[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türmodulsystem für eine Haustür, ein Türblatt,
insbesondere ein Haustürblatt, mit einem derartigen Türmodulsystem sowie eine Tür,
insbesondere eine Haustür, mit einem solchen Türmodulsystem oder einem solchen Türblatt.
[0002] Aus der
DE 203 020 302 U1 ist ein Türschild mit einer dynamisch steuerbaren Anzeige, insbesondere in Form eines
LCD-Displays, offenbart. Ein Interface ermöglicht die Eingabe von Informationen, insbesondere
mittels Tastatur oder Bluetooth-Empfänger. Ebenfalls kann ein Ausgabemittel zur Ausgabe
von Informationen in Schrift-/Bilddarstellung vorgesehen sein. Weiter ist aus der
DE 20 2006 019 731 U1 eine Türanlage mit einem Türblatt bekannt, in das ein elektronisches Display integriert
ist, auf dem eine interaktive Benutzeroberfläche darstellbar ist. Ferner offenbart
die
DE 20 2006 000 931 U1 einen Türbeschlag zur Aufnahme eines Türdrückers mit einem Bewegungsmelder, der von
einem Dämmerungsschalter bei Dunkelheit aktiviert wird. Der Türbeschlag weist einen
Türgriff kombiniert mit einem beleuchtbaren Handgriff auf. Hierbei nimmt der Türgriff
eine Leuchtdiode auf, die bei Dunkelheit eingeschaltet wird und in den Handgriff Licht
abgibt.
[0003] Bei diesen bekannten Türen muss für jede veränderte Zusammenstellung eine neue Produktlinie
hergestellt werden. Dies erweist sich hinsichtlich der Kosten für Material und Herstellung
als sehr aufwändig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach herstellbares und gleichzeitig
flexibles Türsystem anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Türmodulsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Ein mit einem solchen Türmodulsystem ausgestattetes Türblatt sowie eine mit einem
solchen Türblatt oder einem solchen Türmodulsystem ausgestattete Tür sind Gegenstände
der Nebenansprüche.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Eine Idee der Erfindung liegt darin, ein multifunktionales Türmodulsystem mit mehreren,
auf mehreren Aufnahmeplätzen insbesondere wahlweise verteilten Türfunktionsmodulen
bereitzustellen. Der Benutzer kann also auswählen, welches Türfunktionsmodul in welchem
Aufnahmeplatz zu positionieren ist. Insbesondere können die Türfunktionsmodule auswechselbar,
beispielsweise mit einer lösbaren Verbindung, wahlweise an den Aufnahmeplätzen fixiert
und/oder entfernt werden. Selbstverständlich ist diese Auswechselbarkeit derart gestaltet,
dass die Tür ausreichend sicher gegen Einbruch und/oder Sabotage geschützt ist. Mit
anderen Worten handelt es sich bei dem Türmodulsystem um eine Art Baukastensystem,
wobei aus einer Vielzahl von Türfunktionsmodulen je nach Kundenwunsch eine gewünschte
Variation zusammengestellt und die ausgewählten Türfunktionsmodule in der gewünschten
Position in den Aufnahmeplätzen befestigt werden können.
[0008] Unter dem Begriff "Türmodulsystem" wird insbesondere eine Art Baukastensystem verstanden,
d. h. es wird aus einer Gruppe mehrerer Module eine bestimmte Anzahl von Moduleinheiten
und eine oder mehrere Arten von Moduleinheiten zusammengestellt. Mit anderen Worten
handelt es sich um ein multifunktionales Türsystem, wobei die Tür zum Gebäudeabschluss
oder auch im Inneren eines Gebäudes eingesetzt werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise können wenigstens zwei der Aufnahmeplätze die gleichen Abmessungen
aufweisen und eine erste Aufnahmeplatzgruppe bilden, wobei wenigstens eines der Türfunktionsmodule
derart an diese Abmessungen der ersten Aufnahmeplatzgruppe angepasst ist, dass das
Türfunktionsmodul in einem der Aufnahmeplätze der ersten Aufnahmeplatzgruppe aufnehmbar
ist. So können beispielsweise mehrere Aufnahmeplätze jeweils einen Aufnahmeraum bereitstellen,
der jeweils die gleiche Breite, die gleiche Höhe und die gleiche Tiefe aufweist. Auch
können mehrere Türfunktionsmodule unterschiedlicher Art mit den entsprechenden Abmessungen
bereitgestellt werden, so dass der Kunde die Türfunktionsmodule je nach seinen Bedürfnissen
in die gewünschten Aufnahmeplätze einbringen kann.
