[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Saiteninstrument, insbesondere
für eine Gitarre, die ein Gehäuse mit zwei gabelförmig angeordneten Haltearmen aufweist,
wobei die Haltearme einen Befestigungsabschnitt und einen Halteabschnitt aufweisen,
die über mindestens einen abgewinkelten Hebelabschnitt miteinander verbunden sind,
wobei mindestens ein Haltearm um eine Längsachse des Befestigungsabschnitts drehbar
ist.
[0002] Derartige Haltevorrichtungen werden dazu verwendet, häufig empfindliche Saiteninstrumente
sicher zu halten. Als Saiteninstrumente werden Instrumente bezeichnet, die einen Klangkörper,
einen Hals und einen Kopf aufweisen. Bei einer Gitarre ist beispielsweise der Teil
der Gitarre mit Hals bezeichnet, auf dem die Saiten der Gitarre abgegriffen werden,
um ihre für die Klangerzeugung wirksame Länge zu verändern. Mit Kopf wird der Teil
bezeichnet, an dem üblicherweise Spannschrauben oder Ähnliches zum Stimmen der Gitarre
vorgesehen sind.
[0003] Saiteninstrumente sind in der Regel gegen mechanische Belastungen empfindlich. Zum
Lagern der Saiteninstrumente sind daher sichere Haltevorrichtungen notwendig.
[0004] Aus
DE 195 07 681 C2 ist ein Gitarrenhalter bekannt, der ein Befestigungsgehäuse aufweist, an dem zwei
Haltearme befestigt sind, die nach Art einer Gabel mit zwei Zinken vorstehen und eine
Auflage für einen Gitarrenkopf bilden. Um den Abstand der Haltearme zueinander an
die Breite des Gitarrenhalses anpassen zu können, ist mindestens ein Haltearm am Befestigungsgehäuse
in Richtung auf den anderen Haltearm zu bewegbar angeordnet. Dafür ist der bewegliche
Haltearm mit einem Endteil eines abgewinkelten Halteabschnitts am Befestigungsgehäuse
gelagert und um den Endteil mit einer Kreisbewegung verschwenkbar.
[0005] Bei dieser Konstruktion wird die Position der Haltearme mit Hilfe von reibungserhöhenden
Mitteln gehalten. Zum Einfädeln der Gitarre ist es dann in der Regel zunächst notwendig,
den Abstand zwischen den Haltearmen per Hand zu vergrößern. Das Halten des Instruments
erfolgt hingegen anschließend nahezu automatisch. Die Haltearme werden durch das Gewicht
des Instruments aufeinander zu bewegt, das über den Kopf des Instruments auf die Haltearme
wirkt. Zur Herausnahme des Instruments genügt ein leichtes Anheben des Instruments,
wobei durch die Reibung zwischen den Haltearmen und dem Hals die Haltearme ein wenig
mitbewegt werden, so dass sich der Abstand zwischen den Haltearmen wieder etwas vergrößert.
[0006] Dieser Abstand ist allerdings in der Regel so gering, dass das erneute Einbringen
des Instruments schwierig ist. Es ist daher zunächst wieder notwendig, den Abstand
zwischen den Haltearmen per Hand zu vergrößern. Das Gleiche ist natürlich auch der
Fall, falls ein anderes Instrument in die Haltevorrichtung eingebracht werden soll,
das einen Hals mit einer größeren Breite aufweist. Ein Benutzer benötigt daher in
der Regel eine freie Hand, um sein Instrument in die Haltevorrichtung einzubringen.
[0007] Aus
EP 1 494 207 A1 ist ein Wandhalter für eine Gitarre bekannt, bei der mindestens ein Haltearm in einer
Nut bewegbar geführt ist und auf einen zweiten Haltearm zu bewegbar ist. Dabei kann
zum Zurückbewegen des bewegbaren Haltearms eine Rückstelleinrichtung vorgesehen sein,
die eine translatorische Rückbewegung des Haltearms erzeugt. Eine Umsetzung der Rückstelleinrichtung
ist dabei nicht offenbart.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung bereitzustellen,
in die ein Saiteninstrument auf einfache Weise einbringbar ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Haltevorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass mindestens ein Haltearm eine Rückstelleinrichtung aufweist,
die an den Befestigungsabschnitt exzentrisch angreift.
