(19)
(11) EP 2 071 995 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2009  Patentblatt  2009/26

(21) Anmeldenummer: 08022053.6

(22) Anmeldetag:  18.12.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 4/00(2006.01)
E04F 10/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 21.12.2007 DE 102007062969
26.06.2008 DE 102008033620

(71) Anmelder: Ehmann, Thomas
60598 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehmann, Thomas
    60598 Frankfurt (DE)
  • Frey, Eberhard
    70734 Fellbach (DE)
  • Frey, Harald
    70736 Fellbach (DE)

   


(54) Vorrichtung zum maschinellen Reinigen von Rollenbahnen von Sonnenschutzanlagen


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen Reinigen von Rollenbahnen von Sonnenschutzanlagen aus technischen Textilien. Sie ist gekennzeichnet durch zwei in veränderbarer Überlappung elektromotorisch entgegengesetzt rotierende Bürstenwellen 6 und 7 mit aufgesetzten und austauschbaren Bürsteneinheiten 6a sowie einer Spulwelle 9 und einer Zugwelle 8, die fest miteinander verbunden sind. Die zu reinigende Bahn 15 ist von Hand auf die Spulwelle 9 aufgerollt. Das freie Ende der Bahn 15 ist in die Zugwelle 8 eingelegt. Die Zugwelle 8 wird elektromotorisch zum Transport der Bahn 15 angetrieben. Die gereinigte Bahn 15 wird durch zwei Sprühdüsen 16 und 17 von dem Reinigungsmittel befreit. Im Betriebszustand ist die Spulwelle 9 in eine mit Reinigungsmittel gefüllte Wanne 14 getaucht.




Beschreibung


[0001] Vorrichtung zum maschinellen Reinigen von Rollenbahnen von Sonnenschutzanlagen aus technischen Textilien oder aus Kunststoff, wie z.B. von Rollos, Plissee oder Flächenvorhängen, mittels entgegengesetzt rotierender und die Bahn berührende Bürsteneinheiten, die auf zwei waagerecht angeordneten und von je einem Elektromotor angetriebenen Bürstenwellen befestigt sind.

[0002] Rollenbahnen von Sonnenschutzanlagen werden in der Regel von Hand gereinigt, z.B. durch feuchtes Abwischen, Absaugen oder Abbürsten. Rollenbahnen bestehen aus verschiedenen Materialien. Sie sind in der Bearbeitung sehr empfindlich. Eine Handreinigung ist sehr mühsam und erfordert großen Zeitaufwand.

[0003] Reinigt man die Rollenbahnen in Waschmaschinen, besteht die Gefahr, dass die Bahn geknickt wird, die technischen Beschichtungen beschädigt werden und die Rollenbahnen nicht mehr einwandfrei zum Trocknen aufgehängt werden können.

[0004] Werden Rollenbahnen vor Reinigungsbeginn in Wasser oder eine Reinigungsflüssigkeit getaucht und anschließend mit einer Hubmechanik gereinigt, dann ist mit einer ungleichmäßigen Reinigung zu rechnen.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum maschinellen Reinigen von Rollenbahnen zu schaffen, bei der die Rollenbahnen automatisch und gleichmäßig ohne Knicke sowie relativ schnell gesäubert werden. Diese Reinigung wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass eine unterhalb der Bürstenwelle liegende und die von Hand aufgerollte Bahn enthaltende Spulwelle sowie eine oberhalb der Bürstenwelle liegende Zugwelle vorgesehen sind, in die das freie Ende der Bahn eingeführt ist und die den Transport der Bahn bewirkt, dass im oberen Bereich der Bürstenwellen Sprühdüsen zum Aufsprühen von Spülmittel, wie z.B. Wasser, auf die Bahn vorhanden sind und dass in der unteren Hälfte der Vorrichtung eine Wanne vorgesehen ist, die vollständig mit Reinigungsmittel gefüllt ist, wobei die Spulwelle komplett in das Reinigungsmittel getaucht ist.

[0006] Um das Schmutzträgermedium zu sammeln oder abzulassen, ist eine weitere Wanne vorgesehen. Zugwelle und Spulwelle sind mittels eines Verbindungsstückes fest miteinander verbunden. Um das erfindungsgemäße Gerät mit der zu behandelnden Bahn zu bestücken, muss vorteilhaft zumindest eine der Bürstenwellen seitlich horizontal bewegbar und die Zugwelle und die Spulwelle vertikal verstellbar sein. Die Zugwelle wird von einem Elektromotor angetrieben. Spulwelle und Zugwelle sind mittels eines Elektromotors nach oben fahrbar. Damit sich die Spulwelle nicht beliebig drehen kann, ist ihr eine Bremseinrichtung zugeordnet. Natürlich sind die Bürsteneinheiten auf den Bürstenwellen je nach zu behandelnder Bahn austauschbar. Stark verschmutzte Bahnen werden in einer Doppelwanne mit speziellem biologisch abbaubarem Reinigungsmittel vorbehandelt, bevor sie auf die Spulwelle aufgewickelt werden.

