(19)
(11) EP 2 072 701 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2009  Patentblatt  2009/26

(21) Anmeldenummer: 08011264.2

(22) Anmeldetag:  20.06.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/78(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 21.12.2007 DE 102007061909

(71) Anmelder: Innovapac GmbH
87471 Durach (DE)

(72) Erfinder:
  • Hobmaier, Michael
    87477 Sulzberg (DE)
  • Dold, Jochen
    87437 Kempten (DE)
  • Schweibl, Christian
    87493 Lauben/Moos (DE)
  • Göppel, Bettina
    87477 Sulzberg (DE)

(74) Vertreter: Söltenfuss, Dirk Christian et al
Wallinger Ricker Schlotter Foerstl Patent- und Rechtsanwälte Zweibrückenstrasse 5-7
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Dämmelement


(57) Ein Dämmelement weist ein Dämmmaterial (16), wie beispielsweise Mineralwolle, und eine vakuumdichte Folienumhüllung (10), in der das Dämmmaterial (16) vakuumisiert aufgenommen ist, auf. Das Dämmmaterial (16) ist unter Volumenreduzierung vakuumisierbar und die Folienumhüllung (10) ist an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials (16) zerstörbar. Beim Bilden einer Dämmvorrichtung wird ein solches Dämmelement zunächst an einer vorbestimmten Position angeordnet und dann belüftet, um eine Volumenvergrößerung des Dämmmaterials (16) zu bewirken.







Beschreibung

HINTERGRUND DER ERFINDUNG


1. Gebiet der Erfindung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dämmelement, ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie ein Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung mit einem solchen Dämmelement.

2. Technischer Hintergrund



[0002] Mineralwolle ist ein besonders wirksamer, nicht brennbarer Dämmstoff, der vielseitig einsetzbar ist und insbesondere im Wohnungs- und Gewerbebau zu Wärmeisolierzwecken benutzt wird. Dabei steht die Mineralwolle auf der Baustelle üblicherweise als Rollenware oder Mattenware bereit, die vor Ort zugeschnitten werden muss. Dabei ist es bekannt, dass die sehr feinen Fasern der Mineralwolle bei Hautkontakt zu Juckreiz führen und die Stäube der Mineralwolle evt. gesundheitsschädlich (möglicherweise sogar krebserregend) sind. Aus gesundheitlichen und arbeitsschutzrechtlichen Gründen müssen die mit Mineralwolle arbeitenden Personen deshalb mit geeigneter Schutzkleidung (Handschuhe, Atemschutz, etc.) ausgerüstet sein.

[0003] Aus der DE 10 2005 045 726 A1 ist zum Beispiel ein Vakuumdämmkörper bekannt, der aus einem vakuumdichten Folienbeutel besteht, in den ein pulver- oder granulatförmiges Dämmmaterial eingefüllt wird, das zur Verdichtung komprimiert wird, bevor der Folienbeutel evakuiert und verschlossen wird. Durch die Evakuierung kann die Wärmeleitfähigkeit des pulverförmigen Dämmmaterials deutlich reduziert werden und gleichzeitig die Haltbarkeit des Dämmmaterials erhöht werden.

[0004] Die EP 1 762 662 A2 offenbart ebenfalls ein Vakuumisolationspaneel mit in eine Vakuumhülle gefüllter Steinwolle spezieller Dichte als wärmedämmende Füllung mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Die WO 92/04301 A1 beschreibt ein ähnliches Vakuumisolationspaneel mit einer Mineralfaserplatte spezieller Dichte, die von einer gasdichten Hülle umschlossen ist.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG



[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dämmelement mit guten Wärmeisoliereigenschaften bereitzustellen, das gleichzeitig ein einfaches und gesundheitsfreundliches Handling erlaubt.

[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Dämmelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 6.