[0010] Durch die Rückstelleinrichtung wird also ein rückstellendes Moment in den Haltearm
eingebracht. Dieses Moment darf allerdings einen sicheren Halt des Instruments in
der Haltevorrichtung nicht verhindern. Die Rückstelleinrichtung wird also darauf abgestimmt,
dass auch bei einem leichten Instrument die Haltearme aufeinander zu bewegt werden
können, die Rückstellkraft aber dennoch ausreichend ist, den Abstand der Haltearme
zueinander nach Entfernen des Instruments wieder zu vergrößern. Durch diese Ausgestaltung
weist die Haltevorrichtung eine definierte Ruhestellung auf, in der die Haltearme
weit voneinander beabstandet sind. Diese Stellung nimmt die Haltevorrichtung automatisch
nach Entfernen eines Instruments wieder ein. Das Einbringen eines Instruments ist
also problemlos möglich, auch wenn der Hals des neuen Instruments breiter ist als
der des Instrumentes, das vorher in der Haltevorrichtung gehalten war. Somit ergibt
sich eine vereinfachte Handhabung.
[0011] Bevorzugterweise erstrecken sich die Befestigungsabschnitte bis in das Gehäuse hinein,
wobei die Rückstelleinrichtung im Gehäuse angeordnet ist. Dadurch wird die Rückstelleinrichtung
beispielsweise vor Verschmutzungen durch das Gehäuse geschützt. Gleichzeitig ergibt
sich ein harmonischer, optischer Eindruck, der durch die Rückstelleinrichtung nicht
gestört wird, da diese vom Gehäuse abgedeckt wird. Die Befestigungsabschnitte können
dabei im Gehäuse beispielsweise mittels Sprengring befestigt sein. Eine aufwändige
Lagerung ist in der Regel nicht notwendig. Wichtig ist nur, dass die Befestigungsabschnitte
drehbar gelagert sind. Dabei kann ein möglicher Drehwinkel beispielsweise durch Anschläge
begrenzt werden, die im Gehäuse angeordnet sind.
[0012] Vorzugsweise ist die Rückstelleinrichtung als Feder ausgebildet. Dies stellt eine
relativ kostengünstige Lösung dar, die gleichzeitig sehr wartungsarm ist. Da die Rückstelleinrichtung
exzentrisch an den Befestigungsabschnitt angreift, kann die Feder als einfache Druck-
oder Zugfeder ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich, die Feder als Torsionsfeder
auszubilden. Die Dimensionierung der Feder erfolgt dabei im Hinblick auf die erforderliche
Rückstellkraft.
[0013] Bevorzugterweise ist nur eine Rückstellvorrichtung vorgesehen, die an beiden Befestigungsabschnitten
exzentrisch angreift. Es ist dann nicht mehr erforderlich, dass die Rückstellvorrichtung
auch im Gehäuse befestigt ist. Gleichzeitig wird erreicht, dass beide Haltearme gleichzeitig
bewegt werden, wobei die durch die Rückstellvorrichtung erzeugte Kraft gleichmäßig
auf die beiden Haltearme verteilt wird. Je nach Kopfform erfolgt eine symmetrische
oder auch unsymmetrische Bewegung der Haltearme. Die Anzahl notwendiger Bauteile wird
dabei minimiert, so dass die Herstellung kostengünstig ist.
[0014] Vorteilhafterweise ist im Befestigungsabschnitt eine Öffnung senkrecht zur Drehachse
angeordnet, in der ein Stift angeordnet ist, wobei die Rückstelleinrichtung an einem
Ende des Stifts befestigt ist. Dadurch ist eine zuverlässige und einfache Befestigung
der Rückstelleinrichtung möglich. Die Öffnung kann beispielsweise als Bohrung ausgeführt
sein. Der Stift kann beispielsweise mittels Mutter und Sprengring innerhalb der Öffnung
gehalten sein. Es ist auch möglich, die Öffnung mit einem Innengewinde zu versehen,
in das der Stift, der dann ein entsprechendes Außengewinde aufweisen muss, hineingedreht
wird. Die Länge des Stifts, gemessen von der Drehachse bis zu der Stelle, an der die
Rückstelleinrichtung befestigt ist, ist dann der Hebelarm, über den das Rückstellmoment
eingebracht wird. Die Stifte können in einer besonders einfachen Ausführungsform auch
in die Öffnung eingepresst oder/und eingeklebt sein.
