Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Gefahrenwarneinrichtung mit variabler optischer
Anzeige von Symbolen und/oder Text. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren
sowie eine Verwendung und ein Fahrzeuggerät.
[0002] Mobile optische Warneinrichtungen, wie mobile variable Verkehrsschilder oder mit
Leuchttechnik, z.B. LED oder Lampen, ausgestattete Verkehrszeichen zum Warnen vor
Gefahren sind heutzutage im Einsatz.
[0003] Aus der
DE 102 48 968 A1 ist ein System zur Übermittlung einer Information von einem Verkehrsschild an ein
Kraftfahrzeug bekannt. Eine Sende-/Empfangseinheit ist mobil in einem Kraftfahrzeug
mitführbar und eine zweite Sende-/Empfangseinheit ist stationär bei einem Verkehrsschild
angeordnet. Die Informationen der stationären Einheit sind variabel von außen programmierbar.
[0004] Aus der
EP 142 2678 A2 ist ein Pannenwarnschild bekannt, das ausgestaltet ist, Informationen an ein Fahrzeug
zu senden, wo diese Informationen bei Eintritt in die Gefahrenzone in Schallsignale
umgesetzt werden.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
[0005] Mit den Maßnahmen des Anspruchs 1, d. h. einer Gefahrenwarneinrichtung mit variabler
optischer Anzeige von Symbolen und/oder Text und einer Funkschnittstelle, die eingerichtet
ist, synchron zur vorgewählten optischen Anzeige eine sinnentsprechende Information
per Funk an Fahrzeuge zu übermitteln, kann neben der Funktion eines üblichen Verkehrszeichens
eine frei wählbare Zusatzinformation in Form von Symbolen und/oder Text angezeigt
werden und eine sinnentsprechende Information an Fahrzeuge übermittelt werden.
[0006] Bei klassischen Verkehrszeichen mit einer zusätzlichen Sendeeinheit wie etwa bei
der
DE 102 48 968 A1 besteht das Risiko, dass die Information der beiden Quellen nicht übereinstimmt.
Bei der Erfindung hingegen ist diese Konsistenz zwischen der optischen Anzeige und
der Information, die über die Funkschnittstelle übertragen wird, gewährleistet, da
die optische Anzeige und die zur Funkschnittstelle weitergeleitete Information durch
einen einzigen Einstellvorgang synchron zueinander gesetzt werden. Wenn zusätzliche
Informationen zu übertragen sind, z. B. aktuelle Hinweise auf eine Verkehrssituation,
werden diese auch durch die Gefahrenwarneinrichtung sinnentsprechend angezeigt, z.
B. als zusätzlicher Text und/oder Symbol.
[0007] Die Gefahrenwarneinrichtung gemäß der Erfindung kann schnell eingerichtet und umgerüstet
werden. Sie eignet sich insbesondere für den mobilen Einsatz, z. B. an Baustellen
oder als Ausrüstung von Polizeifahrzeugen. Sie kann schnell aufgebaut werden und insbesondere
über eine C2X-Funktion eine deutlich frühzeitigere Übermittlung der Information/Warnung
ermöglichen. Ein Einsatz an ortsfesten Wechselverkehrszeichenanlagen, z. B. an Schilderbrücken,
ist auch möglich. Die Einstellung kann hier von einer Zentrale aus erfolgen.
[0008] Die übrigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen auf bzw. Verfahren zur
Aktivierung der Gefahrenwarneinrichtung oder ihre Verwendung sowie eine Fahrzeugeinrichtung.
[0009] Es ist vorteilhaft, die Warneinrichtung so einzurichten, dass ihre Position über
die Funkschnittstelle übermittelt wird. Damit können die empfangenden Fahrzeuge selbst
ermitteln, ob die übertragene Information für sie relevant ist, z. B. Gegenfahrbahn
auf der Autobahn.
[0010] Durch die Ausbildung der Gefahrenwarneinrichtung in Form einer Eingabeeinrichtung
mit einem Speicher und einer Auswahlsteuerung, die so ausgebildet ist, dass bei ihrer
Betätigung aus dem Speicher sowohl eine Information zur optischen Anzeige als auch
eine sinnentsprechende Information zur Funkschnittstelle ausgebbar ist, kann es zu
keinen Diskrepanzen zwischen optischer Anzeige und per Funk übertragener Information
kommen. Es erfolgt ein synchroner Abgleich zwischen optischer Anzeige und Funkübertragung.
