[0001] Die Erfindung betrifft Sicherheitsetikettensets, mit mindestens zwei Sicherheitsetiketten
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie deren Verwendung zum Fälschungsschutz und/oder
Originalitätsnachweis und/oder Graumarktverfolgung von Objekten jedweder Art.
[0002] Hersteller unterschiedlichster Produkte stehen heute immer häufiger der Situation
gegenüber, dass ihre Produkte nachgeahmt oder gefälscht werden. Fälschungen von Produkten
stellen dabei für den Hersteller nicht nur einen mitunter beträchtlichen wirtschaftlichen
Schaden dar. Vielmehr kann es bei unerkannten Nachahmungen minderer Qualität zu technischem
Versagen und damit Ansehensverlusten der Marke oder gar zu Unfällen kommen. Produktimitationen
mit fehlerhaften Bauteilen oder falschen Inhaltsstoffen können damit eine Gefahr für
Leib und Leben darstellen. Es besteht daher ein hohes Interesse der Hersteller, Originalprodukte
im Hinblick auf ihre Originalität zu kennzeichnen. Auf diese Weise kann gegenüber
einem Kunden vermittelt werden, dass er das tatsächlich gewünschte Produkt als Original
und damit in der erwarteten Qualität erhält.
[0003] Ein weiteres Problem für Hersteller ist der Graumarkthandel. Hierunter ist der Handel
mit Originalartikeln über nicht vorgesehene Vertriebswege zu verstehen. Auch hier
kann den Hersteller beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden treffen. Durch geeignete
Sicherheitsmerkmale wie Seriennummern und deren Kontrollen wird es dem Hersteller
ermöglicht, Produkte auf Stückebene zu identifizieren. Er kann dann prüfen, ob ein
Produkt über den vorgesehenen Vertriebsweg an den Kunden gelangt ist oder sich im
vorgesehenen Vertriebsweg befindet, und damit Graumarkthandel aufdecken und unterbinden.
[0004] Zur Kennzeichnung der Produkte zum Originalitätsnachweis oder zur Graumarkbekämpfung
eignen sich insbesondere Sicherheitsetiketten. Eine Reihe verschiedener Sicherheitsmerkmale
sind vorgeschlagen worden, die Teil solcher Sicherheitsetiketten sein können und die
Produkte aber auch die Sicherheitsetiketten selbst vor Nachahmung schützen sollen.
Bekannt sind in diesem Zusammenhang beispielsweise a) Bedruckungen zur Erzeugung bestimmter
Merkmale, gegebenenfalls unter Verwendung so genannter Sicherheitstinten oder -druckfarben,
b) elektronische Kennzeichnungen (z. B. radio frequency identification - RFID), c)
holographische Merkmale, d) Dotierungen mit so genannten Taggants (chemischen oder
physikalischen Markern) oder e) spezielle Sicherheitsnummern. Es hat sich als sehr
vorteilhaft erwiesen, die Sicherheitsetiketten zu individualisieren, also beispielsweise
mit einer Seriennummer zu versehen. Über die eindeutige auf dem Sicherheitsetikett
befindliche Seriennummer wird dann eine Identifizierung des markierten Produkts und
eine Unterscheidung von baugleichen oder artgleichen Produkten möglich.
[0005] Oftmals werden Produkte nicht als solche sondern als Bestandteil einer Verpackung
in den Verkauf gebracht. Trägt das Produkt ein Sicherheitsmerkmal, dann ist es in
diesen Fällen häufig nicht auf Originalität inspizierbar, ohne zuvor die Verpackung
zu öffnen. Dies ist jedoch meist unerwünscht, da eine bereits geöffnete Verpackung
möglicherweise nicht mehr verkaufbar ist. Wird die Verpackung dagegen mit einem Sicherheitsetikett
versehen, dann ist zwar vor dem Verkauf eine Echtheitsprüfung möglich, nicht jedoch
nach dem Verkauf, wenn die Verpackung der Verwertung zugeführt wurde. Es besteht in
diesem Fall der Wunsch, den Originalitätsnachweis in Form eines Sicherheitsetiketts
nicht nur in das oder auf das Produkt zu bringen, sondern auch auf die Verpackung.
Daraus gründet sich der Bedarf, einem zu sichernden Produkt zwei oder möglicherweise
sogar mehr Sicherheitsetiketten zuzuordnen und zwar in einer derartigen Weise, dass
das Produkt und/oder zumindest ein weiteres Objekt im Umfeld des Produkts, wie beispielsweise
eine Verpackung, an den vorgesehen Positionen mit Sicherheitsetiketten einfach und
vollständig gekennzeichnet werden kann.
[0006] Aus der Praxis, insbesondere dem Automobilbau, sind Sicherheitsetikettensets in Form
von Schildersätzen bekannt, die zur Kennzeichnung mehrerer Bauteile eines Automobils
dienen. Derartige Schildersätze werden als unbeschriftete Rollenware aus laserbeschriftbarer
Folie an die Automobilhersteller geliefert und dort zu einem individuellen Schildersatz
bestehend aus mehreren Sicherheitsetiketten verarbeitet.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Sicherheitsetikettenset
anzugeben, dass hinsichtlich Handhabung und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten
optimiert ist.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitsetikettenset mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Nebengeordnete Lösungen beschreiben die Sicherheitsetikettensets gemäß der Ansprüche
7 und 8 sowie eine Sicherheitsetikettensetanordnung gemäß Anspruch 15. Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Sicherheitsetikettenset weist mindestens zwei Sicherheitsetiketten
auf. Diese Sicherheitsetiketten sind unmittelbar oder mittelbar auf einem gemeinsamen
Träger angeordnet. Mittelbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass zwischen dem jeweiligen
Sicherheitsetikett und dem Träger weitere Schichten, beispielsweise eine zusätzliche
Folie, angeordnet sind, wohingegen bei der unmittelbaren Anordnung auf dem Träger
keine Schichten zwischen dem Sicherheitsetikett und dem Träger vorgesehen sind. Diese
gemeinsame Anordnung der Sicherheitsetiketten gewährleistet ein einfache Handhabung,
da somit die Sets als Ganzes bereitgestellt und die Sicherheitsetiketten wunschgemäß
appliziert werden können, ohne dass die Gefahr besteht, einzelne Sicherheitsetiketten
zu verlieren oder zu vertauschen. Ferner ist vorgesehen, dass die Sicherheitsetiketten
auf dem Träger auf voneinander abweichenden Untergründen angeordnet sind. Diese Anordnung
ist mit einem im Vergleich zur Bereitstellung von gleich bleibender Rollenware hohen
Aufwand verbunden, bietet aber den Vorteil, dass die Sicherheitsetiketten an unterschiedlichste
Anforderungen angepasst sein können, beispielsweise in Bezug auf Anzahl der gewünschten
Sicherheitsetiketten, Verbleib auf dem Träger, Anpassung an den Untergrund im Anwendungsfall
durch unterschiedliche Klebmassen etc. Darüber hinaus muss der Abnehmer die Sicherheitsetiketten
nicht selbst prozessieren und ist somit von anfallendem Ballast durch Verschnitt beim
Rollenmaterial befreit.
