[0001] Die Erfindung betrifft einen Reif gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 1 790 631 U1 ist ein Reif bekannt, wobei dieser Reif in ein erstes Segment und ein zweites Segment
getrennt ist, wobei das erste Segment an Trennstellen zwei Stoßkanten aufweist, wobei
das zweite Segment an den Trennstellen ebenfalls zwei Stoßkanten aufweist, wobei die
Segmente durch ein Gelenk gelenkig miteinander verbunden sind. Nachteilig an derartigen
Reifen ist deren begrenzte Nutzbarkeit.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reif zu entwickeln, welcher eine
erhöhte Nutzbarkeit zur Verfügung stellt.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Der erfindungsgemäße Reif umfasst zwei Segmente, welche über wenigstens ein als Kreuzbandgelenk
ausgebildetes Gelenk miteinander verbunden sind, wobei wenigstens ein erstes Gelenkband
des Kreuzbandgelenks die erste Stoßkante des ersten Segments mit der in einer geschlossenen
Stellung des Reifs nicht benachbarten zweiten Stoßkante des zweiten Segments verbindet,
wobei wenigstens ein zweites Gelenkband des Kreuzbandgelenks die zweite Stoßkante
des ersten Segments mit der in einer der geschlossenen Stellungen des Reifs nicht
benachbarten ersten Stoßkante des zweiten Segments verbindet und wobei die ersten
und zweiten Gelenkbänder jeweils über Außenflächen der Segmente geführt sind. Hierdurch
kann der Reif in eine erste geschlossene Stellung I und eine zweite geschlossene Stellung
VI durch Klappen und zwischenzeitliches Abrollen gebracht werden, wobei die Gelenkbänder
hierbei jeweils von der Außenfläche des einen Segments auf die Außenfläche des anderen
Segments wechseln und dabei einmal mit ihrer Unterseite und einmal mit ihrer Oberseite
auf den Außenflächen des einen bzw. anderen Segments zu liegen kommen. Kern der Erfindung
ist also ein Reif, welcher ohne Bauteile, die angebracht oder abgenommen werden müssen,
zwei geschlossene Stellungen I und VI einnehmen kann.
[0006] Weiterhin sieht die Erfindung beim Wechsel von der erste geschlossenen Stellung I
in die zweite geschlossene Stellung VI ein Abwälzen der Segmente mit ihren Außenflächen
unter Zwischenlage der Gelenkbänder vor. Hierdurch kann die Übergabe der Gelenkbänder
von dem einen Segment auf das andere Segment in einem die Bewegung der Segmente steuerndem
Prozess erfolgen, ohne dass die Gelenkbänder hohen Beanspruchungen unterliegen.
[0007] Die Erfindung sieht die Verwendung von Gelenkbändern vor die gegenläufige verlaufen
und sich überkreuzend. Hierdurch können die beiden Segmente bei einem Wechsel von
der ersten geschlossenen Stellung I in die zweite geschlossene Stellung VI sicher
und spielfrei aneinander geführt werden.
[0008] Insbesondere ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, das Kreuzbandgelenk durch wenigstens
drei Gelenkbänder zu bilden. Hierdurch lässt sich mit einer vergleichsweise geringen
Zahl von Gelenkbändern eine qualitativ hochwertige Verbindung auch von Reifen mit
einer großen Länge erzielen, so dass der Herstellungsaufwand vergleichsweise gering
ist, da nur wenige Gelenkbänder befestigt werden müssen.
[0009] Weiterhin sieht die Erfindung vor, wenigstens eine Oberseite und/oder eine Unterseite
eines der Gelenkbänder in wenigstens einem Abschnitt mit unterschiedlichen optischen
und/oder haptischen Eigenschaften zu versehen, wobei die Oberseite bzw. die Unterseite
insbesondere unterschiedliche Farben und/oder Strukturen und/oder Beschriftungen und/oder
Darstellungen und/oder Symbole aufweisen. Derartig unterschiedlich gestaltet Gelenkbänder
ermöglichen Reifen, die in der ersten und der zweiten Stellung I bzw. VI optisch und/oder
haptisch völlig unterschiedlich sind und hierdurch beim einem Vergleich der beiden
Stellungen wie zwei körperlich andere Reifen angesehen werden.