[0015] Dabei ist besonders bevorzugt, dass in einer Ruheposition der Haltearme die Stifte
parallel zueinander angeordnet sind. Dadurch wird in der Ruheposition ein gleiches
Haltemoment auf beide Haltearme ausgeübt.
[0016] Bevorzugterweise ist an einem Ende der Halteabschnitte jeweils ein abgewinkelter
Fortsatz angeordnet, wobei die Fortsätze aufeinander zu verschwenkbar sind. Durch
die Bewegung der Haltearme aufeinander zu, die durch das Gewicht des Instruments hervorgerufen
wird, das mit seinem Kopf auf den Haltearmen aufliegt, werden also auch die abgewinkelten
Fortsätze, die sich an den Enden der beiden Halteabschnitte der Haltearme befinden,
aufeinander zu verschwenkt. Ein Herausnehmen oder Herausfallen des Instruments wird
dann durch die Fortsätze sicher verhindert. Ein sicherer Halt des Instruments wird
so gewährleistet.
[0017] Bevorzugterweise weisen die Haltearme einen Überzug auf. Dieser Überzug sollte aus
einem rutschhemmenden Material, wie zum Beispiel PP-EPDM hergestellt sein. Der Überzug
dient dann zum Einen als weitere Sicherung gegen ein Herausrutschen des Instruments,
zum Anderen aber auch aufgrund seiner Elastizität zum schonenden Halten des Instruments.
Der Überzug kann dabei als Spritzgussteil ausgebildet sein, der auf die Haltearme
aufgespritzt ist.
[0018] Dabei ist besonders bevorzugt, dass der Fortsatz einstückig mit dem Überzug ausgebildet
ist. Die Fortsätze können so sehr kostengünstig hergestellt werden. Da das Instrument
bereits durch die Haltearme gehalten wird, ist es auch nicht erforderlich, dass die
Fortsätze eine große Haltekraft erzeugen können. Es ist vielmehr vorteilhaft, dass
diese nachgiebig sind, da dadurch eine Verletzungsgefahr verringert wird.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuse geschlossen ausgebildet, wobei
eine Oberseite und/oder eine Unterseite einen Deckel aufweisen. Die innerhalb des
Gehäuses angeordnete Rückstelleinrichtung wird dabei vollständig vom Gehäuse umgeben,
ist also sehr geschützt untergebracht. Ein an Ober- und/oder Unterseite angeordneter
Deckel ermöglicht dabei dennoch einen Zugriff auf die Rückstelleinrichtung. Auch die
Montage der Rückstelleinrichtung wird dadurch vereinfacht.
[0020] Bevorzugterweise ist das Gehäuse schwenkbar mit einer Befestigungsgeometrie verbunden.
Die Befestigungsgeometrie dient zum Befestigen der Haltevorrichtung beispielsweise
an einem Ständer oder an einer Wand. Ist das Gehäuse nun schwenkbar mit der Befestigungsgeometrie
verbunden, kann das Gehäuse Platz sparend derart verschwenkt werden, dass die Haltearme
parallel zur Wand bzw. zum Ständer verlaufen. Ist die Haltevorrichtung beispielsweise
über die Befestigungsgeometrie mit einem transportablen Ständer verbunden, ermöglicht
das Verschwenken des Gehäuses einen Platz sparenden Transport.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Haltevorrichtung einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Haltevorrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht der Haltevorrichtung mit abgenommenem Deckel,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt der Haltevorrichtung,
- Fig. 5
- einen weiteren Längsschnitt der Haltevorrichtung,
- Fig. 6
- eine geschnittene Ansicht der Haltevorrichtung,
- Fig. 7
- eine räumliche Ansicht einer Haltevorrichtung einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 8
- eine teilweise geschnittene Ansicht der Haltevorrichtung gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- einen Längsschnitt der Haltevorrichtung,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Haltevorrichtung in Ruhestellung und
- Fig. 11
- eine Seitenansicht der Haltevorrichtung in belasteter Stellung.
