[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Schrägseils
einer Schrägseilbrücke, umfassend zumindest eine an dem Schrägseil anordbare Bearbeitungsbühne
mit wenigstens einem Seilfahrwerk.
[0002] Schrägseilbrücken sind hinlänglich bekannt und weisen mehrere Schrägseile auf, welche
zwischen einem Pylon der Schrägseilbrücke und der Fahrbahn gespannt sind, wodurch
die Fahrbahn an diesen Schrägseilen aufgehängt ist. Eine derartige Schrägseilbrücke
kann einen oder mehrere Pylonen aufweisen und die Schrägseile können harfenförmig,
das heißt parallel zueinander verlaufend, oder büschelförmig, das heißt vom Pylon
ausgehend mit wachsendem Abstand verlaufend, angeordnet sein.
[0003] Solche Schrägseile sind meist aus mehreren Fasern aufgebaut und sind mit einer Lackschicht
versehen, die zum Einen einen Schutz vor Witterungsbedingungen darstellt und zum Anderen
eine optisch ansprechende Ausgestaltung der Schrägseilbrücke ermöglicht. Jedoch ist
diese Lackschicht den verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt, so dass es nach
einiger Zeit erforderlich wird, die Lackschicht zu entfernen und eine neue aufzubringen,
wobei meist mehrere Lackschichten übereinander aufgetragen werden, um einen optimalen
Schutz für die Schrägseile auszubilden, die aus Metall gefertigt sind.
[0004] Um derartige Restaurierungsarbeiten durchführen zu können, muss ein Schrägseil über
seine gesamte Länge zugänglich gemacht werden, wozu etwaige bearbeitende Personen
mittels einer geeigneten Bearbeitungsbühne abschnittweise entlang des Schrägseils
bewegt werden und dieses so mit entsprechenden Bearbeitungsgeräten bearbeiten können.
[0005] Es ist bekannt eine solche Bearbeitungsbühne mit einem Seilfahrwerk auszustatten,
mittels dem die Bearbeitungsbühne entlang eines Schrägseils verfahrbar ist. Bei einem
derartigen Verfahren der Bearbeitungsbühne entlang des Schrägseils ist es von Vorteil,
wenn bereits auf das Schrägseil aufgetragene Lackschichten nicht durch das Seilfahrwerk
beschädigt werden, was sehr kostenintensive Nacharbeiten verursachen würde. Insbesondere
wirkt es sich negativ auf eine bereits aufgetragene Lackschicht aus, wenn die Bearbeitungsbühne
und somit das Seilfahrwerk beispielsweise durch Windeinflüsse oder Gewichtsverlagerung
durch bearbeitende Personen um die Längsachse des Schrägseils bewegt wird, da die
dabei auftretenden Querkräfte schnell die bereits aufgetragene Lackschicht beschädigen.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Schrägseils einer Schrägseilbrücke bereit zu
stellen, welche eine Beschädigung bereits aufgetragener Lackschichten weitestgehend
verhindert und einfach handhabbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Schrägseils
einer Schrägseilbrücke nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ein mit der Bearbeitungsbühne
verbundenes Stabilisierungsfahrwerk aufweist, welches an einem weiteren Schrägseil
angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine
sichere und schonende Bearbeitung eines Schrägseils möglich, indem die Bearbeitungsbühne
derart stabilisiert wird, dass Bewegungen derselben um die Längsachse des zu bearbeitenden
Schrägseil weitestgehend vermieden werden. Das Stabilisierungsfahrwerk ist dazu an
einem weiteren Schrägseil angeordnet, welches vorzugsweise zu dem zu bearbeitenden
Schrägseil benachbart angeordnet ist. Das Stabilisierungsseilfahrwerk wird gemeinsam
mit der Bearbeitungsbühne verfahren, so dass stets eine optimale Stabilisierung der
Bearbeitungsbühne erfolgen kann.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es somit möglich, ein Schrägseil einer
Schrägseilbrücke schonend zu bearbeiten, indem Querkräfte, die sich schädlich auf
bereits aufgetragene Lachschichten auswirken, erfolgreich vermieden werden. Zudem
kann eine sichere Bearbeitung des Schrägseils durch Personal erfolgen, wobei die erfindungsgemäße
Vorrichtung einen einfachen Aufbau aufweist und daher auch leicht zu handhaben ist.
[0010] Denkbar ist auch, dass eine Bearbeitungsbühne zwei oder mehr Seilfahrwerke aufweist,
wenn die jeweiligen Bedingungen dieses erfordern, wobei diese Maßnahme insbesondere
dann von Vorteil ist, wenn die Bearbeitungsbühne mitsamt der den darin befindlichen
Personen und Geräte ein relativ hohes Gewicht aufweist, so dass durch die Anordnung
weiterer Seilfahrwerke das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt wird, was eine
Reduzierung des Drucks bedeutet, der auf das Schrägseil einwirkt. Die jeweilige Anzahl
von Seilfahrwerken und deren Ausgestaltung sollte daher an die Begebenheiten vor Ort
angepasst werden..
