[0001] Die Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine, insbesondere eine Dampfturbine, umfassend
eine um eine Rotationsachse drehbar angeordnete und entlang einer Schaufelachse gerichtete
Turbinenschaufel, ein um die Turbinenschaufel angeordnetes Gehäuse, eine in der Turbinenschaufelspitze
angeordnete Induktionsplatte und einen im Gehäuse angeordneten Magneten.
[0002] Unter der Sammelbezeichnung Strömungsmaschinen werden Wasserturbinen, Dampf- und
Gasturbinen, Windräder, Kreiselpumpen und Kreiselverdichter sowie Propeller zusammengefasst.
Allen diesen Maschinen ist gemeinsam, dass sie dem Zweck dienen, einem Fluid Energie
zu entziehen, um damit eine andere Maschine anzutreiben oder umgekehrt einem Fluid
Energie zuzuführen, um dessen Druck zu erhöhen.
[0003] In einer Strömungsmaschine erfolgt die Energieumsetzung indirekt und nimmt den Weg
über die kinetische Energie des Strömungsmediums. In einer Turbine beispielsweise
strömt das Strömungsmedium durch feststehende Leitschaufeln, wobei sich die Geschwindigkeit
und damit die kinetische Energie des Strömungsmediums auf Kosten seines Drucks erhöht.
Durch die Form der Leitschaufeln entsteht eine Geschwindigkeitskomponente in der Umfangsrichtung
des Laufrades. Das Fluid bzw. Strömungsmedium gibt seine kinetische Energie an den
Rotor ab, indem der Betrag der Geschwindigkeit und die Richtung beim Durchströmen
der von den Laufschaufeln gebildeten Kanälen verändert wird. Das Laufrad wird durch
die dabei entstehenden Kräfte angetrieben.
[0004] Die rotierenden Schaufeln in einer Strömungsmaschine sind für möglichst große Betriebsbedingungen
resonanzfrei ausgelegt. Wenn sich die Betriebsbedingungen ändern, z.B. durch Volumenstromänderungen,
können die Schaufeln zu Schwingungen angeregt werden, was zu einem Versagen der Schaufeln
führen könnte, wenn Schwingungsresonanzen zu zu hohen mechanischen Beanspruchungen
führen. Es sind verschiedene Einrichtungen entwickelt worden, um diese Schwingungen
zu dämpfen. Beispielsweise ist es bekannt, Schaufeln einander zu koppeln, um dadurch
Schwingungen zu dämpfen.
[0005] In der
DE 199 37 146 A1 wird eine Strömungsmaschine vorgestellt, bei der Permanentmagnete in die Schaufelspitze
eingearbeitet sind, um benachbarte Turbinenschaufeln durch magnetische Kräfte zu koppeln.
[0006] Die
EP 0 727 564 B1 offenbart eine Strömungsmaschine mit Turbinenschaufeln und einem um die Turbinenschaufel
angeordneten Gehäuse, wobei im Gehäuse aus Ringen bestehende Magnete auf den Umfang
der Innenfläche des Gehäuses angeordnet sind. Die Turbinenschaufeln weisen auf den
Spitzen ein leitfähiges Material auf, wodurch bei einer Bewegung dieser Turbinenschaufeln
an den Magneten Schwingungen reduziert werden können.
[0007] In der
EP 1 596 037 wird ebenfalls eine Turbinenschaufelanordnung offenbart, mit der Schwingungen reduziert
werden sollen.
[0008] Die Schwingungen der Schaufeln sind unerwünscht, da sie zu Materialermüdung der Schaufel
und der Rotorklaue führen können. Jeder Promillepunkt an verbessertem logarithmischem
Dämpfungsdekrement ist erstrebenswert. Deckplattenschaufeln haben beispielsweise eine
Gesamtdämpfung von 0,5% log dec. Eine Verdopplung dieser Größe führt rund zu einer
Halbierung der Resonanzamplituden, was bedeuten kann, dass eine Mode weniger abzustimmen
ist. Auch lässt sich dadurch der zulässige Drehzahlbereich aufweiten.