[0022] In Fig. 1 ist eine Haltevorrichtung 1 für ein Saiteninstrument dargestellt, die an
einem Ständer oder Stativ befestigt werden kann. Die Haltevorrichtung 1 weist ein
Gehäuse 2 auf, an dem zwei Haltearme 3, 4 schwenkbar befestigt sind. Die Haltearme
stehen dabei nach Art einer Gabel mit zwei Zinken vor. Die Haltearme weisen jeweils
einen Befestigungsabschnitt 5, 6 und einen Halteabschnitt 7, 8 auf, die über einen
abgewinkelten Hebelabschnitt 9, 10 miteinander verbunden sind. Der Halteabschnitt
7, 8 dient zur Auflage eines Kopfes eines Saiteninstruments, wie beispielsweise einer
Gitarre. Das Gehäuse 2 ist über eine Achse 11 schwenkbar mit einer Befestigungsgeometrie
verbunden.
[0023] Die Haltearme 3, 4 sind um ihre Befestigungsabschnitte 5, 6 drehbar. Die Halteabschnitte
7, 8 führen dabei eine Kreisbewegung durch. Dabei verändert sich ein Abstand zwischen
den Halteabschnitten 7, 8 bei einer Schwenk- bzw. Drehbewegung der Haltearme 3, 4.
Dies ist in Fig. 2 dargestellt.
[0024] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Haltearme 3, 4 je
einen Fortsatz 13, 14 auf. Mit durchgezogenen Linien ist dabei eine Ruhestellung der
Haltearme 3, 4 dargestellt, die diese einnehmen, wenn kein Instrument gehalten wird.
Gestrichelt dargestellt ist eine Halteposition der Haltearme 3, 4. Während die Fortsätze
13, 14 in der Ruheposition nahezu parallel zueinander verlaufen, weisen sie in der
Halteposition aufeinander zu. Dadurch wird eine Herausnahme des Instruments verhindert.
[0025] Das Gehäuse 2 ist mit einem Deckel 15 versehen, der die Oberseite des Gehäuses 2
verschließt. Die Befestigungsgeometrie 12 weist eine Aufnahme 16 für einen zylindrischen
Körper auf. Dieser kann beispielsweise ein Stativ sein.
[0026] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform, die in den Fig. 7 bis 11 dargestellt
ist, ist die Haltevorrichtung 1 als Wandhalterung ausgebildet, wobei das Gehäuse einstückig
mit einer offenen Rückseite 31 ausgebildet sein kann. Die offene Rückseite 31 ist
dann die der Wand zugewandte Seite. Das Gehäuse 2 wird dann im montierten Zustand
von der Wand verschlossen. Die Befestigungsgeometrie kann dann im einfachsten Fall
als Bohrungen 32 ausgebildet sein, durch die beispielsweise Schrauben durchführbar
sind, um die Haltevorrichtung 1 an der Wand zu befestigen.
[0027] In Fig. 3 ist die Haltevorrichtung gemäß Fig. 1 mit abgenommenem Deckel 15 dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass sich die Befestigungsabschnitte 5, 6 bis in das Gehäuse 2
hinein erstrecken. Die beiden Befestigungsabschnitte 5, 6 sind über eine Rückstelleinrichtung
17 miteinander verbunden, die an beiden Befestigungsabschnitten exzentrisch angreift.
Die Rückstelleinrichtung 17 ist dabei als Feder ausgebildet und an Stiften 18, 19
befestigt, die an den Befestigungsabschnitten 5, 6 angeordnet sind. Die Rückstelleinrichtung
17 sorgt nach Herausnehmen eines Instruments aus der Haltevorrichtung für ein Zurückstellen
der Haltearme 3, 4 in die Ruhestellung.
