[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Band für eine Maschine zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, sowie eine Maschine zur Herstellung
und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn.
[0002] Die beispielsweise in Presssektionen von Papiermaschinen eingesetzten Endlosbänder
bewegen sich zusammen mit dem zu fertigenden Bahnmaterial durch einen oder mehrere
Pressnips hindurch, wo beispielsweise durch das Gegeneinanderpressen zweier Walzen
unter Zwischenanordnung des Bands und des zu fertigenden Bahnmaterials einerseits
das Bahnmaterial verdichtet wird, andererseits Flüssigkeit aus diesem herausgepresst
wird. Die herausgepresste Flüssigkeit soll mit dem bzw. durch das Band hindurch abgeführt
werden. Dazu ist es erforderlich, dieses Band mit einer zur Aufnahme der Flüssigkeit
geeigneten permeablen bzw. mit Hohlräumen versehenen Struktur bereitzustellen. Eine
derartige Struktur unterliegt jedoch selbstverständlich auch der im Bereich eines
Pressnips auftretenden Pressbelastung, so dass durch die ständige Kompression und
Entspannung die Gefahr einer Materialermüdung besteht bzw. die Permeabilität und somit
die zur Verfügung stehenden Hohlräume über die Betriebslebensdauer hinweg stark abnehmen
können.
[0003] Insbesondere bei den modernen und zukünftigen Pressenkonzepten, bei denen anstelle
von drei oder mehr Pressnips wie bisher, nur noch zwei oder ein Pressnip verwendet
werden, treten zum Erzielen hoher Trockengehalte der Papierbahn deutlich höhere Pressdrücke
als bisher auf. Die höheren Pressdrücke haben eine deutlich stärkere Materialermüdung
bei den verwendeten Pressfilzen als bisher bekannt zur Folge.
[0004] Es ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein Band für eine Maschine zur
Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, bzw. eine Maschine
zur Herstellung einer Faserstoffbahn vorzusehen, mit welchen bei verbesserter Flüssigkeitsabführeigenschaft
eine höhere Standfestigkeit erzielt werden kann bzw. bei der eine dauerhaft gleichbleibende
Entwässerungsleistung erreicht wird.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
ein Band für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder
Karton, welches für ein Fluid permeabel ist und welches ein elastomers Polymermaterial
umfasst, dessen gesamtes Gewicht einen Anteil von mehr als 50%, bevorzugt mehr als
60% am Gesamtgewicht des Bandes hat.
[0006] Mit anderen Worten sieht die Erfindung vor, dass das gesamte Gewicht des in dem Band
enthaltenen elastomeren Polymermaterials einen Anteil von mehr als 50%, bevorzugt
mehr als 60% am Gesamtgewicht des Bandes hat.
[0007] Durch den hohen Gewichtsanteil von elastomerem Polymermaterial in dem Band wird ein
Band mit hoher Verschleißfestigkeit, dauerhaftem Hohlraumvolumen und hohem Dämpfungsvermögen
bereitgestellt.
[0008] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Band eine Tragestruktur und wenigstens
eine Lage aus Fasermaterial, wobei in das elastomere Polymermaterial Fasern der einen
oder mehreren Lagen aus Fasermaterial und/oder die Tragestruktur zumindest teilweise
eingebettet sind.
[0009] Bei dieser Ausgestaltung wird durch den sehr hohen Gewichtsanteil an elastomerem
Polymermaterial in dem Band verbunden mit der Tatsache, dass Fasern der Faserlage
und/oder die Tragestruktur zumindest teilweise in das elastomere Polymermaterial eingebettet
sind, ein Band mit noch dauerhafter konstantem Hohlraumvolumen bereitgestellt. Ferner
wird durch den sehr hohen Gewichtsanteil an elastomerem Polymermaterial, welches fest
mit Fasern wenigstens einer Faserlage und/oder mit der Tragestruktur verbunden ist,
eine sehr hohe Vibrationsdämpfung erreicht. Des weiteren kann durch den sehr hohen
Gewichtsanteil an elastomerem Polymermaterial im Band der maschinenseitige Verschleiß
und der papierseitige Faserverlust deutlich reduziert werden, da das elastomere Polymermaterial
zum einen die Fasern der dieses enthaltenden Faserlage deutlich besser verbindet und
andererseits das Polymermaterial ein Verschleißvolumen bereitstellen kann.
[0010] Um die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bandes gezielt einstellen zu können sieht
eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Anteil des Gewichts des
Polymermaterials am Gesamtgewicht des Bandes in Dickenrichtung des Bandes örtlich
variiert.
[0011] Alternativ dazu kann der Anteil des Gewichts des Polymermaterials am Gesamtgewicht
des Bandes in Dickenrichtung des Bandes örtlich konstant sein.
[0012] Es sind eine Vielzahl von Ausgestaltungen denkbar, wie das elastomere Polymermaterial
beschaffen sein kann.