[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bearbeitungsbühne
mittels eines Zugseils entlang des Schrägseils verfahrbar ist, wobei das Zugseil von
der Bearbeitungsbühne bis zum Verbindungsbereich des Schrägseils mit einem Pylon der
Schrägseilbrücke im Wesentlichen parallel zum Schrägseil verlaufend angeordnet ist.
Mittels dieses Zugseils kann die Bearbeitungsbühne über ihr Seilfahrwerk abschnittweise
entlang des Schrägseils bewegt werden, damit eine Bearbeitung desselben erfolgen kann.
Durch den nahezu parallelen Verlauf des Zugseils zum Schrägseil wird das Auftreten
von Querkräften weiter minimiert, da die durch das Zugseil auf die Bearbeitungsbühne
ausgeübte Kraft in Richtung der Längserstreckung des Schrägseils wirkt. Zudem kann
so die Bearbeitungsbühne mittels des Zugseils verfahren werden, weshalb kein Antrieb
in oder an der Bearbeitungsbühne angeordnet werden muss, welcher das Gewicht der Bearbeitungsbühne
unnötig erhöhen würde.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung
eine feste Rolle aufweist, die im Verbindungsbereich des Schrägseils mit dem Pylon
der Schrägseilbrücke angeordnet ist. Durch diese feste Rolle kann das Zugseil umgelenkt
werden, sodass es einer Antriebseinrichtung zuführbar ist, die beispielsweise im Bereich
der Fahrbahn angeordnet werden kann, so dass die Vorrichtung insgesamt einen zweckmäßigen
und simplen Aufbau aufweist, was der einfachen Handhabung der Vorrichtung zu Gute
kommt.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung
eine Seilwinde auf, mit der das mit der festen Rolle umgelenkte Zugseil auf- und abwickelbar
ist. Diese Seilwinde ist vorzugsweise in Höhe der Fahrbahn der Schrägseilbrücke angeordnet,
was einen einfachen Aufbau der Vorrichtung bedeutet, da eine derartige schwere Seilwinde
nicht gehoben werden muss, um einsetzbar zu sein. Das Verfahren der Bearbeitungsbühne
entlang eines Schrägseils wird also durch Betätigen der Seilwinde erzeugt, das heißt
durch das Auf- und Abwickeln des Zugseils auf die beziehungsweise von der Seilwinde.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Bearbeitungsbühne
mit einem Stabilisierungszugseil und einem Stabilisierungsseil verbunden. Das Stabilisierungsseil
ist vorzugsweise fest mit dem Stabilisierungsseilfahrwerk und der Bearbeitungsbühne
verbunden, was insbesondere eine Absicherung der Bearbeitungsbühne bedeutet. Bevorzugt
ist das Stabilisierungsseil an dem tiefer angeordneten Ende der Bearbeitungsbühne
angeordnet. Mittels des Stabilisierungszugseils ist die Bearbeitungsbühne ebenfalls
mit dem Stabilisierungsseilfahrwerk verbunden, jedoch dient das Stabilisierungszugseil
dem Verfahren der Bearbeitungsbühne mitsamt dem Stabilisierungsseilfahrwerk.
[0015] Weiter wird vorgeschlagen, dass an dem Stabilisierungsseilfahrwerk eine feste Rolle
angeordnet ist, mit der das Stabilisierungszugseil in Richtung eines Pylons der Schrägseilbrücke
umlenkbar ist, wobei das Stabilisierungszugseil zwischen dieser festen Rolle und dem
Pylon im Wesentlichen parallel zu dem weiteren Schrägseil verlaufend angeordnet ist.
Mit dieser Verbindung der Bearbeitungsbühne mit dem Stabilisierungsseilfahrwerk über
die feste Rolle wird sichergestellt, dass zur Stabilisierung der Bearbeitungsbühne
stets eine ausreichende Kraft über das Stabilisierungszugseil auf die Bearbeitungsbühne
ausgeübt wird, was insbesondere dann erforderlich ist, wenn die Schrägseile in Büschelform
angeordnet sind. Hierbei variiert der Abstand zwischen den Schrägseilen, sodass eine
nicht in der Länge variable Verbindung zwischen der Bearbeitungsbühne und dem Stabilisierungsseilfahrwerk
dazu führen würde, dass beim Überschreiten eines bestimmten Abstandes zwischen den
Schrägseilen kein Verfahren mehr möglich ist, da das Verbindungselement kürzer als
der Abstand zwischen den Schrägseilen ausgebildet ist. Des Weiteren würde das Verbindungselement
keine geeignete Stabilisierungskraft mehr auf die Bearbeitungsbühne ausüben, wenn
der Abstand zwischen den Schrägseilen die Länge des Verbindungselementes unterschreitet.