[0010] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, wenigsten eines der Segmente mit
wenigstens einem Gegenstand auszustatten, welcher zu der Außenfläche des Segments
sichtbar ist, wobei der Gegenstand, insbesondere als Schmuckstück oder Uhr oder dergleichen
ausgebildet ist, wobei der Gegenstand in einer ersten oder einer zweiten geschlossenen
Stellung des Reifs insbesondere durch eines der Gelenkbänder verdeckbar ist und wobei
der Reif insbesondere als Armreif und/oder Armbanduhr ausgebildet ist. Hierdurch ist
beispielsweise ein Reif realisierbar, welcher in einer ersten geschlossenen Stellung
I an einer nicht von einem Gelenkband überdeckten Außenfläche eines der Segmente eine
in das betreffende Segment eingelassene Uhr aufweist, welche bei einer Betrachtung
der Außenfläche dieses Segments ablesbar ist, und welcher in einer zweiten geschlossnen
Stellung VI die Uhr durch ein Gelenkband überdeckt, das in der ersten geschlossenen
Stellung I auf dem anderen Segment lag. Ein derartiger Reif ist in seiner ersten geschlossenen
Stellung als Armbanduhr und in seiner zweiten geschlossenen Stellung als schmückender
Armreif verwendbar.
[0011] Die Erfindung sieht auch vor, den Reif insbesondere als Ring und insbesondere als
Fingerring auszubilden. Hierdurch ist es möglich ein und dasselbe Schmuckstück, wie
zum Beispiel einen Fingerring, Ohrring oder Anhänger in zwei unterschiedlichen Varianten
zu präsentieren.
[0012] Schließlich sieht die Erfindung vor, den Reif insbesondere als Ummantelung insbesondere
für einen Griff oder für einen Handlauf oder für Installationsleitungen oder für Schreibstifte
oder für Gebrauchsgegenstände eines Haushalts wie insbesondere Trinkgefäße oder Vasen
oder Kannen oder Flaschen auszubilden. Mit einer derartigen Ummantelung ist mit ein
und dem selben Reif eine unterschiedliche Markierung der genannten Teile möglich.
[0013] Im Sinne der Erfindung ist unter einem Gelenkband ein streifenförmiges flächiges
Band mit einer Oberseite und einer Unterseite oder ein Seil bzw. Faden mit einem beliebigen
Querschnitt zu verstehen.
[0014] Im Sinne der Erfindung ist unter einer Außenfläche der Segmente die Fläche der Segmente
zu verstehen, welche in der ersten und zweite geschlossenen Stellung I bzw. VI des
Reifs nach außen weist, wobei die Außenflächen der beiden Segmente zusammen eine Mantelfläche
des Reifs bilden. Im Sinne der Erfindung liegt auch dann eine Außenfläche vor, wenn
diese Erhebungen und Vertiefungen und insbesondere Rinnen zur Führung von insbesondere
als Seil oder Faden ausgebildeten Gelenkbändern aufweist.
[0015] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0016] Hierbei zeigt:
- Figur 1a - 1f:
- schematische Darstellungen eines ersten Reifs ohne Kreuzbandgelenk in unterschiedlichen
Stellungen zur Erläuterung des zwischen einer ersten geschlossenen Stellung I und
einer zweiten geschlossenen Stellung VI erfolgenden Bewegungsablaufs;
- Figur 2a - 2f:
- schematische Darstellungen eines zweiten Reifs in unterschiedlichen Stellungen, welcher
als Armbanduhr und als Armreif verwendbar ist;
- Figur 3a - 3f:
- schematische Darstellungen eines dritten Reifs in unterschiedlichen Stellungen, welcher
als Fingerring verwendbar ist;
- Figur 4a - 4g:
- schematische Darstellungen eines vierten Reifs, zur Erläuterung des Verlaufs der Gelenkbänder
des Kreuzbandgelenks;
- Figur 5a, 5b:
- schematische Darstellungen eines fünften Reifs, welcher als Fingerring ausgebildet
ist und welcher Gelenkbänder aufweist, die als Fäden ausgebildet sind;
- Figur 6:
- einen Schnitt durch ein dreilagiges Gelenkband eines Kreuzbandgelenks.