[0013] Denkbar ist hier bspw. dass das elastomere Polymermaterial ein erstes elastomeres
Polymermaterial umfasst, welches Fasern der wenigstens einen Lage zumindest teilweise
mit einem Film überzieht.
[0014] Das erste elastomere Polymermaterial kann hierbei elastomeres Polyurethan umfassen.
Insbesondere ist das erste Polymermaterial ein elastomeres Polyurethan.
[0015] Das erste Polymermaterial kann hierbei bspw. in Form einer wässrigen Dispersion aus
partikelförmigem, insbesondere feinpartikelförmigem, ersten Polymermaterial in die
zumindest eine Lage aus Fasermaterial appliziert werden. Nachfolgend wird der in die
Faserlage eingebrachten Dispersion Flüssigkeit entzogen, wodurch sich der Fasern überziehende
Film aus dem ersten Polymermaterial bildet. Dies bedeutet, dass der Fasern der zumindest
einen Faserlage überziehende Film im Wesentlichen, insbesondere vollständig, dadurch
gebildet wird, indem der partikulären Polymerdispersion (aus dem weiteren Polymermaterial)
Flüssigkeit entzogen wird und sich die Polymerpartikel einen Film bildend an den Fasern
anlagern. Solche wässrigen Dispersionen sind beispielsweise unter dem Namen "witcobond
polymer dispersion" bekannt und werden beispielsweise von der Firma Baxenden Chemicals
Ltd. in England vertrieben.
[0016] Wenigstens ein Teil der Fasern der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial kann mit
mehreren Filmlagen von ersten Polymermaterialien überzogen sein. Denkbar ist in diesem
Zusammenhang, dass zumindest einige der mehreren Filmlagen zueinander unterschiedliche
Eigenschaften haben. Diese unterschiedlichen Eigenschaften können sich bspw. durch
zueinander unterschiedliche erste Polymermaterialien ergeben, welche für die jeweiligen
Filmlagen verwendet werden.
[0017] Wird das erste Polymermaterial von der Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes her appliziert,
so kann sich das Fasern der wenigstens einen Faserlage überziehende erste Polymermaterial
bis zu einer Tiefe von 10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%,
ganz besonders bevorzugt bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die Gesamtdicke
des Bandes erstrecken. Bei vollständiger Durchdringung des Bandes mit dem ersten Polymermaterial
kann eine gute Anbindung der verschiedenen Lagen aus Fasermaterial zueinander und
zur Tragestruktur erreicht werden.
[0018] Alternativ oder zusätzlich dazu kann das elastomere Polymermaterial ein zweites elastomeres
Polymermaterial umfassen, das mit Fasern der wenigstens einen Lage eine permeable
Verbundstruktur bildet, indem das Polymermaterial zwischen Fasern dieser Lage gebildete
nur Hohlräume nur teilweise füllt und/oder überbrückt.
[0019] Bei der das zweite Polymermaterial enthaltenden Lage aus Fasermaterial kann es sich
beispielsweise um die die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellende Lage aus Fasermaterial
handeln.
[0020] Vorzugsweise wird das zweite Polymermaterial in Partikelform in vorzugsweise wässriger
Dispersion in die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial eingebracht und nachfolgend
aufgeschmolzen. In diesem Fall wird die das zweite Polymermaterial umfassende permeable
Verbundstruktur dadurch gebildet, indem das zweite Polymermaterial nach seinem Einbringen
in die zumindest eine Lage aus Fasermaterial aufgeschmolzen wird, sich an die Fasern
anlagert und nachfolgend das aufgeschmolzene Polymermaterial an den Fasern haftend
wieder erstarrt.
[0021] Hierbei kann vorzugsweise vor dem Aufschmelzen des partikelförmigen zweiten Polymermaterials
Flüssigkeit aus der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial entfernt, wie bspw. abgezogen
werden.
[0022] Vorzugsweise bildet das zweite elastomere Polymermaterial hierbei eine einstückige
und permeable Polymerschicht aus.
[0023] Es wird also eine einstückige und permeable Polymerschicht gebildet, die sich in
der Lage aus Fasermaterial erstreckt und in die Fasern der Lage aus Fasermaterial
zumindest teilweise eingebettet sind. Die Polymerschicht ist hierbei fest mit den
Fasern verbunden, welche diese zumindest abschnittweise in sich einbettet.
[0024] Unter einer einstückigen Polymerschicht ist hierbei eine Polymerschicht zu verstehen,
die aus einem einzigen zusammenhängenden Stück gebildet ist. Zur Bereitstellung der
Permeabilität weist die Polymerschicht sich durch diese erstreckende Öffnungen auf,
wobei die Öffnungen in der Polymerschicht dadurch gebildet sind, indem das die Polymerschicht
bildende Polymermaterial zwischen Fasern der Faserlage gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt. Zum Nachweis der Einstückigkeit der permeablen Polymerschicht
kann das Fasermaterial, wenn dieses bspw. aus Polyamid ist, bspw. mittels Ameisensäure
herausgelöst werden.
