[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tempern von Gegenständen, insbesondere
von Fahrzeugrädern, mit
- a) einem ersten Temperraum und einem zweiten Temperraum, welche jeweils einen Eingang
und einen Ausgang haben, wobei zwischen dem Ausgang des ersten Temperraums und dem
Eingang des zweiten Temperraums ein Übergabebereich angeordnet ist;
- b) einer Fördereinrichtung, mittels welcher mit zu tempernden Gegenständen beladene
Tragstrukturen im Durchlauf durch die Temperräume förderbar sind und welche ihrerseits
eine Übergabeeinrichtung umfasst, mittels welcher die Tragstrukturen im Übergabebereich
von dem Ausgang des ersten Temperraums zum Eingang des zweiten Temperraums förderbar
sind;
- c) einer Behandlungseinrichtung, mittels welcher Gegenstände auf ihrem Weg nach dem
Verlassen des ersten Temperraums und vor Eintritt in den zweiten Temperraum einer
Zwischenbehandlung, insbesondere einer Abschreckung, unterziehbar sind.
[0002] Vom Markt her bekannte Temperanlagen für Aluminiumräder umfassen als ersten und zweiten
Temperraum einen Lösungsglühofen und einen Auslagerungsofen, welche übereinander angeordnet
sind. In einem Lösungsglühofen werden Bestandteile der Legierung, aus welche die Aluminiumräder
gefertigt sind, in Lösung gebracht. Nachstehend wird ein Lösungsglühofen der Einfachheit
halber nur als Glühofen bezeichnet. Üblicherweise herrscht im Glühofen eine Temperatur
von 550°C und im Auslagerungsofen eine Temperatur von bis zu 250°C, insbesondere von
180°C.
[0003] Die Aluminiumräder werden auf Traggestellen im Durchlauf durch den Glühofen und den
Auslagerungsofen gefördert. Der Glühofen hat an seiner Unterseite eine Eingangsöffnung,
durch welche mit Aluminiumrädern beladene Traggestelle mittels einer Hubstation in
den Glühofen eingebracht werden. Im Inneren des Glühofens werden die Traggestelle
auf einer Rollenbahn zu einer Ausgangsöffnung gefördert, die ebenfalls an der Unterseite
des Glühofens angeordnet ist.
[0004] In einem Übergabebereich zwischen dem Glühofen und dem Auslagerungsofen werden die
Traggestelle mit den Aluminiumrädern mittels einer zweiten Hubstation durch die Ausgangsöffnung
aus dem Glühofen herausgenommen und einer Zwischenbehandlung unterzogen, wozu sie
in ein mit Wasser gefülltes Abschreckbecken abgesenkt werden. Der Abschreckvorgang
der Aluminiumteile kann auch in einem Luftstrom erfolgen. Nach dem Abschrecken werden
die Traggestelle mit den Aluminiumrädern mittels der zweiten Hubstation angehoben
und durch eine entsprechende Eingangsöffnung in den Auslagerungsofen hinein gefördert.
Im Auslagerungsofen werden die Traggestelle mit den Aluminiumrädern auf einer Rollenbahn
bis zu einer Ausgangsöffnung gefördert, wo sie dem Auslagerungsofen schließlich entnommen
werden.
[0005] Bei dieser vom Markt her bekannten Temperanlage werden die Traggestelle gemeinsam
mit den Aluminiumrädern durch den Glühofen, durch das Abschreckbecken und durch den
Auslagerungsofen gefördert. Die durch das Abschrecken im Übergabebereich stark abgekühlten
Traggestelle müssen im Auslagerungsofen erneut aufgeheizt werden, was die Energiebilanz
der Temperanlage beeinträchtigt und einen nachteiligen Wärmeverlust bedeutet.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher der Wärmeverlust verringert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass
d) eine Rangiereinrichtung vorgesehen ist, durch welche auf einer Tragstruktur, die
sich im Übergabebereich befindet, ein aus dem ersten Temperraum kommender Gegenstand
gegen einen von der Zwischenbehandlung kommenden Gegenstand austauschbar ist.
[0008] Der aus dem ersten Temperraum kommende Gegenstand wird der Zwischenbehandlung ohne
Tragstruktur zugeführt. Sobald die Tragstruktur mit dem von der Zwischenbehandlung
kommenden Gegenstand beladen ist, kann sie dem zweiten Temperraum zugeführt werden.
Dies kann bereits erfolgen, während der zunächst von der Tragstruktur getragene Gegenstand
zwischenbehandelt wird. Es muss nicht gewartet werden, bis der Behandlungsvorgang
eines Gegenstandes vollendet ist, was die Verweildauer der Tragstruktur außerhalb
der Temperräume verlängern würde, in der diese stärker auskühlen würde.
[0009] Besonders für das Tempern von Fahrzeugteilen aus Aluminium, beispielsweise von Aluminiumrädern,
ist es günstig, wenn die Behandlungseinrichtung einen Abschreckbereich umfasst, in
welchen Gegenstände mittels der Rangiervorrichtung einbringbar sind. Insbesondere
ist ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Abschreckbecken vorgesehen, in welches Gegenstände
mittels der Rangiervorrichtung eintauchbar sind. Alternativ können Aluminiumräder
auch mittels eines gasförmigen Mediums abgeschreckt werden, mit welchem die Gegenstände
dazu im Abschreckbereich beaufschlagt werden.
[0010] Dabei kann die Rangiereinrichtung eine Hub- und Senkstation mit einem Tragtisch,
auf welchen ein Gegenstand von der Übergabeeinrichtung bewegt werden kann, umfassen,
mittels welcher dieser Gegenstand in das Abschreckbecken absenkbar ist.
[0011] Die Rangiereinrichtung umfasst vorteilhaft eine Einrichtung, auf der ein Gegenstand,
welcher einer Zwischenbehandlung unterzogen wurde, zwischengelagert werden kann, bis
der aus dem ersten Temperraum kommende Gegenstand von der Tragstruktur, die sich im
Übergabebereich befindet, entfernt wurde. So ist die Behandlungseinrichtung nicht
durch einen Gegenstand besetzt, während ihr ein weiterer Gegenstand zugeführt werden
soll.
[0012] Wenn die Temperräume durch Öfen mit Ofentoren gebildet sind, werden die Ofentore
beim Be- oder Entladen der Öfen beim Stand der Technik vollständig geöffnet. Die erzeugte
Öffnung ist jedoch meist größer als es zum Be- oder Entladen des Ofens erforderlich
wäre, wodurch dem Ofen durch die Öffnung mehr Wärme als notwendig entzogen wird. In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn das Ofentor aus mehreren lösbar ineinander
greifenden Torsegmenten aufgebaut ist und in der Weise öffenbar ist, dass eine Öffnung
jeweils annähernd lediglich in einem Bereich erzeugbar ist, in welchem bei vollständig
geschlossenem Ofentor ein Torsegment angeordnet ist. Dadurch kann am Eingang oder
Ausgang eines Ofens selektiv dort eine Öffnung erzeugt werden, wo ein Zugang zum Ofen
notwendig ist. Diese Öffnung ist kleiner als die gesamte Eingangs- oder Ausgangsöffnung
des Ofens, wodurch der Wärmeverlust verringert ist.
