[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Band für eine Maschine zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Bands.
[0002] Die beispielsweise in Presssektionen von Papiermaschinen eingesetzten Endlosbänder
bewegen sich zusammen mit dem zu fertigenden Bahnmaterial durch einen oder mehrere
Pressnips hindurch, wo beispielsweise durch das Gegeneinanderpressen zweier Walzen
unter Zwischenanordnung des Bands und des zu fertigenden Bahnmaterials einerseits
das Bahnmaterial verdichtet wird, andererseits Flüssigkeit aus diesem herausgepresst
wird. Die herausgepresste Flüssigkeit soll mit dem bzw. durch das Band hindurch abgeführt
werden. Dazu ist es erforderlich, dieses Band mit einer zur Aufnahme der Flüssigkeit
geeigneten porösen bzw. mit Hohlräumen versehenen Struktur bereitzustellen. Eine derartige
Struktur unterliegt jedoch selbstverständlich auch der im Bereich eines Pressnips
auftretenden Pressbelastung, so dass durch die ständige Kompression und Entspannung
die Gefahr einer Materialermüdung besteht bzw. die Porosität und somit die zur Verfügung
stehenden Hohlräume über die Betriebslebensdauer hinweg stark abnehmen können.
[0003] Es ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein Band für eine Maschine zur
Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, bzw. ein Verfahren
zur Herstellung desselben vorzusehen, mit welchen bei verbesserter Flüssigkeitsabführeigenschaft
eine höhere Standfestigkeit erzielt werden kann.
[0004] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
ein Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial,
insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur und wenigstens eine
Lage aus Fasermaterial, wobei wenigstens ein Teil der Fasern der wenigstens einen
Lage aus Fasermaterial wenigstens teilweise mit einem einen Film bildenden ersten
Polymermaterial überzogen ist und wobei aus einem zweiten Polymermaterial und Fasern
der wenigstens einen Faserlage eine für Fluid permeable Verbundstruktur gebildet ist,
indem das zweite Polymermaterial zwischen diesen Fasern gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt.
[0005] Mit anderen Worten wird in der zumindest eine Lage aus Fasermaterial wenigstens ein
Teil der Fasern wenigstens teilweise mit einem Film aus einem ersten Polymermaterial
überzogen. Ferner wird eine permeable Verbundstruktur aus einem zweiten Polymermaterial
und Fasern der Faserlage gebildet, indem das zweite Polymermaterial zwischen Fasern
der wenigstens einen Faserlage gebildete Hohlräume teilweise füllt und/oder überbrückt.
Hierbei wird ein aus dem zweiten Polymermaterial aufgebautes Gebilde bereitgestellt,
das in seiner räumlichen Gestalt insbesondere zumindest teilweise zusammenhängend,
vorzugsweise vollständig zusammenhängend und unregelmäßig ausgebildet ist. In das
polymere Gebilde sind Fasern der Faserlage zumindest teilweise eingebettet.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Band wirken die durch zwei Polymermaterialien generierten
Effekte zusammen. Zum einen werden die Fasern bzw. zumindest ein Teil derselben mit
einem ersten einen Film bildenden Polymermaterial überzogen und dadurch in ihrer Struktur
gestützt bzw. versteift. Bereits dieser Überzug kann eine Vernetzung der einzelnen
Fasern untereinander bilden, so dass unter Berücksichtigung der elastischen Eigenschaften
des für den Überzug vorgesehenen Polymermaterials eine deutlich bessere Rückstellcharakteristik
mit verminderter Materialermüdung kombiniert werden kann. Durch das weiterhin vorhandene
und mit der Lage aus Fasermaterial eine permeable Verbundstruktur bildende zweite
Polymermaterial, welches insbesondere Hohlräume zwischen den bereits Fasern der wenigstens
einen Faserlage überbrückt und/oder füllt, kann das Wasseraufnahme- und Abführvermögen
dieser Lage gezielt eingestellt werden.
[0007] Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang, dass das zweite Polymermaterial an sich nicht
porös oder permeabel, insbesondere bspw. nicht geschäumt, ist, sondern dass durch
das nur teilweise Überbrücken und/oder Füllen der zwischen den Fasern gebildeten Hohlräume
eine permeable Verbundstruktur gebildet wird.
[0008] Vorzugsweise sind zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung-
und/oder Faserberührungsstellen durch das den Film bildende erste Polymermateial miteinander
verklebt. Durch die Verklebung der Fasern der Lage bildet sich ein zusammenhängendes
Netzwerk aus miteinander verbundenen Fasern aus. Dieses Fasernetzwerk trägt wesentlich
zu den elastischen Eigenschaften und dem Rücksprungvermögen der zumindest einen Lage
aus Fasermaterial bei.
[0009] Ferner umfasst die das zweite Polymermaterial umfassende permeable Verbundstruktur
vorzugsweise zumindest teilweise zusammenhängende räumliche und/oder flächige polymere
Gebilde, die in der zumindest einen Lage aus Fasermaterial unregelmäßig angeordnet
sind. Vorzugsweise bildet das zweite Polymermaterial eine einstückige, d.h. vollständig
zusammenhängende, und permeable Polymerschicht in der zumindest einen Lage aus Fasermaterial
aus. Die Polymerschicht ist hierbei insbesondere elastisch kompressibel. Die Polymerschicht
kann sich hierbei je nach Einsatzzweck über die Breite der Lage aus Fasermaterial
oder nur über einen Teil der Breite der Lage aus Fasermaterial erstrecken. In beiden
Fällen erstreckt sich die Polymerschicht aber auf der gesamten Länge des Bandes.
