[0001] Die Erfindung betrifft ein als Wäschetrocknungsgerät ausgestaltetes Hausgerät mit
einem Hubmagneten, insbesondere einen Wärmepumpentrockner.
[0002] Wäschetrocknungsgeräte, die vorliegend von Interesse sind, sind beschrieben in den
Dokumenten
WO 2008/119611 A1,
WO 2007/093461 A1,
WO 2007/093467 A1, sowie auch
WO 2007/093468 A1. Jedes dieser Wäschetrocknungsgeräte weist eine Wärmepumpe auf, die eine mit Schmutz
in Form von Flusen, die bei einem Wäschetrocknungsvorgang anfallen, belastete Komponente
aufweist. Diese Komponente ist die Wärmesenke, an welcher die Wärmepumpe Wärme aus
deinem vorbeiströmenden Prozessluftstrom aufnimmt. Dort schlagen sich feinteilige
Flusen nieder, die regelmäßig entfernt werden müssen. Dazu ist jeweils eine Reinigungsvorrichtung
vorhanden, welche die belastete Komponente bzw. den Bereich der Wärmepumpe, in welchem
diese Komponente angeordnet ist, regelmäßig mit Hilfe von Spülflüssigkeit reinigt.
Das Zuführen der Spülflüssigkeit erfolgt durch einen entsprechend vorgesehenen Kanal
mit Hilfe eines zu gegebener Zeit zu öffnenden Spülventils sowie weiterer, jeweils
detailliert beschriebener Komponenten.
[0003] Hubmagnete werden häufig als Antrieb zur Aktivierung von Schaltvorgängen eingesetzt.
Zur Kosten- und Bauraumoptimierung können Hubmagnete verwendet werden, welche nur
eine begrenzte Einschaltdauer (z. B. von 10%) aufweist. Eine Überschreitung der zulässigen
Einschaltdauer, z. B. bei fehlerhafter Ansteuerung, kann zu einer Zerstörung des Hubmagneten
führen, wodurch unter Umständen Sicherheitsanforderungen nicht eingehalten werden
können. Zur Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen können bisher eine aufwendige Sicherheitsschaltung
(sog. "functional safety") oder ein Temperaturprotektor in der Hubmagnetspule verwendet
werden. Jedoch sind diese Lösungen vergleichsweise aufwändig und teuer. So kann eine
Einbringung eines Protektors in die Spule u. U. einen erheblichen Mehraufwand bedeuten,
da dies in der Regel nicht in einer Fertigungseinrichtung vorgesehen ist.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine preiswerte und zuverlässige
Möglichkeit zum Schutz eines Hubmagneten vor einer übermäßigen Stromzufuhr bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wir durch ein Wäschetrocknungsgerät nach dem unabhängigen Patentanspruch
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere den abhängigen Patentansprüchen
entnehmbar.
[0006] Das als Wäschetrocknungsgerät ausgestaltete Hausgerät umfasst eine Wärmepumpe mit
einem Hubmagneten, wobei mittels des Hubmagneten ein Spülventil der Wärmepumpe schaltbar
ist. Der Hubmagnet und ein Kaltleiter-Widerstand mit nichtlinearem Widerstandsverlauf
sind in Reihe geschaltet, wobei der Kaltleiterwiderstand mittels eines Stromflusses
erwärmbar ist und bei einem Überschreiten einer vorbestimmten Grenztemperatur hochohmig
wird und wobei die Grenztemperatur so eingestellt ist, dass sie vor Überschreiten
einer zulässigen Einschaltdauer des Hubmagneten erreicht wird. Dadurch, dass der Kaltleiterwiderstand
sich durch den Stromfluss erwärmen kann und beim Überschreiten der Grenztemperatur
hochohmig wird, wird der Strom auf ein für den Hubmagneten unkritisches Maß begrenzt.
[0007] Auf die Ausführung der Wärmepumpe kommt es im Rahmen der Erfindung nicht unbedingt
an. Vorliegend verfügt die Wärmepumpe über eine Wärmequelle, die zum Aufheizen eines
Prozessluftstroms für den Trocknungsprozess dient, und eine Wärmesenke, die zum Abkühlen
des Prozessluftstroms dient. Dabei wird Wärme, die die Wärmepumpe in der Wärmesenke
aufnimmt, zur Wärmequelle gepumpt und dort, bei erhöhter Temperatur, wieder abgegeben.
Einzelheiten zur Ausführung einer Wärmepumpe ergeben sich aus den eingangs zitierten
Dokumenten, auf welche hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
[0008] Die Erfindung ist nicht unbedingt auf eine spezielle Funktion des Spülventils beschränkt.
