aufweitenden Bereich erforderlich, damit die bei der Beschleunigung abkühlende
Druckluft die mitgeführten Wassertröpfchen ausreichend kühlen kann. Für diesen Ausgleichsprozess
brauch es genügend Zeit.
[0018] Gemäss einem alternativen Aspekt der Erfindung ist der Düsenkanal einer Nukleatordüse
im sich aufweitenden Abschnitt so ausgebildet, dass sich bei Betrieb der Düse im aufweitenden
Abschnitt ein Druck von weniger als 0,6 bevorzugt etwa 0,2 bar einstellt. Gleichzeitig
ist der Düsenkanal so ausgebildet, dass sich nach der Austrittsöffnung im ausströmenden
Medium Druckstösse einstellen. Bei einer gezielt zur Erreichung dieser Betriebsbedingung
ausgelegten Nukleatordüse lässt sich der Druckluftverbrauch massiv reduzieren.
[0019] Je nach Anwendung kann die Nukleatordüse als Rundstrahldüse oder auch als Flachstrahldüse
ausgebildet sein.
[0020] Typischerweise ist bei der erfindungsgemässen Nukleatordüse die Wassereintrittsöffnung
seitlich am Düsenkanal angeordnet. Bevorzugt tritt das Wasser unter einem Winkel von
90 Grad in den Düsenkanal ein.
[0021] Ein weiterer Aspekt betrifft die Verwendung einer wie vorstehend beschriebenen Nukleatordüse
zum Erzeugen von Eiskeimen für eine Vorrichtung zum Erzeugen von künstlichem Schnee.
Entsprechend betrifft noch ein weiterer Aspekt der Erfindung eine Vorrichtung zum
Erzeugen von künstlichem Schnee wie z.B. eine Schneilanze oder Schneekanone mit wenigstens
einer solchen Nukleatordüse.
[0022] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ausserdem eine Schneilanze mit wenigstens
einer Nukleatordüse und wenigstens einer Wasserdüse zum Erzeugen von Wassertropfen.
Typischerweise aber nicht zwingend wird dabei eine Nukleatordüse in der vorstehend
beschriebenen Form eingesetzt. Mit der Nukleatordüse sind Eiskeime erzeugbar. Mit
der Wasserdüse ist ein Tropfenstrahl aus Wassertropfen erzeugbar. Nach dem Durchlaufen
einer Eiskeimstrecke bzw. nach dem Durchlaufen einer Tropfenstrecke treffen sich der
Eiskeimstrahl und der Tropfenstrahl in einer Einkeimungszone. Gemäss diesem Aspekt
der Erfindung wird die Schneilanze so ausgebildet, dass die Eiskeimstrecke wenigstens
10 cm, bevorzugt etwa 20 bis 30 cm beträgt. Alternativ oder auch gleichzeitig beträgt
die Tropfenstrecke wenigstens 20 cm, bevorzugt etwa 40 bis 80 cm.
[0023] Die im Vergleich zum Stand der Technik verhältnismässig langen Eiskeimstrecken bzw.
Tropfenstrecken erlauben ein besseres Ausgefrieren der nach dem Austritt aus der Nukleatordüse
nur äusserlich leicht angefrorenen Eiskeimtröpfchen bzw. eine bessere Abkühlung der
aus der Wasserdüse erzeugten Wassertropfen. Die längere Tropfenstrecke erlaubt eine
grössere Energieabfuhr an die Umgebung durch Konvektion und Verdunstung. Weil die
Wassertropfen auf diese Weise verhältnismässig stark abgekühlt werden können (optimal
auf unter 0° C), schmelzen die Eiskeime in Kontakt mit den Wassertropfen nicht. Während
sich in Versuchen eine Tropfenstrecke von 20 bis 80 cm als besonders vorteilhaft herausgestellt
hat, wäre grundsätzlich eine weitere Verlängerung der Tropfenstrecke denkbar. Im Allgemeinen
wird versucht, die Tropfenstrecke möglichst lang auszubilden, wobei sichergestellt
werden sollte, dass sich der Tropfenstrahl nicht zu sehr aufweitet.