[0007] Das Dämmelement gemäß der Erfindung weist ein unter Volumenreduzierung vakuumisierbares Dämmmaterial und eine vakuumdichte Folienumhüllung, in der das Dämmmaterial vakuumisiert aufgenommen ist und die an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials zerstörbar ist, auf.

[0008] Das Dämmmaterial ist in einer Folienumhüllung vakuumdicht aufgenommen. Daher kommen die mit dem Dämmelement arbeitenden Personen weder mit dem Dämmmaterial selbst noch mit seinen Stäuben und dergleichen in Kontakt. Das Dämmelement kann somit ohne besondere Schutzmaßnahmen verarbeitet werden.

[0009] Außerdem ist das Dämmmaterial in der Folienumhüllung vakuumisiert aufgenommen, wobei die Vakuumisierung gleichzeitig zu einer Volumenreduzierung des Dämmmaterials geführt hat. Dies hat zur Folge, dass das gesamte Dämmelement im Volumen reduziert ist und daher weniger Platz bei Lagerung und Transport benötigt, was wiederum eine Senkung der Lager- und Transportkosten bewirkt.

[0010] Durch die Folienumhüllung ist das Dämmmaterial außerdem gegen Umwelteinflüsse wie insbesondere Feuchtigkeit geschützt. D.h. das Dämmmaterial kann immer in einem trockenen Zustand verbaut werden. Die Folienumhüllung kann ggf. zusätzlich die Wärmedämmeigenschaften des Dämmelements verbessern.

[0011] Da das Dämmmaterial vakuumisiert in der Folienumhüllung aufgenommen ist, kann das im Volumen reduzierte Dämmelement einfach an einer gewünschten Stelle positioniert werden, ohne zum Beispiel umständlich in Zwischenräume gestopft zu werden. Nach der Positionierung des Dämmelements kann das Dämmelement durch eine Zerstörung der Folienumhüllung an wenigstens einer Stelle wieder belüftet werden, sodass das Dämmmaterial sein Volumen deutlich erhöht und einen größeren Raum ausfüllt.

[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Dämmmaterial Mineralwolle, d.h. Glaswolle oder Steinwolle.

[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Folienumhüllung aus wenigstens zwei miteinander vakuumdicht verschweißten Folien gebildet. Alternativ kann die Folienumhüllung auch in der Art eines Folienbeutels ausgebildet sein.

[0014] Die Folienumhüllung ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyamid, Polyethylen oder einem Polyamid/Polyethylen-Verbund, oder aus einem Verbundsystem wie beispielsweise Polyethylenteraphthalat/Aluminium/Polyethylen oder Polyamid/Ethylenvinylalkohol/Polyethylen gebildet.

[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Folienumhüllung zusätzlich mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung versehen, um die Wärmeisoliereigenschaften des gesamten Dämmelements weiter zu erhöhen.

[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Dämmelement ferner wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz auf, der vorzugsweise einstückig mit der Folienumhüllung ausgebildet ist. Durch diesen lappenförmigen Fortsatz, der als eine Art Griff benutzt werden kann, wird das Handling des Dämmelements weiter vereinfacht.

[0017] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 8 bis 11.

[0018] Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements gemäß der Erfindung wird zunächst ein unter Volumenreduzierung vakuumisierbares Dämmmaterial bereitgestellt, um welches dann eine vakuumdichte Folienumhüllung, die an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials zerstörbar ist, angebracht wird. Abschließend wird die Folienumhüllung (bzw. genauer ihr Inhalt) vakuumisiert und vakuumdicht verschlossen.

[0019] Mit diesem Verfahren werden die gleichen Vorteile erzielt wie sie oben in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dämmelement beschrieben worden sind.

[0020] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 13 bis 15.

[0021] Das Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung enthält die Schritte des Anordnens eines oben beschriebenen Dämmelements der Erfindung und des Belüftens des positionierten Dämmelements und damit Veranlassens einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials des Dämmelements.