[0025] Zwar ist die Polymerschicht für Fluid permeabel, jedoch ist dass diese bildende Polymermaterial
vorzugsweise an sich für Fluid impermeabel. Die Permeabilität der Polymerschicht im
Sinne der vorliegenden Ausführungsform wird vielmehr dadurch gebildet, indem das Polymermaterial
Hohlräume, die zwischen Fasern der Lage aus Fasermaterial gebildet sind, nur teilweise
füllt und/oder überbrückt.
[0026] Die einstückige und für Fluid permeable Polymerschicht bildet mit Fasern der Faserlage
eine permeable Verbundstruktur, die ein hohes und sich im Betrieb wenig kompaktierendes
Wasserdrainagevermögen bereitstellt. Dadurch, dass das Polymermaterial eine einstückige
Polymerschicht ausbildet, kann sich das Polymermaterial bei Einwirkung von Scherkräften
oder Hochdruckwasserstrahl deutlich schwerer aus der Lage aus Fasermaterial lösen,
als dies bei Polymermaterial der Fall ist, welches in der Lage aus Fasermaterial nur
eine Vielzahl unzusammenhängender Polymeragglomerate bildet.
[0027] Vorzugsweise erstreckt sich die Polymerschicht über die gesamte Länge und die gesamte
Breite der Lage aus Fasermaterial. In diesem Fall bildet die Polymerschicht also eine
selbstständige Lage in der Lage aus Fasermaterial aus. Es wird hierdurch ein Band
bereitgestellt, welches über seine Breite konstante Eigenschaften, wie bspw. Entwässerungsleistung,
Rücksprungvermögen und dgl. hat.
[0028] Zur gezielten lokalen Beeinflussung der Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bandes
kann es alternativ sinnvoll sein, wenn sich die Polymerschicht über die gesamte Länge
und nur einen Teil der Breite der Lage aus Fasermaterial erstreckt. Denkbar ist in
diesem Zusammenhang bspw., in der Lage aus Fasermaterial im Bereich der jeweiligen
längsseitigen Kante eine Polymerschicht anzuordnen, die sich jeweils nur über einen
Teil der Breite der Lage aus Fasermaterial erstreckt. Denkbar ist auch, dass sich
die Polymerschicht nur im Bereich der Mitte der Lage aus Fasermaterial erstreckt und
im Bereich der beiden längsseitigen Ränder der Lage aus Fasermaterial keine Polymerschicht
angeordnet ist.
[0029] Vorzugsweise ist die Polymerschicht elastisch kompressibel. Hierbei kann die Polymerschicht
eine Härte im Bereich von 50 bis 97 Shore A haben.
[0030] Vorzugsweise ist das zweite Polymermaterial ein elastomeres Polyurethan, insbesondere
ein thermoplastisches elastomeres Polyurethan.
[0031] Für eine Vielzahl von Anwendungen ist es sinnvoll, wenn die Polymerschicht eine Dicke
im Bereich von ca. 0,05mm bis ca. 1,5mm, bevorzugt ca. 0,05mm bis ca. 1,0mm hat.
[0032] Ferner ist es möglich, dass sich die Polymerschicht über die gesamte Dicke der Lage
aus Fasermaterial erstreckt oder alternativ dazu, dass sich die Polymerschicht nur
über einen Teil der Dicke der Lage aus Fasermaterial erstreckt.
[0033] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in wenigstens einer der
Lagen aus Fasermaterial sowohl das erste als auch das zweite elastomere Polymermaterial
angeordnet ist.
[0034] Bei dieser Ausgestaltung wirken die durch die zwei Polymermaterialien generierten
Effekte zusammen. Zum einen werden die Fasern bzw. zumindest ein Teil derselben mit
dem weiteren einen Film bildenden Polymermaterial überzogen und dadurch in ihrer Struktur
gestützt bzw. versteift. Bereits dieser Überzug kann eine Vernetzung der einzelnen
Fasern untereinander bilden, so dass unter Berücksichtigung der elastischen Eigenschaften
des für den Überzug vorgesehenen Polymermaterials eine deutlich bessere Rückstellcharakteristik
mit verminderter Materialermüdung kombiniert werden kann. Durch das weiterhin vorhandene
und mit der Lage aus Fasermaterial eine permeable Verbundstruktur bildende Polymermaterial,
welches Hohlräume zwischen den bereits Fasern der wenigstens einen Faserlage überbrückt
und/oder füllt, kann das Wasseraufnahme- und Abführvermögen dieser Lage gezielt eingestellt
werden.
[0035] Hierbei ist das zweite Polymermaterial vorzugsweise wenigstens teilweise, insbesondere
vollständig, an Abschnitten der Fasern angelagert, die bereits mit dem den Film bildenden
ersten Polymermaterial überzogenen sind.
[0036] In diesem Fall wirkt das den Film bildende erste Polymermaterial als Haftvermittler
zwischen dem zweiten Polymermaterial und den Fasern der zumindest einen Faserlage,
wodurch die Anbindung des zweiten Polymermaterials an die Fasern der Faserlage deutlich
verbessert wird.
[0037] Zum Aufbringen der beiden Polymermaterialien kann bspw. wie folgt vorgegangen werden.
Zunächst werden die Fasern mit dem dafür vorgesehenen ersten Polymermaterial überzogen,
beispielsweise durch Auftrag einer einen Film bildenden Polymerdispersion und anschließendem
Trocknen, bzw. Entfernen des flüssigen Mediums. Erst danach erfolgt der Auftrag des,
bevorzugt partikelförmigen zweiten Polymermaterials. Wird das Verfahren so geführt,
dass sich das zweite Polymermaterial an Stellen der Fasern anlagert, die bereits mit
einem Film aus dem ersten Polymermaterial überzogen sind, erfolgt in Folge eines Trocknungs-
und Aufschmelzprozesses eine Verbindung des zweiten Polymermaterials mit den bereits
mit einem Polymerfilm beschichteten Fasern, wodurch eine permeable, hochelastische
Verbundstruktur für den Bahntransport in der bahnbildenden Maschine gebildet wir
[0038] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, die das erste und das zweite Polymermaterial
gleichzeitig zu applizieren.
[0039] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die wenigstens eine Lage
aus Fasermaterial, welches das erste und das zweite Polymermaterial enthält, nachdem
die beiden Polymermaterialien appliziert wurden unter Verwendung von Druck und/oder
Temperatur komprimiert sind. Hierdurch wird eine Vorkompaktierung und/oder Glättung
dieser Lage erreicht.
[0040] Vorzugsweise sind zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung-
und/oder Faserberührungsstellen durch das den Film bildende erste Polymermaterial
miteinander verklebt. Durch die Verklebung der Fasern der Lage bildet sich ein zusammenhängendes
Netzwerk aus miteinander verbundenen Fasern aus. Dieses Fasernetzwerk trägt wesentlich
zu den elastischen Eigenschaften und dem Rücksprungvermögen der zumindest einen Lage
aus Fasermaterial positiv bei.
[0041] Vorzugsweise weist das Fasern mit dem Film überziehende erste Polymermaterial einen
höheren Schmelzpunkt auf, als das, die insbesondere einstückige und permeable Polymerschicht
bildende, zweite Polymermaterial. Somit wird es möglich, das zweite Polymermaterial
einzubringen, nachdem die Fasern bereits mit dem Film aus dem ersten Polymermaterial
überzogen worden sind, ohne dass bei der zum Aufschmelzen des Ausgangsmaterials für
das zweite Polymermaterial erforderlichen Erwärmung den die Fasern überziehenden Film
zu beeinträchtigen.
[0042] Der Fasern zumindest abschnittweise überziehende Film aus dem ersten Polymermaterial
hat vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 1µm bis 20µm.
[0043] Denkbar ist, dass das erste Polymermaterial und das zweite Polymermaterial zueinander
unterschiedliche elastische Eigenschaften haben.
[0044] Insbesondere kann das erste Polymermaterial in Partikelform eine kleinere Partikelgröße
als das zweite Polymermaterial in Partikelform haben.
[0045] Allgemein soll unter der Größe eines Partikels dessen maximale räumliche Ausdehnung
in einer Raumrichtung, d.h. Länge oder Breite oder Höhe, verstanden werden.
[0046] Beispielhaft weisen wenigstens 50% der Partikel des feinpartikulären ersten Polymermaterials
eine Größe im Bereich von 2,0nm bis 10 µm auf. Denkbar ist in diesem Zusammenhang,
dass sämtliche Partikel des feinpartikulären weiteren Polymermaterials eine Größe
von maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
[0047] Gute Ergebnisse bei der Applikationsfähigkeit des zweiten Polymermaterials werden
erzielt, wenn 50 Vol % des Gesamtvolumens aller Teilchen des zweiten Polymermaterials
(Mittelwert d50) eine Partikelgröße zwischen 20µm und 150µm, bevorzugt zwischen 50µm
und 100µm haben.
[0048] Insbesondere zur Bereitstellung einer markierungsfreien Bahnmaterialkontaktfläche
kann es sinnvoll sein, wenn die die Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes bereitstellende
Lage zumindest das zweite Polymermaterial enthält, wobei das zweite Polymermaterial
vorzugsweise im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche angeordnet ist, so dass die
permeable Verbundstruktur die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellt.
[0049] Bildet das zweite Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht,
so erstreckt sich diese im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche und stellt große
lokale Flächenelemente bereit, wodurch beim Durchlauf des erfindungsgemäßen Bandes
durch einen Pressnip deutlich geringere lokale Druckunterschiede auf der Bahnmaterialkontaktfläche
erzeugt werden, als bei einer unbeschichteten die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden
Faserlage. Dies wirkt sich insbesondere positiv auf eine gleichmäßige und markierungsfreie
Entwässerung der Papierbahn im Pressnip aus.
[0050] Um insbesondere nur die Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes ohne dessen Volumenbereich
zu beeinflussen ist es sinnvoll, wenn sich das zweite Polymermaterial ausgehend von
der Bahnmaterialkontaktfläche bis zu einer Tiefe von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu
einer Tiefe von 10% bis 30%, ganz besonders bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis
20% bezogen auf die gesamten Dicke des Bandes erstreckt. Hierdurch wird im Wesentlichen
nur die Bahnmaterialkontaktfläche durch das zweite Polymermaterial beeinflusst.
[0051] Zur Erhöhung der Abriebbeständigkeit des erfindungsgemäßen Bandes ist es ferner sinnvoll,
wenn die das zweite Polymermaterial enthaltende Lage aus Fasermaterial eine Maschinenkontaktfläche
des Bandes bereitstellt und insbesondere wenn das zweite Polymermaterial im Bereich
der Maschinenkontaktfläche angeordnet ist, so dass die permeable Verbundstruktur die
Maschinenkontaktfläche des Bandes bereitstellt.
[0052] Denkbar ist aber auch, dass die die Maschinenkontaktfläche des Bandes bereitstellende
Lage aus Fasermaterial das erste und/oder zweite Polymermaterial enthält.
[0053] Zur positiven Beeinflussung eines auf lange Zeit stabilen Wasseraufnahmevermögens
kann es ferner sinnvoll sein, wenn die das zweite Polymermaterial enthaltende Lage
aus Fasermaterial zwischen einer die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden Lage
aus Fasermaterial und der Tragestruktur angeordnet ist.
[0054] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in wenigstens einer der
Lagen aus Fasermaterial entweder nur das erste elastomere Polymermaterial oder nur
das zweite elastomere Polymermaterial angeordnet ist.
[0055] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, dass eine Lage aus Fasermaterial,
die zwischen der die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden Lage aus Fasermaterial
und der Tragestruktur angeordnet ist, zumindest das erste Polymermaterial enthält.
Bei einer zumindest das erste Polymermaterial enthaltenden Lage aus Fasermaterial
kann sich insbesondere um eine solche handeln, die zwischen einer die Bahnmaterialkontaktfläche
bereitstellenden Lage aus Fasermaterial und der Tragestruktur angeordnet ist.
[0056] Die Tragestruktur kann gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet sein. Denkbar ist
in diesem Zusammenhang auch, dass die Tragestruktur eine einstückige polymere Gitterstruktur
umfasst oder aus dieser gebildet ist, wie diese bspw. in der
EP0285376 beschrieben ist. Denkbar ist ganz allgemein jedwede textile Flächenstruktur, welches
geeignet ist als lastaufnehmende Tragestruktur zu fungieren.
[0057] Ferner ist die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial bevorzugt als Vlieslage ausgebildet.
Vorzugsweise sind sämtliche der Lagen aus Fasermaterial des Bandes als Vlieslagen
ausgebildet.
[0058] Alternativ oder zusätzlich zu den oben genannten Strukturen kann das erfindungsgemäße
Band zumindest eine Lage aus Fasermaterial, insbesondere Vlieslage, umfassen deren
Fasern zumindest teilweise, insbesondere vollständig, aus thermoplastischem Polyurethan
aufgebaut sind. Eine solche Struktur ist bspw. in der deutschen Patentanmeldung mit
der Anmeldenummer
10 2007 000 578.6 beschrieben. Die Offenbarung der Anmeldung
10 2007 000 578.6 wird hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
[0059] Ferner kann das Band alternativ oder zusätzlich zu den oben genannten Strukturen
zumindest eine nicht textile Lage aus einer bspw. gegossenen oder umgeformten Membran
oder Gitterstruktur umfassen, die ein oder mehrere vulkanisierte thermoplastische
Elastomere enthält oder hieraus besteht. Eine solche Struktur ist bspw. in der deutschen
Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
10 2007 055 687.1 beschrieben. Die Offenbarung der Anmeldung
10 2007 055 687.1 wird hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
[0060] Ferner ist alternativ oder zusätzlich eine nicht textile Gitterstruktur denkbar,
welche thermoplastisches Polyurethan als Matrixmaterial mit darin eingebettetem kugelförmigen
Glasmaterial umfasst, oder daraus aufgebaut ist. Eine solche Struktur ist bspw. in
der deutschen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
10 2007 000 563.8 beschrieben. Die Offenbarung der Anmeldung
10 2007 000 563.8 wird hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
[0061] Des Weiteren ist alternativ oder zusätzlich eine Struktur denkbar, bei der ein als
Flächengebilde bereitgestelltes Substrat aus einer Mehrzahl von Fäden mit wenigstens
zwei Schichten von Beschichtungsmaterial überzogen ist, wobei wenigstens zwei der
Schichten des Beschichtungsmaterials unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Hierbei
kann zumindest eine der Schichten aus einem elastomeren Polymermaterial aufgebaut
sein. Eine solche Struktur ist bspw. in der deutschen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
10 2006 055 827.8 beschrieben. Die Offenbarung der Anmeldung
10 2006 055 827.8 wird hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
[0062] Das Band kann eine Dicke von 4mm oder weniger, bevorzugt 3,5mm oder weniger, besonders
bevorzugt 2,8mm oder weniger haben. Durch die geringe Dicke des Bandes wird die Nipgeometrie
bei Durchlauf des Bandes durch den Pressnip nur sehr wenig beeinflusst.
[0063] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch
ein Maschine zur Herstellung und/oder Bearbeitung einer Faserstoffbahn, insbesondere
Papier-, Karton- oder Tissuebahn mit einer Pressenpartie in welcher die Faserstoffbahn
entwässert wird, wobei die Pressenpartie maximal zwei Pressnips umfasst und die Materialbahn
in zumindest einem der beiden Pressnips mittels zumindest eines für Fluid permeablen
Bandes entwässert wird, welches elastomeres Polymermaterial enthält, dessen Gesamtgewicht
im Verhältnis zum Gesamtgewicht des Bandes mehr als 50%, bevorzugt mehr als 60% ist.
[0064] Hierbei umfasst das Band insbesondere eine Tragestruktur und wenigstens eine Lage
aus Fasermaterial, wobei das elastomere Polymermaterial Fasern einer oder mehrerer
der Lagen und/oder die Tragestruktur zumindest teilweise einbettet.
[0065] Insbesondere bei den zukünftigen schnell laufenden Papiermaschinen sollen neue Pressenkonzepte
mit maximal zwei Pressnips realisiert werden. Keine bekannte Pressfilzstruktur ist
in der Lage die große Wassermenge, die in jedem Pressnip einer nur zwei Pressnips
umfassenden Pressenpartie anfällt aufzunehmen. Daher muss ein Großteil des Wassers
aus dem Pressnip weggeführt werden, ohne von dem Pressfilz selbst aufgenommen zu werden.
Dies ist nur möglich, wenn der Pressfilz im Pressnip über die Betriebsdauer nicht
stark kompaktiert, um ein über die Betriebsdauer konstantes Entwässerungsverhalten
zu gewährleisten. Durch die erfindungsgemäße Lösung, nämlich der Verwendung eines
Pressfilzes mit mehr als 50 Gewichts-% elastischem Polymeranteil am Gesamtgewicht
des Pressfilzes in einer maximal zwei Pressnip umfassenden Pressenpartie ist dies
möglich.
[0066] Vorzugsweise hat die Pressenpartie nur einen einzigen Pressnip, so dass die gesamte
Entwässerung, durch nur einen Pressimpuls bewerkstelligt wird. Hierbei kann der eine
einzige Pressnip insbesondere durch eine Schuhpresse gebildet werden.
[0067] Nach einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat zumindest
ein, bevorzugte beide Pressmäntel des Pressnips eine sich in Maschinenrichtung erstreckende
Rillung. Hierdurch wird die Entwässerung in Kombination mit dem erfindungsgemäßen
Band deutlich verbessert.
[0068] Die oben beschriebenen Vorteile kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn es sich
um sehr schnell laufende Maschinen handelt. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung
sieht daher vor, dass die Maschine bei einer Bahngeschwindigkeit von 1600m/min oder
mehr, bevorzugt 1800m/min oder mehr, besonders bevorzugt 2000m/min arbeitet.
[0069] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
weiter beschrieben. Es zeigen die:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes als Pressfilz ausgebildetes Band 1 im Querschnitt,
Figur 2 eine erfindungsgemäße Maschine mit Pressfilzen der Figur 1.
[0070] Da Band 1 umfasst mehrere als Vlieslagen 2-5 ausgebildete Lagen aus Fasermaterial
sowie eine als Gewebe ausgebildete Tragestruktur 6.
[0071] Das Band umfasst ferner erfindungsgemäß ein elastomers Polymermaterial, dessen gesamtes
Gewicht in dem Band einen Anteil von mehr als 50%, bevorzugt mehr als 60% am Gesamtgewicht
des Bandes hat.
[0072] Vorliegend umfasst das elastomere Polymermaterial nur ein erstes und ein zweites
Polymermaterial. Sowohl das erste als auch das zweite elastomere Polymermaterial ist
hierbei ein elastomeres Polyurethan.
[0073] Die oberste der Vlieslagen 2 stellt die Bahnmaterialkontaktfläche 7 des Bandes 1
bereit und umfasst Fasern 11 mit einem Titer im Bereich von ca. 3,3 bis 6,7dtex. Die
Fasern sind vorliegend aus PA gebildet. In der obersten Vlieslage 2 ist im Bereich
der Bahnmaterialkontaktfläche 7 das zweite elastomere Polymermaterial enthalten, in
welches Fasern der Vlieslage 2 zumindest teilweise eingebettet sind. Hierbei bildet
das zweite elastomere Polymermaterial mit Fasern der obersten Vlieslage 2 eine permeable
Verbundstruktur, indem das zweite Polymermaterial zwischen Fasern dieser Lage 2 gebildete
Hohlräume teilweise füllt und/oder überbrückt. Vorliegend bildet das zweite elastomere
Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht 8 aus, die in der obersten
Vlieslage 2 angeordnet ist. Die Polymerschicht 8 hat hierbei eine Dicke im Bereich
von ca. 0,05mm bis ca. 1,5mm, bevorzugt ca. 0,05mm bis ca. 1,0mm. Das zweite Polymermaterial
hat zur Vlieslage 2 ein Gewichtsverhältnis von 1:1.
