[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens
einer Heizeinrichtung.
[0002] Der Einsatz von Heizeinrichtungen im Bereich von Kühl- und/oder Gefriergeräten ist
aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist es bekannt, die Deckel von Kühl-
bzw. Gefriertruhen mit einer Heizeinrichtung zu versehen, um das Beschlagen der Scheiben
zu verhindern. Ein weiteres Beispiel für den Einsatz einer Heizeinrichtung im Bereich
von Kühl- und/oder Gefriergeräten ist eine Heizeinrichtung zur Abtauung eines Verdampfers.
[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten Heizeinrichtungen sind beispielsweise als
Widerstandsflächenheizungen aufgebaut. Ihr Einsatz ist vergleichsweise kosten- und
zeitintensiv, da zum einen im allgemeinen seltene Metalllegierungen verwendet werden
und zum anderen das Aufbringen der Heizung vergleichsweise aufwendig ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dessen Heizeinrichtung
vergleichsweise günstig ist und einfach hergestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass die Heizeinrichtung Nanotubes aufweist.
[0006] Nanotubes sind Röhren, deren Durchmesser im allgemeinen weniger als 100 nm beträgt.
Üblicherweise beträgt er nur wenige Nanometer. Jedoch ist die Erfindung nicht auf
Nanotubes mit derartigen Dimensionierungen beschränkt.
[0007] Ein Vorteil der Verwendung von Nanotubes besteht darin, dass die Beheizung nicht
punktuell erfolgt, sondern bei geeigneter Ausgestaltung der Heizeinrichtung eine Flächenbeheizung
möglich ist, wobei über die gesamte stromdurchflossene Fläche eine Erwärmung bewirkt
wird.
[0008] Vorzugsweise handelt es sich bei den Nanotubes um Carbon Nanotubes.
[0009] Bei derartigen Nanotubes besteht oder enthält das Nanotube Kohlenstoffatome, die
an dem Gerüstaufbau beteiligt sind.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Nanotubes in einem
Trägermaterial eingebettet sind oder mit einem Trägermaterial in Verbindung stehen.
[0011] Bei dem Trägermaterial kann es sich beispielsweise um Kunststoff, vorzugsweise um
transparenten oder transluzenten Kunststoff handeln.
[0012] Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn die Heizeinrichtung auf einer Scheibe
aufgebracht werden soll oder Bestandteil einer Scheibe ist und die Transparenz bzw.
Transluzenz der Scheibe durch das Aufbringen der Heizeinrichtung nicht verloren gehen
soll.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei
der Heizeinrichtung um eine Heizeinrichtung zur Beheizung einer Scheibe, vorzugsweise
einer Glasscheibe oder Kunststoffscheibe des Gerätes handelt. Die Scheibe kann beispielsweise
Bestandteil der Tür oder eines Deckels, insbesondere eines Schiebedeckels des Geräts
sein.
[0014] Wie oben ausgeführt, besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin,
dass es sich bei der Heizeinrichtung um eine Flächenheizung handelt.
[0015] Denkbar ist es, dass die Heizeinrichtung transparent oder transluzent ausgeführt
ist und dass die Transparenz oder Transluzenz der Heizeinrichtung über die Fläche
der Scheibe variiert. Denkbar ist es beispielsweise, eine dicke Schicht in der Mitte
und somit eine vergleichsweise geringe Transparenz und eine dünnere Schicht am Rande
und damit eine vergleichsweise hohe Transparenz zu erzielen.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Nanotubes in der
Scheibe und/oder auf einer oder beiden Seiten der Scheibe angeordnet sind.
[0017] Denkbar ist es somit, in dem Material der Scheibe die Nanotubes anzuordnen, was zur
Folge hat, dass die Scheibe selbst die Heizeinrichtung enthält und bei entsprechender
Kontaktierung beheizt wird.
[0018] Die Heizeinrichtung kann in Form eines oder mehrerer Schriftzüge, Buchstaben, Zahlen,
Pictogrammen, Graphiken und dergleichen angeordnet sein. Es sind somit variierbare
Formen, sowie Schriftzüge, Bilder und dergleichen beispielsweise durch Aufsprühen
der Heizeinrichtung zu erzielen.
[0019] Die Heizeinrichtung kann grundsätzlich beispielsweise durch Sprühen oder Eintauchen
aufgebracht werden.
[0020] Wie oben ausgeführt, kann es sich bei der Scheibe um die Scheibe einer Tür oder eines
Deckels handeln. Denkbar ist es beispielsweise, dass ein ebener oder gewölbter Glasdeckel
oder Kunststoffdeckel einer Kühl- und/oder Gefriertruhe eingesetzt wird, der mit der
erfindungsgemäßen Heizung ausgeführt ist.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Heizeinrichtung
auf einem Verdampfer des Gerätes angeordnet ist. Dabei kann es sich um einen Lamellenverdampfer
handeln, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kontaktierung der Heizeinrichtung
durch die Lamellen selbst gebildet wird.
[0022] Die Heizeinrichtung kann auf dem Verdampfer durch Sprühen oder durch Tauchen aufgebracht
sein.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand eines
im Folgenden dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0024] Die einzige Figur zeigt in perspektivischer Darstellung die Lamellen sowie die Verdampferrohre
eines Lamellenverdampfers, auf dem eine erfindungsgemäße Flächenheizung aufgebracht
ist.
[0025] In der Figur sind mit dem Bezugszeichen 10 Verdampferrohre gekennzeichnet, die mit
den Lamellen 20 in Verbindung stehen. Das Bezugszeichen 30 kennzeichnet die Kontakte
der Heizeinrichtung, die an den Lamellen und/oder Rohren des Verdampfers angeordnet
sind. Diese Flächenheizung kann durch ein Tauchverfahren oder auch durch Sprühen aufgebracht
werden. Ebenfalls ist die Isolierung über Tauchen oder Sprühen aufbringbar.
[0026] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung einer Heizeinrichtung
bei Lamellenverdampfern beschränkt.
[0027] Sie kann an beliebiger anderer Stelle im Kühl- bzw. Gefriergerät, beispielsweise
wie ausgeführt als Flächenheizung auf Glas- oder Kunststoffscheiben von Kühl- bzw.
Gefriergeräten eingesetzt werden. In Betracht kommen beispielsweise die Flächenheizung
der Scheiben von Türen von Kühl- und/oder Gefriergeräten sowie beispielsweise auch
die Flächenheizung auf Glas- oder Kunststoffscheiben von Kühl- und/oder Gefriertruhen.
[0028] Dabei kann die Kontaktierung beispielsweise über die kurze Seite oder auch über die
lange Seite der Glasscheibe erfolgen.
[0029] Ein Vorteil besteht darin, dass im Falle einer transparenten Heizeinrichtung eine
beliebige Transparenz der Scheibe bei hoher Leistung einstellbar ist. Die Transparenz
kann gegebenenfalls durch eine Schichtdickenänderung der Heizeinrichtung variierbar
sein.
[0030] Aufgrund der vergleichsweise einfach aufzubringenden Heizeinrichtung ist es ohne
Weiteres auch möglich, beispielsweise gewölbte Glasdeckel mit der erfindungsgemäßen
Heizeinrichtung auszuführen.
[0031] Sofern vorgesehen ist, die Heizeinrichtung in einen transparenten Kunststoff oder
in eine sonstige Matrix einzufügen, kann vorgesehen sein, den Kunststoff beim Extrudieren
mit den erfindungsgemäßen Nanotubes bzw. mit der Heizeinrichtung zu versetzen. In
diesem Fall wird die Scheibe von innen heraus beheizt.
[0032] Gegenüber der herkömmlichen Technik zum Einsatz einer Heizeinrichtung, die aufgesputterte
ITO-Schichten (ITO = Indium Tin Oxide) vorsieht, ergibt sich durch den Einsatz der
erfindungsgemäßen Heizeinrichtung ein deutlicher Kostenvorteil.
[0033] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der U-Wert im Vergleich zu einer herkömmlichen
Heizeinrichtung bzw. Beschichtung verbessert wird.
[0034] Der U-Wert steht für einen geringeren Wärmedurchgangskoeffizienten k und eine geringere
Emissivität.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einer Heizeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung Nanotubes aufweist oder aus Nanotubes besteht.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Nanotubes um Carbon Nanotubes handelt.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nanotubes in einem Trägermaterial eingebettet sind oder mit einem Trägermaterial
in Verbindung stehen.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, das es sich bei dem Trägermaterial um Kunststoff, vorzugsweise um transparenten oder
transluzenten Kunststoff handelt.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Heizeinrichtung um eine Heizeinrichtung zur Beheizung einer Scheibe,
vorzugsweise einer Glasscheibe oder Kunststoffscheibe des Gerätes handelt.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Heizeinrichtung um eine Flächenheizung handelt.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung transparent oder transluzent ist und dass die Transparenz oder
Transluzenz der Heizeinrichtung über die Fläche der Scheibe variiert.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nanotubes in der Scheibe und/oder auf einer oder beiden Seiten der Scheibe angeordnet
sind.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung in Form eines oder mehrerer Schriftzüge, Buchstaben, Zahlen,
Pictogramme, Graphiken und dergleichen angeordnet ist.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung durch Sprühen oder Eintauchen aufgebracht ist.
11. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um die Scheibe einer Tür oder eines Deckels handelt.
12. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung auf einem Verdampfer angeordnet ist.
13. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Verdampfer um einen Lamellenverdampfer handelt.
14. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es die Kontaktierung der Heizeinrichtung durch die Lamellen gebildet wird.
15. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung auf dem Verdampfer durch Sprühen oder durch Tauchen aufgebracht
ist.