Daher wird das Stabilisierungszugseil bevorzugt durch die feste Rolle am Stabilisierungsseilfahrwerk
umgelenkt, wodurch die Länge des Abschnitts des Stabilisierungszugseils, welches zwischen
der Bearbeitungsbühne und dem Stabilisierungsseilfahrwerk angeordnet ist, zur Schaffung
einer geeigneten Stabilisierung variierbar ist. Damit bereits auf das weitere, vorzugsweise
benachbart zu dem zu bearbeitenden Schrägseil verlaufend angeordnete Schrägseil aufgetragene
Lackschichten nicht durch das Stabilisierungsseilfahrwerk beschädigt werden, wird
auch dieses mittels des Stabilisierungszugseils derart bewegt, dass die Kraft, die
durch das Stabilisierungszugseil auf das Stabilisierungsseilfahrwerk ausgeübt wird,
im Wesentlichen in Richtung der Längsachse des weiteren Schrägseils wirkt, wodurch
Querkräfte weitestgehend vermieden werden.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung
eine feste Stabilisierungsrolle aufweist, die im Verbindungsbereich des Stabilisierungszugseils
mit dem Pylon angeordnet ist. Auch diese Maßnahme ermöglicht einen einfachen Aufbau
der Vorrichtung, indem das Stabilisierungszugseil durch die feste Stabilisierungsrolle
in Richtung der Fahrbahn umlenkbar ist, wo das Stabilisierungszugseil mit einer geeigneten
Antriebseinrichtung verbindbar ist.
[0017] Weiter ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Stabilisierungsseilwinde aufweist,
mit der das mit der festen Stabilisierungsrolle umgelenkte Stabilisierungszugseil
auf- und abwickelbar ist. Diese Stabilisierungsseilwinde ist vorzugsweise in Höhe
der Fahrbahn der Schrägseilbrücke angeordnet, was einen einfachen Aufbau der Vorrichtung
bedeutet, da eine derartige schwere Stabilisierungsseilwinde nicht gehoben werden
muss, um einsetzbar zu sein. Die Stabilisierungsseilwinde ist vorzugsweise derart
steuerbar, dass die Variation des Abstandes zwischen den Schrägseilen durch die Variation
der Länge des zwischen der Bearbeitungsbühne und dem Stabilisierungsfahrwerk angeordneten
Abschnitts aufgefangen werden kann, wodurch in diesem Abschnitt eine zur optimalen
Stabilisierung der Bearbeitungsbühne ausreichende Spannung aufrecht erhalten werden
kann.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung
eine Regeleinrichtung auf, mit der die Stabilisierungsseilwinde steuerbar ist. Diese
Regeleinrichtung kann beispielsweise rechnergesteuert sein und dient dazu, eine zur
optimalen Stabilisierung der Bearbeitungsbühne ausreichende Spannung in dem Abschnitt
des Stabilisierungsseilzugs zwischen der Bearbeitungsbühne und dem Stabilisierungsseilfahrwerk
aufrecht zu halten. Hierzu sind verschiedenste Ausgestaltungen denkbar, wobei beispielsweise
Daten bezüglich der Brückenausgestaltung vorgegeben sein können, die mittels einer
geeigneten Software zur Steuerung der Stabilisierungsseilwinde auswertbar sind.
[0019] Vorzugsweise weist die Regeleinrichtung eine Überwachungseinrichtung auf, mit der
bestimmte Parameter beim Betrieb und insbesondere beim Verfahren entlang der Schrägseile
überwachbar sind, auf deren Basis Steuerbefehle für die Stabilisierungsseilwinde generierbar
sind.
[0020] In bevorzugter Ausgestaltung weist die Überwachungseinrichtung eine Gewichtseinheit
auf, die an einer losen Stabilisierungsrolle angeordnet und deren Position mit einer
geeigneten Einrichtung erfassbar ist. Dieses stellt eine sehr einfache Ausgestaltung
dar, bei der mittels der Einrichtung die Höhe erfassbar ist, in der sich die Gewichtseinheit
befindet, wobei die Einrichtung beispielsweise eine Sensoreinheit oder ähnliches aufweist.
Senkt sich die Gewichtseinheit ab, so wird ein Steuersignal mittels der Regeleinrichtung
erzeugt, aufgrund dessen die Stabilisierungsseilwinde so angetrieben wird, dass die
Gewichtseinheit sich in ihrer Referenzhöhe befindet.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Seilfahrwerk
und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk wenigstens zwei Abrolleinheiten auf. Diese
Abrolleinheiten sind bezüglich des Querschnitts eines Schrägseils vorzugsweise diametral
angeordnet, so dass sich das Schrägseil zwischen ihnen befindet, wodurch das Seilfahrwerk
beziehungsweise das Stabilisierungsseilfahrwerk einen guten Halt an dem Schrägseil
aufweist. Vorzugsweise weist das Seilfahrwerk und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk
drei, vier oder mehr Abrolleinheiten auf, welche umfangsverteilt um das Schrägseil
angeordnet sind, wodurch das Seilfahrwerk beziehungsweise das Stabilisierungsseilfahrwerk
unverlierbar an dem Schrägseil angeordnet ist, was die Sicherheit der Vorrichtung
weiter erhöht.
