HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dämmelement, ein Verfahren zu seiner Herstellung
sowie ein Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung mit einem solchen Dämmelement.
2. Technischer Hintergrund
[0002] Mineralwolle ist ein besonders wirksamer, nicht brennbarer Dämmstoff, der vielseitig
einsetzbar ist und insbesondere im Wohnungs- und Gewerbebau zu Wärmeisolierzwecken
benutzt wird. Dabei steht die Mineralwolle auf der Baustelle üblicherweise als Rollenware
oder Mattenware bereit, die vor Ort zugeschnitten werden muss. Dabei ist es bekannt,
dass die sehr feinen Fasern der Mineralwolle bei Hautkontakt zu Juckreiz führen und
die Stäube der Mineralwolle evt. gesundheitsschädlich (möglicherweise sogar krebserregend)
sind. Aus gesundheitlichen und arbeitsschutzrechtlichen Gründen müssen die mit Mineralwolle
arbeitenden Personen deshalb mit geeigneter Schutzkleidung (Handschuhe, Atemschutz,
etc.) ausgerüstet sein.
[0003] Aus der
DE 10 2005 045 726 A1 ist zum Beispiel ein Vakuumdämmkörper bekannt, der aus einem vakuumdichten Folienbeutel
besteht, in den ein pulver- oder granulatförmiges Dämmmaterial eingefüllt wird, das
zur Verdichtung komprimiert wird, bevor der Folienbeutel evakuiert und verschlossen
wird. Durch die Evakuierung kann die Wärmeleitfähigkeit des pulverförmigen Dämmmaterials
deutlich reduziert werden und gleichzeitig die Haltbarkeit des Dämmmaterials erhöht
werden.
[0004] Die
EP 1 762 662 A2 offenbart ebenfalls ein Vakuumisolationspaneel mit in eine Vakuumhülle gefüllter
Steinwolle spezieller Dichte als wärmedämmende Füllung mit geringer Wärmeleitfähigkeit.
Die
WO 92/04301 A1 beschreibt ein ähnliches Vakuumisolationspaneel mit einer Mineralfaserplatte spezieller
Dichte, die von einer gasdichten Hülle umschlossen ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dämmelement mit guten Wärmeisoliereigenschaften
bereitzustellen, das gleichzeitig ein einfaches und gesundheitsfreundliches Handling
erlaubt.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Dämmelement
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 6.
[0007] Das Dämmelement gemäß der Erfindung weist ein unter Volumenreduzierung vakuumisierbares
Dämmmaterial und eine vakuumdichte Folienumhüllung, in der das Dämmmaterial vakuumisiert
aufgenommen ist und die an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und
damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials zerstörbar ist, auf.
[0008] Das Dämmmaterial ist in einer Folienumhüllung vakuumdicht aufgenommen. Daher kommen
die mit dem Dämmelement arbeitenden Personen weder mit dem Dämmmaterial selbst noch
mit seinen Stäuben und dergleichen in Kontakt. Das Dämmelement kann somit ohne besondere
Schutzmaßnahmen verarbeitet werden.
[0009] Außerdem ist das Dämmmaterial in der Folienumhüllung vakuumisiert aufgenommen, wobei
die Vakuumisierung gleichzeitig zu einer Volumenreduzierung des Dämmmaterials geführt
hat. Dies hat zur Folge, dass das gesamte Dämmelement im Volumen reduziert ist und
daher weniger Platz bei Lagerung und Transport benötigt, was wiederum eine Senkung
der Lager- und Transportkosten bewirkt.
[0010] Durch die Folienumhüllung ist das Dämmmaterial außerdem gegen Umwelteinflüsse wie
insbesondere Feuchtigkeit geschützt. D.h. das Dämmmaterial kann immer in einem trockenen
Zustand verbaut werden. Die Folienumhüllung kann ggf. zusätzlich die Wärmedämmeigenschaften
des Dämmelements verbessern.
[0011] Da das Dämmmaterial vakuumisiert in der Folienumhüllung aufgenommen ist, kann das
im Volumen reduzierte Dämmelement einfach an einer gewünschten Stelle positioniert
werden, ohne zum Beispiel umständlich in Zwischenräume gestopft zu werden. Nach der
Positionierung des Dämmelements kann das Dämmelement durch eine Zerstörung der Folienumhüllung
an wenigstens einer Stelle wieder belüftet werden, sodass das Dämmmaterial sein Volumen
deutlich erhöht und einen größeren Raum ausfüllt.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Dämmmaterial Mineralwolle,
d.h. Glaswolle oder Steinwolle.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Folienumhüllung aus wenigstens zwei
miteinander vakuumdicht verschweißten Folien gebildet. Alternativ kann die Folienumhüllung
auch in der Art eines Folienbeutels ausgebildet sein.
