[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Unterdrückung von
Schwingungen und/oder Variationen in einer Papiermaschine, insbesondere zur Unterdrückung
von sich in Maschinenlaufrichtung auf die Blattqualität auswirkenden Schwingungen
bzw. Variationen.
[0002] Bei einer aus der
DE 33 16 008 A1 bekannten Stoffauflaufanordnung ist starr am Stoffauflaufkasten in der Vibrationsebene
von Fremdvibrationen eine Vibration absorbierende Einrichtung vorgesehen, wobei unter
anderem auch Vibrationen in Maschinenlängsrichtung entgegengewirkt wird.
[0003] In der
EP 0 365 800 A1 ist eine Vorrichtung zur aktiven Dämpfung von Schwingungen an einer Papiermaschine
vorgesehen. Dabei wird mittels eines durch einen Regler gesteuerten Stellmotors der
zu dämpfenden Schwingungsbewegung entgegengewirkt.
[0004] Und in der
EP 1 333 123 B1 ist ein Verfahren zur aktiven Dämpfung von Schwingungen in einer Vorrichtung zur
Bearbeitung einer laufenden Bahn beschrieben, bei dem die Bahn mit dem Walzenmantel
zumindest einer Walze zusammenwirkt. Dabei erfolgt die aktive Dämpfung durch phasenversetzt
zur Schwingung in der Achse oder Welle der Walze eingeleitete Biegemomente.
[0005] Aus der
WO 99/04181 A1 ist eine Vorrichtung zur Überwachung von in einem Kalander auftretenden Vibrationen
bekannt, bei der Dickenschwankungen der Papierbahn unter anderem durch einen zwischen
den Walzen vorgesehenen adaptiven Schwingungsdämpfer entgegengewirkt wird.
[0006] In der
EP 1 672 244 A1 ist ein adaptives System für eine Arbeitsmaschine beschrieben, bei dem zur Minimierung
der im Bereich eines Bedieners auftretenden Schwingungen eine auf bestimmte Befehle
des Bedieners hin zu erwartende Reaktion einer bedienergesteuerten Maschinenkomponente
bestimmt und die Maschinekomponente veranlasst wird, entsprechend zu reagieren.
[0007] Wird in einer Papiermaschine durch Schwingungserreger, wie beispielsweise Filze,
Walzen, eine Schüttelung oder dergleichen, die Blattqualität in Maschinenlaufrichtung
beeinflusst, so wird dem bisher durch eine Entkopplung, Tilgung und Dämpfung oder
durch Reduzierung der Anregungen durch Versteifungen bzw. durch eine entsprechende
Pflege der Komponenten entgegengewirkt. Diese bisher üblichen Maßnahmen führen jedoch
nicht immer zu befriedigenden Ergebnissen, zumal wenn die Schwingwege klein sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen die zuvor erwähnten
Nachteile beseitigt sind. Dabei soll insbesondere dafür gesorgt werden, dass die Blattqualität
in Maschinenlaufrichtung konstant bleibt.
[0009] Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
mittels wenigstens eines Sensors in der Papiermaschine auftretende Schwingungen bzw.
Variationen erfasst werden, dass das vom Sensor gelieferte Sensorsignal einer adaptiven
Reglereinheit zugeführt wird und dass über die adaptive Reglereinheit zumindest ein
Aktuator so beaufschlagt wird, dass durch diesen in der Papiermaschine Reaktionen
erzeugt werden, die den erfassten Schwingungen bzw. Variationen zugrunde liegenden,
durch wenigstens einen Erreger verursachten Störungen entgegenwirken.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen adaptiven Regelung können die existierenden störenden Schwingungen
bzw. Variationen sowie generell Schwankungen der Papiereigenschaften bzw. der Blattqualität
in Maschinenlaufrichtung auf relativ einfache und zuverlässige Art und Weise unterdrückt
werden.
[0011] Bevorzugt erfolgt über die adaptive Reglereinheit eine dem vorzugsweise periodischen
Erregungsmuster der Schwingungen bzw. Variationen entsprechende vorausschauende Beaufschlagung
des Aktuators.
