[0001] Die Erfindung betrifft Sicherheits- und/oder Wertdokumente, beispielsweise Banknoten,
Schecks, Aktien, Kreditkarten, Software-Zertifikate oder Ausweise, die einen Träger
aus einem Papiermaterial mit einer oder mehreren fensterförmigen Durchbrechungen und
einem vorzugsweise streifen- oder fadenförmigen Folienelement aufweisen.
[0002] Es besteht die Notwendigkeit, Sicherheits- und/oder Wertdokumente mit Sicherheitsmerkmalen
auszustatten, die eine Fälschung dieser Dokumente erschweren und möglichst verhindern.
Hierbei ist es bereits bekannt, Sicherheits- und/oder Wertdokumente mit transmissiven
Sicherheitsmerkmalen auszustatten, die bei Durchlichtbetrachtung überprüfbar sind
und eine besonders hohe Sicherheit gegen Nachahmung mittels eines Farbkopierers bieten.
[0003] Es wurde hierzu bereits vorgeschlagen, in Wertdokumente Sicherheitsfäden einzubringen,
die bereichsweise oberflächlich freiliegend sind, um zusätzliche Sicherheitselemente
auf dem Faden, z.B. Druckmuster, Beugungsstrukturen, etc., prüfen zu können. So beschreibt
beispielsweise
EP-A-0229645 die Herstellung eines Sicherheitspapiers mit einem eingelagerten Sicherheitselement
in Form eines Fadens, bei dem zwei getrennte Papierlagen gebildet werden, die Bereiche
geringerer Dicke oder Durchbrechungen aufweisen. Die beiden Papierlagen werden zusammengeführt
und während des Zusammenführens wird das als Sicherheitselement dienende Band eingeführt.
Dabei kann die Anordnung auch so gewählt werden, dass die Durchbrechungen der beiden
Papierlagen deckungsgleich übereinander fallen, so dass das Sicherheitselement an
der gleichen Stelle der Papierbahn auf beiden Seiten freigelegt ist. Hierdurch wird
eine Betrachtung des Sicherheitselements auch im Durchlicht ermöglicht.
[0004] Dieser Ansatz hat jedoch den Nachteil, dass Sicherheitsfäden, nachdem sie in die
Papierbahn eingearbeitet werden müssen, nur verhältnismäßig geringe Breite aufweisen
dürfen, um den Zusammenhalt des Papiers an sich nicht zu stören. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Papierbahn auf beiden Seiten deckungsgleich freigelegt wird,
um die Betrachtung eines Sicherheitselements im Durchlicht zu ermöglichen. Weiter
ist es hier erforderlich, Sicherheitsfäden mit größerer Dicke einzusetzen, damit die
Sicherheitsfäden trotz ihrer geringen Breite hinreichende Zugfestigkeit besitzen.
Diese in einem relativ schmalen Bereich befindliche Verdickung führt zu einer schlechten
Planlage der Bögen und damit zu Problemen bei der Weiterverarbeitung des Wertdokuments.
[0005] Weiter beschreibt
DE-A-4334847 ein Wertdokument, bei dem fensterförmige Durchbrechungen nachträglich mittels eines
Stanz- oder Schneidvorganges in dem Träger des Wertdokuments erzeugt werden. Diese
Durchbrechungen werden sodann mittels einer die Durchbrechungen allseits überragenden
und auf der Oberfläche des Trägers vollflächig befestigten, wenigstens bereichsweise
transparenten Abdeckfolie verschlossen. Hierdurch ist es möglich, eine ein oder mehrere
Sicherheitselemente aufweisende Abdeckfolie mit vergleichsweise großen Abmessungen
zu verwenden, so dass im Vergleich zu den oben beschriebenen, bei der Papierherstellung
erzeugten Fenstern, grössere Fenster realisierbar sind und die Dicke des Folienelements
reduziert werden kann. Jedoch hat sich bei der praktischen Umsetzung dieser Vorgehensweise
gezeigt, dass auch hier bei größeren Fenster-Breiten Probleme bei der Weiterverarbeitung
der Sicherheits- und/oder Wertdokumente auftreten können.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheits- und/oder Wertdokument
vorzuschlagen, das für den Einsatz von im Durchlicht überprüfbaren Sicherheitselementen
geeignet ist und problemlos weiterzuverarbeiten ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheits- und/oder Wertdokument gelöst, das einen
Träger aus einem Papiermaterial mit ein oder mehreren fensterförmigen Durchbrechungen
und ein insbesondere streifen- oder fadenförmiges Folienelement mit ein oder mehreren
optischen Sicherheitsmerkmalen aufweist, wobei die ein oder mehreren fensterförmigen
Durchbrechungen mittels des
[0008] Folienelements, das die Durchbrechungen allseitig überragt, verschlossen sind und
auf die dem Folienelement gegenüberliegende Seite des Trägers aus einem Papiermaterial
eine die Fläche des Folienelements zumindest im Bereich der Durchbrechungen bedeckende
Versiegelungsschicht aufgebracht ist.
[0009] Die Erfindung richtet sich dabei insbesondere auf Folienelemente und/oder Versiegelungsschichten,
die die beiden Seiten des Papierträgers nicht vollständig bedecken, so dass der Papierträger
somit neben Temperatureinflüssen auch weiteren Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit ausgesetzt
ist. Dabei bedeckt das Folienelement eine Seite des Papierträgers bevorzugt bis zu
maximal 50% seiner Fläche, insbesondere bis zu maximal 20% seiner Fläche. Vorzugsweise
wird das Folienelement in seiner Flächenausdehnung so ausgelegt, dass der Abstand
zwischen dem Rand des auf dem Papierträger befestigten Folienelements und einem sich
dazu in kürzestem Abstand befindlichen Rand der Durchbrechung maximal der Länge, Breite
oder dem Durchmesser der jeweiligen Durchbrechung entspricht, vorzugsweise jedoch
maximal 50 % der Länge, Breite oder des Durchmessers der jeweiligen Durchbrechung
entspricht.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei der Verschliessung der fensterförmigen
Durchbrechungen des Papierträgers mittels des Folienelements, die spezifischen Materialeigenschaften
des Papiermaterials, aus dem der Träger gefertigt ist, zu Problemen bei der Weiterbearbeitung
des Sicherheits- und/oder Wertdokuments führen können. So ist das Dehnungsverhalten
des Papiermaterials sowohl abhängig von der Feuchtigkeit, der Faserrichtung des Papiermaterials
und der Temperatur. Da die Durchbrechungen des Trägers aus einem Papiermaterial mittels
eines Folienelements verschlossen sind, dessen Ausdehnungsverhalten sich stark von
dem des Papierträgers unterscheidet, können Einflüsse bei der Weiterverarbeitung,
beispielsweise Feuchtigkeit oder Temperaturänderungen, das Ergebnis der Weiterverarbeitung
starkverschlechtern. Auch der spätere Einsatz des fertiggestellten Sicherheits- und/oder
Wertdokuments kann beeinträchtigt sein. Hier schafft die Erfindung Abhilfe: Durch
die Versiegelungsschicht werden die Durchbrechungen rückseitig stabilisiert, so dass
eine Weiterverarbeitung des Sicherheits- und/oder Wertdokuments mit den verfügbaren
Technologien durchgeführt werden kann.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich auch im späteren Gebrauch des Sicherheits- und/oder
Wertdokuments, da auch dort Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse geringe Einflüsse
auf das Erscheinungsbild des Sicherheits- und/oder Wertdokument besitzen. Durch die
Erfindung wird es ermöglicht, die Breite von für Durchlicht geeignete Sicherheitselemente
in Verbindung mit den Vorzügen von Papier als Trägermaterial weiter zu erhöhen und
so die Fälschungssicherheit von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten weiter zu erhöhen.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.
[0013] Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung bedeckt die Versiegelungsschicht
die Fläche des Folienelements zumindest zu 80 %. Durch eine derart vollflächige rückseitige
Stabilisierung des Folienelements wird das Eindringen von Feuchtigkeit in den Papierträger
weitgehend unterbunden, wodurch das Ausdehnungsverhalten des Papierträgers wesentlich
beeinflusst wird. Weiter wird hierdurch ein mechanischer Ausgleich zu dem Folienelement
geschaffen, wodurch das Entstehen von Aufwölbungen weiter erschwert wird.
[0014] Weitere Vorteile ergeben sich dann, wenn die Fläche der Versiegelungsschicht 100
bis 120 % der Fläche des Folienelements besitzt. Hierdurch ergeben sich zum einen
Toleranzen für das passergenaue Aufbringen der Versiegelungsschicht und zum anderen
wird eine ungünstige Beeinflussung des Verarbeitungs-Verhaltens durch eine zu große
Versiegelungsschicht vermieden.
[0015] Es ist zweckmäßig, die Versiegelungsschicht transparent auszugestalten, so dass sie
die graphische Ausgestaltung des Sicherheits- und/oder Wertdokuments nicht beeinflusst.
[0016] Die Fälschungssicherheit des Sicherheits- und/oder Wertdokuments kann weiter dadurch
verbessert werden, dass die Versiegelungsschicht und/oder das Folienelement zumindest
bereichsweise mit einem Aufdruck überdruckt wird. Dadurch werden Veränderungen an
dem Folienelement oder an der Versiegelungsschicht, beispielsweise ein Entfernen des
Folienelements, sofort sichtbar. Eine derartige Überdruckung, beispielsweise mittels
Stahltiefdruck, führt zu einer starken Beeinflussung der Temperatur- und Feuchtigkeits-Bedingungen,
denen das Sicherheits- und/oder Wertdokument ausgesetzt ist, so dass sich hier das
Ergebnis durch den Einsatz der Erfindung stark verbessert.
[0017] Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung besteht die Versiegelungsschicht
aus einer Lackschicht, die vorzugsweise in einer Dicke von etwa 2 bis 10 µm auf den
Papierträger aufgedruckt wird. Als Druckverfahren eignet sich hier besonders ein Siebdruckverfahren,
vorzugsweise ein Aufdruck mittels eines Flachsiebs. Besonders gute Ergebnisse lassen
sich hierbei bei dem Aufdruck einer relativ dicken Lackschicht im Bereich von 2 bis
10 µm erzielen. Eine derartige Lackschicht verhindert sicher das Eindringen von Feuchtigkeit
und hat die nötige Dicke, um als "Gegengewicht" für das Ausdehnungsverhalten des Folienelements
zu wirken. Bevorzugt wird die Dicke der Lackschicht und deren Zusammensetzung so gewählt,
dass die Lackschicht in etwa einen Dehnungskoeffzienten besitzt, der dem Dehnungskoeffizienten
des Folienelements entspricht. Hierdurch können Aufwölbungen fast vollständig verhindert
werden.
[0018] Dabei wird unter dem Begriff "Dehnungskoeffizient" einerseits der thermische Längenausdehnungskoeffizient
α (linearer Wärmeausdehnungskoeffizient) verstanden. Bei einer Temperaturänderung
im Bereich der fensterförmigen Durchbrechung im Träger ändern sich die Längen des
Folienelements und der Versiegelungsschicht abhängig vom jeweils zu deren Bildung
verwendeten Material. Dehnt sich oder schrumpft somit bei einer Temperaturänderung
das Folienelement stärker als die Versiegelungsschicht, führt dies zu einer unerwünschten
Verwölbung im Bereich der fensterförmigen Durchbrechung.
[0019] Andererseits wird unter dem Begriff "Dehnungskoeffizient" weiterhin die Dehnbarkeit
des Folienelements und der Versiegelungsschicht verstanden, die über den materialabhängigen
Elastizitätsmodul E beziehungsweise dessen Kehrwert, der Dehnungsgröße 1/E, vorgegeben
ist. Bei einer mechanischen Beanspruchung von Folienelement und Versiegelungsschicht
im Bereich der fensterförmigen Durchbrechung, beispielsweise durch ein Falten, Knicken,
Zerknüllen oder ähnlichem, werden die Materialien abhängig von ihrem Elastizitätsmodul
verformt, wobei ein Überschreiten der Elastizitätsgrenze eines Materials zu einer
bleibenden Verformung führt. Wird nun bei im wesentlichen gleichem Krafteintrag in
das Folienelement und die Versiegelungsschicht beispielsweise die Elastizitätsgrenze
des Folienelements früher überschritten als die Elastizitätsgrenze der Versiegelungsschicht,
so wird das Folienelement plastisch verformt, während die lediglich elastisch verformte
Versiegelungsschicht versucht, in ihren Ausgangszustand zurückzukehren. Dies führt
zu unerwünschten, bleibenden Verwölbungen, die bei einer Anpassung des Elastizitätsmoduls
des Folienelements an den Elastizitätsmodul der Versiegelungsschicht vermieden werden
können.
[0020] Gemäß eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung wird die Versiegelungsschicht
mittels einer im Register gegenlaminierten Folie, vorzugsweise einer im Register gegenlaminierten
Kalt- oder Heissprägefolie, ausgeführt. Die gegenlaminierte Folie besteht hierbei
vorzugsweise aus einer Lackschicht und einer Kleberschicht, wobei die Dicke der Lackschicht
aus den bereits weiter oben angegebenen Gründen bevorzugt in dem Bereich von etwa
2 bis 10 µm liegt. Weiter ist es auch möglich, als gegenlaminierte Folie eine Folie
bestehend aus einer Kleberschicht und einem Folienkörper, beispielsweise einer PET-Folie
einer Dicke von 12 bis 16 µm, zu verwenden.
[0021] Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die gegenlaminierte Folie einen Dehnungskoeffizienten
besitzt, der in etwa dem Dehnungskoeffizienten des Folienelements entspricht. Wie
bereits oben zur Verwendung einer Lackschicht als Versiegelungsschicht beschrieben,
wird unter dem Dehnungskoeffizienten einerseits der Längenausdehnungskoeffizient und
andererseits der Elastizitätsmodul verstanden.
[0022] Generell hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Versiegelungsschicht einen Dehnungskoeffizienten
besitzt, der in etwa dem Dehnungskoeffizienten des Folienelements entspricht, insbesondere
wobei der Dehnungskoeffizient einem Längenausdehnungskoeffizienten oder einen Elastizitätsmodul
entspricht.
[0023] Dabei hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Versiegelungsschicht einen Längenausdehnungskoeffizienten
besitzt, der um nicht mehr als 10%, vorzugsweise nicht mehr als 5%, von einem Längenausdehnungskoeffizienten
des Folienelements abweicht. Bei einer Temperaturänderung erfährt somit die Versiegelungsschicht
in etwa die gleiche Längenänderung wie das Folienelement, so dass keine oder im wesentlichen
keine Verwölbung im Bereich der fensterförmigen Durchbrechung des Trägers auftritt.
Dies erweist sich insbesondere beim Stapeln von beispielsweise Banknoten oder einer
Weiterverarbeitung des Trägers in einem automatisierten Verfahren als besonders vorteilhaft,
bei dem eine plane Oberfläche erforderlich ist, beispielsweise beim Bedrucken, Prägen
oder ähnlichem.
[0024] Bevorzugt ist es weiterhin, wenn die Versiegelungsschicht einen Elastizitätsmodul
aufweist, der um nicht mehr als 10%, vorzugsweise nicht mehr als 5%, von dem Elastizitätsmodul
des Folienelements abweicht. Eine derartige Ausbildung von Folienelement und Versiegelungsschicht
ermöglicht eine optimale Handhabung des fertiggestellten Sicherheits- oder Wertdokuments.
Banknoten werden üblicherweise auch im Bereich der fensterförmigen Durchbrechungen
mechanisch beansprucht, beispielsweise durch Falten. Dies kann bei einer mangelhaften
Anpassung des Elastizitätsmoduls der Versiegelungsschicht an den Elastizitätsmodul
des Folienelements zu bleibenden Verwölbungen führen, die einerseits eine optische
Beeinträchtigung der Banknote zur Folge haben und andererseits in Geldautomaten zu
technischen Störungen führen können.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme
der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Wertdokuments.
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Darstellung eines Schnittes durch das Wertdokument nach Fig.
1.
- Fig. 3
- zeigt eine Detailansicht eines Folienelements, das bei dem Wertdokument nach Fig.
2 Verwendung findet.
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Schnittes durch ein erfindungsgemäßes Wertdokument
gemäss eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung.
- Fig. 5
- zeigt eine schematische Darstellung eines Schnittes durch ein erfindungsgemäßes Wertdokument
für ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0026] Das in Fig. 1 gezeigte Wertdokument stellt eine Banknote dar. Es ist jedoch auch
möglich, dass dieses Wertdokument ein Scheck, ein Reisescheck, ein Aktien- oder Software-Zertifikat,
ein Sicherheitsdokument, beispielsweise einen Ausweis oder dergleichen, darstellt.
[0027] Das Wertdokument nach Fig. 1 weist einen Träger 1 aus einem Papiermaterial auf. Bei
dem Papiermaterial handelt es sich vorzugsweise um eine für Banknoten verwendete Papierqualität,
die in bekannter Weise mit Wasserzeichen, speziellen Aufdrucken und sonstigen Sicherheitselementen
versehen sein kann. Derartige weitere Sicherheitselemente bestehen beispielsweise
aus einem Stahltiefdruck, aus einem Mikrodruck oder einem reflektiven Sicherheitsmerkmal,
beispielsweise einem Hologramm oder einem Farbwechselelement.
[0028] Der Träger 1 aus einem Papiermaterial besitzt vorzugsweise eine Dicke von etwa 100
µm. Der Träger 1 ist normalerweise bei Herstellung des Wertdokuments Teil einer Papierbahn
oder eines Papierbogens, aus dem nach Fertigstellung Wertdokumente gemäß Fig. 1 geschnitten
werden.
[0029] Wie in Fig. 1 gezeigt, weist der Träger 1 mehrere fensterartige Durchbrechungen 31
bis 36 auf. Diese fensterartigen Durchbrechungen können in beliebiger Anordnung und
Formgebung im Bereich eines Folienelements 2 angeordnet sein. Die Durchbrechungen
31 bis 36 werden hierbei vor Aufbringen des Folienelements 2 in dem Papierbogen mittels
eines Stanz- oder Schneidvorganges erzeugt, vorzugsweise mittels üblicher Stanzverfahren,
mittels Laser- oder Wasserstrahl-Schneidens. Vor Aufbringen des Folienelements 2 ist
es aber auch möglich, in dem Bereich der Oberfläche 2, auf den das Folienelement 2
aufgebracht werden soll, mittels einer Präge- oder Stanzwalze eine Vertiefung auszuformen,
in welche das Folienelement sodann eingelegt wird. Durch das Anbringen einer derartigen
Vertiefung lässt sich die Dicke des Wertdokuments 1 reduzieren, es erfolgt eine Glättung
des Papiermaterials und das spätere Ablösen des Folienelements wird erschwert.
[0030] Das Folienelement 2 hat vorzugsweise streifen- oder fadenförmige Form, vorzugsweise
mit einer Streifenbreite im Bereich von 4 bis 30 mm. Vorzugsweise erstreckt sich das
Folienelement 2 hierbei quer über die gesamte Breite oder Länge des Trägers 1, wodurch
das Aufbringen des Folienelements 2 aus produktionstechnischer Sicht vereinfacht wird.
[0031] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Teilbereich des in Fig. 1 gezeigten Wertdokuments
im Bereich der Durchbrechungen 35. Fig. 2 zeigt den Träger 1, das Folienelement 2
mit einer Dekorlage 22 und einem Trägerfilm 21 sowie eine Versiegelungsschicht 4,
die sich über den Bereich der Ausnehmung 35 erstreckt.
[0032] Wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, ist die fensterartige Durchbrechung 35 mittels
des Folienelements 2 verschlossen, wobei das Folienelement 2 auf der Oberfläche des
Trägers 1 vollflächig mittels einer Klebeschicht so befestigt ist, dass das Folienelement
fest auf der Oberfläche des Trägers fixiert ist und die fensterartigen Durchbrechungen
31 bis 36 allseits überragt, so dass rund um die Durchbrechungen 31 bis 36 das Folienelement
2 fest an der Oberfläche des Trägers 1 haftet. Wie in Fig. 2 gezeigt, wird das Folienelement
2 hierbei vorzugsweise unter Hitze und Druck, beispielsweise mittels einer speziellen
Prägewalze, auf dem Papiermaterial des Trägers 1 fixiert, indem durch die Hitze und
den Druck die Klebeschicht aktiviert wird. Durch den ausgeübten Druck wird gleichzeitig
im Bereich des Folienelements eine Vertiefung geschaffen, so dass die bereits oben
geschilderten Vorteile erzielt werden. Es ist jedoch auch möglich, dass das Folienelement
2 mittels eines Kaltprägevorgangs auf dem Papiermaterial aufgebracht wird und es sich
bei der Klebeschicht beispielsweise um einen mittels UV-Strahlung aushärtbaren Kleber
oder einen kalthärtenden, druckempfindlichen Kleber handelt.
[0033] Der Aufbau des Folienelements 2 wird nun beispielhaft anhand von Fig. 3 erläutert:
Fig. 3 zeigt das Folienelement 2 mit einem transparenten Trägerfilm 21 und der Dekorlage
22.
[0034] Der Trägerfilm 21 besteht aus einer PET- oder BOPP-Folie einer Schichtdicke von 10
bis 50 µm. Die Funktion des Trägerfilms 21 besteht hierbei darin, für die notwendige
Stabilität für die Überbrückung der Durchbrechungen 31 bis 36 zu sorgen, so dass die
vorzugsweise zu wählende Dicke der Trägerfolie 21 im wesentlichen von der Breite der
Durchbrechungen 31 bis 36 bestimmt wird. Bei geeigneter Wahl der Schichten der Dekorlage
22 und der Versiegelungsschicht 4 ist es hierbei jedoch auch möglich, dass der Verbund
dieser Schichten bereits über die notwendige mechanische Stabilität verfügt, so dass
auf den Trägerfilm 21 verzichtet werden kann.
[0035] Die Dekorlage 22 weist in dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Haftvermittlerschicht
23, eine erste Lackschicht 24, eine optische Trennschicht 25 und eine Klebeschicht
26 auf.
[0036] Die Haftvermittlerschicht 23 hat eine Stärke im Bereich von 0,2 bis 2 µm und wird
auf den Trägerfilm 21 mittels eines Druckverfahrens aufgebracht. Unter Umständen kann
auf die Haftvermittlerschicht 23 auch verzichtet werden, falls bereits eine ausreichende
Haftung zwischen dem Trägerfilm 21 und der ersten Lackschicht 24 erreicht wird oder
falls auf den Trägerfilm 21 verzichtet wird.
[0037] Bei der ersten Lackschicht 24 handelt es sich um eine Replizierlackschicht bestehend
aus einem thermoplastischen oder vernetzten Polymer, in das mittels eines Replizierwerkzeuges
unter Einwirkung von Hitze und Druck eine diffraktive Struktur 27 repliziert wird.
[0038] Beispielsweise kann als Lack für die erste Lackschicht 24 ein Lack folgender Zusammensetzung
verwendet werden, der ganzflächig mit einem Flächengewicht von etwa 2,2 g/m
2 nach Trocknung aufgebracht wird:
| Zusammensetzung: |
Gewichtsanteile: |
| hochmolekulares PMMA-Harz |
2000 |
| Silikonalkyd ölfrei |
300 |
| nichtionisches Netzmittel |
50 |
| Niedrigviskose Nitrocellulose |
750 |
| Methylethylketon |
4200 |
| Toluol |
2000 |
| Diacetonalkohol |
2500 |
[0039] Nach Trocknen des Lacks, beispielsweise in einem Trockenkanal bei einer Temperatur
von 100 bis 120 °C, wird die diffraktive Struktur 27 mittels einer Prägematrize eingeprägt.
[0040] Anschließend wird die optische Trennschicht 25 auf die erste Lackschicht 24 aufgebracht.
Bei der optischen Trennschicht 24 kann es sich hierbei um ein transparentes Material
handeln, das sich in seinem Brechungsindex deutlich von dem Brechungsindex der Lackschicht
24 unterscheidet, so dass die diffraktive Struktur 27 ein transparentes Sicherheitsmerkmal
bereitstellt. Weiter ist es möglich, als optische Trennschicht 25 eine Metallschicht
vollflächig oder partiell auf die erste Lackschicht 24 aufzubringen.
[0041] Als Material für eine derartige Metallschicht kann beispielsweise Aluminium, Chrom,
Gold oder Silber oder eine Legierung dieser Materialien, verwendet werden. Die Metallisierung
wird hierbei vorzugsweise mittels Bedampfen oder Sputtern auf die erste Lackschicht
24 aufgebracht. Anstelle einer Metallisierung ist es auch möglich, eine HRI- oder
LRI-Schicht (HRI = High Refraction Index; LRI = Low Refraction Index) vollflächig
oder partiell auf die erste Lackschicht 24 aufzubringen.
[0042] Die HRI- oder LRI-Schicht besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Dielektrikum,
z.B. TiO
2 oder ZnS (für HRI) oder MgF
2 (für LRI).
[0043] Die diffraktive Struktur 27 generiert im Bereich der Durchbrechung 35 ein transmissives,
beugungsoptisch wirkendes Sicherheitselement, beispielsweise ein Hologramm oder Kinegramm.
Es ist hierbei auch möglich, anstelle des oben beschriebenen Sicherheitsmerkmals oder
zusätzlich zu diesem Sicherheitsmerkmal in dem Bereich der Durchbrechung 35 ein oder
mehrere der folgenden Sicherheitsmerkmale in der Dekorlage 22 zu implementieren:
Im Bereich der Durchbrechung 35 kann ein Dünnfilmschicht-System oder eine Farbschicht
mit Dünnfilmschicht-Pigmenten oder einem cholesterischen Flüssigkristall-Material
vorgesehen sein, die einen blickwinkelabhängigen Farbverschiebungseffekt generieren
und so dem Betrachter als Sicherheitsmerkmal ein Farbwechselelement zur Verfügung
stellen. Ein derartiges Dünnfilmschicht-System besteht beispielsweise aus einem Schichtverbund
mit einer Absorptionsschicht, einer λ/2-Schicht als Distanzschicht und einer Schicht,
deren Brechungsindex sich von dem Brechungsindex der Distanzschicht unterscheidet.
Es ist jedoch auch möglich, ein derartiges Dünnfilmschicht-System aus einer Abfolge
von hoch- und niedrigbrechenden Schichten aufzubauen, beispielsweise aus drei bis
neun oder zwei bis zehn solcher Schichten. Je höher die Anzahl der Schichten ist,
um so schärfer lässt sich die Wellenlänge für den Farbwechseleffekt einstellen. Beispiele
üblicher Schichtdicken der einzelnen Schichten derartiger Dünnfilmschicht-Systeme
und Beispiele von Materialien, die für die Schichten eines derartigen Dünnfilmschicht-Systems
prinzipiell verwendbar sind, werden beispielsweise in WO 01/03945, Seite 5/ Zeile 30 bis Seite 8/ Zeile 5, offenbart.
Die Dekorlage 22 kann im Bereich der Durchbrechung 35 weiter eine Polarisationsschicht
aufweisen, die beispielsweise aus einer Schicht von orientierten und vernetzten Flüssigkristall-Polymeren
besteht. Hierdurch wird ein weiteres Sicherheitsmerkmal in dem Bereich der Durchbrechung
35 bereitgestellt.
Die Dekorlage 22 kann weiter ein oder mehrere Farbschichten aufweisen, die lumineszierende,
insbesondere UV- oder IR-fluoreszierende Pigmente aufweisen, die beispielsweise in
musterförmiger Form angeordnet sind und als weiteres Sicherheitsmerkmal dienen können.
Die Dekorlage 22 kann weiter ein oder mehrere Farbschichten mit einem Sicherheitsaufdruck,
beispielsweise einer Mikroschrift, aufweisen oder ein oder mehrere musterförmig demetallisierte
Schichten aufweisen, die ein weiteres Sicherheitsmerkmal in dem Bereich der Durchbrechung
35 bilden.
Es ist hierbei möglich, beliebige Kombinationen der oben beschriebenen Sicherheitsmerkmale
in dem Bereich der Durchbrechung 35 in der Dekorlage 22 zu implementieren.
Die Kleberschicht 26 besitzt eine Dicke im Bereich von 5 bis 6 µm und besteht aus
einem thermisch aktivierbaren Kleber. Beispielsweise ist für die Kleberschicht 26
ein Kleber mit folgender Zusammensetzung verwendbar:
| Zusammensetzung: |
|
Gewichtsanteile: |
| Toluol |
|
2000 g |
| Aceton |
|
2100 g |
| Hochmolekulares Ethylmethacrylat |
TG 60 °C |
300 g |
| Methacrylatcopolymer |
TG 40 - 80 °C |
700 g |
| Thermoplastisches Polyvinylacetat |
TG 80 - 83 °C |
200 g |
| Ethanol |
|
2100 g |
| Hochdisperse Kieselsäure |
|
100 g |
[0044] Dieser Kleber wird beispielsweise mit einem Linienraster mit 60 L/cm und einem Auftragegewicht
von 5-6 g/m
2 auf die darunter liegende Schicht der Dekorlage 22 aufgetragen.
[0045] Auf die dem Folienelement 2 gegenüberliegende Seite des Trägers 1 wird in dem Bereich
des Folienelements 2 nach der Fixierung des Folienelements 2 eine Versiegelungsschicht
4 mittels eines Druckverfahrens aufgebracht.
[0046] Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass die Versiegelungsschicht 4
[0047] zumindest im Bereich der Durchbrechungen 31 bis 36 des Trägers 1 nach dem Verschließen
dieser Durchbrechungen mittels des Folienelements 2 auf die dem Folienelement 2 gegenüberliegende
Seite des Trägers 1 aufgebracht wird. Durch
[0048] das Aufbringen der Versiegelungsschicht 4 in diesem Bereich werden die Schnittkanten
des Papierträgers 1 gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit versiegelt, die noch
offenliegende Kleberschicht des Folienelements 2 versiegelt sowie die fensterförmigen
Durchbrechungen mechanisch stabilisiert.
[0049] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist es weiter vorteilhaft, die Versiegelungsschicht 4 in einem,
den Bereich des Folienelements 2 leicht überdeckenden Bereich auf der dem Folienelement
2 gegenüberliegenden Seite des Trägers 1 aufzubringen und so im gesamten Bereich des
Folienelements 2 für eine mechanische Stabilisierung sowie eine Versiegelung des Papiermaterials
gegenüber eindringender Feuchtigkeit zu sorgen.
[0050] Die Versiegelungsschicht 4 kann auf den Träger 1 durch Drucken, Giessen, Aufsprühen
oder Aufspritzen aufgebracht werden. Bevorzugt erfolgt das Aufbringen der Versiegelungsschicht
4 mittels eines Siebdruckverfahrens, da sich mittels eines derartigen Verfahrens relativ
dicke Lackschichten mit ausreichender Genauigkeit auf den Träger 1 aufbringen lassen.
Damit die Versiegelungsschicht 4 ein mechanisches Gegenstück zu dem Folienelement
2 bilden kann, ist eine gewisse Schichtstärke der Lackschicht erforderlich. Die Versiegelungsschicht
4 besteht deshalb aus einer Lackschicht einer Dicke von 2 bis 10 µm, deren Dehnungskoeffizient
in etwa dem Dehnungskoeffizient des Folienelements 2 entspricht. Auf diese Weise können
Durchwölbungen im Bereich des Folienelements 2 bei Veränderung der Umgebungsbedingungen
wie Feuchtigkeit und Temperatur oder mechanischer Belastung weitgehend vermieden werden.
[0051] Als Lack zur Bildung der Versiegelungsschicht 4 können prinzipiell lösungsmittelhaltige
2K-Lacke (2K = Zweikomponenten), wässrige Dispersionen und UV-Lacke mit hohem Festkörperanteil
verwendet werden. Als Lack für die Versiegelungsschicht 4 kann hierbei ein transparenter
Lack oder auch ein farbiger Lack verwendet werden. Auch ist es möglich, die Versiegelungsschicht
4 aus verschiedenfarbigen Aufdrucken zusammen zu setzen, die beispielsweise jeweils
im Halbton auslaufen. Weiter sollte es sich bei dem für die Versiegelungsschicht 4
verwendeten Lack um einen überdruckbaren Lack handeln, d.h. um einen Lack der nicht
zu stark vernetzt ist, so dass Druckfarbe an ihm haften kann. Als Lack für die Versiegelungsschicht
4 wird so beispielsweise ein Lack der folgenden Zusammensetzung verwendet:
| Zusammensetzung: |
|
Gewichtsanteile: |
| Cyclohexanon |
|
2800 g |
| Xylol |
|
1400 g |
| Ethylen-Vinylacetat Copolymer |
TG 65 - 70 °C |
100 g |
| PVC-Copolymer |
TG 75 - 80 °C |
500 g |
| PMMA |
TG 115 °C |
500 g |
| Hochdisperse Kieselsäure |
|
50 g |
| Entschäumer auf Silikonbasis |
|
15 g |
[0052] Dieser Lack wird mittels eines Flachsiebs 77 T beschichtet mit Direktemulsion auf
die Trägerschicht 1 in dem oben bezeichneten Dickenbereich von 2 bis 10 µm und einem
Auftragegewicht aufgedruckt, mittels dem eine Schichtdicke in dem oben bezeichneten
Schichtdickenbereich erzielbar ist.
[0053] Nach dem Aushärten bzw. Vernetzen des Lackes der Versiegelungsschicht 4 wird die
Versiegelungsschicht 4 und/oder das Folienelement 2 zumindest bereichsweise überdruckt,
wodurch ein weiterer Sicherheitszuwachs erzielt wird. Die Überdruckung erfolgt hierbei
vorzugsweise mittels Stahlstich.
[0054] Anhand der Figuren 4 und 5 werden nun weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert, bei denen die Versiegelungsschicht 4 von einer gegenlaminierten Folie gebildet
wird.
[0055] Fig. 4 zeigt den Träger 1, das Folienelement 2 mit dem Trägerfilm 21 und der Dekorlage
22, die Durchbrechung 35 und eine Versiegelungsschicht 5, die von einer gegenlaminierten
Folie bestehend aus einem Trägerfilm 52 und einer Kleberschicht 51 besteht.
[0056] Der Träger 1 und das Folienelement 2 sind wie nach den Figuren 1 bis 3 beschrieben
ausgeformt.
[0057] Die Kleberschicht 51 besteht aus einem durch Druck oder Hitze aktivierbaren Kleber
oder auch aus einem UV-härtbaren Kleber. Beispielsweise wird die Kleberschicht 51
von dem für die Kleberschicht 26 des Folienelements 2 nach Fig. 3 verwendeten Kleber
gebildet.
[0058] Die Folie 5 wird vorzugsweise nach Art einer Heiss- oder Kaltprägefolie vorgefertigt
und sodann unter Einsatz von Druck und Hitze oder unter Einsatz von Druck und UV-Bestrahlung
auf die dem Folienelement 2 gegenüberliegende Seite auflaminiert.
[0059] Bei dem Trägerfilm 5 handelt es sich um eine transparente PET- oder BOPP-Folie einer
Schichtdicke im Bereich von 12 bis 16 µm.
[0060] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird anstelle der Folie 5 eine Folie 6 auf
die dem Folienelement gegenüberliegende Seite des Trägers 1 aufgebracht. Die Folie
6 besteht aus einer Kleberschicht 61 und einer Schutzlackschicht 62, die vorzugsweise
eine Dicke im Bereich von 2 bis 12 µm besitzt. Die Folie 6 wird vorzugsweise als Teil
einer Übertragungslage einer Kalt- oder Heissprägefolie auf den Träger 1 aufgebracht.
Als Kleber für die Kleberschicht 61 können die für die Kleberschicht 26 des Folienelements
2 verwendeten Kleber eingesetzt werden.
[0061] Die Schutzlackschicht 62 ist transparent und kann etwa wie folgt zusammengesetzt
sein:
| Zusammensetzung: |
Gewichtsanteile: |
| Methylethylketon |
300 |
| Ethylacetat |
170 |
| Cylohexanon |
100 |
| Hydroxyfunktionelles Acrylat (60 % in Xylol/EPA, OH-Zahl 140) |
200 |
| Cellulosenitrat (niedrigviskos, 65 % in Alkohol) |
80 |
| Aromatisches Isocyanat (50 % in Ethylacetat, NCO-Gehalt 8 %) |
150 |
[0062] Es ist hierbei auch möglich, dass auf dem Trägerfilm 62 der Folie 5 oder auf der
Schutzlackschicht 62 der Folie 6 weiter eine Haftvermittlerschicht aufgebracht ist,
die ein späteres Überdrucken der Versiegelungsschicht erleichtert.
1. Sicherheits- und/oder Wertdokument, insbesondere Banknote, mit einem Träger
(1) aus einem Papiermaterial und einem insbesondere streifen- oder fadenförmigen Folienelement
(2), das ein oder mehrere optische Sicherheitsmerkmale aufweist, wobei der Träger
(1) ein oder mehrere fensterförmige Durchbrechungen (31, 32, 33, 34, 35, 36) aufweist,
die mittels des Folienelements (2), das die Durchbrechungen (31 bis 36) allseitig
überragt, verschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf die dem Folienelement (2) gegenüberliegende Seite des Trägers (1) aus einem Papiermaterial
eine die Fläche des Folienelements zumindest im Bereich der Durchbrechungen (31 bis
36) bedeckende Versiegelungsschicht (4, 5, 6) aufgebracht ist, wobei die Versiegelungsschicht
aus einer im Register gegenlaminierten Folie (5, 6) besteht.
2. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4, 5, 6) die Fläche des Folienelements (2) zumindest zu
80 % bedeckt.
3. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fläche der Versiegelungsschicht (4) 100 bis 120 % der Fläche des Folienelements
(2) besitzt.
4. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4, 5, 6) transparent ist.
5. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4, 5, 6) und/oder das Folienelement (2) zumindest bereichsweise
mit einem Aufdruck überdruckt ist/sind.
6. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht aus einer im Register gegenlaminierten Kalt- oder Heißprägefolie
besteht.
7. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gegenlaminierte Folie (6) eine Klebeschicht (61) und eine Lackschicht (62) aufweist.
8. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gegenlaminierte Folie (5) eine Klebeschicht (51) und einen Folienkörper (52),
insbesondere bestehend aus einer PET-Folie einer Dicke von 12 bis 16 µm, aufweist.
9. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gegenlaminierte Folie (5, 6) einen Dehnungskoeffizienten besitzt, der in etwa
dem Dehnungskoeffizienten des Folienelements (2) entspricht.
10. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4) einen Dehnungskoeffizienten besitzt, der in etwa dem
Dehnungskoeffizienten des Folienelements (2) entspricht, insbesondere der Längenausdehnungskoeffizienten
und/oder das Elastizitätsmodul des Folienelements (2) in etwa dem der Versiegelungsschicht
(4) entspricht.
11. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4) einen Längenausdehnungskoeffizienten besitzt, der um
nicht mehr als 10%, vorzugsweise nicht mehr als 5%, von einem Längenausdehnungskoeffizienten
des Folienelements (2) abweicht.
12. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelungsschicht (4) einen Elastizitätsmodul aufweist, der um nicht mehr
als 10%, vorzugsweise nicht mehr als 5%, von dem Elastizitätsmodul des Folienelements
(2) abweicht.