[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Heißluft- oder Umluftofen mit einem Garraum,
einem im Garraum angeordneten Temperaturfühler einer Temperatursteuerung zum Regeln
oder Steuern der im Garraum herrschenden Behandlungstemperatur, mit einem Heißluft-
oder Umluftgebläse und mit einer zwischen dem Gebläse und dem zur Lagerung von Gargut
vorgesehenen Garraum angeordneten Luftleitplatte, in der eine zentrale Lufteintrittsöffnung
für das Gebläse und mehrere Luftaustrittsöffnungen für die Luftströmung in dem Garraum
vorgesehen ist und mindestens eine Luftaustrittsöffnung unmittelbar dem Temperaturfühler
zugewandt ist.
[0002] Bei einem bekannten Heißluft- oder Umluftofen (
DE 197 30 421 A1) ist zwischen einem im Garraum angeordneten Temperaturfühler zur Temperaturregelung
und einer auf den Temperaturfühler gerichteten Austrittsaussparung ein Luftablenkkörper
angeordnet, der die Luftströmung vom Temperaturfühler abhält. Auf diese Weise kann
die Anordnung der Ausblasöffnungen unabhängig von der Anordnung des Temperaturfühlers
gewählt werden und es soll eine genauere Temperaturregelung ermöglicht werden.
[0003] Bei einem anderen bekannten Heißluftofen (
DE 34 42 812 C1) vergleichbarer Ausgestaltung ist in einer Luftleitplatte eine zusätzliche Ausblas-
oder Luftaustrittsöffnung vorgesehen, die direkt auf einen benachbarten Temperaturfühler
gerichtet ist und unmittelbar einen Heißluftstrom zuführt, wodurch ein schnelles reagieren
auf Temperaturänderungen im Luftstrom und damit ein rasches Regelungsverhalten erhalten
wird. In der Regel ist hierbei die Regelluft auch gegen eine z.B. oben liegende Garraumwand
gerichtet, an welcher die Heißluft reflektierend in den Garraum und damit meistens
auch direkt auf das Gargut geworfen wird wodurch es zumindest partiell zu Überhitzungen
dieses Garguts kommen kann.
[0004] Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe gestellt, einen Heißluft- oder Umluftofen
so auszugestalten, dass einerseits ein schnelles Reagieren der Temperatursteuerung
auf Temperaturänderungen sichergestellt ist, andererseits aber das Gar- oder Backergebnis
nicht durch direktes "Anblasen" des Garguts durch die heiße Regelluft nachteilig beeinflusst
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Heißluft- oder Umluftofen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 dadurch gelöst, dass der dem Temperaturfühler zugeordneten Luftaustrittsöffnung
mindestens eine benachbarte Luftaustrittsöffnung zugeordnet ist, die ein von der direkt
zum Temperaturfühler gerichteten Luftströmung in der Strömungsrichtung zum Garraum
hin abgekehrtes, die direkte Luftströmung zum Temperaturfühler nachträglich erfassendes
Strömungsgemenge bewirkt.
[0006] Insbesondere zeigen sich die Vorteile der erfindungsgemäßen Maßnahmen bei einem sogenannten
Heißluftofen, bei dem der vom Gebläse ausgehende Luftstrom unmittelbar durch einen
z.B. das Gebläse umgebenden Ringheizkörper erhitzt wird und die erhitzte Luft mit
hohem Temperaturniveau dem Temperaturfühler zugeleitet und an benachbarten Garraumbegrenzungen
steil und unmittelbar in Richtung des Garguts reflektiert wird. Durch die mindestens
eine zusätzliche Luftaustrittsöffnung wird zwar ein direktes "Anblasen" des Temperaturfühlers
und eine schnelle Temperaturregelung nicht behindert, aber die Regelluft kann keinen
direkten Einfluss auf das Backergebnis haben, da sie von der durch die zusätzliche,
benachbarte Luftaustrittsöffnung ausströmenden Luftströmung abgeschirmt bzw. erfasst
und in einem Strömungsgemenge vermischt und abgeleitet wird, welchem Strömungsgemenge
zumindest bezüglich einer benachbarten Garraumwand ein flacherer und mehr dem Garraum
zugewandter Reflektionsgrad vorgegeben ist, sodass ein direktes "Anblasen" des Gargutes
nicht stattfindet. In der Regel bewirken die aus den benachbarten Luftaustrittsöffnungen
austretenden Luftströmungen beim Aufeinandertreffen turbulenzähnliche Strömungsverhältnisse
nach Art eines Luftschleiers, wodurch eine gezielt gleichgerichtete, einer laminaren
Strömung angenäherte Heißluftströmung zum Gargut hin verhindert, zumindest aber wesentlich
behindert wird.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine benachbarte Luftaustrittsöffnung
gegenüber der dem Temperaturfühler zugeordneten Luftaustrittsöffnung in einer dem
Garraum zugekehrteren Strömungsebene angeordnet. Auf diese Weise erhält man bezüglich
einer benachbarten Garraumwand unterschiedliche Reflektionswinkel und damit eine effektive
Abschirmung der heißen Regelluft bzw. deren Vermischung innerhalb eines Luftschleiers.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass die Luftleitplatte
zumindest an der, dem Temperaturfühler zugewandten Seite eine dem Temperaturfühler
zugekehrte, gegenüber der Luftleitplatte geneigte Fläche aufweist, in welcher die
Luftaustrittsöffnung für den Temperaturfühler und für die diesen benachbarten Luftaustrittsöffnungen
angeordnet sind. Damit erhält man eine Ausrichtung dieser Luftströmungen, die von
der Ausrichtung der Luftaustrittsöffnungen für die z.B. waagerecht in den Garraum
gerichteten Hauptströmungen in der Luftleitplatte unterschiedlich ist.