[0009] Die zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Dämpfung der Schwingungen haben den Nachteil,
dass sie vergleichsweise viel Bauraum benötigen. Dieser Bauraum steht allerdings in
der Regel nicht zur Verfügung. Ein weiterer einschränkender Faktor sind die hohen
Fliehkräfte, die in Strömungsmaschinen vorkommen.
[0010] Die Schwingungsdämpfungsmethoden, die durch magnetische Kräfte hervorgerufen werden,
wie z. B. in der
EP 0 727 564 B1,
DE 199 37 146 A1 und der
EP 1 596 037 A2 haben den Nachteil, dass die durch Wirbelströme erzeugten Kräfte nicht zwischen einer
Bewegung der Turbinenschaufelspitze in der Hauptbewegung und einer störenden Schwingungsbewegung
unterscheiden. Mit anderen Worten, eine Bewegung der Schaufel in Rotationsrichtung,
d.h. in Umfangsrichtung wird durch die magnetischen Kräfte, die zu Wirbelströmen führen,
beeinflusst, was unerwünscht ist. Eine nicht in der Umfangsrichtung ausgeführte Schwingungsbewegung,
beispielsweise in axialer Richtung, soll durch magnetische Kräfte, die zu Wirbelströmen
führen, gedämpft werden.
[0011] Wünschenswert wäre es eine Vorrichtung zu haben, die Schwingungen einer Schaufel
dämpft, wobei die Vorrichtung keinen Einfluss auf die Bewegung der Schaufel in der
Hauptrichtung, d.h. in der Umfangsrichtung hat.
[0012] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, eine Strömungsmaschine
anzugeben, die eine wirksame Dämpfung von Schaufelschwingungen ermöglicht.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Strömungsmaschine, insbesondere einer Dampfturbine,
umfassend eine um eine Rotationsasche drehbar angeordnete und entlang einer Schaufelachse
gerichtete Turbinenschaufel, ein um die Turbinenschaufel angeordnetes Gehäuse, eine
in der Turbinenschaufelspitze angeordnete Induktionsplatte und einen im Gehäuse angeordneten
Magneten, wobei die Induktionsplatte in einer Ebene ausgerichtet ist, die durch die
Rotationsachse und einer radialen Richtung gebildet ist.
[0014] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, dass sogenannte Induktionsplatten
in der Schaufelspitze angeordnet sind. Solche Induktionsplatten sind aus einem geeigneten
Material. Wobei dieses Material elektrisch leitfähig und daher geeignet ist, um Wirbelströme
entstehen zu lassen. Diese Induktionsplatten werden entlang einer Ebene ausgerichtet,
die durch die Rotationsachse und einer radialen Richtung gebildet ist. Diese Ebene
ist selbstverständlich nicht stationär, d.h. diese Ebene rotiert um die Rotationsachse.
Die Induktionsplatte ist dämpfungsoptimal, d. h. parallel zur Rotationsachse und parallel
zur radialen Richtung ausgerichtet. Da die radiale Richtung im Betrieb zeitlich verändert
wird, d.h. mit der Rotationsfrequenz um die Rotationsachse dreht, ist die Induktionsplatte
immer senkrecht zum gegenüberliegenden Gehäuse ausgerichtet. Ein im Gehäuse angeordneter
Magnet ist derart ausgerichtet, dass das Magnetfeld in Richtung der Induktionsplatten
wirkt. Eine Bewegung der Induktionsplatte durch dieses Magnetfeld ruft Wirbelströme
in der Induktionsplatte hervor, die zu einer Entwicklung von einem Gegenmagnetfeld
führt, was gemäß der Lenzsch'en Regel entgegengesetzt dem äußeren Magnetfeld ausgebildet
ist, was zu einer Gegenkraft führt, die schließlich zu einer Dämpfung führt.