[0024] Es hat sich überraschend gezeigt, dass sich die maximale Schneitemperatur (Feuchtkugeltemperatur)
mit der erfindungsgemässen Anordnung um 2 bis 3 Grad Celsius erhöhen lässt. Typischerweise
beträgt die Schneigrenze mit der erfindungsgemässen Schneilanze ca. minus 1 Grad im
Vergleich zu einer Schneigrenze von minus 3 bis minus 4 Grad bei Schneilanzen gemäss
dem Stand der Technik. Ausserdem konnte mit der erfindungsgemässen Anordnung und der
erfindungsgemässen Nukleatordüse eine massive Reduktion des Luftverbrauchs um mindestens
50 % gegenüber dem Stand der Technik erreicht werden.
[0025] Bevorzugt weist die Schneilanze einen Lanzenkörper mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Form auf. Die Nukleatordüse ist dabei bezogen auf die Achse des Lanzenkörpers radial
angeordnet oder bis zu einem Winkel von 45 Grad schräg nach oben, also vom Lanzenkörper
weg, gerichtet. Hier und im folgenden wird jeweils von einer Nukleatordüse bzw. von
einer Wasserdüse gesprochen. Selbstverständlich betreffen die nachfolgenden Ausführungen
auch Anordnungen mit mehr als einer Nukleatordüse bzw. mehr als einer Wasserdüse.
[0026] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Wasserdüse unter einem
Winkel zu einer Senkrechtebene zur Achse des Lanzenkörpers angeordnet. Die Wasserdüse
ist dabei gegen die Nukelatordüse hin gerichtet. Daraus ergeben sich etwa auf einer
Kegelmantelfläche liegende Tropfenstrahlen. Weil die Tropfenstrahlen in einer Vorzugsrichtung
abgegeben werden, wird die den Tropfenstrahl umgebende Luft mitgerissen. Durch den
erhöhten Luftaustausch kann die für die Erstarrung benötigte Energie besser abgeführt
werden. Dadurch ergibt sich eine weitere Erhöhung der Effektivität der erfindungsgemässen
Schneilanze.
[0027] Wenn mehrere Nukleatordüsen verwendet werden, sind diese vorteilhaft über den Umfang
gleichmässig auf dem zylindrischen Lanzekörper angeordnet. Gleichzeitig sind in diesem
Fall bei einer Verwendung von mehreren Wasserdüsen auch diese über den Umfang verteilt
auf dem Lanzenkörper angeordnet. Mit solchen Anordnungen lassen sich besonders homogene
Schneiresultate erzielen.
[0028] Gemäss einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Lanzenkörper
mit zwei verschiedenen Gruppen von Wasserdüsen versehen. Die Wasserdüsen der beiden
Gruppen sind in zwei verschiedenen axialen Lagen am Lanzenkörper angeordnet. Die unterschiedliche
axiale Lage führt dazu, dass die Tropfenstrecken der mit den Wasserdüsen der verschiedenen
Gruppen erzeugten Wassertropfen unterschiedlich sind. Eine solche Anordnung erlaubt
es, bewusst je nach Aussentemperatur längere oder kürzere Tropfenstrecken auszuwählen.
Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Gruppen der Wasserdüsen in den unterschiedlichen
Lagen einzeln mit Wasser beaufschlagbar sind. Bei tieferen Umgebungstemperaturen sind
verhältnismässig kurze Tropfenstrecken ausreichend. Dann werden zusätzlich die Wasserdüsen
mit Wasser beaufschlagt, die näher bei den Nukleatordüsen liegen. Bei höheren Temperaturen
wird die Gruppe der Wasserdüsen mit Wasser beaufschlagt, die weiter weg von der Nukleatordüse
liegt. Dadurch entsteht eine grössere Tropfenstrecke. Es besteht daher mehr Zeit zur
Abkühlung der Wassertropfen.
[0029] Insbesondere wenn mehrere Nukleatordüsen verwendet werden, beispielsweise bei der
Verwendung von sechs Nukleatordüsen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Nukleatordüsen
bezogen auf die Wasserdüsen in Umfangsrichtung gesehen auf dem Lanzenkörper versetzt
zueinander anzuordnen. Dadurch ergibt sich eine besonders effektive Durchmischung
in der Einkeimungszone.