[0010] Unter einer einstückigen Polymerschicht ist hierbei eine Polymerschicht zu verstehen,
die aus einem einzigen zusammenhängenden Stück gebildet ist. Zur Bereitstellung der
Permeabilität weist die Polymerschicht sich durch diese erstreckende Öffnungen auf,
wobei die Öffnungen in der Polymerschicht dadurch gebildet sind, indem das die Polymerschicht
bildende Polymermaterial zwischen Fasern der Faserlage gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt. Zum Nachweis der Einstückigkeit der permeablen Polymerschicht
kann das Fasermaterial, wenn dieses bspw. aus Polyamid ist, bspw. mittels Ameisensäure
herausgelöst werden.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das die Hohlräume
zwischen Fasern zumindest teilweise füllende und/oder überbrückende zweite Polymermaterial
wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, an Abschnitten der Fasern angelagert
ist, die mit dem den Film bildenden ersten Polymermaterial überzogenen sind. In diesem
Fall wirkt das den Film bildende erste Polymermaterial zusätzlich als Halftvermittler
zwischen dem zweiten Polymermaterial und den Fasern der zumindest einen Faserlage.
[0012] Das erste Polymermaterial und das zweite Polymermaterial umfasst bevorzugt jeweils
ein elastomeres Polymer, insbesondere ist das erste und das zweite Polymermaterial
ein elastomeres Polymer.
[0013] Beispielhaft umfasst das zweite Polymermaterial allein oder in Kombination ein thermoplastisches
Elastomer, insbesondere ein thermoplastisches elastomeres Polyurethan, ein Polyetherblockpolyamid,
ein Polyamid bevorzugt der Typen PA 11, PA 12, PA 6.10 oder PA 6.12, insbesondere
ist das zweite Polymermaterial eines der vorgenannten Materialien.
[0014] Wie noch später beschrieben wird, kann das erste Polymermaterial bspw. in Form einer
wässrigen Dispersion aus partikelförmigem erstem Polymermaterial in die zumindest
eine Lage aus Fasermaterial appliziert werden. Solche wässrigen Dispersionen sind
beispielsweise unter dem Namen "witcobond polymer dispersion" bekannt und werden beispielsweise
von der Firma Baxenden Chemicals Ltd. in England vertrieben.
[0015] Vorzugsweise weist das erste Polymermaterial, mit welchem die Fasern überzogen sind,
einen höheren Schmelzpunkt auf, als das zweite Polymermaterial. Somit wird es möglich,
das eine permeable Verbundstruktur ausbildende zweite Polymermaterial einzubringen,
nachdem die Fasern bereits mit dem ersten Polymermaterial überzogen worden sind, ohne
bei der zum Aufschmelzen des Ausgangsmaterials für das eine permeable Verbundstruktur
ausbildende zweite Polymermaterial erforderlichen Erwärmung den Überzug der Fasern
zu beeinträchtigen.
[0016] Der Fasern zumindest abschnittweise überziehende Film aus dem ersten Polymermaterial
hat vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 1µm bis 20µm. Vorzugsweise hat der aus
dem ersten Polymermaterial gebildete Film eine gleichmäßige Dicke.
[0017] Wenigstens ein Teil der Fasern der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial kann mit
mehreren Filmlagen von erstem Polymermaterialien überzogen sein. Denkbar ist in diesem
Zusammenhang, dass zumindest einige der mehreren Filmlagen zueinander unterschiedliche
Eigenschaften haben. Diese unterschiedlichen Eigenschaften können sich bspw. durch
zueinander unterschiedliche erste Polymermaterialien ergeben, welche für die jeweiligen
Filmlagen verwendet werden.
[0018] Nach einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine
äußere Faserlage, in der das erste und das zweite Polymermaterial eingebracht ist,
eine Bahnmaterialkontaktseite des Bandes bereitstellt.
[0019] Vorzugsweise haben das erste und das zweite Polymermaterial zueinander unterschiedliche
elastische Eigenschaften.
[0020] Ganz generell kann sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktseite das Fasern der
wenigstens einen Faserlage überziehende erste Polymermaterial bis zu einer Tiefe von
10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%, ganz besonders bevorzugt
bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die Gesamtdicke des Bandes erstrecken.
Bei vollständiger Durchdringung des ersten Polymermaterials über die Dicke der Faserlage
kann eine gute Anbindung des in die Lage eingebrachten zweiten Polymermaterials bereitgestellt
werden, und zwar unabhängig davon, ob das zweite Polymermaterial auf der gesamten
Dicke der Lage oder nur lokal in einem begrenzten Dickenbereich in der Lage aus Fasermaterial
angeordnet ist.