[0015] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0016] So ist es vorteilhaft, dass der magnetische Nordpol und der magnetische Südpol des
Magneten auf einer Kreisbahn liegt, wobei die Kreisbahn rotationssymmetrisch um die
Rotationsachse gerichtet ist. Da Strömungsmaschinen in der Regel einen hohen Grad
an Symmetrie aufweisen, ist es erforderlich, dass das anliegende Magnetfeld sich quasi
an der vorhandenen Symmetrie orientiert. Ein nicht entlang der Kreisbahn orientiertes
Magnetfeld würde zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Beispielsweise könnte eine
erwünschte Schaufelbewegung abgebremst werden.
[0017] Das magnetische Feld kann durch einen Permanentmagneten oder elektrisch erzeugt werden.
Das elektrisch erzeugte Magnetfeld kann vorteilhafterweise durch eine axialsymmetrische
Spule mit einem Feld erreicht werden, das orthogonal zu den Platten angeordnet ist.
[0018] Vorteilhafterweise verläuft die Kreisbahn entlang einer innen liegenden Umfangsfläche
des Gehäuses. Durch diese Maßnahme wird das Magnetfeld weiter homogenisiert bzw. symmetrisch
ausgebildet. Dieses symmetrisch ausgebildete Magnetfeld führt zu einer gezielten Dämpfung
von unerwünschten Schaufelschwingungen.
[0019] Der Magnet ist hierbei vorteilhafterweise hufeisenförmig bzw. U-förmig ausgebildet.
Das magnetische Feld eines Magneten ist stark von seiner geometrischen Form abhängig.
So ist das Magnetfeld eines Stabmagneten anders als das Magnetfeld eines hufeisenförmigen
Magneten. Das Magnetfeld eines Stabmagneten ist im Vergleich zum hufeisenförmigen
bzw. U-förmigen Magnet inhomogener. Eine Anordnung des hufeisenförmigen bzw. U-förmigen
Magneten am Gehäuse, wobei die Schenkel der Gehäuse auf einer Kreisbahn angeordnet
sind, führt zu einem relativ homogenen Feld, durch das die Induktionsplatte bewegt
wird.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden mehrere Magnete verwendet, wobei
die Magnete in Umfangsrichtung gesehen zu einer ersten Magnetenkreisreihe hintereinander
angeordnet sind. Ein Wirbelstrom entsteht nur dann, wenn die Bewegung der Induktionsplatte
senkrecht zu einem äußeren magnetischen Feld ist. Eine Bewegung der Induktionsplatte
parallel zu einem äußeren Magnetfeld führt nicht zu Wirbelströmen und somit nicht
zu einer Dämpfung der Schaufelschwingung. Ein einzelner Magnet hat naturgemäß ein
mehr oder minder großes Streufeld, das neben parallelen auch senkrechte Komponenten
zur Bewegungsrichtung der Induktionsplatte aufweist. Das bedeutet, dass die durch
dieses einzelne Magnetfeld eines einzelnen Magneten bewegende Induktionsplatte einen
parallelen Anteil des Magnetfeldes temporär durchfliegt. Werden wie in dieser vorteilhaften
Weiterbildung vorgeschlagen, mehrere Magnete hintereinander in der Umfangsrichtung
angeordnet, so werden die einzelnen, durch die einzelnen Magnete hervorgerufenen,
Magnetfelder zu einem gemeinsamen in der Umfangsrichtung ausgebildeten Magnetfeld
geordnet. Dieses gemeinsame Magnetfeld führt zu einem nahezu homogenen Feld in der
Umfangsrichtung, wobei die Magnetfeldlinien nahezu kreisförmig am Umfang entlang ausgerichtet
sind. Eine Bewegung der Induktionsplatte in Umfangsrichtung ist somit parallel zum
Magnetfeld ausgerichtet, wodurch keine Wirbelströme erzeugt werden. Eine Bewegung
der Induktionsplatte in dieser Richtung führt somit nicht zu störenden Kräften, die
durch das Magnetfeld hervorgerufen werden. Es werden nunmehr lediglich diejenigen
Bewegungen gebremst, die eine Komponente aufweisen, die quer zu den Magnetfeldlinien
gerichtet sind. Solche Bewegungen sind beispielsweise Schwingungen in axialer Richtung.
