[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Energieverzehrvorrichtung für einen Wagenkasten
eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, wobei die Energieverzehrvorrichtung
eine Dämpfungseinrichtung mit einem regenerativ ausgebildeten Dämpfungselement zum
Abdämpfen von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräften sowie eine
Energieverzehreinrichtung mit einem destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement
aufweist, wobei das destruktiv ausgebildete Energieverzehrelement ausgelegt ist, nach
Überschreiten einer vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft anzusprechen und durch
plastische Verformung zumindest einen Teil der über die Energieverzehrvorrichtung
übertragenen Stoßkräfte in Wärme und Verformungsarbeit umzuwandeln und somit zu verzehren.
[0002] Energieverzehrvorrichtungen der eingangs genannten Art sind dem Prinzip nach allgemein
aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise in der Schienenfahrzeugtechnik
insbesondere als Stoßsicherung eingesetzt. In der Regel besteht eine solche Stoßsicherung
aus einer Kombination einer Dämpfungseinrichtung (beispielsweise in Gestalt eines
Federapparates) und einer Energieverzehreinrichtung. Die Dämpfungseinrichtung dient
dazu, die im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte abzudämpfen, während
mit der Energieverzehreinrichtung das Fahrzeug insbesondere auch bei größeren Auffahrgeschwindigkeiten
geschützt wird.
[0003] Üblicherweise ist dabei vorgesehen, dass die Dämpfungseinrichtung Zug- und Stoßkräfte
bis zu einer definierten Größe aufnimmt und darüber hinausgehende Kräfte in das Fahrzeuguntergestell
weiterleitet. Dadurch werden Zug- und Stoßkräfte, welche während des normalen Fahrbetriebes
bei einem mehrgliedrigen Schienenfahrzeug beispielsweise zwischen den einzelnen Wagenkästen
auftreten, in dieser in der Regel regenerativ ausgebildeten Stoßsicherung absorbiert.
[0004] Bei Überschreiten der Betriebslast der in der Regel regenerativ ausgebildeten Dämpfungseinrichtung
hingegen, wie etwa beim Aufprall des Fahrzeuges auf ein Hindernis oder beim abrupten
Abbremsen des Fahrzeuges, besteht die Gefahr, dass die Dämpfungseinrichtung und die
gegebenenfalls vorgesehene Gelenk- oder Kupplungsverbindung zwischen den einzelnen
Wagenkästen bzw. allgemeiner ausgedrückt die Schnittstelle zwischen den einzelnen
Wagenkästen möglicherweise zerstört oder beschädigt. In jedem Fall reicht die Dämpfungseinrichtung
nicht zum Abdämpfen der insgesamt anfallenden Energie aus. Dadurch ist die Dämpfungseinrichtung
dann nicht mehr in das Energieverzehrkonzept des Gesamtfahrzeuges eingebunden.
[0005] Um zu verhindern, dass in solch einem Crash-Fall die anfallende Stoßenergie direkt
auf das Fahrzeuguntergestell übertragen wird, ist es aus der Schienenfahrzeugtechnik
bekannt, der Dämpfungseinrichtung eine Energieverzehreinrichtung nachzuschalten. Die
Energieverzehreinrichtung spricht üblicherweise nach Überschreiten der Betriebslast
der Dämpfungseinrichtung an und dient dazu, die anfallende Stoßenergie zumindest teilweise
zu verzehren, d.h. in beispielsweise Wärmeenergie und Verformungsarbeit umzuwandeln.
Das Vorsehen einer derartigen Energieverzehreinrichtung ist aus Gründen der Entgleisungssicherheit
grundsätzlich empfehlenswert, um zu verhindern, dass die in einem Crash-Fall anfallende
Stoßenergie direkt auf das Fahrzeuguntergestell übertragen wird, und insbesondere
dass das Fahrzeuguntergestell extremen Belastungen ausgesetzt und unter Umständen
beschädigt oder gar zerstört wird.
[0006] Um das Fahrzeuguntergestell gegen Beschädigungen bei starken Auffahrstößen zu schützen,
kommt als sogenannte "Stoßsicherung" häufig eine Energieverzehreinrichtung mit einem
destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement zum Einsatz, welches beispielsweise
derart ausgelegt ist, dass es nach Ausschöpfung des Arbeitsverzehrs der Dämpfungseinrichtung
anspricht und die durch den Kraftfluss über das Energieverzehrelement übertragene
Energie zumindest teilweise aufnimmt und abbaut. Als Energieverzehrelement kommen
insbesondere ein Verformungsrohr in Frage, bei welchem nach Überschreiten einer kritischen
Stoßkraft durch eine (gewollte) plastische Verformung in destruktiver Weise die in
die Energieverzehreinrichtung eingeleitete Stoßenergie in Verformungsarbeit und Wärme
umgewandelt wird.
[0007] In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte automatische Mittelpufferkupplung
100 für ein Schienenfahrzeug dargestellt, wobei diese Mittelpufferkupplung 100 mit
einer Energieverzehrvorrichtung der eingangs genannten Art versehen ist. Die Mittelpufferkupplung
100 ist über einen Lagerbock 103 an der Stirnseite eines (nicht explizit dargestellten)
Wagenkastens derart angelenkt, dass ein horizontales und vertikales Ausschwenken sowie
eine Axialverdrehung (kardanische Bewegung) der Kupplungsstange 101 mit dem Kupplungskopf
102 ermöglicht werden.
[0008] Bei der in Fig. 1 dargestellten Mittelpufferkupplung 100 ist eine Dämpfungseinrichtung
110 in Gestalt einer Zug-/Stoßeinrichtung verwirklicht, welche Zug- und Druckkräfte
bis zu einer definierten Größe aufnimmt und darüber hinausgehende Kräfte ungedämpft
über den Lagerbock in das (nicht explizit dargestellte) Fahrzeuguntergestell des Wagenkastens
weiterleitet. Als Zug-/Stoßeinrichtung 110 kommen verschiedene Varianten in Frage.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird als Zug-/Stoßeinrichtung eine
in der Kupplungsstange 101 integrierte Reibungsfeder einerseits und ein Sphärolastiklager
andererseits verwendet. Mit dieser Maßnahme ist es möglich, dass in der in der Kupplungsstange
101 integrierten Dämpfungseinrichtung 110 (Zug-/Stoßeinrichtung bzw. Federapparat)
die im normalen Fahrbetrieb auftretenden und von dem Kupplungskopf 102 über die Kupplungsstange
101 zum Lagerbock 103 übertragenen Zug-/Stoßkräfte abgedämpft werden.
[0009] Um das (in Fig. 1 nicht explizit dargestellte) Fahrzeuguntergestell bei größeren
Auffahrgeschwindigkeiten zu schützen, ist der in der Kupplungsstange 101 integrierten
Dämpfungseinrichtung 110 (Zug-/Stoßeinrichtung bzw. Federapparat) eine Energieverzehreinrichtung
120 nachgeschaltet, die als Stoßsicherung dient. Die Energieverzehreinrichtung 120
weist ein destruktiv ausgebildetes Energieverzehrelement 121 in Gestalt eines Verformungsrohres
auf. Das Verformungsrohr 121 ist ausgelegt, nach Überschreiten der Betriebslast der
Dämpfungseinrichtung 110 anzusprechen und die nach Ausschöpfung des Arbeitsverzehrs
der Dämpfungseinrichtung 110 in die Energieverzehreinrichtung 120 eingeleiteten Stoßenergie
zumindest teilweise abzubauen.
[0010] Der Abbau der Stoßenergie erfolgt dabei in mehreren Stufen. Nach Überschreiten der
Betriebslast der Dämpfungseinrichtung 110 wird die Kupplungsstange 101 und der Lagerbock
103 relativ zu dem Wagenkasten in Richtung Wagenkasten geschoben. Wie bereits erwähnt,
ist das Energieverzehrelement 121 als Verformungsrohr ausgebildet. Das Verformungsrohr
121 ragt - auch wenn dies nicht explizit der Fig. 1 zu entnehmen ist - mit seinem
wagenkastenseitigen Ende in eine in einer Düsenplatte vorgesehene kegelige Bohrung.
In einem Crash-Fall, d.h. nach Überschreiten der Betriebslast der Dämpfungseinrichtung
110, verschiebt sich der Lagerbock 103 mit dem Verformungsrohr 121 relativ zum Untergestell
des Schienenfahrzeuges in Richtung Düsenplatte, wobei das Verformungsrohr 121 unter
Querschnittsverringerung durch die in der Düsenplatte vorgesehene kegelige Bohrung
gedrückt wird und dabei zumindest einen Teil der insgesamt anfallenden Stoßenergie
in Wärmeenergie und plastische Verformungsarbeit umwandelt.
[0011] Demnach besteht die bei der in Fig. 1 dargestellten Mittelpufferkupplung 100 zum
Einsatz kommende Energieverzehrvorrichtung einerseits aus der in der Kupplungsstange
101 integrierten Dämpfungseinrichtung 110 und andererseits aus der der Dämpfungseinrichtung
110 nachgestalteten Energieverzehreinrichtung 120. Diese Kombination aus Dämpfungseinrichtung
110 und nachgestalteter Energieverzehreinrichtung 120 ermöglicht nicht nur eine Abdämpfung
der im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte, sondern bietet auch
einen Schutz vor Beschädigungen des Fahrzeuguntergestells bei starken Auffahrstößen.
[0012] Der Nachteil dieser aus dem Stand der Technik bekannten Energieverzehrvorrichtung
ist darin zu sehen, dass - aufgrund der verwendeten Kombination aus Dämpfungseinrichtung
und nachgestalteter Energieverzehreinrichtung - zur Verwirklichung der Energieverzehrvorrichtung
insgesamt ein relativ großer Einbauraum zur Verfügung stehen muss. Einerseits ist
es erforderlich, in der Kupplungsstange die Dämpfungseinrichtung zu integrieren, infolgedessen
die Kupplungsstange nicht beliebig verkürzt werden kann, sondern grundsätzlich eine
bestimmte Minimallänge aufweisen muss. Andererseits ist wegen der der Dämpfungseinrichtung
nachgeschalteten Energieverzehreinrichtung zusätzlich noch ein Einbauraum hinter der
Stirnseite des Wagenkastens vorzusehen.
[0013] Dieser für die Verwirklichung der Energieverzehrvorrichtung zur Verfügung zu stellende
Einbauraum kann allerdings nicht bei allen Fahrzeug- bzw. Wagenkastentypen bereitgestellt
werden, da beispielsweise das Stirnseitendesign des Wagenkastens nur einen eingeschränkten
Einbauraum bietet.
[0014] Demnach liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Energieverzehrvorrichtung
anzugeben, mit der auf kleinem Einbauraum sowohl eine Abdämpfung der im normalen Fahrbetrieb
auftretenden Zug- und Stoßkräfte als auch ein Verzehr der im Crash-Fall auftretenden
Stoßkräfte ermöglicht wird.
[0015] Diese Aufgabe wird mit einer Energieverzehrvorrichtung der eingangsgenannten Art
dadurch gelöst, dass erfindungsgemäß die Dämpfungseinrichtung in der Energieverzehreinrichtung
derart integriert ist, dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der Kraftfluss sowohl
durch die Dämpfungseinrichtung als auch das Energieverzehrelement läuft.
[0016] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand. Einerseits
ist bei der vorgeschlagenen Lösung die Dämpfungseinrichtung mit dem regenerativ ausgebildeten
und zum Abdämpfen der im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte dienenden
Dämpfungselement in der Energieverzehreinrichtung integriert. Andererseits ist erfindungsgemäß
die Dämpfungseinrichtung derart ausgelegt und in der Energieverzehreinrichtung integriert,
dass bei einer Stoßkraftübertragung der Kraftfluss sowohl durch die Dämpfungseinrichtung
als auch das Energieverzehrelement läuft. Demnach ist bei der erfindungsgemäßen Lösung
das zur Dämpfungseinrichtung gehörende Dämpfungselement parallel zu dem zur Energieverzehreinrichtung
gehörenden Energieverzehrelement geschaltet. Insbesondere ist - im Unterschied zu
den aus dem Stand der Technik bekannten Energieverzehrvorrichtungen - bei der hier
vorgeschlagenen Lösung das Energieverzehrelement der Energieverzehreinrichtung nicht
der Dämpfungseinrichtung nachgeschaltet.
[0017] Indem mit der erfindungsgemäßen Lösung darauf verzichtet werden kann, das Dämpfungselement
der Dämpfungseinrichtung in Reihe mit dem Energieverzehrelement der Energieverzehreinrichtung
zu schalten, kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass die gesamte Baulänge
der Energieverzehrvorrichtung und somit der für die Verwirklichung der Energieverzehrvorrichtung
zur Verfügung zu stellende Einbauraum deutlich reduziert werden. Wie bereits erwähnt,
gelingt dies erfindungsgemäß dadurch, dass das Dämpfungselement der Dämpfungseinrichtung
derart parallel zu dem Energieverzehrelement der Energieverzehreinrichtung geschaltet
wird, dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der anfallende Kraftfluss grundsätzlich
sowohl durch das Dämpfungselement als auch das Energieverzehrelement läuft.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0019] So ist in einer besonders bevorzugten Realisierung der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung
vorgesehen, dass das Energieverzehrelement als Verformungsrohr mit einem wagenkastenseitigen
ersten Verformungsrohrabschnitt und einem gegenüberliegenden zweiten Verformungsrohrabschnitt
ausgebildet ist. Der zweite Verformungsrohrabschnitt weist dabei in vorteilhafter
Weise einen im Vergleich zum ersten Verformungsrohrabschnitt aufgeweiteten Querschnitt
auf, wobei die Dämpfungseinrichtung mit dem Dämpfungselement in dem (aufgeweiteten)
zweiten Verformungsrohrabschnitt integriert ist. Bei dieser bevorzugten Realisierung
der Energieverzehrvorrichtung kommt somit als Energieverzehrelement ein Verformungsrohr
zum Einsatz, welches eine im Wesentlichen rechteckig verlaufende Kennlinie aufweist,
wodurch nach dem Ansprechen der Energieverzehreinrichtung eine maximale Energieaufnahme
sichergestellt ist.
[0020] Im Hinblick auf die Dämpfungseinrichtung ist es ferner von Vorteil, wenn diese eine
erste und eine zweite Druckplatte aufweist, zwischen welchen das Dämpfungselement
angeordnet ist, wobei beim Einleiten von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug-
oder Stoßkräften in die Energieverzehrvorrichtung die beiden Druckplatten unter gleichzeitiger
Verkürzung des Abstandes zwischen ihnen in Längsrichtung der Energieverzehrvorrichtung
relativ zueinander verschiebbar sind. Als Dämpfungselement kommen beispielsweise Gummifederelemente
in Frage, welche zwischen den beiden Druckplatten angeordnet sind. Selbstverständlich
ist es aber auch denkbar, als Dämpfungselement ein gashydraulisches Pufferelement
oder ein hydrostatisches Pufferelement zu verwenden. Sämtliche Dämpfungselemente zeichnen
sich durch ihre regenerative (selbstrestaurierende) Arbeitsweise aus, wobei die Ansprechkraft
der Dämpfungseinrichtung je nach Bedarf durch eine geeignete Wahl des Dämpfungselementes
gewählt wird. Selbstverständlich kommt aber auch eine Kombination unterschiedlicher
Dämpfungselemente in Frage.