[0014] Die Folienumhüllung ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyamid,
Polyethylen oder einem Polyamid/Polyethylen-Verbund, oder aus einem Verbundsystem
wie beispielsweise Polyethylenteraphthalat/Aluminium/Polyethylen oder Polyamid/Ethylenvinylalkohol/Polyethylen
gebildet.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Folienumhüllung zusätzlich
mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung versehen, um die Wärmeisoliereigenschaften
des gesamten Dämmelements weiter zu erhöhen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Dämmelement ferner wenigstens
einen lappenförmigen Fortsatz auf, der vorzugsweise einstückig mit der Folienumhüllung
ausgebildet ist. Durch diesen lappenförmigen Fortsatz, der als eine Art Griff benutzt
werden kann, wird das Handling des Dämmelements weiter vereinfacht.
[0017] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe gelöst durch ein
Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche
8 bis 11.
[0018] Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements gemäß der Erfindung wird zunächst
ein unter Volumenreduzierung vakuumisierbares Dämmmaterial bereitgestellt, um welches
dann eine vakuumdichte Folienumhüllung, die an wenigstens einer Stelle zum Belüften
des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials
zerstörbar ist, angebracht wird. Abschließend wird die Folienumhüllung (bzw. genauer
ihr Inhalt) vakuumisiert und vakuumdicht verschlossen.
[0019] Mit diesem Verfahren werden die gleichen Vorteile erzielt wie sie oben in Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Dämmelement beschrieben worden sind.
[0020] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche 13 bis 15.
[0021] Das Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung enthält die Schritte des Anordnens
eines oben beschriebenen Dämmelements der Erfindung und des Belüftens des positionierten
Dämmelements und damit Veranlassens einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials des
Dämmelements.
[0022] Zunächst wird das kompakte Dämmelement mit dem gesundheitsfreundlich verpackten Dämmmaterial
auf einfache Weise positioniert. Anschließend wird das so positionierte Dämmelement
belüftet, sodass sich das Volumen des Dämmmaterials und damit des Dämmelements von
selbst vergrößert und das Dämmelement einen größeren Raum ausfüllen kann.
[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung wird im Belüftungsschritt die Vakuumdichtheit
der Folienumhüllung des Dämmelements an wenigstens einer Stelle zerstört. In einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird hierzu die Folienumhüllung des Dämmelements
an wenigstens einer Stelle durchstoßen.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein weiteres Dämmelement vor seiner
Belüftung so positioniert, dass es von dem wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz
des zuvor positionierten und belüfteten Dämmelements wenigstens teilweise umgeben
wird.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0025] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Dämmelements gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des Dämmelements von Fig. 1 gemäß Linie II-II in
Fig. 1;
- Fig. 3A und 3B
- schematische Schnittansichten zur Veranschaulichung der Anwendung des Dämmelements
von Fig. 1 und 2;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht eines Dämmelements gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht des Dämmelements von Fig. 4 gemäß Linie V-V in Fig.
4; und
- Fig. 6A bis 6C
- schematische Schnittansichten zur Veranschaulichung der Anwendung des Dämmelements
von Fig. 4 und 5.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0026] Bezug nehmend auf Fig. 1 bis 3 wird nun zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0027] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Dämmelement ist im Wesentlichen aus einer vakuumdichten
Folienumhüllung in der Art eines Folienbeutels 10 aufgebaut, der auf drei Seiten eine
vakuumdichte Siegelnaht bzw. Schweißnaht 12 und auf der vierten Seite eine Zugangsöffnung
14, die nach der Vakuumisierung ebenfalls vakuumdicht verschlossen / verschweißt wird,
aufweist. In diesen Folienbeutel 10 ist ein Dämmmaterial 16 eingelegt, welches unter
Volumenreduzierung vakuumisierbar ist, d.h. welches bei der Vakuumisierung sein Volumen
merklich reduziert.