[0017] In den Figuren 1a bis 1f ist ein erster Reif 1 ohne Kreuzbandgelenk schematisch in
unterschiedlichen Stellungen I bis VI zur Erläuterung des zwischen einer ersten geschlossenen
Stellung I und einer zweiten geschlossenen Stellung VI erfolgenden Bewegungsablaufs
dargestellt. Der Reif 1 ist exemplarisch in sechs unterschiedlichen Stellungen I bis
VI seiner Segmente 2 und 3 gezeigt. Die Segmente 2, 3 sind identisch als gewölbte
Scheiben ausgeführt, welche in ihren geschlossenen Stellungen I und VI den geschlossenen
Reif 1 bzw. ein Rohr bilden. Zur Vereinfachung der Figuren ist hier - wie oben bereits
erwähnt - auf die Darstellung eines zu dem Reif 1 gehörenden und die Segmente 2, 3
verbindenden Kreuzbandgelenks verzichtet. Ein solches Kreuzbandgelenk ist zum Beispiel
durch drei Gelenkbänder gebildet wie dies in den Figuren 2a ff. gezeigt ist. Die Stellungen
I bis VI zeigen den Bewegungsablauf des ersten Segments 2 bei stillstehendem zweiten
Segment 3. In der Stellung I steht der Reif 1 in der ersten geschlossenen Stellung
I. In dieser Stellung I bilden eine erste Längskante bzw. Stoßkante 2a des ersten
Segments 2 und eine zweite Längskante bzw. Stoßkante 3a des zweiten Segments 3ein
erstes Kantenpaar 4, welches eine Schließkante 5 bildet. Weitere Längskanten bzw.
Stoßkanten 2b, 3b der Segmente 2, 3 bilden ein zweites Kantenpaar 6, welches als Scharnier
7 wirkt (siehe Figur 1b). Das Öffnen des Reifs 1 erfolgt zunächst durch eine Drehung
des ersten Segments 2 in eine Drehrichtung w um eine durch das Scharnier 7 gebildete
Drehachse a bis zu einem Öffnungswinkel von α = 180°. Die Stellung II zeigt einen
Öffnungswinkel von etwa α = 150°. Bei einem Öffnungswinkel α > 180° verliert die Drehachse
a ihre Funktion und das erste Segment 2 rollt sich mit seiner Außenfläche 8 über eine
Außenfläche 9 des zweiten Segments 3 ab (siehe Figuren 1c und 1d mit den Stellung
III und IV). Diese Abrollbewegung geht in eine weitere Drehbewegung um eine Drehachse
b über, wenn die Stoßkanten 2a und 2b wieder eine durch die Stoßkanten 3a und 3b definierten
Ebene E3 durchtreten. Dies ist in einer zwischen den Stellungen IV und V (siehe Figuren
1d und 1e) liegenden, nicht dargestellten Zwischenstellung der Fall. Ab diesem Zeitpunkt
bilden die Stoßkanten 2a, 3a ein Scharnier 10 mit der Drehachse b. Bei weiterer Drehung
des Segments 2 um die Drehachse b in die Drehrichtung w wird eine zweite geschlossene
Stellung VI des Reifs 1 herbeigeführt, in welcher das erste Segment 2 nach einem Umlaufen
des zweiten Segments 3 wieder auf diesem aufliegt und die Stoßkanten 2b und 3b eine
Schließkante 11 bilden. Zwischen der ersten geschlossenen Stellung I und der zweiten
geschlossenen Stellung VI erfolgt somit ein Wechsel der Lage des Scharniers bzw. der
Schließkante, wobei die selben Kantenpaare 4, 6 abwechselnd die Schließkante 5 bzw.