[0011] Die Gefahrenwarneinrichtung kann als Verkehrszeichen aktivierbar ausgebildet sein,
gegebenenfalls mit Zusatzanzeige, z. B. für aktuelle verkehrsbedingte Informationen.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn die Gefahrenwarneinrichtung eingerichtet ist, den Senderadius
und/oder -sektor einzustellen. Dies verhindert zum einen unnötige Aufmerksamkeit in
Fahrzeugen, für die die Information nicht wichtig ist und trägt auch zur Erhöhung
der Standzeit der Gefahrenwarneinrichtung insbesondere bei Batteriebetrieb bei (keine
unnötige Verschwendung von Sendeenergie).
[0013] Für ein Verfahren zur Aktivierung der Gefahrenwarneinrichtung ist vorgesehen, bei
Aktivierung einer Eingabeeinrichtung sowohl eine vorgewählte optische Anzeige von
Symbolen und/oder Text als auch synchron zu dieser Anzeige eine sinnentsprechende
Information an eine Funkschnittstelle für die Übermittlung an Fahrzeuge zu übertragen.
[0014] Vorteilhaft ist es, die Gefahrenwarneinrichtung oder ihr Verfahren zur Aktivierung
in einem vernetzten System einzusetzen. Durch vernetzte Einheiten ist das Ändern der
angezeigten Informationen sehr schnell und sicher möglich, da alle im vernetzten System
vorhandenen Gefahrenwarneinrichtungen sowohl bezüglich ihrer optischen Anzeige als
auch bezüglich ihrer übertragenen Information aufeinander abgestimmt sind. Eine solche
Vernetzung ist besonders im Bereich von Baustellen vorteilhaft und vermindert auch
gefährliches Arbeiten an Autobahnen und Landstraßen.
Zeichnungen
[0015] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen der Erfindung erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Gefahrenwarneinrichtung mit Anzeigefeld und Funkschnittstelle,
- Figur 2
- ein Blockschaltbild zur Aktivierung der Gefahrenwarneinrichtung,
- Figur 3
- eine Gefahrenwarneinrichtung mit einer geänderten Information auf ihrem Anzeigefeld.
Ausführungsformen der Erfindung
[0016] Das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gefahrenwarnenrichtung
1 besteht aus einer kompakten mobilen Systemeinheit mit einem Anzeigefeld 2 für die
variable Anzeige von vorgespeicherten Symbolen, welche Verkehrszeichen oder auch andere
Gefahrenwarnsymbole sein können, einem Textfeld 3 für die Darstellung von Texten,
einer von außen zugänglichen manuellen Eingabeeinrichtung 4 und einer Funkschnittstelle
5 in Form einer Antenne. Das Anzeigefeld 2 kann z. B. aus LEDs bestehen oder Lampen
ebenso wie das Textfeld 3. Im Inneren der Gefahrenwarneinrichtung 1 ist gemäß Figur
2 ein Speicher 6 vorgesehen, der über eine Auswahlsteuerung 7 gespeicherte auswählbare
Symbole sowie zugehörige gespeicherte Texte an das Anzeigefeld 2 und gegebenenfalls
auch an das Textfeld 3 ausgibt. Dies kann z. B. ein Warndreieck mit Textfeldanzeige
"Kontrolle" sein. Synchron zum Sinngehalt der im Anzeigefeld 2 dargestellten Symbole
und/oder des Textes im Textfeld 3 wird die Anzeigeinformation an eine Sendeeinheit
8 weitergeleitet, die diese Information in Funksignale umsetzt und an eine Funkschnittstelle
5 in Form einer Antenne weiterleitet. Der Senderadius bzw. -sektor kann durch die
Steuerung der Antenne bzw. des Sendeverstärkers eingestellt werden. Die Anzeige in
den Feldern 2 und 3 ist variabel, je nach den über die Eingabeeinrichtung 4 eingegebenen
und durch die Auswahlsteuerung 7 aufbereiteten Auswahlbefehlen. Über die Verbindung
9 kann die Eingabeeinrichtung 4 über ein entsprechendes Tastenfeld auch direkt frei
wählbare Textinformation zum Textfeld 3 übertragen, insbesondere wenn Informationen
dargestellt werden sollen, die im Speicher 6 nicht voreingestellt zur Verfügung stehen.
Wenn eine Steuerung der Gefahrenwarneinrichtung von einer Zentrale aus vorgenommen
werden soll, ist die Funkschnittstelle 5 mit einer Funkempfangseinheit 10 ausgestattet.
Die von der Zentrale übertragenen Auswahlbefehle werden an die Auswahlsteuerung 7
geleitet und können auch permanent im Speicherbereich des Speichers 6 eingetragen
werden. Über einen integrierten (D)GPS-Empfänger 11 kann die Position der Gefahrenwarneinrichtung
1 zusammen mit der Warninformation über die Funkschnittstelle 5 übertragen werden.
[0017] Figur 3 zeigt ein anderes Beispiel für eine Gefahrenwarnanzeige. Das Anzeigefeld
2 zeigt symbolisch Kraftfahrzeuge, die sich auf einer Spur einordnen sollen. Das Textfeld
3 zeigt den Text "Reißverschluss in 300 m". Weitere Beispiele der Anzeige für das
Textfeld können sein: Unfall, Stau, rechts halten, Kontrolle, Aquaplaning, Ölspur
oder auch Pfeilsymbole für eine empfohlene Richtung.
[0018] Die Übertragung der über die Funkschnittstelle 5 ausgesendeten Informationen erfolgt
vorzugsweise über C2X. In den Fahrzeugen sind dann entsprechende Geräte zum Empfang
und zur Ausgabe der empfangenen Informationen in akustischer und/oder grafischer Form
notwendig. Die Ausgabe der Information kann auch über bereits vorhandene Geräte, z.
B. Display oder Sprachausgabe eines Navigationsgerätes, erfolgen. Über das Navigationsgerät
lassen sich die relevanten Informationen auch anhand der mitübermittelten Position
der Gefahrenwarneinrichtung ausfiltern.
[0019] Die Gefahrenwarneinrichtung der Erfindung kann als Teil eines vernetzten Systems
betrieben werden mit einer abgestimmten schnellen und sicheren Änderung der angezeigten
und übermittelten Informationen.
[0020] Die Gefahrenwarneinrichtung kann an Fahrzeugen montiert werden, z. B. an Schwerlasttransporten
oder Polizeifahrzeugen. Sie eignet sich auch als Bestandteil einer ortsfesten Wechselverkehrszeichenanlage
(z. B. Schilderbrücke) mit Einstellung und Änderung durch eine Zentrale.
1. Gefahrenwarneinrichtung (1) mit variabler optischer Anzeige von Symbolen (2) und/oder
Text (3) und einer Funkschnittstelle (5), die eingerichtet ist, synchron zur vorgewählten
optischen Anzeige (2, 3) eine sinnentsprechende Information per Funk an Fahrzeuge
zu übermitteln.
2. Gefahrenwarneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Warneinrichtung (1) eingerichtet ist, ihre Position über die Funkschnittstelle
(5) zu übermitteln.
3. Gefahrenwarneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenwarneinrichtung (1) eine Eingabeeinrichtung (4) mit einem Speicher (6)
und eine Auswahlsteuerung (7) umfasst, die so ausgebildet ist, dass bei ihrer Betätigung
aus dem Speicher (6) sowohl eine Information zur optischen Anzeige (2, 3) als auch
eine sinnentsprechende Information zur Funkschnittstelle (5) ausgebbar ist.
4. Gefahrenwarneinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben einer im Speicher (6) abgelegten Information frei wählbarer Text zur Anzeige
(2, 3) und zur Funkübertragung über die Funkschnittstelle (5) eingebbar ist.
5. Gefahrenwarneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenwarneinrichtung (1) als Verkehrszeichen aktivierbar ausgebildet ist,
gegebenenfalls mit Zusatzanzeige.
6. Gefahrenwarneinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenwarneinrichtung (1) ausgebildet ist zum Einsatz als ortsfeste Wechselverkehrszeichenanlage,
wobei ihre Einstellung von einer Zentrale aus erfolgt.
7. Gefahrenwarneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenwarneinrichtung (1) eingerichtet ist, den Senderadius und/oder -sektor
für die Funkübertragung einzustellen.
8. Verfahren zur Aktivierung einer Gefahrenwarneinrichtung, wobei bei Aktivierung einer
Eingabeeinrichtung (4) sowohl eine vorgewählte optische Anzeige (2, 3) von Symbolen
und/oder Text erfolgt als auch synchron zu dieser Anzeige eine sinnentsprechende Information
an eine Funkschnittstelle (5) übertragen wird für die Übermittlung an Fahrzeuge.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusammen mit der Information die Position der Gefahrenwarneinrichtung (1) über die
Funkschnittstelle (5) übermittelt wird.
10. Verwendung der Gefahrenwarneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 8 oder 9 für den Einsatz in einem vernetzten System.
11. Fahrzeuggerät, welches ausgebildet ist, Funksignale der Gefahrenwarneinrichtung (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder dem Verfahren nach Anspruch 8 oder 9 zu empfangen
sowie die darin enthaltene Information akustisch und/oder grafisch auszugeben.