[0022] Nach einem weiteren Vorschlag weist das Seilfahrwerk und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk
einen mit den Abrolleinheiten verbundenen Innenring auf, der drehbar in einem mit
der Bearbeitungsbühne verbundenen Außenring gelagert ist. Durch diese Ausgestaltung
der Vorrichtung wird erreicht, das Bewegungen der Bearbeitungsbühne beispielsweise
durch Windeinflüsse oder Gewichtsverlagerungen nicht durch das Seilfahrwerk beziehungsweise
das Stabilisierungsseilfahrwerk auf das Schrägseil übertragen werden, da diese Bewegungen
der Bearbeitungsbühne durch die drehbare Lagerung des Innenrings in dem Außenring
aufgefangen werden, sodass bezüglich des Schrägseils keine Querspannungen durch die
Abrolleinheiten bei Bewegung der Bearbeitungsbühne erzeugt und übertragen werden,
wodurch ein Verfahren des Seilfahrwerks beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks
entlang eines Schrägseils möglich ist, auf dem bereits eine neue Lackschicht aufgetragen
worden ist, ohne diese durch das Verfahren des Seilfahrwerks beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks
zu beschädigen. Dieser Vorteil führt zu einer optimalen Restaurierung entsprechender
Schrägseile von Brücken und gleichzeitig zu einer enormen Kostenersparnis, da Nacharbeiten
wegen Beschädigung aufgetragener Lackschichten durch ein auf diesen verfahrenes Seilfahrwerk
beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk erfolgreich vermieden werden.
[0023] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Innenring und der
Außenring bei bestimmungsgemäßer Anordnung an dem Schrägseil dieses umgebend angeordnet
sind. Durch diese Ausgestaltung des Seilfahrwerks beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks
ist dieses unverlierbar an einem entsprechenden Schrägseil gehalten, was gerade bei
Restaurierungsarbeiten solcher Schrägseile von Brücken die Sicherheit für die die
Arbeiten ausführenden Personen gewährleistet.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Innenring
und der Außenring wenigstens zweiteilig aufgebaut sind. Dieses ist deshalb von Vorteil,
da so ein entsprechendes Seilfahrwerk beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk
auf einfache Art und Weise an einem Schrägseil angeordnet werden kann, ohne dass vorab
ein Lösen eines Endes eines solchen Schrägseils erfolgen muss, was sich sehr aufwendig
gestalten würde. Die zweiteilige Ausbildung des Innen- und des Außenrings vereinfacht
somit die Handhabung der Vorrichtung, was sich zudem ebenso kostenreduzierend bezüglich
entsprechender Restaurierungsarbeiten auswirkt. Denkbar ist hier auch, dass der Innen-
und der Außenring drei oder mehrteilig ausgebildet ist, wenn es gemäß den jeweiligen
Gegebenheiten erforderlich ist. Die Verbindung der Teile des Innen- und des Außenrings
kann mittels geeigneter Verstärkungsplatten in den Übergangsbereichen zwischen den
Teilen erfolgen, welche beispielsweise mit den Teilen vernietet, verschraubt oder
auch verschweißt werden können.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Innenring eine Verstelleinrichtung aufweist, durch die der Abstand der Abrolleinheiten
zueinander einstellbar ist. Dieses dient insbesondere dazu, dass eine einfache Anpassung
eines Seilfahrwerks beziehungsweise eines Stabilisierungsseilfahrwerks an den Durchmesser
beziehungsweise die Größe des Querschnitts eines Schrägseils angepasst werden kann,
was die Handhabung der Vorrichtung weiter vereinfacht. Eine solche Verstellung kann
beispielsweise durch Austausch einzelner Elemente des Innenrings erfolgen, welche
zur Anpassung des Abstandes der Abrolleinheiten zueinander mit Bezug auf die Größe
des jeweiligen Querschnitts eines Schrägseils geeignet sind.
[0026] Es wird vorgeschlagen, dass jede Abrolleinheit mehrere Rollen aufweist, die in Reihe
zueinander angeordnet sind. Je mehr solcher Rollen pro Abrolleinheit vorgesehen sind,
desto mehr wird die auf das Schrägseil durch das Seilfahrwerk beziehungsweise das
Stabilisierungsseilfahrwerk ausgeübte Kraft auf eine größere Fläche verteilt, was
den entsprechenden punktuellen Druck verringert und eine Beschädigung bereits aufgetragener
Lackschichten weitestgehend verhindert. Statt Rollen kann aber auch vorgesehen sein,
dass die Abrolleinheiten eine oder mehrere raupenartig ausgebildete Abrollelemente
aufweist, welche eine weitere Vergrößerung der Fläche erzeugen, auf die die Kraft
durch das Seilfahrwerk beziehungsweise das Stabilisierungsseilfahrwerk einwirkt. Bei
der Verwendung von Rollen ist es vorteilhaft, wenn diese aus Teflon bestehen oder
zumindest teilweise mit Teflon beschichtet sind, da durch diese Ausbildung der Rollen
eine Reduzierung der Haftreibung zwischen einer bereits aufgetragenen Lackschicht
und den Rollen erfolgt, was Beschädigungen einer solchen Lackschicht reduziert.
[0027] Mit einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Rollen verschwenkbar angeordnet sind. Diese verschwenkbare Anordnung dient der
gleichmäßigen Verteilung von Kräften, welche über die Bearbeitungsbühne und das Seilfahrwerk
beziehungsweise das Stabilisierungsseilfahrwerk auf die Abrolleinheiten übertragen
werden, welche die auftretenden Kräfte auf die einzelnen Rollen einer solchen Abrolleinheit
übertragen, damit punktuell beim Verfahren eines entsprechenden Seilfahrwerks beziehungsweise
eines entsprechenden Stabilisierungsseilfahrwerks entlang eines Schrägseils keine
zu hohen Kräfte auf eine bereits aufgetragene Lackschicht erzeugt werden.