[0074] Somit kann gesagt werden, dass die die Bahnmaterialkontaktfläche 7 des Bandes 1 bereitstellende
Vlieslage 2 zumindest das zweite Polymermaterial enthält.
[0075] Zwischen der obersten die Bahnmaterialkontaktfläche 7 bereitstellenden Vlieslage
2 und der Tragestruktur 6 sind zwei mittlere Vlieslagen 3, 4 angeordnet.
[0076] Die obere mittlere Vlieslage 3 umfasst Fasern 12 mit einem Titer im Bereich von ca.
17dtex. Die Fasern sind vorliegend aus PA gebildet. In der oberen mittleren Vlieslage
3 ist das erste elastomere Polymermaterial enthalten, in welches Fasern der Vlieslage
3 vollständig eingebettet sind. Das erste elastomere Polymermaterial bildet hierbei
einem Film 9, der die Fasern der Vlieslage 3 zumindest teilweise überzieht. Das erste
Polymermaterial hat zur Vlieslage 3 ein Gewichtsverhältnis von 1:2.
[0077] Die untere mittlere Vlieslage 4 umfasst Fasern 13 mit einem Titer im Bereich von
ca. 44dtex. Die Fasern sind vorliegend aus PA gebildet. In der unteren mittleren Vlieslage
4 ist das erste elastomere Polymermaterial enthalten, in welches Fasern der Vlieslage
4 vollständig eingebettet sind. Das erste elastomere Polymermaterial bildet hierbei
einem Film 9, der die Fasern der Vlieslage 4 zumindest teilweise überzieht. Das erste
Polymermaterial hat zur Vlieslage 4 ein Gewichtsverhältnis von 1:2.
[0078] Somit kann gesagt werden, dass die Vlieslagen 3, 4, die zwischen der die Bahnmaterialkontaktfläche
7 bereitstellenden Vlieslage 2 und der Tragestruktur 6 angeordnet sind, zumindest
das erste Polymermaterial enthalten.
[0079] Ferner kann gesagt werden, dass die Vlieslagen 3, 4, die zwischen der die Bahnmaterialkontaktfläche
7 bereitstellenden Vlieslage 2 und der Tragestruktur 6 angeordnet sind, einen größeren
Titer als die die Bahnmaterialkontaktfläche 7 bereitstellende Vlieslage 2 haben.
[0080] Die unterste der Vlieslagen 5 stellt die Maschinenkontaktfläche 10 des Bandes 1 bereit
und umfasst Fasern 15 mit einem Titer im Bereich von ca. 44dtex. Die Fasern sind vorliegend
aus PA gebildet. In der untersten Vlieslage 5 ist das erste elastomere Polymermaterial
enthalten, in welches Fasern der Vlieslage 5 vollständig eingebettet sind. Das erste
elastomere Polymermaterial bildet hierbei einem Film 9 der die Fasern der Vlieslage
5 zumindest teilweise überzieht. Das erste Polymermaterial hat zur Vlieslage 5 ein
Gewichtsverhältnis von 1:1,5.
[0081] Bei den Vlieslagen 3-5 erstreckt sich ferner das erste Polymermaterial über die gesamte
Dicke der jeweiligen Vlieslage, wohingegen sich die Polymerschicht 8 nur über einen
Teil der Dicke der obersten Vlieslage 2 erstreckt.
[0082] Auch in der Tragestruktur 6 ist das erste elastomere Polymermaterial enthalten, welches
die Fäden 14 der Tragestruktur 6 mit einem Film 9 zumindest teilweise überzieht.
[0083] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthalten also die Vlieslagen entweder nur das
erste elastomere Polymermaterial oder nur das zweite elastomere Polymermaterial. Ferner
variiert der Anteil des Gewichts des Polymermaterials am Gesamtgewicht des Bandes
in Dickenrichtung des Bandes 1 örtlich.
[0084] Des Weiteren ist das erste und das zweite Polymermaterial an sich für Fluid impermeabel.
[0085] Die Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung und/oder Bearbeitung
einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn mit einer nur
einen einzigen Pressnip 20 umfassenden Pressenpartie 16 in welcher eine Papierbahn
19 entwässert wird. Die in der Figur 2 gezeigte Maschine ist ausgelegt, bei einer
Bahngeschwindigkeit von 1600m/min oder mehr, bevorzugt 1800m/min oder mehr, besonders
bevorzugt 2000m/min arbeitet.
[0086] Die Papierbahn 19 wird durch den Pressnip 20 im Sandwich zwischen zwei aus der Figur
1 bekannten Pressfilzen 1, 1' geführt und mittels diesen entwässert.