[0028] Das Dämmelement der Erfindung ist in besonders vorteilhafter Weise für Mineralwolle
(d.h. Glaswolle oder Steinwolle) als Dämmmaterial einsetzbar, da Mineralwolle herkömmlicherweise
nur mit diversen Arbeitsschutzmaßnahmen verarbeitet werden kann, wie eingangs erläutert.
Selbstverständlich können aber auch andere Dämmmaterialien benutzt werden, deren Volumen
sich bei einem Vakuumisierungsvorgang merklich reduziert. Ferner ist das in der Folienumhüllung
10 eingeschlossene Dämmmaterial 16 gegen Umwelteinflüsse wie insbesondere Feuchtigkeit
geschützt. D.h. es kann gewährleistet werden, dass das Dämmmaterial 16 immer in trockenem
Zustand verbaut wird und zum Beispiel keine unerwünschte Feuchtigkeit über dieses
Dämmmaterial in einen Neubau einbringt.
[0029] Außerdem reduziert sich das Volumen von Mineralwolle bei einer Vakuumisierung im
Folienbeutel zum Beispiel um 50% bis zu 80%. Durch die vakuumisierte Verpackung des
Dämmmaterials wird auch das Volumen des gesamten Dämmelements deutlich reduziert.
Dies hat aufgrund der Platzeinsparung wesentliche Vorteile bei Lagerung und Transport
der so konstruierten Dämmelemente.
[0030] Durch die Folienumhüllung 10 des Dämmmaterials 16 kann sich außerdem eine verbesserte
Wärmeisoliereigenschaft des gesamten Dämmelements ergeben. Dieser Effekt kann optional
durch eine Beschichtung, Bedampfung, etc. der Folienumhüllung 10 an ihrer Innenseite
oder Außenseite mit einem wärmedämmenden bzw. wärmeisolierenden Material noch verstärkt
werden.
[0031] In der Ausführungsform von Fig. 1 und 2 ist die Folienumhüllung 10 in der Art eines
Folienbeutels mit vorverschweißten Siegelnähten, Schweißnähten oder dergleichen vakuumdichten
Nähten 12 und einer Zugangsöffnung 14 ausgebildet. Alternativ ist es auch möglich,
das Dämmmaterial 16 mit zwei oder mehr Folien zu umschließen und diese entlang ihres
Umfanges vakuumdicht miteinander zu verbinden.
[0032] Die Folienumhüllung 10 des Dämmelements ist in einer bevorzugten Ausführungsform
aus Kunststoff gemacht. Geeignete Kunststoffmaterialien sind zum Beispiel Polyamid
(PA), Polyethylen (PE), ein Polyamid/Polyethylen-Verbund und dergleichen. Je nach
Einsatzgebiet der Dämmelemente ist auch die Verwendung von kompostierbaren Folienwerkstoffen
zu erwägen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird für die Folienumhüllung
eine Verbundfolie verwendet. Geeignete Verbundsysteme sind beispielsweise Polyethylenteraphthalat
(PET) / Aluminium / Polyethylen (PE) oder Polyamid (PA) / Ethylenvinylalkohol (EVOH)
/ Polyethylen (PE) und dergleichen.
[0033] In einer Ausführungsform der Erfindung hat das Dämmelement zum Beispiel Außenmaße
von etwa 50 cm x 175 cm (entsprechend der Seitenansicht von Fig. 1), ohne dass die
Erfindung auf diese speziellen Maße beschränkt sein soll.
[0034] Beim Aufbau einer Dämmvorrichtung mit den oben beschriebenen Dämmelementen wird ein
solches Dämmelement zunächst an einer gewünschten Stelle, zum Beispiel zwischen zwei
Wandelementen 18, positioniert, wie in Fig. 3A veranschaulicht. Die Positionierung
erfolgt sehr einfach, da keine Gefahr eines Kontakts mit dem Dämmmaterial oder seinen
Stäuben existiert und das Dämmelement aufgrund seines reduzierten Volumens locker
zwischen die Wandelemente 18 geschoben werden kann.
[0035] Nach der so erfolgten Positionierung des Dämmelements wird die Folienumhüllung zum
Beispiel einfach mit einem Schraubendreher oder einem ähnlichen Werkzeug durchstoßen,
um die Vakuumdichtheit der Folienumhüllung an wenigstens einer Stelle zu zerstören.