[0028] Es wird weiter vorgeschlagen, dass das Seilfahrwerk innerhalb der Bearbeitungsbühne
angeordnet ist. Diese Ausgestaltung stellt insbesondere eine Platzersparnis dar und
bietet zudem eine einfache Zugänglichkeit eines zu bearbeitenden Abschnitts des Schrägseils
für die bearbeiteten Personen, welche sich in oder auf der Bearbeitungsbühne befinden.
Die Platzersparnis wirkt sich gerade bei Schrägseilbrücken vorteilhaft aus, da hier
die einzelnen Schrägseile einen Abstand untereinander aufweisen, welcher bei büschelartiger
Ausbildung zu einem Pylon einer solchen Brücke hin kleiner werdend ausgestaltet ist,
sodass eine Bearbeitungsbühne in diesem Bereich nur verfahren werden kann, wenn sie
relativ geringe Ausmaße aufweist. Zudem spielen Stabilisierungsfaktoren eine Rolle,
da insbesondere nahe an dem Pylon einer solchen Brücke angeordnete Schrägseile im
Vergleich zu weiter außen angeordneten einen sehr steilen Verlauf aufweisen, welcher
beispielsweise ein Aufhängen der Bearbeitungsbühne, wie es bei herkömmlichen Gondeln
bekannt ist, nicht geeignet wäre. Des Weiteren erhöht die Anordnung des Seilfahrwerks
in der Bearbeitungsbühne die Sicherheit beim Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
da bei einem technischen Versagen eines solchen Seilfahrwerks dieses auf einfache
Art und Weise zugänglich ist, sodass eine entsprechende Reparatur ohne Umstände erfolgen
kann.
[0029] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Bearbeitungsbühne zwei Seilfahrwerke aufweist,
wobei ein Seilfahrwerk näher zur Mitte der Bearbeitungsbühne angeordnet ist als das
andere. Die Verwendung von zwei oder auch mehr Seilfahrwerken erhöht nicht nur die
Stabilität und Sicherheit bezüglich der Anordnung einer Bearbeitungsbühne an einem
Schrägseil, sondern stellt auch eine weitere verbesserte Verteilung auftretender Kräfte
dar, was sich vorteilhaft und schonend auf bereits aufgetragene Lackschichten auswirkt,
sodass neben der Verbesserung der Handhabung der Vorrichtung eine optimale Bearbeitung
von Schrägseilen erfolgen kann.
[0030] Hierbei wird es im Weiteren für vorteilhaft angesehen, dass das näher zur Mitte der
Bearbeitungsbühne angeordnete Seilfahrwerk mehr Rollen als das andere aufweist. Diese
Ausgestaltung ist daher sinnvoll, da auf das näher zur Mitte der Bearbeitungsbühne
angeordnete Seilfahrwerk größere Kräfte einwirken, wenn beispielsweise eine bearbeitende
Position zu dem von der Mitte der Bearbeitungsbühne entfernt liegenden Ende geht,
an dem kein weiteres Seilfahrwerk angeordnet ist, sodass die auftretenden Hebelwirkungen
große Kräfte erzeugen. Diese Kräfte werden durch die vorgenannte Ausgestaltung durch
die größere Anzahl der Rollen des näher zur Mitte der Bearbeitungsbühne angeordneten
Seilfahrwerks aufgefangen, sodass auch diese Ausgestaltung eine Beschädigung bereits
vorhandener Lackschichten weitestgehend verhindert.
[0031] Weiter wird vorgeschlagen, dass der Außenring wenigstens zwei Aufhängeelemente aufweist,
an denen die Bearbeitungsbühne aufhängbar ist. Derartige Aufhängeelemente können beispielsweise
aus Rundbolzen ausgebildet sein, welche starr mit dem Außenring verbunden sind. Solche
Bolzen ermöglichen zudem eine Schwenkbewegung der Bearbeitungsbühne in geringem Maß
um einen durch die Rundbolzen definierte Achse, was des Weiteren ein Erzeugen von
hohen Kraftspitzen mit den damit verbundenen Beschädigungen bereits aufgetragener
Lackschichten verhindert. Die Aufhängeelemente können aber auch je nach Anforderungen
an die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgebildet sein.
[0032] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand
der Figuren beschrieben.
[0033] Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen Axialschnitt eines Ausführungsbeispiels für ein Seilfahrwerk und/oder Stabilisierungsseilfahrwerk,
- Fig. 3
- einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels für ein Seilfahrwerk, beziehungsweise ein
Stabilisierungsseilfahrwerk entlang der Linie AA der Figur 2,
- Fig. 4
- einen Axialschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein Seilfahrwerk und/oder
Stabilisierungsseilfahrwerk und
- Fig. 5
- einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels für ein Seilfahrwerk beziehungsweise ein
Stabilisierungsseilfahrwerk entlang der Linie BB der Figur 4.