Da diese Schwingungsform eine Komponente aufweist, die senkrecht zu dem Magnetfeld
ist, wird diese Schwingung durch das äußere Magnetfeld abgebremst.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Anzahl von n Magneten in der
Umfangsrichtung vorgesehen, wobei n eine ganze positive Zahl darstellt, wobei die
Magnete in einem regelmäßigen Abstand von

hintereinander angeordnet sind, wobei u den Umfang der innen liegenden Umfangsfläche
darstellt. Dies führt dazu, dass die Anzahl der Magnete an den Umfang angepasst wird.
Es ist von Vorteil, wenn die Magnete in äquidistanten Abständen zueinander auf dem
Umfang angeordnet werden. Dadurch erhöht sich die Homogenität bzw. Symmetrie des Magnetfeldes.
Eine nicht-äquidistante Anordnung der Magnete würde zu Inhomogenitäten im Magnetfeld
führen, was zu störenden Wirbelströmen in den Induktionsplatten führt, die bei der
Bewegung der Induktionsplatten in der Hauptrichtung auftreten.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine zweite Magnetenkreisreihe
umfassend mehrere in Umfangsrichtung angeordnete Magnete vorgesehen, wobei die zweite
Magnetenkreisreihe in axialer Richtung vor der ersten Magnetenkreisreihe angeordnet
ist. Vorteilhafterweise sind in der zweiten Magnetenkreisreihe n Magnete vorgesehen,
wobei die Magnete in einem regelmäßigen Abstand von

hintereinander angeordnet sind. Dies ist eine weitere Maßnahme, um das Magnetfeld
im Innengehäuse quasi entlang der Schaufelspitze zu homogenisieren. Dadurch werden
Bewegungen in der Hauptrichtung nicht beeinflusst, wohingegen Bewegungen, die durch
störende Schwingungen hervorgerufen werden, gedämpft werden.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Magnete der zweiten Magnetenkreisreihe
zu den Magneten der ersten Magnetenkreisreihe zueinander versetzt angeordnet. Dies
führt zu einer Homogenisierung des Magnetfeldes entlang der Umfangsrichtung im Gehäuse
der Strömungsmaschine. Eine Bewegung der Induktionsplatte in der Hauptrichtung wird
dadurch nicht beeinflusst, wohingegen Bewegungen der Induktionsplatte quer zur Hauptrichtung
gedämpft werden.
[0024] Die Erfindung weist unter anderem den Vorteil auf, dass keine reibenden Teile benötigt
werden, um Schwingungen zu dämpfen. Bei den bekannten Methoden wird meistens eine
Verbindung aufgebaut zwischen den einzelnen Schaufeln, was zwangsläufig zu einer Reibung
bei den Verbindungsstücken führt, die zu einem Verschleiß führen.
[0025] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass sie bei Titanschaufeln anwendbar ist.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Einrichtung sehr effektiv, wobei hohe Dämpfungswerte
erreicht werden können.
[0026] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei haben
Komponenten mit gleichen Bezugszeichen die gleiche Wirkung.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Schaufelspitze mit Anordnung eines Magneten,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung einer Induktionsplatte mit Magnetfeld,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines Deckbandes mit einer Induktionsplatte,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Deckplatte aus Figur 3 mit mehreren Induktionsplatten,
- Figur 5
- eine Draufsicht von oben auf die Deckplatte mit Induktionsplatten,
- Figur 6
- eine Seitenansicht von mehreren Schaufeln,
- Figur 7
- eine schematische Ansicht der Anordnung der Mag- nete,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Magneten,
- Figur 9
- Darstellung des Magnetfeldes eines Magneten,
- Figur 10
- Darstellung eines versetzt angeordneten Magnetfel- des durch einen Magneten,
- Figur 11
- Darstellung des Magnetfeldes durch mehrere erzeugte und zueinander versetzt angeordnete
und in Umfangs- richtung verteilte Magnete.