[0012] Die adaptive Regelung kann insbesondere derart erfolgen, dass den Störungen zeitlich,
richtungsmäßig und/oder größenmäßig entgegengewirkt wird.
[0013] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird mittels eines jeweiligen Triggers aus dem von dem Sensor gelieferten Signal ein
dem Erreger zugeordnetes repräsentatives Signal in der adaptiven Reglereinheit berechnet.
Zudem können mittels verschiedener Trigger aus dem von dem Sensor gelieferten Gesamtsignal
den Erregern zugeordnete repräsentative Signalanteile in der adaptiven Reglereinheit
berechnet werden.
[0014] Auch kann mittels verschiedener Trigger aus den von dem Sensor gelieferten Signalen
den Erregern zugeordnete repräsentative Signale in der adaptiven Reglereinheit berechnet
werden. Dabei werden zweckmäßigerweise mittels der berechneten repräsentativen Signale
die Blatteigenschaften, insbesondere Blatteigenschaften in Maschinenlaufrichtung,
beeinflusst.
[0015] Die für die jeweiligen Erregungsmuster repräsentativen Signale können der adaptiven
Reglereinheit beispielsweise in Form von Pulssignalen zugeführt werden. Dabei können
die für die jeweiligen Erregungsmuster repräsentativen Signale in der adaptiven Reglereinheit
berechnet werden.
[0016] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn mittels des der Erfassung von Schwingungen
bzw. Variationen dienenden Sensors die Restschwingung bzw.
[0017] Restvariation erfasst wird und die adaptive Regelung so erfolgt, dass die Restschwingung
bzw. Restvariation auf ein Minimum reduziert wird.
[0018] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden mehrere der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienende Sensoren eingesetzt.
Die Sensorsignale der Sensoren werden dann einzeln und/oder als ein Summensignal der
adaptiven Reglereinheit zugeführt.
[0019] Dabei können über die der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensoren
die an unterschiedlichen Stellen einer Baueinheit der Papiermaschine auftretenden
Schwingungen bzw. Variationen erfasst werden, wobei die adaptive Regelung unter Heranziehung
des Summensignals vorzugsweise so erfolgt, dass die Schwingungen bzw. Variationen
der gesamten Baueinheit auf ein Minimum reduziert werden.
[0020] Mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensors können
beispielsweise an einem Stoffauflauf der Papiermaschine auftretende Schwingungen bzw.
Variationen erfasst werden. Über die erfindungsgemäße adaptive Regelung wird dann
diesen am Stoffauflauf auftretenden Schwingungen bzw. Variationen entgegengewirkt.
[0021] Von einem weiteren Vorteil ist insbesondere auch, wenn mittels des der Erfassung
von Druckänderungen dienenden Sensors in einem Strömungsmedium die Restdruckänderung
erfasst wird und die adaptive Regelung so erfolgt, dass die Restdruckänderung auf
ein Minimum reduziert wird.
[0022] Dabei können auch mehrere der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienende
Sensoren eingesetzt werden. Die Sensorsignale der Sensoren können dann einzeln und/oder
als ein Summensignal der adaptiven Reglereinheit zugeführt werden.
[0023] Über die der Erfassung von Druckänderungen dienenden Sensoren können die an unterschiedlichen
Stellen einer Baueinheit der Papiermaschine auftretenden Restdruckänderungen erfasst
werden, wobei die adaptive Regelung unter Heranziehung des Summensignals vorzugsweise
so erfolgt, dass die Restdruckänderungen der gesamten Baueinheit auf ein Minimum reduziert
werden.
[0024] Auch können mittels des der Erfassung von Druckänderungen dienenden Sensors an einem
Stoffauflauf der Papiermaschine auftretende Restdruckänderungen in dem Strömungsmedium
erfasst werden. Über die erfindungsgemäße adaptive Regelung kann dann diesen am Stoffauflauf
auftretenden Druckänderungen entgegengewirkt werden.
[0025] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn mittels des der Erfassung von Geschwindigkeitsänderungen
dienenden Sensors in einem Strömungsmedium die Restgeschwindigkeitsänderung erfasst
wird und die adaptive Regelung so erfolgt, dass die Restgeschwindigkeitsänderung auf
ein Minimum reduziert wird.