[0028] Eine Stirnseite 20 des Gehäuses 2, durch die die Befestigungsabschnitte 5, 6 der
Haltearme 3, 4 geführt ist, weist eine relativ große Wandstärke auf, so dass eine
sichere Lagerung der Haltearme 3, 4 gewährleistet ist. Die Haltearme 3, 4 sind in
axialer Richtung innerhalb der Stirnseite 20 mit Hilfe von Stiften 21 gehalten, die
in Nuten 22, 23 geführt sind. Ein Verschwenken der Haltearme 3, 4 wird dabei über
einen vorbestimmten Winkel, der durch die Länge der Nuten 22, 23 bestimmt wird, zugelassen.
Es können auch seitliche Anschläge vorgesehen sein, die den möglichen Drehwinkel der
Haltearme 3, 4 begrenzen. Dadurch wird auch die Position der Haltearme in der Ruhestellung
definiert.
[0029] In Fig. 4 ist eine Schnittansicht der Haltevorrichtung gemäß Fig. 1 dargestellt,
wobei die Schnittebene in Fig. 1 mit A gekennzeichnet ist. Der Haltearm 4 ist mit
einem Überzug 24 versehen, der aus einem rutschhemmenden, elastischen Material hergestellt
ist. Dieser Überzug ist beispielsweise als Spritzgussteil ausgebildet, der auf den
Haltearm 4 aufgespritzt ist. Der Haltearm 4 kann einen Kern aufweisen, der als Biegeteil,
insbesondere als Drahtbiegeteil ausgebildet sein kann. Einstückig mit dem Überzug
24 ist der Fortsatz 14 ausgebildet. Der Haltearm 3 ist entsprechend ausgebildet.
[0030] Der Stift 19 ist durch eine Öffnung 25 im Befestigungsabschnitt 6 des Haltearms 4
geführt und mit einer Mutter 26 gehalten, die mit einem Sechskant 27 zusammenwirkt.
Der Sechskant 27 kann als Mutter ausgebildet sein, die auf den Stift 19 aufgeschraubt
ist. Der Sechskant 27 kann aber auch einstückig mit dem Stift 19 ausgebildet sein.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Stift 19 aus Sechskantmaterial hergestellt
ist, z.B. durch drehende Bearbeitung. Auch andere Befestigungsmöglichkeiten des Stifts
9 sind denkbar.
[0031] Das Gehäuse 2 ist über die Achse 11 schwenkbar mit der Befestigungsgeometrie 12 verbunden.
Es ist dadurch möglich, das Gehäuse 2 zusammen mit den Haltearmen 3, 4 um fast 270°
zu verschwenken. Gemäß Darstellung in Fig. 4 erfolgt dieses Verschwenken gegen den
Uhrzeigersinn. Durch das Verschwenken ist es möglich, die Haltearme 3, 4 zum Beispiel
während eines Transports in eine Position zu bringen, in der ihre Längsrichtung parallel
zu der Aufnahme 16 verläuft. Dadurch ist ein besonders Platz sparender Transport möglich.
[0032] In Fig. 5 ist eine weitere Schnittansicht der Haltevorrichtung 1 dargestellt, wobei
die Schnittebene in Fig. 1 mit B gekennzeichnet ist. Es ist zu erkennen, dass die
große Wandstärke der Stirnseite 20 nicht nur der Führung der Haltearme 3, 4 dient,
sondern auch dazu, den Deckel 15 und einen weiteren Deckel 28, der an einer Unterseite
des Gehäuses 2 angeordnet ist, formschlüssig mittels Presspassung zu befestigen. In
der Aufnahme 16 ist ein Zylinderrohr 29 aufgenommen und mittels einem Spreizniet 30
festgelegt. Anstelle eines Spreizniets kann beispielsweise auch eine Schraube verwendet
werden oder eine Hinterschneidung an der Aufnahme 16 vorgesehen sein. Das Zylinderrohr
29 kann beispielsweise zu einem Stativ gehören.