Durch die so gebildete Öffnung 20 in der Folienumhüllung 10 wird das Dämmelement dann
automatisch belüftet und das Dämmmaterial 16 nimmt wieder sein Ausgangsvolumen ein,
wobei sich das Dämmelement eng an die benachbarten Wandelemente 18 anschmiegt.
[0036] Die Zerstörung der Vakuumdichtheit der Folienumhüllung 10 ist natürlich nicht auf
das oben genannte Durchstoßen mit einem einfachen Werkzeug beschränkt, auch wenn dies
eine sehr einfache und zeitsparende Möglichkeit darstellt. Alternativ bzw. zusätzlich
ist es auch möglich, die Folienumhüllung 10 mit einer Art Sollbruchstelle zu versehen,
um das Durchstoßen zu erleichtern, oder mit einem speziellen Öffnungsmechanismus auszubilden.
[0037] Auch beim Öffnen des Dämmelements entsteht für die Personen im Umfeld keine Gefahr
für deren Gesundheit, da während des Belüftungsprozesses ein Luftstrom nur von außen
nach innen erfolgt und somit keine Stäube des Dämmmaterials austreten können. Ein
direkter Kontakt mit dem Dämmmaterial 16 ist bei der nur kleinen notwendigen Öffnung
20 ebenfalls kaum möglich.
[0038] Nach dem Belüften des Dämmelements, wie in Fig. 3B dargestellt, wird ein weiteres
Dämmelement (in seiner noch vakuumisierten Form) auf das belüftete und ausgedehnte
Dämmelement positioniert und anschließend ebenfalls belüftet. Dieser Vorgang wieder
wiederholt bis die gesamte Dämmvorrichtung fertig gestellt ist. Natürlich können die
Dämmelemente der Erfindung nicht nur vertikal übereinander platziert werden, sondern
auch horizontal oder schräg nebeneinander.
[0039] Zum Aufbau einer Dämmvorrichtung in der in Fig. 3A und 3B veranschaulichten Weise
können grundsätzlich Dämmelemente in verschiedenen Basisgrößen bereitgestellt werden.
Etwaige kleinere Lücken in der Dämmvorrichtung werden dann zum Beispiel mit herkömmlichen
Dämmelementen (z.B. unverpackte Mineralwolle) aufgefüllt.
[0040] Unter Bezug auf Fig. 4 bis 6 wird nun ein zweites Ausführungsbeispiel eines Dämmelements
im Detail beschrieben. Dabei sind gleiche bzw. ähnliche Komponenten mit den gleichen
Bezugszeichen wie im obigen ersten Ausführungsbeispiel gekennzeichnet und auf ihre
genaue Beschreibung wird verzichtet.
[0041] Das Dämmelement des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem oben
beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass es wenigstens einen (zwei in
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 bis 6) lappenförmigen Fortsatz 22 besitzt. Dieser
lappenförmige Fortsatz 22 ist vorzugsweise einstückig mit der Folienumhüllung 10 ausgebildet
und besteht auch aus dem gleichen Material wie diese.
[0042] In einer Ausführungsform werden zunächst zwei Folien mit einem Maß von jeweils zum
Beispiel etwa 100 cm x 175 cm aufeinander gelegt. Dann werden im Bereich der einen
Hälfte die vakuumdichten Siegelnähte bzw. Schweißnähte 12 unter Beibehaltung der Zugangsöffnung
14 ausgebildet, sodass man einen Folienbeutel 10 (im unteren Bereich von Fig. 4) mit
einstückig daran ausgebildeten Fortsätzen 22 (im oberen Bereich von Fig. 4) erhält.
Der Teil des Folienbeutels 10 entspricht dem Folienbeutel von Fig. 1 und kann analog
zum ersten Ausführungsbeispiel mit dem unter Volumenreduzierung vakuumisierbaren Dämmmaterial
16 gefüllt und dann vakuumisiert und verschlossen werden.
[0043] Alternativ werden zwei Folien mit einem Maß von jeweils zum Beispiel etwa 100 cm
x 175 cm so um das vorbereitete Dämmmaterial 16 gelegt, dass das Dämmmaterial 16 im
Wesentlich in einer Hälfte der Folien positioniert ist. Anschließend werden die zwei
Folien um das Dämmmaterial 16 herum einem Evakuierungsprozess unterzogen und dann
vakuumdicht miteinander verbunden, um das von der Folienumhüllung 10 vakuumdicht umschlossene
Dämmmaterial 16 zu bilden.