[0034] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Bearbeitung eines Schrägseils 2 einer Schrägseilbrücke. Diese Vorrichtung
1 umfasst eine an dem Schrägseil 2 angeordnete Bearbeitungsbühne 3, welche zwei Seilfahrwerke
4 und 5 aufweist, wobei diese Seilfahrwerke 4 und 5 mit Abrolleinheiten (siehe Figuren
4 bis 5) versehen sind. Mittels dieser Seilfahrwerke 4 und 5 ist die Bearbeitungsbühne
3 entlang des zu bearbeitenden Schrägseils 2 verfahrbar, wozu die Bearbeitungsbühne
3 über ein Zugseil 6 und eine feste Rolle 7 mit einer Seilwinde 8 im Bereich eines
Pylons 9 der Brücke verbunden ist. Da die Seilfahrwerke 4 und 5 eine Drehung der Bearbeitungsbühne
3 um die Längsachse des Schrägseils 2 ermöglichen, muss die Bearbeitungsbühne 3 mit
einem zusätzlichen Stabilisierungsseilfahrwerk 10 stabilisiert werden. Durch das Stabilisierungsseilfahrwerk
10 behält die Bearbeitungsbühne 3 ihre Position relativ zu dem Schrägseil 2 beziehungsweise
zu dessen Längsachse bei, damit eine sichere Bearbeitung des Schrägseils 2 durch Personen
in der Bearbeitungsbühne 3 erfolgen kann. Hierzu ist ein weiteres Stabilisierungsseil
12 vorgesehen, welches das Stabilisierungsseilfahrwerk 10 mit der Bearbeitungsbühne
3 verbindet. Des Weiteren ist ein Stabilisierungszugseil 13 vorgesehen, welches mit
einem Ende an dem dem Pylon 9 der Brücke zugewandten Ende der Bearbeitungsbühne 3
befestigt ist und über eine an dem Stabilisierungsseilfahrwerk 10 angeordnete Umlenkrolle
14 umgelenkt wird und dann über eine ortsfeste Umlenkrolle 15 im Verbindungsbereich
zwischen dem benachbarten Schrägseil 11 mit dem Pylon 9 verläuft, wodurch das Stabilisierungszugseil
13 erneut umgelenkt wird. Im Weiteren wird das Stabilisierungszugseil 13 durch eine
mit einer Gewichtseinheit 16 verbundene lose Umlenkrolle 17 umgelenkt und anschließend
erneut durch eine ortsfest angeordnete Umlenkrolle 18 umgelenkt und so einer Stabilisierungsseilwinde
19 für das Stabilisierungszugseil 13 zugeführt. Durch eine Höhenüberwachung der Gewichtseinheit
16 während des Verfahrens der Bearbeitungsbühne 3 entlang des Schrägseils 2 und somit
des Verfahrens des Stabilisierungsseilfahrwerk 10 entlang des benachbart angeordneten
weiteren Schrägseils 11 wird eine optimale Stabilisierung der Bearbeitungsbühne 3
gesichert.
[0035] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das Seilfahrwerk 5 und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk
10 im Axialschnitt. Dieses Seilfahrwerk 5 und/oder Stabilisierungsseilfahrwerk 10
weist vier Abrolleinheiten 20 auf, welche jeweils um 90° Grad versetzt zueinander
umfangsverteilt um das Schrägseil 2 beziehungsweise 11 angeordnet sind, wobei in Figur
2 die vordere Abrolleinheit 20 nicht dargestellt ist. Die Abrolleinheiten 20 weisen
jeweils vier Rollkörper 21 auf, welche über ein um eine Achse 22 verschwenkbares Halteelement
23 an einem Innenring 24 des Seilfahrwerks 5 beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks
10 angeordnet sind. Jeweils ein links beziehungsweise rechts des Innenrings 24 angeordnetes
Rollenpaar ist mit dem Halteelement 23 über ein weiteres Halteelement 25 schwenkbar
um die Achse 26 angeordnet. Diese doppelte verschwenkbare Anordnung der Rollkörper
21 dient der flexiblen Ausgestaltung der Abrolleinheiten 20 beziehungsweise eines
damit ausgestatteten Seilfahrwerks 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerks
10, wodurch ein solches Seilfahrwerks 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerks
10 auf dem beispielsweise mit einer Lackschicht versehenen Schrägseil 2 oder 11 abrollen
kann, ohne dass durch Bewegungen von Personen in der Bearbeitungsbühne 3 oder durch
Windeinflüsse hohe Kraftspitzen entstehen, die punktuell auf die Lackschicht beziehungsweise
das Schrägseil 2 oder 11 übertragen werden können.
[0036] Diese Ausgestaltung des Seilfahrwerks 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerks
10 zeigt bereits, dass ein Seilfahrwerk 4 oder 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk
10 ein Verfahren entlang von Spannelementen 2 und 11 ermöglicht, welches beispielsweise
bereits vorab aufgetragene und zwischenzeitlich ausgehärtete Lackschichten möglichst
wenig beeinträchtigt, sodass keine aufwendigen Nacharbeiten erforderlich sind, welche
entsprechende Restaurationskosten bezüglich der Schrägseile 2 und 11 erhöhen würden.
[0037] Der Innenring 24 ist über Lager 27 drehbar in einem Außenring 28 gelagert, sodass
auf das Seilfahrwerk 4 oder 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk 10 ausgeübte
Querkräfte bezüglich der Längsachse eines Schrägseils 2 und 11 nicht auf die Abrolleinheiten
20 übertragen werden, sondern durch die drehbare Lagerung des Innenrings 24 in dem
Außenring 28 aufgefangen werden. Auch diese Ausgestaltung bietet die Möglichkeit des
Verfahrens von Seilfahrwerken 4 und 5 beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks
10 beziehungsweise einer damit verbundenen Bearbeitungsbühne 3, ohne eine bereits
auf ein Schrägseil 2 und 11 aufgetragene Lackschicht zu beschädigen, was hohe Folgekosten
nach sich ziehen würde.
[0038] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch ein Seilfahrwerk 5 oder Stabilisierungsseilfahrwerk
10 entlang der in Figur 2 gezeigten Linie AA, wobei aus Figur 3 die Anordnung der
Abrolleinheiten 20 deutlich wird, die jeweils um 90° Grad versetzt zueinander um das
Schrägseil 2 beziehungsweise 11 angeordnet sind. Des Weiteren ist der Innenring 24
zu sehen, welcher in dem Außenring 28 über Lagerelemente 29 gelagert ist. Sowohl der
Innenring 24 als auch der Außenring 28 sind zweiteilig ausgebildet, was in Figur 3
insbesondere bezüglich des Außenrings 28 erkennbar ist, wobei die beiden Teile des
Außenrings 28 durch Verbindungselemente 30 miteinander verbunden sind. Die Halteelemente
23 sind über Bolzen 31 mit im Querschnitt winkelförmig ausgebildeten Verbindungselementen
32 verbunden, wobei ein entsprechendes Seilfahrwerk 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk
10 an die Größe beziehungsweise den Durchmesser eine Schrägseils 2 beziehungsweise
11 angepasst werden kann, indem Bolzen 31 verschiedener Länge verwendet werden. Zudem
sind Befestigungsplatten 33 vorgesehen, welche bei einer derartigen Anpassung des
Abstandes der bezüglich des Schrägseils 2 beziehungsweise 11 gegenüber liegend angeordneten
Rollkörper 21 ebenfalls gegen andere geeignete Befestigungsplatten ausgetauscht werden
können. Am Außenring 28 sind zwei bolzenförmig ausgebildete Aufhängeelemente angeordnet,
welche beispielsweise bei einem Seilfahrwerk 5 vorgesehen sind und zum Einhängen der
Bearbeitungsbühne 3 dienen.
[0039] Figur 4 zeigt die Ausgestaltung des Seilfahrwerks 4, welches im Wesentlichen doppelt
so lang ausgebildet ist, wie das Seilfahrwerk 5 beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk
10. Das Seilfahrwerk 4 weist doppelt so viele Rollkörper 21 wie das Seilfahrwerk 5
beziehungsweise Stabilisierungsseilfahrwerk 10 auf, sodass auf das Seilfahrwerk 4
einwirkende Kräfte auf eine größere Fläche verteilt werden, was insbesondere dann
von Vorteil ist, wenn die Bearbeitungsbühne 3 das Seilfahrwerk 4 in Richtung des Pylons
9 der Brücke überragt, dass heißt, das Seilfahrwerk 4 näher zur Mitte der Bearbeitungsbühne
3 angeordnet ist, da in diesem Fall es möglich ist, dass eine bearbeitende Person
an das dem Pylon 9 zugewandte Ende der Bearbeitungsbühne 3 geht und dadurch große
Hebelkräfte erzeugt werden, welche durch die größere Anzahl von Rollkörper 21 durch
das Seilfahrwerk 4 aufgefangen werden, ohne dass es zu Beschädigungen von bereits
auf ein Schrägseil 2 aufgetragene Lackschicht kommt. Die Halteelemente 23 sind in
dieser Ausgestaltung an zusätzlichen Halteelementen 34 verschwenkbar angeordnet, welche
wiederum mit dem Innenring 24 verbunden sind, der drehbar in dem Außenring 28 gelagert
ist, um die vorbeschriebenen Vorteile zu erreichen.
[0040] Figur 5 zeigt einen Querschnitt des Seilfahrwerks 4 entlang der in Figur 4 dargestellten
Linie BB, wobei das Seilfahrwerk 4 im Querschnitt im Wesentlichen dem in Figur 3 gezeigten
Querschnitt des Seilfahrwerks 5 beziehungsweise des Stabilisierungsseilfahrwerks 10
entspricht. Lediglich sind bei dem Seilfahrwerk 4 größere Befestigungsplatten 33 vorhanden,
deren Austausch gegen Befestigungsplatten 33 anderer Größe bei gleichzeitiger Auswechselung
der Bolzen 31 eine Variation des Abstandes von bezüglich des Schrägseils 2 gegenüber
liegend angeordneten Rollkörper 21 ermöglicht.