11 und das Scharnier 7 bzw. 10 bilden. In den Stellungen I und VI bildet der Reif
1 jeweils ein geschlossenes Rohr bzw. einen geschlossenen Ring.
[0018] Die Figuren 2a bis 2f zeigen schematische Darstellungen eines zweiten Reifs 1 in
unterschiedlichen Stellungen I bis VI, wobei diese Stellungen I bis VI grundsätzlich
mit den in den in den Figuren 1a bis 1f gezeigten Stellungen übereinstimmen. Insofern
wird insbesondere bezüglich des grundsätzlichen Ablaufs auch auf die Beschreibung
zu den Figuren 1a bis 1f verwiesen. Der Reif 1 ist als Armbanduhr AUR und als Armreif
ARF verwendbar. Im Unterschied zu den Figuren 1a bis 1f sind in den Figuren 2a bis
2f auch Gelenkbänder 12a, 12b und 12c eines Kreuzbandgelenks 12 dargestellt, welche
in den Figuren 1a bis 1f zur Erhaltung der übersichtlichkeit weggelassen wurden. Das
Kreuzbandgelenk 12 bildet ein Gelenk GL, welches zwei Segmente 2, 3 beweglich verbindet.
Der Reif 1 umfasst im wesentlichen die beiden Segmente 2, 3 und ein Kreuzbandgelenk
12, welches drei Gelenkbänder 12a, 12b und 12c umfasst. In der ersten geschlossenen
Stellung I bildet der Reif 1 die Armbanduhr AUR. Eine Außenflächen 13 des ersten Segments
2 ist in der ersten Stellung I durch die Gelenkbänder 12a und 12c überdeckt. Zwischen
den Gelenkbändern 12a und 12c ist als Gegenstand G eine Uhr 14 sichtbar, welche in
das erste Segment 2 flächenbündig mit dessen Außenfläche 13 eingelassen ist. Somit
sind Teilflächen 15a und 15c der Außenfläche 13 des ersten Segments 2 durch die Gelenkbänder
12a und 12c überdeckt und eine dritte Teilfläche 15b der Außenfläche 13 des Segments
2, in welcher die Uhr 14 angeordnet ist, ist frei sichtbar und unverdeckt. Auch in
der Stellung II, in welcher das Segment 2 bereits um eine Drehachse a um einen Winkel
von etwa α = 150° in eine Drehrichtung w gedreht ist, ist die Uhr 14 noch unverdeckt.
Beim Übergang von der Stellung III in die Stellung V löst sich das Gelenkband 12b
von einer Außenfläche 16 des zweiten Segments 3 und legt sich auf die Teilfläche 15b
des ersten Segments 2 und überdeckt hierbei die Uhr 14. Gleichzeitig lösen sich die
Gelenkbänder 12a und 12c von der Außenfläche 13 des ersten Segments 2, geben hierbei
die Teilflächen 15a und 15c der Außenfläche 13 des ersten Segments 2 frei und legen
sich auf Teilflächen 17a und 17c der Außenfläche 16 des zweiten Segments 3. Nachdem
das erste Segment 2 das zweite Segment 3 umlaufen hat und die Stellung VI erreicht
ist, ist eine Umwandlung der Armbanduhr AUR in den Armreif ARF abgeschlossen. In der
Stellung VI, in welcher der Reif 1 den Armreif ARF bildet, ist die Uhr 14 nicht sichtbar,
da diese durch das mittlere Gelenkband 12b verdeckt wird. Zur Realisierung der beschriebenen
Funktionsweise des Reifs 1 sind das erste und das dritte Gelenkband 12a und 12c jeweils
im Bereich einer Stoßkante 2a mit dem ersten Segment 2 und im Bereich einer Stoßkante
3b mit dem zweiten Segment 3 verbunden. Gegenläufig hierzu ist das zweite bzw. mittlere
Gelenkband 12b des Kreuzbandgelenks 12 im Bereich einer Stoßkante 2b mit dem ersten
Segment 2 und im Bereich einer Stoßkante 3a mit dem zweiten Segment 3 verbunden. Die
Stoßkanten 2a. 2b, 3a, 3b sind im Bereich von zwei Trennstellen C1 und C2 gebildet,
an welche der Reif 1 in die beiden Segmente 2, 3 unterteilt ist.