[0044] Während im vorliegenden Ausführungsbeispiel die beiden lappenförmigen Fortsätze 22
im Schnitt gemäß Fig. 5 im Wesentlichen mittig mit der Folienumhüllung 10 verbunden
sind, können sie wahlweise auch seitlich versetzt oder jeweils im Randbereich mit
der Folienumhüllung 10 verbunden werden. Außerdem kann sich wahlweise auch nur ein
lappenförmiger Fortsatz 22 mittig, seitlich versetzt oder am Rand an die Folienumhüllung
10 anschließen.
[0045] Dieses so aufgebaute Dämmmaterial bietet zusätzlich zu den in Zusammenhang mit dem
ersten Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 3 genannten Vorteilen die folgenden Vorteile.
[0046] Durch die lappenförmigen Fortsätze 22, die als eine Art Handgriff benutzt werden
können, ist das Handling des Dämmelements weiter vereinfacht.
[0047] Wie in Fig. 6A dargestellt, wird zum Aufbauen einer Dämmvorrichtung mit diesen Dämmelementen
zunächst wieder ein Dämmelement zum Beispiel zwischen zwei Wandelemente 18 positioniert.
Die lappenförmigen Fortsätze 22, an denen das Dämmelement in den Spalt zwischen den
beiden Wandelementen 18 hinab gelassen worden ist, befinden sich auch nach der Belüftung
und der dadurch bewirkten Volumenausdehnung des Dämmmaterials 16 noch oben. Vor dem
Positionieren des nächsten Dämmelements werden diese Fortsätze 22 auseinander gebreitet
(siehe Fig. 6B), um dann das nächste Dämmelement zwischen die Fortsätze 22 zu platzieren,
wie in Fig. 6C dargestellt.
[0048] Durch die lappenförmigen Fortsätze 22, die jeweils einen Teil des nächsten Dämmelements
umgeben kann eine Luftbrücke zwischen zwei benachbarten Dämmelementen vermieden werden
und so die Wärmeisoliereigenschaften der so gebildeten Dämmvorrichtung verbessert
werden.
1. Dämmelement, mit
einem Dämmmaterial (16) und einer vakuumdichten Folienumhüllung (10), in der das Dämmmaterial
(16) vakuumisiert aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmmaterial (16) unter Volumenreduzierung vakuumisierbar ist; und
dass die Folienumhüllung (10) an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements
und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials (16) zerstörbar
ist.
2. Dämmelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmmaterial (16) Mineralwolle enthält.
3. Dämmelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus wenigstens zwei miteinander vakuumdicht verschweißten
Folien oder in der Art eines Folienbeutels ausgebildet ist.
4. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus Kunststoff oder aus einem Verbundsystem gebildet ist.
5. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung
versehen ist.
6. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmelement ferner wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz (22) zum Greifen
des Dämmelements aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements, mit den Schritten:
Bereitstellen eines unter Volumenreduzierung vakuumisierbaren Dämmmaterials (16);
Anbringen einer vakuumdichten Folienumhüllung (10), die an wenigstens einer Stelle
zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des
Dämmmaterials zerstörbar ist, um das Dämmmaterial (16); und
Vakuumisieren und vakuumdichtes Verschließen der Folienumhüllung (10).
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus wenigstens zwei Folien, welche um das Dämmmaterial gelegt
werden, oder in der Art eines Folienbeutels, in den das Dämmmaterial (16) eingelegt
bzw. eingefüllt wird, ausgebildet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus Kunststoff oder aus einem Verbundsystem gebildet ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung
versehen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner wenigstens ein lappenförmiger Fortsatz (22) an dem Dämmelement ausgebildet
ist, mit dem das Dämmelement gegriffen werden kann.
12. Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung, mit den Schritten:
Anordnen eines Dämmelements an einer vorbestimmten Position, wobei das Dämmelement
nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet ist; und
Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials
(16) des Dämmelements.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Belüftungsschritt die Vakuumdichtheit der Folienumhüllung (10) des Dämmelements
an wenigstens einer Stelle zerstört wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Belüftungsschritt die Folienumhüllung (10) des Dämmelements an wenigstens einer
Stelle durchstoßen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiteres Dämmelement vor seiner Belüftung so positioniert wird, dass es von dem
wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz (22) des zuvor positionierten und belüfteten
Dämmelements wenigstens teilweise umgeben wird.