[0030] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Eiskeimen
für die Herstellung von Kunstschnee. Insbesondere wird dabei eine wie vorstehend beschriebene
Nukleatordüse verwendet. Ein Strom aus Wasser und Druckluft wird dabei durch einen
Düsenkanal geführt. Der Düsenkanal verringert sich in einem ersten Abschnitt bis auf
einen Kerndurchmesser. In einem zweiten Abschnitt weitetet sich der Düsenkanal gegen
eine Austrittsöffnung hin wieder auf. Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren wird
der Strom im sich aufweitenden Bereich mit einem Druck von weniger als 0,6, bevorzugt
von etwa 0,2 bar geführt. Ausserdem werden nach dem Austritt aus der Austrittsöffnung
im austretenden Medium Druckstösse erzeugt. Es wird angenommen, dass diese Druckstösse
zur Auslösung der Erstarrung der Eiskeime dienen und es deshalb erlauben, die zur
Erstarrung einzutragende Energie zu reduzieren.
[0031] Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von künstlichem
Schnee. Gemäss diesem Verfahren werden in wenigstens einer Nukleatordüse Eiskeime
und in wenigstens einer Wasserdüse Wassertropfen durch Zerstäubung von Wasser erzeugt.
Typischerweise wird eine wie vorstehend beschriebene Nukleatordüse verwendet. Der
mit der Wasserdüse erzeugte Tropfenstrahl und der mit der Nukleatordüse erzeugte Eiskeimstrahl
werden in einem Einkeimungsbereich zusammengeführt. Erfindungsgemäss wird der Eiskeimstrahl
über eine Eiskeimstrecke von mindestens 10 cm, bevorzugt etwa 20 bis 30 cm geführt.
Alternativ oder zusätzlich wird der Tropfenstrahl über eine Tropfenstrecke von wenigstens
20 cm, bevorzugt etwa 40 bis 80 cm geführt.
[0032] Gemäss einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemässen Verfahrens werden in Abhängigkeit
der Feuchtkugeltemperatur der Umgebung in einem ersten Temperaturbereich Wassertropfen
mit Wasserdüsen in einem ersten Abstand von der Nukleatordüse erzeugt. In einem zweiten,
tieferen Temperaturbereich werden Wassertropfen aus Wasserdüsen erzeugt, die in einem
im Vergleich zum ersten Abstand kleineren, zweiten Abstand von der Nukleatordüse angeordnet
sind. Auf diese Weise lässt sich je nach Feuchtkugeltemperatur der Umgebung eine optimale
Tropfenstrecke auswählen.
[0033] Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Schneiprozesses;
- Figur 2:
- Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Nukleatordüse;
- Figur 3:
- Verlauf der Wassertemperatur in der Nukleatordüse gemäss Figur 2;
- Figur 4:
- Seitenansicht einer erfindungsgemässen Schneilanze;
- Figur 5:
- Schnitt durch die Schneilanze gemäss Figur 4 entlang einer Ebene senkrecht zur Achse
der Schneilanze;
- Figur 6:
- Machzahl, homogene Temperatur und homogener Druck am Austritt einer erfindungsgemässen
Nukleatordüse in Abhängigkeit des Flächenverhältnisses zwischen Kerndurchmesser und
Austrittsöffnung;
- Figur 7:
- Grafische Darstellung des Eisgehalts in Abhängigkeit der Tropfenstrecke bei einer
erfindungsgemässen Schneilanze und
- Figur 8:
- theoretisch optimale Tropfenstrecke in Abhängigkeit der Wassertemperatur und der Feuchtkugeltemperatur
der Umgebungsluft.
[0034] Figur 1 zeigt schematisch die Herstellung von künstlichem Schnee mit einer Schneilanze.
In einer Nukleatordüse 20 werden Eiskeime 28 erzeugt. In einer Wasserdüse 30 werden
Wassertropfen 32 erzeugt. Die Wassertropfen 32 bewegen sich über eine Tropfenstrecke
31 bis zu einer Einkeimungszone E. Die Eiskeime 28 bewegen sich über eine Eiskeimstrecke
21 bis zur Einkeimungszone E. In der Einkeimungszone E gelangen die Wassertropfen
32 in Kontakt mit den Eiskeimen 28 und werden angeimpft. Auf dem Weg über die Tropfenstrecke
31 kühlen sich die mit der Wasserdüse 30 zerstäubten Wassertropfen 32 ab. Die mit
Eiskeimen angeimpften Wassertropfen erstarren anschliessend in einer Erstarrungszone
40 und fallen typischerweise nach einer Fallhöhe H von etwa 10 Metern als Schnee zu
Boden.