[0021] Eine weitere konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich ausgehend
von der Bahnmaterialkontaktseite das Hohlräume zwischen Fasern der wenigstens einen
Faserlage überbrückende und/oder füllende zweite Polymermaterial bis zu einer Tiefe
von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis 30%, bezogen auf die Gesamtdicke
des Bandes erstreckt. In diesem Fall erstreckt sich also das die Hohlräume zwischen
Fasern der zumindest einen Faserlage teilweise füllende zweite Polymermaterial nicht
über die gesamte Dicke der Faserlage, sondern ist im Wesentlichen im Bereich der Bahnmaterialkontaktseite
angeordnet. Das im Bereich der Bahnmaterialkontaktseite angeordnete die Hohlräume
füllende zweite Polymermaterial stellt große lokale Flächenelemente bereit, wodurch
beim Durchlauf des erfindungsgemäßen Bandes durch einen Pressnip deutlich geringere
lokale Druckunterschiede auf der Bahnmaterialkontaktseite erzeugt werden, als bei
einer unbeschichteten die Bahnmaterialkontaktseite bereitstellenden Faserlage. Dies
wirkt sich insbesondere positiv auf eine gleichmäßige und markierungsfreie Entwässerung
der Papierbahn im Pressnip aus.
[0022] Von Vorteil ist im oben genannten Zusammenhang, wenn 80% des Hohlräume zwischen Fasern
der wenigstens einen Faserlage überbrückenden und/oder füllenden zweiten Polymermaterials
auf 80% der Dicke, insbesondere auf 40% der Dicke des Bandes angeordnet ist.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs genannte
Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Bandes zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
- a) Bereitstellen wenigstens einer Lage (20) aus Fasermaterial,
- b) wenigstens teilweises Überziehen wenigstens eines Teils der Fasern (26) der wenigstens
einen Lage (20) aus Fasermaterial mit einem Film aus einem ersten Polymermaterial
(28),
- c) Bilden einer für Fluid permeablen Verbundstruktur (30) aus einem zweiten Polymermaterial
und Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20), indem bewirkt wird, dass das
zweite Polymermaterial (30) zwischen Fasern (26) gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt.
[0024] Vorzugsweise wird bei der Maßnahme c) so vorgegangen, dass sich das zweite Polymermaterial
zumindest teilweise, insbesondere vollständig, an bereits mit dem ersten Polymermaterial
überzogenen Abschnitten der Fasern angelagert. Durch die Verwendung des ersten, auf
Faser einen Film bildenden Polymermaterials wird bspw. nach Anschmelzen des zweiten
Polymermaterials dessen Anhaftung an den Fasern wesentlich verbessert, was zu einer
deutlich verlängerten Dauerhaftigkeit der Produktperformance auf der Papiermaschine
führt. Das erste Polymermaterial hat hierbei zusätzlich zur Funktion der Aussteifung
der Lage aus Fasermaterial die Aufgabe die Anhaftung des zweiten Polymermaterials
an den Fasern zu verbessern.
[0025] Um die Fasern der zumindest einen Faserlage miteinander zu verbinden und um damit
ein Netzwerk aus Fasern bereitzustellen, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass bei Maßnahme b) zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage
an Faserkreuzung- und/oder Faserberührungsstellen durch das erste Polymermateial miteinander
verklebt werden.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Maßnahme b) das Einbringen einer wässrigen Dispersion aus
partikulärem, insbesondere feinpartikulärem, ersten Polymermaterial in die wenigstens
eine Lage aus Fasermaterial sowie den Entzug von Flüssigkeit aus der in der wenigsten
einen Faserlage eingebrachten Dispersion. Dies bedeutet, dass der Fasern der zumindest
einen Faserlage überziehende Film im Wesentlichen, insbesondere vollständig, dadurch
gebildet wird, indem der partikulären Polymerdispersion Flüssigkeit entzogen wird
und sich die Polymerpartikel einen Film bildend an den Fasern anlagern.
[0027] In einem weiteren Bearbeitungsschritt kann die Oberfläche dann in Ihrer Topographie
dergestalt beeinflusst werden, dass diese eine für die Gestaltung der darauf zu fertigenden
Bahnware vorteilhafte Ausgestaltung einnimmt. Dabei ist bevorzugt eine Glättung der
Bahnmaterialkontaktseite z.B. durch Kalandrierung herbeizuführen. Daher sieht eine
weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere vor, dass nach
Maßnahme c) die Bahnmaterialkontaktseite des Bandes in einer weiteren Maßnahme unter
Verwendung von Druck und/oder Temperatur bearbeitet, insbesondere geglättet und/oder
verdichtet wird.
[0028] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die wenigstens eine Lage
aus Fasermaterial mit dem ersten und dem zweiten Polymermaterial nach Maßnahme c)
in einer weiteren Maßnahme unter Verwendung von Druck und/oder Temperatur komprimiert
wird. Hierdurch wird eine Vorkompaktierung dieser Lage erreicht.
[0029] Beispielhaft weisen wenigstens 50% der Partikel des feinpartikulären ersten Polymermaterials
eine Größe im Bereich von 2,0nm bis 10 µm auf. Denkbar ist in diesem Zusammenhang,
dass sämtliche Partikel des feinpartikulären ersten Polymermaterials eine Größe von
maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
[0030] Allgemein soll unter der Größe eines Partikels dessen maximale räumliche Ausdehnung
in einer Raumrichtung, d.h. Länge oder Breite oder Höhe, verstanden werden.
[0031] Um die Fasern der Faserlage in einer Vielzahl von Eigenschaften beeinflussen zu können,
sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Maßnahme b) mehrmals
durchgeführt wird zum Bereitstellen eines mehrlagigen bzw. mehrschichtigen Fasern
der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial überziehenden Films. Dabei kann zur Beeinflussung
der Stabilität der so überzogenen Fasern vorgesehen sein, dass bei wenigstens zwei
Durchführungen der Maßnahme b) die Fasern der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial
mit unterschiedlichem ersten Polymermaterial überzogen werden.