Von besonderem Interesse ist vorliegend allerdings die Anwendung der Erfindung an
einem Spülventil, welches dazu dient, einem durch Schmutz belasteten Bereich der Wärmepumpe
zwecks Abspülens und Entsorgen solchen Schmutzes eine Spülflüssigkeit zuzuführen.
Bei dem Schmutz kann es sich um Flusen handeln, wie sie sich im Bereich der Wärmesenke,
an welcher es zum Auskondensieren von Feuchtigkeit aus einem mit Wasserdampf und Flusen
beladenen Luftstrom kommt, welcher die Wärmesenke umströmt, anfallen und aufgrund
der Anwesenheit der Feuchtigkeit regelrecht mit der Wärmesenke verkleben.
[0009] Durch Einbringung des Kaltleiterwiderstands werden folgende Vorteile erreicht: es
kann ein kostengünstiger Hubmagnet mit verminderter Einschaltdauer eingesetzt werden
kann und auf eine aufwändige Sicherheitsschaltung auf der Elektronik verzichtet werden.
Auch kann auch einen Temperaturprotektor in der Hubmagnetspule verzichtet werden.
[0010] Der Kaltleiterwiderstand kann beispielsweise als Kaltleiterwiderstand auf Keramikbasis,
z. B. mit Bariumtitanat, oder auf Polymerbasis, z. B. mit rußpartikelbefülltem Kunststoff,
ausgeführt sein.
[0011] Es ist zur einfachen und genauen Schaltung des Hubmagneten vorteilhaft, wenn der
Hubmagnet zu seiner Ansteuerung mit einer elektronischen Steuerung verbunden ist.
[0012] Es ist auch vorteilhaft, wenn die Grenztemperatur so eingestellt ist, dass eine regelgerechte
Aktivierung des Hubmagneten den Kaltleiterwiderstand auf eine Temperatur unter der
Grenztemperatur erwärmt. In anderen Worten erfolgt die Dimensionierung des Kaltleiterwiderstands
dann so, dass der Einschaltstromstoß und der Arbeitsstrom des Hubmagneten im erforderlichen
Zeitintervall den Kaltleiterwiderstand nicht hochohmig werden lässt.
[0013] Es wird ferner ein Hausgerät bevorzugt, bei dem eine regelgerechte Aktivierung in
einem Zeitraum von etwa 5-10 Sekunden erfolgt.
[0014] Das Hausgerät kann als Waschvolltrockner oder als separater Trockner vorliegen.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung schematisch anhand eines Ausführungsbeispiels genauer
dargestellt.
- FIG 1
- zeigt ein Schaltbild zum Betrieb eines Hubmagneten in einem Wärmepumpentrockner.
[0016] FIG 1 zeigt ein Wäschetrocknungsgerät 7 mit einer Wärmepumpe 8, wobei die Wärmepumpe
8 mit einem Spülventil 9 ausgestattet ist. Das Spülventil 9 dient dazu, einen Kanal
freizugeben, durch welchen einem mit Flusen belasteten Bereich der Wärmepumpe 8, insbesondere
dem Bereich, in welchem die Wärmesenke der Wärmepumpe 8 angeordnet ist, Spülflüssigkeit
zum Abspülen und Entfernen der Flusen zuzuführen. Die Wärmepumpe 8 ist vorliegend
nur schematisch dargestellt, da es für die vorliegende Erläuterung auf ihren inneren
Aufbau nicht wesentlich ankommt. Jedenfalls verfügt die Wärmepumpe 8 über eine Wärmequelle,
die vorliegend zum Aufheizen eines Prozessluftstroms für den Trocknungsprozess dient,
und eine Wärmesenke, die zum Abkühlen des Prozessluftstroms dient. Dabei wird Wärme,
die die Wärmepumpe 8 in der Wärmesenke aufnimmt, zur Wärmequelle gepumpt und dort,
bei erhöhter Temperatur, wieder abgegeben.
[0017] Zum Schalten des Spülventils 9 wird ein Hubmagnet 4 verwendet. Zur Betätigung des
Hubmagneten 4 sind zwischen zwei Wechselstrom-Stromversorgungsanschlüssen 1,2 in Reihe
geschaltet:
- (i) ein Schaltrelais 3 zum wahlweisen Öffnen und Schließen eines durch die Wechselstrom-Stromversorgungsanschlüsse
1,2 speisbaren zugehörigen Stromkreises,
- (ii) der stromgesteuerte Hubmagneten 4 und
- (iii) ein Kaltleiter- (PTC; "Positive Temperature Coefficient"-) Widerstand 5.