[0035] Figur 2 zeigt im Querschnitt einer Nukleatordüse 20 gemäss der Erfindung. Die Nukleatordüse
20 weist eine seitliche Wassereintrittsöffnung 22 und eine axiale Drucklufteintrittsöffnung
24 auf. Die Wassereintrittsöffnung 22 mündet etwa senkrecht in einen Düsenkanal 25.
Die Drucklufteintrittsöffnung 24 liegt auf der Achse des Düsenkanals 25.
[0036] Die Nukleatordüse 20 ist als konvergent-divergente Düse ausgebildet. Dies heisst,
dass sich der Düsenkanal 25 in einem ersten Abschnitt bis zu einem Kerndurchmesser
26 im Durchmesser verjüngt. In einem zweiten, sich aufweitenden Bereich 27 weitet
sich der Düsenkanal 25 von dem Kerndurchmesser 26 zu einer Austrittsöffnung 23 hin
wieder auf.
[0037] Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Düsenkanal mit einem runden
Querschnitt ausgebildet. Der Durchmesser DM der Drucklufteintrittsöffnung 24 beträgt
2,0 mm. Der Durchmesser DLW der Wassereintrittsöffnung 22 beträgt 0,15 mm. Der Querschnittsdurchmesser
DK des Düsenkanals 25 im Bereich des Kerndurchmessers 26 beträgt 0,85 mm während der
Querschnittsdurchmesser DA des Düsenkanals 25 im Bereich der Austrittsöffnung 23 2,5
mm beträgt. Das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche im Bereich der Austrittsöffnung
23 und im Bereich der Verengung 26 wird erfindungsgemäss möglichst hoch gewählt. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt das Verhältnis ca. 9:1.
[0038] Bei bestimmungsgemässen Betrieb der Nukleatordüse wird durch die Drucklufteintrittsöffnung
24 Luft unter einem Druck von 6 bis 10 bar (absoluter Luftdruck) in einer Menge von
bis maximal 50 Normlitern (Nl) pro Minute eingeführt. Bei der Verwendung von typischerweise
6 Nukleatordüsen pro Lanze ergibt sich ein maximaler Luftverbrauch von 300 Normlitern
(Nl) pro Minute. Durch die Wassereintrittsöffnung 22 wird Wasser mit einem Druck zwischen
15 und 60 bar (absoluter Luftdruck) in den Düsenkanal 25 eingebracht. Mit den genannten
Drücken ergeben sich in der Nukleatordüse Massenstrom-Verhältnisse von Luft- und Wassermassenstrom
von ca. 0.6 bis 1.9.
Bei dem in Figur 2 gezeigten Flächenverhältnis zwischen Verjüngung 26 und Austrittsöffnung
23 und bei einem vollen Kegelwinkel α von ca. 20 Grad im sich aufweitenden Bereich
27 ergibt sich bei den genannten Betriebsparametern im sich aufweitenden Bereich 27
ein Druck von etwa 0,2 bar. Bei gleich bleibendem Flächenverhältnis kann der Winkel
α in einem bestimmten Bereich beliebig ausgewählt werden, wobei aber kleinere Winkel
zu bevorzugen sind. Die damit verbundene längere Verweilzeit in der Düse lässt den
mitgeführten Wassertröpfchen mehr Zeit sich abzukühlen.
[0039] Figur 3 zeigt schematisch den Betrieb der Nukleatordüse 20 aus Figur 2 zum Erzeugen
von Eiskeimen. Im angenommenen Beispiel in Figur 3 beträgt die Wassertemperatur T
W ursprünglich etwa 2° C.
[0040] Durch die Querschnittsverengung und anschliessende Aufweitung wird das Wasser durch
die Druckluft abgekühlt. Es erfolgt eine Abkühlung auf typischerweise - 1° C bis -
2° C. Diese Abkühlung ist geringer als die mit herkömmlichen Nukleatordüsen angestrebte
Abkühlung von - 8° C bis - 12° C. Entsprechend ist mit der erfindungsgemässen Nukleatordüse
20 der Druckluftverbrauch deutlich kleiner.
[0041] Aufgrund der gezielten Wahl der Geometrie im sich aufweitenden Bereich 27 wird bis
zur Austrittsöffnung 23 ein relativ grosser Unterdruck erzeugt. Gleichzeitig werden
gezielt druckausgleichende Stösse im Bereich 29 gebildet, welche die Eiskeimbildung
unterstützten bzw. die Erstarrung auslösen.
[0042] Die in Figur 2 gezeigte Nukleatordüse kann grundsätzlich zur Erzeugung von Eiskeimen
in Schneekanonen oder in Schneilanzen eingesetzt werden.Figur 4 zeigt eine Schneilanze
1, welche mit drei Nukleatordüsen 20 versehen ist (in Figur 4 in Seitenansicht ist
nur eine Nukleatordüse 20 sichtbar). Die Schneilanze 1 weist einen Lanzenkörper 10
auf. Der Lanzenkörper 10 ist im Wesentlichen mit einer Zylindergeometrie ausgebildet.
Die Nukleatordüsen 20 sind an einem Ende des Lanzenkörpers 10 über dessen Umfang radial
nach aussen gerichtet angeordnet.
[0043] Am Lanzenkörper 10 sind ausserdem zwei Gruppen von Wasserdüsen 30, 30' angeordnet.
In Figur 4 in der Seitenansicht ist jeweils nur eine Wasserdüse einer Gruppe sichtbar.
Typischerweise sind pro Gruppe drei Wasserdüsen 30 bzw. 30' gleichmässig im Abstand
von 120 Grad über den Umfang des Lanzenkörpers 10 angeordnet.
[0044] Die Wasserdüsen 30 bzw. 30' sind bezogen auf eine Ebene senkrecht zur Achse A des
Lanzenkörpers 10 geneigt angeordnet. Dabei ist der Winkel β der weiter von der Nukleatordüse
20 angeordneten Wasserdüsen 30 kleiner gewählt als der Winkel β' der näher bei der
Nukleatordüse 20 liegenden Wasserdüsen 30'. Typischerweise beträgt der Winkel β der
Wasserdüsen 30 etwa 30 Grad und der Winkel β' der Wasserdüsen 30' etwa 50 Grad.
[0045] Eiskeime durchlaufen nach dem Austritt aus der Nukleatordüse 20 eine Eiskeimstrecke
21. Die mit den Wasserdüsen 30 bzw. 30' erzeugten Wassertropfen treffen nach dem Durchlaufen
einer Tropfenstrecke 31 bzw. 31' in der Einkeimungszone E mit Eiskeimen zusammen.
[0046] Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Tropfenstrecke 31 etwa 70 cm. Die Tropfenstrecke
31' beträgt etwa 50 cm. Die Eiskeimstrecke 21 beträgt ca. 25 cm.
[0047] Dadurch, dass die Wasserdüsen 30 bzw. 30' verhältnismässig weit von den Nukleatordüsen
20 angeordnet sind, ergeben sich verhältnismässig grosse Tropfenstrecken 31 bzw. 31'.
Deshalb haben die mit den Wasserdüsen 30 bzw. 30' gebildeten Wassertropfen ausreichend
Zeit, sich auf die notwendige Temperatur abzukühlen. Die Tropfenstrecke 31, 31' bzw.
die Eiskeimstrecke 21 können grundsätzlich oberhalb einer unteren Grenze von typischerweise
etwa 20 cm beliebig lang gewählt werden. Die obere Grenze ist dadurch gegeben, dass
sich die Strahlen im Einkeimungsbereich E noch treffen müssen. Je nach Anwendungsgebiet
kann es daher auch sinnvoll sein, die Nukleatordüse 20 als Rundstrahldüse (d.h. mit
einem kreisrunden Querschnitt im Austrittsbereich) oder als Flachstrahldüse (d.h.
mit einem elliptischen Querschnitt im Austrittsbereich) auszubilden.
[0048] Die Anordnung der Wasserdüsen 30 bzw. 30' in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Abständen
zur Nukleatordüse 20 ermöglicht unterschiedliche Betriebsmodi je nach Feuchtkugeltemperatur
der Umgebung. Typischerweise werden bei niedrigeren Feuchtkugeltemperaturen beide
Gruppen der Wasserdüsen 30 und 30' verwendet. Bei tieferen Temperaturen ist eine kürzere
Tropfenstrecke 31' ausreichend. Bei höheren Feuchtkugeltemperaturen werden nur die
weiter entfernten Wasserdüsen 30 verwendet. Aufgrund der längeren Tropfenstrecke 31
wird trotzdem eine ausreichende Abkühlung sichergestellt.