[0033] In Fig. 6 ist die Haltevorrichtung 1 im Querschnitt dargestellt, wobei die Schnittebene
in Fig. 1 mit C gekennzeichnet ist. Die Haltevorrichtung 1 ist dabei in einer Ruhestellung
gezeigt, in der die Stifte 18, 19 parallel zueinander verlaufen.
[0034] Bei diesen Ausführungsbeispielen ist nur eine gemeinsame Rückstelleinrichtung für
beide Haltearme 3, 4 dargestellt. Es ist auch möglich, für jeden Haltearm 3, 4 eine
eigene Rückstellvorrichtung vorzusehen, die auch nicht unbedingt als Zugfeder ausgebildet
sein muss. Es ist jedoch wichtig, dass die Rückstelleinrichtung exzentrisch an den
Befestigungsabschnitten 5, 6 der Haltearme 3, 4 angreift, wie es in Fig. 6 gut zu
erkennen ist. Dadurch wird auf die Haltearme 3, 4 ein rückstellendes Moment ausgeübt.
[0035] Bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 sind die Haltearme 3, 4 derart am Gehäuse
2 befestigt, dass eine auf die Haltearme 3, 4 in Schwerkraft wirkende Antriebskraft,
die beispielsweise durch ein Instrument erzeugt wird, das in die Haltevorrichtung
1 eingebracht wird, in eine Bewegung der Haltearme 3, 4 umgesetzt wird, mit der der
Abstand zwischen den Halteabschnitten 7, 8 der Haltearme verringert wird. Wenn keine
Antriebskraft mehr wirkt, also nach Entfernen des Instruments, werden die Haltearme
3, 4 mit Hilfe der Rückstelleinrichtung 17 zurück in ihre Ruhestellung gebracht. Das
Einbringen eines neuen Instruments ist dadurch einfach möglich.
[0036] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung kann nicht nur für Gitarren, sondern auch für
andere Saiteninstrumente wie zum Beispiel ein Banjo, eine Ukulele, eine Balalaika
oder auch für Streichinstrumente wie Geigen, Bratschen oder Celli verwendet werden.
Die einzige Einschränkung besteht darin, dass diese einen Hals aufweisen müssen, der
einen gegenüber dem Hals verbreiternden Kopf aufweisen muss.
[0037] In den Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 1 bis 6 ist die Haltevorrichtung mit
einer Befestigungsgeometrie zum Befestigen der Haltevorrichtung an einem Ständer oder
Stativ versehen. Bei einer Ausbildung der Haltevorrichtung als Wandhalterung, wie
es in den Fig. 7 bis 11 dargestellt ist, kann die Befestigungsgeometrie deutlich einfacher
ausgebildet sein. Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich dabei dadurch, dass
die Befestigungsgeometrie einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet wird, wobei auf ein
Verschwenken des Gehäuses gegenüber der Befestigungsgeometrie verzichtet wird.
[0038] Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist die Befestigungsgeometrie
als Bohrungen 32 ausgebildet. Diese sind in einer flanschartigen Verbreiterung des
Gehäuses 2 angeordnet. Bei diesem Beispiel sind vier Bohrungen 32 vorgesehen. Die
Anzahl der Bohrungen 32 ist aber nahezu beliebig. Aufgrund der Verbreiterung des Gehäuses
2 weist die Haltevorrichtung 1 eine große Anlagefläche an einer nicht dargestellten
Wand auf. Das Gehäuse 2 ist an der Seite, an der es an der Wand anliegen soll, mit
einer offenen Rückseite 31 versehen. Es ist auch möglich, diese Rückseite ebenfalls
geschlossen auszubilden, wobei durch eine offene Rückseite 31 jedoch Material eingespart
wird. Im Übrigen ist die Ausgestaltung der Haltevorrichtung gemäß Fig. 7 entsprechend
ausgestaltet wie in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 6. Gleiche Teile sind
daher mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0039] In Fig. 8 ist zu erkennen, dass im Gehäuse 2 Verstärkungsrippen 33 angeordnet sind.
Dadurch ist es möglich, das Gehäuse 2 leicht und dennoch ausreichend stabil auszubilden.