[0032] Eine weitere Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Maßnahme
c) das Einbringen des zweiten Polymermaterials in Partikelform in vorzugsweise wässriger
Dispersion in die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial sowie das Aufschmelzen des
in der wenigsten einen Faserlage eingebrachten zweiten Polymermaterials in Partikelform
umfasst. In diesem Fall wird die das zweite Polymermaterial umfassende permeable Verbundstruktur
dadurch gebildet, indem das zweite Polymermaterial nach seinem Einbringen in die zumindest
eine Lage aus Fasermaterial aufgeschmolzen wird, sich an die Fasern anlagert und nachfolgend
das aufgeschmolzene zweite Polymermaterial an den Fasern haftend wieder erstarrt.
[0033] Auch hier kann vorzugsweise vor dem Aufschmelzen des partikelförmigen zweiten Polymermaterials
Flüssigkeit aus der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial abgezogen werden.
[0034] Vorzugsweise umfasst das erste und das zweite partikelförmige Polymermaterial ein
Elastomer, insbesondere ist das erste und das zweite partikelförmige Polymermaterial
ein Elastomer. Bei dem Elastomer kann es sich insbesondere um Polyurethan handeln.
[0035] Insbesondere kann das erste Polymermaterial in Partikelform eine kleinere Partikelgröße
als das zweite Polymermaterial in Partikelform haben.
[0036] Um sicherzustellen, dass beim Aufschmelzen der partikulären zweiten Polymermaterials
zum Bilden der permeablen Verbundstruktur nicht auch der Überzug der Fasern beeinträchtigt
wird, wird vorgeschlagen, dass das bei der Maßnahme b) verwendete partikelförmige
erste Polymermaterial einen höheren Schmelzpunkt aufweist, als das bei der Maßnahme
c) verwendete partikelförmige zweite Polymermaterial.
[0037] Gute Ergebnisse bei der Applikationsfähigkeit des zweiten Polymermaterials werden
erzielt, wenn 50 Vol % des Gesamtvolumens aller Teilchen des zweiten Polymermaterials
(Mittelwert d50) eine Partikelgröße zwischen 20µm und 150µm, bevorzugt zwischen 50µm
und 100µm haben.
[0038] Die Maßnahme a) kann das Festlegen, vorzugsweise Vernadeln, der wenigstens einen
Lage aus Fasermaterial an einer Tragestruktur umfassen. Denkbar ist in diesem Zusammenhang,
dass das Verbinden der zumindest einen Lage aus Fasermaterial mit der Tragestruktur
vor dem Applizieren des ersten und zweiten Polymermaterials erfolgt oder dass alternativ
dazu zuerst das erste und das zweite Polymermaterial in die zumindest eine Lage aus
Fasermaterial appliziert wird, bevor ein Verbinden dieser mit der Tragestruktur erfolgt.
[0039] Die Tragestruktur kann gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet sein. Denkbar ist
in diesem Zusammenhang auch, dass die Tragestruktur eine einstückige polymere Gitterstruktur
umfasst oder aus dieser gebildet ist, wie diese bspw. in der
EP0285376 beschrieben ist. Denkbar ist ganz allgemein jedwede textile Flächenstruktur, welches
geeignet ist als lastaufnehmende Tragestruktur zu fungieren.
[0040] Ferner kann die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial insbesondere als Vlieslage
ausgebildet sein.
[0041] Die Maßnahme c) kann nach der Maßnahme b) durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass
zunächst die Fasern mit dem dafür vorgesehenen ersten Polymermaterial überzogen werden,
beispielsweise durch Auftrag einer einen Film bildenden Polymerdispersion und anschließendem
Trocknen, bzw. Entfernen des flüssigen Mediums. Erst danach erfolgt der Auftrag des
zweiten, bevorzugt partikelförmigen Polymermaterials. Wird das Verfahren so geführt,
dass sich das zweite Polymermaterial an Stellen der Fasern anlagert, die bereits mit
einem Film aus dem ersten Polymermaterial überzogen sind, erfolgt in Folge eines Trocknungs-
und Aufschmelzprozesses eine Verbindung des zweiten Polymermaterials mit den bereits
mit einem Polymerfilm beschichteten Fasern, wodurch eine permeable, hochelastische
Verbundstruktur für den Bahntransport in der bahnbildenden Maschine gebildet wird.
[0042] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, die Maßnahmen b) und c) gleichzeitig
durchzuführen.
[0043] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Prinzip-Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Bandes; in einer Zwischenproduktionsphase,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht von Fasermaterial mit überzogenen Fasern und einer permeablen
Verbundstruktur mit Polymermaterial;
- Fig. 3
- eine Elektronenmikroskopaufnahme eines erfindungsgemäßen Pressfilzes im Querschnitt.
- Fig. 4
- eine Elektronenmikroskopaufnahme der Bahnmaterialkontaktseite mit einer permeablen
Verbundstruktur aus Fasern und Polymermaterial;
- Fig. 5
- eine weitere Elektronenmikroskopaufnahme der Bahnmaterialkontaktseite mit einer permeablen
Verbundstruktur aus Fasern und Polymermaterial.
[0044] Die Fig. 1 zeigt in einer Zwischenproduktionsphase in Schnittdarstellung ein Band
10, wie es beispielsweise in einer Presssektion einer Papiermaschine eingesetzt werden
kann. Das Band 10 umfasst eine Tragestruktur 12, die beispielsweise als Gewebe, als
Gelege oder als Spiral-Link-Struktur ausgebildet sein kann. An einer Maschinenkontaktseite
14 der Tragestruktur 12 kann eine Lage 16 aus Fasermaterial vorgesehen sein, die mit
der Tragestruktur 12 beispielsweise durch Vernadeln verbunden sein kann. An einer
Bahnmaterialkontaktseite 18 ist im dargestellten Beispiel eine Lage 20 und eine Lage
40 aus Fasermaterial vorgesehen. Auch diese sind mit der Tragestruktur 12 vorzugsweise
durch Vernadeln fest verbunden.
[0045] Die Fasern der beiden Lagen 20 und 40 sind mit einem einen Film bildenden ersten
Polymermaterial überzogen. Das den Film bildende erste Polymermaterial kann auch die
Lagen 12 und 16 ganz oder teilweise überziehen.
[0046] Hierzu wird in der Lage 20 aus Fasermaterial eine Vielzahl von feinen Partikeln 22
aus dem ersten Polymermaterial appliziert. Diese Partikel 22 verteilen bevorzugt auf
der gesamten Dicke der Lage 20 aus Fasermaterial. Dazu kann so vorgegangen werden,
dass eine wässrige Dispersion aus feinpartikulärem ersten Polymermaterial 22 mit einem
Gewichtsanteil von etwa 2 bis 10% der Partikel 22 von der Bahnmaterialkontaktseite
18 des Bandes her in die Lage 20 appliziert wird.
[0047] Nachfolgend wird die Flüssigkeit aus den Lagen 20, 40 und 16 aus Fasermaterial und
auch der Tragestruktur 12 bspw. durch Verdampfen entfernt, wodurch sich ein Fasern
dieser Lagen zumindest teilweise überziehender Film ausbildet.
[0048] Dieser Vorgang des Einbringens eines einen Film bildenden ersten Polymermaterials,
den Trocken- und Filmbildungsprozess und damit das Überziehen und teilweise Verbinden,
bzw. Einbetten der Fasern kann mehrfach wiederholt werden, so dass sich ein entsprechender
mehrlagiger Überzug an den Fasern bildet. Die hierfür eingesetzten Materialien können
sich bspw. von Filmlage zu Filmlage unterscheiden.
[0049] Nachdem die Fasern der Lage 20 aus Fasermaterial zum größten Teil mit dem ersten
Polymermaterial, insbesondere elastischem Polyurethanmaterial, überzogen worden sind,
kann dann in einer weiteren Bearbeitungsphase ein zweites partikelförmiges Polymermaterial
eingegeben werden, dessen Partikel dann beispielsweise so dimensioniert sind, dass
wenigstens 50% des Gesamtvolumens aller Partikel davon eine Größe im Bereich von 20
µm bis 120 µm aufweisen. Auch diese Partikel werden sich in Abstimmung auf die Porosität
der Lage 20 aus bereits überzogenem Fasermaterial im Innenvolumenbereich verteilen,
wobei aufgrund der grundsätzlich größeren Partikel diese sich verstärkt im oberflächennahen
Bereich, d.h. im Bereich der Bahnmaterialkontaktseite 18, ansammeln werden. Kleinere
Partikel können ggf. tiefer in die Gesamtstruktur (Lagen 20, 12, 16) eindringen.
[0050] Nachfolgend findet ein Aufschmelzvorgang statt, in welchem nunmehr das partikelförmige
zweite Polymermaterial aufgeschmolzen wird. Da das die permeable Schicht ausbildende
zweite Polymermaterial vorzugsweise einen niedereren Schmelzpunkt aufweist als das
erste Polymermaterial, mit welchem die Fasern der Lage 20 von Fasermaterial überzogen
worden sind, ist ein Erwärmen nur bis zu einer Temperatur erforderlich, die zwar das
noch vorhandene zweite partikelförmige Polymermaterial aufschmilzt, jedoch das erste
einen Film bildende Polymermaterial des Faserüberzugs nicht beeinträchtigt. Hierdurch
wird eine starke Verbindung beider Materialien geschaffen.
Dieses bildet in erstarrtem Zustand ein dreidimensionales permeables Gebilde in den
Hohlräumen der Lage 20 aus Fasermaterial, wobei dieses permeable Polymergebilde primär
im oberflächennahen Bereich, d.h. im Bereich der Bahnmaterialkontaktseite 18 vorhanden
ist und somit an der Oberfläche der Lage 20 aus Fasermaterial ein plattenartiges polymeres
Gebilde bilden kann.
Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang das die Porosität des polymeren Gebildes nicht
durch eine Porosität des zweiten Polymermaterials an sich sondern dadurch zustande
kommt, dass Hohlräume zwischen Fasern der Faserlage nur teilweise gefüllt und/oder
überbrückt sind.
[0051] Der Anteil dieses ein zusammenhängendes polymeres Gebilde bildenden zweiten Polymermaterials
liegt vorzugsweise im Bereich von 20 g/m
2 bis 400 g/m
2. Die Zugfestigkeit des eingesetzten zweiten Polymermaterials liegt vorzugsweise im
Bereich zwischen 5 und 1000 Mpa, und dieses Polymermaterial sollte einen Schmelzpunkt
im Bereich zwischen 120°C und 220°C aufweisen.