[0049] Der Wasserverbrauch einer Düse 30 oder 30' liegt bei Betriebsdrücken von 15 bis 60
bar üblicherweise zwischen 12 und 24 Liter Wasser pro Minute. Bei hohen Feuchtkugeltemperaturen
der Umgebung von typischerweise -4° C bis -1° C kann im Ausführungsbeispiel mit drei
Wasserdüsen 30 der weiter entfernten Gruppen mit ca. 36 bis 72 Liter Wasser pro Minute
geschneit werden. Nach Zuschaltung der Wasserdüsen 30' der näher liegenden Gruppe
unterhalb von typischerweise -4° C ergibt sich ein Verbrauch von ca. 72 bis 144 Liter
Wasser pro Minute. Für noch tiefere Temperaturen ist mindestens eine weitere Wasserdüsen-Gruppe
vorgesehen, die aber hier nicht gezeigt ist.
[0050] Im Lanzenkörper 10 sind in an sich bekannter Art und Weise Luft- und Wasserzuführungen
für die einzelnen Düsen angeordnet. Solche Zuführungen sind dem Fachmann geläufig.
Sie werden deshalb hier nicht im Detail beschrieben.
[0051] Die verschiedenen beschriebenen Bauteile sind aus Metall gefertigt. Typischerweise
wird für den Körper der Nukleatordüse und der Wasserdüse und auch der Schneilanze
Aluminium, teilweise eloxiert, verwendet.
[0052] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch eine Ebene senkrecht zur Achse A des Lanzenkörpers.
Der Lanzenkörper 10 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Drei Wasserdüsen
30 sind im Winkel Abstand von 120 Grad regelmässig über den Umfang des Lanzenkörpers
10 angeordnet. Im Innern des Lanzenkörpers 10 sind verschiedene nicht näher gezeigte
Zufuhrleitungen für Luft bzw. Wasser gezeigt.
Figuren 6 bis 8 zeigen verschiedene Messresultate, aus welchen die deutlich höhere
Effizienz der erfindungsgemässen Nukleatordüse bzw. Schneilanze ersichtlich ist.
[0053] In Figur 6 sind die Machzahl, die homogene Temperatur und der homogene Druck im Medium
im Bereich der Austrittsöffnung 23 der Nukleatordüse 20 (siehe Figur 2) als theoretische
Werte gezeigt. Homogen bedeutet hier, dass sich die Temperaturen von Luft und Wasser
in der Düse schon vollständig ausgeglichen haben. In der Realität wird dies nie der
Fall sein. Deshalb liegen die hier gezeigten Temperaturen deutlich tiefer als die
zu erwartenden Wassertemperaturen. Die Geometrie der Nukleatordüse 20 wird so gewählt,
dass die Machzahl im Bereich von wenigstens etwa 2 bis 2,5 liegt. Im Bereich der Austrittsöffnung
beträgt der Druck im austretenden Medium etwa 0,2 bis 0,6 bar. Die angegebenen Druck-
und Temperaturwerte sowie die Machzahl hängen vom Flächenverhältnis A
A/A
K zwischen der Querschnittsfläche im Bereich der Austrittsöffnung 23 und im Bereich
der Verengung 26 ab. Das aufgrund von Versuchen als bevorzugt befundene Flächenverhältnis
beträgt ca. 9:1.
[0054] In der untersten Darstellung in Figur 6 sind ausserdem zwei verschiedene Kurven in
Abhängigkeit des Luftdrucks in der Nukleatordüse 20 gezeigt. Bei 6 und bei 10 bar
Luftdruck ergeben sich vergleichbare Resultate.
[0055] In allen drei Darstellungen gemäss Figur 6 finden sich ausserdem die Kurven für zwei
unterschiedliche Massenstromverhältnisse ALR zwischen Luft und Wasser. Diese entsprechen
den oben genannten Grenzen des Betriebsbereiches, welcher sich aus den typischerweise
vorherrschenden Druckbereichen von Wasser und Luft ergibt.
[0056] Figur 7 zeigt den mittleren Eisgehalt in Prozenten in einem Bereich von ca. 3,5 m
horizontaler Distanz nach dem Düsenaustritt. Der Eisgehalt nimmt mit zunehmender Tropfenstrecke
zu. Bei einer feststehenden Eiskeimtrecke 21 von 25 cm und einer Wassertemperatur
von 1,7 Grad Celsius ergibt sich bei einer Feuchtkugeltemperatur der Umgebung von
- 2° C ein von ca. 4,5 % auf ca. 6 % steigender Eisgehalt bei einer Tropfenstrecke
von 10 bzw. 50 cm. Der Effekt ist bei tieferer Feuchtkugeltemperatur von - 7° C sogar
noch ausgeprägter: Hier ergibt sich bei der Verlängerung der Tropfenstrecke von ca.