[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in den Fig. 1-4 dargestellt.
Fig. 1
zeigt eine Vorderansicht des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 2
zeigt eine Schnittansicht A-A der erfinderischen Vorrichtung bei Betrieb.
Fig. 3
zeigt eine Schnittansicht A-A zum Bestücken der Erfindungsvorrichtung.
Fig. 4
zeigt eine Ausführungsform einer Bürstenwelle mit Antriebsmotor.


[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Rahmengestell 1, das auf vier Rädern 2 fahrbar ist. In dem Rahmengestell 1 sind alle Einzelteile untergebracht. Die Vorrichtung nach der Erfindung wird mit elektrischem Strom 3 betrieben. Auf der rechten Seite des Rahmengestells 1 ist eine Schalteinheit 4 vorgesehen, die mehrere Potentiometer 5a, 5b, 5c aufweist, durch die die Antriebsgeschwindigkeit der rotierenden Teile geregelt werden. Die in Betriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt mittels des Betätigungsschalters 10. Die Arbeitsbereitschaft der Vorrichtung ist durch die Lichtanzeige 10a erkennbar. Die Bedienung erfolgt über die Programmwahlschalter 11.

[0009] Die für den Betrieb der Vorrichtung erforderlichen Einzelteile sind durch einen transparenten Deckel 12 abgedeckt.

[0010] In der Schnittansicht A-A der Fig. 2 sind alle Einzelteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Betrieb ersichtlich. Die Bürstenwellen 6 und 7 sind waagerecht nebeneinander angeordnet und berühren die zu reinigende Bahn 15. Sie werden durch die Elektromotoren 18 entgegengesetzt angetrieben. Die Bürsteneinheiten 6a sitzen fest auf den Bürstenwellen 6 und 7.

[0011] Oberhalb der Bürstenwelle 6 ist eine Zugwelle 8 vorgesehen, in die das freie Ende der Bahn 15 eingeführt ist und auf die die gereinigte Bahn aufgerollt wird. Unterhalb der Bürstenwelle 6 befindet sich eine Spulwelle 9, auf die die zu reinigende Bahn 15 von Hand aufgewickelt ist. Die Zugwelle 8 wird von einem Elektromotor 5 angetrieben und befördert die Bahn. Zugwelle 8 und Spulwelle 9 sind mittels eines Teleskop-Verbindungsstückes 7a fest miteinander verbunden.

[0012] Über den Bürstenwellen 6 und 7 sind Sprühdüsen 16 und 17 angeordnet. Sie besprühen die gereinigte Bahn 15 mit Spülmittel wie z.B. Wasser und werden von Wasser-Zufuhranschluss 20 versorgt. Die in die Sprühdüsen eingesetzten Düsen haben eine Streuwirkung von bis zu 120 Grad.

[0013] In der unteren Hälfte der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind eine Wanne 13 und eine Wanne 14 vorgesehen. Die Wanne 13 dient zum Sammeln und Ablaufen des Schmutzträgermediums. Die Wanne 14 ist mit Reinigungsmittel gefüllt. Die Spulwelle 9 mit der aufgewickelten und zu reinigende Bahn 15 ist komplett in das Reinigungsmittel getaucht. Das Reinigungsmittel in der Wanne 14 kann durch einen nicht sichtbaren Seitenschrank im rechten unteren Vorrichtungsteil nachgefüllt werden. Die Wanne 13 hat einen Ablaufanschluss 19a. Die Wanne 14 hat einen Ablaufanschluss 19.

[0014] Die Bürstenwellen 6 und 7 drehen sich mit einer der jeweiligen Beschaffenheit der technischen Rollenbahnen angepassten größeren Geschwindigkeit als die Zugwelle 8. Die Werte sind an den Potentiometern einstellbar. Die Aufwickelgeschwindigkeit der Zugwelle 8 hängt auch von dem verschmutzen Ausmaß der zu reinigenden Bahn 15 ab. Notfalls muss mehrfach gereinigt werden.

[0015] In Fig. 3 wird gezeigt, wie die zu reinigende Bahn manuell auf die Spulwelle 9 aufgewickelt wird. Dies ist aber nur möglich, wenn die Bürstenwelle 6 waagerecht verschoben ist und die fest verbundenen Zugwelle 8 und Spulwelle 9 vertikal in eine höhere Position bewegt werden, sodass die Spulwelle 9 zum manuellen Aufwickeln der zu reinigenden Bahn 15 freigelegt ist. Spulwelle 8 und Zugwelle 9 können über ein Seil 8b mittels eines Hubelektromotors 8a gehoben und gesenkt werden.

[0016] Bei allen Bahnen ist eine Vorbehandlung der Bahn 15 erforderlich. Dazu ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder separat eine längliche Doppelwalze 22 vorgesehen, deren eine Hälfte trocken ist und die zu behandelnde gerollte Bahn aufnimmt. Die andere Hälfte ist mit einem speziellen biologisch abbaubarem Reinigungsmittel 22a gefüllt, durch die die Bahn 15 vor dem Aufwickeln auf die Spulwelle 9 zur vollständigen gleichmäßigen Verteilung des Reinigungsmittels gezogen wird.

[0017] Die Spulwelle ist vorteilhafterweise hohl ausgeführt und hat einen durchgehenden Seitenschlitz 21, damit die Bahn 15 im Falle das eine fest an der Sonnenschutzanlage angebrachtes Fallprofil oder Beschwerungsleiste einfach eingelegt werden kann.

[0018] Die Zugwelle 8 zum Einführen des freien Endes der Bahn 15 ist aufklappbar. Ist die zu reinigende Bahn 15 eingelegt, dann werden Zugwelle 8 und Spulwelle 9 wieder gesenkt, sodass die Spulwelle 9 wieder in das Reinigungsmittel eintaucht.

[0019] Damit die zu reinigende Bahn 15 zwischen Zugwelle 8 und Spulwelle 9 gestrafft bleibt, ist der Spulwelle 9 eine Bremseinrichtung 23 zugeordnet. Mittels der Entnahmewelle 24 werden die Bahnen zum Trocknen aus der Vorrichtung entnommen, wobei die gereinigte Bahn von Hand auf die Entnahmewelle aufgerollt wird.

[0020] In Fig. 4 ist eine Bürstenwelle 6 dargestellt, die von einem Elektromotor 18 angetrieben wird. Auf die Bürstenwelle 6 sind einzelne ringförmige Bürsteneinheiten 6a aufgesetzt. Sie sind austauschbar.

[0021] Die zu reinigenden Rollenbahnen werden während des gesamten Reinigungsvorganges im gerollten Zustand bearbeitet um irreversible Beschädigungen der technischen Textilien ausschließen zu können.

Bezugszeichenliste



[0022] 
1
Rahmengestell
2
Räder
3
Elektrischer Stromanschluss
4
Schalteinheit
5
Elektromotor
5a
Potentiometer
5b
Potentiometer
5c
Potentiometer
6
Bürstenwelle
6a
Bürsteneinheiten
7
Bürstenwelle
7a
Verbindungsstück
8
Zugwelle
8a
Hubmotor
8b
Seil
9
Spulwelle
10
Betätigungsschalter
10a
Lichtanzeige
11
Programmwahlschalter
12
Deckel transparent
13
Wanne
14
Wanne
15
Bahn
16
Sprühdüsen
17
Sprühdüsen
18
Elektromotoren
19
Ablaufanschluss
19a
Ablaufanschluss
20
Wasserzufuhr-Anschluss
21
Seitenschlitz
22
Doppelwanne
22a
Spezielle Reinigungsmittel
23
Bremseinrichtung
24
Entnahmewelle



Ansprüche

1. Vorrichtung zum maschinellen Reinigen von Rollenbahnen von Sonnenschutzanlagen aus technischen Textilien oder aus Kunststoff, wie z.B. Rollos, Plissee oder Flächenvorhänge, mittels entgegengesetzt rotierender und die Bahn in veränderbarer Überlappung berührende Bürsteneinheiten, die auf zwei waagerecht angeordneten und von je einem Elektromotor angetriebenen Bürstenwellen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine unterhalb der Bürstenwelle 6 liegende und die von Hand aufgerollte Bahn 15 enthaltende Spulwelle 9 sowie eine oberhalb der Bürstenwelle 6 liegende Zugrolle 8 vorgesehen sind, in die das freie Ende der Bahn 15 eingeführt ist und die den Transport der Bahn 15 bewirkt, dass im oberen Bereich der Bürstenwellen 6 und 7 Sprühdüsen 16 und 17 zum Aufsprühen von Spülmitteln wie z.B. Wasser, auf die auf die Bahn 15 vorhanden sind und dass in der unteren Hälfte der Vorrichtung eine Wanne 14 vorgesehen ist, die vollständig mit Reinigungsmittel gefüllt ist, wobei die Spulwelle 9 komplett in das Reinigungsmittel getaucht ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der unteren Hälfte der Vorrichtung eine weitere Wanne 13 vorgesehen ist, die zum Sammeln und Ablassen des Schmutzträgermediums dient.
 
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwelle 8 und die Spulwelle 9 über ein Verbindungsstück 7a fest miteinander verbunden sind.
 
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Bürstenwellen 6 und 7 seitlich horizontal bewegbar ist, während die Zugwelle 8 und Spulwelle 9 vertikal verstellbar ist.
 
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwelle 8 aufklappbar ist und die Spulwelle 9 einen Längsschlitz hat.
 
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwelle 8 mit einem Elektromotor 5 angetrieben wird.
 
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulwelle 9 und die Zugwelle 8 mittels eines Elektromotors 8a vertikal bewegbar ist.
 
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulwelle 9 eine Bremseinrichtung 23 zugeordnet ist.
 
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsteneinheiten 6a auf den Bürstenwellen 6 und 7 austauschbar sind.
 
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnde Bahn 15 in einer zusätzlichen Doppelwanne 22 mit biologisch abbaubarem Reinigungsmittel vorbehandelt wird, bevor die Bahn 15 auf die Spulwelle 9 aufgewickelt wird.
 
11. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigten Bahnen mittels der Entnahmewelle 24 zum Trocknen aus der Vorrichtung entnommen werden, um sie in hängendem Zustand trocknen zu lassen.
 




Zeichnung