[0010] Als Sicherheitsetiketten können im Sinne dieser Erfindung uneingeschränkt alle Arten
von Sicherheitsetiketten zum Einsatz kommen, die dem Fachmann bekannt sind. Einsetzbare
Sicherheitsetiketten tragen offene und/oder verdeckte Sicherheitsmerkmale. Diese können
insbesondere in Form von Bedruckungen vorliegen. Mikrotexte und Mikrographiken oder
auch Guillochen können dabei beispielsweise zur Anwendung kommen wie auch Farben,
die je nach äußerem Einfluss oder Betrachtungswinkel ihren optischen Eindruck ändern,
worunter beispielsweise so genannte Kippfarben zählen. Es ist ebenso möglich, die
Sicherheitsetiketten mit Taggants zu versehen. Einsetzbare Sicherheitsetiketten können
zudem geprägte Strukturen insbesondere holographische Strukturen aufweisen. Weiterhin
ist es möglich, elektronische Kennzeichen (z. B. RFID) in den Sicherheitsetiketten
vorzusehen. Sehr bevorzugt enthalten Sicherheitsetiketten erfindungsgemäßer Sicherheitsetikettensets
durch Laserverfahren eingebrachte Strukturen und hier insbesondere holographischer
Art. Im erfinderischen Sinne besonders vorteilhaft als Sicherheitsmerkmal einsetzbar
ist das als tesa Holospot® vermarktete Merkmal. Hierbei handelt es sich um ein computergeneriertes
Hologramm, dass stückindividuell berechnet und mittels eines Laserlithographieverfahrens
in das Sicherheitsetikett eingeschrieben wird. Beliebige Kombinationen der zuvor genannten
Sicherheitsmerkmale oder weiterer dem Fachmann bekannten Sicherheitsmerkmale sind
auf Sicherheitsetiketten im Sinne dieser Erfindung einsetzbar.
[0011] In einer nebengeordneten Ausgestaltung sind die Sicherheitsetiketten eines Sicherheitsetikettensets
auf einer Karte, insbesondere einer Kunststoffkarte angeordnet. Eine derartige Ausgestaltung
hat gegenüber der bekannten Rollenware den Vorteil, dass das Etikettenset auch nach
der eigentlichen Beschriftung und Ausformung der Etiketten verliersicher zusammen
bleibt. Zudem kann durch die Ausgestaltung des Trägers als Karte die Gefahr eines
unbeabsichtigten Lösens verringert werden. Ein unbeabsichtigtes Lösen von einem Träger
beginnt in der Regel an einem Knick des Trägermaterials, also üblicherweise einer
Folie. Da hier nun eine Karte und somit ein relativ steifes Material als Träger verwendet
wird, ist der Träger gegen Knicke und somit die Sicherheitsetiketten gegen Ablösen
an derartigen Knicken geschützt.
[0012] In einer weiteren nebengeordneten Ausgestaltung weisen mindestens zwei der Sicherheitsetiketten
an ihrer Unterseite Klebschichten mit voneinander unterschiedlichen Klebmassen auf.
Dadurch ermöglicht dieses Sicherheitsetikettenset die Anpassung der Sicherheitsetiketten
an unterschiedliche Einsatzgebiete, wie zum Beispiel eine Verklebung auf dem Karton
einer Verpackung und eine Verklebung auf dem Produkt selbst, beispielsweise auf Kunststoff,
Metall, Leder oder dgl. Die Klebschichten können somit auf den jeweiligen Klebeuntergrund
angepasst sein und somit die erforderliche Klebkraft und Haltbarkeit aufbringen. Eine
derartige Anpassung ist insbesondere bei Sicherheitsetikettensets aus Rollenware nicht
möglich.
[0013] In bevorzugter Ausgestaltung weisen die Sicherheitsetiketten bevorzugt eine Seriennummer
auf. Innerhalb des Sicherheitsetikettensets sind die Seriennummern zwischen den einzelnen
Sicherheitsetiketten vorteilhafterweise miteinander korreliert. Sie können beispielsweise
identisch oder teilweise identisch sein, oder sich durch einen speziellen Laufwert,
im allgemeinen ein oder mehrere alphanumerische Zeichen, voneinander unterscheiden,
während andere zusätzliche Merkmale auf allen Sicherheitsetiketten des selben Sicherheitsetikettensets
gleich sein können. Die Sicherheitsetiketten innerhalb eines Sicherheitsetikettensets
können zudem ein Merkmal enthalten, das ihre Zugehörigkeit zu diesem einen Sicherheitsetikettenset
anzeigt, sich aber von Sicherheitsetiketten anderer Sicherheitsetikettensets unterscheidet.
[0014] Die Seriennummern, die die Sicherheitsetiketten bevorzugt enthalten, können durch
jedes dem Fachmann bekannte Verfahren ein- bzw. aufgebracht sein. Es bieten sich beispielsweise
Prägen, Inkjet-Verfahren, Thermotransfer-Verfahren und Laser-basierende Verfahren,
insbesondere laserlithographische Verfahren an. Das Sicherheitsetikettenmaterial ist
bevorzugt so vorbereitet, dass es mit dem vorgesehenen Beschriftungsprozess gut kompatibel
ist. Für einen Laserbeschriftungsprozess können dem Etikettenmaterial beispielsweise
lasersensitive Pigmente zugesetzt werden. Alternativ können spezielle Funktionsschichten
vorgesehen sein.
[0015] Seriennummern beliebiger Stellenzahl und Syntax können erfindungsgemäß zum Einsatz
kommen. Insbesondere solche basierend auf alphanumerischen Zeichen sind hervorragend
geeignet. Die Serienummern können optional in codierter Form vorliegen. Gängige Codierungsformate
sind Barcodes, Matrix- und 2D-Codes. Die Codierung kann auch in elektronischer oder
magnetischer Form eingebracht sein (z. B. als RFID). Andere offene oder verdeckte
Codierungsformate sind ebenfalls vorteilhaft einsetzbar.
[0016] Sehr bevorzugt unterscheiden sich die Sicherheitsetiketten innerhalb eines Sicherheitsetikettensets
zumindest teilweise voneinander, insbesondere durch ihre Seriennummer oder Teile dieser.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn sich alle Sicherheitsetiketten desselben Sicherheitsetikettensets
in zumindest einem Merkmal, insbesondere zumindest in einem Teil der Seriennummer
gleichen, während sie sich durch dieses Merkmal zumindest zum Teil von Sicherheitsetiketten
in anderen Sicherheitsetikettensets unterscheiden.
[0017] Die Sicherheitsetiketten weisen bevorzugt zumindest eine Schicht eines Trägermaterials
in Form einer Polymerfolie, eines Papiers, eines Lacks oder eines flächigen Verbundmaterials
auf. Prinzipiell können zur Herstellung eines Trägers in Form einer Polymerfolie alle
filmbildenden und extrusionsfähigen Polymere eingesetzt werden. In einer bevorzugten
Auslegung werden Polyolefine eingesetzt. Bevorzugte Polyolefine werden aus Ethylen,
Propylen, Butylen und/oder Hexylen hergestellt, wobei jeweils die reinen Monomere
polymerisiert werden können oder Mischungen aus den genannten Monomeren copolymerisiert
werden. Durch das Polymerisationsverfahren und durch die Auswahl der Monomere lassen
sich die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Polymerfolie steuern, wie
z. B. die Erweichungstemperatur und/oder die Reißfestigkeit.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden Polyvinylacetate
eingesetzt. Polyvinylacetate können neben Vinylacetat auch Vinylalkohol als Comonomer
enthalten, wobei der freie Alkoholanteil in weiten Grenzen variiert werden kann. In
einer weiteren bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden Polyester als Trägerfolie
eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden Polyester
auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten
Auslegung dieser Erfindung werden Polyvinylchloride (PVC) als Folie eingesetzt. Zur
Steigerung der Temperaturstabilität können die in diesen Folien enthaltenen Polymerbestandteile
unter Verwendung versteifender Comonomere hergestellt werden. Weiterhin können die
Folien im Zuge des erfinderischen Prozesses strahlenvernetzt werden, um eine ebensolche
Eigenschaftsverbesserung zu erhalten. Kommt PVC als Folienrohstoff zum Einsatz, kann
es optional plastifizierende Komponenten enthalten (Weichmacher). In einer weiteren
bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden Polyamide zur Herstellung von Folien
eingesetzt. Die Polyamide können aus einer Dicarbonsäure und einem Diamin oder aus
mehreren Dicarbonsäuren und Diaminen bestehen. Neben Dicarbonsäuren und Diaminen lassen
sich auch höher funktionelle Carbonsäuren und Amine auch in Kombination mit den oben
genannten Dicarbonsäuren und Diaminen einsetzen. Zur Versteifung der Folie werden
bevorzugt zyklische, aromatische oder heteroaromatische Ausgangsmonomere eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden Polymethacrylate zur
Herstellung von Folien eingesetzt. Hier kann durch die Wahl der Monomere (Methacrylate
und z. T. auch Acrylate) die Glasübergangstemperatur der Folie gesteuert werden. Weiterhin
können die Polymethacrylate auch Additive enthalten, um z. B. die Flexibilität der
Folie zu erhöhen oder die Glasübergangstemperatur herab- oder heraufzusetzen oder
die Ausbildung von kristallinen Segmenten zu minimieren. In einer weiteren bevorzugten
Auslegung dieser Erfindung werden Polycarbonate zur Herstellung von Folien eingesetzt.