[0041] Aus dem Vorbeschriebenen wird deutlich, dass mit der vorliegenden Erfindung eine
Vorrichtung 1 zur Bearbeitung eines Schrägseils 2 und 11 einer Schrägseilbrücke bereit
gestellt wird, mit dem eine optimale Bearbeitung von einem solchen Schrägseil 2 und
11 erFolgen kann, ohne dass durch ein Verfahren der entsprechenden Bearbeitungsbühne
3 entlang der Schrägseile 2 und 11 diese beziehungsweise bereits darauf aufgetragene
Lackschichten beschädigt werden, was zu hohen Folgekosten führen würde.
[0042] Die anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung
und sind nicht beschränkend.
Bezugszelchenliste
[0043]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schrägseil
- 3
- Bearbeitungsbühne
- 4
- Seilfahrwerk
- 5
- Seilfahrwerk
- 6
- Zugseil
- 7
- Rolle
- 8
- Seilwinde
- 9
- Pylon
- 10
- Stabilisierungsseilfahrwerk
- 11
- Schrägseil
- 12
- Stabilisierungsseil
- 13
- Stabilisierungszugseil
- 14
- Rolle
- 15
- Stabilisierungsrolle
- 16
- Gewichtseinheit
- 18
- Umlenkrolle
- 19
- Stabilisierungsseilwinde
- 20
- Abrolleinheit
- 21
- Rollkörper
- 22
- Achse
- 23
- Halteelement
- 24
- Innenring
- 25
- Halteelement
- 26
- Achse
- 27
- Lager
- 28
- Außenring
- 29
- Lagerkörper
- 30
- Verbindungselement
- 31
- Bolzen
- 32
- Verbindungselement
- 33
- Befestigungsplatte
- 34
- Verbindungselement
1. Vorrichtung (1) zur Bearbeitung eines Schrägseils (2) einer Schrägseilbrücke, umfassend
zumindest eine an dem Schrägseil (2) anordbare Bearbeitungsbühne (3) mit wenigstens
einem Seilfahrwerk (4, 5),
gekennzeichnet durch
ein mit der Bearbeitungsbühne (3) verbundenes Stabilisierungsseilfahrwerk (10), welches
an einem weiteren Schrägseil (11) angeordnet ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungsbühne (3) mittels eines Zugseils (6) entlang des Schrägseils (2)
verfahrbar ist, wobei das Zugseil (6) von der Bearbeitungsbühne (3) bis zum Verbindungsbereich
des Schrägseils (2) mit einem Pylon (9) der Schrägseilbrücke im Wesentlichen parallel
zum Schrägseil (2) verlaufend angeordnet ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
eine feste Rolle (7), die im Verbindungsbereich des Schrägseils (2) mit dem Pylon
(9) der Schrägseilbrücke angeordnet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
eine Seilwinde (8), mit der das mit der festen Rolle (7) umgelenkte Zugseil (6) auf-
und abwickelbar ist und/oder dass die Bearbeitungsbühne (3) mit einem Stabilisierungszugseil
(13) und einem Stabilisierungsseil (12) verbunden ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Stabilisierungsfahrwerk (10) eine feste Rolle (14) angeordnet ist, mit der
das Stabilisierungszugseil (12) in Richtung eines Pylons (9) der Schrägseilbrücke
umlenkbar ist, wobei das Stabilisierungszugseil (12) zwischen dieser festen Rolle
(14) und dem Pylon (9) im Wesentlichen parallel zu dem weiteren Schrägseil (11) verlaufend
angeordnet ist und/oder dass eine feste Stabilisierungsrolle (15), die im Verbindungsbereich
des Stabilisierungszugseils (13) mit dem Pylon (9) angeordnet ist, vorhanden ist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch
eine Stabilisierungsseilwinde (19), mit der das mit der festen Stabilisierungsrolle
(15) umgelenkte Stabilisierungszugseil (13) auf- und abwickelbar ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
gekennzeichnet durch
eine Regeleinrichtung, mit der die Stabilisierungsseilwinde (19) steuerbar ist und/oder
dass die Regeleinrichtung eine Überwachungseinrichtung aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungseinrichtung eine Gewichtseinheit (16) aufweist, die an einer losen
Stabilisierungsrolle (17) angeordnet und deren Position mit einer geeigneten Einrichtung
erfassbar ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seilfahrwerk (4, 5) und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk (19) wenigstens
zwei Abrolleinheiten (20) aufweist.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seilfahrwerk (4, 5) und/oder das Stabilisierungsseilfahrwerk (10) einen mit den
Abrolleinheiten (20) verbundenen Innenring (24) aufweist, der drehbar in einem mit
der Bearbeitungsbühne (3) verbundenen Außenring (28) gelagert ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenring (24) und der Außenring (28) bei bestimmungsgemäßer Anordnung an dem
Schrägseil (2) beziehungsweise an dem weiteren Schrägseil (11) dieses umgebend angeordnet
sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenring (24) und der Außenring (28) wenigstens zweiteilig aufgebaut sind.
13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenring (24) eine Verstelleinrichtung aufweist, durch die der Abstand der Abrolleinheiten
(20) zueinander einstellbar ist.
14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Abrolleinheit (20) mehrere in Reihe angeordnete Rollkörper (21) aufweist und/oder
dass die Rollkörper (21) verschwenkbar angeordnet sind.
15. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seilfahrwerk (4, 5) innerhalb der Bearbeitungsbühne (3) angeordnet ist.