[0021] Wie bereits erwähnt, ist es besonders bevorzugt vorgesehen, dass als Energieverzehrelement
ein Verformungsrohr mit einem ersten Verformungsrohrabschnitt und einem zweiten Verformungsrohrabschnitt
zum Einsatz kommt, wobei der zweite Verformungsrohrabschnitt einen im Vergleich zum
ersten Verformungsrohrabschnitt ausgeweiteten Querschnitt aufweist. In einer bevorzugten
Realisierung der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung ist dabei ferner vorgesehen,
dass die Dämpfungseinrichtung mit den bereits zuvor erwähnten Druckplatten und dem
dazwischen angeordneten Dämpfungselement in dem zweiten Verformungsrohrabschnitt integriert
ist. Besonders bevorzugt weist dabei der zweite Verformungsrohrabschnitt eine Führungsfläche
auf, mit welcher die erste und zweite Druckplatte der Dämpfungseinrichtung derart
wechselwirken, dass bei einer Längsverschiebung der Druckplatten die Bewegung dieser
in Längsrichtung der Energieverzehrvorrichtung entsprechend geführt wird.
[0022] Bei dieser bevorzugten Realisierung, bei welcher der zweite Verformungsrohrabschnitt
der Energieverzehreinrichtung die beiden Druckplatten der Dämpfungseinrichtung aufnimmt
und gleichzeitig als Führung der Druckplatten dient, ist es durch diese dem zweiten
Verformungsrohrabschnitt der Energieverzehreinrichtung zukommende Doppelfunktion insbesondere
auch möglich, die Anzahl der Bauelemente der Energieverzehrvorrichtung und somit das
Gesamtgewicht dieser zu reduzieren.
[0023] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der zuletzt genannten Ausführungsform,
bei welcher die beiden Druckplatten der Dämpfungseinrichtung in dem zweiten Verformungsrohrabschnitt
der Energieverzehreinrichtung aufgenommen und über Führungsflächen in dem zweiten
Verformungsrohrabschnitt geführt werden, ist vorgesehen, dass die Dämpfungseinrichtung
einen der ersten Druckplatte zugeordneten ersten Anschlag und eine der zweiten Druckplatte
zugeordneten zweiten Anschlag aufweist, welche ebenfalls in vorzugsweise innerhalb
des zweiten Verformungsrohrabschnittes integriert sind und dazu dienen, die Längsverschiebbarkeit
der beiden Druckplatten zu begrenzen. Zusätzlich hierzu ist es von Vorteil, wenn die
Energieverzehrvorrichtung ferner ein Kraftübertragungselement zum Einleiten von Zug-
und Stoßkräften in die Dämpfungseinrichtung aufweist, wobei dieses Kraftübertragungselement
einen wagenkastenseitigen Endabschnitt umfasst, welcher durch die erste Druckplatte,
das Dämpfungselement und die zweite Druckplatte hindurchläuft und an seinem wagenkastenseitigen
Ende ein Konterelement aufweist, welches zumindest bei einer Zugkraftübertragung mit
der zweiten Druckplatte zusammenwirkt und Zugkräfte von dem Kraftübertragungselement
auf die zweite Druckplatte überträgt. Als Kraftübertragungselement kommt jedwedes
Bauteil in Frage, welches zur Übertragung von Zug- und/oder Stoßkräften dient. Insbesondere
ist es dabei bevorzugt, dass der Endabschnitt des Kraftübertragungselements eine Führungsfläche
aufweist, welche mit entsprechenden Führungsflächen in den Durchgängen der beiden
Druckplatten und des Dämpfungselements zusammenwirkt und so bei einer Längsverschiebung
der Druckplatten in Längsrichtung der Energieverzehrvorrichtung eine Führung dieser
gestattet.
[0024] Durch das Vorsehen einer derartigen Führung des Kraftübertragungselementes liegt
eine verschleiß- und wartungsarme Konstruktion vor, mit welcher die auf die Energieverzehrvorrichtung
übertragenen Zug- und Druckkräfte möglichst reibungsarm in die Dämpfungseinrichtung
eingeleitet werden können. Diese Kräfte werden dann aufgrund der Bewegung der beiden
Druckplatten relativ zueinander auf das Dämpfungselement übertragen und in diesem
absorbiert.
[0025] Wie bereits erwähnt, ist bei der erfindungsgemäßen Lösung vorgesehen, dass das Dämpfungselement
der Dämpfungseinrichtung und das Energieverzehrelement der Energieverzehreinrichtung
parallel zueinander geschaltet sind. Eine besonders einfach zu realisierende aber
dennoch effektive Maßnahme, um diese Parallelschaltung von Dämpfungselement und Energieverzehrelement
zu verwirklichen, besteht darin, die Dämpfungseinrichtung mit einem Kegelring zu versehen,
der am Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Verformungsrohrabschnitt angeordnet
ist und derart mit dem zweiten Anschlag zusammenwirkt, dass die bei einer Stoßkraftübertragung
von der zweiten Druckplatte auf den zweiten Anschlag übertragenen Kräfte über den
Kegelring auf den ersten Verformungsrohrabschnitt übertragen werden.
[0026] Durch eine geeignete Wahl der Wanddicke des ersten Verformungsrohrabschnittes und/oder
des Materials des ersten Verformungsrohrabschnittes ist es möglich, vorab die für
das ansprechen des Energieverzehrelements kritische Stoßkraft anzugeben. In vorteilhafter
Weise sollte diese kritische Stoßkraft in einer Größenordnung liegen, bei welcher
die Dämpfungseigenschaft der Dämpfungseinrichtung ausgeschöpft ist.
[0027] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird nach Ausschöpfung des Arbeitsverzehrs des in
der Dämpfungseinrichtung vorgesehenen Dämpfungselements die Dämpfungseinrichtung mit
dem am Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Verformungsrohrabschnitt angeordneten
Kegelring in den ersten Verformungsrohrabschnitt gedrückt. Infolgedessen wird der
Querschnitt des ersten Verformungsrohrabschnittes in plastischer Weise aufgeweitet,
so dass zumindest ein Teil der übertragenen Stoßkräfte in Verformungsarbeit und Wärme
umgewandelt wird.
[0028] Um zu erreichen, dass beim Ansprechen der Energieverzehreinrichtung die Bewegung
der Dämpfungseinrichtung mit dem Kegelring relativ zum ersten Verformungsrohrabschnitt
nach einem vorab vorhersehbaren Ereignisablauf stattfindet, ohne dass dabei insbesondere
ein Verkannten oder ein Verkeilen auftritt, ist in einer bevorzugten Weiterentwicklung
vorgesehen, dass der Kegelring einen Führungsabschnitt aufweist, welcher zumindest
teilweise in den ersten Verformungsrohrabschnitt hineinragt und an der Innenfläche
des ersten Verformungsrohrabschnittes anliegt.
[0029] Die mit dieser bevorzugten Weiterentwicklung erzielbaren Vorteile liegen auf der
Hand. Einerseits kann durch das Vorsehen des Verformungsrohres als Energieverzehrelement,
welches ausgelegt ist, sich bei Überschreiten der Betriebslast der Dämpfungseinrichtung
unter Querschnittserweiterung plastisch zu verformen, eine Energieverzehrvorrichtung
bereitgestellt werden, die zusätzlich zur Abdämpfung der im normalen Fahrbetrieb auftretenden
Zug- und Stoßkräfte in einem Crash-Fall einen maximalen Energieverzehr bei einem möglichst
kleinen Einbauraum ermöglicht. Insbesondere ist es hierbei vorteilhaft, dass das Energieverzehrelement
(Verformungsrohr) ausgelegt ist, sich bei Überschreiten der Betriebslast der Dämpfungseinrichtung
unter Querschnittserweiterung plastisch zu verformen. Beim bzw. nach dem Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung verbleibt das plastisch verformte Verformungsrohr somit
innerhalb der Energieverszehrvorrichtung und muss zur plastischen Verformung insbesondere
nicht in einen beispielsweise im Untergestell des Wagenkastens zusätzlich vorzusehenden
Raum ausgestoßen werden.
[0030] Andererseits ist mit der vorgeschlagenen Lösung durch das Vorsehen des Kegelrings
mit dem Führungsabschnitt auch ein vorab festlegbarer Ereignisablauf beim Energieverzehr
in einem Crash-Fall möglich. Dieser Führungsabschnitt des über seinen kupplungsebenenseitigen
Endabschnitt mit der Dämpfungseinrichtung verbunden Kegelringes, ragt dabei mit seinem
wagenkastenseitigen Endabschnitt zumindest teilweise in den Verformungsrohrabschnitt
hinein, dessen Querschnitt vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung im Vergleich
zu dem aufgeweiteten Querschnitt des kupplungsebenenseitigen Endabschnittes des Verformungsrohres
nicht aufgeweitet ist. Da einerseits der Führungsabschnitt des Kegelringes an der
Innenoberfläche des vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung nicht aufgeweiteten
Verformungsrohrabschnittes anliegt, und da andererseits der kupplungsebenenseitige
Endabschnitt Kegelringes mit der Dämpfungseinrichtung verbunden ist, läuft beim Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung, also wenn sich die Dämpfungseinrichtung mit dem Kegelring
und dem daran ausgebildeten Führungsabschnitt relativ zu dem am Wagenkasten fest verbundenen
Verformungsrohr in Richtung Wagenkasten bewegt, der Führungsabschnitt des Kegelringes
an der Innenoberfläche des (noch) nicht ausgeweiteten Verformungsrohrabschnittes entlang
und bewirkt somit eine axiale Führung der sich in einem Crash-Fall relativ zum Verformungsrohr
in Richtung Wagenkasten bewegenden Dämpfungseinrichtung. Diese axiale Führung verhindert
beim Ansprechen der Energieverzehreinrichtung ein Verkanten der Dämpfungseinrichtung
in dem Verformungsrohr, so dass die plastische Verformung des Verformungsrohres (d.h.
die plastische Querschnittsaufweitung des Verformungsrohres) in einer vorhersehbaren
Weise abläuft und in einem Crash-Fall der Ereignisablauf des Energieverzehrs insgesamt
vorhersehbar ist.
[0031] In einer bevorzugten Realisierung der zuletzt genannten Ausführungsform ist es denkbar
vorgesehen, dass der Führungsabschnitt des Kegelringes mit dem Kegelring einstückig
ausgebildet ist. Bei dieser Realisierung werden von dem Kegelring somit einerseits
die axiale Führung der Dämpfungseinrichtung beim Ansprechen der Energieverzehreinrichtung
und andererseits die Funktion des Kegelrings übernommen.
[0032] Bei der zuletzt genannten möglichen Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung, bei
welcher der Führungsabschnitt einstückig mit dem Kegelring ausgebildet ist, wäre es
ferner denkbar, dass der kupplungsebenenseitige Endabschnitt des Kegelrings mit dem
wagenkastenseitigen Endabschnitt der Dämpfungseinrichtung in einem formschlüssigen
Eingriff steht. Indem eine formschlüssige Verbindung zwischen dem wagenkastenseitigen
Endabschnitt der Dämpfungseinrichtung und dem kupplungsebenenseitigen Endabschnitt
des Kegelringes gewählt wird, ist grundsätzlich aber auch insbesondere beim Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung eine sichere und definierte Kraftübertragung von der
Dämpfungseinrichtung auf den Kegelring und somit in das Verformungsrohr möglich. Bei
einer Stoßkrafteinleitung in die Energieverzehrvorrichtung wird somit die von dem
Kraftübertragungselement in die Dämpfungseinrichtung eingeleitete Kraft einerseits
durch das Dämpfungselement der Dämpfungseinrichtung und andererseits über den Kegelring
in den (noch) nicht aufgeweiteten Verformungsrohrabschnitt geführt.
[0033] Insbesondere kann durch das Vorsehen eines Kegelringes im Übergangabschnitt zwischen
dem bereits aufgeweiteten Verformungsrohrabschnitt und dem (noch) nicht aufgeweiteten
Verformungsrohrabschnitt eine besonders hohe und im Idealfall vollständige Krafteinleitung
von der Dämpfungseinrichtung in den Übergangsabschnitt des Verformungsrohres realisiert
werden, wodurch einerseits die Ansprechzeit und das Ansprechverhalten der Energieverzehreinrichtung
und andererseits der Ereignisablauf beim Energieverzehr, d.h. nach dem Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung, vorab genau festlegbar sind.
[0034] Alternativ zu der zuletzt genannten Ausführung betreffend die Verbindung zwischen
dem kupplungsebenenseitigen Endabschnitt des Kegelrings und dem wagenkastenseitigen
Endabschnitt der Dämpfungseinrichtung in Gestalt eines formschlüssigen Eingriffs ist
es selbstverständlich auch denkbar, dass hier eine beispielsweise mit Hilfe einer
Schraubverbindung realisierte form-/ kraftschlüssige Verbindung oder eine reine kraftschlüssige
Verbindung vorliegt.
[0035] Grundsätzlich sollte der kupplungsebenenseitige Endabschnitt des Kegelringes mit
dem wagenkastenseitigen Endabschnitt der Dämpfungseinrichtung möglichst spielfrei
verbunden sein, um in einem Crash-Fall die Ansprechzeit und das Ansprechverhalten
der Energieverzehreinrichtung zu verkürzen bzw. vorab genau festzulegen und zu definieren.
[0036] Hinsichtlich der festen Verbindung des Verformungsrohres an der Stirnseite bzw. am
Untergestell des Wagenkastens ist bevorzugt vorgesehen, dass der kupplungsebenenseitige
Endabschnitt des bereits aufgeweiteten (zweiten) Verformungsrohrabschnittes mit Hilfe
einer Schraubverbindung an dem zugehörigen Wagenkasten anbringbar ist. Zusätzlich
oder alternativ hierzu ist es allerdings auch denkbar, dass der zweite Verformungsrohrabschnitt
über eine formschlüssige Verbindung an dem Wagenkasten anbringbar ist. Es handelt
sich hierbei um mögliche Realisierungen, mit denen das Verformungsrohr fest mit beispielsweise
dem Untergestell des zugehörigen Wagenkastens verbunden werden kann. Selbstverständlich
sind hier aber auch andere Ausführungsformen denkbar.
[0037] Damit auch bei einer Zugkraftübertragung die integrale Bauweise der aus der Dämpfungseinrichtung
und der Energieverzehreinrichtung bestehenden Energieverzehrvorrichtung beibehalten
wird, ist es in einer besonders bevorzugten Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung
vorgesehen, dass die Dämpfungseinrichtung ferner ein Vorspannelement aufweist, welches
den wagenkastenseitigen Endabschnitt der Dämpfungseinrichtung über den zweiten Anschlag
gegen den Kegelring vorspannt. Als Vorspannelement kommt beispielsweise ein Führungsrohr
in Frage, welches an seinem wagenkastenseitigen Ende mit dem zweiten Anschlag kraft-
und/oder formschlüssig verbunden ist und mit seinem gegenüberliegenden Ende an dem
ersten Anschlag anstößt und vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung einen konstanten
Abstand zwischen den beiden Anschlägen festlegt.
[0038] Bei der zuletzt genannten Ausführungsform, bei welcher als Vorspannelement ein Führungsrohr
zum Einsatz kommt, ist es von Vorteil, wenn das Führungsrohr an der zumindest einen
Führungsfläche des zweiten Verformungsrohrabschnittes anliegt, wobei die erste und
zweite Druckplatte im Inneren des Führungsrohres aufgenommen und bei einer Übertragung
von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- oder Stoßkräften relativ zum Führungsrohr
in Längsrichtung der Energieverzehrvorrichtung bewegbar sind. Bei dieser Ausführungsform
sind die zur Führung der Druckplatten der Dämpfungseinrichtung benötigten Teile einerseits
innerhalb des Führungsrohres und andererseits auch innerhalb des zweiten Verformungsrohrabschnittes
gelagert. Das Führungsrohr überträgt dabei die für das Verformungsrohr erforderliche
Vorspannung. Gleichzeitig sind die Druckplatten der Dämpfungseinrichtung von der Energieverzehreinrichtung
entkoppelt. Somit ist gewährleistet, dass fahrdynamischen Größen (d.h. die Bewegungen
der Druckplatten der Dämpfungseinrichtung) keinen Einfluss auf die Wirksamkeit und
insbesondere auf das Ansprechverhalten der Energieverzehreinrichtung haben. Darüber
hinaus ist eine verbesserte Verdrehsicherung vorgesehen, die es ermöglicht, dass trotz
des mit der erfindungsgemäßen Lösung realisierbaren kleinen Einbauraumes die übliche
Sicherheit gewährleistet ist.
[0039] Als eine Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung ist es ferner denkbar, dass die
Energieverzehrvorrichtung eine Verformungsanzeige aufweist, welche ausgelegt ist,
nach bzw. beim Ansprechen der Energieverzehreinrichtung die in Anspruchnahme des Energieverzehrelementes
anzuzeigen. Mit dieser zusätzlich vorzusehenden Verformungsanzeige ist es möglich,
in einer einfachen Weise zu entscheiden, ob oder ob nicht das Energieverzehrelement
der Energieverzehreinrichtung bereits (teilweise oder vollständig) ausgelöst hat.
[0040] Hierbei sei angemerkt, dass die Verwendung der Verformungsanzeige nicht auf die in
der zuvor beschriebenen Energieverzehrvorrichtung zum Einsatz kommende Energieverzehreinrichtung
beschränkt ist; vielmehr ist es selbstverständlich auch denkbar, die Verformungsanzeige
als solche auch bei anderen beispielsweise aus dem Stand der Technik bereits bekannten
Energieverzehreinrichtungen zu verwenden. Der Einsatz der Verformungsanzeige bei der
in der erfindungsgemäßen Lösung verwendeten Energieverzehreinrichtung ist lediglich
als beispielhafte Ausführungsform anzusehen.
[0041] In einer besonders leicht zu realisierenden aber dennoch effektiven Ausführungsform
der Verformungsanzeige ist es denkbar, dass die Verformungsanzeige eine Triggerung
aufweist, welche bei einer plastischen Verformung des Energieverzehrelementes anspricht
und die Verformungsanzeige initiiert. Als Realisierung dieser Triggerung wäre es möglich,
dass die Verformungsanzeige ein Signalelement, wie beispielsweise ein Signalblech,
umfasst, welches über ein Abscherelement als Triggerung an dem Energieverzehrelement
fixiert ist, wobei das Abscherelement bei einer plastischen Verformung des Energieverzehrelements
abschert und seine Haltefunktion verliert, so dass das Signalblech dann nicht mehr
an dem Energieverzehrelement fixiert ist und somit leicht erkannt werden kann, dass
das Energieverzehrelement bereits angesprochen hat.
[0042] Im nachfolgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung
anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
[0043]
- Fig. 1:
- eine automatische Mittelpufferkupplung aus dem Stand der Technik;
- Fig. 2:
- eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung in
einer längsgeschnittenen Darstellung;
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht der Energieverzehrvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer beispielhaften
Anwendung;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht auf die in Fig. 3 dargestellte Anwendung;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Teilansicht der bei der Energieverzehrvorrichtung gemäß der bevorzugten
Ausführungsform zum Einsatz kommenden Verformungsanzeige vor der in Anspruchnahme
des Energieverzehrelementes; und
- Fig. 6:
- die in Fig. 5 dargestellte Verformungsanzeige nach in Anspruchnahme des Energieverzehrelements.
[0044] In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Mittelpufferkupplung 100 in
einer Seitenansicht dargestellt. Wie bereits erwähnt, weist die Mittelpufferkupplung
100 eine Kupplungsstange 101 mit einem Kupplungskopf 102 auf, wobei die Kupplungsstange
101 über einen Lagerbock 103 in der horizontalen Ebene schwenkbar an der Stirnseite
eines (nicht explizit dargestellten) Wagenkastens angeflanscht ist. In der Kupplungsstange
101 ist eine Dämpfungseinrichtung 110 (Zug- und Stoßeinrichtung) integriert, die dazu
dient, die im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte abzudämpfen. Zusätzlich
zu dieser Dämpfungseinrichtung 110 ist eine Stoßsicherung in Gestalt einer Energieverzehreinrichtung
120 vorgesehen, welche bei der in Fig. 1 dargestellten Mittelpufferkupplung 100 ein
dem Lagerbock 103 und der Dämpfungseinrichtung 110 nachgeschaltetes Verformungsrohr
121 aufweist. Bei dieser herkömmlichen Lösung ist somit die Dämpfungseinrichtung 110
in Reihe mit der Energieverzehreinrichtung 120 geschaltet. Dies führt dazu, dass sowohl
die Dämpfungseinrichtung 110 als auch die Energieverzehreinrichtung 120 als separate
Bauteile ausgeführt werden müssen, was eine negative Auswirkung auf die Baulänge der
mit der Mittelpufferkupplung 100 vorgesehenen Energieverzehrvorrichtung hat.
[0045] In Fig. 2 ist in einer längsgeschnittenen Darstellung schematisch eine mögliche Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung 1 dargestellt. Die Energieverzehrvorrichtung
1 besteht aus einer Dämpfungseinrichtung 10 mit einem regenerativ ausgebildeten Dämpfungselement
11 in Gestalt von Federelementen, wobei dieses Dämpfungselement 11 zum Abdämpfen der
im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte dient. Diese Zug- und Stoßkräfte
werden bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform über ein Kraftübertragungselement
2 in die Dämpfungseinrichtung 10 eingeleitet.
[0046] Das Kraftübertragungselement 2 ist an seinem kupplungsebenenseitigen Ende als Gabel
ausgebildet, welche dazu dient, ein entsprechend komplementär ausgebildetes Auge beispielsweise
einer (nicht explizit dargestellten) Gelenkanordnung aufzunehmen. Die Gabel und das
in der Gabel aufgenommene Auge werden über einen Schwenkbolzen 6 in horizontaler Ebene
schwenkbeweglich gelagert.
[0047] Die Energieverzehrvorrichtung 1 weist zusätzlich zu der Dämpfungseinrichtung 10 eine
Energieverzehreinrichtung 20 mit einem destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement
21 auf. Die Energieverzehreinrichtung 20 dazu dient, nach Überschreiten einer vorab
festlegbaren kritischen Stoßkraft anzusprechen und durch plastische Verformung des
Energieverzehrelements 21 zumindest einen Teil der über die Energieverzehrvorrichtung
1 übertragenen Stoßkräfte in Wärme und Verformungsarbeit umzuwandeln und somit zu
verzehren.
[0048] Wie dargestellt, ist das Energieverzehrelement 21 als Verformungsrohr ausgebildet,
welches einen wagenkastenseitigen ersten Verformungsrohrabschnitt 22 und einen gegenüberliegenden
zweiten Verformungsrohrabschnitt 23 aufweist. Der zweite Verformungsrohrabschnitt
23 weist dabei einen im Vergleich zum ersten Verformungsrohrabschnitt 22 aufgeweiteten
Querschnitt auf. Die Dämpfungseinrichtung 10 ist dabei vollständig in dem zweiten
Verformungsrohrabschnitt 23 des Energieverzehrelementes 21 aufgenommen und integriert.
[0049] Die Dämpfungseinrichtung 10 weist eine erste Druckplatte 12 und eine zweite Druckplatte
13 auf, zwischen welchen das Dämpfungselement 11 angeordnet ist. Beim Einleiten von
im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräfte über das Kraftübertragungselement
2 in die Energieverzehrvorrichtung 1 bzw. in die Dämpfungseinrichtung 10 werden die
beiden Druckplatten 12, 13 unter gleichzeitiger Verkürzung des Abstandes zwischen
ihnen in Längsrichtung L der Energieverzehrvorrichtung 1 relativ zueinander verschoben
werden.
