[0001] Die Erfindung betrifft eine Kennzeichnungsvorrichtung zum Kennzeichnen eines bewegten
Gegenstandes, eine Zigarettenstrangmaschine und ein Verfahren zum Kennzeichnen eines
bewegten Gegenstandes.
[0002] Herkömmlicherweise wird in Druckeinrichtungen der industriellen Massenproduktion
Papier mittels Druckwalzen bedruckt. Hierbei wird Papier, das sich beispielsweise
auf einer Rolle befindet, abgerollt, zwischen zwei Druckwalzen geführt, bedruckt und
beispielsweise wieder aufgerollt bzw. zur weiteren Verarbeitung konfektioniert. Während
des eigentlichen Druckvorgangs wird das Papier von einer Gegendruckwalze an eine Druckwalze
gedrückt und das abzubildende Motiv von der Druckwalze auf das Papier übertragen.
Zur Übertragung des Motivs können beispielsweise Hoch-, Flach- und Tiefdruckverfahren
zur Anwendung kommen, wobei sehr hohe Druckgeschwindigkeiten erreicht werden können.
[0003] Es gestaltet sich jedoch schwierig, das zu druckende Motiv zu ändern bzw. eine Vielzahl
unterschiedlicher Motive auf das Papier zu drucken. Herkömmlicherweise wird das zu
druckende Motiv dadurch gewechselt werden, daß beispielsweise die Druckwalze bzw.
das Walzensystem gewechselt wird. Bei dem herkömmlichen Offset-Druckverfahren ist
es beispielsweise notwendig, einen sogenannten Plattenzylinder zu wechseln bzw. eine
auf dem Plattenzylinder angebrachte Druckform auszutauschen.
[0004] Die
DE 101 30 225 A1 beschreibt beispielsweise ein Druckwerk zum Bedrucken von Zigarettenpapier als Bestandteil
einer Zigarettenstrangmaschine vom Typ PROTOS, wie sie in der Zigarettenindustrie
bekannt ist. In Figur 6 ist eine Zigarettenstrangmaschine des Typs PROTOS schematisch
dargestellt. Von einer Schleuse 101 wird ein Vorverteiler 102 portionsweise mit Tabakfasern
beschickt. Eine Entnahmewalze 103 des Vorverteilers 102 ergänzt gesteuert einen Vorratsbehälter
104 mit Tabak, aus dem ein Steilförderer 105 Tabak entnimmt und einen Stauschacht
106 gesteuert beschickt. Aus dem Stauschacht 106 entnimmt eine Stiftwalze 107 einen
gleichförmigen Tabakstrom, der von einer Ausschlagwalze 108 aus den Stiften der Stiftwalze
107 herausgeschlagen und auf ein mit konstanter Geschwindigkeit umlaufendes Streutuch
109 geschleudert wird. Ein auf dem Streutuch 109 gebildetes Tabakvlies wird in eine
Sichteinrichtung 111 geschleudert, die im Wesentlichen aus einem Luftvorhang besteht,
den größere bzw. schwerere Tabakteile passieren, während alle anderen Tabakteilchen
von der Luft in einen von einer Stiftwalze 112 und einer Wand 113 gebildeten Trichter
114 gelenkt werden. Von der Stiftwalze 112 werden Tabakfasern in einem Tabakkanal
116 gegen einen Strangförderer 117 geschleudert, an dem der Tabak mittels in eine
Unterdruckkammer 118 gesaugter Luft gehalten und ein Tabakfaserstrang aufgeschauert
wird. Ein Egalisator 119 entfernt überschüssigen Tabak aus dem Tabakfaserstrang, der
dann auf einen im Gleichlauf geführten Zigarettenpapierstreifen 121 gelegt wird. Der
Zigartettenpapierstreifen 121 wird von einer Bobine 122 abgezogen, durch ein Druckwerk
123 geführt und auf ein angetriebenes Formatband 124 gelegt. Das Formatband 124 transportiert
den Tabakstrang und den Zigarettenpapierstreifen 121 durch ein Format 126, in dem
der Zigarettenpapierstreifen 121 um den Tabakstrang gefaltet wird, so dass noch eine
Kante absteht, die von einem nicht dargestellten Leimapparat in bekannter Weise beleimt
wird. Darauf wird die Klebnaht geschlossen und von einer Tandemnahtplätte 127 getrocknet.
Ein so gebildeter Zigarettenstrang 128 durchläuft ein Strangdichtemessgerät 129, das
den Egalisator 119 steuert, und wird von einem Messerapparat 131 in doppeltlange Zigaretten
132 geschnitten. Die doppeltlangen Zigaretten 132 werden von einer gesteuerten Arme
133 aufweisenden Übergabevorrichtung 134 einer Übernahmetrommel 136 einer Filteransetzmaschine
137 übergeben, auf deren Schneidtrommel 138 sie mit einem Kreismesser in Einzelzigaretten
geteilt werden.
[0005] Förderbänder 139, 141 fördern überschüssigen Tabak in einer unter dem Vorratsbehälter
104 angeordneten Behälter 142, aus dem der rückgeführte Tabak von dem Steilförderer
105 wieder entnommen wird.
[0006] Falls beispielsweise das Druckmotiv geändert werden soll, d.h. die Druckform gewechselt
werden muß, kann das Druckwerk 123 vollständig gewechselt werden, wodurch ein kompliziertes
Wechseln einzelner Druckwalzen vermieden wird.
[0007] Folglich werden herkömmlicherweise eine Vielzahl von Druckwalzen bzw. auf den Walzen
anbringbare Druckformen bzw. vollständige Walzendruckwerke zum Wechseln bereitgestellt,
damit eine Vielzahl verschiedener Motive gedruckt werden können. Falls das Motiv gewechselt
werden soll können die Walzen bzw. die Druckformen bzw. die Walzendruckwerke ausgetauscht
werden. Dabei muß jedoch der Druckvorgang unterbrochen werden, wodurch Totzeiten der
Druckeinrichtung entstehen.
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine einfache und flexible Vorrichtung bereitzustellen,
mit der ein Gegenstand gekennzeichnet werden kann. Ferner ist es eine Aufgabe der
Erfindung, ein einfaches und flexibles Verfahren bereitzustellen, mit der ein Gegenstand
gekennzeichnet werden kann. Diese Aufgabe ist gelöst durch die Kennzeichnungsvorrichtung
mit den Eigenschaften des Anspruchs 1, die Zigarettenstrangmaschine mit den Eigenschaften
des Anspruchs 12 und das Kennzeichnungsverfahren mit den Eigenschaften des Anspruchs
13. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Unteransprüche.
[0009] Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß ein bewegter Gegenstand mit hoher
Geschwindigkeit gekennzeichnet werden kann. Dabei kann das Motiv im wesentlichen ohne
Veränderungen der Kennzeichnungsvorrichtung verändert bzw. gewechselt werden. Insbesondere
ist es nicht notwendig, konstruktive Veränderungen an der Kennzeichnungsvorrichtung
vorzunehmen, um das Motiv zu wechseln. Folglich werden Totzeiten der Kennzeichnungsvorrichtung
aufgrund von Umbauarbeiten an der Kennzeichnungsvorrichtung vermieden.
[0010] Entsprechend ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, daß das Motiv schnell und einfach
geändert werden kann, insbesondere während die Kennzeichnungsvorrichtung in Betrieb
ist, wodurch auch kostengünstig eine beliebige Anzahl unterschiedlicher Motive gedruckt
werden kann. Insbesondere ist es nicht notwendig, daß konstruktive Änderungen an der
Kennzeichnungsvorrichtung durchgeführt werden.
[0011] Es ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, eine Kennzeichnungsvorrichtung zum
Kennzeichnen eines in einer Bewegungsrichtung bewegten Gegenstandes bereitzustellen
mit zumindest zwei Druckeinrichtungen, welche ausgelegt sind, jeweils ein vorbestimmtes
bzw. vorbestimmbares Motiv zu erzeugen und jeweils ausgelegt sind den Gegenstand sequentiell
mit den Motiven berührungslos zu bedrucken, derart daß ein Gesamtmotiv aus den einzelnen
Motiven gebildet ist.
[0012] Vorteilhafterweise ist es nicht notwendig, eine Druckform herzustellen bzw. zu benutzen.
Vielmehr kann ein beliebiges Motiv durch geeignete Steuerung bzw. Regelung der zumindest
zwei Druckeinrichtungen hergestellt werde.
[0013] Weiterhin wird der bewegte Gegenstand kontaktlos betrieben, wodurch Verschleißerscheinungen,
wie sie beispielsweise bei rotierenden Druckwalzen, insbesondere bei hohen Drehzahlen
der Druckwalzen vorkommen, nicht auftreten.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung druckt jede Druckeinrichtung in einer Druckrichtung, wobei die Druckrichtung
unter einem von 0° und 180° unterschiedlich geneigten Winkel, bevorzugt im wesentlichen
senkrecht zu der Bewegungsrichtung des bewegten Gegenstandes ist.
[0015] Bevorzugt wird der Winkel zwischen der Druckrichtung und der Bewegungsrichtung in
Draufsicht gemessen. In anderen Worten spannen die Druckrichtung und die Bewegungsrichtung
im wesentlichen eine Ebene auf, wobei diese Ebene im wesentlichen parallel zu einer
zu bedruckenden Fläche des Gegenstandes ist.
[0016] Besonders bevorzugt ist eine Auflösung
r des Gesamtmotivs in Bewegungsrichtung des bewegten Gegenstandes unter Verwendung
einer Vielzahl von Druckeinrichtungen durch die Beziehung

gegeben, wobei
v eine Relativgeschwindigkeit zwischen den Druckeinrichtungen und dem Gegenstand ist,
f eine Druckfrequenz einer Druckeinrichtung ist und
n die Anzahl an Druckeinrichtungen ist.
[0017] Vorteilhafterweise kann mit der bevorzugten Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung im wesentlichen ein beliebiges Motiv auf dem Gegenstand erzeugt werden.
Wie aus der obigen Beziehung ersichtlich ist kann bei einer vorbestimmten oder vorbestimmbaren
Druckauflösung
r der bewegte Gegenstand mit der vorbestimmten oder vorbestimmbaren Druckgeschwindigkeit
v bedruckt werden, indem die Anzahl
n der benutzten Druckeinrichtungen bei im wesentlichen konstanter Druckfrequenz
f entsprechend gewählt wird. Analog kann bei einer gegebenen Druckgeschwindigkeit
v die Auflösung des gedruckten Gesamtmotivs
r erhöht werden, indem die Anzahl
n der Druckeinrichtungen erhöht wird. Das gleiche gilt bei veränderter Druckfrequenz
f der jeweiligen Druckeinrichtungen. Folglich ist die bevorzugte Kennzeichnungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung sehr flexibel hinsichtlich des gedruckten Gesamtmotivs,
der Auflösung des gedruckten Gesamtmotivs und/oder der Geschwindigkeit, mit welcher
der bedruckte Gegenstand an der Druckeinrichtung vorbei bewegt wird.
[0018] Ferner kann beispielsweise die Anzahl der benötigten Druckeinrichtungen n unter Verwendung
der obigen Beziehung aus
r, f und
v bestimmt werden.
[0019] Bevorzugt handelt es sich bei dem bewegten Gegenstand um Zigarettenpapier, besonders
bevorzugt um Zigarettenpapier von einer Rolle. Vorzugsweise ist das Zigarettenpapier
in Form einer im wesentlichen langen Bahn, im wesentlichen unkonfektioniert ausgebildet.
[0020] Beispielsweise kann mit der bevorzugten Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung Zigarettenpapier mit einer Geschwindigkeit von etwa

bis etwa

bevorzugt mit einer Geschwindigkeit von etwa

bis etwa

bedruckt werden. Dabei kann eine Auflösung in Bewegungsrichtung von bevorzugt etwa
1 Punkt pro mm (etwa 25 dpi) bis etwa 24 Punkte pro mm (etwa 600 dpi), besonders bevorzugt
von etwa 6 Punkte pro mm (etwa 150 dpi) bis etwa 18 Punkte pro mm (etwa 455 dpi) erreicht
werden. Es ist aber auch möglich, mit einer Auflösung bis etwa 40 Punkte pro mm (etwa
1000 dpi) zu drucken.
[0021] Weiterhin besonders bevorzugt handelt es sich bei den vorbestimmten bzw. vorbestimmbaren
Motiven zweier verschiedener Druckeinrichtungen um identische Motive.
[0022] Vorteilhafterweise kann mit der bevorzugten Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung ein Gesamtmotiv erzeugt, welches aus einer Vielzahl identischer Muster,
wie beispielsweise einer Vielzahl von identischen geometrischen Formen, zusammengesetzt
ist.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei den vorbestimmten bzw. vorbestimmbaren Motiven zweier
verschiedener Druckeinrichtungen um verschiedene Motive.
[0024] Vorteilhafterweise kann mit dieser bevorzugten Ausführungsform der Kennzeichnungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung das Gesamtmotiv hergestellt werden, wobei das Gesamtmotiv
aus einer Vielzahl verschiedener Motive besteht. So kann beispielsweise ein Gesamtmotiv
aus einer Vielzahl kombinierter geometrischer Formen hergestellt werden. Es ist z.B.
auch denkbar, daß ein Markenname gedruckt wird, wobei jede Druckeinrichtung beispielsweise
einen Buchstaben oder einen Teil eines Buchstaben des Markennamens druckt.
[0025] Beispielsweise kann jede Druckeinrichtung Linien, Kreise und/oder andere graphische
Muster drucken. Es ist ebenfalls möglich, daß die Druckeinrichtungen Zahlen und/oder
Symbole, wie z.B. mathematische Zeichen drucken.
[0026] Vorzugsweise umfaßt die Kennzeichnungsvorrichtung zumindest eine Aufnahmeeinrichtung,
welche fest oder beweglich an der Kennzeichnungsvorrichtung angeordnet ist.
[0027] Die Aufnahmeeinrichtung kann daher beispielsweise derart an der Kennzeichnungsvorrichtung
angebracht werden, daß sich die Aufnahmeeinrichtung relativ zu dem bewegten Körper
bewegt, wodurch die Relativgeschwindigkeit zwischen der Aufnahmeeinrichtung und dem
bewegten Gegenstand verändert werden kann. Beispielsweise ist es möglich, die Aufnahmeeinrichtung
beweglich, bevorzugt rotierend an der Kennzeichnungsvorrichtung anzubringen. Beispielsweise
kann die Aufnahmeeinrichtung ein drehbar gelagertes Rad bzw. eine drehbar gelagerte
Zylinderscheibe umfassen, an bzw. in welcher die Druckeinrichtungen angebracht sind.
Durch Rotation der Zylinderscheibe wird vorzugsweise abwechselnd zumindest eine der
zumindest zwei Druckeinrichtungen in eine Position gebracht, in welcher der bewegte
Gegenstand bedruckt werden kann.
[0028] Besonders bevorzugt Kennzeichnungsvorrichtung sind die Druckeinrichtungen jeweils
in einer separaten Aufnahmeeinrichtung untergebracht.
[0029] Falls die Aufnahmeeinrichtung bzw. die Aufnahmeeinrichtungen beispielsweise beweglich
an der Kennzeichnungsvorrichtung angebracht ist bzw. sind, kann daher jede Druckeinrichtung
individuell relativ zu dem bewegten Gegenstand bewegt werden.
[0030] Bevorzugt sind alle Druckeinrichtungen in einer gemeinsamen Aufnahmeeinrichtung untergebracht
sind.
[0031] Weiterhin bevorzugt sind die zumindest zwei Druckeinrichtungen im wesentlichen in
der Bewegungsrichtung, besonders bevorzugt in einer Reihe in der Bewegungsrichtung,
angeordnet.
[0032] Es ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, eine Zigarettenstrangmaschine
mit einer bevorzugten Ausführungsform der Kennzeichnungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung zum Kennzeichnen des Zigarettenpapier bereitzustellen.
[0033] Es ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Kennzeichnen
eines in einer Bewegungsrichtung bewegten Gegenstandes mittels zumindest zweier Druckeinrichtungen
bereitzustellen, wobei
- der Gegenstand mittels der zumindest zwei Druckeinrichtungen berührungslos bedruckt
wird,
- jede Druckeinrichtung ein vorbestimmtes bzw. vorbestimmbares Motiv erzeugt und
- ein Gesamtmotiv aus den sequentiell gedruckten Motiven gebildet wird.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsvariante des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
druckt jede Druckeinrichtung in einer Druckrichtung, wobei die Druckrichtung unter
einem von 0° und 180° unterschiedlich geneigten Winkel, bevorzugt im wesentlichen
senkrecht zu der Bewegungsrichtung des bewegten Gegenstandes ist.
[0035] Weiterhin bevorzugt ist eine Auflösung
r des Gesamtmotivs in Bewegungsrichtung des bewegten Gegenstandes unter Verwendung
einer Vielzahl von Druckeinrichtungen durch die Beziehung

gegeben, wobei
v eine Relativgeschwindigkeit zwischen den Druckeinrichtungen und dem bewegten Gegenstand
ist,
f eine Druckfrequenz einer Druckeinrichtung ist und
n die Anzahl an Druckeinrichtungen ist.
[0036] Bevorzugt beträgt die Relativgeschwindigkeit
v zwischen etwa

bis etwa

besonders bevorzugt zwischen etwa

bis etwa

[0037] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem bewegten Gegenstand um Zigarettenpapier und das
Zigarettenpapier ist vor dem Kennzeichnen bevorzugt als eine im wesentlichen lange
Bahn, im wesentlichen unkonfektioniert ausgebildet.
[0038] Hinsichtlich weiterer besonderer Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zigarettenstrangmaschine
und des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Kennzeichnen eines beweglichen Gegenstandes
wird auf die entsprechende Beschreibung der erfindungsgemäßen Kennzeichnungsvorrichtung
verwiesen.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand begleitender Zeichnungen bevorzugter Ausführungsformen
beispielhaft beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1:
- ein Kennzeichnungssystem mit einer Kennzeichnungsvorrichtung gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- eine Frontansicht einer Kennzeichnungsvorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3a:
- eine Draufsicht einer Kennzeichnungsvorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3b:
- eine Draufsicht einer Kennzeichnungsvorrichtung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Kennzeichnungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
- Figs. 5a bis 5i:
- eine Schemaansicht des Druckvorgangs einer Kennzeichnungsvorrichtung einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 6:
- eine Schemaansicht einer Zigarettenstrangmaschine des Typs PROTOS der Firma Hauni.
[0040] Figur 1 zeigt eine Frontansicht eines Kennzeichnungssystems 10 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung. Ausgehend von einer Halterung 12 wird Zigarettenpapier 14 über Umlenkrollen
16 zu einem Drucktisch 18 geführt. Das Zigarettenpapier 14 wird an einer Fläche 20
des Drucktisches 18 zu einer bevorzugten Ausführungsform einer Kennzeichnungsvorrichtung
22 der vorliegenden Erfindung geführt. Das Zigarettenpapier 14 wird beispielsweise
weiter in Bewegungsrichtung BR im wesentlichen entlang bzw. auf der Fläche 20 des
Drucktisches 18 zwischen der Fläche 20 des Drucktisches 18 und zumindest einer Aufnahmeeinrichtung
24 der Kennzeichnungsvorrichtung 22 hindurch geführt. Dabei wird das Zigarettenpapier
14 durch zumindest zwei Druckeinrichtungen (nicht gezeigt), welche jeweils an den
Aufnahmeeinrichtungen 24 angeordnet sind, bedruckt. Beispielsweise kann es sich bei
solchen Druckeinrichtungen um herkömmliche Tintenstrahldruckpatronen handeln, wie
sie in handelsüblichen Tintenstrahldruckern verwendet werden. Folglich wird das Zigarettenpapier
14 berührungslos bedruckt, d.h. ohne daß Kontakt zwischen der Kennzeichnungsvorrichtung
22 bzw. dem druckenden Bereich der Kennzeichnungsvorrichtung 24 und dem Zigarettenpapier
14 besteht. Bei dem druckenden Bereich der Kennzeichnungsvorrichtung 24 kann es sich
beispielsweise um einen Tintenauslaßbereich der Tintenstrahldruckpatrone handeln.
Das bedruckte Zigarettenpapier 14 wird vorzugsweise mit vorbestimmten Abmessungen
konfektioniert. Es ist aber auch möglich, daß das Zigarettenpapier 14, nachdem es
bedruckt wurde, über eine Vielzahl weiterer Umlenkrollen 26 einer Halterung 28 zugeführt,
und dort aufgerollt wird.
[0041] Figur 2 zeigt eine Detailansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Kennzeichnungsvorrichtung
22 der vorliegenden Erfindung. Die bevorzugte Kennzeichnungsvorrichtung 22 umfaßt
beispielsweise zwei Aufnahmeeinrichtungen 24, welche jeweils ausgelegt sind, eine
Druckeinrichtung (nicht gezeigt) im wesentlichen aufzunehmen bzw. ortsfest bevorzugt
lösbar anzubringen. Die beiden Aufnahmeeinrichtungen 24 sind beispielsweise starr
miteinander verbunden und starr an einer Fläche 30 des Kennzeichnungssystems 10 befestigt.
Es ist ebenfalls möglich, daß die beiden Aufnahmeeinrichtungen 24 voneinander beabstandet
sind. Weiterhin ist es möglich, daß die beiden Aufnahmeeinrichtungen 24 beweglich
mit der Kennzeichnungsvorrichtung 22 bzw. der Fläche 30 des Kennzeichnungssystems
10 verbunden sind. Beispielsweise können die Aufnahmeeinrichtungen 24 an einer rotierenden
Zylinderscheibe angebracht sein bzw. integraler Bestandteil dieser Zylinderscheibe
sein.
[0042] Das Zigarettenpapier 14 bewegt sich im wesentlichen entlang der Fläche 20 des Drucktischs
18 in der Bewegungsrichtung BR. Dabei bewegt sich das Zigarettenpapier 14 zwischen
der Kennzeichnungsvorrichtung 22 und der Fläche 20 des Drucktischs 18, wobei es mit
den Druckeinrichtungen der Kennzeichnungsvorrichtung 22 im wesentlichen nicht in Kontakt
kommt.
[0043] Vorzugsweise weist die Fläche 20 des Drucktisches 18 eine Vielzahl von Öffnungen
31 auf. Die Öffnungen 31 sind vorzugsweise in Bereichen der Fläche 20 des Drucktischs
18 angeordnet, an welchen das Zigarettenpapier 14 entlang läuft. Anhand dieser Öffnungen
31 kann mittels eines regelbaren Druckunterschieds hinsichtlich des Umgebungsdrucks
das Zigarettenpapier 14 in einer Druckrichtung DR im wesentlichen fixiert werden.
Die Druckrichtung DR ist dabei eine Richtung im wesentlichen parallel zu der Fläche
20 des Drucktisches 18 und im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung BR.
Vorzugsweise wird an den Öffnungen 31 verglichen zum Umgebungsdruck ein Unterdruck
erzeugt und durch den Unterdruck das Zigarettenpapier 14 im wesentlichen zu der Fläche
20 des Drucktisches 18 hin gezogen bzw. gesaugt. Das Zigarettenpapier 14 kann im wesentlichen
in Bewegungsrichtung BR bewegt werden, wobei das Zigarettenpapier 14 hinsichtlich
der Druckrichtung DR im wesentlichen fixiert ist. Dadurch, daß das Zigarettenpapier
14 im wesentlichen zu der Fläche 20 hin gezogen bzw. gesaugt wird bewegt sich das
Zigarettenpapier 14 zumindest bereichsweise im wesentlichen planparallel zu der Fläche
20 des Drucktisches 18, d.h. das Zigarettenpapier wirft zumindest bereichsweise keine
Falten, sondern ist zumindest bereichsweise im wesentlichen plan. Insbesondere ist
das Zigarettenpapier 14 in einem Bereich im wesentlichen plan, in dem es von der Kennzeichnungsvorrichtung
22 bedruckt wird.
[0044] Die Aufnahmeeinrichtungen 24 weisen weiterhin jeweils Anschlüsse 32 auf, mit welchen
die Druckeinrichtungen (nicht gezeigt) mit einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung, beispielsweise
einem Computer bzw. einem sogenannten embedded System bzw. embedded Controller 33
(gezeigt in Figur 1) zum Datenaustausch verbunden sein können. Ferner können die Druckeinrichtungen
über die Anschlüsse 32 mit Strom versorgt werden.
[0045] Weiterhin weist jede Aufnahmeeinrichtung an einer Seite 34, welche dem Zigarettenpapier
14 gegenüberliegt, eine Öffnung 35 auf. Die Seite 34 ist im wesentlichen parallel
zu der Fläche 20 des Drucktischs 18. Ferner weist die Aufnahmeeinrichtung 24 vorzugsweise
zwei Seiten 36 auf, welche zueinander bevorzugt parallel und im wesentlichen senkrecht
zu der Fläche 20 des Drucktischs 18 und senkrecht zu der Bewegungsrichtung BR sind.
Jede Aufnahmeeinrichtung 24 kann außerdem eine bevorzugt schwenkbare Verriegelungseinrichtung
38 aufweisen. Um die Verriegelungseinrichtung 38 zu verriegeln ist sie beispielsweise
zur Fläche 20 hin verschwenkbar, bevorzugt im wesentlichen parallel zu der Fläche
20 des Drucktischs 18. Um die Verriegelungseinrichtung 38 zu entriegeln ist sie beispielsweise
weg von der Fläche 20 des Drucktischs 18 verschwenkbar, bevorzugt im wesentlichen
parallel zu der Fläche 30 der Kennzeichnungsvorrichtung 22. Ferner weist die Aufnahmeeinrichtung
24 eine Rückseite 40 auf, welche bevorzugt im wesentlichen parallel zu der Fläche
30 des Kennzeichnungssystems 10 und bevorzugt im wesentlichen senkrecht zu der Fläche
20 des Drucktischs 18 ist. Die Seite 34, die Seiten 36, die Verriegelungseinrichtung
38 und die Rückseite 40 umfangen im wesentlichen einen Hohlraum 41, in welchen die
Druckeinrichtung eingebracht wird. Die Abmessungen des Hohlraums sind 41 derart ausgelegt,
daß die Druckeinrichtung im wesentlichen genau in den Hohlraum 41 paßt, dabei ist
es nicht notwendig, daß der Hohlraum 41 im wesentlichen Quaderform aufweist. Vielmehr
ist der Hohlraum 41 so ausgelegt, daß er im wesentlichen an die Form der Druckeinrichtung
angepaßt ist. Ein Vorsprung (nicht gezeigt) der Druckeinrichtung rastet in die Öffnung
35 ein und eine Bewegung der Druckeinrichtung, insbesondere eine Bewegung der Druckeinrichtung
aus dem Hohlraum 41, wird durch die Verriegelungseinrichtung 38 im wesentlichen verhindert.
Es ist nicht notwendig, daß die Verriegelungseinrichtung 38 im geschlossenen Zustand
im wesentlichen parallel zu der Fläche 20 des Drucktischs 18 und im offenen Zustand
im wesentlichen parallel zu der Fläche 30 ist. Die Verriegelungseinrichtung 38 ist
aber so ausgelegt, daß die Druckeinrichtung einfach bzw. leicht lösbar in dem Hohlraum
41 fixiert wird. Insbesondere wird durch die Verriegelungseinrichtung 38 eine Bewegung
der Druckeinrichtung im wesentlichen verhindert. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht,
daß durch die Verriegelungseinrichtung 38 ein Anpreßdruck auf die Druckeinrichtung
ausgeübt wird, insbesondere die Druckeinrichtung in den Hohlraum gepreßt wird. Ferner
hat die Verriegelungseinrichtung 38 die Eigenschaft, daß die Druckeinrichtung lösbar
in dem Hohlraum fixiert wird. In anderen Worten kann die Verriegelungseinrichtung
38 vorzugsweise durch eine schwenkbare Lagerung der Verriegelungseinrichtung 38 einfach
ver- und entriegelt werden und folglich die Druckeinrichtung einfach in dem Hohlraum
41 fixiert bzw. gelöst und aus dem Hohlraum 41 entnommen werden. Die Druckeinrichtung
wird im wesentlichen durch einführen des Vorsprungs (nicht gezeigt) in die Öffnung
35 und durch die Verriegelungseinrichtung 38 in dem Hohlraum 41 der Aufnahmeeinrichtung
24 fixiert.
[0046] Vorteilhafterweise kann somit die Druckeinrichtung leicht erneuert bzw. ausgetauscht
werden. Handelt es sich bei der Druckeinrichtung beispielsweise um eine herkömmliche
Tintenpatrone, so kann diese Patrone ausgetauscht werden, falls der Tintenvorrat erschöpft
ist oder in einer anderen Farbe gedruckt werden soll.
[0047] Weiterhin weist die Aufnahmeeinrichtung 24 vorzugsweise einen Anschluß (nicht gezeigt)
auf, welcher mit Steuer- bzw. Regelanschlüssen der Druckeinrichtung in Kontakt treten
kann. Vorzugsweise kann somit eine elektrische Verbindung zwischen der Druckeinrichtung
und der Steuer- bzw. Regeleinrichtung, beispielsweise des Computers 33 über die Anschlüsse
32 hergestellt werden. Der Computer bzw. das embedded System bzw. der embedded Controller
33 steuert bzw. regelt die Druckleistung jeder Druckeinrichtung vorzugsweise individuell.
[0048] Das Zigarettenpapier 14 wird im wesentlichen zwischen der Aufnahmeeinrichtung 24
und der Fläche 20 des Drucktischs 18 hindurch geleitet, wobei das Zigarettenpapier
14 die Öffnung 35 der Aufnahmeeinrichtung 24 passiert und von der Druckeinrichtung
(nicht gezeigt) kontaktlos bedruckt wird.
[0049] Figur 3a zeigt eine Draufsicht der bevorzugten Kennzeichnungsvorrichtung 22. In dieser bevorzugten
Ausführungsform sind die beiden Aufnahmeeinrichtungen 24 in der Druckrichtung DR bevorzugt
versetzt. In anderen Worten sind die Vorderkanten 42 der Seite 34 nicht bündig in
der Bewegungsrichtung BR, sondern sind in der Druckrichtung DR versetzt angeordnet.
Dadurch werden auch die Druckbereiche der einzelnen Druckeinrichtungen in Druckrichtung
DR versetzt. Die effektive Breite in Druckrichtung DR, welche von den Druckeinrichtungen
bedruckt werden kann, wird dadurch erhöht.
[0050] Figur 3b zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie in
Figur 3b gezeigt ist sind die Aufnahmeeinrichtungen 24 derart angeordnet, daß die
Vorderkanten 42 der Seite 34 in der Bewegungsrichtung BR im wesentlichen bündig sind.
Dadurch bedrucken die Druckeinrichtungen im wesentlichen gleiche Bereiche auf dem
Zigarettenpapier 14. Ansonsten entspricht die in Figur 3b gezeigte Ausführungsform
im wesentlichen der Ausführungsform, wie sie in Figur 3a dargestellt und beschrieben
ist.
[0051] Ferner ist es bei einer Vielzahl von Aufnahmeeinrichtungen 24 nicht notwendig, daß
die Aufnahmeeinrichtungen 24 alle in Druckrichtung DR versetzt oder alle Aufnahmeeinrichtungen
24 in Bewegungsrichtung BR im wesentlichen bündig angeordnet sind. Vielmehr ist es
auch möglich, daß eine erste Anzahl der Aufnahmeeinrichtungen 24 in Druckrichtung
DR versetzt angeordnet sind und einzelne Aufnahmeeinrichtungen 24 der verbleibenden
Aufnahmeeinrichtungen 24 zu Aufnahmeeinrichtungen 24 der ersten Anzahl in der Bewegungsrichtung
BR im wesentlichen bündig angeordnet sind.
[0052] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der Kennzeichnungsvorrichtung 22. Wie in Figur 3a beschrieben,
sind die Kanten 42 der Seite 34 in der Bewegungsrichtung BR nicht bündig, sondern
in der Druckrichtung DR versetzt angeordnet. Wie in Figur 4 gezeigt, ist es nicht
notwendig, daß die Rückseite 40 direkt an die Fläche 30 angrenzen, sondern kann auch
davon beabstandet sein. Ferner kann zwischen der Aufnahmeeinrichtung 24 und der Fläche
20 des Drucktisches 18 eine Führungsvorrichtung 43 angebracht sein, welche beispielsweise
ausgelegt ist, das Zigarettenpapier 14 stabilisiert bzw. präzise an der Druckeinrichtung
vorbei zu führen. Dabei kann das Zigarettenpapier zwischen der Führungsvorrichtung
43 und der Aufnahmeeinrichtung 24 geführt werden. Es ist auch möglich, daß das Zigarettenpapier
14 zwischen der Fläche 20 des Drucktisches 18 und der Führungsvorrichtung 43 geführt
wird. In diesem Fall weist die Führungsvorrichtung 43 eine Öffnung auf (nicht gezeigt),
die der Öffnung 35 im wesentlichen entspricht. Das Zigarettenpapier 14 wird im wesentlichen
durch diese beiden Öffnungen kontaktlos bedruckt.
[0053] Ferner ist es möglich, das Zigarettenpapier 14 zwischen zwei im wesentlichen planparallelen
Flächen der Führungsvorrichtung 43 zu führen, wobei eine dieser Flächen eine Öffnung
aufweist, welcher der Öffnung 35 im wesentlichen entspricht. Das Zigarettenpapier
14 kann durch diese beiden Öffnungen hindurch kontaktlos bedruckt werden.
[0054] Die Führungseinrichtung 43 kann aber auch dazu ausgelegt sein, die Aufnahmeeinrichtung
24 zu fixieren bzw. von dem Drucktisch 18 bzw. der Fläche 30 zu beabstanden oder beabstandet
zu fixieren.
[0055] Anhand von
Figuren 5a bis 5i wird beispielhaft der Druckablauf in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Kennzeichnungsvorrichtung 22 dargestellt. In dieser bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung umfaßt die Kennzeichnungsvorrichtung 22 eine Anzahl von sechs
Druckeinrichtungen. In dem vorliegenden Beispiel handelt es sich dabei um sechs herkömmliche
Tintenstrahldruckpatronen HP 6154a der Firma Hewlett & Packard, welche jeweils mit
einer Frequenz von etwa 12 kHz drucken können, d.h. eine Kapillardüse kann aufgrund
der nötigen Relaxation bzw. der Auffüllung mit Tinte der Kapillare durch Kapillareffekt
nach etwa 80 µs angesteuert werden. Da die herkömmliche Tintenstrahldruckpatrone Tinte
mittels Düsen auf das Zigarettenpapier spritzt können mittels der herkömmlichen Tintenstrahldruckpatrone
im wesentlichen Punkte gedruckt werden, welche aufgrund der Anordnung der Düsen vorzugsweise
im wesentlichen parallel zur Druckrichtung DR angeordnet sind. Folglich sind die gedruckten
Motive im wesentlichen aus Punkten aufgebaut. Aufgrund jeweils zweier versetzt zueinander
angeordneter Düsenreihen je HP Tintenstrahldruckpatrone sowie der Möglicjkeit der
frei programmierbaren Druckauslösung jeder einzelnen verwendeten Tintenstrahldruckpatrone
der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, gehen die einzelnen Punkte
je nach Parametrierung mehr oder weniger ineinander über. Folglich bestehen die Motive
im wesentlichen zwar aus einzelnen Punkten, es ist aber vorzugsweise nicht möglich,
die einzelnen Punkte getrennt voneinander wahrzunehmen, weil die Punkte zu nahe aneinander
liegen und/oder ineinander verlaufen sind.
[0056] Die sechs Druckeinrichtungen sind jeweils in einer Aufnahmeeinrichtung 24 untergebracht
bzw. durch diese positioniert und die Aufnahmeeinrichtungen 24 in der Bewegungsrichtung
BR in einer Reihe angeordnet. Dies ist in Figur 1 beispielhaft für zwei Aufnahmeeinrichtungen
24, d.h. für zwei Druckeinrichtungen dargestellt. Ferner sind in Figuren 5a bis 5i
die Bewegungsrichtung BR des Zigarettenpapiers 14 und die Druckrichtung DR gezeigt.
In Figur 5a ist ein Ausschnitt des Zigarettenpapiers zu einem ersten Zeitpunkt t1
= 0s dargestellt. An dem ersten Zeitpunkt t1 druckt die erste Druckeinrichtung ein
erstes Motiv 44 auf das Zigarettenpapier. Bei dem ersten Motiv 44 handelt es sich
um eine Reihe von sechs Punkten, welche bevorzugt im wesentlichen senkrecht zu der
Bewegungsrichtung BR des Zigarettenpapiers 14 angeordnet sind. In anderen Worten sind
die sechs Punkte bevorzugt im wesentlichen parallel zu der Druckrichtung DR angeordnet.
Das Zigarettenpapier 14 bewegt sich mit einer Geschwindigkeit

entlang der Bewegungsrichtung BR unter der Kennzeichnungsvorrichtung 22 hindurch.
Folglich bewegt sich der Ort des ersten Motivs 44 in Bewegungsrichtung BR von der
ersten Druckeinrichtung weg auf die zweite Druckeinrichtung zu.
[0057] Figur 5b zeigt ein zweites Motiv 46, welches zu einem zweiten Zeitpunkt t2, d.h.
z.B. 14,11 µs nach dem Zeitpunkt t1, von der ersten Druckeinrichtung auf das Zigarettenpapier
14 gedruckt wurde. Das zweite Motiv 46 stellt einen einzelnen Punkt dar.
[0058] In Figur 5c ist das Zigarettenpapier 14 zum Zeitpunkt t3, d.h. z.B. 28,33 µ nach
t1 dargestellt. Zum Zeitpunkt t3 hat sich das Zigarettenpapier 14 in Bewegungsrichtung
BR weiterbewegt, so daß sich der Ort des ersten Motivs 44 im wesentlichen in Bewegungsrichtung
BR hinter der zweiten Druckeinrichtung befindet. Die zweite Druckeinrichtung druckt
ein drittes Motiv 48 in Bewegungsrichtung BR neben das erste Motiv 44 auf das Zigarettenpapier
14. Das dritte Motiv 48 ist durch einen in Bewegungsrichtung BR schraffierten Kreis
dargestellt, um das dritte Motiv 48 beispielsweise von dem zweiten Motiv 46 zu unterscheiden.
In der Regel wird aber auch das dritte Motiv 48 (und alle weiteren Motive) aus einzelnen
Punkten, analog zu dem ersten Motiv 44 oder dem zweiten Motiv 46, bestehen. In anderen
Worten sind aufgrund der Verwendung von Tintenstrahldruckpatronen alle Motive im wesentlichen
aus Punkten zusammengesetzt, wie in Motiven 44 und 46 beispielhaft gezeigt.
[0059] In Analogie zu Figur 5b ist in Figur 5d ein viertes Motiv 50 dargestellt, welches
zu einem Zeitpunkt t4, d.h. z.B. 42,33 µs nach t1, von der zweiten Druckeinrichtung
im wesentlichen an einer Position in Bewegungsrichtung BR hinter dem zweiten Motiv
46 auf das Zigarettenpapier gedruckt wird. In anderen Worten bewegt sich nach Drucken
des dritten Motivs 48 das Zigarettenpapier 14 in Bewegungsrichtung BR weiter, und
sobald sich das zweite Motiv 46 in Bewegungsrichtung BR im wesentlichen hinter der
zweiten Druckeinrichtung befindet, druckt die zweite Druckeinrichtung das vierte Motiv
50.
[0060] Ein Gesamtmotiv 52 wird aus sequentiellem Druck einer Vielzahl von Einzelmotiven
hergestellt, wie dies in Figuren 5e bis 5i weiter ausgeführt ist. Figur 5i zeigt das
Gesamtmotiv 52, in diesem Beispiel den Buchstaben E, welches aus einzelnen Motiven
gebildet ist, welche von einer Vielzahl von Druckeinrichtungen erzeugt bzw. gedruckt
werden. Die einzelnen Motive werden beispielsweise nebeneinander gedruckt. Folglich
entsteht das Gesamtmotiv 52 durch sequentielles Drucken einer Vielzahl von einzelnen
Motiven. Die einzelnen Motive sind aber nicht auf eine Zeile in Druckrichtung DR eingeschränkt.
Vielmehr wäre es beispielsweise auch möglich, daß das erste Motiv 44 auch das dritte
Motiv 48 umfaßt, falls mit der Geschwindigkeit
v, mit welcher das Zigarettenpapier 14 bewegt wird und der Druckfrequenz
f der Tintenstrahldruckpatrone unter Berücksichtigung der obigen Beziehung die gewünschte
Auflösung
r noch erreicht werden kann.
[0061] Weiterhin ist es möglich, daß die Druckeinrichtungen auch Bereiche mehrfach bedrucken,
d.h. daß beispielsweise eine Druckeinrichtung einen Bereich des Zigarettenpapiers
14 mehrfach bedruckt. Es können aber auch verschiedene Druckeinrichtungen einen Bereich
des Zigarettenpapiers 14 bedrucken bzw. mehrfach bedrucken. Beispielsweise kann bei
Farbdruck ein Bereich des Zigarettenpapiers 14 von mehreren Druckeinrichtungen bedruckt
werden, welche beispielsweise ein identisches Motiv drucken, wobei sich die Farben
der verwendeten Tinten der jeweiligen Druckeinrichtungen voneinander unterscheiden.
[0062] Die Anzahl der Motive, welche eine einzelne Druckeinrichtung druckt, ist nicht, wie
in diesem Beispiel ausgeführt, auf zwei Motive eingeschränkt. Vielmehr ist es möglich,
daß eine Druckeinrichtung eine beliebige Anzahl von Einzelmotiven druckt. Beispielsweise
kann eine Vielzahl von Buchstaben gedruckt werden und eine Druckeinrichtung nur ein
(Teil-)Motiv eines jeden Buchstaben drucken. Die Auflösung in Bewegungsrichtung BR
einer einzelnen Druckeinrichtung, und somit auch der Abstand der Einzelmotive, welche
von einzelnen Druckeinrichtung auf dem Zigarettenpapier 14 gedruckt werden, ist im
wesentlichen durch die Beziehung

gegeben (der Abstand in Bewegungsrichtung BR zweier Einzelmotive voneinander ergibt
sich im wesentlichen aus dem Inversen der Auflösung
r). Die Auflösung in Bewegungsrichtung BR des Gesamtmotivs 52, welches unter Verwendung
einer Vielzahl von
n Druckeinrichtungen hergestellt wird, kann, verglichen zur Auflösung einer einzelnen
Druckeinrichtung, erhöht werden. Unter Verwendung einer Vielzahl von
n Druckeinrichtungen ergibt sich die Auflösung
r des Gesamtmotivs 52 im wesentlichen zu

Folglich kann durch Anbringen einer beliebigen Anzahl von individuellen Druckeinrichtungen
die Auflösung
r des Gesamtmotivs 52 in Bewegungsrichtung BR im wesentlichen beliebig verändert bzw.
eingestellt werden. Die Auflösung des Gesamtmotivs 52 in der Druckrichtung DR, d.h.
einer Richtung im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung B, ist jedoch herkömmlicherweise
beschränkt durch die Auflösung jeder individuellen Druckeinrichtung. Die Auflösung
in Druckrichtung DR ist nicht abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das Zigarettenpapier
14 relativ zu der Kennzeichnungsvorrichtung 22 bewegt wird.
[0063] Ferner können die individuellen Aufnahmeeinrichtungen 24 so angeordnet sein, daß
die Kanten 32 in der Bewegungsrichtung BR nicht bündig sind, d.h. daß die Aufnahmeeinrichtung
in Druckrichtung DR, also in einer Richtung senkrecht zur Bewegungsrichtung BR, versetzt
angeordnet sind. Folglich kann die Fläche auf dem Zigarettenpapier 14, welche von
der Kennzeichnungsvorrichtung 22 bedruckt werden, vorteilhafterweise über die Druckfläche
einer einzelnen Druckeinrichtung hinaus vergrößert werden. Sind die Kanten 42 im wesentlichen
bündig angeordnet, so entspricht die druckbare Fläche im wesentlichen der Fläche,
welche von einer individuellen Druckeinrichtung bedruckt werden kann.
[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann auch
ein Gegenstand gekennzeichnet werden, welcher andere Eigenschaften als Papier aufweist.
Vorteilhafterweise muß der Gegenstand nicht zwischen zumindest zwei Druckwalzen geführt
werden, wie dies bei herkömmlichen Walzendruckeinrichtungen der Fall ist. Vielmehr
muß lediglich eine zu kennzeichnende Seite des Gegenstandes zugänglich sein. Es kann
beispielsweise auch ein quaderförmiger Gegenstand, vorzugsweise eine Schachtel oder
ähnliches, entlang den Druckeinrichtungen bewegt werden. Weiterhin muß kein Kontakt
zwischen der Kennzeichnungsvorrichtung und dem bewegten Gegenstand bestehen. So ist
es beispielsweise möglich, daß eine Schachtel auf einem Förderband an der Kennzeichnungsvorrichtung
vorbei bewegt wird und die Druckeinrichtung kontaktlos die Schachtel bedruckt.
[0065] Vorzugsweise kann die bevorzugte Kennzeichnungsvorrichtung 22 der vorliegenden Erfindung
auch Bestandteil eines komplexen Kennzeichnungssystems 10 sein, wie es beispielsweise
in der tabakverarbeitenden Industrie eingesetzt werden kann. Ein solches Kennzeichnungssystem
10 ist skizzenhaft in Figur 1 dargestellt. Ferner kann ein solches System beispielsweise
in einen Fertigungsablauf der Zigarettenherstellung integriert sein.
[0066] Weiterhin ist die Kennzeichnungsvorrichtung 22 der vorliegenden Erfindung nicht auf
einfarbigen Druck eingeschränkt. Vielmehr ist es möglich, Zigarettenpapier 14 mehrfarbig,
d.h. bunt zu bedrucken. Beispielswiese ist es möglich (wie oben ausgeführt), daß verschiedene
Druckeinrichtungen Bereiche des Zigarettenpapiers mehrfach bedrucken, wobei beispielsweise
ein identisches Motiv gedruckt wird und sich die Farben der verwendeten Tinten der
jeweiligen Druckeinrichtungen voneinander unterscheiden.
[0067] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird weiterhin eine Zigarettenstrangmaschine
bereitgestellt, bei der das Zigarettenpapier 14 mittels einer bevorzugten Ausführungsform
der Kennzeichnungsvorrichtung 22 der vorliegenden Erfindung gekennzeichnet wird. Die
Zigarettenstrangmaschine ist bevorzugt gemäß Fig. 6 ausgestaltet, wobei anstelle des
Druckwerks 123 eine Kennzeichnungsvorrichtung 22 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird. Ergänzend wird auf die Beschreibung der
Zigarettenstrangmaschine vom Typ PROTOS gemäß der
DE 101 30 2245 A1 verwiesen, die durch Bezugnahme in diese Anmeldung mit einbezogen wird.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 10
- Kennzeichnungssystem
- 12
- Halterung
- 14
- Zigarettenpapier
- 16
- Umlenkrollen
- 18
- Drucktisch
- 20
- Fläche
- 22
- Kennzeichnungsvorrichtung
- 24
- Aufnahmeeinrichtung
- 26
- Umlenkrollen
- 28
- Halterung
- 30
- Fläche
- 31
- Öffnung
- 32
- Anschlüsse
- 33
- Computer bzw. embedded System bzw. embedded Controller
- 34
- Seite
- 35
- Öffnung
- 36
- Seite
- 38
- Verriegelungseinrichtung
- 40
- Rückseite
- 41
- Hohlraum
- 42
- Kante
- 43
- Führungsvorrichtung
- 44
- erstes Motiv
- 46
- zweites Motiv
- 48
- drittes Motiv
- 50
- viertes Motiv
- 52
- Gesamtmotiv
1. Kennzeichnungsvorrichtung (22) zum Kennzeichnen eines in einer Bewegungsrichtung (BR)
bewegten Gegenstandes (14) umfassend:
zumindest zwei Druckeinrichtungen, welche ausgelegt sind, jeweils ein vorbestimmtes
bzw. vorbestimmbares Motiv (44, 46, 48, 50) zu erzeugen und jeweils ausgelegt sind
den Gegenstand (14) sequentiell mit den Motiven (44, 46, 48, 50) berührungslos zu
bedrucken, derart daß ein Gesamtmotiv (52) aus den einzelnen Motiven (44, 46, 48,
50) gebildet ist, wobei die Kennzeichnungsvorrichtung derart ausgelegt ist,
daß bei einer vorgegebenen Relativgeschwindigkeit v zwischen den Druckeinrichtungen und dem bewegten Gegenstand (14) zwischen etwa

bis etwa

bevorzugt zwischen etwa

bis etwa

die Anzahl n der Druckeinrichtungen anhand der Beziehung

ausgewählt ist, so daß das Gesamtmotiv (52) mit einer vorbestimmbaren Auflösung r in Bewegungsrichtung (BR) des bewegten Gegenstandes (14) gedruckt wird, wobei f eine Druckfrequenz einer Druckeinrichtung ist.
2. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach Anspruch 1, wobei jede Druckeinrichtung in einer
Druckrichtung (DR) druckt, wobei die Druckrichtung (DR) unter einem von 0° und 180°
unterschiedlich geneigten Winkel, bevorzugt im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung
(BR) des bewegten Gegenstandes (14) ist.
3. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 oder 2,
wobei es sich bei dem bewegten Gegenstand (14) um Zigarettenpapier handelt und das
Zigarettenpapier (14) bevorzugt in als eine im wesentlichen lange Bahn, im wesentlichen
unkonfektioniert ausgebildet ist.
4. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, wobei
es sich bei den vorbestimmten bzw. vorbestimmbaren Motiven (44, 46, 48, 50) zweier
verschiedener Druckeinrichtungen um identische Motive handelt.
5. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 4, wobei
es sich bei den vorbestimmten bzw. vorbestimmbaren Motiven (44, 46, 48, 50) zweier
verschiedener Druckeinrichtungen um verschiedene Motive handelt.
6. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, die
Kennzeichnungsvorrichtung (22) zumindest eine Aufnahmeeinrichtung (24) umfaßt, welche
fest oder beweglich an der Kennzeichnungsvorrichtung (22) angeordnet ist.
7. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6, die
Druckeinrichtungen jeweils in einer separaten Aufnahmeeinrichtung (24) untergebracht
sind.
8. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7, alle
Druckeinrichtungen in einer gemeinsamen Aufnahmeeinrichtung (24) untergebracht sind.
9. Kennzeichnungsvorrichtung (22) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8, die
Vielzahl von Druckeinrichtungen in der Bewegungsrichtung BR in einer Reihe angeordnet
sind.
10. Zigarettenstrangmaschine zum Herstellen von Zigaretten umfassend eine Kennzeichnungsvorrichtung
nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 9, zum Kennzeichnen des Zigarettenpapiers.