[0026] Dabei können auch mehrere der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienende
Sensoren eingesetzt werden. Die Sensorsignale der Sensoren können dann einzeln und/oder
als ein Summensignal der adaptiven Reglereinheit zugeführt werden.
[0027] Dabei können über die der Erfassung von Geschwindigkeitsänderungen dienenden Sensoren
die an unterschiedlichen Stellen einer Baueinheit der Papiermaschine auftretenden
Restgeschwindigkeitsänderungen erfasst werden, wobei die adaptive Regelung unter Heranziehung
des Summensignals vorzugsweise so erfolgt, dass die Restgeschwindigkeitsänderungen
der gesamten Baueinheit auf ein Minimum reduziert werden.
[0028] Auch können mittels des der Erfassung von Geschwindigkeitsänderungen dienenden Sensors
können an einem Stoffauflauf der Papiermaschine auftretende Restgeschwindigkeitsänderungen
in dem Strömungsmedium erfasst werden. Über die erfindungsgemäße adaptive Regelung
wird dann diesen am Stoffauflauf auftretenden Geschwindigkeitsänderungen entgegengewirkt.
[0029] Bevorzugt werden mittels des der Erfassung von Schwingungen dienenden Sensors an
der Stoffauflauf-Vorderwand und/oder an der Unterlippe auftretende Schwingungen und/oder
mittels des der Erfassung von Druck dienenden Sensors in einem Düsenraum des Stoffauflaufs
auftretende Druckänderungen und/oder mittels des der Erfassung von Geschwindigkeit
dienenden Sensors direkt nach Austritt des Strahls aus der Düse auftretende Geschwindigkeitsänderungen
erfasst.
[0030] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausgestaltung wird mittels eines jeweiligen
Triggers aus dem von dem Sensor gelieferten Signal das jeweilige Erregungsmuster von
wenigstens einem Filz, wenigstens einem Antrieb und/oder wenigstens einer Siebschüttelung
in der adaptiven Reglereinheit berechnet.
[0031] Es sind beispielsweise auch solche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
denkbar, bei denen mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden
Sensors die Weitenänderung des Auslaufspaltes des Stoffauflaufs berechnet wird und
bei denen die adaptive Regelung dann so erfolgt, dass die Variation der Spaltweite
auf ein Minimum reduziert wird. Auch kann mittels des der Erfassung von Druckänderungen
dienenden Sensors die Weitenänderung des Auslaufspaltes des Stoffauflaufs berechnet
werden, wobei die adaptive Regelung dann vorzugweise so erfolgt, dass die Variation
der Spaltweite auf ein Minimum reduziert wird.
[0032] Bevorzugt wird über die adaptive Regelung das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung
konstant gehalten. Dies kann beispielsweise über die zuvor genannten Aktuatoren bzw.
die entsprechende Regelung der Weite des Auslaufspaltes des Stoffauflaufs erfolgen.
[0033] Gemäß einer alternativen zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung mittels wenigstens eines innerhalb
des Stoffauflaufs vorgesehenen Druck- und/oder Verdrängungsaktuators konstant gehalten.
Auch in diesem Fall erfolgt dies wieder über die erfindungsgemäße adaptive Regelung.
[0034] Auch kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass mittels eines der Erfassung des Flächengewichts
dienenden Sensors die Restflächengewichtsänderung erfasst wird und dass die adaptive
Regelung so erfolgt, dass die Restflächengewichtsänderung auf ein Minimum reduziert
wird.
[0035] Bezüglich der Vorrichtung wird die zuvor angegebene Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
durch wenigstens einen Sensor zur Erfassung von in der Papiermaschine auftretenden
Schwingungen bzw. Variationen, eine adaptive Reglereinheit und wenigstens einen Aktuator,
wobei das vom Sensor gelieferte Sensorsignal der adaptiven Reglereinheit zugeführt
und über die adaptive Reglereinheit der Aktuator so beaufschlagbar ist, dass durch
diesen in der Papiermaschine Reaktionen erzeugt werden, die den erfassten Schwingungen
bzw. Variationen zugrunde liegenden, durch wenigstens einen Erreger verursachten Störungen
entgegenwirken.
[0036] Erfindungsgemäß wird also dem Umstand Rechnung getragen, dass Störungen in Maschinenlaufrichtung
im Wesentlichen durch den Stoffauflauf und durch die Komponenten der Entwässerung
eingebracht werden. Die Erregung dieser Bauteile durch entsprechende Störquellen wie
insbesondere Walzen, Siebschüttelung, Filzbarring usw. haben eine unerwünschte Variation
der Papiereigenschaften, insbesondere Flächenmasseänderungen, in Maschinenlaufrichtung
zur Folge. Mit der erfindungsgemäßen adaptiven Regelung kann die Erregung beispielsweise
des Stoffauflaufs und von Entwässerungselementen eliminiert werden, so dass die Papiereigenschaften
und die Blattqualität in Maschinenlaufrichtung konstant bleibt. Mit der erfindungsgemäßen
adaptiven Regelung können die existierenden störenden Vibrationen sowie generell Schwankungen
der Papiereigenschaften in Maschinenlaufrichtung zuverlässig unterdrückt werden.
[0037] Die erfindungsgemäße adaptive Regelung ist beispielsweise auf die Stoffauflaufvorderwand
anwendbar. Schwingungserreger sind beispielsweise das Pressfilzbarring, die Drehschwingungen
des Antriebs der Siebantriebswalze und die Siebschüttelung.
[0038] Es können also beispielsweise die Schwingungen der Stoffauflaufvorderwand durch wenigstens
einen Schwingungssensor erfasst und das Sensorsignal der adaptiven Reglereinheit zugeführt
werden. Es können weitere Reglereingänge vorgesehen sein, denen insbesondere die Signale
zumindest im Wesentlichen aller störenden Erreger zugeführt werden, bei denen es sich
beispielsweise um Pulssignale handeln kann. Der adaptive Regler erzeugt nun entsprechend
dem Erregungsmuster der Filze, des Antriebs und der Siebschüttelung und/oder dergleichen
vorausschauend Signale, die auf den Aktuator auf der Vorderwand gelegt werden. Dabei
können die Signale insbesondere so beschaffen sein, dass der Aktuator Kompensationskräfte
entwickelt, die den Störungen entgegengerichtet sind. Dabei können diese Kompensationskräfte
den Störungen insbesondere zeitlich, richtungsmäßig und/oder größenmäßig entgegenwirken.
Damit wird die Schwingung der Vorderwand unterdrückt, und die Restschwingung wird
auf ein Minimum reduziert. Dabei werden die Schwingungen nicht nur am Ort des Aktuators
selbst reduziert. Wird von den einzelnen Schwingungssensoren beispielsweise eine gewichtete
Summe der Restschwingungssignale gebildet, so können mit Hilfe der erfindungsgemäßen
adaptiven Regelung die Schwingungen des gesamten Bauteils wie beispielsweise des Stoffauflaufs
minimiert werden. Die adaptive Regelung wirkt über einen sehr breiten Frequenzbereich
und ist nicht eingeschränkt durch Resonanzen der Struktur oder Abstimmung von Absorptionsmaterialien.
Prinzipiell ist eine äußerst starke Reduktion der Vibrationen möglich. Unter günstigen
Bedingungen wurden schon Reduktionen auf 1/30 der ursprünglichen Schwingungsamplitude
erzielt. Zudem kann auch sehr geringen Vibrationen im µm-Bereich wirksam entgegengewirkt
werden.
[0039] Der Regler kann alternativ auch die Weitenänderung des Auslaufspalts des Stoffauflaufs
regeln und auf ein Minimum reduzieren. In diesem Fall kann das Sensorsignal also beispielsweise
durch den Abstand zwischen Vorderwand und Seitenwand der Stoffauflaufdüse bestimmt
sein.
[0040] Es ist beispielsweise auch denkbar, anstelle der Signale eines Schwingungssensors
Signale des Längsprofils (Flächenmasse gemessen mit Odin) als Reglereingang zu verwenden.
[0041] Auf ähnliche Art und Weise lassen sich auch andere Elemente des Stoffauflaufs und
der Entwässerung schwingungsmäßig beruhigen.
[0042] Das erfindungsgemäße adaptive Regelungsprinzip kann beispielsweise auch dazu verwendet
werden, unzulässig hohen Schwingungen an Maschinenteilen entgegenzuwirken, die beispielsweise
durch die Siebschüttelung angeregt werden.
[0043] Zudem ist es beispielsweise auch denkbar, das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung
ohne eine entsprechende Beruhigung der Vorderwand des Stoffauflaufs konstant zu halten,
indem eine entsprechende adaptive Regelung mit schnellen Druck- oder Verdrängungsaktuatoren
innerhalb des Stoffauflaufs realisiert wird.
[0044] Die adaptive Charakteristik der erfindungsgemäßen Regelung erlaubt eine störungsfreie
Papierproduktion in Maschinenlaufrichtung unabhängig von den Frequenzen und der Stärke
der Störungen.
[0045] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0046] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in rein schematischer Darstellung eine Vorrichtung
10 zur Unterdrückung von beispielhaften Schwingungen bzw.
[0047] Variationen in einer Papiermaschine. Dabei kann diese Vorrichtung 10 insbesondere
zur Unterdrückung von sich in Maschinenlaufrichtung auf die Papier- oder Blattqualität
auswirkenden Schwingungen bzw. Variationen ausgelegt sein. Selbstverständlich kann
die Vorrichtung 10 in weiterer Ausgestaltung auch zur Unterdrückung von Druckänderungen
und/oder Geschwindigkeitsänderungen in einem Strömungsmedium bzw. in einem Düsenraum
eines Stoffauflaufs bzw. in einem Stoffauflauf einer Papiermaschine verwendet werden.
[0048] Die Vorrichtung 10 umfasst wenigstens einen Sensor 12 zur Erfassung von in der Papiermaschine
auftretenden Schwingungen bzw. Variationen, eine adaptive Reglereinheit 14 und wenigstens
einen Aktuator 16. Dabei sind im vorliegenden Fall der Sensor 12 und der Aktuator
16 beispielsweise einer Stoffauflauf-Oberlippe oder Stoffauflauf-Vorderwand 18 zugeordnet.
[0049] Dabei ist das vom Sensor 12 gelieferte Sensorsignal, bei dem es sich hier beispielsweise
um ein Restschwingungssignal bzw. Restvariationssignal handelt, der adaptiven Reglereinheit
14 zugeführt. Über die adaptive Reglereinheit 14 wird der Aktuator 16 so beaufschlagt,
dass durch diesen in der Papiermaschine, hier beispielsweise im Bereich der Stoffauflauf-Vorderwand
18, Reaktionen erzeugt werden, die den erfassten Schwingungen bzw. Variationen zugrunde
liegenden, durch wenigstens einen Erreger 20 bis 24 verursachten Störungen entgegenwirken.
[0050] Dabei kann über die adaptive Reglereinheit 14 eine dem vorzugsweise periodischen
Erregungsmuster der Schwingungen bzw. Variationen entsprechende vorausschauende Beaufschlagung
des Aktuators 16 erfolgen.
[0051] Die adaptive Regelung erfolgt zweckmäßigerweise derart, dass den Störungen zeitlich,
richtungsmäßig und/oder größenmäßig entgegengewirkt wird.
[0052] Mittels eines jeweiligen Triggers 26 - 30 aus dem von dem Sensor 12 gelieferten Signal
ein dem Erreger 20 - 24 zugeordnetes repräsentatives Signal in der adaptiven Reglereinheit
14 berechnet wird.
[0053] Bei den hier betrachteten Erregern 20 - 24 kann es sich insbesondere um solche Erreger
handeln, die die Blatteigenschaften in Maschinenlaufrichtung beeinflussen.
[0054] Wie anhand der einzigen Figur zu erkennen ist, können die für die jeweiligen Erregungsmuster
repräsentativen Signale in der adaptiven Reglereinheit 14 berechnet werden.
[0055] Mittels des Sensors 12 kann, wie bereits erwähnt, insbesondere die Restschwingung
bzw. Restvariation erfasst werden. Die adaptive Regelung kann dann so erfolgen, dass
diese Restschwingung bzw. Restvariation auf ein Minimum reduziert wird.
[0056] Wie anhand der einzigen Figur zu erkennen ist, summieren sich die Störungen der verschiedenen
Erreger 20 - 24. Entsprechend wirken die summierten Störungen auf die Stoffauflauf-Vorderwand
18.
[0057] Es ist beispielsweise auch eine solche Ausführung denkbar, bei der mehrere der Erfassung
von Schwingungen bzw. Variationen dienende Sensoren eingesetzt werden. Die Sensorsignale
der Sensoren 12 werden dann einzeln und/oder als ein Summensignal der adaptiven Reglereinheit
14 zugeführt.
[0058] Dabei können über die der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensoren
12 die an unterschiedlichen Stellen einer Baueinheit 18 der Papiermaschine auftretenden
Schwingungen bzw. Variationen erfasst werden, wobei die adaptive Regelung unter Heranziehung
des Summensignals vorzugsweise so erfolgt, dass die Schwingungen bzw. Variationen
der gesamten Baueinheit 18 auf ein Minimum reduziert werden.
[0059] Bei den Erregern 20 - 24 kann es sich beispielsweise um wenigstens einen Filz, wenigstens
einen Antrieb bzw. wenigstens eine Siebschüttelung handeln. Mittels eines jeweiligen
Triggers 26 - 30 kann also das jeweilige Erregungsmuster von wenigstens einem Filz,
wenigstens einem Antrieb und/oder wenigstens einer Siebschüttelung in der adaptiven
Reglereinheit 14 berechnet werden.
[0060] Auch kann mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensors
12 die Weitenänderung des Auslaufspaltes des Stoffauflaufs berechnet werden und die
adaptive Regelung so erfolgen, dass die Variation der Spaltweite auf ein Minimum reduziert
wird.
[0061] Über die adaptive Regelung wird bevorzugt das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung
konstant gehalten.
[0062] Anstelle der der Stoffauflauf-Vorderwand 18 zugeordneten Aktuatoren 16 können beispielsweise
auch innerhalb des Stoffauflaufs vorgesehene Druck- und/oder Verdrängungsaktuatoren
vorgesehen sein, über die mittels der adaptiven Regelung beispielsweise das Flächengewicht
in Maschinenlaufrichtung konstant gehalten wird.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Sensor
- 14
- Adaptive Reglereinheit
- 16
- Aktuator
- 18
- Baueinheit, Stoffauflauf-Vorderwand bzw. Stoffauflauf-Oberlippe
- 20
- Erreger
- 22
- Erreger
- 24
- Erreger
- 26
- Trigger
- 28
- Trigger
- 30
- Trigger
1. Verfahren zur Unterdrückung von Schwingungen und/oder Variationen in einer Papiermaschine,
insbesondere zur Unterdrückung von sich in Maschinenlaufrichtung auf die Blattqualität
auswirkenden Schwingungen bzw. Variationen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels wenigstens eines Sensors (12) in der Papiermaschine auftretende Schwingungen
bzw. Variationen erfasst werden, dass das vom Sensor (12) gelieferte Sensorsignal
einer adaptiven Reglereinheit (14) zugeführt wird und dass über die adaptive Reglereinheit
(14) zumindest ein Aktuator (16) so beaufschlagt wird, dass durch diesen in der Papiermaschine
Reaktionen erzeugt werden, die den erfassten Schwingungen bzw. Variationen zugrunde
liegenden, durch wenigstens einen Erreger (20 - 24) verursachten Störungen entgegenwirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die adaptive Reglereinheit (14) eine dem vorzugsweise periodischen Erregungsmuster
der Schwingungen bzw. Variationen entsprechende vorausschauende Beaufschlagung des
Aktuators (16) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines jeweiligen Triggers (26 - 30) aus dem von dem Sensor (12) gelieferten
Signal ein dem Erreger (20 - 24) zugeordnetes repräsentatives Signal in der adaptiven
Reglereinheit (14) berechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels verschiedener Trigger (26 - 30) aus den von dem Sensor (12) gelieferten Signalen
den Erregern (20 - 24) zugeordnete repräsentative Signale in der adaptiven Reglereinheit
(14) berechnet werden und dass mittels der berechneten repräsentativen Signale die
Blatteigenschaften, insbesondere Blatteigenschaften in Maschinenlaufrichtung, beeinflusst
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die jeweiligen Erregungsmuster repräsentativen Signale in der adaptiven Reglereinheit
(14) berechnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensors (12)
die Restschwingung bzw. Restvariation erfasst wird und die adaptive Regelung so erfolgt,
dass die Restschwingung bzw. Restvariation auf ein Minimum reduziert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienende Sensoren (12) eingesetzt
werden und dass die Sensorsignale der Sensoren (12) einzeln und/oder als ein Summensignal
der adaptiven Reglereinheit (14) zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensoren (12)
die an unterschiedlichen Stellen einer Baueinheit (18) der Papiermaschine auftretenden
Schwingungen bzw. Variationen erfasst werden, wobei die adaptive Regelung unter Heranziehung
des Summensignals vorzugsweise so erfolgt, dass die Schwingungen bzw. Variationen
der gesamten Baueinheit (18) auf ein Minimum reduziert werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensors (12)
an einem Stoffauflauf der Papiermaschine auftretende Schwingungen bzw. Variationen
erfasst werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Druckänderungen dienenden Sensors (12) in einem Strömungsmedium
die Restdruckänderung erfasst wird und dass die adaptive Regelung so erfolgt, dass
die Restdruckänderung auf ein Minimum reduziert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Geschwindigkeitsänderungen dienenden Sensors (12) in
einem Strömungsmedium die Restgeschwindigkeitsänderung erfasst wird und dass die adaptive
Regelung so erfolgt, dass die Restgeschwindigkeitsänderung auf ein Minimum reduziert
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Schwingungen dienenden Sensors (12) an der Stoffauflauf-Vorderwand
(18) und/oder an der Unterlippe auftretende Schwingungen erfasst werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Druck dienenden Sensors (12) in einem Düsenraum des
Stoffauflaufs auftretende Druckänderungen erfasst werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines jeweiligen Triggers (26 - 30) aus dem von dem Sensor gelieferten Signal
das jeweilige Erregungsmuster von wenigstens einem Filz, wenigstens einem Antrieb
und/oder wenigstens einer Siebschüttelung in der adaptiven Reglereinheit (14) berechnet
wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des der Erfassung von Schwingungen bzw. Variationen dienenden Sensors (12)
die Weitenänderung des Auslaufspaltes des Stoffauflaufs berechnet wird und dass die
adaptive Regelung so erfolgt, dass die Variation der Spaltweite auf ein Minimum reduziert
wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die adaptive Regelung das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung konstant gehalten
wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flächengewicht in Maschinenlaufrichtung mittels wenigstens eines innerhalb des
Stoffauflaufs vorgesehenen Druck- und/oder Verdrängungsaktuators konstant gehalten
wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines der Erfassung des Flächengewichts dienenden Sensors die Restflächengewichtsänderung
erfasst wird und dass die adaptive Regelung so erfolgt, dass die Restflächengewichtsänderung
auf ein Minimum reduziert wird.
19. Vorrichtung (10) zur Unterdrückung von Schwingungen und/oder Variationen in einer
Papiermaschine, insbesondere zur Unterdrückung von sich in Maschinenlaufrichtung auf
die Blattqualität auswirkenden Schwingungen bzw. Variationen, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen Sensor (12) zur Erfassung von in der Papiermaschine auftretenden
Schwingungen bzw. Variationen, eine adaptive Reglereinheit (14) und wenigstens einen
Aktuator (16), wobei das vom Sensor (12) gelieferte Sensorsignal der adaptiven Reglereinheit
(14) zugeführt und über die adaptive Reglereinheit (14) der Aktuator (16) so beaufschlagbar
ist, dass durch diesen in der Papiermaschine Reaktionen erzeugt werden, die den erfassten Schwingungen
bzw. Variationen zugrunde liegenden, durch wenigstens einen Erreger (20 - 24) verursachten Störungen entgegenwirken.