[0009] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Strömungsvolumen der dem Temperaturfühler unmittelbar
zugeordneten Luftaustrittsöffnung geringer ist als das jenige der benachbarten Luftaustrittsöffnungen,
wodurch eine sichere Erfassung bzw. Abschirmung der Regelströmung begünstigt wird.
[0010] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seiten-Schnittansicht eines Heißluftofens der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die Luftleitplatte gemäß Fig. 1 als Einzelheit.
[0012] Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Heißluftofen besitzt einen quaderförmigen Garraum
1 bildende Garraumwände und zwar eine Bodenwand 2, eine obere Deckenwand 3, eine Rückwand
4, seitliche Garraumwände 5 sowie eine frontseitige Wand in Form einer um eine Klappachse
6 in Pfeilrichtung schwenkbaren Ofentür 7. Nicht dargestellt sind Führungselemente
für Gargutträger, die in bekannter Weise bei geöffneter Ofentür 7 in den Garraum 1
in unterschiedlichen Höhen einschiebbar sind, auf denen zu garendes bzw. zu backendes
Gargut gelagert ist. Im rückwärtigen Bereich des Garraumes 1 ist dieser durch eine
Luftleitplatte 8 lufttechnisch getrennt von einem ein Gebläse 9 mit diesen umgebendem
elektrischen Ringheizkörper 10 enthaltenden Gebläseraum 11. Die Luftleitplatte 8 besitzt
zumindest am oberen und unteren Ende geneigt abgebogene Flächenabschnitte 12, 13 mit
denen die Luftleitplatte 8 an der Rückwand 4 befestigt ist.
[0013] Die Luftleitplatte 8 besitzt eine zentrale Ansaugöffnung 14 vor dem Gebläse 9 zur
Ansaugung von den Garraum 1 durchströmt habenden Behandlungsluft entsprechend Pfeilrichtung
sowie im senkrechten Bereich der Luftleitplatte 8 obere und untere, durch Pfeile verdeutlichte
Luftaustrittsöffnungen 15, durch die hindurch erhitzte Heißluft im Wesentlichen gleichgerichtet,
d.h. in Ausströmrichtung ohne innigen Kontakt mit den seitlichen Garraumwänden 5 und
dem Gargut in Richtung der Ofentür 7 strömen und dort reflektiert in Kontakt mit dem
Gargut den Garraum 1 durchströmend zur Ansaugöffnung 14 gelangen soll.
[0014] Im Bereich des - von der Ofenfrontseite her gesehen - oberen, linken und hinteren
Ecks ragt in den Garraum 1 ein stabförmiger Temperaturfühler 16 einer Temperatursteuereinrichtung
17 hinein, in Fig. 2 nur schematisch dargestellt.
[0015] In dem oberen Flächenabschnitt 12 ist unterhalb des Temperaturfühlers 16 eine Luftaustrittsöffnung
18 in einer Strömungsebene II. vorgesehen, durch die hindurch in Pfeilrichtung bei
Heißluftbetrieb des Ofens Heißluft direkt zum Temperaturfühler 16 strömt. In einer
in Richtung des Garraums 1 abgekehrten, im Beispiel weiter unten und vorne liegenden
Ebene I. sind beidseitig der vorgenannten Luftaustrittsöffnung 18 weitere Luftaustrittsöffnungen
19 in dem schrägen Flächenabschnitt 12 vorgesehen.