[0010] Darüber hinaus kann wenigstens eine zweite Aufnahmeplatzgruppe mit Aufnahmeplätzen,
die jeweils gleiche Abmessungen haben, vorhanden sein. Beispielsweise hat diese zweite
Aufnahmeplatzgruppe größere Abmessungen wie die erste Aufnahmeplatzgruppe, um Türfunktionsmodule
mit größeren Abmessungen aufnehmen zu können. Gleichermaßen können auch kleinere Abmessungen
vorgesehen werden. Darüber hinaus kann das Türmodulsystem auch Adaptermodule umfassen,
mit denen beispielsweise ein an sich auf die zweite Aufnahmeplatzgruppe abgestimmtes
Türfunktionsmodul in die erste Aufnahmeplatzgruppe eingebracht werden kann.
[0011] Vorzugsweise umfasst das Türfunktionsmodul wenigstens eine Funktionseinheit und eine
Befestigungseinheit, wobei die Befestigungseinheit mittels einer lösbaren oder einer
dauerhaften Verbindung mit der Aufnahme verbindbar ist. Die Ausgestaltung und die
Abmessungen der Befestigungseinheit sind bevorzugterweise durch die Aufnahmeplätze
bestimmt. So kann beispielsweise die Außenoberfläche der Befestigungseinheit komplementär
zu dem Aufnahmeplatz ausgebildet sein, d.h. zu dem von dem Aufnahmeplatz bereitgestellter
Freiraum. In vorteilhafter Weiterbildung ist die Befestigungseinheit mittels einer
lösbaren oder einer dauerhaften Verbindung mit der Aufnahme verbindbar. Insbesondere
bei einer lösbaren Verbindung wird eine Flexibilität des Türmodulsystems während der
gesamten Gebrauchsdauer des Türmodulsystems bzw. der Tür ermöglicht. Sollten sich
beispielsweise über die Gebrauchsdauer der Tür die Anforderungen der die Tür benutzenden
Personen ändern, kann die Art und/oder die Anzahl der Türfunktionsmodule verändert
werden. Selbst bei einer dauerhaften Verbindung der Befestigungseinheit mit der Aufnahme
ist eine Flexibilität des Türmodulsystems dahingehend gegeben, dass sich der Erwerber
des Türmodulsystems vor dem Zusammenbau oder der Montage der Tür die entsprechende
Zusammenstellung von Türfunktionsmodulen auswählen kann, bevor diese dann dauerhaft
fest mit der Aufnahme bzw. der Tür verbunden werden. So kann auch eine zusätzliche
Sicherheit gegen Einbruch und Sabotage erreicht werden. Die lösbare Verbindung kann
beispielsweise eine Rastverbindung umfassen oder aus einer solchen bestehen. Hierzu
kann beispielsweise die Befestigungseinheit ein Rastelement, wie beispielsweise einen
Rastkopf, und der zugehörige Aufnahmeplatz eine zugehörige Rastnut aufweisen. Auch
bei einer lösbaren Verbindung können Maßnahmen getroffen werden, um Einbruch und/oder
Sabotage zur verhindern.
[0012] Als Funktionseinheit des Türfunktionsmoduls kann eine Überwachungseinheit, eine Bedieneinheit
(z.B. Klingelschalter) eine Beleuchtungseinheit, eine Anzeigeeinheit (z.B. Display),
eine Kommunikationseinheit, eine Mikrofoneinheit, eine Lautsprechereinheit, eine Sichtblendeneinheit,
eine Schutzblendeneinheit oder eine Türgriffeinheit vorgesehen werden. Ferner kann
eine Kamera, ein Bewegungsmelder, ein Display, eine Schnittstelle, eine mechanische
Sicherheitseinrichtung, wie beispielsweise ein Türschloss, eine biometrische Sicherheitseinrichtung
(beispielsweise ein Fingerprintsensor), ein RFID-Sensor, ein Bluetooth-Empfänger,
eine Tastatur und auch ein Türbeschlag als Funktionseinheit verwendet werden. Ferner
kann ein Türgriff in eine der Funktionseinheiten integriert werden, separat an dem
Türblatt vorgesehen oder die Aufnahme entsprechend ausgeformt werden, um als Griff
dienen zu können.
[0013] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Aufnahme ein an einem Türblatt festlegbares
Aufnahmegehäuse auf. Dieses Aufnahmegehäuse kann ein oder mehrteilig ausgebildet sein.
Vorteilhafterweise erstreckt sich das Aufnahmegehäuse entlang der Höhe der Tür im
eingebauten Zustand. Ferner kann wenigstens ein Abschnitt des Aufnahmegehäuses geeignet
ausgebildet sein, um von einer Hand zur Betätigung der Tür umgriffen zu werden. Beispielsweise
kann das Aufnahmegehäuse im Querschnitt betrachtet etwa T-förmig ausgebildet sein.
Weiterhin kann das Aufnahmegehäuse derart ausgebildet sein, so dass zur Montage der
Aufnahme an der Tür Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben, an einer Stelle
positionierbar sind, die später, d. h. nach der Montage, nicht von außen zugänglich
sind.
[0014] Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann das Türmodulsystem, die Aufnahme oder ein
Aufnahmegehäuse der Aufnahme in Form einer an dem Türblatt befestigbaren Türleiste
ausgebildet sein und wenigstens einen Anschluss zur Befestigung an dem Türblatt aufweisen.
Beispielsweise kann der Anschluss als sich über die gesamte Leiste erstreckende Anschlussfläche
oder in Form zweier Anschlussbereiche in den Endbereichen der Türleiste ausgebildet
sein. Bei Ausbildung einer Anschlussfläche kann diese somit vollständig an einer Befestigungsfläche
eines Türblattes angebracht werden. Beispielsweise kann sich die Anschlussfläche und
somit die Türleiste über die gesamte Höhe oder Breite des Türblattes oder einen entsprechenden
Teilbereich erstrecken.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Türleiste einen Aufnahmekanal auf,
der die Aufnahmeplätze bereitstellt. Hierbei kann der Aufnahmekanal derart gestaltet
sein, dass die Aufnahmeplätze flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste einteilbar
oder verstellbar sind. So können beispielsweise variabel positionierbare Trennwände
vorgesehen sein, um die Aufnahmeplätze flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste
einzuteilen oder zu verstellen. Es können Steckplätze vorgesehen sein, in die die
Trennwände eingesteckt und bei Bedarf wieder entfernt werden können. Auf diese Weise
kann durch Positionieren der Trennwände die Lage des einzelnen Türfunktionsmoduls,
aber auch die Größe des Aufnahmeplatzes festgelegt wird. Beispielsweise können die
Trennwände in verschiedenen Steckplätzen ein- und ausgesteckt werden. Die Steckplätze
können rasterartig über den Aufnahmekanal in gleichen oder verschieden großen Abständen
verteilt sein. Beispielsweise kann sich der Kunde in Abstimmung mit der Zusammenstellung
der Türfunktionsmodule ein entsprechendes Grundsystem für eine Türleiste mit einem
Aufnahmekanal mit einem vorbestimmten Raster für die Steckplätze auswählen.
[0016] Das erfindungsgemäße Türblatt, insbesondere in Form eines Haustürblattes, umfasst
ein solches erfindungsgemäßes Türmodulsystem und macht sich insofern dessen Vorteile
zu Nutze.
[0017] Bei weiteren bevorzugten Weiterbildungen umfasst das Türblatt eine Ausnehmung, wobei
die Aufnahme wenigstens teilweise in der Ausnehmung aufgenommen ist oder das Türblatt
weist eine Aussenseite auf, wobei die Aufnahme an der Aussenseite befestigt sind.
Insbesondere kann das Aufnahmegehäuse und/oder die Türleiste in der Ausnehmung aufgenommen
oder an der Aussenseite befestigt sein. Beispielsweise kann wenigstens ein Abschnitt,
zum Beispiel ein Befestigungsabschnitt, in der Ausnehmung fixiert sein. Vorteilhafterweise
ist wenigstens eines der Türfunktionsmodule von einer Innenseite und/oder einer Außenseite
des Türblattes bedienbar bzw. zugänglich. Beispielsweise ist von der Außenseite eine
Tastatur oder Klingel und von der Innenseite ein Touchscreen-Bildschirm und/oder ein
Türgriff bedienbar.
[0018] Schließlich umfasst die erfindungsgemäße Tür, insbesondere in Form einer Haustür,
ein Türmodulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder ein Türblatt nach einem
der Ansprüche 12 bis 14.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
weiter erläutert. Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Türblattes mit einem erfindungsgemäßen Türmodulsystem;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Türblatt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt des Querschnitts gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- einen weiteren Querschnitt durch das Türblatt gemäß Fig. 1 und gemäß der dort gezeigten
Linie IV-IV,
- Fig. 5
- einen weiteren Querschnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Türblattes mit
einem erfindungsgemäßen Türmodulsystem und einer Kabelführung;
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch das Türblatt gemäß Fig. 6 gemäß der dort gezeigten Linie VII-VII
mit der Kabelführung, und
- Fig. 8
- einen weiteren Querschnitt durch das Türblatt gemäß Fig. 6 und gemäß der dort gezeigten
Linie VIII-VIII.
[0020] Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Türmodulsystems
eines Türblattes 50 einer Haustür. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das gesamte
Türblatt 50 gemäß der Linie II-II in Fig. 1. Das Türblatt ist um eine Drehachse 58
drehbeweglich gelagert und weist eine Innenseite 54 und eine Außenseite 56 auf. Fig.
3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 und zeigt das Türmodulsystem in Form
einer Türleiste 60, die an der Außenseite 56 des Türblattes 50 befestigt ist. Ferner
zeigen die Figuren 4 und 5 weitere Querschnitte durch das Türblatt 50.
[0021] Das Türmodulsystem umfasst mehrere Türfunktionsmodule 10 und eine Aufnahme 20, die
mehrere Aufnahmeplätze 22, 23, 24, 25 und 26 zur Anbringung der Türfunktionsmodule
10 aufweist. Hierbei bilden die Aufnahmeplätze 22 bis 24 eine erste Aufnahmeplatzgruppe
27 und der Aufnahmeplatz 25 eine zweite Aufnahmeplatzgruppe 28. Die Aufnahmeplätze
22 bis 24 können die gleichen Abmessungen aufweisen, d.h. beispielsweise bezogen auf
die Breite, die Höhe und die Tiefe des den Aufnahmeplatz bildenden freien Raums, wobei
auch unregelmäßige Querschnittsformen möglich sind. An diese Abmessungen sind die
Türfunktionsmodule 10 entsprechend angepasst, um in die Aufnahmeplätze 22 bis 26 aufgenommen
zu werden. Mit anderen Worten können auch die Türfunktionsmodule 10 in verschiedene
Gruppen unterteilt werden, die dann den Aufnahmeplatzgruppen zugeordnete Abmessungen
haben. Auf diese Weise wird eine Art Baukastensystem bereitgestellt, aus dem der Benutzer
dann je nach seinen Anforderungen die gewünschten Türfunktionsmodule 10 und eine Aufnahme
20, beispielsweise in Form eines T-förmigen Aufnahmegehäuses 30, auswählen und an
der Türleiste 60 befestigen kann.
[0022] Ferner kann der Benutzer die Türfunktionsmodule 10 anhand der bereitzustellenden
Funktion auswählen. So ist jedes Türfunktionsmodul 10 mit einer Funktionseinheit 14
bis 18 und einer Befestigungseinheit 12 ausgestattet. Die Befestigungseinheit 12 ist
im Wesentlichen dazu vorgesehen, eine vorübergehende oder dauerhafte Befestigung des
Türfunktionsmoduls 10 in einem Aufnahmeplatz der Aufnahme 20 zu ermöglichen. Die Funktionseinheit
kann eine Überwachungseinheit, eine Bedieneinheit, eine Beleuchtungseinheit, eine
Türgriffeinheit, eine Sichtblendeneinheit, eine Anzeigeeinheit, eine Lautsprechereinheit,
eine Kommunikationseinheit und/oder eine Mikrofoneinheit umfassen. Ebenso kann eine
Funktionseinheit auch mehrere Funktionen erfüllen. Wie aus Fig. 1 zu erkennen, umfasst
das Türmodulsystem als Funktionseinheit 14 einen Codetaster, als Funktionseinheit
15 einen Klingeltaster, als Funktionseinheit 16 einen Lichtschalter, als Funktionseinheit
17 eine Fingerscaneinheit und als Funktionseinheit 18 eine Anzeigeeinheit zur Anzeige
von Straße und/oder Hausnummer.
[0023] Das Aufnahmegehäuse 30 der Aufnahme 20 umfasst einen sich entlang der Höhe des Türblattes
50 erstreckenden Aufnahmekanal 32, der die Aufnahmeplätze 22 bis 26 bereitstellt.
Im Bereich eines ersten Endes der Türleiste 60 ist ein erster Anschluss 34 des Aufnahmegehäuses
30 an dem Türblatt 50 angebracht. Dementsprechend ist ein zweiter Anschluss 36 im
Bereich eines zweiten Endes der Leiste 60 an dem Türblatt 50 befestigt. Wie Fig. 4
zeigt, sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel für den ersten Anschluss 34 und
dementsprechend für den zweiten Anschluss 36 als Befestigungsmittel jeweils zwei Schrauben
59 vorgesehen, die die Türleiste 60 mit dem Türblatt 50 verbinden.
[0024] Um die Türfunktionsmodule 10 jeweils mittels der Befestigungseinheit 12 fest mit
der Aufnahme 20 zu verbinden, ist ein Modulträger 40 vorgesehen (siehe Fig. 3). Zur
Montage der Türfunktionsmodule 10 an dem Aufnahmegehäuse 30 werden die Türfunktionsmodule
10 mit ihrer Befestigungseinheit 12 in den gewünschten Aufnahmeplatz 22 bis 26 eingeführt
und dann an dem Modulträger 40 festgelegt. Es können auch mehrere Türfunktionsmodule
10 an einem Modulträger 40 fixiert werden. Bei einer alternativen Befestigung kann
eine Rastverbindung zur Fixierung des Türfunktionsmoduls 10 bzw. der Türfunktionsmodule
10 an der Aufnahme 20 eingesetzt werden.
[0025] Nach dem Einsetzen des Türfunktionsmoduls 10 in den Aufnahmeplatz 22 bis 26 kann
dann eine Sichtblende 42 oder eine Schutzblende 44 an dem Aufnahmegehäuse 30 und/oder
dem Türfunktionsmodul 10 oder den Türfunktionsmodulen 10 derart fixiert werden, dass
die Türfunktionsmodule 10 vor einem unberechtigten Zugriff geschützt sind. Wie Fig.
4 zeigt, kann in denjenigen Bereichen der Türleiste 60, in denen keine Türfunktionsmodule
10 vorgesehen werden, eine Sichtblende 42, beispielsweise ein Designblech, angeordnet
werden. Ferner zeigt Fig. 5 in einem oberen Bereich der Türleiste 60 ein Glaselement
als Sichtblende 42, das wiederum an dem Modulträger 40 festgelegt ist. Weiterhin kann
im Bereich des zweiten Endes 64 zum Schutz der Funktionseinheit 18 eine Schutzblende
44, beispielsweise auch mit einem Glasscheibenelement, vorgesehen werden. Die in Fig.
1 gezeigte Schutzblendeneinheit 44 kann beispielsweise aus einen Blech bestehen und
eine unbefugte Entnahme der Funktionseinheiten 14 bis 18 verhindern.
[0026] Wie aus den Figuren 1 bis 5 ersichtlich, weist die Türleiste 60 im Querschnitt betrachtet
insgesamt eine T-Form auf, wobei ein erstes Ende 62 und ein zweites Ende 64 jeweils
in Form eines freien Endes ausgebildet sind. Diese T-Form hat den Vorteil, dass zum
einen der Aufnahmekanal 32 mit den Aufnahmeplätzen 22 bis 26 bereit gestellt werden
kann und zudem durch die beiden freien Enden 62, 64 ein bzw. zwei äußere Türgriffe
dadurch geschaffen werden, dass die beiden Enden 62, 64 ausgebildet sind, um zum Öffnen
oder Schließen von der Außenseite 56 von einer Hand umgriffen werden können.
[0027] Die Figuren 6 bis 8 zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Türmodulsystems
eines Türblattes 70 einer Haustür. Die Haustür umfasst ferner eine Türzarge 100. Diejenigen
Bezugszeichen, die bereits zu der ersten Ausführungsform erläutert wurden, sind in
analoger Form bei der zweiten Ausführungsform vorhanden. Der Einfachheit halber wird
diesbezüglich auf die Erläuterungen zur ersten Ausführungsform verwiesen.
[0028] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch das Türblatt 70, welche eine Innenseite 72 und
eine Außenseite 74 aufweist. Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Kabelführung 90, die
über die Zarge 100, beispielsweise im Bereich eines oberen und/oder unteren Türbandlappens
in das Türblatt 70 zugeführt werden kann. Die Kabelführung 90 kann beispielsweise
eine Stromleitung und/oder eine Datenleitung umfassen und die Funktionsmodule 10 bis
19 der Türfunktionsmodule 10 mit Strom und/oder Daten versorgen. Fig. 8 zeigt in ähnlicher
Weise wie die Figuren 2 und 3 einen Querschnitt durch das Türblatt 70 im Bereich der
Funktionseinheiten.
[0029] Das Türmodulsystem umfasst mehrere, weiter unter noch näher beschriebene Türfunktionsmodule
10 und eine Aufnahme 20 mit einem Aufnahmegehäuse 30. Das Aufnahmegehäuse 30 bildet
einen Aufnahmekanal 32, der mehrere Aufnahmeplätze 22 bis 26 zur Anbringung der Türfunktionsmodule
10 bereitstellt. Die Aufnahme 20 bzw. das Aufnahmegehäuse 30 ist in Form einer Türleiste
80 ausgebildet, die an der Außenseite 74 des Türblattes 70 befestigt ist. Die Türleiste
80 liegt in ihrer gesamten Längsrichtung betrachtet vollflächig an der Außenseite
74 auf und ist dort befestigt.
[0030] Der Aufnahmekanal 32 kann beispielsweise derart gestaltet ist, dass die Aufnahmeplätze
22 bis 26 flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste 80 einteilbar oder verstellbar
sind. Hierzu können variabel positionierbare Trennwände vorgesehen sein, um die Aufnahmeplätze
22 bis 26 flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste 80 bzw. des Aufnahmekanals
32 einzuteilen oder zu verstellen. Weiter können Steckplätze für die Trennwände vorgesehen
sein.
[0031] Wie aus Fig. 6 zu erkennen, umfasst das Türmodulsystem rein beispielhaft als Funktionseinheit
15 einen Klingeltaster und/oder einen Codetaster, als Funktionseinheit 18 eine Anzeigeeinheit
zur Anzeige von Straße und/oder Hausnummer und als Funktionseinheit 19 eine Kommunikationseinheit,
wie beispielsweise eine Gegensprechanlage.
[0032] Wie aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich, weist die Türleiste 80 im Querschnitt betrachtet
insgesamt eine T-Form auf, wobei ein erstes Ende 82 und ein zweites Ende 84 jeweils
in Form eines freien Endes ausgebildet sind. Diese T-Form hat den Vorteil, dass zum
einen der Aufnahmekanal 32 mit den Aufnahmeplätzen 22 bis 26 bereit gestellt werden
kann und zudem durch die beiden freien Enden 82, 84 ein bzw. zwei äußere Türgriffe
dadurch geschaffen werden, dass die beiden Enden 82, 84 ausgebildet sind, um zum Öffnen
oder Schließen von der Außenseite 74 von einer Hand umgriffen werden können.
[0033] Wie Figur 8 zeigt, sind zur Befestigung der Türleiste 80 an dem Türblatt 70, derart
dass die Türleiste 80 an der Aussenseite 74 des Türblattes 70 aufliegt, im Querschnitt
betrachtet als Befestigungsmittel beispielsweise zwei Schrauben 79, zwei Nutensteine
76, zwei Gewindestifte 77 und zwei Muttern 78 vorgesehen. Die Aussenseite 74 stellt
also eine Anschlussfläche dar, die sich über die gesamte Höhe (oder Breite) des Türblattes
70 oder einen entsprechenden Teilbereich erstrecken kann. Selbstverständlich können
auch mehrerer dieser Befestigungsmittel über die Längsrichtung der Türleiste 80 verteilt
vorgesehen werden. Die Schrauben 79 (beispielsweise Jetnut-Mutter) werden über eine
Platte 75 in die Muttern 78 geschraubt. Die Platte 50 kann auch als Paneel bezeichnet
werden und gegebenenfalls als Befestigungseinheit 12 dienen.
[0034] Die beschriebenen Ausführungsformen ermöglichen ein multifunktionales Türmodulsystems,
wobei eine vielfältige Zusammenstellung verschiedener Türfunktionsmodule und deren
Befestigung auf einfachere Weise möglich ist.
[0035] So kann nach Auswahl des gewünschten Türblattes 50,70 ein gewünschtes Türmodulsystem
ausgewählt werden und beispielsweise als Türleiste 60, 80 an der Außenseite 56, 74
des Türblattes 50, 70 befestigt werden. Alternativ könnte die Türleiste 60, 80 auch
in eine Ausnehmung des Türblattes 50, 70 eingebracht werden, beispielsweise auch derart
dass die Außenoberfläche des Türmodulsystems plan mit der Außenseite 54, 74 des Türblattes
50 abschließt.
[0036] Ferner ermöglicht diese flexible Ausgestaltung eine Veränderung der Zusammenstellung
und gegebenenfalls eine unterschiedliche Positionierung der Türfunktionsmodule 10
entlang der Türleiste 60, 80, so dass über die Lebensdauer des Türblattes 50, 70 und/oder
des Türmodulsystems eine Veränderung des Türmodulsystems und dessen Türfunktionsmodule
10 möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 10
- Türfunktionsmodul
- 12
- Befestigungseinheit
- 14
- Funktionseinheit
- 15
- Funktionseinheit
- 16
- Funktionseinheit
- 17
- Funktionseinheit
- 18
- Funktionseinheit
- 19
- Funktionseinheit
- 20
- Aufnahme
- 22
- Aufnahmeplatz
- 23
- Aufnahmeplatz
- 24
- Aufnahmeplatz
- 25
- Aufnahmeplatz
- 26
- Aufnahmeplatz
- 27
- erste Aufnahmeplatz-gruppe
- 28
- zweite Aufnahmeplatzgruppe
- 30
- Aufnahmegehäuse
- 32
- Aufnahmekanal
- 34
- erster Anschluss
- 36
- zweiter Anschluss
- 40
- Modulträger
- 42
- Sichtblende
- 44
- Schutzblende
- 50
- Türblatt
- 52
- Türgriff
- 54
- Innenseite
- 56
- Außenseite
- 58
- Drehachse
- 59
- Schraube
- 60
- Türleiste
- 62
- erstes Ende
- 64
- zweites Ende
- 70
- Türblatt
- 72
- Innenseite
- 74
- Außenseite
- 75
- Platte
- 76
- Nutensteine
- 77
- Gewindestift
- 78
- Mutter
- 79
- Schraube
- 80
- Türleiste
- 82
- erstes Ende
- 84
- zweites Ende
- 90
- Kabelführung
- 100
- Zarge
1. Türmodulsystem für eine Haustür, gekennzeichnet durch mehrere Türfunktionsmodule (10) und eine Aufnahme (20), die mehrere Aufnahmeplätze
(22, 23, 24, 25, 26) zur Anbringung der Türfunktionsmodule (10) aufweist.
2. Türmodulsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Aufnahmeplätze (22, 23, 24, 25, 26) die gleichen Abmessungen aufweisen
und eine erste Aufnahmeplatzgruppe (27) bilden und wenigstens eines der Türfunktionsmodule
(10) derart an diese Abmessungen der ersten Aufnahmeplatzgruppe (27) angepasst ist,
dass das Türfunktionsmodul (10) in einem der Aufnahmeplätze (22, 23, 24, 25, 26) der
ersten Aufnahmeplatzgruppe (27) aufnehmbar ist.
3. Türmodulsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zweite Aufnahmeplatzgruppe (28) mit Aufnahmeplätzen (22, 23, 24,
25, 26) gleicher Abmessungen vorhanden ist.
4. Türmodulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Türfunktionsmodul (10) wenigstens eine Funktionseinheit (14, 15, 16,17,18) und
eine Befestigungseinheit (12) umfasst, wobei die Befestigungseinheit (12) mittels
einer lösbaren oder einer dauerhaften Verbindung mit der Aufnahme (20) verbindbar
ist.
5. Türmodulsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindung eine Rastverbindung umfasst.
6. Türmodulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14, 15, 16,17,18, 19) eine Überwachungseinheit, eine Bedieneinheit
(15), eine Beleuchtungseinheit, eine Anzeigeeinheit (18), eine Kommunikationseinheit
(19), eine Sichtblendeneinheit (42), eine Schutzblendeneinheit (44) oder eine Türgriffeinheit
umfasst.
7. Türmodulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (20) oder ein Aufnahmegehäuse (30) der Aufnahme (20) in Form einer an
dem Türblatt (50, 70) befestigbaren Türleiste (60, 80) ausgebildet ist und wenigstens
einen Anschluss (34, 36) zur Befestigung an dem Türblatt (50, 70) aufweist.
8. Türmodulsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Türleiste (60, 80) einen Aufnahmekanal (32) aufweist, der die Aufnahmeplätze
(22, 23, 24, 25, 26) bereitstellt.
9. Türmodulsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekanal (32) derart gestaltet ist, dass die Aufnahmeplätze (22, 23, 24,
25, 26) flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste (60, 80) einteilbar oder
verstellbar sind.
10. Türmodulsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass variabel positionierbare Trennwände vorgesehen sind, um die Aufnahmeplätze (22, 23,
24, 25, 26) flexibel entlang der Längsrichtung der Türleiste (60, 80) einzuteilen
oder zu verstellen.
11. Türmodulsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Steckplätze vorgesehen sind, in die die Trennwände eingesteckt werden können.
12. Türblatt, insbesondere Haustürblatt, gekennzeichnet durch ein Türmodulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Türblatt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (50, 70) eine Ausnehmung (58) umfasst, wobei die Aufnahme (20) wenigstens
teilweise in der Ausnehmung (58) aufgenommen ist oder dass das Türblatt (50, 70) eine
Aussenseite (56, 74) aufweist, wobei die Aufnahme (20) an der Aussenseite (56, 74)
befestigt sind.
14. Türblatt nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Türfunktionsmodule (10) von einer Innenseite (54) und/oder der
Aussenseite (56, 74) des Türblattes (50, 70) bedienbar ist.
15. Tür, insbesondere Haustür, gekennzeichnet durch ein Türmodulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder ein Türblatt (50, 70) nach
einem der Ansprüche 12 bis 14.