[0019] In der ersten geschlossenen Stellung I des Reifs 1 (Figur 2a) liegen die äußeren
Gelenkbänder 12a und 12c auf den Teilflächen 15a und 15c der Außenfläche 13 des ersten
Segments 2 auf, wobei die Teilfläche 15b frei sichtbar ist. Weiterhin liegt in der
ersten geschlossenen Stellung I des Reifs 1 das mittlere Gelenkband 12b auf der Teilfläche
17b der Außenfläche 16 des zweiten Segments 3 auf, wobei die Teilflächen 17a und 17c
frei sichtbar sind.
[0020] In der zweiten geschlossenen Stellung VI des Reifs 1 (Figur 2f) liegen die äußeren
Gelenkbänder 12a und 12c auf den Teilflächen 17a und 17c der Außenfläche 16 des zweiten
Segments 3 auf, wobei die Teilfläche 17b frei sichtbar ist. Weiterhin liegt in der
zweiten geschlossenen Stellung VI des Reifs 1 das mittlere Gelenkband 12b auf der
Teilfläche 15b der Außenfläche 13 des ersten Segments 2 auf und verdeckt die Uhr 14,
wobei die Teilflächen 15a und 15b frei sichtbar sind.
[0021] In den Figuren 2a bis 2f sind Oberseiten 18 und Unterseiten 19 der Gelenkbänder 12a
bis 12c durch unterschiedliche Schraffuren kenntlich gemacht. Die Oberseiten 18 sind
durch eine schräg verlaufenden Schraffur gekennzeichnet und die Unterseiten sind durch
eine gekreuzt verlaufende Schraffur gekennzeichnet. Insbesondere beim Vergleich der
Figuren 2a und 2f ist erkennbar, dass in der ersten geschlossenen Stellung I des Reifs
1 alle Gelenkbänder 12a bis 12c mit ihren Oberseiten 18 sichtbar sind bzw. nach außen
weisen und somit mit ihren Unterseiten 19 mit den Außenflächen 13 und 16 der Segmente
2 und 3 in Kontakt stehen. Umgekehrt sind in der zweiten geschlossenen Stellung VI
des Reifs 1 (siehe Figur 2f) alle Gelenkbänder 12a bis 12c mit ihren Unterseiten 19
sichtbar und stehen somit mit ihren Oberseiten 18 mit den Außenflächen 13 und 16 der
Segmente 2 und 3 in Kontakt.
[0022] Der in den Figuren 2a bis 2f dargestellte Reif 1 weist eine Länge L, einen Außenumfang
AU und einen Innenumfang IU auf. Erfingdungsgemäß ist sowohl ein in geschlossener
Stellung rohrförmiger Reif als auch ein in geschlossener ringförmiger Reif vorgesehen.
Bei Schmuckstücken, wie Armreif, Armbanduhr, Fingerring etc., sind an die entsprechenden
Körperteile angepasste Innenumfänge IU und Längen L vorgesehen.
[0023] Die Figuren 3a - 3f zeigen schematische Darstellungen eines dritten Reifs 1 in unterschiedlichen
Stellungen. Der Reif 1 ist als Fingerring FR verwendbar. Hier wird grundsätzlich auf
die Beschreibung zu den Figuren 2a bis 2f verwiesen. Statt einer Uhr ist bei dem in
den Figuren 3a bis 3f dargestellten Reif 1 die Anordnung eines Edelsteins ES als Gegenstand
G in dem ersten Segment 2 vorgesehen.
[0024] Die Figuren 4a - 4g zeigen schematische Darstellungen eines vierten Reifs 1. Mit
Bezug auf die Figuren 3a bis 3f ist der Reif 1 in einer zwischen den dortigen Stellungen
III und IV liegenden Mittelstellung VII gezeigt, in welcher Segmente 2 und 3 beim
einem Wechsel von einer ersten geschlossenen Stellung in eine zweite geschlossene
Stellung bereits zur Hälfte aufeinander abgerollt sind. Der Reif 1 ist als Armreif
ARF ausgeführt und seine Segmente 2, 3 bilden zwei Halbringe 20, 21. Die Figur 4a
zeigt eine Seitenansicht des Reifs 1 in der Stellung VII und die Figur 4b zeigt einen
Schnitt entsprechend der Schnittlinie IVb-IVb durch den in der Figur 4a in der Seitenansicht
dargestellten Reif 1. Die Figur 4c zeigt eine Rückansicht auf die Darstellung der
Figur 4a. Gelenkbänder 12a bis 12c eines Kreuzbandgelenks 12 sind durch eine gekreuzte
Schraffur kenntlich gemacht. Zur Verdeutlichung des Verlaufs der Gelenkbänder 12a
bis 12c sind das Segment 3 in Pfeilrichtung y und das Segment 2 in Pfeilrichtung y'
auseinandergezogen dargestellt. In der Praxis liegen die Segmente 2, 3 in der in den
Figuren 4a bis 4g gezeigten Stellung VII unter Zwischenlage der Gelenkbänder 12a bis
12c mit in die Zeichnungsebene hineinreichenden Scheitellinien 22, 23 aufeinander
(siehe insbesondere Figur 4b). Das Gelenkband 12a ändert zwischen diesen Scheitellinien
22, 23 an einer ebenfalls in die Zeichnungsebene hineinreichenden Wendelinie 24 (siehe
Figur 4b) seine Krümmung. Die Scheitellinien 22, 23 und die Wendelinie 24 verlaufen
parallel zueinander. Für die Funktion des Reifs 1 ist es wichtig, dass eine durch
eine Außenfläche 13 des ersten Segments 2 vorgegebene Abrollstrecke 25 eine Länge
L25 aufweist, welche einer Länge L26 entspricht, die eine Abrollstrecke 26 aufweist,
welche durch eine Außenfläche 16 des zweiten Segments 2 vorgegebenen ist.
[0025] Die Figur 4d entspricht der Figur 4a, wobei hier eine Schnittlinie IVe-IVe durch
das mittlere Gelenkband 12b markiert ist. Ein entsprechender Schnitt ist in der Figur
4e dargestellt.
[0026] Die Figur 4f entspricht ebenfalls der Figur 4a, wobei hier eine Schnittlinie IVg-IVg
durch das Gelenkband 12c markiert ist. Ein entsprechender Schnitt ist in der Figur
4g dargestellt, wobei das Gelenkband 12c vergleichbar zu dem Gelenkband 12a verläuft
(vergleiche Figur 4b).
[0027] Die Figuren 5a und 5b zeigen schematische Darstellungen eines fünften Reifs 1. Der
Reif 1 ist als Fingerring FR ausgebildet und weist ein Kreuzbandgelenk 12 mit drei
Gelenkbänder 12a bis 12c auf, diese sind als Fäden 27a bis 27c ausgebildet. Die Figur
5a zeigt eine Seitenansicht auf den Reif 1, welcher in einer ersten geschlossenen
Stellung I steht. Die Ansicht richtet sich auf ein Scharnier 7, welches an Stoßkanten
2b und 3b der Segmente 2, 3 gebildet ist. Die Segmente 2, 3 bilden zwei Halbringe
20, 21, die ähnlich wie in den Figuren 4a bis 4g leicht auseinander gezogen dargestellt
sind, um den Verlauf und die Anlenkbereiche der Fäden 27a bis 27c besser erkennbar
zu machen. Die äußeren Fäden 27a und 27c sind im Bereich der Stoßkante 3b an dem zweiten
Segment 3 befestigt und verlaufen in Rillen 28a und 28c über eine Außenfläche 8 des
ersten Segments 2. Die beiden Fäden 27a und 27c enden an einer verdeckt liegenden
Stoßkante des ersten Segments 2 und sind in deren Bereich an dem ersten Segment 2
befestigt. Der mittlere Faden 27b ist im Bereich der Stoßkante 2b an dem ersten Segment
2 befestigt und verläuft in einer Rille 29b über eine Außenfläche 9 des zweiten Segments
3. Der Faden 27b endet an einer verdeckt liegenden Stoßkante des zweiten Segments
3 und ist in deren Bereich an dem zweiten Segment 3 befestigt. Die Figur 5b zeigt
einen Schnitt entsprechend der Schnittlinie Vb-Vb durch den Reif 1 im Bereich des
ersten Segments 2. Im Schnitt sind die beiden Fäden 27a und 27c erkennbar, welche
in den Rillen 28a und 28c des ersten Segments 2 liegen. Zwischen den Rillen 28a und
28c ist eine mittlere Rille 28b angeordnet. In diese Rille 28b legt sich der mittlere
Faden 27b, wenn der Reif 1 in seine zweite geschlossen Stellung VI umgewandelt wird,
welche hier nicht dargestellt ist. In dieser nicht dargestellten Stellung VI sind
dann die Rillen 28a und 28c frei, weil die Fäden 27a und 27c dann in Rillen 29a und
29c des zweiten Segments 3 liegen.
[0028] In der Figur 6 ist ein Schnitt durch ein aus drei Schichten 30, 31 und 32 aufgebautes
Gelenkband 12a eines Kreuzbandgelenks 12 dargestellt. Die zu einer Oberseite 18 weisende
erste Schicht 30 ist beispielsweise durch ein dünnes Goldblech GB gebildet. Die zu
einer Unterseite 19 weisende dritte Schicht 32 ist beispielsweise durch ein dünnes
Platinblech PB gebildet. Diese beiden äußeren Schichten 30 und 32 sind beispielsweise
durch ein doppelseitiges Klebband KB verbunden, welches die mittlere Schicht 31 bildet.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Reif
- 2
- erstes Segment
- 2a, 2b
- Stoßkante von 2
- 3
- zweites Segment
- 3a, 3b
- Stoßkante von 3
- 4
- Kantenpaar (2a/3a)
- 5
- Schließkante
- 6
- Kantenpaar (2b/3b)
- 7
- Scharnier
- 8
- Außenfläche von 2
- 9
- Außenfläche von 3
- 10
- Scharnier
- 11
- Schließkante
- 12
- Kreuzbandgelenk
- 12a - 12c
- Gelenkband von 12
- 13
- Außenfläche von 2
- 14
- Uhr
- 15a - 15c
- Teilfläche von 13
- 16
- Außenfläche von 3
- 17a - 17c
- Teilfläche von 16
- 18
- Oberseite von 12a bzw. 12b bzw. 12c
- 19
- Unterseite von 12a bzw. 12b bzw. 12c
- 20
- Halbring (2)
- 21
- Halbring (3)
- 22
- Scheitellinie von 2
- 23
- Scheitellinie von 3
- 24
- Wendelinie
- 25
- Abrollstrecke von 2
- 26
- Abrollstrecke von 3
- 27a - 27c
- Faden
- 28a - 28c
- Rille auf 8 von 2
- 29a - 29c
- Rille auf 9 von 2
- 30 - 32
- Schicht von 12a
- AU
- Außenumfang von 1
- AUR
- Armbanduhr
- ARF
- Armreif
- C1, C2
- Trennstellen von 1
- ES
- Edelstein
- FR
- Fingerring
- G
- Gegenstand
- GB
- Goldblech
- GL
- Gelenk
- IU
- Innenumfang von 1
- KB
- Klebeband
- L
- Länge von 1
- L25
- Länge von 25
- L26
- Länge von 26
- PB
- Platinblech
- w
- Drehrichtung
- α
- Öffnungswinkel
- I
- erste geschlossene Stellung von 1
- II - V
- Zwischenstellungen von 2
- VII
- Mittelstellung von 2
1. Reif (1),
- wobei der Reif (1) in ein erstes Segment (2) und ein zweites Segment (3) getrennt
ist,
- wobei das erste Segment (2) an Trennstellen (C1, C2) zwei Stoßkanten (2a, 2b) aufweist
und
- wobei das zweite Segment (3) an den Trennstellen (C1, C2) ebenfalls zwei Stoßkanten
(3a, 3b) aufweist und
- wobei die Segmente (2, 3) durch ein Gelenk (GL) gelenkig miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Segmente (2, 3) über wenigstens ein als Kreuzbandgelenk (12) ausgebildetes Gelenk
(GL) miteinander verbunden sind,
- wobei wenigstens ein Gelenkband (12a, 12c; 27a, 27c) von der ersten Stoßkante (2a)
des ersten Segments (2) zu der in einer geschlossenen Stellung (I, VI) des Reifs (1)
zu dieser nicht benachbarten zweiten Stoßkante (3b) des zweiten Segments (3) verläuft,
- wobei wenigstens ein weiteres Gelenkband (12b; 27b) von der zweiten Stoßkante (2b)
des ersten Segments (2) zu der in einer der geschlossenen Stellungen (I, VI) des Reifs
(1) zu dieser nicht benachbarten ersten Stoßkante (3a) des zweiten Segments (3) verläuft
und
- wobei die diese Gelenkbänder (12a - 12c; 27a - 27c) jeweils über Außenflächen (8,
9) der Segmente (2, 3) verlaufen.