[0087] Vorliegend wird der Pressnip 20 durch eine Schuhpresse gebildet, welche eine obere
konventionelle Presswalze 17 und eine untere als Schuhpresswalze 18 ausgebildete Presswalze
hat.
[0088] Jeder Pressmantel 21, 22 der beiden Presswalzen 17, 18 hat hierbei eine sich in Maschinenrichtung
(MD) erstreckende Rillung.
1. Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papier oder Karton, welches für Fluid permeabel ist und welches ein elastomers
Polymermaterial umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das gesamte Gewicht des in dem Band enthaltenen elastomeren Polymermaterials einen
Anteil von mehr als 50%, bevorzugt mehr als 60% am Gesamtgewicht des Bandes hat.
2. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil des Gewichts des Polymermaterials am Gesamtgewicht des Bandes in Dickenrichtung
des Bandes örtlich variiert.
3. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil des Gewichts des Polymermaterials am Gesamtgewicht des Bandes in Dickenrichtung
des Bandes örtlich konstant bleibt.
4. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band eine Tragestruktur und wenigstens eine Lage aus Fasermaterial umfasst, wobei
in das elastomere Polymermaterial Fasern einer oder mehrerer der Lagen und/oder die
Tragestruktur zumindest teilweise eingebettet sind.
5. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastomere Polymermaterial ein erstes elastomeres Polymermaterial umfasst, welches
Fasern der wenigstens einen Lage zumindest teilweise mit einem Film überzieht.
6. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastomere Polymermaterial ein zweites elastomeres Polymermaterial umfasst, das
mit Fasern der wenigstens einen Lage eine permeable Verbundstruktur bildet, indem
das Polymermaterial zwischen Fasern dieser Lage gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt.
7. Band nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite elastomere Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht
ausbildet.
8. Band nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polymerschicht eine Dicke im Bereich von ca. 0,05mm bis ca. 1,5mm, bevorzugt
ca. 0,05mm bis ca. 1,0mm hat.
9. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer der Lagen aus Fasermaterial sowohl das erste als auch das zweite
elastomere Polymermaterial angeordnet ist.
10. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer der Lagen aus Fasermaterial entweder nur das erste elastomere
Polymermaterial oder nur das zweite elastomere Polymermaterial angeordnet ist.
11. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band eine Dicke von 4mm oder weniger, bevorzugt 3,5mm oder weniger, besonders
bevorzugt 2,8mm oder weniger hat.
12. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes bereitstellende Lage aus Fasermaterial
zumindest das zweite Polymermaterial enthält.
13. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das zweite Polymermaterial ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche bis zu
einer Tiefe von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis 30%, bezogen
auf die gesamten Dicke des Bandes erstreckt.
14. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Lage aus Fasermaterial, die zwischen der die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden
Lage aus Fasermaterial und der Tragestruktur angeordnet ist, zumindest das erste Polymermaterial
enthält.
15. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Polymermaterial ein elastomeres Polyurethan ist.
16. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die das erste und/oder zweite Polymermaterial enthaltende Lage aus Fasermaterial
eine Maschinenkontaktfläche des Bandes bereitstellt.
17. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Polymermaterial wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, an Abschnitten
der Fasern angelagert ist, die bereits mit dem den Film bildenden ersten Polymermaterial
überzogenen sind.
18. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fasern zumindest abschnittweise überziehende Film eine Dicke im Bereich von 1µm
bis 20µm hat.
19. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung- und/oder
Faserberührungspunkten durch das den Film bildende erste Polymermaterial miteinander
verklebt sind.
20. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern mit mehreren Filmlagen des ersten Polymermaterials
überzogen ist.
21. Band nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern mit mehreren Filmlagen aus ersten Polymermaterialien
überzogen sind, die zueinander unterschiedliche Eigenschaften haben.
22. Band nach einem der Ansprüche 5 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche das Fasern der wenigstens einen
Faserlage mit einem Film überziehende erste Polymermaterial bis zu einer Tiefe von
10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%, ganz besonders bevorzugt
bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die gesamte Dicke des Bandes erstreckt.
23. Band nach einem der Ansprüche 6 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fasern mit dem Film überziehende erste Polymermaterial, einen höheren Schmelzpunkt
aufweist, als das die Polymerschicht bildende zweite Polymermaterial.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial als Vlieslage ausgebildet ist.
25. Maschine zur Herstellung und/oder Bearbeitung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-,
Karton- oder Tissuebahn mit einer Pressenpartie in welcher die Faserstoffbahn entwässert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressenpartie maximal zwei Pressnips umfasst und die Materialbahn in zumindest
einem der beiden Pressnips mittels eines Pressfilzes nach einem der vorangehenden
Ansprüche entwässert wird.
26. Maschine nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressenpartie einen einzigen Pressnip hat.
27. Maschine nach Anspruch 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschine bei einer Bahngeschwindigkeit von 1600m/min oder mehr, bevorzugt 1800m/min
oder mehr, besonders bevorzugt 2000m/min arbeitet.