[0001] Die Erfindung betrifft ein Holzfertigbauelement für Gebäude, mit einer Vielzahl von
hochkant nebeneinander angeordneten, miteinander verbunden Massivholzbalken. Das Holzfertigbauelement
kann als Deckenelement oder als Wandelement beim Bau von Gebäuden eingesetzt werden.
[0002] Holzdecken werden, wenn sie nicht aus Beton gegossen oder als Betonfertigkeit eingebaut
sind, als Holzbalkendecke oder Brettstapel- bzw. Brettschichtdecke aus Holz ausgeführt.
Bei der Brettstapel- bzw. Brettschichtholzdecke werden einzelne Bretter aneinander
genagelt, geklammert oder geleimt. Die Breite und Höhe der Bretter werden durch die
Länge der Bretter und die Traglast der Decke vorgegeben. Die genannten Decken werden
aus industriell vorgefertigten Deckenelementen zusammengesetzt, wobei die Stärke der
Bretter je nach Hersteller variiert.
[0003] Solche Decken sind zwar einfach und kostengünstig herstell- und einbaubar, weisen
jedoch einen schlechten Schallschutz auf. Die mangelnde Schalldämmung, insbesondere
im Hinblick auf den Normtrittschallpegel, stellen schon seit langem ein ernsthaftes
Hindernis für den vermehrten Einsatz in mehrgeschossigen Gebäuden dar. Zur Erreichung
des Normtrittschallpegels sind aufwändige Dämmmaßnahmen notwendig, die zusätzliche
Kosten verursachen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Holzfertigbauelement mit hohem Schallschutz
vorzuschlagen, das auch für eine Gebäudedecke ohne zusätzliche Trittschalldämmung
verwendet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Holzfertigbauelement mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0006] Danach sind bei dem erfindungsgemäßen Holzfertigbauelement zwischen den Massivholzbalken
Holzfaserdämmplatten angeordnet. Unter Holzfaserdämmplatten werden in diesem Zusammenhang
auch Holzfaserdämmmatten verstanden. Das Holzfertigbauelement ist bei hoher Tragfähigkeit
und Schalldämmung ausschließlich aus Holz unter Vermeidung artfremder Werkstoffe gefertigt.
Es zeichnet sich durch die lageweise Anordnung von Massivholzbalken aus Konstruktionsvollholz
und/oder getrocknetem Bauholz sowie druckfesten schallabsorbierenden Holzfaserdämmplatten
im Wechsel aus, wobei die Schichten miteinander durch geeignete Maßnahmen, die den
statischen Erfordernissen genügen, miteinander verbunden sind. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit
und um eine sichere statische Verbindung zwischen dem Konstruktionsvollholz und der
Dämmplatte herzustellen wird die mechanische Verbindung nach statischen Berechnungen
ausgeführt.
[0007] Das Holzfertigbauelement weist eine typische Länge von 1 bis18 m auf und ist vorzugsweise
2 bis 13 m lang. Seine Stärke beträgt zwischen 80 und 300 mm, vorzugsweise 10 bis
240 mm. Die mechanische Verbindung der Massivholzbalken und der Holzfaserdämmplatten
erfolgt beispielsweise über geeignete stabförmige Verbindungselemente, die bauaufsichtig
zugelassen sind und die den auftretenden Scher-, Zug- und Druckkräften dauerhaft widerstehen
und diese zuverlässig übertragen können.
[0008] Es ist bekannt, dass Massivholz eine starke Schallkopplung zulässt und seine Eigendämpfung
nur sehr gering ist, wobei die Masse des Massivholzes nur einen geringen Beitrag zur
Schalldämpfung leistet. Durch den vielschichtigen Aufbau des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements
aus Massivholzbalken und Holzfaserdämmplatten wird die Übertragung der eingebrachten
Schallenergie gestört, was zu einer verminderten Schallausbreitung im Gebäude führt.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Schallschutz,
insbesondere für Tritt- und Luftschall, und der Schallpegel von Geräuschen aus den
Räumlichkeiten des Gebäudes stark verringert wird. Dabei kann dies bei geringer Holzfertigbauelementdicke
erzielt werden. Ebenso wird das Schwingungsverhalten des Holzfertigbauelements durch
den Schichtaufbau mit dem druckfesten Dämmstoff deutlich verbessert. Durch die Dämmstoffschichten
verringert sich die Eigenlast des Holzfertigbauelements bei steigendem Schallschutz.
Des weiteren optimiert sich die Lastverteilung, was insbesondere von Vorteil ist,
wenn das Holzfertigbauelement als Deckenelement verwendet wird. Außerdem wird durch
die Holzfaserdämmplatten das Quell- und Schwindverhalten des Holzfertigbauelements
weitgehend ausgeglichen.
[0010] In der einfachsten Ausführungsform weisen die Massivholzbalken und die Holzfaserdämmplatten
eine einheitliche Höhe auf, so dass das Holzfertigbauelement bei nicht versetzter
Anordnung der Massivholzbalken und Holzfaserdämmplatten beidseitig ebene Flachseiten
aufweist. Ein derartiger Aufbau hat den Vorteil, dass je nach Einsatzfall, auf eine
Verkleidung einer oder beider Flachseiten verzichtet werden kann. Der ebene Aufbau
verringert zwar die Schallübertragung zu und die Schallausbreitung in dem Holzfertigbauelement
wesentlich, jedoch ist eine Schalleinkopplung in die Massivholzbalken nicht vollständig
unterbrochen.
[0011] Zur Minimierung der Schallübertragung und Schalleinkopplung stehen in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung die Holzfaserdämmplatten zumindest auf einer Flachseite
des Dockenelements über die Massivholzbalken vor. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn das Holzfertigbauelement als Decke eingebaut wird und die Überstände der Holzfaserdämmplatte
nach oben weisen und eine Auflage für einen Holzboden bilden. Eine weitere Minderung
der noch möglichen Luftschallübertragung von dem Holzboden zu dem Massivholzbalken
kann erreicht werden, wenn die Zwischenräume zwischen den Überständen mit einer Schüttung
aus Dämmmaterial ausgefüllt werden. Die Zwischenräume können auch als Installationskanal
für elektrische Kabel oder für Rohrleitungen verwendet werden.
[0012] Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelementes stehen die Massivholzbalken
vorteilhafterweise zumindest auf einer Flachseite über die Holzfaserdämmplatten vor.
Dies ist besonders zweckmäßig bei der Verwendung des Holzfertigbauelements als Wandelement.
Die so gebildeten Vertiefungen zwischen den Vorsprüngen der Massivholzbalken reduzieren
zum einen den Wärmeübergang und die Schallübertragung zu den Holzfaserdämmplatten
und können andererseits auch zum verdeckten Verlegen von Kabeln, Rohren oder dergleichen
genutzt werden. Bei der Verwendung eines solchen Holzfertigbauelements als Deckenelement
ist die nach oben weisende Flachseite idealerweise eben ausgebildet, während die Flachseite
mit den vorstehenden Massivholzbalken üblicherweise nach unten weist, so dass die
Deckenverkleidung unter Verzicht auf ein Lattengerüst direkt an den Massivholzbalken
befestigt werden kann.
[0013] Es ist selbstverständlich, dass der Verwendung des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements
als Deckenelement mit mindestens einer ebenen Flachseite des Holzfertigbauelements
die Höhe der Massivholzbalken und der Holzfaserdämmplatten unterschiedlich ist. Die
Erfindung schließt auch Ausführungsformen ein, bei denen die Holzfaserdämmplatten
auf beiden Flachseiten des Hoizfertigbauelements über die Massivholzbalken vorstehen
bzw. bei denen die Massivholzbalken auf beiden Flachseiten des Holzfertigbauelements
die Holzfaserdämmplatten überragen.
[0014] Bei einer speziellen Ausführungsform sind einige der Massivholzbalken des Holzfertigbauelements
senkrecht zur Längserstreckung versetzt zueinander angeordnet. Die über die übrigen
Massivholzbalken vorstehenden Massivholzbalken können beim Einsatz des Holzfertigbauelements
für eine Decke beispielsweise zum Auflagern von Zwischenwänden verwendet werden, so
dass eine direkte Lastabtragung in die tragenden Massivholzbalken erfolgt. Außerdem
bilden die erhabenen Massivholzbalken breite Kanäle zwischen sich aus, die als Lüftungskanäle
für eine derartige Decke dienen oder mit Beton ausgefüllt werden können. Die vorstehenden
Massivholzbalken bilden dabei ein Auflager für einen Estrich- oder Holzdielenboden
mit zusätzlicher Trittschalldämmung.
[0015] Vorteilhafterweise sind die Massivholzbalken mit einer Anzahl quer zur Längserstreckung
der Massivholzbalken verlaufenden Schrauben aus Stahl miteinander verbunden. Die Schrauben
durchdringen auch die Holzfaserdämmplatten und halten diese lagestabil zwischen den
Massivholzbalken, wobei die Massivholzbalken die Holzfaserdämmplatten pressen. Die
Schrauben haben einen typischen Durchmesser von 6 bis 16 mm, vorzugsweise 6,5 bis
14 mm und eine Schraubenlänge von 120 bis 1500 mm, vorzugsweise 160 bis 420 mm. Die
verwendeten Schrauben zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine statisch berechnete
Verbindung zwischen dem aus Konstruktionsvollholz bestehenden Massivholzbalken und
der Holzfaserdämmplatte herstellen. Geeignete Schrauben mit Zulassung sind beispielsweise
die Z-9.1-665 Heco Topix CC. An Stelle dieser Schrauben können auch gleichwertige
andere Schrauben eingesetzt werden.
[0016] Vorzugsweise sind bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Massivholzbalken
kreuzweise in mindestens einer Reihe miteinander verschraubt, wobei zumindest jeweils
eine der sich kreuzenden Schrauben in Richtung der Längserstreckung der Massivholzbalken
geneigt ist. Somit erfolgt die Verschraubung der Massivholzbalken nicht senkrecht,
sondern schräg zur Holzfaserrichtung, die in Längsrichtung der Massivholzbalken verläuft.
Die Neigung der Schrauben beträgt dabei zwischen 30 und 70°, vorzugsweise 45°. Voraussetzung
für die Erfüllung der statischen Anforderungen an das Holzfertigbauelement ist das
große Verschiebungsmodul der Schrägverschraubung der Vollgewindeschrauben. Die Verschiebesteifigkeit
der Schrägverschraubung ist um ein mehrfaches größer als bei einer Verschraubung rechtwinklig
zur Holzfaserrichtung. In Abhängigkeit von den auftretenden Belastungen kann die Steifigkeit
durch den seitlichen Abstand benachbarter Schraubenpaare sowie durch den Schraubendurchmesser
und der Schraubenlänge gesteuert werden.
[0017] Vorteilhafterweise sind bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
die Massivholzbalken abschnittsweise parallel in mindestens einer Reihe miteinander
verschraubt, wobei die parallel angeordneten Schrauben jeweils abschnittsweise in
entgegengesetzter Richtung der Längserstreckung der Massivholzbalken geneigt sind.
Dies ist insbesondere bei geringen Lastbeaufschlagungen des Holzfertigbauelements
sinnvoll. Dabei erstrecken sich die Schrauben vorzugsweise in den durch die Mitte
der Massivholzbalken bestimmten beiden Abschnitten bzw. Hälften der Massivholzbalken,
jeweils parallel zueinander mit entgegengesetzter Neigung, wobei die Schraubenspitzen
der jeweils nächstliegenden Stirnseiten des Holzfertigbauelements vorzugsweise ferner
liegen als die Schraubenköpfe. In den Abschnitten sind die Verschraubungen spiegelbildlich
ausgeführt. Diese Art der abschnittsweisen geneigten Parallelverschraubung mit abschnittsweise
in entgegengesetzt geneigten Schrauben nimmt die auftretenden Schub- und Druckkräfte
in ähnlich Weise wie eine Kreuzverschraubung über die Länge der Massivholzbalken auf.
Sowohl bei der durchgehenden Kreuzverschraubung wie auch bei der abschnittsweisen
Parallelverschraubung kann der Grad der Neigung der Schrauben über die Länge der Massivholzbalken
variieren.
[0018] In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Schrauben in voneinander beabstandeten
Reihen angeordnet. Mindestens eine der Reihen enthält idealerweise sich kreuzende
Schraubenpaare, bei denen vorzugsweise beide Schrauben in Längsrichtung der Massivholzbalken
geneigt sind. Die Neigungsrichtung der beiden Schrauben ist dabei jedoch unterschiedlich.
Zweckmäßig erscheint es außerdem, zwei Reihen mit derart gegensinnig gegeneinander
ausgerichteten Schraubenpaaren mit Abstand voneinander vorzusehen. Alternativ enthält
mindestens eine der Reihen idealerweise abschnittsweise parallel zueinander angeordnete
Schrauben, die in den Abschnitten eine gleiche Neigung in Längsrichtung der Massivholzbalken
aufweisen, wobei die Schrauben von Abschnitt zu Abschnitt eine entgegengesetzte zueinander
Neigungen aufweisen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist parallel zu der Reihe mit
den geneigt angeordneten Schrauben eine Reihe mit parallel zueinander verlaufenden
Schrauben angeordnet, die sich vorzugsweise senkrecht zur Längserstreckung der Massivholzbalken
erstrecken. Besonders effektiv ist es, die Reihe mit den sich parallel erstreckenden
Schrauben zwischen zwei Reihen sich kreuzender Schraubenpaare und/oder sich abschnittweise
entgegengesetzt geneigter Schrauben anzuordnen.
[0020] Vorzugsweise sind sich die geneigt erstreckenden Schrauben des Holzfertigbauelements
entsprechend einem Gitterwerk angeordnet. Die Schrauben des Gitterwerks können einen
gleichen oder einen unterschiedlichen Abstand zueinander aufweisen. Dabei kreuzen
sich in Abhängigkeit von dem Abstand, der Länge und dem Neigungsgrad der Schrauben
sowie in Abhängigkeit von der Breite der Massivholzbalken und der Dicke der Holzfaserdämmplatten
vorteilhafterweise mehr als zwei benachbarte Schrauben mehr oder weniger. Eine derartige
Verschraubung verbindet die Massivholzbalken entgegen Zug-, Druck- und Schubkräften
äußerst stabil.
[0021] Vorteilhafterweise durchsetzen die Schrauben jeweils mehrere Massivholzbalken und
die dazwischen liegenden Holzfaserdämmplatten, wobei die Schrauben unterschiedliche
Längen aufweisen können. Als ideal wird eine Ausführungsform angesehen, bei der die
Schrauben jeweils mindestens drei Massivholzbalken und zwei Holzfaserdämmplatten durchsetzen.
[0022] Dies ermöglicht eine einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements.
Dazu wird zuerst ein Paket, beispielsweise aus drei Massivholzbalken und zwei dazwischen
angeordneten Holzfiaserplatten gebildet, wobei die Massivholzbalken und die Holzfaserdämmplatten
anschließend wie vorstehend beschrieben miteinander verschraubt werden. Bei der vorgenommenen
Kreuzverschraubung mit der optionalen Parallelverschraubung erstrecken sich die Schrauben
zwischen den beiden äußeren Massivholzbalken des Paketes. Anschließend wird jeweils
eine Holzfaserdämmplatte mit darauffolgender Massivholzplatte oder ein Paket aus zwei
Massivholzbalken und zwei Holzfaserdämmplatten an das verschraubte Paket angelegt
und mit Schrauben gleicher Länge und Anordnung mit dem Paket verschraubt. Dabei durchdringen
die Schrauben ebenfalls wieder drei Massivholzbalken sowie die dazwischen liegenden
Holzfaserdämmplatten.
[0023] Falls erforderlich können mehrere der erfindungsgemäßen Holzfertigbauelemente zur
Vergrößerung einer Wand- oder Deckenfläche nebeneinander angeordnet und beim Einbau
der Holzfertigbauelemente längsseitig miteinander verbunden werden. Die Verbindung
kann durch Kreuzverschraubung der stoßenden Massivholzbalken entlang ihren Längskanten
erfolgen. Anstelle der Kreuzverschraubung kann auch eine Nut-Federverbindung mit ein
oder mehreren einander zugeordneten Nuten und Federn vorgesehen sein, um die Nolzfertigbauelemente
formschlüssig miteinander zu verbinden. Dabei können die Federn lose ausgebildet oder
an dem stoßenden Massivholzbalken angeformt sein. Es ist auch möglich, die stoßenden
Längsseiten der Massivholzbalken mit spiegelbildlich angeordneten, sich überlappenden
Stufen auszuführen und die Stufen mittels Parallelverschraubung miteinander zu verbinden.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten
Zeichnung. Die einzelnen Merkmale der Erfindung können dabei für sich allein oder
zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen, bei denen das erfindungsgemäße Holzfertigbauelement
horizontal als Deckenelement angeordnet ist. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements, mit Massivholzbalken
und Holzfaserdämmplatten gleicher Höhe;
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements mit Massivholzbalken
und Holzfaserdämmplatten unterschiedlicher Höhe bei dem die Holzfaserdämmplatten einseitig
über die Massivholzbalken vorstehen;
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements mit Massivholzbalken
und Holzfaserdämmplatten unterschiedlicher Höhe, bei dem die Massivholzbalken einseitig
über die Holzfaserdämmplatten vorstehen;
- Figur 4
- eine Variante des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements aus Figur 1, bei dem einzelne
Massivholzbalken gegenüber den anderen Massivholzbalken versetzt angeordnet sind;
- Figur 5
- das erfindungsgemäße Holzfertigbauelement aus Figur 1 in Draufsicht (Figur 5a) und
in Seitenansicht (Figur 5b); und
- Figur 6
- verschiedene Verbindungsmöglichkeiten (Figur 6a-6d) zum Verbinden der stoßenden Längsseiten
benachbarter erfindungsgemäßer Holzfertigbauelemente gemäß Figur 1.
[0025] Das erfindungsgemäße Holzfertigbauelement ist für die Verwendung als Deckenelement
oder Wandelement für ein Gebäude tragfähig ausgebildet. Die Figuren der Zeichnungen
zeigen das Holzfertigbauelement in horizontaler Lage, wie es als Deckenelement angeordnet
ist.
[0026] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements
1, mit einer Anzahl von Massivholzbalken 2, zwischen denen jeweils eine Holzfaserdämmplatte
3 angeordnet ist. Die Massivholzbalken 2 und die Holzfaserplatten 3 sind mittels einer
Anzahl quer zur Längserstreckung der Massivholzbalken 3 verlaufenden Schrauben 4 miteinander
verbunden. Die Massivholzbalken 2 und die Holzfaserdämmplatten 3 weisen eine einheitliche
Länge, eine identische Höhe, jedoch unterschiedliche Breiten bzw. Stärken auf eine
identische Höhe, jedoch unterschiedliche Breiten bzw. Stärken auf und sind so zueinander
angeordnet, dass sich eine ebene obere Flachseite 5 als Bodenseite für einen darüber
befindlichen Raum und eine ebene untere Flachseite 6 als Deckenseite für einen darunter
befindlichen Raum ergibt. Das dargestellte Verhältnis der Breite der Massivholzbalken
2 und der Stärke der Holzfaserdämmplatten 3 ist beispielhaft und kann beliebig eingestellt
werden.
[0027] Die in den Figuren 2, 3 dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Holzfertigbauelements
1 unterscheiden sich von dem einfachsten, in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch, dass die Höhen der Massivholzbalken 2 und der Holzfaserdämmplatten 3 unterschiedlich
sind. Bei dem in der Figur 2 abgebildeten Holzfertigbauelement 1 sind die Holzfaserdämmplatten
3 höher als die Massivholzbalken 2 ausgebildet und so zueinander angeordnet, dass
sich ebenfalls eine ebene Deckenseite 6 ergibt. Bedingt durch die unterschiedliche
Höhe stehen die Holzfaserdämmplatten 3 auf der Bodenseite 5 über die Massivholzbalken
2 vor. Die Überstände 7 der Holzfaserdämmplatten 3 dienen als Auf lage für eine in
der Zeichnung nicht dargestellte Bodenplatte aus Estrich oder Dielen. Die von den
Überständen 7 seitlich begrenzten Zwischenräume 8 können als Installationskanäle genutzt
oder mit losem Dämmmaterial ausgefüllt werden.
[0028] Das in der Figur 3 gezeigte dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem
zweiten Ausführungsbeispiel aus Figur 2 dadurch, dass die Holzfaserdämmplatten 3 niedriger
ausgebildet sind als die Massivholzbalken 2. Die Massivholzbalken 2 und die Holzfaserdämmplatten
3 bilden miteinander eine ebene obere Flachseite 5 als Bodenseite für das Deckenelement.
Somit überragen die Massivholzbalken 2 die Holzfaserdämmplatten 3 auf der gegenüberliegenden
Deckenseite 6. An den Vorsprüngen 9 der Massivholzbalken 2 kann direkt eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Deckenverkleidung befestigt werden. Außerdem ergeben
sich zwischen den Vorsprüngen 9 Kanäle 10, die zur Verlegung von Kabeln oder Rohren
verwendet werden können.
[0029] Das in der Figur 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Holzfertigbauelements 1 entspricht im wesentlichen der in der Figur 1 abgebildeten
ersten Ausführungsform. Dabei sind jedoch einige, durch mehrere Massivholzbalken 2
und Holzfaserdämmplatten 3 voneinander getrennte Massivholzbalken 2' gegenüber den
übrigen Massivholzbalken 2 und den Holzfaserdämmplatten 3 nach oben versetzt angeordnet.
Die Kanäle 10' zwischen den Vorsprüngen 9' der Massivholzbalken 2' bilden Raum für
Belüftungskanäle des Deckenelements, sobald ein durchgehender Fußboden auf die Vorsprünge
9' aufgelegt ist. Auf die Massivholzbalken 2' können auch in der Zeichnung nicht dargestellte
Zwischenwände aufgesetzt werden.
[0030] In den Figuren 5a und 5b sind die Verschraubungen der vier vorstehend beschriebenen
Holzfertigbauelemente 1 dargestellt. Figur 5a zeigt eine Draufsicht auf die Flachseite
5, 6 des Holzfertigbauelements 1, die Figur 5b eine Seitenansicht einer Stirnseite
11 des Holzfertigbauelements 1. Wie in der Figur 5b zu erkennen ist, sind die Schrauben
4 in drei übereinander liegenden Reihen 12, 12', 12" angeordnet. Die Schrauben 4 durchsetzen
jeweils mehrere Massivholzbalken 2 und die dazwischen liegenden Holzfaserdämmplatten
3. Die Holzfertigbauelemente 1 sind in der oberen Reihe 12 und in der unteren Reihe
12" der Schrauben 4 kreuzweise und in der mittleren Reihe 12' der Schrauben 4 parallelweise
verschraubt. Unter "kreuzweise" wird verstanden, dass die Schrauben 4 in den Reihen
12 und 12" sich in der Darstellung gemäß Figur 5a mehr oder weniger überkreuzen. Figur
5a ist eine mehr grenzwertige Darstellung, da ein überkreuzen nur im Bereich der Schraubenspitzen
erfolgt. Grundsätzlich wird jedoch ein überkreuzen stärker sein, d.h. in der Figur
5a ergäbe sich in dieser Darstellung mehr ein "X" als ein wie hier gezeigtes "V".
Als Schrauben 4 werden selbstbohrende Vollgewindeholzschrauben aus Stahl mit verschiedenen
Gewindesteigungen verwendet.
[0031] Die Figuren 6a bis 6d zeigen verschiedene Möglichkeiten, um an den Längsseiten 13
aneinanderliegende Holzfertigbauelemente 1 entlang der Längsseiten 13 miteinander
zu verbinden. Die Verbindung der Holzfertigbauelemente 1 erfolgt dabei abhängig von
der Ausgestaltung der jeweils randseitig stoßenden Massivholzbalken 2. Figur 6a zeigt
eine Kreuzverschraubung mit Schrauben 4', wobei die randseitigen Massivholzbalken
2 entsprechend den innenliegenden Massivholzbalken 2 ausgeführt sind. Figur 6b zeigt
Holzfertigbauelemente 1 mit randseitigen Massivholzbalken 2, die mit komplementär
ausgebildeten einander übergreifenden Stufen 14 versehen sind, wobei die Stufen 14
mittels Parallelverschraubung mit Schrauben 4', die senkrecht zur Oberfläche 5 des
Holzbaufertigelements 1 verlaufen, miteinander verbunden sind. Die Parallel- und die
Kreuzverschraubung erfolgt dabei jeweils entlang den Kanten 15 der Holzfertigbauelemente
1.
[0032] Die Figuren 6c, d zeigen Nut-Federverbindungen der Holzfertigbauelemente 1, so dass
eine Verschraubung nicht zwingend notwendig ist. Bei dieser Nut-Federverbindung werden
jeweils entlang den Längsseiten 13 Nuten 16 und Federn 17 vorgesehen, die nach dem
Ansetzen der Holzfertigbauelemente 1 ineinander greifen. Bei der in der Figur 6c abgebildeten
Möglichkeit wird eine lose Feder 17 verwendet, entsprechend sind an den stoßenden
Massivholzbalken 2 jeweils Nuten 16 vorgesehen. Bei der in der Figur 6d dargestellten
Variante ist die Feder 17 an einem Massivholzbalken 2 angeformt.
[0033] Bei bestimmten Anwendungsfällen können auch Holzfaserdämmplatten 3 erst nach mehreren
Massivholzbalken 2 eingefügt sein. Auch ist es möglich, dass bei geringen Lastbeaufschlagungen
die Schrauben 4 nicht kreuzweise sondern lediglich schräg geneigt zur Längserstreckung
der Massivholzbalken 2 angeordnet sind. Dabei sind die Schrauben 4 ab der Mitte der
Massivholzbalken 2 jeweils von den Stirnseiten 11 weg geneigt und erstrecken sich
in den beiden Hälften der Massivholzbalken 2 jeweils parallel zueinander. Diese Art
der abschnittsweisen geneigten Parallelverschraubung nimmt die in diesen Bereichen
wirkenden Schub- und Druckkräfte in ähnlich guter Weise auf wie eine Kreuzverschraubung
über die Länge der Massivholzbalken 2.
1. Holzfertigbauelement (1) für Gebäude, mit einer Vielzahl von hochkant nebeneinander
angeordneten, miteinander verbundenen Massivholzbalken (2), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Massivholzbalken (2, 2') Holzfaserdämmplatten (3) angeordnet sind.
2. Holzfertigbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzfaserdämmplatten (3) zumindest auf einer Flachseite (5, 6) des Holzfertigbauelements
(1) über die Massivholzbalken (2, 2') vorstehen.
3. Holzfertigbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Massivholzbalken (2, 2') zumindest auf einer Flachseite (5, 6) des Holzfertigbauelements
(1) über die Holzfaserdämmplatten (3) vorstehen.
4. Holzfertigbauelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einige der Massivholzbalken (2, 2') des Holzfertigbauelements (1) senkrecht zur Längserstreckung
versetzt zueinander angeordnet sind.
5. Holzfertigbauelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Massivholzbalken (2, 2') mit einer Anzahl quer zur Längserstreckung verlaufenden
Schrauben (4) miteinander verbunden sind.
6. Holzfertigbauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Massivholzbalken (2, 2') kreuzweise in mindestens einer Reihe (12, 12', 12")
miteinander verschraubt sind, wobei zumindest jeweils eine der sich kreuzenden Schrauben
(4) in Richtung der Längserstreckung der Massivholzbalken (2, 2') geneigt ist.
7. Holzfertigbauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Massivholzbalken (2, 2') abschnittsweise parallel in mindestens einer Reihe (12,
12', 12") miteinander verschraubt sind, wobei die abschnittsweise parallel angeordneten
Schrauben (4) jeweils abschnittsweise in entgegengesetzter Richtung der Längserstreckung
der Massivholzbalken (2, 2') geneigt sind.
8. Holzfertigbauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben in voneinander beabstandeten Reihen angeordnet sind.
9. Holzfertigbauelement nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu der Reihe (12, 12") mit den geneigt angeordneten Schrauben (4) eine Reihe
(12') mit parallel zueinander verlaufenden Schrauben (4) angeordnet ist, die sich
vorzugsweise senkrecht zur Längserstreckung der Massivholzbalken erstrecken.
10. Holzfertigbauelement nach einem der Ansprüche 6 bis9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (4) entsprechend einem Gitter angeordnet sind.
11. Holzfertigbauelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (4) eine Vollgewindeholzschraube aus Stahl ist, die vorzugsweise verschiedene
Gewindesteigungen aufweist.
12. Holzfertigbauelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (4) unterschiedliche Längen aufweisen.
13. Holzfertigbauelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (4) jeweils mehrere Massivholzbalken (2, 2') und dazwischen liegende
Holzfaserdämmplatten (3) durchsetzen.
14. Holzfertigbauelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (4) jeweils drei Massivholzbalken (2, 2') und jeweils zwei dazwischen
befindliche Holzfaserdämmplatten (3) durchsetzen.