2. Reif nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (2, 3) mit ihren Außenflächen (8, 9) unter Zwischenlage der Gelenkbänder
(12a - 12c; 27a - 27c) aufeinander abwälzbar sind.
3. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreuzbandgelenk (12) gegenläufige, sich überkreuzenden Gelenkbänder (12a - 12c;
27a - 27c) umfasst.
4. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreuzbandgelenk (12) durch wenigstens drei Gelenkbänder (12a - 12c) gebildet
ist.
5. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Gelenkbänder (12a - 12c; 27a - 27c) eine Oberseite (18) und/oder
eine Unterseite (19) aufweist, welche wenigstens in einem Abschnitt unterschiedliche
optische und/oder haptische Eigenschaften aufweisen, wobei die Oberseite (18) bzw.
die Unterseite (19) insbesondere unterschiedliche Farben und/oder Strukturen und/oder
Beschriftungen und/oder Darstellungen und/oder Symbole aufweisen.
6. Reif nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigsten eines der Segmente (2, 3) wenigstens einen Gegenstand (G) umfasst, welcher
zu der Außenfläche (8, 9) des Segments (2, 3) sichtbar ist.
7. Reif nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (G), insbesondere als Schmuckstück oder Uhr (14) oder dergleichen
ausgebildet ist.
8. Reif nach einem der vorhegenden Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (G) in einer ersten oder einer zweiten geschlossenen Stellung (I,
VI) des Reifs (1) durch eines der Gelenkbänder (12a - 12c; 27a - 27c) verdeckbar ist.
9. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reif (1) insbesondere als Armreif (ARF) oder Armbanduhr (AUR) ausgebildet ist.
10. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reif (1) insbesondere als Ring und insbesondere als Fingerring (FR) ausgebildet
ist.
11. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reif (1) insbesondere als Ummantelung insbesondere für einen Griff oder für einen
Handlauf oder für Installationsleitungen oder für Schreibstifte oder für Gebrauchsgegenständer
eines Haushalts wie insbesondere Trinkgefäße oder Vasen oder Kannen oder Flaschen
ausgebildet ist.
12. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Abrollstrecke (25) des ersten Segments (2), welche dieses an seiner Außenfläche
(8) zwischen seinen Stoßkanten (2a, 2b) aufweist, und eine Abrollstrecke (26) des
zweiten Segments (3), welche dieses an seiner Außenfläche (9) zwischen seinen Stoßkanten
(3a, 3b) aufweist, in ihren Längen (L25, L26) entsprechen.
13. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reif (1) in der erste und/oder zweiten geschlossenen Stellung (I, VI) magnetisch
und/oder mechanisch verschließbar ist.
14. Reif nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Gelenkbänder (12a - 12c; 27a - 27c) wenigstens zwei Schichten
(30, 31, 32) aufweist.
15. Reif nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Schichten (30, 31, 32) aus unterschiedlichen Materialien (GB,
PB, KB) bestehen.