[0028] Die Figur 1 zeigt eine Schaufel 1. Diese Schaufel 1 kann eine Turbinenschaufel oder
eine Verdichterschaufel sein. Die Schaufel 1 wird auf einem nicht dargestellten Rotor
angeordnet. Die Anordnung aus Rotor und Schaufel 1 ist um eine in Figur 1 nicht dargestellte
Rotationsachse 23 drehbar gelagert. Im Betrieb wird eine Drehung um diese Rotationsachse
23 mit einer Drehfrequenz ω ausgeführt. Die Hauptbewegung der Schaufel 1 verläuft
entlang des Rotorumlaufes. Eine diese die Hauptbewegungen überlagerte und ungewollte
Bewegung ist die Schwingung der Schaufel 1. Diese störenden Schwingungen können mit
Hilfe von Wirbelströmen gedämpft werden. Die Anordnung der Induktionsplatten 3 und
des Magnetfeldes führen dazu, dass keine die Hauptbewegung bremsenden Kraftkomponenten
entstehen, da diese den Motor bremsen.
[0029] Die Schaufel 1 weist ein Deckband 2 auf, in dem Induktionsplatten 3 angeordnet sind.
Das Deckband 2 ist an einem Schaufelblatt 4 angeordnet. Der Rotor mit den Schaufeln
1 wird in einer Strömungsmaschine, die nicht dargestellt ist, drehbar gelagert. Um
den Rotor und den Schaufeln 1 ist ein Gehäuse angeordnet. Das Gehäuse weist einen
Magneten 5 auf. In der Figur 1 ist der Übersichtlichkeit wegen lediglich der magnetische
Nordpol N und der magnetische Südpol S bildlich dargestellt. Die Schaufel 1 führt
eine störende Schwingung in axialer Richtung 6 aus. Die Induktionsplatte 3 ist hierbei
in einer Ebene ausgerichtet, die durch die Rotationsachse 23 und einer radialen Richtung
gebildet ist. Diese radiale Richtung ist in der Figur 1 durch eine Schaufelachse 7
darstellbar. Im Betrieb rotiert diese Schaufelachse 7 mit der Drehfrequenz ω um die
Rotationsachse 23.
[0030] Die Figur 2 zeigt eine einzelne Induktionsplatte 3 und deren Anordnung zum Magnetfeld
B des Magneten 5. Der Übersichtlichkeit wegen ist lediglich der magnetische Nordpol
N und der magnetische Südpol S des Magneten 5 in der Figur 2 dargestellt.
[0031] Die Induktionsplatte 3 führt eine gewollte Bewegung V
rot in Umfangsrichtung 17 und eine störende Bewegung V
vib in axialer Richtung 6 aus. Durch die Bewegung der Induktionsplatte 3 in axialer Richtung
6 wirkt eine Lorenz-Kraft proportional mit der Geschwindigkeit, da das Magnetfeld
B senkrecht zu der Induktionsplatte 3 steht. Diese Lorenz-Kraft führt zu einem Wirbelstrom,
der der Bewegung der Induktionsplatte 3 entgegen wirkt, wodurch die Schwingung der
Induktionsplatte 3 gebremst wird.
[0032] Die Hauptbewegung führt jedoch nicht auf wesentliche Wirbelströme, da die Induktionsplatte
3 in der Bewegungsrichtung bewegbar ist und damit dem Stromfluss keinen Widerstand
entgegensetzt. Dadurch stellt sich keine wesentliche Lorenzkraft ein, die die Hauptbewegung
bremsen könnte.
[0033] In der Figur 3 ist eine Ansicht des Deckbandes 2 mit einer einzelnen Induktionsplatte
3 dargestellt. Das Deckband 2 weist Ausnehmungen auf, die dazu ausgebildet sind, um
benachbarte Deckbänder 2 sozusagen zu koppeln. Die Induktionsplatten 3 sind hierbei
aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet und in das Deckband 2 eingearbeitet.
Das Deckband 2 und eine obere Kante 8 der Induktionsplatte 3 ist mit einer Oberfläche
9 des Deckbandes planar, was in der Figur 4, die eine Seitenansicht in Richtung A
aus Figur 3 darstellt, zu sehen ist.
[0034] Die Induktionsplatten 3 sind vorteilhafterweise voneinander elektrisch isoliert.
[0035] In der Figur 4 sind mehrere Induktionsplatten 3 dargestellt. Eine Erhöhung der Anzahl
der Induktionsplatten 3 führt zu einer Vergrößerung des Effekts der Wirbelstromentstehung.
[0036] Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf das Deckband 2 in Richtung der Schaufelachse
7 gesehen. Die Schaufelachse 7 steht somit senkrecht zur Zeichenebene. Die Pfeile
10, 11, 12 stellen mögliche unerwünschte Schwingungsrichtungen 10, 11, 12 dar. All
diese Schwingungsrichtungen 10, 11, 12 weisen eine Komponente auf, die in axialer
Richtung 6 zeigt. Die in dieser axialen Richtung 6 auftretenden Schwingungen werden
durch Wirbelstromeffekte gebremst.
[0037] Es lassen sich Optimierungen bezüglich der Orientierung der Induktionsplatten 3 vornehmen,
dergestalt, dass bestimmte Moden vorrangig gedämpft werden. Auch sind Kombinationen
von Anordnungen auf eine oder verschiedene Schaufeln 1 im Verbund denkbar.
[0038] Der Magnet 5 ist, wie in Figur 8 dargestellt, hufeisenförmig bzw. U-förmig ausgebildet.
Der Magnet 5 weist dazu eine lange Kante 13 und zwei kurze Kanten 14 und 15 auf. Die
kurze Kante 14 ist um ca. einen Winkel α von 120° gegenüber der langen Kante 13 gebogen.
Ebenso ist die kurze Kante 15 um den Winkel α von ungefähr 120° gegenüber der langen
Kante 13 gebogen. Der Winkel α kann in alternativen Ausführungsformen des Magneten
5 einen Wertebereich zwischen 90° und 160° aufweisen. Die kurze Kante 14 ist als magnetischer
Nordpol und die kurze Kante 15 als magnetischer Südpol ausgebildet. Zwischen dem magnetischen
Nordpol N und dem magnetischen Südpol S ist ein magnetisches Feld B ausgebildet, das
aus physikalischen Gründen auf der kürzesten Strecke zwischen dem magnetischen Nordpol
und dem magnetischen Südpol S eine homogene Verteilung hat. In einer radialen Richtung
16 wird das Magnetfeld B inhomogener. Die Inhomogenität des Magnetfeldes B in radialer
Richtung und somit auch in einer Umfangsrichtung 17 wird dadurch behoben, dass mehrere
Magnete 5 in der Umfangsrichtung 17 am Gehäuse angeordnet werden. Das Magnetfeld B
wird dadurch in Umfangsrichtung 17 homogener.
[0039] In der Figur 9 ist das Magnetfeld B eines nicht dargestellten Magneten 5 dargestellt.
Die Figur 9 zeigt in axialer Richtung 6 gesehen das Magnetfeld B im Bereich des Deckbandes
2. Es ist deutlich zu sehen, dass die Feldlinie vom magnetischen Nordpol zum magnetischen
Südpol eine kreisbahnähnliche Form annimmt. Die Deckbänder 2 bewegen sich in Umfangsrichtung
17 durch dieses Magnetfeld B. In der in Figur 9 gewählten Schwarzweißdarstellung des
Magnetfeldes wird mit Weiß ein starkes Magnetfeld und mit Schwarz bzw. Dunkel ein
schwaches Magnetfeld symbolisiert.