[0040] In Fig. 9 ist zu erkennen, dass auf den unteren Deckel 28 bei der Ausbildung der
Haltevorrichtung 1 als Wandhalterung verzichtet werden kann. Durch die offene Rückseite
31 ist es dennoch auf einfache Weise möglich, die Rückstelleinrichtung 17 an den Befestigungsabschnitten
5, 6 der Haltearme 3, 4 zu befestigen. Gegebenenfalls kann auch auf den Deckel 15
verzichtet werden, so dass das gesamte Gehäuse 2 aus einem Teil, beispielsweise als
Spritzgussteil hergestellt werden kann.
[0041] Fig. 10 zeigt die Haltevorrichtung 1 in einer Ruhestellung, also in der Position,
die die Haltearme 3, 4 einnehmen, wenn sie nicht belastet werden.
[0042] In Fig. 11 ist nun eine Position der Haltearme 3, 4 dargestellt, die diese unter
Belastung einnehmen. Es ist zu erkennen, dass sich der Abstand zwischen den Halteabschnitten
8, 9 der Haltearme 3, 4 verringert. Gleichzeitig schwenken die Fortsätze 13, 14 aufeinander
zu, so dass ein Herausfallen des Instruments nahezu unmöglich wird.
[0043] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung für Saiteninstrumente kann durch einfache Anpassung
der Befestigungsgeometrie und/oder des Gehäuses 2 an unterschiedliche Aufgaben angepasst
werden. Wie gezeigt wurde, ist es dadurch ohne Weiteres möglich, eine Haltevorrichtung
als Wandhalterung oder als Halterung für einen Ständer auszubilden. Wird die erfindungsgemäße
Halterung in Verbindung mit einem Ständer verwendet, kann eventuell auf zusätzliche
Halteelemente am Ständer, die zur Auflage für den Klangkörper dienen, verzichtet werden,
da die Haltevorrichtung bereits einen sicheren Halt des Instruments gewährleistet.
Es können dadurch besonders einfach aufgebaute Ständer verwendet werden, wobei keine
individuelle Anpassung an unterschiedliche Instrumentengrößen erforderlich ist.
1. Haltevorrichtung für ein Saiteninstrument, insbesondere eine Gitarre, die ein Gehäuse
mit zwei gabelförmig angeordneten Haltearmen aufweist, wobei die Haltearme einen Befestigungsabschnitt
und einen Halteabschnitt aufweisen, die über mindestens einen abgewinkelten Hebelabschnitt
miteinander verbunden sind, wobei mindestens ein Haltearm um eine Längsachse des Befestigungsabschnitts
drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Haltearm (3, 4) eine Rückstelleinrichtung (17) aufweist, die an den
Befestigungsabschnitt (5, 6) exzentrisch angreift.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Befestigungsabschnitte (5, 6) bis in das Gehäuse (2) hinein erstrecken,
wobei die Rückstelleinrichtung (17) im Gehäuse (2) angeordnet ist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung (17) als Feder ausgebildet ist.
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine Rückstellvorrichtung (17) vorgesehen ist, die an beiden Befestigungsabschnitten
(5, 6) exzentrisch angreift.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Befestigungsabschnitt (5, 6) eine Öffnung (25) senkrecht zur Drehachse angeordnet
ist, in der ein Stift (18, 19) angeordnet ist, wobei die Rückstelleinrichtung (17)
an mindestens einem Ende des Stifts (18, 19) befestigt ist.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Ruhestellung der Haltearme (3, 4) die Stifte (18, 19) parallel zueinander
angeordnet sind.
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende der Halteabschnitte (3, 4) jeweils ein abgewinkelter Fortsatz (13,
14) angeordnet ist, wobei die Fortsätze aufeinander zu verschwenkbar sind.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltearme (3, 4) einen Überzug (24) aufweisen.
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (13, 14) einstückig mit dem Überzug (24) ausgebildet ist.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse geschlossen ist, wobei eine Oberseite und eine Unterseite einen Deckel
(15, 28) aufweisen.
11. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) schwenkbar mit einer Befestigungsgeometrie (12) verbunden ist.