Sachgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur automatisierten
Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen. Die vorliegende
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und ein entsprechendes System zur automatisierten
Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen, bei welchen
mindestens eine Warnvorrichtung des Schienenfahrzeugs basierend auf den Warnparametern
aktiviert wird.
Stand der Technik
[0002] Sicherheit spielt bei Schienenfahrzeugen eine sehr grosse Rolle. Dies ist insbesondere
wahr in den Gegenden, in welchen sich Menschen in der Nähe von Schienen aufhalten.
So werden schon seit einiger Zeit insbesondere die Bahnübergänge (d.h. Kreuzungen
von Schienen mit Strassen) besonders sorgfältig abgesichert. Auch an den Bahnhöfen
werden verschiedene Massnahmen getroffen, um die Sicherheit der sich am Bahnsteig
befindenden Menschen zu gewährleisten. Auf der anderen Seite spielt die Sicherheit
auch eine extrem wichtige Rolle bei Gleisbau-, Gleisunterhalt- oder Gleisreparaturarbeiten.
Dabei werden üblicherweise die so genannten Gleisbauzüge oder Gleisbaukompositionen
eingesetzt, welche die für die Arbeit notwendigen Vorrichtungen (wie zum Beispiel
Krane, Schweissgeräte, usw.) enthalten, und welche zudem auch Gleisbauarbeiter transportieren
können.
[0003] Oft werden an einem Gleis Arbeiten durchgeführt, ohne dass der Bahnverkehr unterbrochen
werden kann. Arbeiten werden teilweise an Gleisen durchgeführt, welche sich in unmittelbarer
Nähe von nicht gesperrten Gleisen befinden. In solchen Fällen ist es notwendig, dass
Gleisarbeiter vor einem herannahenden Zug effizient und rechtzeitig gewarnt werden.
Dazu werden Gleisbauzüge mit Warnmitteln ausgestattet, welche die Gleisbauarbeiter
durch akustische oder Lichtsignale (oder eine Kombination davon) über die Gefahr vor
einem ankommenden Zug informieren. Üblicherweise kommen in solchen Situationen die
so genannten Alarm- oder Warnzentralen zum Einsatz, welche einen Überblick über die
Baustelle haben, und welche bei Gefahren entsprechende Warnsignale aussenden. Diese
Warnsignale werden dann von den Gleisbauzügen empfangen und über die Warnmittel ausgegeben.
[0004] Allerdings kann eine Alarmzentrale für mehrere Baustellen oder Baustellenabschnitte
zuständig sein. Deshalb ist es bei solchen Systemen wesentlich, dass eine Alarmierung
der Gleisarbeiter nur dann erfolgt, wenn sich der Gleisbauzug auch tatsächlich in
dem Warnbereich befindet, in welchem die empfangenen Warnsignale effektiv wirksam
sein sollten. Bei den herkömmlichen Lösungen werden zu diesem Zweck die so genannten
Impfschlüssel mit Positionsinformationen verwendet. Diese Impfschlüssel sind eindeutig
einem gewissen Warnbereich zugeordnet und müssen beim Betreten des Warnbereichs in
die dafür vorgesehene Steckeinrichtung am Gleisbauzug durch einen Gleisbauarbeiter
eingeführt werden. Die auf dem Schlüssel gespeicherten Informationen werden dann von
der Auswertungseinheit des Zugs verwendet, um die richtigen Warnsignale auszusuchen.
[0005] Nun umfasst diese herkömmliche Lösung selbstverständlich ein paar wichtige Nachteile
und birgt ein paar hohe Risiken. So müssen die Impfschlüssel nach jeder Positionsänderung
des Gleisbauzugs ausgetauscht werden. Dabei muss ein Gleisbauarbeiter den alten Schlüssel
herausstecken und wieder an seinen Ablageort bringen, den neuen Schlüssel an seinem
Ablageort abholen und dann wieder in die dafür vorgesehene Öffnung einstecken. In
der Zeit, in welcher keiner der beiden Schlüssel eingesteckt ist, kann der Gleisbauzug
keine Warnsignale korrekt auswerten. Zudem ist ein Gleisbauarbeiter bei solchen Lösungen
stets mit dem Austausch der Impfschlüssel beschäftigt. Keine Automatisierung kann
also realisiert werden. Es ist auch klar, dass menschliches Versagen nicht ausgeschlossen
werden kann, so dass es auch möglich ist, dass durch unsachgemässem Handeln oder einem
Operationsfehler inkorrekte Warnsignalauswertungen stattfinden, was fatale Folgen
haben kann.
[0006] Es ist auch bekannt, die Position eines Schienenfahrzeuges automatisch auszuwerten.
Die US-Patentanmeldung
US2005/0010338, zum Beispiel, offenbart ein System zur automatischen Steuerung eines Schienenfahrzeuges,
in welchem System eine auf dem Schienenfahrzeug gebrachte Empfangseinheit mit eine
Reihe von an der Schienenseite montierten Transponder kommuniziert. Solche Systeme
weisen aber den Nachteil auf, dass die Transponder längs des Geleises in grösseren
räumlichen Abständen verteilt sind, und dass die Position des Schienenfahrzeugs daher
nur ausgewertet werden kann, wenn die Empfangseinheit sich innerhalb der Reichweite
eines Transponders befindet. Ein weiterer Nachteil ist, dass das von den Transponder
empfangene Signal nur eine Kennungsinformation (ID) enthält, mit dem Ergebnis, dass
nur eine einfache und grobe Positionsauswertung möglich ist.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren zur automatisierten
Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen und ein entsprechendes
neues System vorzuschlagen, welche nicht die Nachteile des Standes der Technik aufweisen.
Dabei ist es insbesondere eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
automatisierten Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen
und ein entsprechendes System bereitzustellen, welche jederzeit eine präzise, einfache
und sichere vollständig automatisierte Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen
ohne menschlichen Einfluss ermöglichen.
[0008] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele vor allem durch die Elemente
der beiden unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
[0009] Insbesondere werden die Ziele der Erfindung dadurch erreicht, dass in einem Verfahren
zur automatisierten Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen,
wobei mindestens eine Warnvorrichtung des Schienenfahrzeugs basierend auf den Warnparametern
aktiviert wird, von mindestens einer Sendeeinrichtung mindestens eine der Sendeeinrichtung
zugeordnete Kennungsinformation gesendet wird, die mindestens eine Kennungsinformation
von einer dem Schienenfahrzeug zugeordneten Empfangseinrichtung empfangen und an eine
Auswertungseinrichtung übertragen wird, basierend auf der mindestens einen empfangenen
Kennungsinformation die relative (d.h. relative zur Schienenumgebung, oder zu einer
bestimmten Schienenseite- Sende-Empfangseinrichtung) Position des Schienenfahrzeugs
von der Auswertungseinrichtung bestimmt wird, und die der relativen Position des Schienenfahrzeugs
zugeordneten Warnparameter bestimmt und zur Aktivierung der Warnvorrichtung eingestellt
werden. Der Vorteil dieser Erfindung liegt vor allem darin, dass die Bestimmung und
Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen auf eine vollkommen automatisierte
Art und Weise geschehen kann, ohne Bedarf an menschlichen Operateuren. Dadurch kann
der Übergang zwischen den einzelnen Warnbereichen (bei welchem auch die Warnparameter
ändern) wesentlich schneller durchgeführt werden. Zudem können eventuelle Betriebsfehler,
welche durch unsachgemässe Benutzung oder menschliches Versagen entstehen, vollkommen
eliminiert werden, so dass ein höheres Mass an Sicherheit erreicht wird. Schliesslich
erlaubt eine solche Lösung eine sehr einfache Konfigurationsänderung oder -korrektur,
da lediglich die Kennungsinformationen der einzelnen Sendeeinrichtungen angepasst
werden müssen.
[0010] In einer Ausführungsvariante wird, zusätzlich zu der mindestens einen empfangenen
Kennungsinformation, die relative Position des Schienenfahrzeugs basierend auf von
einem Tachometer und/oder einem Odometer erfassten Daten bestimmt. Diese Ausführungsvariante
hat insbesondere den Vorteil, dass zusätzlich zu den empfangenen Kennungsinformationen
auch eine oder mehrere weitere Positionsdatenquellen verwendet werden. Dadurch kann
einerseits die Genauigkeit der Positionswerte wesentlich erhöht werden, und andererseits
kann auch die Plausibilität von drahtlos empfangenen Signalen nach Bedarf geprüft
werden.
[0011] In einer anderen Ausführungsvariante wird die der mindestens einen Sendeeinrichtung
zugeordnete Kennungsinformation periodisch von der Sendeeinrichtung gesendet. Diese
Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass der Kommunikationskanal durch
die Sendeeinrichtung nur kurz belegt wird und Mehrfachbelegungen von mehreren Sendeeinrichtungen
auf demselben Kommunikationskanal möglich werden. Ausserdem kann auf der anderen Seite
durch einen periodischen Empfang der Kennungsinformation die Kontrolle der Funktionstüchtigkeit
der Sendeeinrichtungen ohne einen grossen zusätzlichen Aufwand vollzogen werden.
[0012] In einer alternativen Ausführungsvariante wird von einer dem Schienenfahrzeug zugeordneten
Aktivierungseinrichtung eine Sendeaufforderung gesendet und von mindestens einer Sendeeinrichtung
empfangen, und dann die mindestens eine der Sendeeinrichtung (B
m-1, B
m, B
m+1) zugeordnete Kennungsinformation von mindestens einer Sendeeinrichtung gesendet.
Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die Sendeeinrichtungen
im Normalfall inaktiv bzw. passiv sind. Die Kennungsinformation wird in diesem Fall
nur dann ausgesendet, wenn eine Sendeaufforderung seitens der Aktivierungseinrichtung
des Schienenfahrzeugs von einer Sendeeinrichtung empfangen wird. Dadurch kann der
Stromverbrauch der Sendeeinrichtungen wesentlich reduziert werden, und es können auch
überlappende Warnabschnitte entflechtet werden. Zudem kann dadurch die Strahlungsmenge
in der Umgebung der Sendeeinrichtungen über eine gewisse Zeitspanne reduziert werden,
was einerseits die Störungen und Interferenzen zwischen den von verschiedenen Sendeeinrichtungen
ausgesendeten Signalen, und andererseits das Gesundheitsrisiko für die sich in der
Umgebung befindenden Menschen (zum Beispiel Gleisbauarbeiter) vermindern kann.
[0013] In einer anderen Ausführungsvariante wird mit der der Sendeeinrichtung zugeordneten
Kennungsinformation mindestens eine eindeutige Positionsidentifikation der Sendeeinrichtung
gesendet. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass zusätzliche
Funktionen des Systems ausgenutzt werden können. Insbesondere kann die Auswertung
solcher Kennungsidentifikationen relativ schnell und einfach durchgeführt werden.
[0014] In einer weiteren Ausführungsvariante werden zur Bestimmung der relativen Position
des Schienenfahrzeugs und/oder zur Bestimmung der Warnparameter die in einer Datenbank
gespeicherten Daten verwendet. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil,
dass die relative Positionsbestimmung bei komplexen Umgebungen mit mehrfach überlappenden
Sendebereichen mit unterschiedlichen Kennungsinformationen möglich ist. Zudem kann
die Positionsbestimmung auch besonders einfach realisiert werden, indem die empfangenen
Daten mit den in der Datenbank gespeicherten Daten verglichen wird. Die gespeicherten
Daten können nach Bedarf auch Karteninformationen enthalten, welche zur einfachen
Signalauswertung und Parameterbestimmung eingesetzt werden können.
[0015] In einer wieder weiteren Ausführungsvariante wird die der Sendeeinrichtung zugeordnete
Kennungsinformation von jeder Sendeeinrichtung über einen eigenen Kommunikationskanal
gesendet. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass gleichzeitig
mehrere Sendeeinrichtungen empfangen und ausgewertet werden können, ohne dass es durch
ein Durcheinandersenden zu Störungen oder Interferenzen kommen könnte. Zudem kann
ein Kommunikationskanal beispielsweise eineindeutig einer bestimmten Sendeeinrichtung
zugeordnet werden, so dass die Empfangseinrichtung gezielt auf diesen Kanal eingestellt
werden kann, um die gewünschte Kennungsinformation zu erhalten.
[0016] In einer anderen Ausführungsvariante wird nach der Bestimmung und Einstellung der
Warnparameter eine Warninformation der Alarmzentrale von der Empfangseinrichtung empfangen,
und basierend auf den empfangenen Warnparametern die mindestens eine Warnvorrichtung
des Schienenfahrzeugs von der Auswertungseinrichtung aktiviert. Der Vorteil dieser
Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die Warnausgabe zeitlich und örtlich
stets mit der Warninformation der Alarmzentrale übereinstimmt. Dabei wird die Einstellung
der Warnparameter vollkommen automatisiert durchgeführt, so dass kein zusätzlicher
Aufwand entsteht.
[0017] In einer weiteren Ausführungsvariante werden empfangene Daten und/oder Logdaten von
der Auswertungseinrichtung in die Datenbank gespeichert. Diese Ausführungsvariante
hat insbesondere den Vorteil, dass der gesamte Ablauf der Datenübertragung festgehalten
werden kann. Dadurch können insbesondere alle normalen und speziellen Abläufe sowie
auch spezielle Vorfälle nachträglich belegt und ausgewertet werden.
[0018] An dieser Stelle soll festgehalten werden, dass sich die vorliegende Erfindung neben
dem erfindungsgemässen Verfahren auch auf ein entsprechendes System zur automatisierten
Bestimmung und Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen bezieht.
[0019] Dabei kann in dem System die der mindestens einer Sendeeinrichtung zugeordnete Kennungsinformation
über ein drahtloses Funknetz sendbar und empfangbar sein. Das drahtlose Funknetz kann
dabei beispielsweise ein NFC- und/oder Bluetooth- und/oder RFID- und/oder ZigBee-Netz
sein. Diese aber auch andere Technologien zur Datenübertragung können verwendet werden,
um eine sichere und funktionstüchtige Lösung zu realisieren.
[0020] In dieser Anmeldung wird beispielhaft eine Ausführungsvariante der Erfindung beschrieben,
in welcher eine auf dem Schienenfahzeug montierte Empfangseinheit ein Signal von mehreren
auf der Schienenseite installierten Sendeeinheiten empfängt. Erfindungsgemäss kann
aber die auf dem Schienenfahrzeug montierte Einheit sowohl eine Sende- als auch eine
Empfangsfunktion haben. Ebenfalls die auf der Schienenseite installierten Sendeeinheiten
können auch eine Empfangsfunktion aufweisen. Wichtig ist, dass die Kommunikation zwischen
Schienenfahrzeug und Schienenseite stattfindet. Die Richtung dieser Kommunikation
spielt eine untergesetzte Rolle. Deshalb sind die verschiedenen Einheiten in diesem
Text als Sende/Empfangseinheiten (S/E) bezeichnet - wo nicht anderes präzisiert ist,
ist unter dem Begriff Sende/Empfangseinrichtung (S/E) eine Einheit, die eine Sendefunktion
und/oder eine Empfangsfunktion hat, zu verstehen.
[0021] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist die Kommunikation zwischen
Schienenfahrzeug und Schienenseite kontinuierlich, mit dem Ergebnis, dass eine präzise,
aktuelle Auswertung der relativen Position des Schienenfahrzeuges jederzeit stattfinden
kann. In einer anderen Ausführungsvariante findet die Kommunikation zwischen Schienenfahzeug
und Schienenseite nur bei Bedarf statt. Die auf dem Schienenfahrzeug montierte S/E
kann zum Beispiel so eingerichtet werden, dass sie in zeitlichen Abständen (alle 20
Sekunden, zum Beispiel) ein Anfragesignal sendet, worauf die auf der Schienenseite
montierten S/Es mit Ihren Kennungs- und zusätzlichen Daten reagieren. Diese zusätzliche
Daten können zum Beispiel Informationen zur RSSI-Feldstärke des ausgestrahlten Signals
enthalten, wie das Signal an die jeweiligen S/E empfangen wurde, oder gar eine von
dieser RSSI-Feldstärke ausgerechnete, relative Distanzmessung.
[0022] Die Auswertung der Daten kann also auf dem Schienenfahrzeug stattfinden, oder auf
der Schienenseite. Wesentlich für die Erfindung ist es, dass das Schienenfahrzeug
die Information zu seiner Position empfängt, die ihm erlaubt, die dem Warnsektor entspechenden
Warnsignale zu unterscheiden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachfolgend werden die Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung anhand von
Beispielen beschrieben. Die Beispiele der Ausführungen werden durch folgende beigelegte
Figuren illustriert:
Figur 1 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines Schienenfahrzeugs
in einer entsprechenden Umgebung, wobei die Einstellung der Warnparameter mittels
eines klassischen Verfahrens aus dem Stand der Technik durchgeführt wird.
Figur 2 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung des Systems und des Verfahrens
zur automatisierten Bestimmung und Einstellung der Warnparameter bei Schienenfahrzeugen
gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung.
Figur 3 zeigt schematisch die Auswertungseinheit und die mit dieser Auswertungseinheit
verbundenen Elemente im System zur automatisierten Bestimmung und Einstellung der
Warnparameter bei Schienenfahrzeugen gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung.
Figur 4 zeigt schematisch, wie die Distanzen zwischen dem Schienenfahrzeug und den
S/Es auf der Schienenseite variabel sein können.
Figur 5 zeigt schematisch die Bezeichnung zweier Reihen von S/Es in zwei entsprechnden
Warnsektoren sowie die Bezeichnung der in der Sektorgrenzen und die S/Es in der Nähe
der Sektorgrenzen.
Ausführungsformen der Erfindung
[0024] In Figur 1 wird schematisch ein Schienenfahrzeug 10 illustriert, bei welchem die
Einstellung der Warnparameter auf die klassische Art und Weise aus dem Stand der Technik
vorgenommen wird. In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 11 auf eine Lokomotive,
und das Bezugszeichen 12 auf einen Anhänger. Selbstverständlich kann das Schienenfahrzeug
10 aber auch aus einer anderen Anzahl Wagen 11, 12 bestehen, dabei insbesondere auch
aus einem einzigen Wagen, welcher dann sowohl die Funktionalitäten der Lokomotive
11 als auch die Funktionalitäten des Anhängers 12 in sich vereint. Auch sind zwei,
drei oder noch mehr Anhänger 12 denkbar. Der Anhänger 12 kann dabei eine oder mehrere
fixe oder bewegliche Arbeitsvorrichtungen 12' enthalten. In Figur 1 wird symbolisch
ein Kran mit einem Lasthaken dargestellt, wobei hier selbstverständlich auch viele
andere Vorrichtungen durchaus eingesetzt werden können. Beim Schienenfahrzeug 10 gemäss
der Erfindung kann es sich insbesondere um einen Gleisbauzug handeln, wobei sicherlich
auch andere Arten von Schienenfahrzeugen in Frage kommen können. Das Schienenfahrzeug
10 kann sich auf dem Gleis 30 bewegen.
[0025] Das Schienenfahrzeug 10 in Figur 1 umfasst eine optische Warnvorrichtung (Drehlicht)
13 und eine akustische Warnvorrichtung 14 (Glocke). Es ist für einen Fachmann aber
eindeutig nachvollziehbar, dass auch nur eine einzige oder mehrere akustische bzw.
optische Warnvorrichtungen verwendet werden können. Zudem hat das Schienenfahrzeug
10 eine Empfangsvorrichtung 15, welche in Figur 1 als eine Antenne dargestellt ist.
Diese Empfangsvorrichtung 15 empfängt die von einer Alarmzentrale 40 über einen Warnsignalkommunikationskanal
41 ausgesendeten Warnsignale. Die ausgesendeten Warnsignale können dabei über analogen
oder digitalen Funk übertragen werden, wobei mehrere unterschiedliche Übertragungsvarianten
(Modulationen, Kodierungen, etc.) denkbar sind. Die empfangenen Warnsignale werden
dann von einer Auswertungseinheit (nicht dargestellt) des Schienenfahrzeugs 10 ausgewertet
und die Warnvorrichtungen 13, 14 entsprechend betätigt.
[0026] Bei der Auswertung der empfangenen Warnsignale spielt die Position des Schienenfahrzeugs
10 eine entscheidende Rolle. So macht es keinen Sinn, Warnsignale zu übernehmen und
Warnmittel 13, 14 zu betätigen, wenn sich die Warnung auf einen anderen Baustellenbereich
beziehen. Deshalb ist die Positionsinformation ein wesentliches Element in der Auswertung
der empfangenen Warnsignale. Im herkömmlichen System gemäss Stand der Technik wird
die Positionsinformation über die so genannten Impfschlüssel 21', 21" an das Schienenfahrzeug
10 übertragen. Üblicherweise hangen diese Impfschlüssel 21', 21 "an den so genannten
Warnsektorgrenztafeln 20', 20", wobei dafür spezielle Aufnahmen 22', 22" vorgesehen
werden können. Beim Eintreten des Schienenfahrzeugs 10 in den Warnsektor, welcher
durch die beiden Grenztafeln 20' und 20" begrenzt ist, muss der entsprechende Impfschlüssel
21' durch einen Gleisbauarbeiter von der Grenztafel 20' entnommen und in die dafür
vorgesehene Stecköffnung 16 am Schienenfahrzeug 10 eingesteckt werden. Im Steckschlüssel
21' sind die Positionsinformationen gespeichert, aufgrund welcher die Auswertung der
empfangenen Warnsignale dann korrekt durchgeführt werden kann.
[0027] Nach dem Verlassen des Warnsektors, welcher sich zwischen den Warnbereichgrenztafeln
20' und 20" befindet, muss der Impfschlüssel 21' wieder aus der Stecköffnung 16 am
Schienenfahrzeug 10 entnommen und in die Aufnahme 22' an der Grenztafel 20' zurück
gebracht werden. Ausserdem muss ein neuer Impfschlüssel (entsprechend der neuen Position)
wieder von seiner Tafel genommen und in der Stecköffnung 16 untergebracht werden,
damit die Auswertung der empfangenen Signale reibungslos verlaufen kann.
[0028] Erfindungsgemäss werden jedoch die Positionsbestimmung und damit auch die entsprechende
Bestimmung und die Einstellung von Warnparametern bei Schienenfahrzeugen 10 automatisiert
vorgenommen, so dass insbesondere auch die Aktivierung der Warnvorrichtungen 13, 14
automatisiert werden kann.
[0029] In Figur 2 wird schematisch ein System illustriert, welches zur Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens verwendet werden kann. In Figur 2 wird wieder ein Schienenfahrzeug
10 dargestellt, diesmal jedoch zur Einfachheit bestehend aus einem einzigen Wagen.
Selbstverständlich ist dies jedoch nicht einschränkend aufzufassen, denn die Erfindung
bezieht sich unverändert auch auf Schienenfahrzeuge 10 mit einer anderen Anzahl Wagen.
In Figur 2 sind entlang der Schienen 30 mehrere S/Es B
m-1, B
m, B
m+1 dargestellt. Die Anzahl der S/Es B
m-1, B
m, B
m+1 ist selbstverständlich auch nicht limitierend auszulegen, und kann nach Bedarf kleiner
oder grösser sein. Gemäss einer Ausführungsvariante der Erfindung werden die Schienenseite-S/Es
in regulären räumlichen Abständen installiert. Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung werden die Schienenseite-S/Es, die näher sind zu einer Warnsektorgrenze,
näher aneinander angeordnet, als die S/Es, die mitten in einem Warnsektor angeordnet
sind. Eine präzisere Distanzmessung ist dann möglich, vor allem in den Regionen, wo
es am wichtigsten ist, nämlich in der Nähe der Warnsektorgrenzen.
[0030] Mindestens eine der Sendeeinrichtung B
m-1, B
m, B
m+1 sendet die ihr zugeordnete Kennungsinformation aus. Diese Information kann verschiedene
Daten umfassen, beispielsweise eine ID-Nummer, welche eineindeutig einer bestimmten
Sendeeinrichtung B
m-1, B
m, B
m+1 zugeordnet ist. Zudem können auch Positionsinformationen (zum Beispiel Koordinatenpunktdaten
oder Ähnliches) von den Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 ausgesendet werden. Zur Ausstrahlung der Kennungsinformationen kann jede der Sendeeinrichtungen
B
m-1, B
m, B
m+1 vorteilhaft einen eigenen Kommunikationskanal 50
m-1, 50
m, 50
m+1 verwenden. Diese unterschiedlichen Kommunikationskanäle können sich beispielsweise
durch die Sendefrequenz, Kodierung oder eine andere Grösse voneinander unterscheiden.
Selbstverständlich ist jedoch ebenfalls möglich, dass sich die verschiedenen Sendeeinrichtungen
B
m-1, B
m, B
m+1 einen oder mehrere Kommunikationskanäle 50
m-1, 50
m, 50
m+1 teilen. Grundsätzlich werden die Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 auch so angeordnet, dass sie sich an den Grenzen der Warnbereiche bzw. -sektore S
n-1, S
n, S
n+1 befinden. Insbesondere können die Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 auch in die oben beschriebenen Warnbereichgrenztafeln 20', 20" integriert werden.
Klar sind aber auch andere Lösungen möglich, welche jedoch nicht vom Grundgedanken
dieser Erfindung abweichen.
[0031] Die von den einzelnen Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 ausgesendeten Kennungsinformationen werden von einer dem Schienenfahrzeug 10 zugeordneten
Empfangseinrichtung 15 empfangen. Die Empfangseinrichtung 15 kann insbesondere dieselbe
Empfangseinrichtung sein, wie diejenige, welche, wie oben beschrieben, zum Empfang
der von der Alarmzentrale ausgesendeten Warnsignale verwendet wird. Selbstverständlich
kann es sich aber dabei um eine vollkommen unterschiedliche und separate Einrichtung
handeln. Hier wird zur Einfachheit eine einzige Empfangseinrichtung 15 dargestellt,
welche jedoch die beiden Funktionalitäten vereint.
[0032] Nach dem Empfang der Kennungsinformation von einer oder mehreren Sendeeinrichtungen
B
m-1, B
m, B
m+1 werden sie von der Empfangseinrichtung 15 an eine Auswertungseinrichtung 60 des Schienenfahrzeugs
10 übertragen. Der Aufbau der Auswertungseinrichtung 60 des Schienenfahrzeugs 10 wird
weiter unten mit Bezug auf Figur 3 detaillierter beschrieben. Basierend auf den empfangenen
Kennungsinformationen bestimmt die Auswertungseinrichtung 60 die relative Position
des Schienenfahrzeugs 10, d.h. denjenigen Warnsektor S
n-1, S
n, S
n+1, in welchem sich das Schienenfahrzeug 10 momentan befindet. Aufgrund dieser bestimmten
relativen Position des Schienenfahrzeugs 10 werden dann durch ein Einstellmodul der
Auswertungseinheit 60 die dieser relativen Position des Schienenfahrzeugs 10 zugeordneten
Warnparameter bestimmt und zur Aktivierung der Warnvorrichtung 13, 14 eingestellt.
Konkret läuft diese Bestimmung beispielsweise so, dass aufgrund der empfangenen Kennungsinformationen
durch die Auswertungseinrichtung 60 bestimmt wird, dass sich das Schienenfahrzeug
10 im Warnsektor S
n-1 befindet. Also werden die Warnparameter für den Warnsektor S
n-1 (d.h. die Frequenz der Warnsignale, die Dauer der Warnung, etc.) ermittelt und eingestellt,
so dass die Warnmittel 13, 14 beim Empfang der entsprechenden Warnsignale automatisch
betätigt werden. Selbstverständlich hängen die Anzahl und Art der Warnparameter wesentlich
von der Art der Übertragung der Warnsignale, oder auch von der Funktionsweise der
externen Alarmzentrale 40 ab. Es wird jedoch für einen Fachmann unmittelbar klar sein,
wie diese Warnparameter in jedem konkreten Fall bestimmt und eingestellt werden müssen.
[0033] Zur Übertragung der Kennungsinformationen der Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 eignen sich viele verschiedene Übertragungstechnologien. So können insbesondere jegliche
Arten von drahtlosen Funktechnologien (analoger und digitaler Funk) zu diesem Zweck
eingesetzt werden. Einige Beispiele solcher Übertragungstechnologien umfassen NFC,
Bluetooth, RFID oder auch ZigBee. Andererseits sind auch andere Übertragungstechnologien
denkbar, so auch beispielsweise die Ultraschall-, Infrarot- oder Magnetfeldübertragung.
Ein Fachmann wird aber auch in diesem Fall unmittelbar verstehen können, dass die
Wahl einer bestimmten Übertragungstechnologie nicht die Grundidee der Erfindung in
Frage stellen kann. Bei der Übertragung der Kennungsinformationen können sie von den
Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 beispielsweise ununterbrochen gesendet werden. Das Schienenfahrzeug 10 könnte diese
Kennungsinformationen in diesem Fall sofort nach dem Eintritt in den entsprechenden
Warnsektor S
n-1, S
n, S
n+1 empfangen und auswerten. Andererseits kann es vorteilhaft sein, dass die Kennungsinformationen
von den einzelnen Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 nur periodisch gesendet werden. In diesem Fall kann der Empfang nicht sofort geschehen,
jedoch können die Strahlungsmengen an der Baustelle wesentlich vermindert werden.
Auch kann in diesem Fall zum Beispiel ein asymmetrisches Sendemuster verwendet werden,
indem die einzelnen Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 ihre Kennungsinformationen etwas zeitversetzt aussenden. So kann einerseits das Frequenzspektrum
viel besser ausgenutzt werden, und andererseits kann die Zeitinformation auch zur
Verbesserung der Positionsbestimmungsqualität eingesetzt werden. Schliesslich kann
auch eine dem Schienenfahrzeug 10 zugeordnete Aktivierungseinrichtung (hier zur Einfachheit
erneut durch die Empfangseinrichtung 15 dargestellt) vorgesehen werden, welche nach
Bedarf Sendeaufforderungen an eine oder mehrere Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 senden kann. Es kann dann vorgesehen werden, dass die den Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 zugeordnete Kennungsinformation erst nach dem Empfang einer solchen Sendeaufforderung
gesendet wird. Auf diese Weise kann zusätzlich auch noch der Stromverbrauch der Sendeeinrichtungen
B
m-1, B
m, B
m+1 gesenkt werden.
[0034] In Figur 3 wird schematisch die Auswertungseinheit 60 des Schienenfahrzeugs 10 dargestellt.
In Figur 3 bezieht sich das Bezugszeichen 61 auf eine Datenbank. Die Datenbank 61
kann Daten zur Bestimmung der relativen Position des Schienenfahrzeugs 10 und/oder
die Daten zur Bestimmung der Warnparameter speichern. Insbesondere können diese Daten
auch eine Liste der jeder Sendeeinrichtung B
m-1, B
m, B
m+1 zugeordneten Kennungsinformationen und/oder der jedem Warnsektor S
n-1, S
n, S
n+1 zugeordneten Warnparameter enthalten. In diesem Fall läuft die Bestimmung und Einstellung
der Warnparameter derart ab, dass die empfangenen Kennungsinformationen mit den in
der Datenbank 61 abgespeicherten Kennungsinformationen verglichen werden. Bei einer
Übereinstimmung wird die entsprechende relative Position (d.h. der Warnsektor) ermittelt,
und anschliessend werden die entsprechenden Warnparameter aus der Datenbank 61 ausgelesen
und eingestellt.
[0035] Zur Verbesserung der Genauigkeit der relativen Positionsbestimmung kann beispielsweise
vorgesehen werden, dass immer Kennungsinformationen von mindestens zwei oder drei
verschiedenen Sendeeinrichtungen B
m-1, B
m, B
m+1 empfangen und ausgewertet werden müssen. Auch können in der Datenbank 61 auch geografische
Karten oder ähnliche Informationen gespeichert werden, aufgrund welcher die Plausibilitätsanalyse
durchgeführt werden kann. Auch ist es denkbar, die Bewegungsanalyse durchzuführen,
um die Tatsache auszunützen, dass Schienenfahrzeuge 10 schienengebunden sind (so kann
ein Schienenfahrzeug 10 beispielsweise Warnsektoren nicht überspringen). Zudem können
auch weitere Vorrichtungen verwendet werden, um die relative Positionsbestimmung zu
optimieren. In Figur 3 bezieht sich das Bezugszeichen 62 auf einen Tachometer, und
das Bezugszeichen 63 auf einen Odometer. Mittels dieser Instrumente können weitere
Daten (z.B. Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs 10, oder der von ihm zurückgelegte
Weg) erfasst werden, basierend auf welchen die relative Position des Schienenfahrzeugs
10 zusätzlich zu den empfangenen Kennungsinformationen verwendet werden kann.
[0036] Die Plausibilitätsanalyse der Positionsbestimmung kann auch verbessert werden, indem
auch die Distanz zwischen den Sendern und dem Empfänger gemessen und/oder gerechnet
wird. Diese Distanzmessung kann mittels der Sendefeldstärke erfolgen (zB der so genannten
RSSI - Received Signal Strength Indication in englischer Sprache). Andernfalls kann
die Berechnung der Distanzmessung in bekannter Weise auf die Signallaufzeit zwischen
Sendereinheiten und Empfänger basieren. Diese Distanzmessungen, kombiniert mit den
Identifikationsdaten der Sendereinheiten, ermöglicht eine wesentlich präzisere Positionsbestimmung,
insbesondere wenn die Distanzen und die ID-Daten zweier oder mehrerer S/Es kombiniert
werden. Bei den vorherigen Systemen wie etwa in
US2005/0010338, war die Position eines Schienenfahrzeugs nur gelegentlich berechnet, an Orten wo
die Information vorhanden war, und zwar wo die Empfängereinheit ein Signal einer Sendereinheit
(bzw. Transponder) empfand. Im System und Verfahren dieser Variante der vorliegenden
Erfindung können die Distanzmessung und das entsprechende Identifikationslesen einer
oder mehrerer Schienenseiteeinheiten andauernd oder bei Bedarf erfolgen, unabhängig
davon, wo das Schienenfahrzeug sich befindet.
[0037] Zusätzlich zur Information der auf der Schienenseite montierten S/Es wird eine weitere
Eigenschaft ausgewertet für die Bestimmung der Distanz zwischen der sendenden SE und
der empfangenden S/E.
[0038] In einer Ausführungsvariante der Erfindung ist diese Eigenschaft die Sendefeldstärke
(RSSI), obwohl auch andere Möglichkeiten wie eine Signallaufzeitmessung die RSSI ersetzen
könnte. Die Auswertung und Übermittlung solcher Zusatzinformationen wie die RSSI-Feldstärke
oder die Distanzmessung ist wichtig, weil die Umschaltung der Sektoren eine sehr hohe
Genauigkeit erfordert. Die Messung der Feldstärke kann auch in beide Richtungen erfolgen,
das heisst vom Schienenfahrzeug zur geleiseseitigen S/E oder umgekehrt. Es ist auch
denkbar, dass die Feldstärke in beide Richtungen gemessen wird. In dieser Ausführungsvariante
der Erfindung strahlt die auf dem Schienenfahrzeug montierte S/E ein Aufrufsignal
aus, das von den an der Geleiseseite angeordneten S/Es gemessen wird, und als Messwert
in einem Antwortsignal wieder zurückgeschickt wird.
[0039] Die Auswertung der Feldstärke kann auch natürlich auf dem Schienenfahrzeug geschehen.
In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung bilden die S/Es ein Netzwerk,
vergleichbar mit einem GSM Netz, in dem die Auswerteeinheit ein Teilnehmer ist, so
dass alle Informationen an diese Auswerteeinheit geschickt werden. Um eine präzise
Bestimmung der Position des Schienenfahrzeuges zu berechnen ist es normalerweise nicht
nötig, absolute Distanzmessungen zu machen, weil die Messwerte mehrerer S/Es in Betracht
gezogen werden. Daher, in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung, werden
die Distanzen zwischen Schienenfahrzeug und den verschiedenen Schienenseite-S/Es lediglig
relativ bemessen. Dieses Vorgehen berücksichtigt auch den Fall, wenn die Signale gedämpft
sind (durch Schnee, Nebel, Regen, oder durch jegliche physikalische Hindernisse),
oder wenn die Distanz zwischen Schienenfahrzeug und Schienenseite variabel oder unbekannt
ist (zum Beispiel wenn eine grössere Distanz besteht, weil das Schienenfahrzeug auf
einem weiteren entfernten Geleise fährt), dann ist das Signal schon von den aufeinanderfolgenden
Schienenseiteeinheiten entsprechend geschwächt. Dieser Effekt ist in der Figur 4 dargestellt,
wo die verschiedenen Schienenseiten S/Es B
m-1 bis B
m+3 in unterschiedlichem Mass, vom Geleise G
1 abgesetzt sind.
[0040] Das System der Erfindung wird auch in Tunneln benutzt. Dort können die S/Es naturgemäss
nicht sehr weit vom Gleise entfernt aufgestellt werden. Auch sind infolge von Reflexionen
situativ stark unterschiedliche Reichweiten erreichbar. Aus diesem Grund werden die
S/Es in Tunneln vorzugsweise mit einer etwas niedrigeren Feldstärke eingerichtet.
[0041] Vorzugsweise erfolgt die Auswertung der relativen Distanz durch die Berechnung des
Kurvenverlaufs der Sendefeldstärke (Signalstärke), und nicht dessen Absolutwerte.
Die Auswerteeinheit, die zum Beispiel als speicherprogrammierbares Steuerungsgerät
oder dergleichen implementiert werden kann, kann derart programmiert werden, dass
sie die mathematischen Merkmale im zeitlichen Kurvenverlauf, wie z.B. jegliche Maxima,
Minima, Wechsel des Vorzeichens in der Ableitung usw., ausrechnet, um einen genauen
Distanzwert zu inferieren. Diese Auswertung der mathematischen Merkmale im zeitlichen
Kurvenverlauf können auch verwendet werden, um eine Information über die zeitliche
Änderungen (zB Beschleunigung, Fahrtrichtung relativ zur Sende-Empfangseinrichtung)
des Schienenfahrzeugs zu ergeben, oder um eine zusätzliche Plausibilisierung der Daten
zu ermöglichen.
[0042] Durch die Auswertung des zeitlichen Verlaufs der Signalstärke (RSSI) können mobile
und/oder einstweilige Hindernisse (sich temporär zwischen Sender und Empfänger schiebendes
Hindernis, wie z.B. ein parallel verlaufender Zug) erkannt und berücksichtigt werden.
[0043] Die Sende-Empfangseinrichtungen können auch paarweise an der Schienenseite (oder
gar auf dem Schienenfahrzeug) angeordnet. Vorzugsweise werden zwei S/E Einheiten längs
des Geleises (und zwar in der Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges) orientiert. Diese
S/E-Paare können dann Datensignale empfangen und/oder übermitteln und/oder auswerten,
die genug Informationen enthalten, um die dynamische (zeitlich ändernde) Eigenschaften
der Bewegung und/oder der relativen Position des Schienenfahrzeugs auszuwerten.
[0044] Die Auswertung für die Umschaltung zwischen einem Sektor und dem Nächsten bezieht
sich in der Regel auf einen bestimmten Punkt entlang des Zuges. Der minimale Abstand
des Zuges zu den Schienenseit-S/Es kann variieren je nach dem, wo die Tags entlang
des Geleises montiert werden und je nach dem, wie viele Geleise sich zwischen dem
Schienenfahrzeug und den Sende/Empfangsstationen befinden.
[0045] Vorzugsweise sind die Schienenseite-S/Es so angeordnet, dass die Distanzen der S/Es
untereinander (d1) wesentlich grösser sind als der Abstand (d2) des jeweiligen S/E
orthogonal zum Schienenfahrzeugg, damit sichergestellt ist, dass beim Vorbeifahren
ein deutlicher Unterschied zwischen zwei benachbarten S/Es gemessen werden kann.
[0046] Geleiseseitig sind die Sende-/ Empfangseinheiten (Schienenseite-S/Es) vorzugsweise
so aufgestellt, dass die Sende-Empfangseinheit (S/E) des Schienenfahrzeugs immer mit
mindestens einer Schienenseite-S/E kommunizieren kann. Jeder Sende-Empfangseinheit
auf der Geleiseseite ist eine eindeutige Kennung zugewiesen. Aus der Reihenfolge der
ausgetauschten Informationen zwischen dem Schienenfahrzeug und den geleiseseitigen
Sende-Empfangseinheiten kann die Auswerteeinheit auch die Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges
erkennen, und/oder jeglichen Ausfall oder Vertauschung der geleiseseitigen S/Es, zum
Beispiel durch örtlichen Netzstörung oder Vandalismus.
[0047] Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem jede S/E eine eindeutige Nummer hat,
welche entlang dem Geleise stetig steigt, oder indem die Reihenfolge der Kennung in
der Auswerteeinheit bekannt ist.
[0048] Hauptzweck dieser Positionsbestimmung ist es, das Erkennen einer Überschreitung der
Warnsektorgrenzen zu ermöglichen. Dieses Erkennen muss zuverlässig und präzis erfolgen.
So, zum Beispiel, wenn eine der Sendeeinheiten ausfällt, soll das Erkennen einer Warnsektorgrenze
nicht beeinträchtigt werden.
[0049] In Figur 5 wird beispielhaft eine Reihe von Schienenseite-S/Es (zB RFID Sende- oder
Transciever-Einheiten) dargestellt, die sich über zwei Warnsektoren (S
234 und S
113) erstreckt. Die Schienenseite-S/Es 234-1 bis 234-8 und die Schienenseite-S/Es 113-1
bis 113-15 befinden sich in den entsprechenden Warnsektoren S
234 und S
113. Die mit S bezeichneten Schienenseiteeinheiten (234-1, 234-8/113-1 und 113-15) befinden
sich je an den Warnsektorgrenzen, und die mit U bezeichneten Schienenseiteeinheiten
sind je in Übergangsregionen vor den Sektorgrenzen. Die wesentliche Funktion dieser
Anlage ist das Erkennen des Überschreiten der Sektorgrenzen, aus diesem Grund muss
der Auswerteeinheit der Sektorgrenzen bekannt sein. Dies kann dadurch erreicht werden,
indem die Sende-Empfangseinheiten eine spezielle Kennung aufweisen, oder dass die
Auswerteeinheit diese Grenzsende-Empfangseinheiten kennt. Da bei einem einfachen Ausfall
einer Einheit die Sicherheit des Systems nicht eingeschränkt werden darf, muss dieser
Ausfall erkannt werden können. Eine Möglichkeit ist es, die Grenzsende- Empfangseinheiten
diversitär auszuführen. In einer weiteren Ausführungsvariante, die Auswerteeinheit
erkennt die Sende-Empfangseinheiten vor und nach der Grenze. In dieser Weise wird
es ermöglicht, das Fehlen einer Grenzsende- Empfangseinheit zu erkennen (zum Beispiel
bei Vandalismus oder jeglichem Ausfall einer Grenz-S/E) und trotzdem die Sektorgrenze
zu berücksichtigen.
[0050] In einer Ausführungsvariante ist das Schienenfahrzeug mit einer Referenz-S/E ausgestattet.
Mit dieser Referenz-S/E, die ähnlich der auf der Schienenseite installierten S/Es
sein soll, ist es möglich, das korrekte Funktionieren der auf dem Schienenfahrzeug
montierten S/E zu prüfen, falls das Nicht-vorhanden-sein einer geleiseseitigen Sende/Empfangseinheit
detektiert wird. Weiter kann durch diese Referenz-S/E auf dem Schienenfahrzeug die
Sende/Empfangseinheit auf dem Schienenfahrzeug abgeglichen oder kalibriert werden.
[0051] Die RFID-TAGs (S/Es) können vor der Platzierung auf der Schienenseite mittels eines
Programmiergerätes programmiert werden, welches eine Schlüsselinformation (Kennungsinformation)
inklusive Datensicherung (zum Beispiel durch einen Cyclic Redundancy Code - CRC) aus
dem herkömmlichen ID- Schlüssel bezieht. Die S/Es können auch an ein Netzwerk (zB
ein Local Area Network, LAN oder ein Drahtloses Netzwerk, WLAN) verbunden sein, in
welchem Fall sie über das Netzwerk programmiert werden können.
[0052] Zur Einhaltung der Sicherheit werden der ID- Schlüssel und die Datensicherung immer
nur als ganzes weitergeleitet. Somit ist die Funkschlüssel- ID über den gesamten Kommunikationspfad
ID-Schlüssel - Programmiergerät - RFID (S/E) - TAG- Reader (S/E) - sichere Speicherprogrammierbare
Steuerungseinheit (SPS) immer durch einen CRC geschützt. Die gesamte Übertragungsstrecke
kann daher als grauer Kanal bezeichnet werden.
[0053] Vorzugsweise werden auch GPS Koordinaten auch bei der Programmierung der einzelnen
S/Es benutzt. So kann, zum Beispiel, gleich beim Anordnen der individueller Schienenseite-S/Es,
die entsprechenden GPS-Koordinaten einprogrammiert. Diese Koordinaten werden dann
dem Schienenfahrzeug übermittelt und für die Auswertung der Position und/oder Bewegung
des Zuges verwendet. Die Koordinaten können auch zur Plausibilisierung der Position
und/oder Bewegungsinformation beitragen. An Orten wo GPS-Koordinaten nicht vorhanden
sind (zB in Tunneln), können andere Koordinaten verwendet werden, die die Auswerteeinrichtung
versteht.
[0054] Das fahrende Schienenfahrzeug kann auchselber ein Referenztag mit bekannter Kennung
und Position mit sich führen, um jederzeit die Funktion des Systems zu überprüfen.
[0055] Um die Sicherheit gewährleisten und Einzelausfälle von S/Es sicher erkennen zu können,
können die S/Es mit einer fortlaufenden Durchnummerierung versehen werden. Die Durchnummerierung
geht zum Beispiel von 1 bis n. Die1. und n-te S/E werden zudem mit einem speziellen
Flag markiert, welches den Beginn und das Ende des Sektors kennzeichnet. Damit ein
nahtloser Übergang von einem Sektor in den anderen entsteht, ist die n-te S/E des
einen Sektors gleichzeitig auch die 1. S/E des nächsten Sektors und sendet beide Kennungen
aus. Damit ein Einzelausfall einer S/E nicht zu einer Störung führt, muss auch der
Ausfall einer Übergangs-S/E erkannt werden. Dies geschieht zum Beispiel, indem die
2. S/E und die n-1. S/E jeweils auch ein Flag erhalten, welches besagt, dass die nächste
S/E eine Sektorgrenze darstellt.
[0056] Die Auswertung der Positionserfassung geschieht zum Beispiel in einer sicheren speicherprogrammierbaren
Steuerungseinheit. Der dazu notwendige Algorithmus berechnet aus den erkannten S/Es
und deren Signalstärkeverlauf (als Redundanz) die aktuelle Position des Schienenfahrzeuges
relativ zu den aufgestellten S/Es.
[0057] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung werden S/Es auf der Schienenseite
mit zwei Antennen aufgerüstet, welche Antennen räumlich längs der Fahrtrichtung des
Schienenfahrzeugs voneinander abgesetzt sind, aber auf der gleichen Sendeeinheit.
Dadurch wird ermöglicht, mit einem entsprechenden, in der Auswerteeinrichtung ablaufenden
Analyse-Algorithmus die präzise Bestimmung der Mitte der jeweiligen S/E, und daher
eine wesentlich präzisere Distanzmessung zu erreichen.
[0058] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung werden die Signale von zwei auf
dem Schienenfahrzeug örtlich versetzten Empfangsanlagen miteinander verglichen, um
zum Beispiel die Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs bestimmt. Es ermöglicht auch
die Vorhersage der Signale an der anderen Antenne, und daher eine zusätzliche Sicherheitskontrolle,
sowie die Plausibilisierung der Distanzmesswerte.
[0059] Das Empfangen der übermittelten Signale, die Erfassung der entsprechenden Signalstärke
bzw Signallaufzeiten, und die Auswertung der relativen Distanz und/oder Position und/oder
Bewegung des Schienenfahrzeugs können alle entweder auf dem Schienenfahrzeug und/oder
auf der Schienenseite erfolgen. Erfolgen sie sowohl auf der Schienenseite als auch
auf dem Schienenfahrzeug, so entsteht eine bessere Plausibilisierung der Daten und
deren Auswertungen.
[0060] Vorzugweise werden bei der Auswertung der relativen Distanzen des Schienenfahrzeugs
nur Datensignale berücksichtigt, die von den nahesten S/Es stammen. Datensignale von
weiter-entfernten S/Es werden in diesem Fall entweder ganz ausfiltriert, und nicht
für die Auswertung berücksichtigt, oder sie werden nur zur Plausibierung (Nachprüfen)
der Auswertungen verwendet.
[0061] Zum Schluss sei darauf hingewiesen, dass die hier beispielhaft beschriebenen Ausführungsvarianten
nur eine Auswahl an möglichen Realisierungen der erfindungsgemässen Gedanken darstellen
und keinesfalls als limitierend angeschaut werden sollen. Der Fachmann wird verstehen,
dass viele andere Implementierungen der Erfindung möglich sind, ohne dass die wesentlichen
Merkmale der Erfindung vernachlässigt werden.
1. Verfahren zur automatisierten Bestimmung von einem Warnsektor (S234, S113) in welchem sich ein Schienenfahrzeug (10) befindet, wobei Datensignale (50m, 50m-1) zwischen einer Mehrzahl von in einer Schienenumgebung angeordneten Sende-Empfangseinrichtungen
(Bm-1, Bm, Bm+1), nachstehend Gleis-SE-Einrichtung gennannt, und mindestens einer auf dem Schienenfahrzeug
(10) montierten Sende-Empfangseinrichtung (15, 60), nachstehend Zug-SE-Einrichtung
genannt, übermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) ein Datensignal an die minsdestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 69) übermittelt,
welches Datensignal Kennungsinformationen zu der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) enthält, sowie aktuelle Informationen, aufgrund welcher aktuelle Informationen die
relative Position und/oder Bewegung des Schienenfahrzeugs ausgewertet werden können.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei die aktuellen Informationen mindestens eine Messung
der Signalstärke und/oder der Signallaufzeit eines zwischen der Zug-SE-Einrichtung
und der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm+1) übermittelten Datensignals enthalten.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei die aktuellen Informationen eine Auswertung, aufgrund
mindestens einer Messung der Signalstärke und/oder der Signallaufzeit eines zwischen
der Zug-SE-Einrichtung und der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) übermittelten Datensignals, der relativen Position und/oder Bewegung des Schienenfahrzeugs
enthalten.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei die aktuellen Informationen geographische Koordinaten
der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) enthalten.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei eine Zug-SE-Einrichtung (10, 15)
ein Anfragesignal übermittelt, und wobei jede der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) die das Anfragesignal empfängt, durch Übermittlung des entsprechenden Datensignals
reagiert.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die relative Position und/oder
die Bewegung des Schienenfahrzeugs durch eine in der Schienenumgebung angeordneten
Auswerteeinrichtung ausgewertet werden, und wobei das an das Schienenfahrzeug übermittelte
Datensignal Informationen zur ausgewerteten relativen Position und/oder Bewegung des
Schienenfahrzeugs enthält.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei jede der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) ein entsprechendes Datensignal kontinuierlich übermittelt, und
wobei die Datensignale von der mindestens einer Zug-SE-Einrichtung (15, 60) empfangen
werden, und von einer auf dem Schienenfahrzeug (10) montierten Auswerteeinrichtung
(60) ausgewertet werden.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die von den Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) übermittelten Datensignale von der mindestens einer Zug-SE-Einrichtung (15, 60)
empfangen werden, und
wobei die mindestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 60) und die Gleis-SE-Einrichtungen
(Bm-1, Bm, Bm+1) so angeordnet sind, dass die mindestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 60) während
des Aufenthalts des Schienenfahrzeuges in einem Warnsektor stets das Datensignal von
mindestens einer der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) empfangen kann.
9. System zur automatisierten Bestimmung von einem Warnsektor (S234, S113) in welchem sich ein Schienenfahrzeug (10) befindet, mit
mindestens einer auf dem Schienenfahrzeug (10) montierten Sende-Empfangseinrichtung
(15, 60), nachstehend Zug-SE-Einrichtung genannt, und
mit einer Mehrzahl von in einer Schienenumgebung angeordneten Sende-Empfangseinrichtungen
(Bm-1, Bm, Bm+1), nachstehend Gleis-SE-Einrichtungen genannt, zur Übermittlung von Datensignalen
an die mindestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 60),
gekennzeichnet durch
mindestens eine der Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) zur Übermittlung von Datensignalen an die Zug-SE-Einrichtung, welche Datensignale
Kennungsinformationen der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung (Bm-1, Bm+1) enthalten, und welche Datensignale aktuelle Informationen, aufgrund welcher die
relative Position und/oder Bewegung des Schienenfahrzeugs ausgewerten werden kann,
enthalten, und
mindestens eine Auswerteeinrichtung (60) zur Auswertung der relativen Position und/oder
Bewegung des Schienenfahrzeugs (10) aufgrund der übermittelten aktuellen Informationen.
10. System gemäss Anspruch 9, indem ein Mittel zur Messung der Signalstärken und/oder
der Signallaufzeit der zwischen der Zug-SE-Einrichtung (15, 60) und den Gleis-SE-Einrichtungen
(Bm-1, Bm, Bm+1) übermittelten Datensignalen vorgesehen ist.
11. System gemäss Anspruch 9 oder 10, mit
einer Zug-SE-Einrichtung (15, 60) zur Übermittlung eines Anfragesignals an mindestens
eine der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1),
mindestens einer zum Empfangen des Anfragesignals und zur Messung der Signalstärke
und/oder der Signallaufzeit des Anfragesignals, und
eine Auswerteeinrichtung zur Auswertung relativen Distanz der jeweiligen Gleis-SE-Einrichtung
(Bm-1, Bm, Bm+1), aufgrund der Signalstärke und/oder der Signallaufzeit des von der Zug-SE-Einrichtung
empfangenen Anfragesignal.
12. System gemäss Anspruch 9, wobei mindestens eine der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) derart eingerichtet ist, dass eine kontinuierliche Übermittlung eines Datensignals
an die mindestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 60) kontinuierlich erfolgt.
13. System gemäss einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei die Zug-SE-Einrichtung (15, 60)
und die Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) derart eingericht sind, dass die Zug-SE-Einrichtung (15, 60) während des Aufenthalts
des Schienenfahrzeuges in einem Warnsektor stets das Datensignal von mindestens einer
der Gleis-SE-Einrichtungen (Bm-1, Bm, Bm+1) in dem Warnsektot empfangen kann.
14. System gemäss einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei mindestens eine der Gleis-SE-Einrichtungen
(Bm-1, Bm, Bm+1) und/oder die mindestens eine Zug-SE-Einrichtung (15, 60) aus mindestens zwei Sende-Empfangseinrichtungen
bestehen, nachstehend ein SE-Paar genannt, welches SE-Paar derart eingerichtet und
relativ zur Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs (10) orientiert ist, dass die dadurch übermittelten Datensignale eine Auswertung, durch die Auswerteeinrichtung, der Fahrtrichtung
und/oder der zeitlichen Änderungen der Geschwindichkeit des Schienenfahrzeugs (10)
ermöglicht.
15. Sende-Empfangsvorrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) zur Übermittlung eines Datensignals von einer Schienenumgebung an ein vorbeifahrendes
Schienenfahrzeug (10), gekennzeichnet durch eine Auswerteeinrichtung zum Empfangen eines von dem Schienenfahrzeug (10) übermittelten
Anfragesignals und zur Auswertung eines Distanzwerts aufgrund der Signalstärke des
empfangenen Anfragesignals, welcher Distanzwert eine relative Distanz zwischen der
Sende-Empfangseinrichtung (Bm-1, Bm, Bm+1) und dem Schienenfahrzeug (10) darstellt.