[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung zur Erwärmung flüssiger Medien, insbesondere
eine eintauchbare Heizvorrichtung zur Beheizung von Trinkwasser und/oder Betriebswasser
in Trinkwarmwasserspeichern, Geschirrspülern oder Waschmaschinen, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind diverse Heizvorrichtungen bekannt. Insbesondere sind
eintauchbare Heizvorrichtungen zum Beispiel zur Trinkwassererwärmung, wie Tauchsieder
oder Elektro-Heizpatronen bekannt. Derartige Heizvorrichtungen weisen ein Heizelement
auf, das einen dünnen stromführenden Heiz- oder Widerstandsdraht und ein umhüllendes,
beispielsweise metallisches Rohr umfasst. Der Heizdraht ist durch eine ihn umgebende
Isolierschicht galvanisch vom Metallrohr getrennt. Das Metallrohr kann in Form einer
Wendel gebogen sein. Dabei bilden Heizdraht, Isolierschicht und Metallrohr eine bauliche
Einheit und sind nicht zueinander bewegbar. In Abhängigkeit der Beschaffenheit des
zu erwärmenden flüssigen Mediums und weiterer Betriebsbedingungen kommt es zur Ablagerung
von Bestandteilen des zu erwärmenden Mediums (Beispiel Kalkablagerung) oder zur Ausbildung
von Korrosionsschichten auf dem Metallrohr. Hierdurch wird die Wärmeübertragung von
dem Heizelement an das umgebende Medium nachteilig beeinträchtigt, was dann zu einer
Überhitzung des Heizelementes und in Folge zu einem Aufplatzen des Metallrohrs führen
kann. Dadurch wird die isolierende Funktion der Isolierschicht beeinträchtigt und
es kommt aufgrund von einem Eindringen des umgebenden flüssigen Mediums in das Heizelement
zu Korrosion und schließlich zum Ausfall der Heizvorrichtung.
[0003] Die
US 2002/0090209 A1 offenbart ein flexibles spiralförmiges Heizelement, dessen Flexibilität seine temperaturabhängige
Ausdehnung und Zusammenziehung bedingt, wodurch Ablagerungen auf dem Heizelement aufgebrochen
und abgesprengt werden. Der Effekt wird durch die Formgebung des Heizelementes möglich.
Das Heizelement ist von einer dünnen Polymerschicht überzogen.
[0004] Die
DE 94 21 924 U1 zeigt einen elektrischen Heizwiderstand mit zweischichtiger Auflage, die von einer
Metallschicht und einer Außenschicht aus Gold gebildet wird. Dadurch ist das Haftvermögen
von Ablagerungen auf dem Heizwiderstand sehr viel schwächer, als bei den klassischen
Widerständen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizvorrichtung zu schaffen, welche
einen optimierten Schutz aufweist. Zudem ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine Heizvorrichtung zu schaffen, welche eine längere Lebensdauer aufweist. Zudem
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Heizvorrichtung zu schaffen,
die eine effektive und optimierte Wärmeübertragung an die Umgebung aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Heizvorrichtung zur Erwärmung flüssiger Medien, insbesondere eine eintauchbare
Heizvorrichtung für Trinkwasser und/oder Betriebswasser, umfassend ein Heizelement
zur Generierung und Abgabe von Wärmeenergie an ein umgebendes flüssiges Medium, ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung weiter ein in Relation zu dem Heizelement
geometrisch veränderbares Multifunktionsschutzmittel zur Vermeidung von zumindest
Ablagerungen und Korrosion an dem Heizelement umfasst. Die Heizvorrichtung weist dabei
ein Multifunktionsschutzmittel auf, welches das Heizelement gegenüber dem umgebenden
Medium, wie zum Beispiel Trink- oder Betriebswasser und dergleichen, abdichtet. Das
Multifunktionsschutzmittel ist bevorzugt ein mechanisches Schutzmittel, welches rein
mechanisch einen Schutz für das Heizelement bildet und umfasst keine Opferelektroden,
elektrochemisch oder chemisch wirkende Mittel. Weiter ist das Multifunktionsschutzmittel
als in Relation zu dem Heizelement veränderbares Multifunktionsschutzmittel ausgebildet.
Dabei ist das Multifunktionsschutzmittel in seiner geometrischen Gestalt veränderbar
gegenüber dem Heizelement ausgebildet, das heißt, es kann sich zumindest teilweise
relativ zu dem Heizelement bewegen, auslängen, ausdehnen, drehen, seine Form verändern
etc., um so durch die Veränderung einen optimalen Schutz zu gewährleisten.
[0008] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Multifunktionsschutzmittel
als das Heizelement einhüllendes Dehnungselement ausgebildet ist, um entsprechend
einer anliegenden Temperatur sich zu dehnen oder zusammenzuziehen.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zudem vorgesehen,
dass das Dehnungselement einen das Heizelement umgebenden Mantel und eine zwischen
Heizelement und Mantel angeordnete Füllung aufweist, in welche das Heizelement zumindest
teilweise eingebettet ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
die Füllung ein Material umfasst, welches gleich ausgebildet ist wie das Material
des umgebenden Mantels, so dass das Dehnungselement als Vollmaterial ausgebildet ist.
[0011] In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Füllung ein Material
umfasst, ausgewählt aus der Gruppe der Materialien, die bei Erwärmung innerhalb erzeugbarer
Temperaturbereiche durch das Heizelement einen Phasenwechsel vollziehen, umfassend
Paraffine und dergleichen.
[0012] Noch eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
die Füllung ein Material umfasst, ausgewählt aus der Gruppe der Materialien, die bei
Erwärmung innerhalb erzeugbarer Temperaturbereiche durch das Heizelement keinen Phasenwechsel
vollziehen, umfassend Flüssigkeiten und dergleichen.
[0013] Weiter sieht ein Ausführungsbeispiel vor, dass das Dehnelement weiter wärmeleitfähigkeitserhöhende
Stoffe umfasst, umfassend Graphit und dergleichen, um eine Wärmeübertragung von dem
Heizelement an die Umgebung zu verbessern.
[0014] Insbesondere ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die wärmeleitfähigkeitserhöhenden
Stoffe als Partikel in die Füllung und/oder den Mantel integriert sind.
[0015] Noch ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass das Heizelement als Elektro-Heizpatrone
mit einem Energieversorgungsteil und einem davon herausragenden heizwendelförmigen
Teil ausgebildet ist.
[0016] Insbesondere ist in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass der Mantel etwa
zylinderförmig den herausragenden Teil umgibt.
[0017] Mit der erfindungsgemäßen Heizvorrichtung ist ein optimierter Schutz des Heizelements
bei effektiver Wärmeübertragung realisiert. Durch das veränderbare Multifunktionsschutzmittel
lassen sich aufgrund der Veränderbarkeit wirkungsvoll Ablagerungen vermeiden. Die
anhaftenden Ablagerungen platzen bei einer Veränderung des Multifunktionsschutzmittels
entsprechend ab. Durch die Ausbildung als Dehnungselement lässt sich die erzeugte
Wärme außer zum Heizen zusätzlich zur Veränderung des Multifunktionsschutzmittels
nutzen. Beim Generieren von Wärme dehnt sich das Multifunktionsschutzmittel aus, wobei
eventuell vorhandene Ablagerungen durch die Dehnung gelöst und/oder entfernt werden.
Wird keine Wärme mehr generiert, so zieht sich das Dehnungselement wieder zusammen.
Hierbei platzen insbesondere Kalkablagerungen wirkungsvoll von dem umgebenden oder
einhüllenden Dehnungselement ab. Das Dehnungselement kann eine einfache Geometrie
aufweisen, welche nicht einer Form des Heizelements folgen muss, sondern dieses nur
einhüllt oder dieses einbettet. Durch eine entsprechende Füllung lässt sich eine entsprechende
Wärmeleitfähigkeit mit effizienter Wärmeübertragung an das umgebende flüssige Medium
realisieren. Insbesondere können wärmeleitende Partikel in die Füllung integriert
sein, um eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit zu realisieren. Zudem kann die Füllung
unterschiedliche Materialien umfassen, beispielsweise Materialien, die bei einer Temperaturveränderung
einen Phasenwechsel vollziehen, zum Beispiel von einem festen Zustand in einen flüssigen
Zustand und umgekehrt. Die Heizvorrichtung lässt sich in beliebiger Form realisieren,
beispielsweise als Heizpatrone, als Tauchsieder und dergleichen.
[0018] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch in einer teilweise
geschnittenen Seitenansicht dar und zeigt Folgendes:
[0019] Die einzige Figur zeigt eine Heizvorrichtung 1, die in Form einer Elektro-Heizpatrone
ausgebildet ist. Die Heizvorrichtung 1 umfasst ein Heizelement 2 zur Generierung und
Abgabe von Wärme. Das Heizelement 2 ist als gewendeltes Rohr ausgebildet, in dessen
Innerem ein stromführender Heiz- oder Widerstandsdraht verläuft. Das Heizelement 2
ist an beiden Enden mit einer Energieeinheit 3 verbunden, welche Energie zur Wärmeerzeugung
liefert und abführt. Die Energieeinheit 3 kann als eine Batterie, ein Netzteil oder
dergleichen ausgebildet sein. Um die Energieeinheit 3 ist ein Gehäuse 4 angeordnet.
Diese Gehäuse 4 umgibt die Energieeinheit 3 und weist einen Absatz 5 auf, von welchem
sich das Heizelement weg von der Energieeinheit 3 erstreckt. Der sich von der Energieeinheit
3 weg erstreckende Teil des Heizelements ist von einem Multifunktionsschutzmittel
6 umgeben, so dass der von der Energieeinheit 3 hervorragende Teil des Heizelements
2 nicht einem umgebenden flüssigen Medium ausgesetzt ist. Das Multifunktionsschutzmittel
6 ist als veränderbares Multifunktionsschutzmittel 6 ausgebildet, das heißt, das Multifunktionsschutzmittel
6 kann sich hinsichtlich Form, Länge, Durchmesser, Festigkeit und dergleichen verändern,
insbesondere in Relation zu den anderen Teilen der Heizvorrichtung 1, wie dem Heizelement
2 oder dem Anschlag 5 bewegen. Das Multifunktionsschutzmittel 6 ist in der vorliegenden
Figur als Dehnungselement ausgebildet und umfasst einen Mantel 7, welcher den hervorragenden
Teil des Heizelements umgibt und mit dem Absatz 5 abschließt, so dass der hervorragende
Teil des Heizelements von dem Mantel 7 komplett umgeben ist und gegenüber dem umgebenden
flüssigen Medium, beispielsweise Wasser, Trinkwasser oder andere Flüssigkeiten, abgedichtet
ist. Weiter umfasst das als Dehnungselement ausgebildete Multifunktionsschutzmittel
6 eine Füllung 8, die von dem Mantel 7 und dem Absatz 5 umgeben ist.
[0020] Die Füllung 8 umfasst ein Material, in welchem das Heizelement 2 eingebettet ist,
und welches dem Material des Mantels 7 entsprechen kann oder unterschiedlich dazu
ausgebildet ist. Das Material für die Füllung 8 kann ein Material umfassen, welches
bei der Erzeugung von Wärme durch das Heizelement 2 seinen Aggregatzustand ändert,
das heißt, einen Phasenwechsel vollzieht, wie zum Beispiel von einem festen Zustand
in einen flüssigen Zustand bzw. umgekehrt. Weiter kann die Füllung 8 und/oder der
Mantel 7 wärmeleitfähigkeitserhöhende Stoffe 9 aufweisen, die zum Beispiel in die
Füllung 8 und/oder in den Mantel 7 integriert sind. Diese wärmeleitfähigkeitserhöhenden
Stoffe 9 können beispielsweise Graphit sein und dienen dazu, die an dem Heizelement
bereitgestellte Wärmeenergie besser an das umgebende flüssige Medium abzugeben. Der
Mantel 7, der die Füllung 8 umgibt, kann jede beliebige Form aufweisen, ist aber bevorzugt
im Wesentlichen zylindrisch, als Einhüllende, um das Heizelement ausgebildet.
1. Heizvorrichtung (1) zur Erwärmung flüssiger Medien, insbesondere eine eintauchbare
Heizvorrichtung für Trinkwasser und/oder Betriebswasser, umfassend ein Heizelement
(2),
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (1) weiter ein in Relation zu dem Heizelement (2) geometrisch
veränderbares Multifunktionsschutzmittel (6) zur Vermeidung von zumindest Ablagerungen
und Korrosion umfasst, wobei das Multifunktionsschutzmittel (6) als das Heizelement
(2) einhüllendes Dehnungselement ausgebildet ist, um entsprechend einer anliegenden
Temperatur seine Form im Sinne einer Bewegung, Auslängung, Ausdehnung, Drehung und/oder
Zusammenziehung zu verändern.
2. Heizvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dehnungselement einen das Heizelement (2) umgebenden Mantel (7) und eine zwischen
Heizelement (2) und Mantel (7) angeordnete Füllung (8) aufweist, in welche das Heizelement
(2) zumindest teilweise eingebettet ist.
3. Heizvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (8) ein Material umfasst, welches gleich ausgebildet ist wie das Material
des umgebenden Mantels (7), so dass das Dehnungselement als Vollmaterial ausgebildet
ist.
4. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (8) ein Material umfasst, ausgewählt aus der Gruppe der Materialien,
die bei Erwärmung innerhalb erzeugbarer Temperaturbereiche durch das Heizelement (2)
einen Phasenwechsel vollziehen, umfassend Paraffine und dergleichen.
5. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (8) ein Material umfasst, ausgewählt aus der Gruppe der Materialien,
die bei Erwärmung innerhalb erzeugbarer Temperaturbereiche durch das Heizelement (2)
keinen Phasenwechsel vollziehen, umfassend Flüssigkeiten und dergleichen.
6. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dehnungselement weiter wärmeleitfähigkeitserhöhende Stoffe (9) umfasst, umfassend
Graphit und dergleichen, um eine Wärmeübertragung von dem Heizelement (2) an das umgebende
flüssige Medium zu verbessern.
7. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeleitfähigkeitserhöhenden Stoffe (9) als Partikel in die Füllung (8) und/oder
den Mantel (7) integriert sind.
8. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (2) als Elektro-Heizpatrone mit einem Energieversorgungsteil (3)
und einem davon herausragenden, heizwendelförmigen Teil ausgebildet ist.
9. Heizvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (7) etwa zylinderförmig den herausragenden Teil umgibt.