[0040] In der Figur 10 ist das Magnetfeld B eines in der Umfangsrichtung 17 versetzten Magneten
5 dargestellt. Zu der Darstellung des Magnetfeldes B in der Figur 10 gilt das Gleiche
wie zur Figur 9. Auch hier sind die Magnetfeldlinien kreisähnlich ausgebildet.
[0041] In der Figur 11 ist schließlich ein Magnetfeld B zu sehen, das durch eine Überlagerung
mehrerer Magnetfelder der einzelnen Magnete 5 zu sehen ist. Es ist deutlich zu erkennen,
dass insbesondere in einer bestimmten Höhe, die bei -1 beispielsweise gekennzeichnet
ist, das Magnetfeld in der Umfangsrichtung 17, die durch die X-Achse dargestellt ist,
zweifelsfrei homogen ist. Eine in dieser X-Richtung bewegte Induktionsplatte erfährt
demnach keine störende magnetische Ablenkkraft in Form der Lorenz-Kraft, weil die
Magnetfelder und die Bewegungsrichtung parallel zueinander sind.
[0042] Die Y-Achse in den Figuren 9, 10 und 11 geben eine räumliche Anordnung wieder. Beispielsweise
könnte die obere Kante der Figur 9, 10 und 11 das Gehäuse symbolisieren. Die Y-Achse
weist in Richtung der Schaufelachse 7, die in die radiale Richtung 16 zeigt.
[0043] Die Magnete 5 sind als Permanentmagnete oder als elektrisch gesteuerte Magnete ausgebildet.
[0044] Die Magnete 5 werden in Umfangsrichtung 17 gesehen hintereinander angeordnet, was
zu einer ersten Magnetenkreisreihe 18 führt. Es wird hierbei eine Anzahl von n Magneten
5 in der Umfangsrichtung 17 vorgesehen, wobei eine n eine positive ganze Zahl darstellt.
Die Magnete 5 werden in einem regelmäßigen Abstand von

hintereinander angeordnet, wobei u den Umfang der innen liegenden Umfangsfläche darstellt.
In der axialen Richtung 6 gesehen hinter der ersten Magnetenkreisreihe 18 wird eine
zweite aus mehreren Magneten 5 umfassende zweite Magnetenkreisreihe 19 angeordnet.
Die zweite Magnetenkreisreihe 19 umfasst mehrere in Umfangsrichtung 17 angeordnete
Magnete 5 hintereinander. Die zweite Magnetenkreisreihe 19 weist in einem regelmäßigen
Abstand von

hintereinander angeordnete Magnete 5 auf. Des Weiteren kann eine weitere dritte Magnetenkreisreihe
20 in axialer Richtung 6 hinter der zweiten Magnetenkreisreihe 19 angeordnet werden.
Auch diese dritte Magnetenkreisreihe 20 umfasst mehrere Magnete 5, die in einem regelmäßigen
Abstand von

hintereinander angeordnet sind.
[0045] Damit das Magnetfeld möglichst homogen ausgebildet wird, wird die zweite Magnetenkreisreihe
19 gegen die erste Magnetenkreisreihe 18 versetzt angeordnet. Die dritte Magnetenkreisreihe
20 wird wiederum gegen die zweite Magnetenkreisreihe 19 versetzt. Die Versetzung der
dritten Magnetenkreisreihe 20 gegenüber der zweiten Magnetenkreisreihe 19 und die
Versetzung der zweiten Magnetenkreisreihe 19 gegenüber der ersten Magnetenkreisreihe
18 sollte äquidistant sein. Die Versetzung 21 kann eine gesamte lange Kante 13 sein.