Das Schaltrelais 3 wird mittels einer elektronischen Schaltung 6 aktiviert, welche
einen Microcontroller aufweist. Der Hubmagnet 4 ist mechanisch mit dem Spülventil
9 zu dessen Öffnen und Schließen verbunden.
[0018] Die Aktivierung des Hubmagneten 4 braucht nur für einen Zeitraum von ca. 5-10 s erfolgen.
Im Anschluss sind Pausenzeiten von mehreren Minuten vorgesehen. Zur Kosten- und Bauraumoptimierung
wird ein Hubmagnet 4 verwendet werden, welcher nur eine begrenzte zulässige Einschaltdauer
(ED) von z. B. 10% aufweist. Eine Überschreitung der zulässigen Einschaltdauer kann
zu einer Zerstörung des Hubmagneten 4 führen, oder es können Sicherheitsanforderungen
nicht eingehalten werden.
[0019] Der Kaltleiterwiderstand 5 weist einen nichtlinearem Widerstandsverlauf auf, bei
dem typischerweise unterhalb einer vorbestimmtem Grenztemperatur ein ohmscher Widerstand
vergleichsweise gering ist und sich auch nur wenig ändert, während oberhalb der Grenztemperatur
der Kaltleiterwiderstand schnell hochohmig wird. Der Kaltleiterwiderstand 5 ist mittels
eines Stromflusses durch ihn hindurch erwärmbar. Die Grenztemperatur ist so eingestellt,
dass sie vor Überschreiten einer zulässigen Einschaltdauer des Hubmagneten erreicht
wird, während bei regelgerechter Aktivierung (Einschaltstromstoss und Arbeitsstrom)
des Hubmagneten von hier ca. 5-10 Sekunden der Kaltleiter-Widerstand nur auf eine
Temperatur unterhalb der Grenztemperatur erwärmt wird.
[0020] Bei Schließen des Schaltrelais 3 fließt Strom durch den Stromkreis und lässt erstens
den Hubmagneten 4 schalten und erwärmt zweitens den Kaltleiter-Widerstand 5. Bei regelgerechter
bzw. ordnungsgemäßer Betätigung des Schaltrelais 3 bleibt der Kaltleiterwiderstand
5 niedrigohmig, wird die Grenztemperatur mittels der Ströme nicht erreicht. Bei einer
Fehlfunktion kann es jedoch vorkommen, dass das Schaltrelais 3 länger schließt. Erreicht
dann die Temperatur im Kaltleiterwiderstand 5 die Grenztemperatur, was vor Überschreiten
einer zulässigen Einschaltdauer des Hubmagneten 4 geschieht, wird der Kaltleiterwiderstand
5 hochohmig und begrenzt den Stromfluss durch den Stromkreis, wodurch der Hubmagnet
4 vor einer Beschädigung geschützt wird.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Wechselstrom-Stromversorgungsanschluss
- 2
- Wechselstrom-Stromversorgungsanschluss
- 3
- Schaltrelais
- 4
- Hubmagnet
- 5
- Kaltleiterwiderstand
- 6
- elektronische Schaltung
- 7
- Wäschetrocknungsgerät
- 8
- Wärmepumpe
- 9
- Spülventil
1. Wäschetrocknungsgerät (7), aufweisend eine Wärmepumpe (8) mit einem Hubmagneten (4),
wobei mittels des Hubmagneten (4) ein Spülventil (9) der Wärmepumpe (8) schaltbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmagnet (4) und ein Kaltleiterwiderstand (5) mit nichtlinearem Widerstandsverlauf
in Reihe geschaltet sind, wobei der Kaltleiterwiderstand (5) mittels eines Stromflusses
erwärmbar ist und bei einem Überschreiten einer vorbestimmten Grenztemperatur hochohmig
wird und wobei die Grenztemperatur so eingestellt ist, dass sie vor Überschreiten
einer zulässigen Einschaltdauer des Hubmagneten (4) erreicht wird.
2. Wäschetrocknungsgerät (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmagnet (4) zu seiner Ansteuerung mit einer elektronischen Steuerung (6) verbunden
ist.
3. Wäschetrocknungsgerät (7) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenztemperatur so eingestellt ist, dass eine regelgerechte Aktivierung des Hubmagneten
(4) den Kaltleiterwiderstand (4) auf eine Temperatur unter der Grenztemperatur erwärmt.
4. Wäschetrocknungsgerät (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine regelgerechte Aktivierung des Hubmagneten (4) in einem Zeitraum von etwa 5-10
Sekunden erfolgt.