[0016] Wie durch Durchströmungspfeile in den Figuren 1 und 2 verdeutlicht ergibt sich durch
die Luftaustrittsöffnung 18 hindurch ein direkt auf den Temperaturfühler 16 gerichteter
und diesen anblasender Luftstrom, der der Temperatursteuereinrichtung 16 die IST-Temperatur
des strömenden Systems mitteilt. Dieser Luftstrom wird von der Deckenwand 3 relativ
spitz zum Garraum 1 hin reflektiert (Pfeil 20 in Fig. 1). Durch die im GesamtQuerschnitt
und im Strömungsvolumen größeren Luftaustrittsöffnungen 19 hindurch strömen Luftströme
in Pfeilrichtung 21, auf die der dem Temperaturfühler 16 (Pfeil 20) zugeordnete Heißluftstrom
auftrifft und von einer steilen Reflektionsströmung in den Garraum abgeschirmt wird
bzw. sich mit diesen Luftströmen 21 zu einem Strömungsgemenge vermischt und in eine
resultierende Strömungsrichtung gemäß Pfeil 22 gezwungen wird, die aufgrund der unterschiedlichen
Strömungsebenen I., II. und damit unterschiedlichen Reflektionsgraden und winkeligen
Aufeinandertreffens nicht direkt zu dem Gargut im Garraum 1 gelangt. Jedenfalls wird
dadurch der dem Temperaturfühler 16 unmittelbar zugeordnete Heißluftstrom daran gehindert,
direkt das Gargut anzuströmen. Hierzu trägt der Umstand bei, dass die Luftaustrittsöffnungen
19 der Ebene I. dem nutzbaren Garraum 1 näher, d.h. in der Fläche 12 weiter unten
liegen als die Luftaustrittsöffnung 18 in der Ebene II.
[0017] Wie in Fig. 2 angedeutet, sind sämtliche Luftaustrittsöffnungen 15, 18, 19 im Gebläseraum
11 randseitig von in die jeweilige Luftströmung ragenden Strömungsleitelementen 23
zumindest teilweise umzogen, die eine Gleichrichtung der im Gebläseraum 11 nahezu
chaotischen Strömungsverhältnisse bewirken.
1. Heißluft- oder Umluftofen mit einem Garraum (1), einem im Garraum angeordneten Temperaturfühler
(16) einer Temperatursteuerung (17) zum Regeln oder Steuern der im Garraum (1) herrschenden
Behandlungstemperatur, mit einem Heißluft- oder Umluftgebläse (9) und mit einer zwischen
dem Gebläse (9) und dem zur Lagerung von Gargut vorgesehenen Garraum (1) angeordneten
Luftleitplatte (8), in der eine zentrale Lufteintrittsöffnung (14) für das Gebläse
(9) und mehrere Luftaustrittsöffnungen (15, 18, 19) für die Luftströmung in den Garraum
(1) vorgesehen sind und mindestens eine Luftaustrittsöffnung (18) unmittelbar dem
Temperaturfühler (16) zugewandt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Temperaturfühler (16) zugeordneten Luftaustrittsöffnung (18) mindestens eine
benachbarte Luftaustrittsöffnung (19) zugeordnet ist, die ein von der direkt zum Temperaturfühler
(16) gerichteten Luftströmung (20) in der Strömungsrichtung zum Garraum (1) hin abgekehrtes,
die direkte Luftströmung zum Temperaturfühler (16) nachträglich erfassendes Strömungsgemenge
bewirkt.
2. Heißluft- oder Umluftofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine benachbarte Luftaustrittsöffnung (19) gegenüber der dem Temperaturfühler
(16) zugeordneten Luftaustrittsöffnung (18) in einer dem Garraum (1) zugekehrten Strömungsebene
(I.) angeordnet ist.
3. Heißluft- oder Umluftofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitplatte (8) zumindest an der, dem Temperaturfühler (16) zugewandten Seite
eine diesen Temperaturfühler zugekehrte, gegenüber der Luftleitplatte (8) geneigte
Fläche (12) aufweist, in welcher die Luftaustrittsöffnungen (18, 19) für den Temperaturfühler
(16) und für die die diesem benachbarten Luftaustrittsöffnungen (19) angeordnet sind.
4. Heißluft- oder Umluftofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsvolumen der dem Temperaturfühler (16) unmittelbar zugeordneten Luftaustrittsöffnung
(18) geringer ist als das jenige der benachbarten Luftaustrittsöffnungen (19).
5. Heißluft- oder Umluftofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftaustrittsöffnungen (18, 19) randseitig von in die vom Gebläse (9) ankommenden
Luftströmungen als die jeweilige Strömung hemmende und gleichrichtend umleitende Strömungsleitelemente
(23) zumindest teilweise umzogen sind.