[0050] Um die Längsverschiebung der Druckplatten 12, 13 bei der Einleitung von im normalen
Fahrbetrieb auftretenden Zug- oder Stoßkräften zu optimieren, umfasst der zweite Verformungsrohrabschnitt
23, in welchem die Dämpfungseinrichtung 10 integriert ist, zumindest eine Führungsfläche
24, mit welcher die beiden Druckplatten 12, 13 derart wechselwirken, dass bei einer
Längsverschiebung dieser die Bewegung entsprechend in Längsrichtung L der Energieverzehrvorrichtung
1 geführt wird.
[0051] Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Energieverzehrvorrichtung sind
als mechanische Hubbegrenzung der Dämpfungseinrichtung 10 ein der ersten Druckplatte
12 zugeordneter erster Anschlag 14 sowie ein der zweiten Druckplatte 13 zugeordneter
zweiter Anschlag 15 vorgesehen. Über diese beiden Anschläge 14, 15 wird die Längsverschiebbarkeit
der beiden Druckplatten 12, 13 begrenzt.
[0052] Wie bereits erwähnt, umfasst die Energieverzehrvorrichtung 1 ein Kraftübertragungselement
2, über welches Zug- und Stoßkräfte in die Dämpfungseinrichtung 10 eingeleitet wird.
Dieses Kraftübertragungselement 2 weist einen wagenkastenseitigen Endabschnitt 2a
auf, welcher durch die erste Druckplatte 12, das Dämpfungselement 11 und die zweite
Druckplatte 13 hindurchläuft und an seinem wagenkastenseitigen Ende ein Konterelement
3 aufweist. Das Konterelement 3 wirkt zumindest bei einer Zugkraftübertragung mit
der zweiten Druckplatte 13 zusammen, um Zugkräfte von dem Kraftübertragungselement
2 auf die zweite Druckplatte 13 zu übertragen. Das Konterelement 3 ist bei der dargestellten
Ausführungsform über eine Schraubverbindung 19 mit dem wagenkastenseitigen Endabschnitt
2a des Kraftübertragungselementes 2 verbunden.
[0053] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Endabschnitt 2a des Kraftübertragungselements
2 eine Führungsfläche 4 aufweist, welche mit entsprechenden Führungsflächen in den
Durchgängen 5a, 5b, 5c der beiden Druckplatten 12, 13 und des Dämpfungselements 11
zusammenwirkt und somit bei einer Längsverschiebung der Druckplatten 12, 13 in Längsrichtung
L der Energieverzehrvorrichtung 1 eine Führung dieser gestattet.
[0054] Um zu erreichen, dass in eine möglichst gleichmäßigen Art und Weise die Stoßkräfte
in den ersten Verformungsrohrabschnitt 22 eingeleitet werden können, ist zusätzlich
ein Kegelring 16 am Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Verformungsrohrabschnitt
22, 23 vorgesehen, der derart mit dem zweiten Anschlag 15 zusammenwirkt, dass die
bei einer Stoßkraftübertragung von der zweiten Druckplatte 13 auf den zweiten Anschlag
15 übertragenen Kräfte über den Kegelring 16 auf den ersten Verformungsrohrabschnitt
22 übertragen werden. Der Kegelring 16 weist dabei einen Führungsabschnitt 17 auf,
welcher zumindest teilweise in den ersten Verformungsrohrabschnitt 22 hineinragt und
an der Innenfläche 25 des ersten Verformungsrohrabschnittes 22 anliegt.
[0055] Ferner ist ein Vorspannelement 18 in Gestalt eines Führungsrohres vorgesehen, welches
den zweiten Anschlag 15 gegen den Kegelring 16 vorspannt. Im einzelnen ist das als
Führungsrohr ausgebildete Vorspannelement 18 an seinem wagenkastenseitigen Ende mit
dem zweiten Anschlag 15 verbunden und stößt mit seinem gegenüberliegenden Ende an
dem ersten Anschlag 14 an, wodurch vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung 20
ein konstanter Abstand zwischen den beiden Anschlägen 14, 15 festgelegt wird. Das
als Führungsrohr ausgebildete Vorspannelement 18 liegt dabei an der zumindest einen
Führungsfläche 24 des zweiten Verformungsrohrabschnittes 23 an, wobei die erste und
zweite Druckplatte 13, 14 im Inneren des Führungsrohres 18 aufgenommen und bei einer
Übertragung von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- oder Druckkräften relativ
zum Führungsrohr 18 in Längsrichtung L der Energieverzehrvorrichtung 1 bewegbar sind.
[0056] In den Figuren 3 und 4 ist jeweils eine mögliche Anwendung der zuvor unter Bezugnahme
auf Fig. 2 beschriebenen Energieverzehrvorrichtung 1 in einer Seitenansicht bzw. in
einer Draufsicht dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass der kupplungsebenenseitige
Endabschnitt des Kraftübertragungselementes 2 mit einem Kupplungsarm 7 derart verbunden
ist, dass der Kupplungsarm 7 in horizontaler Ebene und in vertikaler Ebene verschwenkt
werden kann. Hierzu kommt ein Drehbolzen 6 zum Einsatz, der die am kupplungsebenenseitigen
Ende des Kraftübertragungselements 2 vorgesehene Gabel mit dem entsprechend komplementär
ausgebildeten Auge der Kupplungsstange 7 verbindet. Die Energieverzehrvorrichtung
1, in welcher sowohl die Dämpfungseinrichtung 10 als auch die Energieverzehreinrichtung
20 integriert ist, ist somit hinter dem Schwenkbolzen 6 der Kupplungsanordnung angeordnet.
[0057] In dem in Fig. 3 dargestellten Anwendungsfall ist ferner eine Verformungsanzeige
30 angedeutet, die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 5 und 6 näher beschrieben
werden soll.
[0058] In Fig. 5 ist in einer perspektivischen Teilansicht die Verformungsanzeige 30 vor
dem Ansprechen dieser dargestellt. Die Verformungsanzeige 30 weist ein Signalblech
32 auf, welches über eine Abscherbolzen 31 mit einem Klotz 33 im Inneren des Verformungsrohres
21 verbunden ist. Wird die Ansprechkraft des Verformungsrohres 21 erreicht, schert
der Kegelring 16 den Abscherbolzen 31 durch und das Signalblech 32 hängt gut sichtbar
am Untergestell des Fahrzeuges (vgl. Fig. 6). Dadurch lässt sich leicht und sicher
erkennen, ob das Verformungsrohr 21 angesprochen hat. Je nachdem, an welcher Position
der Abscherbolzen 31 mit dem Klotz 33 im Inneren des Verformungsrohres 21 angeordnet
ist, kann ferner über die Verformungsanzeige 30 signalisiert werden, bis wohin das
Verformungsrohr 21 angesprochen hat.
[0059] Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf das unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können die hierin beschriebenen Einzelmerkmale
in einer beliebigen Kombination miteinander realisiert werden. Insbesondere ist es
beispielsweise auch denkbar, dass die Verformungsanzeige bei einer anderen Energieverzehreinrichtung,
die nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen Energieverzehrvorrichtung ist, zum Einsatz
kommt.
[0060] Insbesondere betrifft die Erfindung auch ein Schienenfahrzeug mit mehreren Wagenkästen,
wobei im Fahrbetrieb zwischen den Wagenkästen Zug- und Stoßkräfte übertragen werden,
und wobei das Schienenfahrzeug eine Energieverzehrvorrichtung aufweist, welche folgendes
aufweist: eine Dämpfungseinrichtung mit einem regenerativ ausgebildeten Dämpfungselement
zum Abdämpfen von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräften; und eine
Energieverzehreinrichtung mit einem destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement,
welches ausgelegt ist, nach Überschreiten einer vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft
anzusprechen und durch plastische Verformung zumindest einen Teil der über die Energieverzehrvorrichtung
übertragenen Stoßkräfte in Wärme und Verformungsarbeit umzuwandeln und somit zu verzehren,
wobei die Dämpfungseinrichtung in der Energieverzehreinrichtung derart integriert
ist, dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der Kraftfluss sowohl durch die Dämpfungseinrichtung
als auch das Energieverzehrelement läuft.