[0013] Für einen guten Durchsatz der Tempervorrichtung ist es günstig, wenn der Ofen solche
Abmessungen aufweist, dass mehrere übereinander gestapelte Lagen von Tragstrukturen
mit Gegenständen durch ihn hindurch förderbar sind.
[0014] In diesem Fall ist es bei dem aus Torsegmenten aufgebauten Ofentor vorteilhaft, wenn
jedes Torsegment des Ofentores in seiner Schließstellung auf Höhe einer Lage von Tragstrukturen
mit Gegenständen innerhalb des Ofens angeordnet ist. So kann bei entsprechend im Bereich
eines Torsegments geöffnetem Ofen gezielt auf eine Lage innerhalb des Ofen zugegriffen
werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Tempern von Gegenständen mit einem Glühofen
und einem Auslagerungsofen;
- Figur 2
- einen Schnitt der Vorrichtung nach Figur 1 entlang der dortigen Schnittlinie II-II;
- Figur 3
- einen Schnitt der Vorrichtung nach Figur 1 entlang der dortigen Schnittlinie III-III;
- Figur 4
- die Vorrichtung nach den Figuren 1 bis 3 in einer Draufsicht;
- Figur 5
- eine Seitenansicht in größerem Maßstab auf den Bereich eines Ofentors aus Richtung
des Pfeils V in Figur 4; und
- Figur 6
- einen der Figur 1 entsprechenden Längsschnitt zur Verdeutlichung der Arbeitsabläufe.
[0016] In den Figuren 1, 2, 4 und 6 ist insgesamt mit 10 eine Vorrichtung zum Tempern von
Gegenständen bezeichnet, in welcher Aluminiumräder 12 für Kraftfahrzeuge im Durchlaufverfahren
getempert werden. In den Figuren 1 und 6 sind Bewegungsrichtungen beweglicher Komponenten
durch Pfeile bzw. Doppelpfeile veranschaulicht.
[0017] Die Temperanlage 10 umfasst einen Glühofen 14 mit einem Gehäuse 16, welches einen
Glühraum 18 begrenzt. Der Glühofen 14 hat an einer Stirnseite einen Eingang 20 und
an der gegenüberliegenden Stirnseite einen Ausgang 22, welche durch Ofentore 24 bzw.
26 verschlossen werden können. In dem Glühofen 14 wird in an und für sich bekannter
Weise eine Temperatur von etwa 550°C erzeugt.
[0018] Oberhalb des Glühofens 14 ist ein Auslagerungsofen 28 mit einem von einem Gehäuse
30 begrenzten Innenraum 32 angeordnet. Der Auslagerungsofen 28 weist an derjenigen
Stirnseite, die auf der Seite des Ausgangs 22 des Glühofens 14 liegt, einen Eingang
34 auf. An der gegenüberliegenden Stirnseite des Auslagerungsofens 28 weist dessen
Gehäuse 30 einen Ausgang 36 auf. Der Eingang 34 und der Ausgang 36 des Auslagerungsofens
28 sind durch Ofentore 38 bzw. 40 verschließbar. Auf die Ofentore 24, 26, 38, 40 wird
weiter unten noch näher eingegangen. Die Temperatur im Innenraum 32 des Auslagerungsofens
28 beträgt bis zu 250°C, insbesondere 180°C.
[0019] Neben dem Eingang 20 des Glühofens 14 und dem Ausgang 36 des Auslagerungsofens 28
ist eine Belade- und Entnahmestation 42 angeordnet, mittels welcher der Glühofen 14
mit zu tempernden Aluminiumrädern 12 beladen und getemperte Aluminiumräder 12 aus
dem Auslagerungsofen 28 entnommen werden können.
[0020] Dazu umfasst die Belade- und Entnahmestation 42 einen Hubschlitten 44, welcher entlang
vertikaler Führungsholme 46a eines Führungsrahmens 46 zwischen Positionen im Bereich
des Eingangs 20 des Glühofens 14 und Positionen im Bereich des Ausgangs 36 des Auslagerungsofens
28 bewegt werden kann. Auf dem Hubschlitten 44 ist eine horizontale Rollenbahn 48
mit Rollen 50 angebracht, welche mittels eines Antriebs 52 angetrieben werden. Bei
nachstehend angesprochenen weiteren Rollenbahnen sind entsprechend dem Antrieb 52
der Rollenbahn 48 dargestellte Antriebe vorhanden, welche jedoch nicht eigens mit
einem Bezugszeichen versehen sind.
[0021] Die Rollenbahn 48 kann mittels eines Hubmechanismus 49 relativ zu dem Hubschlitten
44 vertikal in eine untere abgesenkte Stellung abgesenkt und in eine obere Tragstellung
angehoben werden, worauf weiter unten nochmals eingegangen wird.
[0022] Die Aluminiumräder 12 werden in Herdwagen 54 oder in Traggestellen 56 durch die Öfen
14, 28 transportiert, welche in Figur 2 gut zu erkennen sind und beispielsweise aus
einem hitzebeständigen Stahl gefertigt sind. Ein Herdwagen 54 und ein Traggestell
56 umfassen jeweils zwei sich gegenüberliegende Seitenwangen 58a, 58b, welche unten
durch zwei parallel voneinander beabstandete Hohlprofile 60 mit rechteckigem Querschnitt
verbunden sind. Ein Herdwagen 54 unterscheidet sich von einem Traggestell 56 durch
zusätzliche zuunterst angebrachte Laufrollen 62, über welche jeder Herdwagen 54 in
zu den Hohlprofilen 60 senkrechter Richtung verfahren werden kann. Auf einen Herdwagen
54 können mehrere Traggestelle 56 gestapelt werden. In der Zeichnung sind auf der
Rollenbahn 48 des Hubschlittens 44 mehrere Aluminiumräder 12 nebeneinander in einem
Traggestell 56 angeordnet (vgl. Figuren 1 und 4).
[0023] Damit ein Herdwagen 54 bzw. ein Traggestell 56 mit Aluminiumrädern 12 von der Rollenbahn
48 herunter in den Glühofen 14 hinein oder aus dem Auslagerungsofen 28 auf die Rollenbahn
48 heraus getragen werden kann, umfasst der Hubschlitten 44 der Belade- und Entnahmestation
42 eine Teleskopeinrichtung 64 (vgl. auch Figur 4). Die Teleskopeinrichtung 64 hat
zwei horizontal ausfahrbare Arme, welche hier nicht im Einzelnen gezeigt sind. Diese
Arme können an den Seitenwangen 58a, 58b eines Herdwagens 54 bzw. eines Traggestells
56 einhaken und diese tragen..
[0024] Auf der von den Öfen 14, 28 abliegenden Seite des Führungsrahmens 46 ist ein in verschiedene
Höhen verfahrbarer Scherenhubtisch 66 angeordnet, welcher eine weitere antreibbare
Rollenbahn 68 mit Rollen 70 trägt. Die unterste Position A und die oberste Position
B der Rollenbahn 68 sind in Figur 1 gezeigt. Wenn der Hubschlitten 44 und der Scherenhubtisch
66 entsprechend positioniert sind, können Gegenstände zwischen ihren Rollenbahnen
48 und 68 hin und her gefördert werden.
[0025] In Figur 4 sind zwei umlaufende Förderketten 72a, 72b zu erkennen, die zwischen jeweils
zwei benachbarten Rollen 70 der Rollenbahn 68 und parallel zu diesen verlaufen. Deren
horizontale obere Trums können zwischen einer unteren und einer oberen Position verfahren
werden. In der unteren Position liegen die oberen Trums der Förderketten 72a, 72b
unterhalb der Auflageebene der Rollenbahn 68, so dass darauf befindliche Gegenstände
auf der Rollenbahn 68 aufliegen und durch Drehung der Rollen 70 senkrecht zu deren
Längsachse auf der Rollenbahn 68 bewegt werden können. In der oberen Position, der
Förderposition, sind die oberen Trums der Förderketten 72a, 72b über die Auflageebene
der Rollenbahn 68 angehoben, so dass bei umlaufenden Förderketten 72a, 72b Aluminiumräder
12 auf diesen und nicht mehr auf der Rollenbahn 68 aufliegen. Somit können Aluminiumräder
12 mittels der Förderketten 72a, 72b parallel zur Längsachse der Rollen 70 der Rollenbahn
68 gefördert werden.
[0026] Wie in Figur 4 auch gezeigt ist, ist eine antreibbare Rollenbahn 74 vorgesehen, deren
horizontale Rollen 76 jedoch senkrecht zu den Längsachsen der Rollen 70 der Rollenbahn
68 verlaufen. Die Auflageebene der Rollenbahn 74 fluchtet mit derjenigen der Rollenbahn
68 des Scherenhubtisches 66, wenn dieser seine obere Position B einnimmt, und schließt
dann an diese an. Unterhalb der Rollenbahn 74 ist eine entsprechende, in den Figuren
jedoch nicht zu erkennende Rollenbahn angeordnet. Deren Auflageebene fluchtet mit
derjenigen der Rollenbahn 68 des Scherenhubtisches 66, wenn dieser seine untere Position
A einnimmt, und schließt dann an diese an.
[0027] Die Aluminiumräder 12 werden in mehreren Lagen durch den Glühofen 14 und den Auslagerungsofen
28 geführt. Dazu sind in den Öfen 14, 28 zuunterst jeweils mehrere Herdwagen 54 hintereinander
angeordnet, von denen jeder mehrere Aluminiumräder 12 nebeneinander trägt (vgl. Figur
2). Auf jeden Herdwagen 54 können zusätzlich zwei weitere Traggestelle 56 gestapelt
werden, welche ihrerseits mit mehreren nebeneinander angeordneten Aluminiumrädern
12 beladen sein können. Insgesamt sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel maximal
drei Lagen aus übereinander gestapelten Aluminiumrädern 12 möglich, von denen die
unterste auf den Herdwagen 54 und die beiden oberen auf Traggestellen 56 ruhen. Bei
einer entsprechenden Bauhöhe können auch mehr oder weniger als drei Lagen durch die
Öfen 14, 28 geführt werden.
[0028] Im Glühofen 14 fahren die Herdwagen 54 in Transportrichtung 78 gesehen aneinander
anliegend mit ihren Laufrollen 62 in einer zweispurigen Führungsschiene 80. Diese
verläuft in einem Abstand zum Boden 82 des Glühofen-Gehäuses 16, was eine gleichmäßige
Luftzirkulation ermöglicht und eine annähernd einheitliche Temperatur ohne störende
Temperaturschwankungen im Glühraum 18 begünstigt.
[0029] Der Vortrieb der Herdwagen 54 im Glühraum 18 des Glühofens 14 erfolgt durch ein an
und für sich bekanntes Schiebesystem 84, welches üblicherweise als "Pusher" bezeichnet
wird und in Figur 1 lediglich angedeutet ist. Dabei wird, nachdem auf der Ausgangsseite
des Glühofens 14 ein Herdwagen 54 entnommen wurde, der erste dem Eingang 20 des Glühofens
14 benachbarte Herdwagen 54 angeschoben, so dass dieser die weiter Innen liegenden
Herdwagen 54 in Richtung auf den Ausgang 22 des Glühofens 14 schiebt, bis am Eingang
20 Platz für den weiteren Herdwagen 54 geschaffen ist.
[0030] Im Auslagerungsofen 28 werden die Herdwagen 54 dagegen mittels eines an und für sich
bekannten Kettenförderers 86 mit zwei umlaufenden Ketten 88 vom Eingang 34 zum Ausgang
36 gefördert. Die Ketten 88 laufen jeweils durch eine an und für sich bekannte Spanneinrichtung
89. Wie in den Figuren 2 und 4 zu erkennen, ist ein Antrieb 90 des Kettenförderers
86 außerhalb des Gehäuses 30 des Auslagerungsofens 28 angeordnet.
[0031] Jeder Herdwagen 54 ruht im Auslagerungsofen 28 mit seinen Hohlprofilen 60 auf den
Ketten 88 des Kettenförderers 86, wobei die Laufrollen 62 ohne Gegenkontakt freiliegen
(vgl. Figur 2). Die Ketten 88 des Kettenförderers 86 laufen in einem Abstand zum Boden
92 des Auslagerungsofens 28, so dass auch in dessen Innenraum 32 eine gleichmäßige
Luftzirkulation und eine annähernd einheitliche Temperatur ohne störende Temperaturschwankungen
durch ein Umluftsystem gewährleistet ist.
[0032] Im Gegensatz zur Anordnung der Herdwagen 54 im Glühofen 14 werden sie durch den Auslagerungsofen
28 unter Einhaltung eines Abstandes voneinander und im Mittel schneller als im Glühofen
14 gefördert. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Herdwagen 54 bei gleichen Abmessungen
der Öfen 14, 28 kürzer im Auslagerungsofens 28 verweilen als im Glühofen 14. Abhängig
von dem Abstand zwischen den Herdwagen 54 auf dem Kettenförderer 86 und dessen mittlerer
Geschwindigkeit kann somit die Auslagerungszeit für die Aluminiumräder 12 verändert
werden, ohne dass die Taktung beim Beladen geändert werden müsste.
[0033] Zwischen dem Ausgang 22 des Glühofens 14 und dem Eingang 34 des Auslagerungsofens
28 liegt ein Übergabebereich 94, in welchem die Aluminiumräder 12 mittels einer Übergabestation
96 von dem Glühofen 14 an den Auslagerungsofen 28 übergeben werden können.
[0034] Die Übergabestation 96 umfasst einen Hubschlitten 98, welcher entlang vertikaler
Führungsholme 100a eines Führungsrahmens 100 zwischen Positionen im Bereich des Ausgangs
22 des Glühofens 14 und Positionen Bereich des Eingangs 34 des Auslagerungsofens 28
bewegt werden kann. Auf dem Hubschlitten 98 ist eine horizontale Rollenbahn 102 mit
antreibbaren Rollen 104 angebracht. Die Rollenbahn 102 kann mittels eines Hubmechanismus
103 relativ zu dem Hubschlitten 98 vertikal in eine untere abgesenkte Stellung abgesenkt
oder in eine obere Tragstellung angehoben werden, worauf weiter unten nochmals eingegangen
wird.
[0035] In analoger Weise wie der Hubschlitten 44 der Belade- und Entnahmestation 42 ist
auch der Hubschlitten 98 der Übergabestation 96 mit einer Teleskopeinrichtung 106
ausgestattet. Durch diese kann ein Herdwagen 54 bzw. ein Traggestell 56 mit Aluminiumrädern
12 aus dem Glühofen 14 heraus auf die Rollenbahn 102 des Hubschlittens 98 oder von
der Rollenbahn 102 herunter in den Auslagerungsofen 28 hinein getragen werden. Darauf
wird weiter unten nochmals eingegangen.
[0036] Auf der von den Öfen 14, 28 abliegenden Seite der Übergabestation 96 ist eine Abschreckeinrichtung
108 angeordnet. Diese umfasst ein mit kaltem Wasser gefülltes Abschreckbecken 110,
in welchem aus dem Glühofen 14 kommende Aluminiumräder 12 abgeschreckt werden, bevor
sie in den Auslagerungsofen 28 eingebracht werden.
[0037] Dazu weist die Abschreckeinrichtung 108 eine Hub- und Senkstation 112 mit zwei übereinander
angeordneten Tragtischen 114, 116 auf, von denen der untere Tragtisch 114 eine antreibbare
Rollenbahn 118 und der obere Tragtisch 116 eine antreibbare Rollenbahn 120 aufweist.
Die Tragtische 114 und 116 können gemeinsam unter Einhaltung eines konstanten Abstandes
zueinander längs eines Führungsrahmens 122 zwischen einer oberen Position, welche
in Figur 1 gezeigt ist, und einer unteren Position, in welcher der untere Tragtisch
114 in das Abschreckbecken 110 getaucht ist, verfahren werden.
[0038] Auf der von der Übergabestation 96 abliegenden Seite der Hub- und Senkstation 112
ist eine stationäre Rollenbahn 124 mit einem Antrieb angeordnet. Die Rollenbahn 124
ist in einer solchen Höhe angebracht, dass ihre Auflageebene mit der Auflageebene
des unteren Tragtisches 114 der Hub- und Senkstation 112 fluchtet, wenn deren Tragtische
114, 116 ihre obere Position einnehmen. Der Abstand zwischen den Tragtischen 114,
116 der Hub- und Senkstation 112 ist so bemessen, dass die Auflageebene der stationären
Rollenbahn 124 mit der Auflageebene des oberen Tragtisches 116 der Hub- und Senkstation
112 fluchtet, wenn die Tragtische 114, 116 ihre untere Position einnehmen.
[0039] Der Hubschlitten 98, die Hub- und Senkstation 112 und die stationäre Rollenbahn 124
bilden eine Rangiereinrichtung. Durch diese können Aluminiumräder 12, die auf einem
Herdwagen 54 oder auf einem Traggestell 56 aus dem Glühofen 14 kommen, auf dem entsprechenden
Herdwagen 54 oder dem entsprechenden Traggestell 56 gegen von der Abschreckung kommende
Aluminiumräder 12 ausgetauscht werden. Dies wird im Einzelnen noch weiter unten erläutert.
[0040] In Figur 5 ist eine teilweise weggebrochene Seitenansicht des Ofentors 26 am Ausgang
22 des Glühofens 14 in größerem Maßstab gezeigt. Das nachstehend zum Ofentor 26 des
Glühofens 14 Gesagte gilt sinngemäß entsprechend auch für dessen Ofentor 24 sowie
für die Ofentore 38 und 40 des Auslagerungsofens 28.
[0041] Das Ofentor 26 umfasst ein oberes Torsegment 126a, ein mittleres Torsegment 126 b
und ein unteres Torsegment 126c, welche in Figur 1 zu erkennen sind. Die jeweils benachbarten
Torsegmente 126a und 126b sowie 126b und 126c sind an ihren sich jeweils gegenüberliegenden
Rändern derart komplementär zueinander ausgebildet, dass zwei benachbarte Torsegmente
126a und 126b sowie 126b und 126c lösbar dichtend ineinander greifen können. Dazu
weist beispielsweise einer von zwei sich gegenüberliegenden Rändern zweier Torsegmente
126 eine Nut und der andere dieser Ränder eine dazu passende Dichtlippe auf.
[0042] An den seitlichen Außenrändern weist jedes Torsegment 126a, 126b, 126c jeweils eine
obere Achse 128a und einen untere Achse 128b auf, welche horizontal nach Außen ragen.
In der Draufsicht der Figur 4 sind die oberen Achsen 128a des oberen Torsegments 126a
des Ofentors 38 des Auslagerungsofens 28 zu erkennen. Wie dort ebenfalls zu sehen
ist, tragen die Achsen 128 an ihren freien Enden koaxial zu den Achsen angebrachte
Führungsrollen 130. Diese laufen in seitlich angeordneten vertikalen Führungsschienen
132, welche ihrerseits, von oben nach unten betrachtet, vier Schienenteilstücke 132a,
132b, 132c und 132d umfassen, die an ihren Enden über Gelenke 134a, 134b und 134c
gelenkig miteinander verbunden sind.
[0043] Die einzelnen Schienenteilstücke 132a, 132b, 132c und 132d sind etwa so lang, wie
die Torsegmente 126a, 126b, 126c hoch sind. Das unterste Schienenteilstück 132d ist
gelenkig und damit verkippbar über ein Gelenk 136 mit einer Tragplatte 138a eines
Winkels 138 verbunden, der außen an dem Gehäuse 16 des Glühofens 14 angebracht ist.
Die oberen Achsen 128a an den Torsegmenten 126a, 126b und 126c dienen zugleich als
Mitnahmebolzen, worauf weiter unten nochmals eingegangen wird.
[0044] Unterhalb der Gelenke 134a, 134b und 134c zwischen den Schienenteilstücken 132a,
132b, 132c und 132d und am jeweils oberen Ende der oberen Schienenteilstücke 132a
greifen die Enden pneumatisch betriebener Schubstangen 140 an Gelenkpunkten 140a an.
[0045] Die Schubstangen 140 auf jeder Seite des Ofentores 26 sowie deren hier nicht eigens
mit einem Bezugszeichen versehene Antriebe bilden jeweils eine Koppeleinrichtung 142.
Durch diese können die Gelenke 134a, 134b und 134c der Führungsschienen 132 und die
oberen Enden der obersten Schienenteilstücke 132a unabhängig voneinander in horizontaler
Richtung von dem Ofengehäuse 16 bzw. 30 wegbewegt bzw. aus dieser Position wieder
an das Ofengehäuse 16 bzw. 30 heranbewegt werden. Dabei werden immer zwei Gelenke
134 synchron bewegt, die das Ofentor 26 auf gleicher Höhe flankieren, d.h. immer ein
Gelenkpaar aus zwei Gelenken 134a bzw. 134b bzw. 134c.
[0046] In Figur 5 ist beispielsweise eine Stellung gezeigt, in welcher die Gelenke 134a
und 134b durch die Koppeleinrichtung 142 von dem Ofengehäuse 16 des Glühofens 14 abgerückt
sind. In dieser Stellung sind die Schienenteilstücke 132b rechts und links des Ofentores
26 vollständig von dem Ofengehäuse 16 abgerückt und verlaufen vertikal. Die Schienenteilstücke
132c sind dagegen lediglich mit ihrem oberen Ende am Gelenk 134b von dem Ofengehäuse
16 abgerückt, wogegen ihr unteres Ende am Gelenk 134c dicht neben dem Ofengehäuse
16 verbleibt. Dadurch sind die Schienenteilstücke 132c gegenüber der Vertikalen verkippt.
[0047] Wenn die Schienenteilstücke 132a, 132b, 132c und 132d bewegt werden, werden zugleich
auch die entsprechenden in den Führungsschienen 132 laufenden Torsegmente 126a, 126b
und 126c mitbewegt. Durch die Koppeleinrichtung 142 kann so jedes Torsegment 126a,
126b und 126c selektiv in eine Stellung bewegt werden, in welcher die Mitnahmebolzen
128a eines bestimmten Torsegments 126a, 126b und 126c vertikal mit zwei gabelartigen
Mitnehmern 144a, 144b einer Torantriebseinrichtung 146 fluchten, welche eine obere
Gabelzinke und eine untere Gabelzinke aufweisen. Jeweils ein Mitnehmer 144a, 144b
ist an einer vertikalen Umlaufkette 148a, 148b befestigt, welche über untere auf einer
gemeinsamen Achse 151 befestigte Umlaufräder 149 (vgl. Figur 5) und nicht gezeigte
obere Umlaufräder laufen. Eine Antriebs- und Steuereinheit 150 (vgl. Figur 4) treibt
die Achse 151 der unteren Umlaufräder 149 an, so dass die Umlaufketten 148a, 148b
stets synchron bewegt werden.
[0048] Auf diese Weise kann das Ofentor 26 segmentweise geöffnet werden. Wenn lediglich
das obere Torsegment 126a geöffnet werden soll, so werden zunächst die Umlaufketten
148a, 148b derart angesteuert, dass die Mitnehmer 144a, 144b sich in einer Höhe mit
den Mitnahmebolzen 128a des oberen Torsegments 126a befinden. Dann werden die neben
dem oberen Torsegment 126a verlaufenden Schienenteilstücke 132b durch die Koppeleinrichtung
142 so weit von dem Ofengehäuse 16 des Glühofens 14 wegbewegt, dass die Mitnahmebolzen
128a am oberen Torsegment 126a zwischen den Gabelzinken der Mitnehmer 144a, 144b zu
liegen kommen. Nun werden die Mitnehmer 144a, 144b an den Umlaufketten 148a, 148b
nach oben bewegt, wobei sie das in den Führungsschienen 132 geführte obere Torsegment
126a über seine oberen Mitnahmebolzen 128a nach oben mitnehmen. Dabei löst sich das
obere Torsegment 126a von dem mittleren Torsegment 126b; dieses und das untere Torsegment
126c bleiben in ihrer Schließstellung. Soll das Ofentor 26 wieder vollständig geschlossen
werden, werden die Mitnehmer 144a, 144b in die entgegen gesetzte Richtung bewegt.
[0049] Wenn die Mitnehmer 144a, 144b entsprechend das mittlere Torsegment 126b nach oben
mitnehmen, so wird das Ofentor 26 im Bereich des mittleren Torsegments 126b geöffnet,
wobei das obere Torsegment 126a von dem mittleren Torsegment 126b nach oben geschoben
wird. Eine solche Offenstellung des Ofentores 26 ist in Figur 1 gezeigt.
[0050] In entsprechender Art und Weise kann das Ofentor 26 auch lediglich im Bereich des
unteren Torsegments 126c geöffnet werden, wobei dann das mittlere und das obere Torsegment
126b bzw. 126a von dem unteren Torsegment 126c nach oben geschoben werden.
[0051] Anders ausgedrückt kann das Ofentor 26 auf diese Weise jeweils unten, in der Mitte
bzw. oben jeweils in einem Bereich des Ofentors 26 geöffnet werden, in welchem bei
vollständig geschlossenem Ofentor 26 eines der Torsegmente 126a, 126b bzw. 126c angeordnet
ist.
[0052] Nachstehend wird die Arbeitsweise der Temperanlage 10 anhand Figur 6 erläutert, wobei
dort der Übersichtlichkeit halber lediglich nachfolgend angesprochene Komponenten
mit einem Bezugszeichen versehen sind.
[0053] In Figur 6 sind auf der Rollenbahn 68 des Scherenhubtisches 66 getemperte Aluminiumräder
12a gezeigt. Diese werden in einem nächsten Schritt auf die Rollenbahn 74 (vgl. Figur
4) gefördert. Dazu wird die Rollenbahn 68 in ihre obere Position B verfahren und die
Förderketten 72a, 72b in ihre Förderposition gebracht, so dass die Aluminiumräder
12a nur von den Förderketten 72a, 72b getragen sind. Die Förderketten 72a, 72b werden
in die Richtung angetrieben, bei der die Aluminiumräder 12a auf die Rollenbahn 74
gefördert werden, wodurch die Rollenbahn 68 frei wird. Von der Rollenbahn 74 werden
die Aluminiumräder 12a dann zur Fertigbearbeitung abtransportiert.
[0054] Das Ofentor 40 am Ausgang 36 des Auslagerungsofens 28 ist in der Mitte geöffnet.
Auf dem Hubschlitten 44 der Belade- und Entnahmestation 42 sind getemperte Aluminiumräder
12b auf einem Traggestell 56a zu erkennen. Dieses Traggestell 56a wurde zuvor mittels
der Teleskopeinrichtung 64 durch die mittlere Öffnung im Ofentor 40 aus der zweiten
Lage eines Stapels 152a im Auslagerungsofen 28, der aus einem Herdwagen 54 und einem
Traggestell 56 mit Aluminiumrädern 12 bestand, auf den Hubschlitten 44 gefördert.
[0055] Dazu wurde zunächst die Rollenbahn 48 des Hubschlittens 44 mittels des Hubmechanismus
49 in ihre gegenüber dem Hubschlitten 44 untere abgesenkte Stellung abgesenkt. Die
Arme der Teleskopeinrichtung 64 wurden durch die mittlere Öffnung im Ofentor 40 in
den Auslagerungsofen 28 gefahren und in das Traggestell 56a eingehakt. Beim Zurückfahren
der Arme der Teleskopeinrichtung 64 folgte das Traggestell 56a deren Horizontalbewegung.
Auf diese Weise wurde das Traggestell 56a durch die Teleskopeinrichtung 64 aus dem
Auslagerungsofen 28 heraus in eine Position oberhalb der Rollenbahn 48 gebracht. Dies
ist die dargestellte Position.
[0056] Nunmehr wird die Rollenbahn 48 mittels des Hubmechanismus 49 angehoben. Bei diesem
Vorgang fahren ihre Rollen 50 an den Hohlprofilen 60 des Traggestells 56a vorbei,
bis die Rollen 50 die Aluminiumräder 12b aufnehmen. Die Hohlprofile 60 werden dabei
von komplementären Ausnehmungen des Rahmens des Hubschlittens 44 getragen. Die Teleskopeinrichtung
64 wird von dem Traggestell 56a gelöst, so dass dieses auf dem Hubschlitten 44 in
den genannten Ausnehmungen ruht. In Figur 4 ist zu erkennen, dass die Seitenwangen
58a, 58b des Traggestells 56 dabei die Rollen 50 der Rollenbahn 48 nicht berühren.
[0057] Das Ofentor 40 des Auslagerungsofens 28 wird vollständig geschlossen. Die Rollenbahn
68 des Scherenhubtisches 66 bleibt in ihrer oberen Position B, wobei die Förderketten
72a, 72b ihre untere Position einnehmen.
[0058] Der Hubschlitten 44 wird nun nach unten gefahren, bis die Auflageebene seiner Rollenbahn
48 mit derjenigen der Rollenbahn 68 fluchtet. Die getemperten Aluminiumräder 12b werden
von der Rollenbahn 48 auf die Rollenbahn 68 gefördert, indem die Rollen der Rollenbahnen
48 und 68 entsprechend angetrieben werden. Dabei verbleibt das Traggestell 56a auf
dem Hubschlitten 44. Die nun auf der Rollenbahn 68 des Scherenhubtisches 66 liegenden
Aluminiumräder 12b werden dann zur Fertigbearbeitung abtransportiert, wie es oben
am Beispiel der Aluminiumräder 12a erläutert wurde.
[0059] Die Rollenbahn 68 wird mittels des Scherenhubtisches 66 in ihre untere Position A
verfahren, in welcher ihre Auflageebene mit derjenigen der unterhalb der Rollenbahn
74 angeordneten Rollenbahn fluchtet. Auf letzterer ruhen bereits zu tempernde Aluminiumräder
12, was in den Figuren jedoch nicht zu erkennen ist. Diese werden durch Antrieb der
unterhalb der Rollenbahn 74 angeordneten Rollenbahn und mittels der Förderketten 72a,
72b, die dazu angehoben sein müssen, auf die Rollenbahn 68 gefördert. Die Förderketten
72a, 72b werden in ihre Position unterhalb der Rollen 70 der Rollenbahn 68 gefahren,
so dass die Aluminiumräder auf den Rollen 70 der Rollenbahn 68 zu liegen kommen.
[0060] Der nur noch das Traggestell 56a tragende Hubschlitten 44 wird zu dem Scherenhubtisch
66 ausgerichtet und die zu tempernden Aluminiumfelgen 12 von dem Scherenhubtisch 66
über das Traggestell 56a auf dem Hubschlitten 44 gefördert.
[0061] In Figur 6 kann der dem Ofentor 24 am Eingang 20 des Glühofens 14 benachbarte Stapel
152b, der aus einem Herdwagen 54 und einem Traggestell 56 mit Aluminiumrädern 12 besteht,
in seiner obersten Lage noch mit einem Traggestell 56 beladen werden. Dementsprechend
wird das Ofentor 24 nun oben geöffnet. Das Traggestell 56a wird von der Teleskopeinrichtung
64 des Hubschlittens 44 gegriffen und gehalten, die Rollenbahn 48 wird in ihre abgesenkte
Stellung gebracht und das Traggestell 56a mit den zu tempernden Aluminiumrädern 12
wird mittels der Teleskopeinrichtung 64 in den Glühofen 14 auf den leeren Platz des
Stapels 152b getragen. Nachdem die Arme der Teleskopeinrichtung 64 das Traggestell
56a freigegeben haben und eingezogen wurden, wird das Ofentor 24 wieder geschlossen.
[0062] Der nun leere Hubschlitten 44 kann nun wieder zum Ausgang 36 des Auslagerungsofens
28 gefahren werden und der Vorgang kann wiederholt werden.
[0063] Um zu der in Figur 6 im Übergangsbereich 94 gezeigten Situation zu gelangen, wurden
folgende Schritte durchgeführt:
[0064] Das Ofentor 26 am Ausgang 22 des Glühofens 14 wurde in der Mitte geöffnet. Auf dem
Hubschlitten 98 der Übergabestation 96 ist ein leeres Traggestell 56b zu erkennen.
Dieses Traggestell 56b wurde zuvor mit darauf angeordneten Aluminiumrädern 12c in
der oben für den Auslagerungsofen 28 erläuterten Weise mittels der Teleskopeinrichtung
106 durch die mittlere Öffnung im Ofentor 26 aus der zweiten Lage eines Stapels 152c
im Glühofen 14 herausgefahren, welcher aus einem untersten Herdwagen 54 und einem
Traggestell 56 mit Aluminiumrädern 12 bestand. Dabei nahm die Rollenbahn 102 des Hubschlittens
98 diesem gegenüber ihre untere abgesenkte Stellung ein.
[0065] Anschließend wurde die Rollenbahn 102 mittels des Hubmechanismus 103 in ihre obere
Tragstellung und damit in Berührung mit den Aluminiumrädern 12c gebracht und die Aluminiumräder
12c auf den unteren Tragtisch 114 der Hub- und Senkstation 112 gefördert, indem die
Rollenbahnen 102 und 118 entsprechend angetrieben wurden. Dabei blieb das Traggestell
56b auf dem Hubschlitten 98.
[0066] Auf der stationären Rollenbahn 124 sind Aluminiumräder 12d zwischengelagert, die
bereits abgeschreckt wurden.
[0067] Ausgehend von dieser Situation werden nun folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
[0068] Die Tragtische 114 und 116 der Hub- und Senkstation 112 werden nach unten gefahren,
so dass die Aluminiumräder 12c auf dem Tragtisch 114 in das mit Wasser gefüllte Abschreckbecken
110 abgesenkt und dadurch abgeschreckt werden. In dieser Stellung der Tragtische 114
und 116 fluchten die Auflageebenen der stationären Rollenbahn 124, der Rollenbahn
120 der Hub- und Senkstation 112 und der Rollenbahn 102 des Hubschlittens 98 der Übergabestation
96 miteinander.
[0069] Die Aluminiumräder 12d werden von der stationären Rollenbahn 124 auf den oberen Tragtisch
116 der Hub- und Senkstation 112 und von diesem weiter auf die Rollenbahn 102 über
das leere Traggestell 56b auf der Übergabestation 96 gefördert.
[0070] In Figur 6 kann die dritte Lage eines Stapels 152d, der aus einem untersten Herdwagen
54 und einem Traggestell 56 mit Aluminiumrädern 12 besteht, neben dem Eingang 34 des
Auslagerungsofens 28 noch mit einem Traggestell 56 aufgefüllt werden. Daher wird der
nun mit den Aluminiumrädern 12d auf dem Traggestell 56b beladene Hubschlitten 98 bis
vor das obere Torsegment 126a des Ofentores 38 des Auslagerungsofens 28 nach oben
gefahren. Mittels der Teleskopeinrichtung 106 des Hubschlittens 98 wird das Traggestell
56b gegriffen und gehalten und die Rollenbahn 102 des Hubschlittens 98 wird mittels
des Hubmechanismus 103 in ihre untere abgesenkte Stellung gebracht, so dass das Traggestell
56b freikommt. Das Ofentor 38 des Auslagerungsofens 28 wird oben geöffnet und das
nun frei durch die Teleskopeinrichtung 106 gehaltene noch warme Traggestell 56b mit
den Aluminiumrädern 12d als dritte Lage auf den Stapel 152d im Auslagerungsofen 28
gefördert. Anschließend wird das Ofentor 38 wieder verschlossen.
[0071] Wenn der Herdwagen 54, der benachbart zum Ausgang 36 des Auslagerungsofens 28 auf
dem Kettenförderer 86 ruht, entnommen worden ist, wird der Kettenförderer 86 aktiviert
und alle Stapel 152, die aus untersten Herdwagen 54, Traggestellen 56 und Aluminiumrädern
12 bestehen, werden in Richtung auf den Ausgang 36 des Auslagerungsofens 28 gefördert.
Neben dem Eingang 34 des Auslagerungsofens 28 entsteht so eine Lücke, die wieder aufgefüllt
werden kann.
[0072] Nach einer vorgegebenen Verweilzeit der Aluminiumräder 12c im Abschreckbecken 110,
während welcher einige oder alle der oben erläuterten Vorgänge ablaufen können, werden
die Tragtische 114 und 116 der Hub- und Senkstation 112 wieder gemeinsam nach oben
gefahren. Die nunmehr abgeschreckten Aluminiumräder 12c werden auf die stationäre
Rollenbahn 124 geschoben und dort zwischengelagert.
[0073] Der Hubschlitten 98 wurde zwischenzeitlich wieder nach unten gefahren und so positioniert,
dass er die nächste Lage des Stapels 152c aus dem Glühofen 14 empfangen kann. Am Beispiel
von Figur 6 wäre dies nun die unterste Lage des Stapels 152c, so dass anstelle eines
Traggestells 56 ein Herdwagen 54a mit Aluminiumrädern 12e mittels der Teleskopeinrichtung
106 auf den Hubschlitten 98 gefördert wird. Die Aluminiumräder 12e werden, wie es
bei den Aluminiumrädern 12c erörtert wurde, auf den unteren Tragtisch 114 der Hub-
und Senkstation 112 gefördert.
[0074] Der Abschreckvorgang wird, wie oben erläutert, durchgeführt. Die Aluminiumräder 12c
werden entsprechend von der stationären Rollenbahn 124 verschoben, so dass sie schließlich
über dem Herdwagen 54a auf dem Hubschlitten 98 zu liegen kommen. Sie werden dann zusammen
mit dem Herdwagen 54a in den Auslagerungsofen 28 eingebracht, wozu der Hubschlitten
98 zunächst vor dem unteren Torsegment 126c des Ofentores 38 des Auslagerungsofens
28 positioniert wird und das Ofentor 38 unten geöffnet wird.
[0075] Wenn der Stapel 152c neben dem Ausgang 22 des Glühofens 14 vollständig entnommen
worden ist, wird der "Pusher" 84 aktiviert. Dieser schiebt dann die Kolonne aus mit
Aluminiumrädern 12 und Traggestellen 56 beladenen Herdwagen 54 im Glühraum 18 des
Glühofens 14 in Richtung auf dessen Ausgang 22. Die so entstehende Lücke neben dem
Eingang 20 des Glühofens 14 wird durch den oben beschriebenen Beladevorgang mittels
der Belade- und Entnahmestation 42 aufgefüllt. Dazu wird in entsprechender Weise zunächst
der Herdwagen 54b neben dem Ausgang 36 des Auslagerungsofens 28 auf den Hubschlitten
44 der Be- und Entladestation 42 gefördert und der Enlade- bzw. Beladevorgang wie
oben erläutert fortgesetzt.
[0076] Durch die oben erläuterte Temperanlage 10 ist es möglich, die Aluminiumräder 12 zwischen
dem Glühofen 14 und dem Auslagerungsofen 28 abzuschrecken, ohne dass dazu auch die
Herdwagen 54 bzw. die Traggestelle 56 in das Abschreckbecken 110 getaucht werden müssen.
[0077] Zudem wird die Verweildauer eines aus dem Glühofen 14 kommenden Herdwagens 54 bzw.
Traggestells 56 im Übergabebereich 94 verhältnismäßig kurz gehalten. Durch die Kombination
der stationären Rollenbahn 124 mit dem oberen Tragtisch 116 der Hub- und Senkstation
112 kann ein Herdwagen 54 oder ein Traggestell 56 auf der Übergabestation 96 umgehend
mit bereits abgeschreckten Aluminiumrädern 12 beladen und dem Auslagerungsofen 28
zugeführt werden. Der gesamte Vorgang vom Austreten eines Herwagens 54 oder eines
Traggestells 56 aus dem Glühofen 14 bis zu deren Eintreten in den Auslagerungsofen
28 dauert beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ca. 18 Sekunden. Durch die geringe
Verweilzeit außerhalb der Öfen 14, 28 wird verhindert, dass der entsprechende Herdwagen
54 bzw. das entsprechende Traggestell 56 merklich auskühlt, d.h. der Wärmeverlust
ist nur gering. Wärmeenergie des Herdwagens 54 bzw. des Traggestells 56 wird dem Auslagerungsofen
28 zugeführt. Dadurch kann die Umluftmenge jedes Ofens insgesamt gesenkt werden. Dies
wird in entsprechender Weise auch durch die Be- und Entladestation 42 auf der gegenüberliegenden
Seite der Öfen 14, 28 erreicht.
[0078] In einer nicht gezeigten Abwandlung kann anstelle des mit den Herdwagen 54 zusammenarbeitenden
Pushers 84 auch eine Rollenbahn mit angetriebenen Rollen im Glühofen 14 vorgesehen
sein, wie sie an und für sich bekannt ist. Eine derartige Rollenbahn kann zusätzlich
oder auch nur im Auslagerungsofen 28 anstelle des Kettenförderers 86 verwendet werden.
[0079] Die bei der oben erläuterten Temperanlage 10 gewählten Förderarten haben jedoch einige
Vorzüge. Die Öfen 14, 28 haben einen geringeren Energiebedarf, da keine Durchbrüche
zur Lagerung der Rollen einer Rollenbahn notwendig sind. Die Öfen 14, 28 können mit
geringeren Abmessungen gebaut werden, da kein zusätzlicher Raum erforderlich ist,
um einen Zugang, beispielsweise zu Wartungszwecken, zu den Rollen einer Rollenbahn
von außen zu gewährleisten. Die mögliche kleinere Bauweise der Öfen 14, 28 in Verbindung
mit dem geringeren Wärmeverlust der Herdwagen 54 bzw. der Traggestelle 56 erlaubt
es zudem, die Anzahl der Heizaggregate bis auf die Hälfte der Anzahl der Heizaggregate
bei bekannten Temperanlagen zu verringern. Das Problem, dass sich die Rollen von Rollenbahnen
innerhalb von Öfen nach unten durchbiegen, wenn sie eine gewisse Zeit stillstehen,
entfällt.
[0080] Die Qualität der Abschreckung der Aluminiumräder 12 ist durch die Abschreckung immer
nur einer Lage aus Aluminiumrädern 12 gegenüber bekannten Temperanlagen verbessert,
bei denen stets mehrere Lagen aus gestapelten Herdwagen und Traggestellen mit den
Aluminiumrädern gemeinsam abgeschreckt werden. Das Abschrecken jeweils einer Lage
aus Aluminiumrädern 12 ermöglicht eine spezifische Abkühlung vom unteren zum oberen
Randbereich der Aluminiumräder 12. Die Aluminiumräder 12 können nach einer vorgegebenen
Zeitspanne nach ihrer Entnahme aus dem Glühofen 14 in die Flüssigkeit getaucht werden,
wobei diese Zeitspanne für alle Aluminiumräder 12 gleich sein kann. Letzteres ist
bei bekannten Öfen nicht möglich, bei denen Aluminiumräder in mehreren Lagen in ein
Abschreckbecken getaucht werden.
[0081] Auch das Volumen des Abschreckbeckens 110 kann gegenüber demjenigen bei bekannten
Temperanlagen verringert werden, wodurch weiterer Bauraum gespart werden kann.
1. Vorrichtung zum Tempern von Gegenständen, insbesondere von Fahrzeugrädern, mit
a) einem ersten Temperraum (18) und einem zweiten Temperraum (32), welche jeweils
einen Eingang (20; 34) und einen Ausgang (22; 36) haben, wobei zwischen dem Ausgang
(22) des ersten Temperraums (18) und dem Eingang (34) des zweiten Temperraums (32)
ein Übergabebereich (94) angeordnet ist;
b) einer Fördereinrichtung (80, 84; 86; 96), mittels welcher mit zu tempernden Gegenständen
(12) beladene Tragstrukturen (54; 56) im Durchlauf durch die Temperräume (18, 32)
förderbar sind und welche ihrerseits eine Übergabeeinrichtung (96) umfasst, mittels
welcher die Tragstrukturen (54; 56) im Übergabebereich (94) von dem Ausgang (22) des
ersten Temperraums (18) zum Eingang (34) des zweiten Temperraums (32) förderbar sind;
c) einer Behandlungseinrichtung (108), mittels welcher Gegenstände (12) nach dem Verlassen
des ersten Temperraums (18) und vor Eintritt in den zweiten Temperraum (32) einer
Zwischenbehandlung, insbesondere einer Abschreckung, unterziehbar sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
d) eine Rangiereinrichtung (98, 112, 124) vorgesehen ist, durch welche auf einer Tragstruktur
(54; 56), die sich im Übergabebereich (94) befindet, ein aus dem ersten Temperraum
(18) kommender Gegenstand (12) gegen einen von der Zwischenbehandlung kommenden Gegenstand
(12) austauschbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Behandlungseinrichtung (108) einen Abschreckbereich (110), insbesondere ein mit
einer Flüssigkeit gefülltes Abschreckbecken (110), umfasst, in welchen Gegenstände
(12) mittels der Rangiervorrichtung (98, 112, 124) einbringbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rangiereinrichtung (98, 112, 124) eine Hub- und Senkstation (112) mit einem Tragtisch
(114), auf welchen ein Gegenstand (12) von der Übergabeeinrichtung (96) bewegt werden
kann, umfasst, mittels welcher dieser Gegenstand (12) in den Abschreckbereich (110),
insbesondere in das Abschreckbecken (110), absenkbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rangiereinrichtung (98, 112, 124) eine Einrichtung (124) umfasst, auf der ein
Gegenstand (12), welcher einer Zwischenbehandlung unterzogen wurde, zwischengelagert
werden kann, bis der aus dem ersten Temperraum (18) kommende Gegenstand (12) von der
Tragstruktur (54; 56), die sich im Übergabebereich (94) befindet, entfernt wurde.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein Temperraum (18; 32) ein Innenraum (18; 32) eines Ofens (14; 28) ist,
welcher mit wenigstens einem Ofentor (24, 26; 38, 40) verschließbar ist, wobei das
Ofentor (24, 26; 38, 40) aus mehreren lösbar ineinander greifenden Torsegmenten (126a,
126b, 126c) aufgebaut ist und in der Weise öffenbar ist, dass eine Öffnung jeweils
annähernd lediglich in einem Bereich erzeugbar ist, in welchem bei vollständig geschlossenem
Ofentor (24, 26; 38, 40) ein Torsegment (126a, 126b, 126c) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ofen (14; 28) solche Abmessungen aufweist, dass mehrere übereinander gestapelte
Lagen von Tragstrukturen (54; 56) mit Gegenständen (12) durch ihn hindurch förderbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Torsegment (126a, 126b, 126c) des Ofentores (24, 26; 38, 40) in seiner Schließstellung
auf Höhe einer Lage von Tragstrukturen (54; 56) mit Gegenständen (12) innerhalb des
Ofens (14; 28) angeordnet ist.