10 auf 50 cm eine Zunahme des Eisgehalts von ca. 12 auf fast 15 %.
[0057] Figur 8 zeigt ausserdem die theoretischen optimalen, experimentell bestimmten Tropfenstrecken
in Abhängigkeit von verschiedenen Wassertemperaturen für verschiedene Feuchtkugeltemperaturen.
Unter theoretisch optimaler Tropfenstrecke wird diejenige Strecke verstanden, mit
der die Wassertropfen der Wasserdüsen 30 und 30' gerade auf 0° C gekühlt werden können.
Beim Zusammentreffen in der Einkeimungszone werden dadurch sicher keine Eiskeime mehr
geschmolzen, wodurch die besten Schneiresultate zu erwarten sind. Wie Figur 8 zeigt,
kann mit einer Wassertemperatur von 1 Grad Celsius mit einer Tropfenstrecke im Bereich
von 50 cm bis 1 m bei einer Feuchtkugeltemperatur der Umgebung von bis zu - 2° C optimal
beschneit werden.
1. Nukleatordüse (20) zum Erzeugen von Eiskeimen,
mit einem Düsenkanal (25) mit wenigstens einer Drucklufteintrittsöffnung (24) und
mit wenigstens einer Wassereintrittsöffnung (22) sowie mit einer Austrittsöffnung
(23),
wobei sich der Querschnitt des Düsenkanals (25) in einem ersten Abschnitt in Richtung
der Austrittsöffnung (23) bis auf einen Kerndurchmesser (26)verjüngt und
wobei sich der Querschnitt des Düsenkanals (25) anschliessend in Richtung der Austrittsöffnung
(23) in einem zweiten Abschnitt (27) aufweitet,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Querschnittsfläche der Austrittsöffnung (23) zur Querschnittsfläche
des Düsenkanals (25) im Bereich des Kerndurchmessers (26) mindestens 4 : 1, vorzugsweise
etwa 9 : 1 beträgt
2. Nukleatordüse (20)nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel des Düsenkanals (25) im sich aufweitenden zweiten Abschnitt (27) zwischen
der Verjüngung und der Austrittsöffnung (23) höchstens 30°, bevorzugt etwa 10 bis
20° beträgt.
3. Nukleatordüse (20)zum Erzeugen von Eiskeimen, mit einem Düsenkanal (25) mit wenigstens
einer Drucklufteintrittsöffnung (24) und mit wenigstens einer Wassereintrittsöffnung
(22) sowie mit einer Austrittsöffnung (23),
wobei sich der Querschnitt des Düsenkanals (25) in einem ersten Abschnitt in Richtung
der Austrittsöffnung (23) bis auf einen Kerndurchmesser (26)verjüngt
und wobei sich der Querschnitt des Düsenkanals (25) anschliessend in Richtung der
Austrittsöffnung (23) in einem zweiten Abschnitt (27) aufweitet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkanal (25) im sich aufweitenden Abschnitt (27) derart ausgebildet ist, dass
bei Betrieb der Düse sich im aufweitenden Abschnitt (27) ein Druck von weniger als
0,6 bar, bevorzugt etwa 0,2 bar einstellt und dass sich nach der Austrittsöffnung
(23) Druckstösse im ausströmenden Medium einstellen.
4. Nukleatordüse (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleatordüse (20) als Rundstrahldüse ausgebildet ist.
5. Nukleatordüse (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleatordüse (20) als Flachstrahldüse ausgebildet ist.
6. Nukleatordüse (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassereintrittsöffnung (22) seitlich, bevorzugt unter einem Winkel von ca. 90°,
in den Düsenkanal (25) mündet.
7. Verwendung einer Nukleatordüse (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Erzeugen
von Eiskeimen für eine Vorrichtung zum Erzeugen von künstlichem Schnee (1).
8. Vorrichtung zum Erzeugen von künstlichem Schnee (1) mit wenigstens einer Nukleatordüse
(20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
9. Schneilanze (1) mit wenigstens einer Nukleatordüse (20), insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 und mit wenigstens einer Wasserdüse (30;30'),
wobei mit der Nukleatordüse (20) ein Eiskeimstrahl und mit der Wasserdüse (30;30')
(30;30') ein Tropfenstrahl erzeugbar ist, welche sich nach Durchlaufen einer Eiskeimstrecke
(21) bzw. nach Durchlaufen einer Tropfenstrecke (31;31') in einer Einkeimungszone
(E) treffen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eiskeimstrecke (21) wenigstens 10 cm, insbesondere etwas 20 bis 30 cm beträgt
und/oder
dass die Tropfenstrecke (31;31') wenigstens 20 cm, insbesondere etwa 40 bis 80 cm
beträgt.
10. Schneilanze (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneilanze (1) einen Lanzenkörper (10) mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Form aufweist.
11. Schneilanze (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Nukleatordüse (20) unter einem Winkel von vorzugsweise 0 bis
45 Grad zu einer Ebene senkrecht zur Achse des Lanzenkörpers (10) so angeordnet ist,
dass die Nukleatordüse (20) radial oder vom Lanzenkörper weg schräg nach oben gericht
ist.
12. Schneilanze (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Wasserdüse (30;30') unter einem Winkel zu einer Ebene senkrecht
zur Achse des Lanzenkörpers (10) angeordnet und gegen die wenigstens eine Nukleatordüse
(20) hin gerichtet ist.
13. Schneilanze (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Nukleatordüsen (20) über den Umfang verteilt auf dem Lanzenkörper
(10) angeordnet sind.
14. Schneilanze (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Wasserdüsen (30;30') über den Umfang verteilt auf dem Lanzenkörper
(10) angeordnet sind.
15. Schneilanze (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lanzenkörper (10) mit wenigstens zwei Gruppen von Wasserdüsen (30;30') versehen
ist, die in wenigstens zwei verschiedenen axialen Lagen am Lanzenkörper (10) angeordnet
sind.
16. Schneilanze (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass Gruppen der Wasserdüsen (30;30') in den unterschiedlichen Lagen einzeln mit Wasser
beaufschlagbar sind.
17. Schneilanze (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Nukleatordüse (20) und die wenigstens eine Wasserdüse (30;30')
in Umfangsrichtung gesehen auf dem Lanzenkörper (10) versetzt zueinander angeordnet
sind.
18. Verfahren zum Erzeugen von Eiskeimen für die Herstellung von Kunstschnee, insbesondere
mit einer Nukleatordüse (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei ein Strom aus Wasser und Druckluft durch einen Düsenkanal (25) geführt wird,
der sich in einem ersten Abschnitt bis auf einen Kerndurchmesser (26) verjüngt und
in einem zweiten Abschnitt (27) gegen eine Austrittsöffnung (23) hin aufweitet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strom im sich aufweitenden Abschnitt mit einem Druck von weniger als 0,6 bar,
bevorzugt 0,2 bar geführt wird und
dass nach dem Austritt aus der Austrittsöffnung (23) im austretenden Medium Drückstösse
erzeugt werden.
19. Verfahren zum Erzeugen von künstlichem Schnee, insbesondere mit wenigstens einer Nukleatordüse
(20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und mit wenigstens einer Wasserdüse (30;30'),
wobei mit der Wasserdüse (30;30') ein Tropfenstrahl aus Wassertropfen erzeugt wird
und wobei mit der Nukleatordüse (20) ein Eiskeimstrahl mit Eiskeimen erzeugt wird,
und wobei der Eiskeimstrahl und der Tropfenstrahl in einem Einkeimungsbereich (E)
zusammengeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eiskeimstrahl über eine Eiskeimstrecke (21) von wenigstens 10 cm, insbesondere
von etwa 20 bis 30 cm zum Einkeimungsbereich (E) geführt wird und/oder dass der Tropfenstrahl
über eine Tropfenstrecke (31;31') von wenigstens 20 cm, insbesondere 40 cm bis 80
cm zum Einkeimungsbereich (E) geführt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei in Abhängigkeit der Feuchtkugeltemperatur
der Umgebung in einem ersten Temperaturbereich Wassertropfen mit Wasserdüsen (30)
in einem ersten Abstand von der Nukleatordüse (20) erzeugt werden und wobei in einem
zweiten, tieferen Temperaturbereich zusätzlich Wassertropfen aus Wasserdüsen (30')
erzeugt werden, die in einem im Vergleich zum ersten Abstand kleineren zweiten Abstand
von der Nukleatordüse (20) angeordnet sind.