[0061] Bei diesem Schienenfahrzeug ist es bevorzugt, wenn das Energieverzehrelement als
Verformungsrohr und das Dämpfungselement der Dämpfungseinrichtung als Federelement
oder als Elastomerkörper ausgebildet ist. Ferner ist es bevorzugt, wenn das Dämpfungselement
der Dämpfungseinrichtung parallel zu dem Energieverzehrelement der Energieverzehreinrichtung
geschaltet ist, so dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der auffallende Kraftfluss
grundsätzlich sowohl durch das Dämpfungselement als auch das Energieverzehrelement
läuft.
[0062] Möglich wäre es dabei, wenn das Energieverzehrelement als Verformungsrohr mit einem
wagenkastenseitigen ersten Verformungsrohrabschnitt und einem gegenüberliegenden zweiten
Verformungsrohrabschnitt ausgebildet ist, wobei der zweite Verformungsrohrabschnitt
einen im Vergleich zum ersten Verformungsrohrabschnitt aufgeweiteten Querschnitt aufweist,
und wobei die Dämpfungseinrichtung in dem zweiten Verformungsrohrabschnitt integriert
ist.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Energieverzehrvorrichtung
- 2
- Kraftübertragungselement
- 2a
- wagenkastenseitiges Endabschnitt des Kraftübertragungselements
- 3
- Konterelement
- 4
- Führungsfläche
- 5a-c
- Durchgang
- 6
- Bolzen
- 7
- Kupplungsarm
- 10
- Dämpfungseinrichtung
- 11
- Dämpfungselement
- 12
- erste Druckplatte
- 13
- zweite Druckplatte
- 14
- erster Anschlag
- 15
- zweiter Anschlag
- 16
- Kegelring
- 17
- Führungsabschnitt
- 18
- Vorspannelement
- 19
- Schraubverbindung
- 20
- Energieverzehreinrichtung
- 21
- Energieverzehrelement
- 22
- erster Verformungsrohrabschnitt
- 23
- zweiter Verformungsrohrabschnitt
- 24
- Führungsfläche
- 25
- Führungsfläche
- 30
- Verformungsanzeige
- 31
- Abscherbolzen
- 32
- Signalblech
- 33
- Klotz
- L
- Längsrichtung der Energieverzehrvorrichtung
- 100
- Mittelpufferkupplung (Stand der Technik)
- 101
- Kupplungsstange (Stand der Technik)
- 102
- Kupplungskopf (Stand der Technik)
- 103
- Lagerbock (Stand der Technik)
- 110
- Dämpfungseinrichtung (Stand der Technik)
- 120
- Energieverzehreinrichtung (Stand der Technik)
- 121
- Verformungsrohr (Stand der Technik)
1. Energieverzehrvorrichtung für einen Wagenkasten eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere
Schienenfahrzeuges, wobei die Energieverzehrvorrichtung folgendes aufweist:
- eine Dämpfungseinrichtung (10) mit einem regenerativ ausgebildeten Dämpfungselement
(11) zum Abdämpfen von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräften;
und
- eine Energieverzehreinrichtung (20) mit einem destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement
(21), welches ausgelegt ist, nach Überschreiten einer vorab festlegbaren kritischen
Stoßkraft anzusprechen und durch plastische Verformung zumindest einen Teil der über
die Energieverzehrvorrichtung (1) übertragenen Stoßkräfte in Wärme und Verformungsarbeit
umzuwandeln und somit zu verzehren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämpfungseinrichtung (10) in der Energieverzehreinrichtung (20) derart integriert
ist, dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der Kraftfluss sowohl durch die Dämpfungseinrichtung
(10) als auch das Energieverzehrelement (20) läuft.
2. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 1, wobei
das Energieverzehrelement (21) als Verformungsrohr mit einem wagenkastenseitigen ersten
Verformungsrohrabschnitt (22) und einem gegenüberliegenden zweiten Verformungsrohrabschnitt
(23) ausgebildet ist, wobei der zweite Verformungsrohrabschnitt (23) einen im Vergleich
zum ersten Verformungsrohrabschnitt (22) aufgeweiteten Querschnitt aufweist, und wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) in dem zweiten Verformungsrohrabschnitt (23) integriert
ist.
3. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) eine erste und eine zweite Druckplatte (12, 13) aufweist,
zwischen welchen das Dämpfungselement (11) angeordnet ist, und wobei beim Einleiten
von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- oder Stoßkräften in die Energieverzehrvorrichtung
(1) die beiden Druckplatten (12, 13) unter gleichzeitiger Verkürzung des Abstandes
zwischen ihnen in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) relativ zueinander
verschiebbar sind.
4. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 3, wobei
der zweite Verformungsrohrabschnitt (23) zumindest eine Führungsfläche (24) aufweist,
mit welcher die erste und zweite Druckplatte (12, 13) derart wechselwirken, dass bei
einer Längsverschiebung dieser die Bewegung der ersten und/oder zweiten Druckplatte
(12, 13) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) geführt wird.
5. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) einen der ersten Druckplatte (12) zugeordneten ersten
Anschlag (14) und einen der zweiten Druckplatte (13) zugeordneten zweiten Anschlag
(15) aufweist, über welche die Längsverschiebbarkeit der beiden Druckplatten (12,
13) begrenzt wird, und wobei die Energieverzehrvorrichtung (1) ferner ein Kraftübertragungselement
(2) zum Einleiten von Zug- und Stoßkräften in die Dämpfungseinrichtung (10) aufweist,
wobei das Kraftübertragungselement (2) einen wagenkastenseitigen Endabschnitt (2a)
aufweist, welcher durch die erste Druckplatte (12), das Dämpfungselement (11) und
die zweite Druckplatte (13) hindurchläuft und an seinem wagenkastenseitigen Ende ein
Konterelement (3) aufweist, welches zumindest bei einer Zugkraftübertragung mit der
zweiten Druckplatte (13) zusammenwirkt und Zugkräfte von dem Kraftübertragungselement
(2) auf die zweite Druckplatte (13) überträgt.
6. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 5, wobei
der Endabschnitt (2a) des Kraftübertragungselements (2) eine Führungsfläche (4) aufweist,
welche mit entsprechenden Führungsflächen in Durchgängen (5a, 5b, 5c) der beiden Druckplatten
(12, 13) und des Dämpfungselements (11) zusammenwirkt und so bei einer Längsverschiebung
der Druckplatten (12, 13) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) eine
Führung dieser gestattet.
7. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) ferner einen Kegelring (16) aufweist, der am Übergang
zwischen dem ersten und dem zweiten Verformungsrohrabschnitt (22, 23) angeordnet ist
und derart mit dem zweiten Anschlag (15) zusammenwirkt, dass die bei einer Stoßkraftübertragung
von der zweiten Druckplatte (13) auf den zweiten Anschlag (15) übertragenen Kräfte
über den Kegelring (16) auf den ersten Verformungsrohrabschnitt (22) übertragen werden.
8. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 7, wobei
der Kegelring (16) einen Führungsabschnitt (17) aufweist, welcher zumindest teilweise
in den ersten Verformungsrohrabschnitt (22) hineinragt und an der Innenfläche (25)
des ersten Verformungsrohrabschnittes (22) anliegt.
9. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei
der Kegelring (16) mit dem zweiten Anschlag (15) in einem form- und/oder kraftschlüssigen
Eingriff steht.
10. Energieverzehrvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) ferner ein Vorspannelement (18) aufweist, welches den
zweiten Anschlag (15) gegen den Kegelring (16) vorspannt.
11. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 10, wobei
das Vorspannelement (18) als Führungsrohr ausgebildet ist, welches an seinem wagenkastenseitigen
Ende mit dem zweiten Anschlag (15) verbunden ist und mit seinem gegenüberliegenden
Ende an dem ersten Anschlag (14) anstößt und vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung
(20) einen konstanten Abstand zwischen den beiden Anschlägen (14, 15) festlegt.
12. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 11, wobei
das Führungsrohr (18) an der zumindest eine Führungsfläche (24) des zweiten Verformungsrohrabschnittes
(23) anliegt, und wobei die erste und zweite Druckplatte (13, 14) im Inneren des Führungsrohres
(18) aufgenommen und bei einer Übertragung von im normalen Fahrbetrieb auftretenden
Zug- oder Stoßkräften relativ zum Führungsrohr (18) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung
(1) bewegbar sind.
13. Energieverzehrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche ferner eine
Verformungsanzeige (30) aufweist, welche ausgelegt ist, nach bzw. beim Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung (20) die Inanspruchnahme des Energieverzehrelementes
(21) anzuzeigen.
14. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 13, wobei
die Verformungsanzeige (30) eine Triggerung (31) aufweist, welche bei einer plastischen
Verformung des Energieverzehrelementes (21) anspricht und die Verformungsanzeige (30)
initiiert.
15. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 14, wobei
die Verformungsanzeige (30) ein Signalelement (32) aufweist, welches über ein Abscherelement
an dem Energieverzehrelement (21) fixiert ist, wobei das Abscherelement bei einer
plastischen Verformung des Energieverzehrelementes (21) abschert und seine Haltefunktion
verliert.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Energieverzehrvorrichtung für einen Wagenkasten eines mehrgliedrigen Fahrzeuges,
insbesondere Schienenfahrzeuges, wobei die Energieverzehrvorrichtung folgendes aufweist:
- eine Dämpfungseinrichtung (10) mit einem regenerativ ausgebildeten Dämpfungselement
(11) zum Abdämpfen von im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- und Stoßkräften;
und
- eine Energieverzehreinrichtung (20) mit einem destruktiv ausgebildeten Energieverzehrelement
(21), welches ausgelegt ist, nach Überschreiten einer vorab festlegbaren kritischen
Stoßkraft anzusprechen und durch plastische Verformung zumindest einen Teil der über
die Energieverzehrvorrichtung (1) übertragenen Stoßkräfte in Wärme und Verformungsarbeit
umzuwandeln und somit zu verzehren,
wobei das Energieverzehrelement (21) als Verformungsrohr mit einem wagenkastenseitigen
ersten Verformungsrohrabschnitt (22) und einem gegenüberliegenden zweiten Verformungsrohrabschnitt
(23) ausgebildet ist, wobei der zweite Verformungsrohrabschnitt (23) einen im Vergleich
zum ersten Verformungsrohrabschnitt (22) aufgeweiteten Querschnitt aufweist, und wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) in dem zweiten Verformungsrohrabschnitt (23) derart
integriert ist, dass bei einer Übertragung von Stoßkräften der Kraftfluss sowohl durch
die Dämpfungseinrichtung (10) als auch das Energieverzehrelement (20) läuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungseinrichtung (10) eine erste und eine zweite Druckplatte (12, 13) aufweist,
zwischen welchen das Dämpfungselement (11) angeordnet ist, wobei beim Einleiten von
im normalen Fahrbetrieb auftretenden Zug- oder Stoßkräften in die Energieverzehrvorrichtung
(1) die beiden Druckplatten (12, 13) unter gleichzeitiger Verkürzung des Abstandes
zwischen ihnen in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) relativ zueinander
verschiebbar sind; und
dass der zweite Verformungsrohrabschnitt (23) zumindest eine Führungsfläche (24) aufweist,
mit welcher die erste und zweite Druckplatte (12, 13) derart wechselwirken, dass bei
einer Längsverschiebung dieser die Bewegung der ersten und/oder zweiten Druckplatte
(12, 13) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) geführt wird.
2. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 1, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) einen der ersten Druckplatte (12) zugeordneten ersten
Anschlag (14) und einen der zweiten Druckplatte (13) zugeordneten zweiten Anschlag
(15) aufweist, über welche die Längsverschiebbarkeit der beiden Druckplatten (12,
13) begrenzt wird, und wobei die Energieverzehrvorrichtung (1) ferner ein Kraftübertragungselement
(2) zum Einleiten von Zug- und Stoßkräften in die Dämpfungseinrichtung (10) aufweist,
wobei das Kraftübertragungselement (2) einen wagenkastenseitigen Endabschnitt (2a)
aufweist, welcher durch die erste Druckplatte (12), das Dämpfungselement (11) und
die zweite Druckplatte (13) hindurchläuft und an seinem wagenkastenseitigen Ende ein
Konterelement (3) aufweist, welches zumindest bei einer Zugkraftübertragung mit der
zweiten Druckplatte (13) zusammenwirkt und Zugkräfte von dem Kraftübertragungselement
(2) auf die zweite Druckplatte (13) überträgt.
3. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 2, wobei
der Endabschnitt (2a) des Kraftübertragungselements (2) eine Führungsfläche (4) aufweist,
welche mit entsprechenden Führungsflächen in Durchgängen (5a, 5b, 5c) der beiden Druckplatten
(12, 13) und des Dämpfungselements (11) zusammenwirkt und so bei einer Längsverschiebung
der Druckplatten (12, 13) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung (1) eine
Führung dieser gestattet.
4. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) ferner einen Kegelring (16) aufweist, der am Übergang
zwischen dem ersten und dem zweiten Verformungsrohrabschnitt (22, 23) angeordnet ist
und derart mit dem zweiten Anschlag (15) zusammenwirkt, dass die bei einer Stoßkraftübertragung
von der zweiten Druckplatte (13) auf den zweiten Anschlag (15) übertragenen Kräfte
über den Kegelring (16) auf den ersten Verformungsrohrabschnitt (22) übertragen werden.
5. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 4, wobei
der Kegelring (16) einen Führungsabschnitt (17) aufweist, welcher zumindest teilweise
in den ersten Verformungsrohrabschnitt (22) hineinragt und an der Innenfläche (25)
des ersten Verformungsrohrabschnittes (22) anliegt.
6. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei
der Kegelring (16) mit dem zweiten Anschlag (15) in einem form- und/oder kraftschlüssigen
Eingriff steht.
7. Energieverzehrvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei
die Dämpfungseinrichtung (10) ferner ein Vorspannelement (18) aufweist, welches den
zweiten Anschlag (15) gegen den Kegelring (16) vorspannt.
8. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 7, wobei
das Vorspannelement (18) als Führungsrohr ausgebildet ist, welches an seinem wagenkastenseitigen
Ende mit dem zweiten Anschlag (15) verbunden ist und mit seinem gegenüberliegenden
Ende an dem ersten Anschlag (14) anstößt und vor Ansprechen der Energieverzehreinrichtung
(20) einen konstanten Abstand zwischen den beiden Anschlägen (14, 15) festlegt.
9. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 8, wobei
das Führungsrohr (18) an der zumindest eine Führungsfläche (24) des zweiten Verformungsrohrabschnittes
(23) anliegt, und wobei die erste und zweite Druckplatte (13, 14) im Inneren des Führungsrohres
(18) aufgenommen und bei einer Übertragung von im normalen Fahrbetrieb auftretenden
Zug- oder Stoßkräften relativ zum Führungsrohr (18) in Längsrichtung (L) der Energieverzehrvorrichtung
(1) bewegbar sind.
10. Energieverzehrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche ferner
eine Verformungsanzeige (30) aufweist, welche ausgelegt ist, nach bzw. beim Ansprechen
der Energieverzehreinrichtung (20) die Inanspruchnahme des Energieverzehrelementes
(21) anzuzeigen.
11. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 10, wobei
die Verformungsanzeige (30) eine Triggerung (31) aufweist, welche bei einer plastischen
Verformung des Energieverzehrelementes (21) anspricht und die Verformungsanzeige (30)
initiiert.
12. Energieverzehrvorrichtung nach Anspruch 11, wobei
die Verformungsanzeige (30) ein Signalelement (32) aufweist, welches über ein Abscherelement
an dem Energieverzehrelement (21) fixiert ist, wobei das Abscherelement bei einer
plastischen Verformung des Energieverzehrelementes (21) abschert und seine Haltefunktion
verliert.