Die Versetzung 21 kann eine halbe lange Kante 13 sein. Ebenso kann in einer alternativen
Ausführungsform die Versetzung ein Viertel der langen Kante 13 sein. Zwischen den
einzelnen Magneten 5 ist ein Abstand 22. Der Abstand 22 ergibt sich zwangsläufig aus
der Größe des Magneten 5, insbesondere der langen Kante 13 und der Anzahl n an Magneten
und dem Umfang u, da die Magnete 5 in äquidistanten Abständen 22 zueinander zu einer
Magnetenkreisreihe 18, 19, 20 angeordnet werden.
[0046] In der Figur 6 ist eine Sicht in axialer Richtung 6 auf die Schaufel 1 und die Magneten
5 zu sehen. Die axiale Richtung 6 ist senkrecht zur Zeichenebene. Die Schaufeln 1
rotieren um die Rotationsachse 23. Die Anordnung der Magnete 5 entspricht der Anordnung
gemäß Figur 7. Die Anordnung der Magnete in Figur 6 ist lediglich symbolhaft dargestellt.
Die Magnete 5 sind um die gesamte Innenfläche des Gehäuses angeordnet. Selbstverständlich
sind die magnetischen Nordpole N und die magnetischen Südpole S der einzelnen Magnete
5 auf einer Kreisbahn 24, wobei die Kreisbahn 24 rotationssymmetrisch um die Rotationsachse
23 gerichtet ist. Die Kreisbahn 24 verläuft entlang einer innen liegenden Umfangsfläche
des Gehäuses.
1. Strömungsmaschine,
insbesondere Dampfturbine,
umfassend eine um eine Rotationsachse (23) drehbar angeordnete und entlang einer Schaufelachse
(7) gerichtete Schaufel (1),
ein um die Schaufel (1) angeordnetes Gehäuse,
eine in der Schaufelspitze angeordnete Induktionsplatte (3) und einen im Gehäuse angeordneten
Magneten (5),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Induktionsplatte (3) in einer Ebene ausgerichtet ist,
die durch die Rotationsachse (23) und einer radialen Richtung (16) gebildet ist.
2. Strömungsmaschine nach Anspruch 1,
wobei der magnetische Nordpol (N) und der magnetische Südpol (S) des Magneten (5)
auf einer Kreisbahn (24) liegen,
wobei die Kreisbahn (24) rotationssymmetrisch um die Rotationsachse (23) gerichtet
ist.
3. Strömungsmaschine nach Anspruch 2,
wobei die Kreisbahn (24) entlang einer innen liegenden Umfangsfläche des Gehäuses
verläuft.
4. Strömungsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei die Induktionsplatte (3) aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet
ist.
5. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Magnet (5) hufeisenförmig ausgebildet ist.
6. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Magnet (5) U-förmig ausgebildet ist.
7. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mehrere, in Umfangsrichtung (17) gesehen, Magnete (5) hintereinander zu einer
ersten Magnetenkreisreihe (18) angeordnet sind.
8. Strömungsmaschine nach Anspruch 7,
wobei eine Anzahl von n Magneten (5) in der Umfangsrichtung (17) vorgesehen sind,
wobei n eine positive ganze Zahl darstellt, und die Magnete (5) in einem regelmäßigen
Abstand von

hintereinander angeordnet sind,
wobei u den Umfang der innen liegenden Umfangsfläche darstellt.
9. Strömungsmaschine nach Anspruch 7 oder 8,
wobei eine zweite Magnetenkreisreihe (19), umfassend mehrere in Umfangsrichtung (17)
angeordnete Magnete (5) angeordnet sind,
wobei die zweite Magnetenkreisreihe (19) in axialer Richtung von der ersten Magnetenkreisreihe
(18) angeordnet ist.
10. Strömungsmaschine nach Anspruch 9,
wobei n Magnete in der zweiten Magnetenkreisreihe (19) vorgesehen sind und
die Magneten (5) in einem regelmäßigen Abstand von

hintereinander angeordnet sind.
11. Strömungsmaschine nach Anspruch 10,
wobei die Magnete (5) der zweiten Magnetenkreisreihe (19) versetzt zu den Magneten
(5) der ersten Magnetenkreisreihe (18) angeordnet sind.