[0052] Zur Bereitstellung des Films aus dem ersten Polymermaterial können bevorzugt Polymerdispersionen,
bevorzugt auf Basis von Polyurethan oder Polyacrylat aber auch andere oder Mischungen
mehrerer Polymerdispersionen wie z.B. Impranil DLH oder Witcobond 372-95 oder jedwedes
ähnliche Material mit Eigenschaften in vergleichbaren Bereichen eingesetzt werden.
[0053] Die Zugfestigkeit der aus den Polymerdispersionen gebildeten ersten Polymermaterialien
kann im Bereich von 1 bis 100 MPa liegen und die maximale Elongation kann im Bereich
von 100 bis 1600% liegen. Das feinpartikuläre erste Partikelmaterial wird vorzugsweise
mit einer Menge im Bereich von 20 bis 500 g/m
2 aufgebracht.
[0054] Wie bereits ausgeführt, werden diese Materialien so aufgebracht, dass sie bevorzugt
von der Bahnmaterialkontaktseite her in vorzugsweise wässriger Dispersion aufgebracht
werden, so dass die Partikel sich im Innenvolumenbereich der Lage aus Fasermaterial
verteilen können. Dazu sollten wenigstens 50% der Partikel des ersten Polymermaterials
eine Größe im Bereich von 2 nm - 10 µm aufweisen.
[0055] Als zweites Polymermaterial können verschiedene thermoplastische polymere Materialien,
bevorzugt elastische Materialien wie z.B. Polyurethane Verwendung finden. Dies können
z.B. Polyurethane wie unter dem Handelsnamen Estane, Pearlcoat, Unex, etc. erhältlich
sind und die geforderten Materialeigenschaften besitzen sein. Alternativ können auch
Polyetherblockpolyamide (z. B. Pebax von Arkema) oder Polyamide, z. B. PA11, PA12,
PA6,12, welche z.B. unter den Handelsnamen Orgasol oder Rilsan, o.ä. erhältlich sind,
auch in Kombination mit thermoplastischen Polyurethanen eingesetzt werden. Vorzugsweise
werden Materialien oder Materialmixturen mit hohem Schmelzfluss verwendet.
[0056] Das zweite Polymermaterial wird bevorzugt in Pulverform eingesetzt und bevorzugt
als wässrige Dispersion appliziert. Um die für den jeweiligen Applikationsprozeß des
zweiten Polymermaterials notwendige Viskosität und Stabilität der Dispersion einzustellen,
können Dispergiermittel als auch Verdicker Verwendung finden. Das zweite Polymermaterial
kann auch trocken bspw. durch Aufstreuen appliziert werden.
[0057] Für die Applikation des ersten den Film bildenden Polymermaterials kann z.B. ein
Sprühprozeß, Pflatschen, Foulardieren, etc verwendet werden, für die Applikation des
zweiten Polymermaterials können die vorgenannten Methoden als auch thermische Aufbringungsmethoden
verwendet werden. Alternativ ist die filmbildende Beschichtung des Fasermaterials
auch mittels Polymerlösungen denkbar.
[0058] Es ist selbstverständlich, dass die Prinzipien der Erfindung auch Anwendung finden
können, wenn mehrere Lagen aus Fasermaterial eingesetzt werden. Auch ist es möglich,
die beschriebenen Maßnahmen, also das Überziehen der Fasern und das Bilden der permeablen
Verbundstruktur, in einem Arbeitsgang vorzunehmen. Hierzu kann z.B. eine Dispersion
bestehend aus einer Mischung einer feinpartikulären Dispersion aus erstem Polymermaterial
mit einer Dispersion gröberer Partikel z.B. (D50 = 100µm) des zweiten Polymermaterial
in variablen Anteilen appliziert werden. Dabei lagern sich die gröberen Partikel primär
an der Oberfläche der Fasern an. Beim anschließenden Trocknungsvorgang bildet sich
ein Polymerfilm auf den Fasern, der zusätzlich die gröberen Partikel anbindet.
[0059] Nachfolgend findet ein Aufschmelzvorgang statt, in welchem die gröberen Partikel
aufgeschmolzen werden. Da das die permeable Schicht ausbildende zweite Polymermaterial
vorzugsweise einen niedereren Schmelzpunkt aufweist als dasjenige Polymermaterial,
mit welchem die Fasern der Lage 20 von Fasermaterial überzogen worden sind, ist ein
Erwärmen nur bis zu einer Temperatur erforderlich, die zwar das noch vorhandene zweite
Partikelmaterial aufschmilzt, jedoch das Material des Faserüberzugs nicht beeinträchtigt
und zu einer starken Verbindung beider Materialien führt.
[0060] Dieses bildet im erweichten Zustand eine dreidimensional permeable Struktur in den
Hohlräumen der Lage 20 aus Fasermaterial.
[0061] Die Fig. 2 zeigt in schematisch vergrößerter Ansicht die Faserstruktur der Lage 20
aus Fasermaterial desselben.
[0062] Man erkennt in Fig. 2 einzelne Fasern 26, die mit einem Film 28 aus dem ersten Polymermaterial
überzogen sind. Durch diesen Filmüberzug 28 werden einerseits die Fasern 26 verstärkt.
Andererseits wird durch den Film 28 an den Kreuzungsstellen der Fasern 26 eine Verbindung
geschaffen, so dass auch die gesamte Festigkeit der Lage 20 aus Fasermaterial zunimmt.
Ferner erkennt man das ein permeables polymeres Gebilde 30 bildende zweite Polymermaterial,
welches sich vor allem auch im Bereich von Kreuzungsstellen bzw. in der Umgebung der
bereits mit dem Film 28 überzogenen Fasern 26 ansammelt, nachdem es aufgeschmolzen
und wieder abgekühlt worden ist. Zwischen den Fasern 26 und den Polymermaterialbereichen
28, 30 befinden sich die Poren bzw. Hohlräume 32, welche den Flüssigkeitsdurchtritt
durch die Lage 20 zulassen.
[0063] Die Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Elektronenmikroskopaufnahme eines erfindungsgemäßen
als Pressfilz ausgebildeten Bandes 10.
[0064] Das Band 10 weist eine die Bahnmaterialkontaktseite 18 bereitstellende Lage aus Fasermaterial
20 mit Fasern 26 auf. Die Maschinenkontaktseite 14 des Bandes 10 wird durch eine Lage
aus Fasermaterial 16 gebildet. Zwischen den beiden Lagen aus Fasermaterial 20 und
16 ist eine Tragestruktur 12 in Form eines Gewebes 12 angeordnet. Die beiden Lagen
aus Fasermaterial 16 und 20 sowie das Gewebe 12 sind durch Vernadlung fest miteinander
verbunden.
[0065] Die Fasern 26 der Lage 20 sind im Wesentlichen vollständig mit dem aus dem ersten
Polymermaterial gebildeten Film 28 überzogen.
[0066] Im Bereich der Bahnmaterialkontaktseite 18 der Faserlage 20 ist ferner bis zu einer
Tiefe von ca. 50%, bezogen auf die Dicke der Faserlage 20, aus einem zweiten Polymermaterial
30 und Fasern 26 eine permeable Verbundstruktur dadurch gebildet, indem Hohlräume,
die zwischen den Fasern 26 der Faserlage 20 gebildet sind, teilweise mit dem zweiten
Polymermaterial füllt und überbrückt sind.
[0067] Die Fig. 4 und 5 zeigen die Draufsicht auf die Bahnmaterialkontaktoberfläche 22 einer
derartigen Lage 20 aus Polymermaterial. Man erkennt die Faserstruktur und das diese
umgebende strukturbildende polymere Material und eine Vielzahl an Poren. Mit dieser
Strukturierung wird nicht nur eine erhöhte Festigkeit und Rückstelleigenschaft der
Lage 20 aus Fasermaterial erzielt. Die Mikrostrukturierung und gegebenenfalls die
Oberflächenergie des eingebrachten Polymermaterials an der Oberfläche erleichtert
gleichzeitig auch die Freigabe eines derartigen Bandes dort, wo es von dem zu fertigenden
Bahnmaterial getrennt werden soll.
1. Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial,
insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur (12) und wenigstens
eine Lage (20) aus Fasermaterial, wobei wenigstens ein Teil der Fasern (26) der wenigstens
einen Lage (20) aus Fasermaterial wenigstens teilweise mit einem einen Film bildenden
ersten Polymermaterial (28) überzogen ist und wobei aus einem zweiten Polymermaterial
und Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20) eine für Fluid permeable Verbundstruktur
(30) gebildet ist, indem das zweite Polymermaterial (30) zwischen diesen Fasern (26)
gebildete Hohlräume nur teilweise füllt und/oder überbrückt.
2. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fasern (26) zumindest abschnittweise überziehende Film (28) aus dem ersten Polymermaterial
eine Dicke im Bereich von 1µm bis 20µm hat.
3. Band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20) an Faserkreuzung-
und/oder Faserberührungspunkten durch das den Film bildenden erste Polymermaterial
(28) miteinander verklebt sind.
4. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die permeable Verbundstruktur zumindest teilweise zusammenhängende räumliche und/oder
flächige polymere Gebilde umfasst, die insbesondere unregelmäßig zueinander angeordnet
sind.
5. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das die Hohlräume zwischen Fasern (26) zumindest teilweise füllende und/oder überbrückende
zweite Polymermaterial (30) wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, an Abschnitten
der Fasern (26) angelagert ist, die bereits mit dem den Film bildenden ersten Polymermaterial
(28) überzogenen sind.
6. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Polymermaterial (28) und das zweite Polymermaterial (30) jeweils ein elastomeres
Polymer umfasst, insbesondere ein elastomeres Polymer ist.
7. Band nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastomere Polymer ein elastomeres Polyurethan ist.
8. Band nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Polymermaterial allein oder in Kombination ein thermoplastisches Elastomer,
insbesondere ein thermoplastisches elastomeres Polyurethan, ein Polyetherblockpolyamid,
ein Polyamid bevorzugt der Typen PA 11, PA 12, PA 6.10 oder PA 6.12 umfasst, insbesondere
eines der vorgenannten Materialien ist.
9. Band nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern (26) mit mehreren Filmlagen von erstem Polymermaterial
(28) überzogen ist.
10. Band nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern mit mehreren Filmlagen aus ersten Polymermaterialien
überzogen ist, die zueinander unterschiedliche Eigenschaften haben.
11. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine äußere Faserlage (20) mit erstem (28) und zweitem Polymermaterial (30) eine
Bahnmaterialkontaktseite (18) des Bandes bereitstellt.
12. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktseite (18) das Fasern (26) der wenigstens
einen Faserlage (20) überziehende erste Polymermaterial (28) bis zu einer Tiefe von
10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%, ganz besonders bevorzugt
bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die Gesamtdicke des Bandes erstreckt.
13. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktseite (18) das Hohlräume zwischen Fasern
(26) der wenigstens einen Faserlage (20) überbrückende und/oder füllende zweite Polymermaterial
(30) bis zu einer Tiefe von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis
30%, bezogen auf die Gesamtdicke des Bandes erstreckt.
14. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass 80% des Hohlräume zwischen Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20) überbrückenden
und/oder füllenden zweiten Polymermaterials (30) auf 80% der Dicke, insbesondere auf
40% der Dicke des Bandes angeordnet ist.
15. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Polymermaterial (30) an sich für Fluid impermeabel ist.
16. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fasern (26) mit dem Film (28) überziehende erste Polymermaterial, einen höheren
Schmelzpunkt aufweist, als das die permeable Verbundstruktur (30) bildende zweite
Polymermaterial.
17. Verfahren zur Herstellung eines Bands zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
a) Bereitstellen wenigstens einer Lage (20) aus Fasermaterial,
b) wenigstens teilweises Überziehen wenigstens eines Teils der Fasern (26) der wenigstens
einen Lage (20) aus Fasermaterial mit einem einen Film gebildenden ersten Polymermaterial
(28),
c) Bilden einer für Fluid permeablen Verbundstruktur (30) aus einem zweiten Polymermaterial
und Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20), indem bewirkt wird, dass das
zweite Polymermaterial (30) zwischen diesen Fasern (26) gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass sich bei Maßnahme c) das zweite Polymermaterial (30) zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, an mit dem ersten Polymermaterial (28) überzogenen Abschnitten der Fasern
(26) angelagert.
19. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme b) das Einbringen einer wässrigen Dispersion aus partikelförmigem ersten
Polymermaterial (22) in die wenigstens eine Lage (20) aus Fasermaterial sowie den
Entzug von Flüssigkeit aus der in der wenigsten einen Faserlage (20) eingebrachten
Dispersion umfasst.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Maßnahme c) die Bahnmaterialkontaktseite (18) des Bandes in einer weiteren Maßnahme
unter Verwendung von Druck und/oder Temperatur geglättet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lage (20) aus Fasermaterial mit dem ersten und dem zweiten Polymermaterial
nach Maßnahme c) in einer weiteren Maßnahme unter Verwendung von Druck und/oder Temperatur
komprimiert wird.
22. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 17 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 50% des feinpartikulären ersten Polymermaterials (22) eine Größe im Bereich
von 2,0nm bis 10 µm aufweisen.
23. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 17 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Partikel des ersten partikelförmigen Polymermaterials (22) eine Größe von
maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
24. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 17 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme b) mehrmals durchgeführt wird zum Bereitstellen eines mehrlagigen Fasern
(26) der wenigstens einen Lage (20) aus Fasermaterial überziehenden Films.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens zwei Durchführungen der Maßnahme b) die Fasern (26) der wenigstens
einen Lage (20) aus Fasermaterial mit unterschiedlichem ersten Polymermaterial (28)
überzogen werden.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) das Einbringen des zweiten Polymermaterials in Partikelform in vorzugsweise
wässriger Dispersion in die wenigstens eine Lage (20) aus Fasermaterial sowie das
Aufschmelzen des in der wenigsten einen Faserlage (20) eingebrachten zweiten Polymermaterials
in Partikelform umfasst.
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufschmelzen des zweiten Polymermaterials (30) in Partikelform Flüssigkeit
aus der Dispersion in der wenigstens einen Lage (20) aus Fasermaterial abgezogen wird.
28. Verfahren nach einem der vorangehenden Anspruch 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste partikelförmige Polymermaterial und das zweite partikelförmige Polymermaterial
ein Elastomer umfasst, insbesondere ein Elastomer ist.
29. Verfahren nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer ein elastomers Polyurethan umfasst, insbesondere ein elastomeres Polyurethan
ist.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Polymermaterial (22) in Partikelform eine kleinere Partikelgröße als das
zweite Polymermaterial in Partikelform hat.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Polymermaterial (22) in Partikelform einen höheren Schmelzpunkt aufweist
als das zweite Polymermaterial in Partikelform.
32. Verfahren nach der Ansprüche 26 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelwert (d50) der Partikelgröße des zweiten Polymermaterials in Partikelform
zwischen 20µm und 150µm, bevorzugt zwischen 50µm und 100µm liegt.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) nach der Maßnahme b) durchgeführt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme b) und die Maßnahme c) gleichzeitig durchgeführt werden.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme a) das Festlegen, vorzugsweise Vernadeln, der wenigstens einen Lage
(20) aus Fasermaterial an einer Tragestruktur (12) umfasst.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 35,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12) gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet ist.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 36,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lage (20) aus Fasermaterial als Vlieslage ausgebildet ist.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 37,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Maßnahme b) zumindest einige der Fasern (26) der wenigstens einen Faserlage (20)
an Faserkreuzung- und/oder Faserberührungspunkten durch das erste Polymermaterial
(28) miteinander verklebt werden.