Ferner können in einer weiteren Auslegung dieser Erfindung auf Vinylaromaten und Vinylheteroaromaten
basierende Polymere und Copolymere zur Herstellung der Trägerfolie eingesetzt werden.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dem Fachmann sind vielmehr
weitere Materialien oder Materialkombinationen bekannt, die ebenfalls vorteilhaft
im Sinne dieser Erfindung eingesetzt werden können.
[0019] Zur Herstellung eines folienförmigen Materials kann es auch hier angebracht sein,
Additive und weitere Komponenten hinzuzugeben, die die filmbildenden Eigenschaften
verbessern, die Neigung zur Ausbildung von kristallinen Segmenten vermindern und/oder
die mechanischen Eigenschaften gezielt verbessern oder auch gegebenenfalls verschlechtern.
Es kann vorteilhaft sein, ein sprödes und/oder leicht einreißbares Material als Trägermaterial
für die Sicherheitsetiketten auszuwählen.
[0020] Die Sicherheitsetiketten tragen bevorzugt zumindest auf einer Seite ein Klebmittel.
Bei dem Klebmittel handelt es sich bevorzugt um eine selbstklebende Schicht oder eine
heißsiegelfähige Schicht.
[0021] Kommt eine selbstklebende Klebeschicht zum Einsatz, dann enthält sie vorteilhaft
eine Haftklebemassenformulierung. Als Haftklebemassen können insbesondere alle linearen,
sternförmigen, verzweigten, gepfropften oder andersartig gestalteten Polymere, bevorzugt
Homopolymere, statistische Copolymere oder Blockcopolymere, zum Einsatz kommen, die
eine Molmasse von mindestens 100 000 g/mol, bevorzugt von mindestens 250 000 g/mol,
sehr bevorzugt von mindestens 500 000 g/mol aufweisen. Bevorzugt ist außerdem eine
Erweichungstemperatur von kleiner als 0 °C, bevorzugt von kleiner als -30 °C. Als
Molmasse ist in diesem Zusammenhang das Gewichtsmittel der Molmassenverteilung, wie
sie beispielsweise über gelpermeationschromatographische Untersuchungen zugänglich
ist, zu verstehen. Unter Erweichungstemperatur sei in diesem Zusammenhang die quasistatische
Glasübergangstemperatur für amorphe Systeme und die Schmelztemperatur für semikristalline
Systeme verstanden, die beispielsweise durch dynamisch differentialkalorimetrische
Messungen bestimmt werden können. Sind Zahlenwerte für Erweichungstemperaturen angegeben,
dann beziehen sich diese bei amorphen Systemen auf die Mittelpunktstemperatur der
Glasstufe und bei semikristallinen Systemen auf die Temperatur bei maximaler Wärmetönung
während des Phasenübergangs.
[0022] Als Haftklebemassen können alle dem Fachmann bekannten Haftklebemassen, insbesondere
Acrylat-, Naturkautschuk-, Synthesekautschuk- oder Ethylenvinylacetat-basierende Systeme
eingesetzt werden. Auch Kombinationen dieser Systeme sind erfindungsgemäß einsetzbar.
[0023] Als Beispiele, aber ohne eine Einschränkung vornehmen zu wollen, seien als vorteilhaft
im Sinne dieser Erfindung statistische Copolymere ausgehend von unfunktionalisierten
α,β-ungesättigten Estern und statistische Copolymere ausgehend von unfunktionalisierten
Alkylvinylethern genannt. Bevorzugt werden α,β-ungesättigte Alkylester der allgemeinen
Struktur
CH
2=CH(R
1)(COOR
2) (I)
verwendet, wobei R
1 = H oder CH
3 und R
2 = H oder lineare, verzweigte oder ringförmige, gesättigte oder ungesättigte Alkylreste
mit 1 bis 30, insbesondere mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt.
[0024] Monomere, die sehr bevorzugt im Sinne der allgemeinen Struktur (I) eingesetzt werden,
umfassen Acryl- und Methacrylsäureester mit Alkylgruppen bestehend aus 4 bis 18 C-Atomen.
Spezifische Beispiele für entsprechende Verbindungen sind, ohne sich durch diese Aufzählung
einschränken zu wollen, n-Butylacrylat, n-Pentylacrylat, n-Hexylacrylat, n-Heptylacrylat,
n-Octylacrylat, n-Nonylacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat, Stearylmethacrylat,
deren verzweigte Isomere, wie z. B. 2-Ethylhexylacrylat und iso-Octylacrylat sowie
cyclische Monomere wie z. B. Cyclohexyl- oder Norbornylacrylat und Isobornylacrylat.
[0025] Ebenfalls einsetzbar als Monomere sind Acryl- und Methacrylsäureester, die aromatische
Reste enthalten, wie z. B. Phenylacrylat, Benzylacrylat, Benzoinacrylat, Phenylmethacrylat,
Benzylmethacrylat oder Benzoinmethacrylat.
[0026] Weiterhin können optional Vinylmonomere aus den folgenden Gruppen eingesetzt werden:
Vinylester, Vinylether, Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide, sowie Vinylverbindungen,
die aromatische Zyklen oder Heterozyklen in α-Stellung enthalten. Für die optional
einsetzbaren Vinylmonomere seien beispielhaft ausgewählte erfindungsgemäß einsetzbare
Monomere genannt: Vinylacetat, Vinylformamid, Vinylpyridin, Ethylvinylether, 2-Ethylhexylvinylether,
Butylvinylether, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Styrol und α-Methylstyrol.
[0027] Weitere erfindungsgemäß einsetzbare Monomere sind Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat,
Allylglycidylether, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat,
3-Hydroxypropylacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure und deren Ester, Crotonsäure und deren Ester, Maleinsäure
und deren Ester, Fumarsäure und deren Ester, Maleinsäureanhydrid, Methacrylamid sowie
N-alkylierte Derivate, Acrylamid sowie N-alkylierte Derivate, N-Methylolmethacrylamid,
N-Methylolacrylamid, Vinylalkohol, 2-Hydroxyethylvinylether, 3-Hydroxypropylvinylether
und 4-Hydroxybutylvinylether.
[0028] Bei Kautschuk oder Synthesekautschuk als Ausgangsmaterial für die Haftklebemasse
sind weitere Variationsmöglichkeiten gegeben, sei es aus der Gruppe der Naturkautschuke
oder der Synthesekautschuke oder sei es aus einem beliebigen Verschnitt aus Naturkautschuken
und/oder Synthesekautschuken, wobei der Naturkautschuk oder die Naturkautschuke grundsätzlich
aus allen erhältlichen Qualitäten wie zum Beispiel Crepe-, RSS-, ADS-, TSR- oder CV-Typen,
je nach benötigtem Reinheits- und Viskositätsniveau, und der Synthesekautschuk oder
die Synthesekautschuke aus der Gruppe der statistisch copolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuke
(SBR), der Butadien-Kautschuke (BR), der synthetischen Polyisoprene (IR), der Butyl-Kautschuke
(IIR), der halogenierten Butyl-Kautschuke (XIIR), der Acrylat-Kautschuke (ACM), der
Ethylenvinylacetat-Copolymere (EVA) und der Polyurethane und/oder deren Verschnitten
gewählt werden können.
[0029] Weiterhin können Kautschuken zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit vorzugsweise thermoplastische
Elastomere mit einem Gewichtsanteil von 10 bis 50 Gew.-% bezogen auf den Gesamtelastomeranteil
zugesetzt werden. Stellvertretend seien an dieser Stelle vor allem die besonders verträglichen
Typen Polystyrol-Polyisopren-Polystyrol (SIS) und Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol
(SBS) genannt.
[0030] Ebenfalls vorteilhaft einsetzbar als Grundmaterialien für Klebeschichten sind Blockcopolymere.
Dabei sind einzelne Polymerblöcke kovalent miteinander verknüpft. Die Blockverknüpfung
kann in einer linearen Form vorliegen, aber auch in einer sternförmigen oder Pfropfcopolymervariante.
Ein Beispiel für ein vorteilhaft einsetzbares Blockcopolymer ist ein lineares Triblockcopolymer,
dessen zwei endständigen Blöcke eine Erweichungstemperatur von mindestens 40 °C, bevorzugt
von mindestens 70 °C aufweisen und dessen Mittelblock einer Erweichungstemperatur
von höchstens 0 °C, bevorzugt von höchstens -30 °C aufweist. Höhere Blockcopolymere,
etwa Tetrablockcopolymere sind ebenfalls einsetzbar. Wichtig ist, dass zumindest zwei
Polymerblöcke gleicher oder verschiedener Art im Blockcopolymer enthalten sind, die
eine Erweichungstemperatur jeweils von mindestens 40 °C, bevorzugt von mindestens
70 °C aufweisen und die über zumindest einen Polymerblock mit einer Erweichungstemperatur
von höchstens 0 °C, bevorzugt von höchstens -30 °C in der Polymerkette voneinander
separiert sind. Beispiele für Polymerblöcke sind Polyether wie Z. B. Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polytetrahydrofuran, Polydiene, wie z. B. Polybutadien oder
Polyisopren, hydrierte Polydiene, wie z. B. Polyethylenbutylen oder Polyethylenpropylen,
Polyester, wie z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutandioladipat oder Polyhexandioladipat,
Polycarbonat, Polycaprolacton, Polymerblöcke vinylaromatischer Monomere, wie z. B.
Polystyrol oder Poly-α-Methylstyrol, Polyalkylvinylether, Polyvinylacetat, Polymerblöcke
α,β-ungesättigter Ester wie insbesondere Acrylate oder Methacrylate. Dem Fachmann
sind entsprechende Erweichungstemperaturen bekannt. Alternativ schlägt er sie beispielsweise
im Polymer Handbook [
J. Brandrup, E.H. Immergut, E.A. Grulke (Hrsg.), Polymer Handbook, 4. Aufl. 1999,
Wiley, New York] nach. Polymerblöcke können aus Copolymeren aufgebaut sein.
[0031] Als optional einsetzbare klebrigmachende Harze sind ausnahmslos alle vorbekannten
und in der Literatur beschriebenen Klebharze einsetzbar. Genannt seien stellvertretend
die Kolophoniumharze, deren disproportionierte, hydrierte, polymerisierte, veresterte
Derivate und Salze, die aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffharze, Terpenharze
und Terpenphenolharze. Beliebige Kombinationen dieser und weiterer Harze können eingesetzt
werden, um die Eigenschaften der resultierenden Klebmasse wunschgemäß einzustellen.
[0032] Als ebenfalls optional einsetzbare Weichmacher können alle aus der Selbstklebetechnologie
bekannten weichmachenden Substanzen eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die
paraffinischen und naphthenischen Öle, (funktionalisierte) Oligomere wie Oligobutadiene
und -isoprene, flüssige Nitrilkautschuke, flüssige Terpenharze, pflanzliche und tierische
Fette und Öle, Phthalate und funktionalisierte Acrylate. Haftklebemassen, wie sie
oben angegeben sind, können zudem weitere Bestandteile wie rheologisch wirksame Additive,
Katalysatoren, Initiatoren, Stabilisatoren, Kompatibilisatoren, Kopplungsreagenzien,
Vernetzer, Antioxidantien, weitere Alterungsschutzmittel, Lichtschutzmittel, Flammschutzmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe und/oder Blähmittel sowie optional Lösungsmittel
enthalten.
[0033] Kommt bei den erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketten eine heißsiegelfähige Klebstoffschicht
zum Einsatz, dann handelt es sich dabei bevorzugt um eine heißlaminierfähige Klebstoffschicht.
Diese kann eine Schicht auf Basis eines Reaktivklebers sein. Heißsiegelschichten können
im Sinne dieser Erfindung nicht reaktiv oder reaktiv sein.
[0034] Kommt in der zumindest einen Klebstoffschicht ein durch Hitze aktivierbarer Reaktivkleber
zum Einsatz, dann umfasst er vorzugsweise ein thermoplastisches Polymer mit einem
Anteil von 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere von etwa 50 Gew.-%, sowie ein oder mehrere
klebrigmachende Harze mit einem Anteil von 10 bis 70 Gew.-%, insbesondere von etwa
50 Gew.-%, wobei es sich bei den Harzen insbesondere um Epoxidharze mit Härtern, gegebenenfalls
auch Beschleunigern, und/oder Phenolharze handelt.
[0035] Der Reaktivkleber ist eine Mischung von reaktiven Harzen, die bei Raumtemperatur
vernetzen und ein dreidimensionales, hochfestes Polymernetzwerk bilden, und von dauerelastischen
Elastomeren, die einer Versprödung der Klebstoffschicht entgegenwirken und damit dauerhafte
Beanspruchungen (Stauchungen, Dehnungen) des Produkts ermöglichen. Das Elastomer stammt
bevorzugt aus der Gruppe der Polyolefine, Polyester, Polyurethane oder Polyamide oder
kann ein modifizierter Kautschuk sein, wie zum Beispiel Nitrilkautschuk oder auch
Polyvinylbutyral, Polyvinylformal, Polyvinylacetat, carboxyliertes oder epoxyliertes
Styrol/Dien-Triblockcopolymer, wobei der Dienblock auch partiell oder vollständig
hydriert sein kann. Ganz besonders bevorzugt kommt Nitrilkautschuk zum Einsatz.
[0036] Die bevorzugten thermoplastischen Polyurethane sind als Reaktionsprodukte aus Polyester-
oder Polyetherpolyolen und organischen Diisocyanaten wie Diphenylmethandiisocyanat
bekannt. Sie sind aus überwiegend linearen Makromolekülen aufgebaut. Solche Rohstoffe
sind zumeist in Form elastischer Granulate im Handel erhältlich. Durch Kombination
von thermoplastischen Polyurethanen mit ausgewählten verträglichen Harzen kann die
Erweichungstemperatur ausreichend gesenkt werden. Parallel dazu tritt sogar eine Erhöhung
der Adhäsion auf. Als geeignete Harze haben sich beispielsweise bestimmte Kolophonium-,
Kohlenwasserstoff- und Cumaronharze erwiesen. Alternativ dazu kann die Reduzierung
der Erweichungstemperatur durch die Kombination von thermoplastischen Polyurethanen
mit ausgewählten Epoxidharzen auf Basis von Bisphenol A und/oder F und einem latenten
Härter erreicht werden.
[0037] Durch die chemische Vernetzungsreaktion (auf Basis von Epoxiden oder Phenolharzkondensation)
der Harze bei erhöhter Temperatur werden große Festigkeiten zwischen der Reaktivkleberschicht
und der zu verklebenden Oberfläche erzielt. Die Zugabe der reaktiven Harz/Härter-Systeme
führt auch zu einer Erniedrigung der Erweichungstemperatur der oben genannten Polymere,
was ihre Verarbeitungstemperatur und -geschwindigkeit vorteilhaft senkt. Der Reaktivkleber
ist bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten Temperaturen selbstklebend. Beim Erhitzen
der Reaktivkleberschicht kommt es kurzfristig auch zu einer Erniedrigung der Viskosität,
wodurch der Reaktivkleber auch rauhe Oberflächen benetzen kann.
[0038] Die Zusammensetzungen des Reaktivklebers lassen sich durch Veränderung von Rohstoffart
und -anteil in weitem Rahmen variieren. Ebenso können weitere Produkteigenschaften
wie beispielsweise Farbe, thermische oder elektrische Leitfähigkeit durch gezielte
Zusätze von Farbstoffen, mineralischen bzw. organischen Füllstoffen, beispielsweise
Siliziumdioxid, und/oder Kohlenstoff- bzw. Metallpulvern erzielt werden. Weiterhin
können zum selben oder anderen Zweck optional versilberte Glaskugeln, metallisierte
Partikel und/oder Spacerpartikel eingesetzt werden. Dem Fachmann sind weitere Zusätze
bekannt, die in den erfindungsgemäß einsetzbaren hitzeaktivierbaren Reaktivkleberschichten
vorteilhaft eingesetzt werden können.
[0040] Es existieren keine Limitierungen im Hinblick auf das Beschichtungsverfahren von
Klebschichten, seien es selbstklebende oder heißsiegelfähige. Lösungsmittelhaltige
und -freie Klebmassen wie auch wässrige Systeme sind im Sinne dieser Erfindung geeignet.
[0041] Die Art des in der Klebschicht der Sicherheitsetiketten zum Einsatz kommenden Klebmittels
kann unter den Sicherheitsetiketten innerhalb eines Sicherheitsetikettensets variieren.
Je nach Zielsubstrat für die endgültige Verklebung der einzelnen Sicherheitsetiketten
ist das Klebmittel angepasst. Einzelne Sicherheitsetiketten innerhalb eines Sicherheitsetikettensets
können beispielsweise mit einem Heißsiegelkleber ausgerüstet sein. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn ein Sicherheitsetikett des Sicherheitsetikettensets beispielsweise
auf einer Kunststoffkarte verklebt ist oder werden soll.
[0042] In einer bevorzugten Ausgestaltung befindet sich zumindest ein Sicherheitsetikett
des Sicherheitsetikettensets auf einem Linermaterial, also einem Zwischenträger, von
dem es abgelöst werden kann, um an eine gewünschte Position in oder auf dem zu sichernden
Produkt oder im Umfeld dieses Produkts, also beispielsweise einer zugehörigen Verpackung
oder sonst einem mit dem Produkt in Verbindung stehenden Objekt, verklebt zu werden.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäß einsetzbaren Linermaterials können, sofern es
sich um einen folienbasierenden Liner handelt, prinzipiell alle filmbildenden und
extrusionsfähigen Polymere eingesetzt werden. Die Releasefolie (Liner) besteht aus
einer Trägerfolie, die ein- oder beidseitig mit einem Releaselack, der bevorzugt auf
Silikon basiert, ausgestattet ist. Der Releaselack kann beschichtet oder gedruckt
werden. In einer bevorzugten Auslegung dieser Erfindung werden als Trägermaterial
für die Releasefolie Polyolefine eingesetzt. Bevorzugte Polyolefine werden aus Ethylen,
Propylen, Butylen und/oder Hexylen hergestellt, wobei jeweils die reinen Monomere
polymerisiert werden können oder Mischungen aus den genannten Monomeren copolymerisiert
werden. Polyester basierende Folienliner sind ebenfalls vorteilhaft einsetzbar. Polyester
insbesondere auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) sind als Trägermaterial für
Releaseliner ausgezeichnet geeignet.
[0043] Weiterhin kommen diverse Papiere, optional auch in Kombination mit einer stabilisierenden
Extrusionsbeschichtung, als Trägermaterial für Releasematerialien in Frage. Alle genannten
Release-Träger erhalten durch einen oder mehrere Beschichtungsgänge beispielsweise
mit einem Silikon-basierenden Release ihre antiadhäsiven Eigenschaften.
[0044] In einer weiteren Ausgestaltung trägt das Linermaterial auf der dem Trennmaterial
gegenüber liegenden Seite eine Klebmasse und zwar eine solche, die sich bevorzugt
im Wesentlichen rückstands- und zerstörungsfrei von einem Verklebungsuntergrund ablösen
lässt. Es handelt sich in dieser bevorzugten Variante also um eine sogenannte reversible
Klebmasse. Im Rahmen dieser Erfindung wird ein solches Material Releaseetikettenmaterial
genannt. Reversible Klebmassen sind aus kommerziellen Anwendungen wie z. B. Maskierklebebändern,
Etiketten, Haftnotizzetteln, Pflastern oder Schutzfilmen bekannt. Die Verklebungen
im Sinne dieser Erfindung werden auf den unterschiedlichsten Substraten vorgenommen,
insbesondere aber auf Kunststoff, Papier oder Verbundmaterialien. Von diesen Materialien
sollen die Klebschichten nach dieser bevorzugten Erfindungsauslegung im Wesentlichen
zerstörungs- und rückstandsfrei ablösbar sein.
[0045] Durch die Vielzahl an kommerziellen Anwendungen wurden in der Vergangenheit verschiedene
Wege eingeschlagen, um reversible Haftklebemassen herzustellen. Diese und weitere
dem Fachmann bekannte Methoden sind auch im Sinne der vorliegenden Erfindung einsetzbar.
Eine Möglichkeit stellt die Strukturierung der Haftklebemasse dar, wobei hier die
Reversibilität durch Verringerung der Haftklebefläche erzeugt wird, wie beispielsweise
in
WO 85/04602 A1 oder in
US 4,587,152 beschrieben. Letztere nutzt ein Siebdruckverfahren zur Strukturierung. Weitere Möglichkeiten
geben
US 5,194,299, die lehrt, Haftklebeinseln über ein Sprayverfahren zu erzeugen, und
US 6,123,890, die vorschlägt, eine Struktur in der Klebschicht durch ein Prägeverfahren zu generieren,
an. Ein weiteres Beispiel für reversibel klebende Haftklebeprodukte durch Strukturierung
der Klebeschicht ist in
US 4,889,234 offenbart.
[0046] Neben der Strukturierung durch Beschichtung/Raster kann durch eine gezielte Vernetzung
ebenfalls eine Struktur erzielt werden und somit die Reversibilität einer Haftklebemasse
erreicht werden. In der
US 4,599,265 werden Acrylathaftklebemassen beschrieben, die segmentiert vernetzt werden. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, Haftklebemassen chemisch zu modifizieren, so dass die Klebkraft
absinkt. Eine chemische Lösung hierfür besteht in Haftklebebändern mit gepfropften
Polysiloxaneinheiten, wie es in
US 4,693,935 beschrieben ist. Ferner ist bekannt, durch Verwendung von Acrylat-Blockcopolymeren
in der Haftklebemasse klebende und nicht klebende Domänen zu schaffen und damit reversible
Klebeigenschaften zu generieren, wie es in der
EP 1 308 493 B1 dargestellt ist.
[0047] Haftklebemassen für reversibles Verkleben sind kommerziell erhältlich. Als Beispiele
und ohne sich einschränken zu wollen seien die Systeme Acronal 50D der BASF und Robond
PS-8120 HV von Rohm & Haas genannt.
[0048] Kommen Releaseliner im Sinne dieser Erfindung zum Einsatz, die mit einer Klebeschicht
und bevorzugt einer reversibel klebenden Klebeschicht ausgerüstet sind, dann kann
das Trägermaterial entweder in einem ersten Schritt mit dem Releasematerial durch
Beschichten oder Bedrucken versehen werden und anschließend eine Klebeschicht aufgebracht
werden, um so das gewünschte Releaseetikettenmaterial zu erhalten. Es ist ebenso und
sogar bevorzugt möglich, ein reversibel klebendes Etikettenvormaterial, das zum Beispiel
in Ballenform vorliegt und kommerziell von verschiedenen Herstellern verfügbar ist,
in einem anschließenden Schritt mit Releasematerial durch Beschichten oder Bedrucken
auszurüsten, um so das gewünschte Releaseetikettenmaterial zu erhalten.
[0049] Es ist vorteilhaft, die Klebschicht des Releaseetikettenmaterials mit einem Liner
einzudecken. Das Releaseetikettenmaterial kann dann zu gewünschten Formaten geschnitten
und/oder gestanzt werden, so dass Releaseetiketten in gewünschter Form auf diesem
Liner vorliegen. Von diesem Liner aus kann in günstiger Weise die Weiterverarbeitung
wie zum Beispiel ein Spendevorgang, um die Releaseetiketten auf ein Zielsubstrat aufzubringen,
durchgeführt werden.
[0050] Das Releaseetikett ist von seinem Format her durch Zuschnitt oder Stanzung bevorzugt
so dimensioniert, dass es das zumindest eine Sicherheitsetikett und ggf. auch mehrere
Sicherheitsetiketten oder alle Sicherheitsetiketten eines Sicherheitsetikettensets
tragen kann.
[0051] In einem im Sinne dieser Erfindung besonders vorteilhaften Sicherheitsetikettenset
befindet sich ein Sicherheitsetikett auf einer Kunststoffkarte. Solche Kunststoffkarten
sind als Garantiekarten, Scheckkarten, ldentifikationskarten oder Chipkarten bekannt.
Sie bestehen in den häufigsten Fällen aus PVC aber auch aus Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS) oder auch Polycarbonat. Es handelt sich oft um Mehrschichtlaminate, die zudem
unterschiedliche Funktionselemente, wie Magnetstreifen, Unterschriftsfelder, Sicherheitsmerkmale
und/oder Chips enthalten können (siehe beispielsweise
W. Rankl, W. Effing, Handbuch der Chipkarten, C. Hanser Verlag, München, 1995, Kapitel
2 und 3).
[0052] Sicherheitsetiketten können zur Zusammenstellung von Sicherheitsetikettensets auf
beliebige Weise miteinander zusammengeführt werden. Werden beispielsweise Sicherheitsetiketten
für drei unterschiedliche Verklebungspositionen benötigt, dann ist der Einsatz eines
Sicherheitsetikettensets besonders vorteilhaft, das diese drei erforderlichen Sicherheitsetiketten
umfasst. Zu seiner Zusammenstellung ist es denkbar, z. B. drei Rollen A, B, C mit
jeweils unterschiedlichen Serien an Etiketten vorzusehen. Etikett A von Rolle A ist
gedacht für die spätere Verklebung an Position A auf dem Produkt, Etikett B von Rolle
B entsprechend für Position B und Etikett C von Rolle C für Position C. Die Daten
und/oder insbesondere bevorzugt zumindest Teile von Seriennummern auf Rolle A können
gleich oder verschieden sein. Gleiches gilt für Daten und/oder insbesondere bevorzugt
Teile von Seriennummern auf Rolle B bzw. Rolle C. Für ein zu sicherndes Produkt kommen
je ein Etikett A, B, C zur Anwendung. Die Etiketten A, B, C werden, nachdem sie produziert
wurden, in Form des erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettensets konfektioniert, also
z. B. auf einer Plastikkarte zusammengestellt, die dann zur Ausrüstung des zu sichernden
Produkts mit Sicherheitsetiketten zur Verfügung gestellt wird.
[0053] Eine besonders bevorzugte Auslegung von erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettensets
umfasst ein erstes Sicherheitsetikett A, das sich auf einem Releaseetikett befindet,
das wiederum reversibel klebend auf einer Kunststoffkarte aufgebracht ist, sowie ein
zweites Sicherheitsetikett B, das direkt auf die Kunststoffkarte mittels einer starkklebenden
Haftklebeschicht oder eines Heißsiegelklebers aufgebracht ist.
[0054] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt zumindest eines der Sicherheitsetiketten
des Sicherheitsetikettensets dergestalt vor, dass es in ein Produkt eingenäht, oder
auf andere Art fest geheftet werden kann. Ohne die Ausgestaltung dadurch einzuschränken,
kann es sich dabei um ein Haftklebeetikett handeln, welches auf ein Fähnchen aufgeklebt
ist. Dieses Fähnchen kann bevorzugt ein Textilfähnchen sein, wie es häufig in Bekleidungen,
Textilien oder andern vornehmlich durch Nähen hergestellten Produkten zu finden ist.
Beispiele hierfür sind auch Lederartikel wie Taschen, Koffer, Schuhe oder andere Accessoires.
[0055] Es ist zudem möglich, das Fähnchen direkt aus dem Material zu fertigen, aus dem auch
das Sicherheitsetikett hergestellt ist. Denkbar ist auch ein Laminat aus einem der
oben beschriebenen Materialien, aus dem das Sicherheitsetikett aufgebaut sein kann,
und einem weiteren Folienmaterial, welches standardmäßig im Bereich der Textilindustrie
zu Markierungszwecken zum Einsatz kommt. In solchen Fällen ist das Fähnchenmaterial,
das auf seiner Ober- und Unterseite günstigerweise klebmittelfrei ist, dem Sicherheitsetikettenset
beigelegt. Das Sicherheitsetikettenset kann beispielsweise in Form von Tütchen konfektioniert
sein, so dass auch in diesem Fall die Verliersicherheit gewährleistet ist.
[0056] Bevorzugt kann hier auch sein, dass das Fähnchenmaterial an die Materialien angepasst
ist, aus denen der Gegenstand gefertigt ist, in das das Fähnchen eingebracht werden
soll und das erfindungsgemäß geschützt werden soll. Ohne dadurch die Materialauswahl
einzuschränken, sei hier Leder als bevorzugtes Fähchenmaterial für Lederprodukte genannt.
[0057] Liegt zumindest eines der Sicherheitsetiketten in Form oben beschriebener Fähnchen
vor, ist es in einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung bevorzugt, dass zumindest ein
anderes Sicherheitsetikett des Sicherheitsetikettensets auf einer Kunststoffkarte
fest verklebt ist. Dann ist dafür zu sorgen, dass das Sicherheitsetikettenset bis
zum Einbringen in das Produkt zugeordnet bleibt. Dies lässt sich zum Beispiel durch
gemeinsames Verpacken in einen Beutel realisieren. Es ist jedoch auch denkbar, dass
die Sicherheitsetiketten über ihren Dateninhalt oder insbesondere bevorzugt zumindest
einen Teil ihrer Seriennummer zugeordnet werden können.
[0058] Neben zuvor beschriebener Kombination als Set aus Fähnchenetikett und Etikett auf
Kunststoffkarte sind jedoch auch andere oder weitere Etiketten auf Releaseliner erfindungsgemäß,
die gemeinsam mit dem Fähnchen ein Set bilden. Hierbei ist eine typische Verwendung,
dass das Fähnchenetikett in ein Produkt eingenäht oder eingeheftet wird und das mindestens
eine weitere Sicherheitsetikett in der dem Produkt zugeordneten Umgebung, oft auch
die Verpackung des Produktes, bei der Anwendung aufgebracht wird.
[0059] Neben den oben beschriebenen Kombinationen sind alle weiteren Kombinationen aus Sicherheitsetiketten
erfindungsgemäß, wobei es nicht maßgeblich ist, ob sie auf Releaseliner, auf Kunststoffkarte
oder auf/als Fähnchen ausgestaltet sind. Auch die Anzahl der Sicherheitsetiketten,
aus denen solch ein Sicherheitsetikettenset zusammengestellt ist, ist im Rahmen dieser
Erfindung nicht eingeschränkt.
[0060] Der Vorteil erfindungsgemäßer Sicherheitsetikettensets äußert sich zuvorderst in
seiner Verwendung zur Sicherung beliebiger Produkte gegen Fälschung oder Graumarkthandel
und zwar insbesondere beim Prozess, während dessen das Produkt sowie ggf. weitere
Objekte im Umfeld des Produkts wie beispielsweise eine Verpackung mit den Sicherheitsetiketten
ausgerüstet werden.
[0061] Ein weiteres Beispiel für die Verwendung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettensets
ist die Kennzeichnung eines Produkts und einer zugehörigen Garantiekarte. Es ist heutzutage
ein gängiges Konzept, Artikel in Verbindung mit einer Garantiekarte, die die Authentizität
des Artikels anzeigen soll, zu verkaufen. Der Hintergrund der Kombination des Artikels
mit einer Garantiekarte liegt darin, dass beispielsweise der Hersteller die Kosten
einer Reparatur oder eines Umtauschs in einem Gewährleistungsfall nur dann übernehmen
möchte, wenn es sich bei dem Produkt tatsächlich um ein Originalprodukt handelt. Um
dies nachweisen zu können, wird der Kunde gebeten, bei der Beanstandung nicht nur
das Produkt sondern auch die Garantiekarte vorzulegen. Dabei bietet die Kunden- oder
Garantiekarte durch die erfindungsgemäße Kennzeichnung mit einem Sicherheitsetikett
des Sicherheitsetikettensets die eindeutige Zuordnung zum zu schützenden Produkt.
Darüber hinaus erlauben sie aber auch die Möglichkeit, zusätzliche Informationen,
wie z. B. die Adresse des Händlers oder das Kaufdatum zu vermerken. Es ist zunehmend
von Bedeutung, dass Informationen, die sich auf Garantie- oder Kundenkarten befinden,
über das Internet eingegeben werden können, um damit zusätzliche Informationen über
das Produkt zu erhalten oder an Kundenbindungsprogrammen teilzunehmen, die häufig
auch als Gewinnspiel gestaltet werden. Diese zusätzlichen Informationen können in
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung auch zur zusätzlichen Authentifizierung der
Karte und damit über die Korrelation der Etiketten des Sicherheitsetikettensets auch
zur Authentifizierung des Produktes selbst genutzt werden. Die Kombination eines Produkts
und einer Garantiekarte, sowie möglicherweise einer zusätzlichen Verpackung stellen
einen Anwendungsfall dar, der durch die Verwendung erfindungsgemäßer Sicherheitsetikettensets
besonders vorteilhaft bedient werden kann.
[0062] Oben wurden Beispiele stellvertretend für viele Anwendungen gegeben, bei der pro
Produkt mehr als ein Sicherheitsetikett zur Anwendung kommt. Die erfindungsgemäßen
Sicherheitsetikettensets bieten beim Prozess der Ausrüstung des Produkts und ggf.
weiterer mit dem Produkt in Verbindung stehender Objekte wie zum Beispiel einer Verpackung
oder einer Garantiekarte den Vorteil, dass dem zu sichernden Produkt i einer Serie
von zu sichernden Produkten und ggf. weitere mit dem Produkt i in Verbindung stehende
Objekte ein Sicherheitsetikettenset, bevorzugt ein Sicherheitsetikettenset i, dass
sich in insbesondere zumindest einem Teil einer Seriennummer von anderen Sicherheitsetikettensets
unterscheidet, die zur Sicherung der gesamten Produktserie vorgesehen sind, zugeordnet
werden kann. Personal oder eine Maschine kann dann die im Umfang des Sicherheitsetikettensets
enthaltenen Sicherheitsetiketten an den entsprechend vorgesehenen Positionen im und/oder
auf dem Produkt i sowie ggf. auf weiteren mit dem Produkt i in Verbindung stehenden
Objekten aufbringen. Im Fall der Garantiekarte kann diese als Trägermaterial für das
gesamte Sicherheitsetikettenset dienen. Sie selbst ist bereits mit dem entsprechenden
Sicherheitsetikett versehen, während die übrigen für die Sicherung des Produkts benötigten
auf einem Releaseetikett für die Etikettierung bereitstehen. Nach der Etikettierung
wird das Releaseetikettenmaterial beispielsweise der Verwertung zugeführt. Ergänzend
können diesen Sets auch noch Sicherheitsetiketten auf oder als Fähnchen zugeordnet
sein.
[0063] Die Erfindung betrifft ferner eine Sicherheitsetikettensetanordnung. Eine derartige
Anordnung weist mindestens ein Sicherheitsetikettenset auf. das Sicherheitsetikettenset
weist mindestens zwei Sicherheitsetiketten auf, die wiederum mittelbar oder unmittelbar
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind. Dieser Träger ist nunmehr als Releaseetikett
ausgebildet, das heißt, die Etiketten sind von diesem Releaseetikett zerstörungsfrei
lösbar und wieder verwendbar. Sie sind also nur vorübergehend bis zu ihrer eigentlichen
Verwendung auf dem Releaseetikett angeordnet, vorzugsweise auf dieses aufgeklebt.
Das Releaseetikett wiederum ist auf einem bahnförmigen Liner lösbar angeordnet. Auf
diesem Liner sind bevorzugt eine Mehrzahl voneinander unterschiedlicher Sicherheitsetikettensets
auf voneinander unabhängigen Releaseetiketten angeordnet. Diese Anordnung hat den
Vorteil, dass auf einfache Weise eine Vielzahl Sicherheitsetikettensets gleichzeitig
ausgeliefert werden kann, aber dennoch die Zuordnung der einzelnen Etiketten zu einem
Sicherheitsetikettenset bestehen bleibt. Eine Durchmischung der Sicherheitsetiketten
verschiedener Sicherheitsetikettensets wird wirksam verhindert. Ferner können die
einzelnen Sicherheitsetikettensets später zur weiteren Verbreitung oder Verarbeitung
auf Objekte, wie zum Beispiel eine Trägerkarte, insbesondere eine Kunststoffkarte
aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt, werden. Ein derartiges Objekt kann gegebenenfalls
ein weiteres Etikett aufweisen, welches auf andere Art und Weise aufgebracht wurde,
insbesondere auf eine Kunststoffkarte auflaminiert wurde.
[0064] In bevorzugter Ausgestaltung ist der bahnförmige Liner als Rolle aufgespult, wodurch
Handhabung und Transport einer Vielzahl von Sicherheitsetikettensets deutlich vereinfacht
werden.
[0065] Weiter bevorzugt ist das Sicherheitsetikettenset so ausgestaltet, dass der bahnförmige
Liner nach dem Ablösen der Sicherheitsetikettensets wieder verwendbar ist. Dies ist
insbesondere dann möglich, wenn das Releaseetikett rückstandsfrei von dem bahnförmigen
Liner ablösbar ist. Bevorzugt weist der bahnförmigen Liner hierzu eine silikonisierte
Oberfläche auf.
[0066] Die auf dem Releaseetikett angeordneten Sicherheitsetikettensets sowie die Sicherheitsetiketten
selbst sind weiter bevorzugt insbesondere gemäß der vorherigen Beschreibung ausgebildet,
auf die diesbezüglich verwiesen wird.
[0067] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand einer Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitsetikettenset.
[0068] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettensets 1.
Dieses Sicherheitsetikettenset 1 weist drei Sicherheitsetiketten 2, 3, 4 sowie einen
gemeinsamen Träger 5 auf. Die Sicherheitsetiketten 2, 4 sind unmittelbar auf dem Träger
5 angeordnet, während das Sicherheitsetikett 3 auf einem Zwischenträger 6 angeordnet
ist, der wiederum auf dem Träger 5 angeordnet ist. Der Träger 5 ist hier und vorzugsweise
als Kunststoffkarte ausgebildet. Bei dem Zwischenträger 6 handelt es sich demgegenüber
um einen Releaseliner, also ein Material, dass das zerstörungsfreie Ablösen eines
aufgeklebten Sicherheitsetiketts ermöglicht. Der Zwischenträger 6 weist hierzu eine
silikonisierte Oberfläche auf. Die Sicherheitsetiketten 2,4 einerseits und das Sicherheitsetikett
3 andererseits sind somit auf voneinander abweichenden Untergründen angeordnet, wodurch
ein hohes Maß an Flexibilität bei der Wahl der möglichen Klebstoffe für die Sicherheitsetiketten
ermöglicht wird.
[0069] Das Sicherheitsetikett 2 ist vorliegend permanent mit dem Träger 5 verbunden, d.h.
es ist nur unter zumindest teilweiser Zerstörung von diesem entfernbar. Das Sicherheitsetikett
ist hier auf den Träger 5 auflaminiert, eine Alternative stellt beispielsweise eine
permanente Verklebung dar. Demgegenüber ist das Sicherheitsetikett 4 auf den Träger
5 aufgeklebt, mit einer Klebmasse, die reversibel von dem Träger 5 entfernbar ist.
Das Sicherheitsetikett 4 kann sodann nach Entfernung von dem Träger 5 anderweitig
mit einem Produkt verbunden werden. Hier und vorzugsweise ist vorgesehen, dass das
Sicherheitsetikett 4 mit einem Textil vernäht wird.
[0070] Das Sicherheitsetikett 3 ist vorliegend lösbar auf dem Zwischenträger 6 angeordnet,
hier nämlich mit einem reversiblen Klebematerial mit dem Zwischenträger 6 verklebt.
Zudem ist auch der Zwischenträger 6 von dem Träger 5 lösbar. Alternativ kann auch
vorgesehen sein, dass das Sicherheitsetikett 3 permanent mit dem Zwischenträger 6
verbunden, insbesondere mit diesem verklebt, ist. Dieser kann dann wiederum gemeinsam
mit dem Sicherheitsetikett 3 lösbar mit dem Träger 5 verbunden sein. Eine derartige
Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich bei dem Zwischenträger
6 um ein textiles Material handelt, dass anschließend mit dem zu sichernden Objekt
vernäht werden soll.
[0071] Die Sicherheitsetiketten 2, 3, 4 weisen jeweils eine Individualisierung in Form einer
alphanumerischen Zeichenfolge auf. Alternativ oder ergänzend sind beispielsweise auch
computergenerierte Hologramme oder andere Sicherheitsmerkmale einsetzbar. Die Individualisierung
enthält vorliegend eine Produktkennzeichnung "ABC", eine Kennzeichnung für das Etikettenset
"ES05" sowie eine Kennzeichnung des einzelnen Etiketts des jeweiligen Etikettensets
"E01", "E02", "E03". Von besonderer Bedeutung ist dabei die Korrelation der jeweiligen
Individualisierungen, hier durch die Produktkennzeichnung und die Kennzeichnung des
Etikettensets, um Missbrauch einzelner Etiketten auszuschließen.
1. Sicherheitsetikettenset mit mindestens zwei Sicherheitsetiketten, wobei die Sicherheitsetiketten
jedenfalls mittelbar auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsetiketten auf dem Träger auf voneinander abweichenden Untergründen
angeordnet sind.
2. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jedenfalls ein Sicherheitsetikett permanent mit dem Träger verbunden ist, insbesondere
auf diesen aufgeklebt oder auflaminiert ist.
3. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass jedenfalls ein Sicherheitsetikett lösbar auf dem Träger angeordnet ist.
4. Sicherheitsetikettenset nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Träger ein Zwischenträger angeordnet ist und dass das Sicherheitsetikett
auf dem Zwischenträger angeordnet ist.
5. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsetikett permanent mit dem Zwischenträger verbunden ist, insbesondere
auf diesen aufgeklebt ist, und gemeinsam mit dem Zwischenträger auf dem Träger lösbar
angeordnet ist.
6. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsetikett auf dem Zwischenträger lösbar angeordnet ist, vorzugsweise,
dass zusätzlich der Zwischenträger lösbar auf dem Träger angeordnet ist.
7. Sicherheitsetikettenset mit mindestens zwei Sicherheitsetiketten, wobei die Sicherheitsetiketten
jedenfalls mittelbar auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger als Karte, insbesondere als Kunststoffkarte, ausgebildet ist.
8. Sicherheitsetikettenset mit mindestens zwei Sicherheitsetiketten, wobei die Sicherheitsetiketten
jedenfalls mittelbar auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Sicherheitsetiketten an ihrer Unterseite Klebschichten mit voneinander
unterschiedlichen Klebmassen aufweisen.
9. Sicherheitsetikettenset nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsetiketten eine lndividualisierung aufweisen.
10. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsetiketten zur Individualisierung ein computergeneriertes Hologramm
aufweisen.
11. Sicherheitsetikettenset nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Individualisierung eine Seriennummer oder Zufallsnummer enthält.
12. Sicherheitsetikettenset nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweiligen lndividualisierungen der Sicherheitsetiketten eines Sicherheitsetikettensets
miteinander korreliert sind.
13. Sicherheitsetikettenset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens zwei Sicherheitsetiketten Seriennummern aufweisen und dass jedenfalls
Teile der Seriennummern identisch sind.
14. Sicherheitsetikettenset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens zwei Sicherheitsetiketten eine gemeinsame Kennung, insbesondere eine
Laufzahl, aufweisen, die den logischen Zusammenhang beider Sicherheitsetiketten anzeigt.
15. Sicherheitsetikettensetanordnung mit mindestens einem Sicherheitsetikettenset,
wobei das Sicherheitsetikettenset mindestens zwei Sicherheitsetiketten aufweist, wobei
die Sicherheitsetiketten jedenfalls mittelbar auf einem gemeinsamen Träger angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger als Releaseetikett ausgebildet ist und dass das Releaseetikett auf einem
bahnförmigen Liner lösbar angeordnet ist.
16. Sicherheitsetikettensetanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
dass der bahnförmige Liner als Rolle aufgespult ist.
17. Sicherheitsetikettensetanordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
dass der bahnförmige Liner nach dem Ablösen des Sicherheitsetikettensets wieder verwendbar
ist.
18. Sicherheitsetikettensetanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsetikettenset nach einem oder mehreren Merkmalen des kennzeichnenden
Teils eines der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist.