[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf
integrierten Kühlmittelmantel und mit mindestens einem an den Zylinderkopf angrenzenden
Bauteil für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Zylindern, bei dem
- jeder Zylinder mindestens zwei Auslaßöffnungen zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder
aufweist,
- sich an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung anschließt, und
- die Abgasleitungen unter Ausbildung eines Abgaskrümmers zu einer Gesamtabgasleitung
zusammenführen, wobei der Abgaskrümmer zumindest teilweise im Zylinderkopf integriert
ist.
Brennkraftmaschinen verfügen über einen Zylinderblock und einen Zylinderkopf, die
zur Ausbildung der einzelnen Zylinder d.h. Brennräume miteinander verbunden werden.
An den Zylinderkopf und/oder den Zylinderblock grenzen eine Vielzahl von Bauteilen
d. h. Aggregate an, die eine für den Betrieb der Brennkraftmaschine erforderlichen
Aufgabe wahrnehmen.
Der Zylinderblock weist zur Aufnahme der Kolben bzw. der Zylinderrohre eine entsprechende
Anzahl an Zylinderbohrungen auf. Die Kolben werden axial beweglich in den Zylinderrohren
geführt und bilden zusammen mit den Zylinderrohren und dem Zylinderkopf die Brennräume
der Brennkraftmaschine aus.
Der Zylinderkopf dient häufig auch zur Aufnahme des Ventiltriebs. Um den Ladungswechsel
zu steuern, benötigt eine Brennkraftmaschine Steuerorgane und Betätigungseinrichtungen
zur Betätigung dieser Steuerorgane. Im Rahmen des Ladungswechsels erfolgt das Ausschieben
der Verbrennungsgase über die Auslaßöffnungen und das Füllen des Brennraums d.h. das
Ansaugen des Frischgemisches bzw. der Frischluft über die Einlaßöffnungen. Zur Steuerung
des Ladungswechsels werden bei Viertaktmotoren nahezu ausschließlich Hubventile als
Steuerorgane verwendet, die während des Betriebs der Brennkraftmaschine eine oszillierende
Hubbewegung ausführen und auf diese Weise die Ein- und Auslaßöffnungen freigeben und
verschließen. Der für die Bewegung der Ventile erforderliche Ventilbetätigungsmechanismus
einschließlich der Ventile selbst wird als Ventiltrieb bezeichnet.
Es ist die Aufgabe des Ventiltriebs, die Einlaß- und Auslaßöffnungen der Brennkammer
rechtzeitig freizugeben bzw. zu schließen, wobei eine schnelle Freigabe möglichst
großer Strömungsquerschnitte angestrebt wird, um die Drosselverluste in den ein- bzw.
ausströmenden Gasströmungen gering zu halten und eine möglichst gute Füllung des Brennraumes
mit Frischgemisch bzw. ein effektives d. h. vollständiges Abführen der Abgase zu gewährleisten.
Nach dem Stand der Technik werden daher auch zunehmend zwei oder mehr Einlaß- bzw.
Auslaßöffnungen vorgesehen, wie auch bei dem Zylinderkopf, der Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist.
Die Einlaßkanäle, die zu den Einlaßöffnungen führen, und die Auslaßkanäle bzw. Abgasleitungen,
die sich an die Auslaßöffnungen anschließen, sind nach dem Stand der Technik zumindest
teilweise im Zylinderkopf integriert. Die Abgasleitungen der mindestens zwei Auslaßöffnungen
eines einzelnen Zylinders werden dabei häufig - innerhalb des Zylinderkopfes - zu
einer dem Zylinder zugehörigen Teilabgasleitung zusammengeführt, wobei diese Teilabgasleitungen
dann außerhalb des Zylinders zu einer einzelnen Gesamtabgasleitung zusammengeführt
werden. Die Zusammenführung der Abgasleitungen bis hin zu der Gesamtabgasleitung wird
im allgemein und im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Abgaskrümmer bzw. Krümmer
bezeichnet.
Stromabwärts des Krümmers werden die Abgase dann gegebenenfalls der Turbine eines
Abgasturboladers und/oder einem oder mehreren Abgasnachbehandlungssystemen zugeführt.
Darüber hinaus werden Brennkraftmaschinen zunehmend mit einer Abgasrückführung ausgestattet,
wobei die Leitung zur Rückführung des Abgases d. h. die Rückführleitung in der Regel
von der Gesamtabgasleitung abzweigt und zwar stromabwärts oder stromaufwärts eines
in der Gesamtabgasleitung vorgesehenen Abgasnachbehandlungssystems bzw. stromabwärts
oder stromaufwärts einer Turbine eines Abgasturboladers.
Die Abgasrückführung d. h. die Rückführung von Verbrennungsgasen von der Abgasseite
auf die Ansaugseite der Brennkraftmaschine ist eine Maßnahme, um zukünftige Grenzwerte
für Schadstoffemissionen einzuhalten, insbesondere die Grenzwerte für Stickoxidemissionen.
Da die Bildung der Stickoxide nicht nur einen Luftüberschuß, sondern auch hohe Temperaturen
erfordert, besteht ein Konzept zur Senkung der Stickoxidemissionen darin, Verbrennungsprozesse
bzw. -verfahren mit niedrigeren Verbrennungstemperaturen zu entwickeln, wobei die
Abgasrückführung ein Mittel ist zur Senkung der Temperaturen.
Mit zunehmender Abgasrückführrate können die Stickoxidemissionen deutlich gesenkt
werden. Die Abgasrückführrate xAGR bestimmt sich dabei wie folgt:

wobei mAGR die Masse an zurückgeführtem Abgas und mFrischiuft die zugeführte und gegebenenfalls komprimierte Frischluft bzw. Ladeluft bezeichnet.
Die Abgasrückführung eignet sich auch zur Reduzierung der Emissionen an unverbrannten
Kohlenwasserstoffen im Teillastbereich.
Um eine deutliche Senkung der Stickoxidemissionen zu erreichen, sind hohe Abgasrückführraten
erforderlich, die in der Größenordnung von xAGR ≈ 50% bis 70% liegen können.
Wird das Abgas stromabwärts des Abgaskrümmers außerhalb des Zylinderkopfes abgezweigt,
ist die Abgriffsstelle zur Abgasrückführung außerhalb des Zylinderkopfes angeordnet.
Die Rückführleitung muß dabei mit der Gesamtabgasleitung verbunden werden, beispielsweise
mittels einer Flanschverbindung. Die Verbindungsstelle ist zum einen eine potentielle
Leckagestelle für das unerwünschte Austreten von Abgasen, was hohe Anforderungen an
die Dichtung impliziert. Zum anderen ist diese Verbindung durch die heißen Abgase
thermisch hochbelastet, so dass an die Ausführung der Verbindung hohe Anforderungen
gestellt werden. Ist die Gesamtabgasleitung aus hochtemperaturfestem Werkstoff gefertigt,
muß die Verbindung ebenfalls aus kostenintensivem und schwer zu bearbeitendem Material
hergestellt werden.
Der Stand der Technik umfaßt aber auch Konzepte, bei denen die Abgriffsstelle zur
Abgasrückführung im Zylinderkopf integriert ist. Die in den Zylinderkopf integrierte
Abgriffsstelle ermöglicht die einteilige Ausbildung von Krümmer und Rückführleitung
d. h. die Vermeidung der Ausbildung und damit der Abdichtung einer kraftschlüssigen
Verbindungsstelle. Des weiteren führt die Integration der Abgriffsstelle zu einer
Verringerung der Anzahl an Bauteilen und zu einer kompakteren Bauweise. Letzteres
unterstützt auch das Bemühen, im Motorraum ein möglichst dichtes Packaging der Antriebseinheit
zu erzielen.
Einen Zylinderkopf mit einer im Zylinderkopf integrierten Abgriffstelle zur Abgasrückführung
beschreibt beispielsweise die GB 2 370 073 A. Die Rückführleitung zweigt von einer Teilabgasleitung eines Zylinders mit zwei Auslaßöffnungen
ab, wobei das erste Teilstück der Rückführleitung gegen die Strömungsrichtung des
Abgases in der zur Abzweigung genutzten Teilabgasleitung angestellt ist, also ein
Einströmen von Abgas aus dem zugehörigen Zylinder erschwert.
Zur Ausbildung dieses Teilstücks muß zudem ein spezieller Gußkern vorgesehen werden,
da gemäß der GB 2 370 073 A die gesamte Rückführleitung innerhalb des Zylinderkopfes verläuft und dieses Teilstück
auf andere Weise nicht ausgebildet werden kann, was die Herstellung erschwert. Um
die Rückführleitung vollständig im Zylinderkopf integrieren zu können, muß der Zylinderkopf
zudem die notwendige Materialsubstanz aufweisen, was in der Regel zu einer Gewichtszunahme
führt. Andererseits führt die vollständige Integration der Rückführleitung zu einem
vergleichsweise kleinen Volumen der Rückführleitung und damit zu einem guten Ansprechverhalten
der AGR.
Vor dem Hintergrund des oben Gesagten ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Zylinderkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, der mit
einer im Zylinderkopf integrierten Abgriffsstelle zur Abgasrückführung ausgestattet
ist und der insbesondere eine kompakte Bauweise bei vergleichsweise geringen Herstellungskosten
aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Zylinderkopf mit einem zumindest teilweise im
Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel und mit mindestens einem an den Zylinderkopf
angrenzenden Bauteil für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Zylindern, bei
dem
- jeder Zylinder mindestens zwei Auslaßöffnungen zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder
aufweist,
- sich an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung anschließt, und
- die Abgasleitungen unter Ausbildung eines Abgaskrümmers zu einer Gesamtabgasleitung
zusammenführen, wobei der Abgaskrümmer zumindest teilweise im Zylinderkopf integriert
ist,
und der dadurch gekennzeichnet ist, dass
- eine Leitung zur Rückführung von Abgas vorgesehen ist, die von dem Abgaskrümmer innerhalb
des Zylinderkopfes abzweigt und durch den Zylinderkopf und das mindestens eine an
den Zylinderkopf angrenzende Bauteil führt.
Der erfindungsgemäße Zylinderkopf verfügt wie der in der GB 2 370 073 A beschriebene Zylinderkopf über eine im Zylinderkopf integrierte Abgriffsstelle zur
Abgasrückführung und damit folglich auch über sämtliche Vorteile, die aus einer derartig
ausgebildeten und angeordneten Abgriffstelle resultieren. Insbesondere gestattet die
Verwendung des erfindungsgemäßen Zylinderkopfes eine kompakte Bauweise der Brennkraftmaschine,
die Verringerung der erforderlichen Bauteile und die Vermeidung eines Abgasleckagestroms.
Der erfindungsgemäße Streckenverlauf der Rückführleitung führt auch zu einem guten
Ansprechverhalten der AGR, da eine vergleichsweise kurze Rückführleitung realisiert
werden kann.
Im Gegensatz zu dem Zylinderkopf gemäß der GB 2 370 073 A verläuft aber nicht die gesamte Rückführleitung im Zylinderkopf. Vielmehr führt die
Rückführleitung nur teilweise durch den Zylinderkopf, zusätzlich aber auch durch mindestens
ein an den Zylinderkopf angrenzendes Bauteil hindurch.
Als an den Zylinderkopf angrenzendes Bauteil wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
jedes Bauteil angesehen, welches abstandslos oder indirekt - beispielsweise nur durch
eine Dichtung getrennt - an den Zylinderkopf angrenzt d. h. anschließt, mit dem Zylinderkopf
verbunden ist und dem bereits - neben der erfindungsgemäßen Aufnahme der Rückführleitung
- mindestens eine weitere Funktion d. h. Aufgabe hinsichtlich des Betriebs der Brennkraftmaschine
zukommt. Insofern wird erfindungsgemäß nicht ein zusätzliches Bauteil erforderlich
und an den Zylinderkopf angeschlossen, nur um die Rückführleitung in diesem zu integrieren,
sondern ein bereits vorhandenes und bereits für den Betrieb der Brennkraftmaschine
erforderliches Bauteil zur teilweisen Aufnahme der Rückführleitung genutzt.
[0002] Somit entfallen auch sämtliche Nachteile, die mit einer vollständigen Integration
der gesamten Rückführleitung in den Zylinderkopf verbunden sind, beispielsweise die
Gewichtszunahme der Antriebseinheit infolge des Erfordernisses eines voluminöseren
und schwereren Zylinderkopfes. Insbesondere können auch die Kosten gesenkt werden.
Während bei der vollständigen Integration der Rückführleitung in den Zylinderkopf
die Herstellungskosten - aus den bereits oben genannten Gründen - hoch sind, verursacht
die erfindungsgemäße Vorgehensweise d. h. die teilweise Integration der Rückführleitung
in ein angrenzendes Bauteil nur geringe oder keine Mehrkosten. Dies ist auch dadurch
begründet, dass es sich bei einem an den Zylinderkopf angrenzenden Bauteil häufig
um ein Druckgußteil handelt, in das ohne weiteres eine zusätzliche Leitung eingebracht
werden kann.
[0003] Mit dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf wird somit die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe gelöst, nämlich einen Zylinderkopf mit integrierter Abgriffsstelle zur Abgasrückführung
bereitzustellen, der eine kompakte Bauweise bei gleichzeitig niedrigen Herstellungskosten
aufweist.
[0004] Dadurch, dass die Rückführleitung erfindungsgemäß durch ein angrenzendes Bauteil
hindurchgeführt wird, muß die Rückführleitung prinzipbedingt und im Gegensatz zu dem
in der
GB 2 370 073 A beschriebenen Zylinderkopf aus dem Zylinderkopf austreten, was nicht nur die Herstellung
des vom Krümmer abzweigenden und im Zylinderkopf angeordneten Teilstücks der Rückführleitung
erheblich vereinfacht, sondern auch mehr Freiheiten bei der Ausbildung d. h. Gestaltung
dieses Teilstücks der Rückführleitung schafft.
[0005] So kann die Rückführleitung - abhängig vom vorliegenden Einzelfall - teilweise oder
vollständig mittels spanabhebender Fertigungsverfahren in den Zylinderkopf eingebracht
werden.
[0006] Die Rückführleitung kann auch bereits beim Gießen des Zylinderkopfrohlings teilweise
oder vollständig ausgebildet werden, was durch Einbringen eines einfachen, nach außen
offenen und daher leicht entfernbaren Kerns erfolgen kann. Ein Teil der Rückführleitung
kann auch beim Gießen des Zylinderkopfrohlings ausgebildet werden, wobei die vollständige
Rückführleitung erst durch eine Nachbearbeitung ausgebildet wird.
[0007] Grundsätzlich nimmt die Länge der Rückführleitung mit der Integration der Abgriffsstelle
im Zylinderkopf ab, wodurch sich das Volumen der Rückführleitung verkleinert, so dass
sich das Ansprechverhalten der Abgasrückführung verbessert.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Zylinderkopfes werden im Zusammenhang
mit den Unteransprüchen erörtert.
[0009] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen das angrenzende
Bauteil eine Flüssigkeitskühlung aufweist, die vorzugsweise mit dem zumindest teilweise
im Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel kommuniziert. Die im angrenzenden Bauteil
vorgesehene Flüssigkeitskühlung kühlt dabei das durch die Rückführleitung bzw. das
Bauteil hindurchgeführte Abgas.
[0010] Die Absenkung der Temperatur im rückgeführten heißen Abgasstrom steigert die Dichte
der Abgase. Die Temperatur der Zylinderfrischladung, die sich bei der Mischung der
Frischluft mit den rückgeführten Abgasen einstellt, wird folglich auch gesenkt, was
zu einer besseren Füllung des Brennraums mit Frischgemisch beiträgt. Durch die Steigerung
der Dichte wird das Volumen reduziert, was zu einer Abnahme der Strömungsverluste
führt. Zudem wird ein stromabwärts vorgesehenes AGR-Ventil thermisch weniger stark
belastet, so dass gegebenenfalls auf eine Kühlung des AGR-Ventils verzichtet werden
kann bzw. weniger temperaturfeste und damit kostengünstigere Werkstoffe zur Herstellung
des Ventils verwendet werden können.
[0011] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen der Abgaskrümmer
vollständig im Zylinderkopf integriert ist. Diese Ausgestaltung des Krümmers bzw.
des Zylinderkopfes trägt zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe bei,
nämlich eine möglichst kompakte Bauweise des Zylinderkopfes zu realisieren.
[0012] Wird zudem die Turbine eines Abgasturboladers und/oder ein Abgasnachbehandlungssystem
in der Gesamtabgasleitung angeordnet, ergeben sich weitere wesentliche Vorteile.
[0013] Grundsätzlich ist man nämlich bemüht, eine Turbine möglichst nahe am Auslaß der Brennkraftmaschine
anzuordnen, um auf diese Weise die Abgasenthalpie der heißen Abgase optimal nutzen
zu können und ein schnelles Ansprechverhalten des Turboladers zu gewährleisten. Auch
der Weg der heißen Abgase zu den verschiedenen Abgasnachbehandlungssystemen soll möglichst
kurz sein, damit den Abgasen wenig Zeit zur Abkühlung eingeräumt wird und die Abgasnachbehandlungssysteme
möglichst schnell ihre Betriebstemperatur bzw. Anspringtemperatur erreichen, insbesondere
nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine.
[0014] Dies kann erreicht werden, indem man die thermische Trägheit des Teilstücks der Abgasleitung
zwischen Auslaßöffnung am Zylinder und Abgasnachbehandlungssystem bzw. zwischen Auslaßöffnung
am Zylinder und Turbine minimiert, was durch Reduzierung der Masse und der Länge dieses
Teilstückes erreicht werden kann, also auch durch eine vollständige Integration des
Abgaskrümmers in den Zylinderkopf. Die Gesamtwegstrecke der Abgasleitungen des Abgaskrümmers
wird durch die Integration erheblich verkürzt.
[0015] Darüber hinaus verfügt ein Zylinderkopf mit vollständig integriertem Abgaskrümmer
aufgrund der hohen thermischen Belastung über einen vergleichsweise voluminösen Kühlmittelmantel,
der auch für die Kühlung des durch die Rückführleitung hindurchgeführten Abgases genutzt
werden kann - mit den oben bereits genannten Vorteilen.
[0016] Aufgrund der kürzeren Strömungswege beim vollständig integrierten Abgaskrümmer ist
die Rückführleitung für die Abgasströme sämtlicher Zylinder vergleichsweise leicht
erreichbar. Dies führt in vorteilhafter Weise dazu, dass die vom Krümmer abzweigende
Rückführleitung mit dem Abgas sämtlicher Zylinder der Brennkraftmaschine beaufschlagt
werden kann bzw. beaufschlagt wird, was zur Generierung hoher Rückführraten auch erforderlich
ist, da hierzu das Abgas eines einzelnen Zylinder bzw. einer einzelnen Auslaßöffnung
einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine nicht ausreicht.
[0017] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen zunächst die Abgasleitungen
der mindestens zwei Auslaßöffnungen jedes Zylinders zu einer dem Zylinder zugehörigen
Teilabgasleitung zusammenführen, bevor diese Teilabgasleitungen der mindestens zwei
Zylinder zu der Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0018] Vorteilhaft sind dabei wiederum Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die
Leitung zur Rückführung von Abgas von einer Teilabgasleitung abzweigt.
[0019] Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zylinderkopfes grenzt sich insofern von
Konzepten ab, bei denen die Rückführleitung von der Gesamtabgasleitung bzw. einer
Abgasleitung einer einzelnen Auslaßöffnung abzweigt.
[0020] Bei der letztgenannten Variante wäre ein deutlich ausgeprägteres Rückströmen der
aus den anderen Auslaßöffnungen abgeführten Abgasanteile erforderlich, was sich aber
in dieser Weise in der Praxis nicht einstellt bzw. nicht realisieren läßt, so dass
hohe Rückführraten mit einem derartigen Konzept nicht bzw. nur schwer realisiert werden
könnten. Zudem wäre eine starke Pulsation in der Rückführleitung zu beobachten, da
die Rückführleitung im wesentlichen nur mit dem Abgas einer einzelnen Auslaßöffnung
beaufschlagt werden würde.
[0021] Andererseits würde die Entnahme des Abgases aus der Gesamtabgasleitung die Wegstrecke
der in den Zylinderkopf zu integrierenden Rückführleitung deutlich vergrößern bzw.
die Streckenführung dieser Rückführleitung erschweren. Gegebenenfalls würde dies eine
erhebliche Gewichtszunahme des Zylinderkopfes erforderlich machen d. h. verursachen.
[0022] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die im Zylinderkopf
integrierte Leitung zur Rückführung von Abgas geradlinig verläuft. Die geradlinige
Ausbildung dieses Teilstücks der Rückführleitung vereinfacht die Herstellung der Leitung
erheblich. Eine geradlinige Rückführleitung kann beispielsweise in einfacher Weise
mittels Bohren ausgebildet werden.
[0023] Zudem kann ein geradliniger Verlauf dazu dienen, die Länge der Rückführleitung zu
verkürzen und damit das Volumen der Leitung zu verkleinern, was das Ansprechverhalten
der Abgasrückführung verbessert.
[0024] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die im Zylinderkopf
integrierte Leitung zur Rückführung von Abgas im wesentlichen parallel zur Längsachse
des Zylinderkopfes verläuft. Dabei schließt die Rückführleitung in der Regel seitlich
an den Abgaskrümmer an und wird nicht in Richtung Zylinderlängsachse nach oben oder
unten geführt.
[0025] Vorteilhaft ist es, wenn die im Zylinderkopf integrierte Leitung zur Rückführung
von Abgas unter Ausbildung eines trichterförmigen Eintrittsbereichs an den Krümmer
bzw. die Teilabgasleitung anschließt. Bei dieser Ausführungsform nimmt der Durchmesser
der Rückführleitung an der Verbindungsstelle in Richtung Krümmer zu, so dass ein trichterförmiger
Eintrittsbereich ausgebildet wird, der das Einströmen von Abgas unterstützt.
[0026] Vorteilhafterweise werden dabei scharfe Kanten, an denen die Abgasströmung abreißt
oder verwirbelt, vermieden. Aus diesem Grund sind auch Ausführungsformen des Zylinderkopfes
vorteilhaft, bei denen sich die Wandungen der im Zylinderkopf integrierten Rückführleitung
zur Ausbildung des trichterförmigen Eintrittsbereichs wölben, wodurch ein trompetenförmiger
Eintrittsbereich ausgebildet wird. Ein Eintrittsbereich, der sich zum Krümmer hin
aufweitet, führt auch zu einer Verringerung der Pulsation.
[0027] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die Rückführleitung
außenliegend an den Abgaskrümmer anschließt. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft,
weil der Zylinderkopf auf diese Weise nur geringfügig durch das Einbringen d.h. die
Integration der Rückführleitung geschwächt bzw. beeinflußt wird. Insbesondere verkürzt
sich die Länge der Rückführleitung, wodurch auch das Volumen der Leitung verkleinert
wird, was - wie oben bereits ausgeführt - das Ansprechverhalten der Abgasrückführung
verbessert. Eine derartig verlaufende Rückführleitung schränkt zudem die Auslegung
der Zylinderkopfkonstruktion bezüglich anderer Erfordernisse bzw. Funktionen möglichst
wenig ein.
[0028] Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass der Zylinderkopf
ohnehin ein thermisch und mechanisch hoch belastetes Bauteil ist, da dem Zylinderkopf
bereits eine Vielzahl von Aufgaben und Funktionen zukommen. So nimmt der Zylinderkopf
nicht nur den Ventiltrieb - wie oben bereits beschrieben - auf, sondern umfaßt auch
die Bohrungen, in welche die Bolzen zum Verbinden des Zylinderkopfes mit dem Zylinderblock
eingeführt werden. Gegebenenfalls werden im Zylinderkopf zusätzliche Leitungen zur
Entlüftung des Kurbelgehäuses vorgesehen.
[0029] Darüber hinaus verfügt ein Zylinderkopf mit integriertem Abgaskrümmer - wie bereits
erwähnt - aufgrund der hohen thermischen Belastung über einen vergleichsweise voluminösen
Kühlmittelmantel.
[0030] Auch vor diesem Hintergrund ist es somit vorteilhaft, wenn die im Zylinderkopf integrierte
Rückführleitung ein möglichst geringeres Volumen aufweist, was beispielsweise durch
den außenliegenden Anschluß der Rückführleitung an den Abgaskrümmer realisiert werden
kann.
[0031] Aus den gleichen Gründen sind auch bei Brennkraftmaschine mit drei und mehr Zylindern
Ausführungsformen vorteilhaft, bei denen die Rückführleitung im Bereich eines außenliegenden
Zylinders vom Krümmer abzweigt.
[0032] Vorteilhaft sind des weiteren Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen der
im Zylinderkopf integrierte Kühlmittelmantel die Rückführleitung zumindest teilweise
umgibt.
[0033] Auf diese Weise wird das vom Abgaskrümmer abgezweigte, für eine Rückführung vorgesehene
Abgas bereits im Zylinderkopf gekühlt. Die thermische Belastung eines stromabwärts
der Rückführleitung bzw. stromabwärts der Abzweigung vorgesehenen Ventils zur Steuerung
der Rückführrate (AGR-Ventil) nimmt dadurch ab. Bezüglich des AGR-Ventils wird auf
die bereits weiter oben gemachten Ausführungen bezug genommen. Ein gegebenenfalls
vorgesehener zusätzlicher Kühler zur Kühlung des rückgeführten Abgases kann unter
Umständen kleiner dimensioniert werden oder ganz entfallen.
[0034] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die Leitung zur
Rückführung von Abgas aus dem Zylinderkopf austritt und unmittelbar in das mindestens
eine an den Zylinderkopf angrenzende Bauteil eintritt.
[0035] Anders als bei Ausführungsformen, bei denen die Rückführleitung aus dem Zylinderkopf
austritt und stromabwärts beabstandet zum Zylinderkopf wieder in das angrenzende Bauteil
eintritt, bildet der Austritt aus dem Zylinderkopf bei der in Rede stehenden Ausführungsform
gleichzeitig den Eintritt in das angrenzende Bauteil, so dass keine zusätzlichen Leitungsstücke
erforderlich sind.
[0036] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen das mindestens eine
an den Zylinderkopf angrenzende Bauteil ein Kühlmittelgehäuse ist, das dem Zuführen
von Kühlmittel in den im Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel und/oder dem Abführen
von Kühlmittel aus dem im Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel dient, beispielsweise
ein Wasserauslaßgehäuse.
[0037] Vorteilhafterweise werden die die Flüssigkeitskühlung ausbildenden Wandungen des
angrenzenden Bauteils möglichst großflächig ausgebildet, um den Wärmeübergang durch
Konvektion zu erhöhen, was beispielsweise durch die Anordnung von Kühlrippen erfolgen
kann. Gleiches gilt für die Wandungen des in den Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantels.
[0038] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die Leitung zur
Rückführung von Abgas aus dem mindestens einen an den Zylinderkopf angrenzenden Bauteil
austritt. Die Rückführleitung kann stromabwärts des Austritts zu einem zusätzlichen
Kühler geführt werden und von dort oder aber direkt vom Bauteil aus zur Einlaßseite
der Brennkraftmaschine, beispielsweise zu einem auf der Einlaßseite vorgesehenen Sammelbehälter,
genannt Plenum.
[0039] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen in der Leitung zur
Rückführung von Abgas ein Ventil zur Steuerung der Rückführrate vorgesehen ist.
[0040] Vorteilhaft sind dabei sowohl Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen das
Ventil zwischen dem Zylinderkopf und dem mindestens einen an den Zylinderkopf angrenzenden
Bauteil angeordnet ist, als auch Ausführungsformen, bei denen das Ventil in das mindestens
eine an den Zylinderkopf angrenzende Bauteil integriert ist.
[0041] Bei der zuletzt genannten Ausführungsform kann das Ventil entweder in der Weise in
das Bauteil eingebracht werden, dass es zumindest teilweise oder vollständig vom Bauteil
ummantelt wird, oder aber außenliegend an das angrenzende Bauteil anschließen, wobei
eine Verbindung von Bauteil und Ventil mittels Flanschverbindung realisiert werden
kann. Dabei strömt das rückzuführende Abgas vom Bauteil in das AGR-Ventil, durch das
Ventil hindurch und gegebenenfalls nochmals in das Bauteil zurück, in dem es beim
nochmaligen Durchströmen des Bauteils vorzugsweise erneut gekühlt wird.
[0042] Das Ventil kann auch vollständig oder teilweise in den Zylinderkopf integriert werden.
[0043] Vorteilhaft ist die Verwendung eines Zylinderkopfes nach einer der zuvor genannten
Arten insbesondere bei einer aufgeladenen Brennkraftmaschine, da die Abgasrückführung
und die Aufladung häufig kombiniert eingesetzt werden und eine aufgeladene Brennkraftmaschine
thermisch höher belastet ist.
[0044] Aufgrund der Kühlung des Abgaskrümmers und der Rückführleitung im Zylinderkopf kann
auf die Verwendung kostenintensiver wärmebeständiger Werkstoffe verzichtet werden.
Dies ist aufgrund der hohen Abgastemperaturen insbesondere bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen
von Relevanz bzw. Vorteil.
[0045] Zudem ist die Bemessung d. h. Festlegung der Länge der Abgaskanäle bei aufgeladenen
Brennkraftmaschinen hinsichtlich des Verbrennungsprozesses von geringerer Bedeutung
als bei nicht aufgeladenen Brennkraftmaschinen, so dass bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen
die im allgemeinen kurze Länge des zumindest teilweise im Zylinderkopf integrierten
Krümmers keine negativen Auswirkungen auf die Leistung der Brennkraftmaschine hat.
[0046] Vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Zylinderkopfes insbesondere
bei Brennkraftmaschinen, die mittels Abgasturboaufladung aufgeladen werden. Bei diesen
Brennkraftmaschinen wird die Turbine eines Abgasturboladers in der Gesamtabgasleitung
angeordnet, wodurch sich der Abgasdruck stromaufwärts der Turbine und damit auch der
Abgasdruck im Krümmer erhöht, was das Einleiten der Abgasströme in die Rückführleitung
erleichtert bzw. verstärkt, so dass hohe Rückführraten realisiert werden können.
[0047] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren
1 bis 3b näher beschrieben. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- in einer Draufsicht den Gußkern der in einer ersten Ausführungsform des Zylinderkopfes
integrierten Abgasleitungen mitsamt dem Gußkern für die integrierte Rückführleitung,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform des Zylinderkopfes in einer perspektivischen Darstellung
mit Blick auf die Montagestirnseite,
- Fig.3a
- ein an den Zylinderkopf angrenzendes Bauteil in einer perspektivischen Darstellung
mit Blick auf die Montagestirnseite, und
- Fig. 3b
- das in Figur 3a dargestellte Bauteil in einer perspektivischen Darstellung mit Blick
auf die der Montagestirnseite gegenüberliegende Seite des Bauteils.
[0048] Figur 1 zeigt in einer Draufsicht den Gußkern 12 der in einer ersten Ausführungsform
des Zylinderkopfes integrierten Abgasleitungen 4a, 4b, 5a, 5b, 5c, 6, so dass Figur
1 per se das System der im Zylinderkopf integrierten Abgasleitungen 4a, 4b, 5a, 5b,
5c, 6 selbst veranschaulicht bzw. wiedergibt, weshalb die Bezugszeichen für die Abgasleitungen
4a, 4b, 5a, 5b, 5c, 6 eingetragen bzw. verwendet wurden. Dargestellt ist ebenfalls
die im Zylinderkopf vorgesehene d. h. integrierte Leitung 7 zur Rückführung von Abgas
bzw. der zur Ausbildung der Rückführleitung 7 verwendete Gußkern 11.
[0049] Bei dem in Figur 1 dargestellten Gußkern 12 bzw. Abgassystem handelt es sich um die
Abgasleitungen 4a, 4b, 5a, 5b, 5c, 6 eines Zylinderkopfes eines Drei-Zylinder-Reihenmotors.
Jeder der drei Zylinder 1a, 1b, 1c ist mit zwei Auslaßöffnungen 2a, 2b ausgestattet,
wobei sich an jede Auslaßöffnung 2a, 2b eine Abgasleitung 4a, 4b zum Abführen der
Abgase anschließt.
[0050] Die Abgasleitungen 4a, 4b führen unter Ausbildung eines Abgaskrümmers 3 zu einer
Gesamtabgasleitung 6 zusammen. Die Abgasleitungen 4a, 4b jedes Zylinders 1a, 1b, 1c
führen dabei zunächst zu einer dem Zylinder 1a, 1b, 1c zugehörigen Teilabgasleitung
5a, 5b, 5c zusammen, wobei diese Teilabgasleitungen 5a, 5b, 5c anschließend d. h.
stromabwärts in eine gemeinsame Gesamtabgasleitung 6 münden. Das Abgas verläßt den
Zylinderkopf am Austritt 9 der Gesamtabgasleitung 6 aus dem Zylinderkopf.
[0051] In den Zylinderkopf ist eine Leitung 7 zur Rückführung von Abgas integriert. Die
Rückführleitung 7 zweigt von dem im Zylinderkopf integrierten Abgaskrümmer 3 ab, wobei
die Rückführleitung 7 von einer Teilabgasleitung 5a des Krümmers 3 abzweigt und über
einen Austritt 8 aus dem Zylinderkopf verfügt.
[0052] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform zweigt die geradlinig und parallel
zur Zylinderkopflängsachse verlaufende Rückführleitung 7 von der Teilabgasleitung
5a eines außenliegenden Zylinders 1a ab, wobei die Leitung 7 außenliegend an den Abgaskrümmer
3 anschließt.
[0053] Die Rückführleitung 7 schließt unter Ausbildung eines trichterförmigen Eintrittsbereichs
10 an die Teilabgasleitung 5a an. Dabei nimmt der Durchmesser der Rückführleitung
7 an der Verbindungsstelle in Richtung Teilabgasleitung 5a zu. Das Einströmen von
Abgas wird dadurch vereinfacht und zwar sowohl das Einströmen aus dem Zylinder 1a,
von dessen Teilabgasleitung 5a die Rückführleitung 7 abzweigt, als auch das Einströmen
aus den anderen Zylindern 1b, 1c.
[0054] Die Wandungen der Rückführleitung 7 wölben sich in Richtung der Teilabgasleitung
5a nach außen, so dass der Eintrittsbereich 10 eine trompetenförmige Gestalt annimmt.
[0055] Ein derartig ausgebildeter Eintrittsbereich 10, der sich zur Teilabgasleitung 5a
hin aufweitet, führt auch zu einer Verringerung der Pulsation.
[0056] Figur 2 zeigt ein Fragment einer zweiten Ausführungsform des Zylinderkopfes 13 in
einer perspektivischen Darstellung mit Blick auf die Montagestirnseite 14a, an welcher
der Zylinderkopf 13 mit dem in den Figuren 3a, 3b dargestellten Bauteil verbunden
wird bzw. an der dieses Bauteil an den Zylinderkopf 13 anschließt.
[0057] Der Zylinderkopf 13 weist zwei zur Montagestirnseite 14a hin offene Rückführleitungen
7a', 7b' für das rückzuführende Abgas auf. Diese zylinderkopfseitigen Rückführleitungen
7a', 7b' bilden einen Teil der vollständigen Rückführleitungen 7a, 7b, die sich erst
im montierten Zustand aus der Kombination der zylinderkopfseitigen Rückführleitungen
7a', 7b' mit den zu diesen Rückführleitungen 7a', 7b' korrespondierenden bauteilseitigen
Rückführleitungen 7a", 7b" zusammensetzen d. h. ergeben (siehe auch Figuren 3a und
3b).
[0058] Eine erste Rückführleitung 7a, 7a' verläuft ausgehend von einem AGR-Ventil, welches
an dem angrenzenden Bauteil befestigt wird, stromaufwärts, wohingegen die zweite Rückführleitung
7b, 7b' ausgehend vom AGR-Ventil stromabwärts führt.
[0059] Der vom Abgaskrümmer innerhalb des Zylinderkopfes 13 abgezweigte und rückzuführende
Abgasstrom strömt am Eintritt A in die Rückführleitung 7a, 7a' und verläßt diese Rückführleitung
7a, 7a' am Austritt B, um das AGR-Ventil zu passieren. Nach Durchströmen des AGR-Ventils
tritt dieser Abgasstrom am Eintritt C in die zweite Rückführleitung 7b, 7b' ein, durchströmt
diese und verläßt die Rückführleitung 7b, 7b' am Austritt D. Dabei wird der Abgasstrom
gekühlt.
[0060] Der Zylinderkopf 13 verfügt über zwei zylinderkopfseitige Kühlmittelkanäle 17a',
17b', welche die Montagestirnseite 14a durchstoßen und in das angrenzende Bauteil
übergehen.
[0061] Des weiteren ist eine Leitung 20' zur Entlüftung des Kurbelgehäuses in den Zylinderkopf
13 integriert, welche ebenfalls die Montagestirnseite 14a durchstößt und in das angrenzende
Bauteil übergeht.
[0062] Figur 3a zeigt ein an den Zylinderkopf angrenzendes Bauteil 15 in einer perspektivischen
Darstellung mit Blick auf die Montagestirnseite 14b. Figur 3b zeigt dieses Bauteil
15 ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung, aber mit Blick auf die der Montagestirnseite
14b gegenüberliegende Seite des Bauteils 15.
[0063] Das in den Figuren 3a, 3b dargestellte Wasserauslaßgehäuse 16 ist ein an den Zylinderkopf
gemäß Figur 2 angrenzendes Bauteil 15, welches im montierten Zustand abstandslos bzw.
indirekt über eine dazwischen liegende Dichtung an den Zylinderkopf angrenzt d. h.
sich anschließt und mit dem Zylinderkopf verbunden wird, indem die Montagestirnseite
14b des Wasserauslaßgehäuses 16 bündig auf die Montagestirnseite des Zylinderkopfes
aufgelegt und verschraubt wird. Gegebenenfalls wird eine Dichtung dazwischenliegend
angeordnet.
[0064] Neben der Aufnahme der Rückführleitung 7a, 7b hat das Wasserauslaßgehäuse 16 die
primäre Aufgabe, das Kühlmittel aus dem Zylinderkopf abzuführen d. h. den Kühlmittelabfluß
aus dem Zylinderkopf zu steuern.
[0065] Das Wasserauslaßgehäuse 16 weist zwei zur Montagestirnseite 14b hin offene Rückführleitungen
7a", 7b" für das rückzuführende Abgas auf. Diese gehäuseseitigen Rückführleitungen
7a", 7b" bilden einen Teil der vollständigen Rückführleitungen 7a, 7b, welche erst
in Kombination mit den zylinderkopfseitigen Rückführleitungen 7a', 7b' ausgebildet
werden (siehe auch Figur 2). Bezüglich des Strömungsverlaufs des rückzuführenden Abgases
wird Bezug genommen auf die bereits weiter oben gemachten Ausführungen.
[0066] Das Wasserauslaßgehäuse 16 verfügt über zwei gehäuseseitige Kühlmittelkanäle 17a",
17b", welche zur Montagestirnseite 14b hin offen sind und sich an die zylinderkopfseitigen
Kühlmittelkanäle anschließen.
[0067] Eine im Wasserauslaßgehäuse 16 integrierte Leitung 20" zur Entlüftung des Kurbelgehäuses
schließt sich an die im Zylinderkopf vorgesehene Entlüftungsleitung an und durchstößt
die Montagestirnseite 14b.
[0068] Wie Figur 3b entnommen werden kann, weist das Wasserauslaßgehäuse 16 eine Ausnehmung
19 zur Aufnahme eines Thermostats auf. Ein am Gehäuse 16 vorgesehener Befestigungsflansch
18 dient dem Anschluß eines AGR-Ventils. Dabei strömt das rückzuführende Abgas vom
Gehäuse 16 am Eintritt 18a in das AGR-Ventil, durch das Ventil hindurch und am Austritt
18b in das Gehäuse 16 zurück, in dem es beim Durchströmen der zweiten Rückführleitung
7b erneut gekühlt wird.
Bezugszeichen
[0069]
- 1a
- Zylinder
- 1b
- Zylinder
- 1c
- Zylinder
- 2a
- Auslaßöffnung
- 2b
- Auslaßöffnung
- 3
- Abgaskrümmer
- 4a
- Abgasleitung
- 4b
- Abgasleitung
- 5a
- Teilabgasleitung
- 5b
- Teilabgasleitung
- 5c
- Teilabgasleitung
- 6
- Gesamtabgasleitung
- 7
- Leitung zur Rückführung von Abgas, Rückführleitung
- 7a
- Rückführleitung stromaufwärts des AGR-Ventil
- 7b
- Rückführleitung stromabwärts des AGR-Ventil
- 7a'
- zylinderkopfseitige Rückführleitung stromaufwärts des AGR-Ventil
- 7b'
- zylinderkopfseitige Rückführleitung stromabwärts des AGR-Ventil
- 7a"
- bauteilseitige Rückführleitung stromaufwärts des AGR-Ventil
- 7b"
- bauteilseitige Rückführleitung stromabwärts des AGR-Ventil
- 8
- Austritt der Rückführleitung aus dem Zylinderkopf
- 9
- Austritt der Gesamtabgasleitung aus dem Zylinderkopf
- 10
- Eintrittsbereich
- 11
- Gußkern der Rückführleitung
- 12
- Gußkern des Abgaskrümmers
- 13
- Zylinderkopf
- 14a
- Montagestirnseite des Zylinderkopfes
- 14b
- Montagestirnseite des Wasserauslaßgehäuses
- 15
- angrenzendes Bauteil
- 16
- Wasserauslaßgehäuse
- 17a'
- zylinderkopfseitiger Kühlmittelkanal
- 17b'
- zylinderkopfseitiger Kühlmittelkanal
- 17a"
- bauteilseitiger Kühlmittelkanal
- 17b"
- bauteilseitiger Kühlmittelkanal
- 18
- Befestigungsflansch
- 18a
- Eintritt AGR-Ventil
- 18b
- Austritt AGR-Ventil
- 19
- Ausnehmung
- 20'
- zylinderkopfseitige Leitung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses
- 20"
- bauteilseitige Leitung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses
- A
- Eintritt in die Rückführleitung 7a
- B
- Austritt aus der Rückführleitung 7a
- C
- Eintritt in die Rückführleitung 7b
- D
- Austritt aus der Rückführleitung 7b
- AGR
- Abgasrückführung
1. Zylinderkopf (13) mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf (13) integrierten
Kühlmittelmantel und mit mindestens einem an den Zylinderkopf (13) angrenzenden Bauteil
(15) für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Zylindern (1a, 1b, 1c), bei dem
- jeder Zylinder (1a, 1b, 1c) mindestens zwei Auslaßöffnungen (2a, 2b) zum Abführen
der Abgase aus dem Zylinder (1a, 1b, 1c) aufweist,
- sich an jede Auslaßöffnung (2a, 2b) eine Abgasleitung (4a, 4b) anschließt,
- die Abgasleitungen (4a, 4b) unter Ausbildung eines Abgaskrümmers (3) zu einer Gesamtabgasleitung
(6) zusammenführen, wobei der Abgaskrümmer (3) zumindest teilweise im Zylinderkopf
(13) integriert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas vorgesehen ist, die von dem Abgaskrümmer
(3) innerhalb des Zylinderkopfes (13) abzweigt und durch den Zylinderkopf (13) und
das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15) hindurchführt.
2. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das angrenzende Bauteil (15) eine Flüssigkeitskühlung aufweist, die vorzugsweise
mit dem zumindest teilweise im Zylinderkopf (13) integrierten Kühlmittelmantel kommuniziert.
3. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgaskrümmer (3) vollständig im Zylinderkopf (13) integriert ist.
4. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Abgasleitungen (4a, 4b) der mindestens zwei Auslaßöffnungen (2a, 2b)
jedes Zylinders (1a, 1b, 1c) zu einer dem Zylinder (1a, 1b, 1c) zugehörigen Teilabgasleitung
(5a, 5b, 5c) zusammenführen, bevor diese Teilabgasleitungen (5a, 5b, 5c) der mindestens
zwei Zylinder (1a, 1b, c) zu der Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen.
5. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas von einer Teilabgasleitung (5a,
5b, 5c) abzweigt.
6. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas aus dem Zylinderkopf (13) austritt
und unmittelbar in das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil
(15) eintritt.
7. Zylinderkopf (13) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15) ein Kühlmittelgehäuse
(16) ist, das dem Zuführen von Kühlmittel in den im Zylinderkopf (13) integrierten
Kühlmittelmantel und/oder dem Abführen von Kühlmittel aus dem im Zylinderkopf (13)
integrierten Kühlmittelmantel dient.
8. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas aus dem mindestens einen an den
Zylinderkopf (13) angrenzenden Bauteil (15) austritt.
9. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas ein Ventil zur Steuerung der
Rückführrate vorgesehen ist.
10. Zylinderkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil zwischen dem Zylinderkopf (13) und dem mindestens einen an den Zylinderkopf
(13) angrenzenden Bauteil (15) angeordnet ist.
11. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil in das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15)
integriert ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Zylinderkopf (13) mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf (13) integrierten
Kühlmittelmantel und mit mindestens einem an den Zylinderkopf (13) angrenzenden Bauteil
(15) für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Zylindern (1a, 1b, 1c), bei dem
- jeder Zylinder (1a, 1b, 1c) mindestens zwei Auslaßöffnungen (2a, 2b) zum Abführen
der Abgase aus dem Zylinder (1a, 1b, 1c) aufweist,
- sich an jede Auslaßöffnung (2a, 2b) eine Abgasleitung (4a, 4b) anschließt,
- die Abgasleitungen (4a, 4b) unter Ausbildung eines Abgaskrümmers (3) zu einer Gesamtabgasleitung
(6) zusammenführen, wobei der Abgaskrümmer (3) zumindest teilweise im Zylinderkopf
(13) integriert ist, und
- eine Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas vorgesehen ist, die von dem Abgaskrümmer
(3) innerhalb des Zylinderkopfes (13) abzweigt und durch den Zylinderkopf (13) und
das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15) hindurchführt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das angrenzende Bauteil (15) eine Flüssigkeitskühlung aufweist, die vorzugsweise
mit dem zumindest teilweise im Zylinderkopf (13) integrierten Kühlmittelmantel kommuniziert.
2. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgaskrümmer (3) vollständig im Zylinderkopf (13) integriert ist.
3. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Abgasleitungen (4a, 4b) der mindestens zwei Auslaßöffnungen (2a, 2b)
jedes Zylinders (1a, 1b, 1c) zu einer dem Zylinder (1a, 1b, 1c) zugehörigen Teilabgasleitung
(5a, 5b, 5c) zusammenführen, bevor diese Teilabgasleitungen (5a, 5b, 5c) der mindestens
zwei Zylinder (1a, 1b, c) zu der Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen.
4. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas von einer Teilabgasleitung (5a,
5b, 5c) abzweigt.
5. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas aus dem Zylinderkopf (13) austritt
und unmittelbar in das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil
(15) eintritt.
6. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15) ein Kühlmittelgehäuse
(16) ist, das dem Zuführen von Kühlmittel in den im Zylinderkopf (13) integrierten
Kühlmittelmantel und/oder dem Abführen von Kühlmittel aus dem im Zylinderkopf (13)
integrierten Kühlmittelmantel dient.
7. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas aus dem mindestens einen an den
Zylinderkopf (13) angrenzenden Bauteil (15) austritt.
8. Zylinderkopf (13) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung (7, 7a, 7b) zur Rückführung von Abgas ein Ventil zur Steuerung der
Rückführrate vorgesehen ist.
9. Zylinderkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil zwischen dem Zylinderkopf (13) und dem mindestens einen an den Zylinderkopf
(13) angrenzenden Bauteil (15) angeordnet ist.
10. Zylinderkopf (13) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil in das mindestens eine an den Zylinderkopf (13) angrenzende Bauteil (15)
integriert ist.