[0022] Zunächst wird das kompakte Dämmelement mit dem gesundheitsfreundlich verpackten Dämmmaterial auf einfache Weise positioniert. Anschließend wird das so positionierte Dämmelement belüftet, sodass sich das Volumen des Dämmmaterials und damit des Dämmelements von selbst vergrößert und das Dämmelement einen größeren Raum ausfüllen kann.

[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung wird im Belüftungsschritt die Vakuumdichtheit der Folienumhüllung des Dämmelements an wenigstens einer Stelle zerstört. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird hierzu die Folienumhüllung des Dämmelements an wenigstens einer Stelle durchstoßen.

[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein weiteres Dämmelement vor seiner Belüftung so positioniert, dass es von dem wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz des zuvor positionierten und belüfteten Dämmelements wenigstens teilweise umgeben wird.

KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0025] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht eines Dämmelements gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2
eine schematische Schnittansicht des Dämmelements von Fig. 1 gemäß Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3A und 3B
schematische Schnittansichten zur Veranschaulichung der Anwendung des Dämmelements von Fig. 1 und 2;
Fig. 4
eine schematische Seitenansicht eines Dämmelements gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5
eine schematische Schnittansicht des Dämmelements von Fig. 4 gemäß Linie V-V in Fig. 4; und
Fig. 6A bis 6C
schematische Schnittansichten zur Veranschaulichung der Anwendung des Dämmelements von Fig. 4 und 5.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE



[0026] Bezug nehmend auf Fig. 1 bis 3 wird nun zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

[0027] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Dämmelement ist im Wesentlichen aus einer vakuumdichten Folienumhüllung in der Art eines Folienbeutels 10 aufgebaut, der auf drei Seiten eine vakuumdichte Siegelnaht bzw. Schweißnaht 12 und auf der vierten Seite eine Zugangsöffnung 14, die nach der Vakuumisierung ebenfalls vakuumdicht verschlossen / verschweißt wird, aufweist. In diesen Folienbeutel 10 ist ein Dämmmaterial 16 eingelegt, welches unter Volumenreduzierung vakuumisierbar ist, d.h. welches bei der Vakuumisierung sein Volumen merklich reduziert.

[0028] Das Dämmelement der Erfindung ist in besonders vorteilhafter Weise für Mineralwolle (d.h. Glaswolle oder Steinwolle) als Dämmmaterial einsetzbar, da Mineralwolle herkömmlicherweise nur mit diversen Arbeitsschutzmaßnahmen verarbeitet werden kann, wie eingangs erläutert. Selbstverständlich können aber auch andere Dämmmaterialien benutzt werden, deren Volumen sich bei einem Vakuumisierungsvorgang merklich reduziert. Ferner ist das in der Folienumhüllung 10 eingeschlossene Dämmmaterial 16 gegen Umwelteinflüsse wie insbesondere Feuchtigkeit geschützt. D.h. es kann gewährleistet werden, dass das Dämmmaterial 16 immer in trockenem Zustand verbaut wird und zum Beispiel keine unerwünschte Feuchtigkeit über dieses Dämmmaterial in einen Neubau einbringt.

[0029] Außerdem reduziert sich das Volumen von Mineralwolle bei einer Vakuumisierung im Folienbeutel zum Beispiel um 50% bis zu 80%. Durch die vakuumisierte Verpackung des Dämmmaterials wird auch das Volumen des gesamten Dämmelements deutlich reduziert. Dies hat aufgrund der Platzeinsparung wesentliche Vorteile bei Lagerung und Transport der so konstruierten Dämmelemente.

[0030] Durch die Folienumhüllung 10 des Dämmmaterials 16 kann sich außerdem eine verbesserte Wärmeisoliereigenschaft des gesamten Dämmelements ergeben. Dieser Effekt kann optional durch eine Beschichtung, Bedampfung, etc. der Folienumhüllung 10 an ihrer Innenseite oder Außenseite mit einem wärmedämmenden bzw. wärmeisolierenden Material noch verstärkt werden.

[0031] In der Ausführungsform von Fig. 1 und 2 ist die Folienumhüllung 10 in der Art eines Folienbeutels mit vorverschweißten Siegelnähten, Schweißnähten oder dergleichen vakuumdichten Nähten 12 und einer Zugangsöffnung 14 ausgebildet. Alternativ ist es auch möglich, das Dämmmaterial 16 mit zwei oder mehr Folien zu umschließen und diese entlang ihres Umfanges vakuumdicht miteinander zu verbinden.

[0032] Die Folienumhüllung 10 des Dämmelements ist in einer bevorzugten Ausführungsform aus Kunststoff gemacht. Geeignete Kunststoffmaterialien sind zum Beispiel Polyamid (PA), Polyethylen (PE), ein Polyamid/Polyethylen-Verbund und dergleichen. Je nach Einsatzgebiet der Dämmelemente ist auch die Verwendung von kompostierbaren Folienwerkstoffen zu erwägen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird für die Folienumhüllung eine Verbundfolie verwendet. Geeignete Verbundsysteme sind beispielsweise Polyethylenteraphthalat (PET) / Aluminium / Polyethylen (PE) oder Polyamid (PA) / Ethylenvinylalkohol (EVOH) / Polyethylen (PE) und dergleichen.

[0033] In einer Ausführungsform der Erfindung hat das Dämmelement zum Beispiel Außenmaße von etwa 50 cm x 175 cm (entsprechend der Seitenansicht von Fig. 1), ohne dass die Erfindung auf diese speziellen Maße beschränkt sein soll.

[0034] Beim Aufbau einer Dämmvorrichtung mit den oben beschriebenen Dämmelementen wird ein solches Dämmelement zunächst an einer gewünschten Stelle, zum Beispiel zwischen zwei Wandelementen 18, positioniert, wie in Fig. 3A veranschaulicht. Die Positionierung erfolgt sehr einfach, da keine Gefahr eines Kontakts mit dem Dämmmaterial oder seinen Stäuben existiert und das Dämmelement aufgrund seines reduzierten Volumens locker zwischen die Wandelemente 18 geschoben werden kann.

[0035] Nach der so erfolgten Positionierung des Dämmelements wird die Folienumhüllung zum Beispiel einfach mit einem Schraubendreher oder einem ähnlichen Werkzeug durchstoßen, um die Vakuumdichtheit der Folienumhüllung an wenigstens einer Stelle zu zerstören. Durch die so gebildete Öffnung 20 in der Folienumhüllung 10 wird das Dämmelement dann automatisch belüftet und das Dämmmaterial 16 nimmt wieder sein Ausgangsvolumen ein, wobei sich das Dämmelement eng an die benachbarten Wandelemente 18 anschmiegt.

[0036] Die Zerstörung der Vakuumdichtheit der Folienumhüllung 10 ist natürlich nicht auf das oben genannte Durchstoßen mit einem einfachen Werkzeug beschränkt, auch wenn dies eine sehr einfache und zeitsparende Möglichkeit darstellt. Alternativ bzw. zusätzlich ist es auch möglich, die Folienumhüllung 10 mit einer Art Sollbruchstelle zu versehen, um das Durchstoßen zu erleichtern, oder mit einem speziellen Öffnungsmechanismus auszubilden.

[0037] Auch beim Öffnen des Dämmelements entsteht für die Personen im Umfeld keine Gefahr für deren Gesundheit, da während des Belüftungsprozesses ein Luftstrom nur von außen nach innen erfolgt und somit keine Stäube des Dämmmaterials austreten können. Ein direkter Kontakt mit dem Dämmmaterial 16 ist bei der nur kleinen notwendigen Öffnung 20 ebenfalls kaum möglich.

[0038] Nach dem Belüften des Dämmelements, wie in Fig. 3B dargestellt, wird ein weiteres Dämmelement (in seiner noch vakuumisierten Form) auf das belüftete und ausgedehnte Dämmelement positioniert und anschließend ebenfalls belüftet. Dieser Vorgang wieder wiederholt bis die gesamte Dämmvorrichtung fertig gestellt ist. Natürlich können die Dämmelemente der Erfindung nicht nur vertikal übereinander platziert werden, sondern auch horizontal oder schräg nebeneinander.

[0039] Zum Aufbau einer Dämmvorrichtung in der in Fig. 3A und 3B veranschaulichten Weise können grundsätzlich Dämmelemente in verschiedenen Basisgrößen bereitgestellt werden. Etwaige kleinere Lücken in der Dämmvorrichtung werden dann zum Beispiel mit herkömmlichen Dämmelementen (z.B. unverpackte Mineralwolle) aufgefüllt.

[0040] Unter Bezug auf Fig. 4 bis 6 wird nun ein zweites Ausführungsbeispiel eines Dämmelements im Detail beschrieben. Dabei sind gleiche bzw. ähnliche Komponenten mit den gleichen Bezugszeichen wie im obigen ersten Ausführungsbeispiel gekennzeichnet und auf ihre genaue Beschreibung wird verzichtet.

[0041] Das Dämmelement des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass es wenigstens einen (zwei in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 bis 6) lappenförmigen Fortsatz 22 besitzt. Dieser lappenförmige Fortsatz 22 ist vorzugsweise einstückig mit der Folienumhüllung 10 ausgebildet und besteht auch aus dem gleichen Material wie diese.

[0042] In einer Ausführungsform werden zunächst zwei Folien mit einem Maß von jeweils zum Beispiel etwa 100 cm x 175 cm aufeinander gelegt. Dann werden im Bereich der einen Hälfte die vakuumdichten Siegelnähte bzw. Schweißnähte 12 unter Beibehaltung der Zugangsöffnung 14 ausgebildet, sodass man einen Folienbeutel 10 (im unteren Bereich von Fig. 4) mit einstückig daran ausgebildeten Fortsätzen 22 (im oberen Bereich von Fig. 4) erhält. Der Teil des Folienbeutels 10 entspricht dem Folienbeutel von Fig. 1 und kann analog zum ersten Ausführungsbeispiel mit dem unter Volumenreduzierung vakuumisierbaren Dämmmaterial 16 gefüllt und dann vakuumisiert und verschlossen werden.

[0043] Alternativ werden zwei Folien mit einem Maß von jeweils zum Beispiel etwa 100 cm x 175 cm so um das vorbereitete Dämmmaterial 16 gelegt, dass das Dämmmaterial 16 im Wesentlich in einer Hälfte der Folien positioniert ist. Anschließend werden die zwei Folien um das Dämmmaterial 16 herum einem Evakuierungsprozess unterzogen und dann vakuumdicht miteinander verbunden, um das von der Folienumhüllung 10 vakuumdicht umschlossene Dämmmaterial 16 zu bilden.

[0044] Während im vorliegenden Ausführungsbeispiel die beiden lappenförmigen Fortsätze 22 im Schnitt gemäß Fig. 5 im Wesentlichen mittig mit der Folienumhüllung 10 verbunden sind, können sie wahlweise auch seitlich versetzt oder jeweils im Randbereich mit der Folienumhüllung 10 verbunden werden. Außerdem kann sich wahlweise auch nur ein lappenförmiger Fortsatz 22 mittig, seitlich versetzt oder am Rand an die Folienumhüllung 10 anschließen.

[0045] Dieses so aufgebaute Dämmmaterial bietet zusätzlich zu den in Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 3 genannten Vorteilen die folgenden Vorteile.

[0046] Durch die lappenförmigen Fortsätze 22, die als eine Art Handgriff benutzt werden können, ist das Handling des Dämmelements weiter vereinfacht.

[0047] Wie in Fig. 6A dargestellt, wird zum Aufbauen einer Dämmvorrichtung mit diesen Dämmelementen zunächst wieder ein Dämmelement zum Beispiel zwischen zwei Wandelemente 18 positioniert. Die lappenförmigen Fortsätze 22, an denen das Dämmelement in den Spalt zwischen den beiden Wandelementen 18 hinab gelassen worden ist, befinden sich auch nach der Belüftung und der dadurch bewirkten Volumenausdehnung des Dämmmaterials 16 noch oben. Vor dem Positionieren des nächsten Dämmelements werden diese Fortsätze 22 auseinander gebreitet (siehe Fig. 6B), um dann das nächste Dämmelement zwischen die Fortsätze 22 zu platzieren, wie in Fig. 6C dargestellt.

[0048] Durch die lappenförmigen Fortsätze 22, die jeweils einen Teil des nächsten Dämmelements umgeben kann eine Luftbrücke zwischen zwei benachbarten Dämmelementen vermieden werden und so die Wärmeisoliereigenschaften der so gebildeten Dämmvorrichtung verbessert werden.


Ansprüche

1. Dämmelement, mit
einem Dämmmaterial (16) und einer vakuumdichten Folienumhüllung (10), in der das Dämmmaterial (16) vakuumisiert aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmmaterial (16) unter Volumenreduzierung vakuumisierbar ist; und
dass die Folienumhüllung (10) an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials (16) zerstörbar ist.
 
2. Dämmelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmmaterial (16) Mineralwolle enthält.
 
3. Dämmelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus wenigstens zwei miteinander vakuumdicht verschweißten Folien oder in der Art eines Folienbeutels ausgebildet ist.
 
4. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus Kunststoff oder aus einem Verbundsystem gebildet ist.
 
5. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung versehen ist.
 
6. Dämmelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmelement ferner wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz (22) zum Greifen des Dämmelements aufweist.
 
7. Verfahren zur Herstellung eines Dämmelements, mit den Schritten:

Bereitstellen eines unter Volumenreduzierung vakuumisierbaren Dämmmaterials (16);

Anbringen einer vakuumdichten Folienumhüllung (10), die an wenigstens einer Stelle zum Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials zerstörbar ist, um das Dämmmaterial (16); und

Vakuumisieren und vakuumdichtes Verschließen der Folienumhüllung (10).


 
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus wenigstens zwei Folien, welche um das Dämmmaterial gelegt werden, oder in der Art eines Folienbeutels, in den das Dämmmaterial (16) eingelegt bzw. eingefüllt wird, ausgebildet ist.
 
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) aus Kunststoff oder aus einem Verbundsystem gebildet ist.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienumhüllung (10) mit einer wärmedämmenden oder wärmeisolierenden Beschichtung versehen wird.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner wenigstens ein lappenförmiger Fortsatz (22) an dem Dämmelement ausgebildet ist, mit dem das Dämmelement gegriffen werden kann.
 
12. Verfahren zum Bilden einer Dämmvorrichtung, mit den Schritten:

Anordnen eines Dämmelements an einer vorbestimmten Position, wobei das Dämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet ist; und

Belüften des Dämmelements und damit Veranlassen einer Volumenvergrößerung des Dämmmaterials (16) des Dämmelements.


 
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Belüftungsschritt die Vakuumdichtheit der Folienumhüllung (10) des Dämmelements an wenigstens einer Stelle zerstört wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Belüftungsschritt die Folienumhüllung (10) des Dämmelements an wenigstens einer Stelle durchstoßen wird.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiteres Dämmelement vor seiner Belüftung so positioniert wird, dass es von dem wenigstens einen lappenförmigen Fortsatz (22) des zuvor positionierten und belüfteten Dämmelements wenigstens teilweise umgeben wird.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente