[0001] Die Erfindung betrifft einen magnetischen oder induktiven Sensor zur Erfassung einer
Kolbenposition gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie die Verwendung eines solchen
Sensors.
[0002] Derartige Sensoren werden häufig an einem Gehäuse eines Arbeitszylinders angeordnet
und haben sich zur genauen Positionsbestimmung durch berührungsloses Erfassen der
Stellung von z. B. Pneumatik- oder Hydraulikkolben innerhalb des Arbeitszylinders
bewährt. Ein derartiger Sensor ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 008 157 A1 bekannt. Dieser bekannte Sensor kann zwei bestimmte Kolbenpositionen erfassen. Einfachere
Sensoren erfassen jeweils nur eine Kolbenposition.
[0003] Die elektrische Versorgung des Sensors sowie die Übertragung des Schaltsignals erfolgt
über eine elektrische Leitung. Die Verlegung der Anschlussleitungen ist sehr material-
und zeitaufwändig, da die Sensoren typischerweise in Industrierobotern eingesetzt
werden und an einem einzigen Roboter bereits eine Vielzahl solcher Sensoren eingesetzt
werden müssen. Kabelbäume mit 20 bis 30 Leitungen kommen häufig vor. Die Leitungen
werden dann über Schleppketten an den beweglichen Teilen geführt. Leitungsbrüche sind
die häufigste Ausfallursachen bei diesen Sensoren (ca. 80% der Ausfälle). Auch die
Anbindung zwischen Sensorgehäuse und Anschlusskabel stellt im Bezug zur Dichtheit
ebenfalls einen Schwachpunkt dar.
[0004] Es gibt von einigen Herstellern Demonstratoren bzw. Pilotanlagen, in denen drahtlose
Sensoren betrieben werden. So bietet ABB drahtlose Sensoren an, deren Energieversorgung
über riesige Leiterschleifen induktiv eingekoppelt wird, wobei die Leiterschleifen
die gesamte Roboterzelle umspannen. Derartige Leiterschleifen sind sehr platz-, montage-
und kostenaufwändig und die eingestrahlte Energie ist sehr hoch.
[0005] Weiter sind batteriebetriebene Funksensoren bekannt, die über die bekannten Nachteile
verfügen wie begrenzte Lebensdauer und somit erhöhte Wartungskosten und keine ausreichende
Anlagenverfügbarkeit. Bei der Vielzahl der an einem Industrieroboter notwendigen Sensoren
ist dies nicht realisierbar.
[0006] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung einen verbesserten magnetischen oder
induktiven Sensor zur Erfassung einer Kolbenposition von außerhalb eines Arbeitszylinders
bereitzustellen, der kabellos arbeiten kann und dabei einfach, kompakt und kostengünstig
aufgebaut ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Sensor mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Der erfindungsgemäße magnetische oder induktive Sensor weist eine Auswerteeinheit
zur Erfassung einer Kolbenposition entlang eines Hubwegs eines Kolbens auf, wobei
der Kolben einen als Dauermagneten ausgebildeten Kolbenmagneten trägt, dessen Position
von der Auswerteeinheit erfassbar ist und wobei die Auswerteeinheit ein der Kolbenposition
repräsentierendes Signal abgeben kann. Der Sensor ist dadurch gekennzeichnet, dass
zur Energieversorgung der Auswerteeinheit eine Energieversorgungseinheit vorgesehen
ist, die wenigstens ein Piezoelement und wenigstens einen Energiewandlermagneten aufweist,
der bei Bewegung des Kolbens auf das Piezoelement wirkt und dass das Signal drahtlos
von dem Sensor an eine übergeordnete Steuerung übertragbar ist.
[0009] Bei einer Bewegung des Kolbens wird über den Kolbenmagneten und durch die magnetische
Kopplung eine Kraft auf den Energiewandlermagneten ausgeübt. Diese Kraft wird dann
auf das Piezoelement übertragen und in an sich bekannter Weise am Piezoelement eine
elektrische Spannung erzeugt. Die so erzeugte Energie kann genutzt werden, um den
Sensor zu betreiben, das heißt die Kolbenposition zu erfassen und ein die Kolbenposition
repräsentierendes Signal an einen Empfänger einer übergeordneten Steuerung zu übertragen.
[0010] Aufgrund der sensoreigenen, autarken Energieversorgung ist für den Betrieb des Sensors
weder eine Batterie noch eine Anschlussleitung notwendig. Das reduziert nicht nur
den Montage- und Installationsaufwand erheblich, sondern es sind weder Schleppketten
noch Kabelkanäle erforderlich. Durch den somit möglichen Verzicht auf sämtliche Kabel
für den erfindungsgemäßen Sensor wird die Verfügbarkeit der Anlage, in der die Sensoren
eingesetzt werden, erheblich erhöht und Stillstandszeiten der Anlage reduziert, da
ein Ausfall durch Leitungsbrüche nicht mehr auftreten kann. Daneben sind neue Anwendungen
mit frei bewegbaren, also ungebundenen Magnetsensoren möglich.
[0011] Des Weiteren ist eine völlige Kapselung des Sensors möglich, was insbesondere in
Anlagen für die Lebensmittelindustrie, bei der aggressive Reinigungsmittel eingesetzt
werden oder auch in Anwendungen mit Explosionsschutzbedingungen vorteilhaft ist.
[0012] Einen weiteren Vorteil stellt der mit der Kabelfreiheit einhergehende einfache Austausch
von Sensoren dar.
[0013] Eine Spannungserzeugung am Piezoelement findet statt, wenn auf das Piezoelement eine
Druckkraft oder eine Zugkraft wirkt. Die Verformung des Piezoelementes spielt sich
im µm-Bereich ab und ist daher vernachlässigbar. Damit kann der Sensor ohne bewegte
Teile ausgebildet werden, wodurch keinerlei mechanische Abnutzung auftritt. Die erzeugte
Energie ist außerdem weitestgehend unabhängig von der Geschwindigkeit des Kolbenmagneten
und damit weitestgehend unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der sich der Kolben
im Arbeitszylinder bewegt. Daraus ergibt sich auch eine hohe Lebensdauer, und kompakte
Bauformen sind realisierbar. Das eröffnet die Möglichkeit, den erfindungsgemäßen Sensor
in bekannter Weise (wie beispielsweise in
DE 196 43 413 A1 oder
DE 196 53 222 A1 beschrieben) in vorhandene Befestigungsnuten an einem Arbeitszylinder zu platzieren.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist die Wirkrichtung des Energiewandlermagneten senkrecht
zum Hubweg. Der Energiewandlermagnet wird dann beim Vorbeifahren des Kolbenmagnets
in einer Phase zum Kolbenmagneten hingezogen und in einer anderen Phase vom Kolbenmagneten
abgestoßen, so dass beide Vorgänge zur Energieerzeugung genutzt werden können. Vorteilhafterweise
ist die magnetische Ausrichtung des Energiewandlermagneten dabei senkrecht zum Hubweg.
Zu bemerken ist, dass die Energieerzeugung unabhängig ist von der Polrichtung des
Kolbenmagneten und des Energiewandlermagneten, wobei vorteilhafterweise die magnetische
Ausrichtung des Kolbenmagneten in Richtung des Hubwegs liegt.
[0015] Auch der Energiewandlermagnet ist bevorzugt ein Dauermagnet.
[0016] In einer konstruktiv einfachen Variante übt der Energiewandlermagnet bei Bewegung
des Kolbens Druck auf das Piezoelement aus. Dieser kann vorteilhafterweise erhöht
werden, indem der Energiewandlermagnet den Druck über einen Hebel auf das Piezoelement
ausübt.
[0017] Eine Erhöhung des Drucks kann auch dadurch erreicht werden, dass der Energiewandlermagnet
linear beweglich gelagert ist und bei Bewegung des Kolbenmagneten der Energiewandlermagnet
entlang seiner Lagerung verschoben wird und das Piezoelement einen Anschlag bildet.
Beim Anschlag des Energiewandlermagneten wirkt zusätzlich das Trägheitsmoment des
Energiewandlermagneten auf das Piezoelement, was einen erheblichen Spannungsimpuls
im Piezoelement induzieren kann, da in der Regel die Kolben an Arbeitszylindern von
Industrierobotern und dergleichen sich sehr schnell bewegen und der Energiewandlermagnet,
insbesondere wenn seine Polrichtung senkrecht zum Kolbenmagneten liegt und er in bzw.
gegen die Polrichtung linear verschiebbar ist, sich sehr abrupt bewegt und entsprechend
stark an das Piezoelement anschlägt, was eine entsprechend hohe Spannung induziert.
[0018] Alternativ könnte der Energiewandlermagnet bei Bewegung des Kolbens eine Biegekraft
auf das Piezoelement ausüben, um eine elektrische Spannung am Piezoelement zu erzeugen.
[0019] Mit besonderem Vorteil können mehrere Piezoelemente und/oder Energiewandlermagnete
vorgesehen sein, um die Energieausbeute zu erhöhen. So könnte beispielsweise ein Energiewandlermagnet
sandwichartig zwischen zwei Piezoelementen angeordnet sein, so dass bei Vorbeibewegen
des Kolbenmagneten in einer Phase der Bewegung des Kolbens eine Kraft auf das eine
Piezoelement und in einer weiteren Phase der Kolbenbewegung eine Kraft in die andere
Richtung auf das andere Piezoelement ausgeübt wird.
[0020] In Weiterbildung der Erfindung kann die Wirkung des Energiewandlermagneten auf das
Piezoelement als Auslöser für das Signal genutzt werden.
[0021] Wenn der Sensor ein hermetisch dichtes Gehäuse aufweist, ist er mit besonderem Vorteil
in Arbeitsbereichen einsetzbar, in denen aggressive oder gefährliche Medien zur Anwendung
gelangen, beispielsweise im Lebensmittelbereich, wo zu Reinigungszwecken aggressive
Reinigungsmittel verwendet werden oder in Applikationen, in denen explosive Medien
eingesetzt werden.
[0022] Mit besonderem Vorteil ist der erfindungsgemäße Sensor zur Kolbenlagenbestimmung
an einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder einsetzbar. Dabei könnte der Sensor vollständig
in den Pneumatik- oder Hydraulikzylinder integriert sein, was die Handhabung und Reinigung
eines solchen Zylinders erheblich erleichtert.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sensors an einem Arbeitszylinder;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Teils einer Energiever- sorgungseinheit des erfindungsgemäßen
Sensors an einem Arbeitszylinder;
- Fig.3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausfüh- rungsform;
- Fig. 4 und 5
- schematische Darstellungen weiterer Ausführungsformen.
[0024] Ein in Fig. 1 dargestellter Arbeitszylinder 10, der ein Pneumatikzylinder eines nicht
dargestellten Industrieroboters sein kann, enthält einen Kolben 12, der mittels einer
Kolbenstange 14 in dem Arbeitszylinder 10 in Längsrichtung des Zylinders (Pfeil 16)
innerhalb seiner beiden Endstellungen bewegbar ist. Die Kolbenposition ist mittels
eines magnetischen oder induktiven Sensors 20 ermittelbar, wobei der Kolben 12 einen
als Dauermagneten ausgebildeten Kolbenmagneten 22 trägt, dessen Position der Sensor
20 erfassen kann. Ein derartiger Sensor 20 ist beispielsweise beschrieben in der
DE 10 2004 046 107 A1.
[0025] Der Sensor 20 ist in der Zeichnung (Fig. 1) nur schematisch dargestellt und enthält
ein induktives oder magnetisches Sensorelement 24, das auf das Magnetfeld des Kolbenmagneten
22 reagiert, eine Auswerteeinheit 26, die bevorzugt in einem Mikrocontroller realisiert
ist und in der die Signale des Sensorelementes 24 weiterverarbeitet werden, sowie
gegebenenfalls notwendige Speicher. Der Sensor 20 ist an dem Arbeitszylinder 10 derart
positioniert, dass er die gewünschte Kolbenposition über das Sensorelement 24 erfassen
kann oder er ist dazu ausgebildet, elektronisch auf bestimmte Kolbenpositionen eingestellt
werden zu können.
[0026] Erfindungsgemäß weist der Sensor 20 eine Energieversorgungseinheit 28 auf, die dazu
geeignet ist, den Sensor 20 mit elektrischer Energie zu versorgen und die weiter unten
näher erläutert wird. Des Weiteren weist der Sensor 20 eine Übertragungseinheit 30
auf, mittels derer Signale des Sensors 20, die unter anderem die Kolbenposition anzeigen,
an eine übergeordnete Steuerung drahtlos übertragbar sind.
[0027] In Fig. 2 sind neben dem Arbeitszylinder 10 die wesentlichen Elemente der Energieversorgungseinheit
28 schematisch dargestellt. In diesem ersten Ausführungsbeispiel weist die Energieversorgungseinheit
28 einen als Dauermagneten ausgebildeten Energiewandlermagneten 32 auf, der sandwichartig
zwischen zwei Piezoelementen 34 und 36 angeordnet ist, beispielsweise mit diesen verklebt
sein kann. Bei Bewegung des Kolbens 12 wird der Kolbenmagnet 22 an dem Energiewandlermagneten
32 vorbeigeführt, so dass dieser in verschiedenen Phasen der Bewegung in Richtung
des Doppelpfeiles 38 senkrecht zur Hubbewegung des Kolbens eine Kraft erfährt, wie
dies weiter unten näher erläutert wird. Dadurch übt der Energiewandlermagnet 32 in
den verschiedenen Phasen Druckkräfte - und wenn die Piezoelemente 34 und 36 und der
Energiewandlermagnet 32 miteinander verklebt sind auch Zugkräfte - auf das Piezoelement
34 und das Piezoelement 36 aus. Dadurch werden in den Piezoelementen 34 und 36 Spannungen
induziert, die über geeignete und nur schematisch dargestellte Leitungen 40 und 42
einer Energieversorgungselektronik 44 zugeführt werden, um letztendlich den Sensor
20 mit elektrischer Energie versorgen zu können.
[0028] Bevorzugt liegt die magnetische Ausrichtung des Kolbenmagneten 22 in Richtung des
Hubweges, also in Richtung des Pfeils 16 und die magnetische Ausrichtung des Energiewandlermagneten
32 senkrecht zum Hubweg. Bewegt sich nun der Kolben 12 mit seinem Kolbenmagneten 22
aus der in Fig. 2 dargestellten Ausgangsstellung nach rechts, wird der Nordpol des
Energiewandlermagneten 32 zunächst vom Südpol des Kolbenmagneten 22 angezogen, so
dass in dieser Phase über den Energiewandlermagneten 32 eine Druckkraft auf das Piezoelement
36 ausgeübt wird und dieses eine elektrische Spannung an die Energieversorgungselektronik
44 liefern kann. Bei weiterer Bewegung des Kolbens 12 nähert sich der Nordpol des
Kolbenmagneten 22 dem Nordpol des Energiewandlermagneten 32 an, und die bis dahin
anziehende Kraft zwischen den beiden Magneten wandelt sich in eine abstoßende Kraft,
so dass in dieser Phase der Bewegung der Energiewandlermagnet 32 in der Darstellung
der Fig. 2 eine Kraft nach oben auf das Piezoelement 34 ausüben wird. Dadurch wird
eine Spannung in dem Piezoelement 34 induziert, die wiederum an die Energieversorgungselektronik
44 abgeführt wird.
[0029] Prinzipiell wäre es genauso möglich, dass die Wirkrichtungen der Magnete parallel
oder antiparallel zueinander ausgerichtet sind. So könnte beispielsweise der Energiewandlermagnet
in Richtung des Hubweges ausgerichtet sein, also um 90° in die eine oder andere Richtung
verdreht gegenüber der Darstellung in Fig. 2.
[0030] Die elektrische Spannung und damit die Energie, die gewonnen werden kann, ist dabei
unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der sich der Kolben 12 im Arbeitszylinder
10 bewegt, sondern ist abhängig von der Kraft, die der Energiewandlermagnet 32 auf
die Piezoelemente 34 und 36 ausüben kann. Auch ist diese Art der Energieerzeugung
weitgehend unabhängig von der Polrichtung des Kolbenmagneten 22 und des Energiewandlermagneten
32.
[0031] In Fig. 3 ist eine alternative Ausführungsform zu der nach Fig. 2 dargestellt. Hier
ist der Energiewandlermagnet 32 linear beweglich gelagert, so dass er sich in Richtung
des Doppelpfeiles 38 frei bewegen kann. Die Lagerung kann beispielsweise dadurch realisiert
sein, dass der Energiewandlermagnet 32 in einem Röhrchen 46, das länger ist als der
Energiewandlermagnet 32, gehalten ist. Bei Bewegung des Kolbenmagneten 22 reagiert
der Energiewandlermagnet 32 wie oben beschrieben, wobei er sich jetzt entlang seiner
Lagerung in dem Röhrchen 46 in Richtung 38 bewegen kann und somit nur Druckkräfte
auf das Piezoelement 34 oder 36 ausüben kann. Dabei bilden die Piezoelemente 34 und
36 jeweils Anschläge des Verschiebeweges des Energiewandlermagneten 32. In realen
Anwendungen bewegt sich der Kolben 12 relativ schnell und entsprechend abrupt wird
der Energiewandlermagnet 32 von einem Anschlag (Piezoelement 34 oder 36) zum anderen
Anschlag (Piezoelement 36 oder 34) verschoben, wobei aufgrund der Trägheit des Energiewandlermagneten
32 eine starke Erhöhung des Drucks im Moment des Anschlags auf das betreffende Piezoelement
erfolgt. Dadurch wird ein erheblich erhöhter Spannungsimpuls im Piezoelement induziert.
Selbstverständlich kann auch nur ein Piezoelement an einem Ende des Verschiebeweges
vorgesehen sein.
[0032] Auch Kombinationen von Anordnungen der hier separat aufgeführten Ausführungsformen
sind denkbar. So kann beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 der Verschiebeweg
und die Polrichtung des Energiewandlermagneten um 90° gedreht sein, wie oben auch
zu Fig. 2 ausgeführt.
[0033] Den weiteren Ausführungsbeispielen, die in den Fig. 4 und 5 dargestellt sind, liegt
das gleiche Grundprinzip wie zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 erklärt, zu Grunde,
dass nämlich über den Kolbenmagneten 22 auf den Energiewandlermagneten 32 jeweils
eine Kraft ausgeübt wird, die jetzt aber in anderer Weise in eine mechanische Druckkraft
auf die Piezoelemente umgewandelt wird.
[0034] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Energiewandlermagnet 32 an einem Ende
eines Hebelarms 50 angeordnet und das andere Ende des Hebelarms 50 liegt fest an einem
Punkt 52. Nach der Darstellung in Fig. 3 sind oberhalb und unterhalb des Hebelarms
50 die beiden Piezoelemente 34 und 36 angeordnet, so dass bei Ausübung einer Kraft
in Richtung des Doppelpfeiles 38 auf den Energiewandlermagneten 32 über den Hebelarm
50 entweder eine Druckkraft auf das Piezoelement 34 bei Kraftausübung nach oben oder
Druck auf das Piezoelement 36 über den Hebelarm 50 bei Kraftausübung auf den Energiewandlermagneten
32 nach unten ausgeübt wird. In analoger Weise, wie in dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2, wird die über die Druckausübung auf die Piezoelemente induzierte Spannung
der Energieversorgungselektronik 44 zugeführt. Aufgrund der Hebelwirkung des Hebelarms
50 können mit dieser Ausführungsform größere Kräfte auf die Piezoelemente 34 und 36
ausgeübt und damit höhere Spannungen zur Energieversorgung erzeugt werden. Auch könnten
mehrere Energiewandlermagnete 32 an dem Hebelarm 50 angeordnet werden zur weiteren
Erhöhung der Kraft auf die Piezoelemente 34 und 36.
[0035] In dem weiteren in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich ein Piezoelement
34 vorgesehen, dass an seinem einen Ende fest eingespannt ist und an dessen anderem
Ende 62 der Energiewandlermagnet 32 angeordnet ist, der zur Kraftvergrößerung eventuell
über einen Hebelarm 64 mit dem Ende 62 verbunden ist. Wird jetzt bei Vorbeibewegen
des Kolbenmagneten 22 eine Kraft auf den Energiewandlermagneten 32 wie in den vorherigen
Ausführungsbeispielen ausgeübt, erfährt das Piezoelement 34 eine Biegekraft, was wiederum
eine elektrische Spannung induziert, die an die Energieversorgungselektronik 44 abgeführt
wird. In der Zeichnung in Fig. 4 ist die Biegebewegung des Piezoelements 34 durch
die gebogene Form des Doppelpfeiles 38 angedeutet.
[0036] Auch für die weiteren Ausführungsformen nach Fig. 3 und 4 gilt, dass die elektrische
Spannung und damit die Energie, die gewonnen werden kann, unabhängig von der Kolbengeschwindigkeit
und unabhängig von der Polrichtung des Kolbenmagneten 22 und des Energiewandlermagneten
32 ist.
[0037] Die Ausführungsform nach Fig. 5 hat den weiteren Vorteil, dass sie sehr kompakt gebaut
werden kann, da der sandwichartige Aufbau entfällt.
[0038] Da es in einfachen Anwendungen häufig vorkommt, dass ein Kolbenpositionssignal nur
nach Bewegung eines Kolbens notwendig ist, kann in einer Ausführungsform der Erfindung
das Kolbenpositionssignal ausgelöst werden, wenn die Energieversorgungseinheit aktiv
ist, wenn also eine Wirkung des Energiewandlermagneten auf das Piezoelement durch
die Bewegung des Kolbens erfolgt. In einem solchen Fall könnte das Sensorelement 24
entfallen und der Sensor 20 insgesamt noch kostengünstiger ausgestaltet werden. Allerdings
wäre es dann vermutlich notwendig, den Sensor 20 korrekt an dem Arbeitszylinder zu
positionieren, damit ein Schaltsignal bei der gewünschten Kolbenpositionen auftritt.
[0039] Da der erfindungsgemäße Sensor 20 vollständig kabellos arbeitet, kann ein Gehäuse
des Sensors hermetisch dicht ausgestaltet werden. Er könnte sogar vollständig, mit
Ausnahme einer Antenne, in einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder integriert werden.
1. Magnetischer oder induktiver Sensor zur Erfassung einer Kolbenposition entlang eines
Hubwegs eines Kolbens eines Arbeitszylinders, wobei der Kolben einen als Dauermagneten
ausgebildeten Kolbenmagneten trägt, mit einer elektronischen Auswerteeinheit, mit
der die Kolbenposition erfassbar ist und die ein die Kolbenposition repräsentierendes
Signal abgeben kann, dadurch gekennzeichnet, dass zur Energieversorgung der Auswerteeinheit eine Energieversorgungseinheit vorgesehen
ist, die wenigstens ein Piezoelement und wenigstens einen Energiewandlermagneten aufweist,
der bei Bewegung des Kolbens auf das Piezoelement wirkt und dass das Signal drahtlos
von dem Sensor an eine übergeordnete Steuerung übertragbar ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkrichtung des Energiewandlermagneten senkrecht zum Hubweg ist.
3. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetische Ausrichtung des Energiewandlermagneten senkrecht zum Hubweg ist.
4. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetische Ausrichtung des Kolbenmagneten in Richtung des Hubwegs liegt.
5. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandlermagnet ein Dauermagnet ist.
6. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandlermagnet bei Bewegung des Kolbens Druck auf das Piezoelement ausübt.
7. Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandlermagnet linear beweglich gelagert ist und bei Bewegung des Kolbenmagneten
der Energiewandlermagnet entlang seiner Lagerung verschoben wird und das Piezoelement
einen Anschlag bildet.
8. Sensor nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandlermagnet den Druck über einen Hebel auf das Piezoelement ausübt.
9. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandlermagnet bei Bewegung des Kolbens eine Biegekraft auf das Piezoelement
ausübt.
10. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Piezoelemente vorgesehen sind und jedem ein Energiewandlermagnet zugeordnet
ist.
11. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkung des Energiewandlermagneten auf das Piezoelement als Auslöser für das
Signal genutzt wird.
12. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein hermetisch dichtes Gehäuse.
13. Verwendung eines Sensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Kolbenlagenbestimmung
an einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder.
14. Verwendung eines Sensors nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Integration in
einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder.