(19)
(11) EP 2 085 511 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.08.2009  Patentblatt  2009/32

(21) Anmeldenummer: 09151376.2

(22) Anmeldetag:  27.01.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21F 1/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 30.01.2008 DE 102008000175

(71) Anmelder: Voith Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Prössl, Jürgen
    88263 Horgenzell (DE)
  • Schwaner, Mathias
    88212 Ravensburg (DE)
  • Ruf, Wolfgang
    89542 Herbrechtingen (DE)
  • Fenkl, Konstantin
    89547 Gerstetten-Heldenfingen (DE)

   


(54) Mehrschichtenstoffauflauf für eine Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn


(57) Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtenstoffauflauf (1) für eine Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn (4), insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen (5.1, 5.2), mit einer Stoffauflaufdüse (2), die wenigstens zwei sich über die Breite (B) der Maschine erstreckende, durch mindestens eine Trennwand (6) voneinander getrennte, jeweils eine Faserstoffsuspension (5.1, 5.2) als Faserstoffsuspensionsstrom (7.1, 7.2) führende und aufeinander zulaufende Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist, welche stromaufwärts jeweils eine Zuführeinrichtung und stromabwärts jeweils einen sich über die Breite (B) erstreckenden Austrittsspalt (9.1, 9.2) mit einer Spaltweite (s9.1, s9.2) aufweisen, wobei die beiden äußeren Düsenräume (8.1, 8.2) außenseitig jeweils eine Außenwand (10.1, 10.2) aufweisen.
Der erfindungsgemäße Mehrschichtenstoffauflauf (1) ist dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine in der Stoffauflaufdüse (2) angeordnete Trennwand (6) einen Trennwandüberstand (Ü6) in einem Bereich von 0,05 bis 3,0, vorzugsweise von 0,1 bis 2,0, insbesondere von 0,2 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite (s9.1) der wenigstens zwei Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtenstoffauflauf für eine Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn, insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen, mit einer Stoffauflaufdüse, die wenigstens zwei sich über die Breite der Maschine erstreckende, durch mindestens eine Trennwand voneinander getrennte, jeweils eine Faserstoffsuspension als Faserstoffsuspensionsstrom führende und aufeinander zulaufende Düsenräume aufweist, welche stromaufwärts jeweils eine Zuführeinrichtung und stromabwärts jeweils einen sich über die Breite erstreckenden Austrittsspalt mit einer Spaltweite aufweisen, wobei die beiden äußeren Düsenräume außenseitig jeweils eine Außenwand aufweisen.

[0002] Bei den Faserstoffsuspensionen wird es sich in der Regel um Suspensionen mit verschiedenen Faserstoffen handeln; es kann sich aber auch um Suspensionen mit gleichen Faserstoffen handeln, wobei jedoch unterschiedliche physikalische Eigenschaften vorliegen. Eine physikalische Eigenschaft können beispielsweise unterschiedliche Drücke zur Einstellung unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeiten im jeweiligen Faserstoffsuspensionsstrom sein.

[0003] Ein derartiger Mehrschichtenstoffauflauf ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 195 38 149 A1 bekannt.

[0004] Die überwiegende Zahl von Mehrschichtenstoffaufläufen wird heutzutage im Bereich der Verpackungsmaschinen zur Herstellung von Testliner eingesetzt. Die zunehmenden Herstellungsgeschwindigkeiten sowie die steigenden Rohstoff- und Energiekosten erfordern verstärkt die Herstellung von mehrschichtigen Produkten mit geringeren Flächengewichten. Die Mehrschichtenstoffaufläufe werden hierzu mit immer kleineren Spaltweiten bzw. Faserstoffsuspensionsstrahldicken betrieben. Hierdurch steigen jedoch die Anforderungen an die Stabilität und die Turbulenzqualität des jeweiligen aus der Stoffauflaufdüse des Mehrschichtenstoffauflaufs kommenden Faserstoffsuspensionsstrahls zum Zwecke der Verringerung der Mischungszonen innerhalb des Faserstoffsuspensionsstrahls in seiner Höhenrichtung (z-Richtung).

[0005] Es ist also Aufgabe der Erfindung, einen Mehrschichtenstoffauflauf der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass sowohl eine hochwertige Schichtenreinheit in der Höhenrichtung als auch eine gute optische Abdeckungsqualität der äußeren Faserstoffsuspensionsschichten bei einer mit ihm hergestellten Faserstoffbahn erreicht wird. Dabei soll insbesondere auch die Herstellung einer Faserstoffbahn mit einem Flächengewicht in einem Bereich von 20 bis 60 g/m2 pro Faserstoffsuspensionsschicht bei einer Herstellungsgeschwindigkeit von über 900 m/min möglich sein.

[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Mehrschichtenstoffauflauf der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die mindestens eine in der Stoffauflaufdüse angeordnete Trennwand einen Trennwandüberstand in einem Bereich von 0,05 bis 3,0, vorzugsweise von 0,1 bis 2,0, insbesondere von 0,2 bis 1,5, · die größte Einzelspaltweite der wenigstens zwei Düsenräume aufweist.

[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.

[0008] Die Stoffauflaufdüse des erfindungsgemäßen Mehrschichtenstoffauflaufs erbringt den Vorteil, dass sich die Schichtenreinheit in der Höhenrichtung gegenüber bekannten Mehrschichtenstoffaufläufen merklich verbessern lässt. Dies ist prinzipiell dadurch begründet, dass sich der Druckverlust an der Trennwand durch eine Verkürzung des Trennwandüberstands verkleinern lässt. Damit verbunden ist eine Reduktion der sich in den Faserstoffsuspensionsströmen ausbildenden Turbulenzen mit einhergehender Verbesserung der Schichtenreinheit in der Höhenrichtung.

[0009] Die sich in den äußeren Faserstoffsuspensionsströmen ausbildenden Turbulenzen beeinflussen in einem wesentlichen Maße auch die Abdeckungsqualitäten der äußeren Faserstoffsuspensionsschichten. Werden nun die Turbulenzen reduziert, so verringern sich auch die Mischungszonen innerhalb des Faserstoffsuspensionsstrahls in seiner Höhenrichtung (z-Richtung). Und die verringerten Mischungszonen tragen wiederum wesentlich zu verbesserten Abdeckungsqualitäten der äußeren Faserstoffsuspensionsschichten bei.

[0010] Somit wird bei einer Faserstoffbahn, welche mittels des erfindungsgemäßen Mehrschichtenstoffauflaufs hergestellt wurde, sowohl eine hochwertige Schichtenreinheit in der Höhenrichtung als auch eine gute optische Abdeckungsqualität der äußeren Faserstoffsuspensionsschichten erreicht.

[0011] Sollte der Mehrschichtenstoffauflauf als ein Drei- oder gar Vierschichtenstoffauflauf ausgebildet sein, so können die Trennwandüberstände je nach Anwendungsfall gleiche, annähernd gleiche oder gar verschiedene Werte aufweisen. Allgemein kann die einzelne Trennwand aus einem Edelstahl oder dergleichen bestehen und eine Mindeststeifigkeit sowohl in Maschinenlaufrichtung als auch in Maschinenquerrichtung aufweisen, die bereichsweise zumindest einen Wert ≥ 40 N/mm annimmt.

[0012] In einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die mindestens eine in der blendenfreien Stoffauflaufdüse angeordnete Trennwand einen Trennwandüberstand in einem Bereich von 0,05 bis 1,0, vorzugsweise von 0,1 bis 0,95, insbesondere von 0,2 bis 0,90, · die größte Einzelspaltweite der wenigstens zwei Düsenräume aufweist. Bei diesem blendenfreien Mehrschichtenstoffauflauf ist somit das Erfordernis erfüllt, dass kein Blendenvorstand infolge des Nichtvorhandenseins einer Blende lediglich einen kleinen Trennwandüberstand erforderlich macht.

[0013] Und in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an einer Außenwand der Stoffauflaufdüse eine vorzugsweise einstellbare Blende mit einer Blendeneintauchtiefe angeordnet ist und dass die mindestens eine in der Stoffauflaufdüse angeordnete Trennwand einen Trennwandüberstand in einem Bereich von 0,5 bis ≤ 3,0, vorzugsweise von 0,6 bis ≤ 2,0, insbesondere von 0,7 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite der wenigstens zwei Düsenräume aufweist. Somit wird bei diesem Mehrschichtenstoffauflauf das Erfordernis erfüllt, dass ein großer Blendenvorstand einen größeren Trennwandüberstand erforderlich macht.

[0014] Bei diesem Mehrschichtenstoffauflauf kann selbstverständlich auch an beiden Außenwänden der Stoffauflaufdüse jeweils eine vorzugsweise einstellbare Blende mit einer Blendeneintauchtiefe angeordnet sein. Die Einstellung der Blende kann beispielsweise mittels mehrerer über die Breite der Stoffauflaufdüse angeordneter Stelleinheiten, insbesondere Stellmotoren, erfolgen. Hierdurch wird der Druckverlust in der betreffenden Faserstoffsuspensionsschicht minimiert.

[0015] Weiterhin weist die Blende bevorzugt eine hydraulische relevante Blendeneintauchtiefe in die benachbarte Faserstoffsuspension in einem Bereich von 1 bis 30 mm, vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 15 mm, auf. Diese Ausführung erlaubt die Erzeugung einer Mindestturbulenz in der entsprechenden Faserstoffsuspension, ohne jedoch gleich das vorbeschriebene nachteilhafte Turbulenzniveau zu erreichen.

[0016] Damit die in Faserstoffsuspensionsströmen geführten Faserstoffsuspensionen eine prozesstechnisch optimale Zusammenführung erfahren, weist die mindestens eine Trennwand einen Trennwandwinkel ≤ 10°, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 und 7°, auf. Zudem vermeiden diese Winkelbereiche eine nachteilhafte Vermischung von zwei benachbarten Faserstoffsuspensionen.

[0017] Ferner kann je nach Systemanforderung wenigstens eine Trennwand zur Trennung zweier benachbarter Faserstoffsuspensionsströme starr oder mittels einer stromaufwärtig angebrachten Gelenkeinheit gelenkig in der Stoffauflaufdüse angeordnet sein. Diese Ausgestaltungen erlauben eine optimale Auslegung des Mehrschichtenstoffauflaufs an unterschiedliche betriebliche Systemanforderungen.

[0018] Die aus der Stoffauflaufdüse als gemeinsamer Faserstoffsuspensionsstrahl austretenden Faserstoffsuspensionsströme können überdies unterschiedliche Strahlgeschwindigkeiten aufweisen. So kann beispielsweise der mindestens eine Unterschied in den Strahlgeschwindigkeiten einen Wert im Bereich von 10 bis 60 m/min, vorzugsweise von 15 bis 25 m/min, annehmen. Dadurch vermindert sich wesentlich die Ausbreitung des Mischungskegels in dem Faserstoffsuspensionsstrahl zu der relevanten Faserstoffsuspensionsschicht. Diese Anforderungen können in bekannter Weise auch abhängig vom Formerkonzept sein.

[0019] Weiters kann es im Hinblick auf eine Regelung sowohl des Faserorientierungsquerprofils als auch des Flächengewichtsquerprofils der mehrschichtigen Faserstoffbahn von Vorteil sein, wenn der Mehrschichtenstoffauflauf in weitere Ausgestaltung mit einer aus einer Vielzahl an Druckschriften bekannten Verdünnungswasser-Regelung versehen ist. Hierzu ist wenigstens einer Faserstoffsuspension ein geregelter Zuführstrom, insbesondere ein Verdünnungswasserstrom bei Erzeugung eines Mischstroms mit einer Mischkonzentration zuführbar.

[0020] Der erfindungsgemäße Mehrschichtenstoffauflauf eignet sich in besonderem Maße zur Verwendung in einer Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn, insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen. Bei einer derartigen Verwendung ergeben sich die bereits genannten Vorteile.

[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

[0022] Es zeigen die
Figuren 1 bis 4
schematische Längsschnittdarstellungen von Endbereichen verschiedener Ausführungsformen einer jeweiligen Stoffauflaufdüse eines erfindungsgemäßen Mehrschichtenstoffauflaufs.


[0023] Die Figuren 1 bis 4 zeigen jeweils eine schematische Längsschnittdarstellung eines Endbereichs 3 einer Ausführungsform einer Stoffauflaufdüse 2 eines Mehrschichtenstoffauflaufs 1. Der jeweils dargestellte Mehrschichtenstoffauflauf 1 ist als ein so genannter Zweischichtenstoffauflauf ausgebildet und er ist ein Bestandteil einer nicht näher dargestellten Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn 4, insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen 5.1, 5.2. Der jeweilige Mehrschichtenstoffauflauf 1 kann selbstverständlich auch als ein Drei- oder gar Vierschichtenstoffauflauf ausgebildet sein.

[0024] Bei den Faserstoffsuspensionen 5.1, 5.2 wird es sich in der Regel um Suspensionen mit verschiedenen Faserstoffen handeln; es kann sich aber auch um Suspensionen mit gleichen Faserstoffen handeln, wobei jedoch unterschiedliche physikalische Eigenschaften vorliegen.

[0025] Die jeweilige Stoffauflaufdüse 2 weist zwei sich über die Breite B (Pfeil) der Maschine erstreckende, durch eine Trennwand 6 voneinander getrennte und jeweils eine Faserstoffsuspension 5.1, 5.2 als Faserstoffsuspensionsstrom 7.1 (Pfeil), 7.2 (Pfeil) führende und aufeinander zulaufende Düsenräume 8.1, 8.2, auf. Die beiden Düsenräume 8.1, 8.2 besitzen dabei gleiche oder unterschiedliche Querschnittsformen. Ferner weist der jeweilige Düsenraum 8.1, 8.2 stromaufwärts eine nicht näher dargestellte Zuführeinrichtung und stromabwärts einen sich über die Breite B (Pfeil) erstreckenden Austrittsspalt 9.1, 9.2 mit einer jeweiligen Spaltweite s9.1, s9.2 auf. Die Spaltweiten s9.1, s9.2 sind hierbei gleich oder verschieden. Die jeweilige nicht näher dargestellte Zuführeinrichtung kann unmittelbar, also direkt, oder mittelbar, beispielsweise über einen Turbulenzerzeuger, eine vorzugsweise maschinenbreite Zwischenkammer und ein Rohrgitter, an dem entsprechenden Düsenraum 8.1, 8.2 angeordnet sein, wobei die mittelbaren Einheiten dem Fachmann bekannt sind.

[0026] Die Trennwand 6 besteht in bevorzugter Weise aus einem Edelstahl oder dergleichen und weist eine Mindeststeifigkeit S sowohl in Maschinenlaufrichtung als auch in Maschinenquerrichtung auf, die bereichsweise zumindest einen Wert ≥ 40 N/mm annimmt.

[0027] Weiterhin weisen die beiden Düsenräume 8.1, 8.2, welche ja die beiden äußeren Düsenräume bei einem Zweischichtenstoffauflauf darstellen, außenseitig jeweils eine Außenwand 10.1, 10.2 auf.

[0028] Die jeweilige in der Stoffauflaufdüse 2 angeordnete Trennwand 6 weist nun einen Trennwandüberstand Ü6 in einem Bereich von 0,05 bis 3,0, vorzugsweise von 0,1 bis 2,0, insbesondere von 0,2 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite s9.1 der wenigstens zwei Düsenräume 8.1, 8.2 auf.

[0029] In der Figur 1 ist nun ein Mehrschichtenstoffauflauf 1 mit einer blendenfreien Stoffauflaufdüse 2 dargestellt. Die in dieser blendenfreien Stoffauflaufdüse 2 angeordnete Trennwand 6 weist dabei einen Trennwandüberstand Ü6 in einem Bereich von 0,05 bis 1,0, vorzugsweise von 0,1 bis 0,95, insbesondere von 0,2 bis 0,90, • die größte Einzelspaltweite s9.1 der zwei Düsenräume 8.1, 8.2 auf.

[0030] An den in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Mehrschichtenstoffaufläufen 1 hingegen ist an wenigstens einer Außenwand 10.1 bzw. 10.1, 10.2 der Stoffauflaufdüse 2 eine vorzugsweise einstellbare Blende 12.1 bzw. 12.1, 12.2 mit einer Blendeneintauchtiefe t12.1 bzw. t12.1, t12.2 angeordnet. Die jeweilige Blendeneintauchtiefe t12.1 bzw. t12.1, t12.2 ist hierbei per Definition die senkrechte Eintauchtiefe der jeweiligen Blende 12.1 bzw. 12.1, 12.2 in den dazugehörigen Faserstoffsuspensionsstrom 7.1 (Pfeil) bzw. 7.1 (Pfeil), 7.2 (Pfeil). Die Verstellbarkeit der entsprechenden Blende 12.1 bzw. 12.1, 12.2 ist mittels eines jeweiligen Doppelpfeils angedeutet.

[0031] Die Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 weisen an der Außenwand 10.1 eine Blende 12.1 mit einer Blendeneintauchtiefe t12.1 auf, wohingegen die Ausführungsform der Figur 4 an beiden Außenwänden 10.1, 10.2 jeweils eine Blende 12.1, 12.2 mit einer jeweiligen Blendeneintauchtiefe t12.1, t12.2 aufweist. Die jeweilige Trennwand 6 weist hierbei einen Trennwandüberstand Ü6 in einem Bereich von 0,5 bis ≤ 3,0, vorzugsweise von 0,6 bis ≤ 2,0, insbesondere von 0,7 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite s9.1 der zwei Düsenräume 8.1, 8.2 auf.

[0032] Die jeweilige hydraulische relevante Blendeneintauchtiefe t12.1 bzw. t12.1, t12.2 in die benachbarte Faserstoffsuspension 5.1 bzw. 5.1, 5.2 nimmt dabei einen Wert in einem Bereich von 1 bis 30 mm, vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 15 mm, an.

[0033] Die beiden Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 unterscheiden sich dahingehend, dass bei der Ausführungsform der Figur 2 der Unterlippenvorstand L der unteren Außenwand 10.2 größer als der Trennwandüberstand Ü6 der Trennwand 6 ist. Hingegen ist bei der Ausführungsform der Figur 3 der Unterlippenvorstand L der unteren Außenwand 10.2 kleiner als der Trennwandüberstand Ü6 der Trennwand 6. Bei beiden Ausführungsformen weist die jeweilige Trennwand 6, wie bereits ausgeführt, wiederum einen Trennwandüberstand Ü6 in einem Bereich von 0,5 bis ≤ 3,0, vorzugsweise von 0,6 bis ≤ 2,0, insbesondere von 0,7 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite s9.1 der wenigstens zwei Düsenräume 8.1, 8.2 auf.

[0034] Ferner weist bei allen Ausführungsformen der Figuren 1 bis 4 die Trennwand 6 einen Trennwandwinkel α ≤ 10°, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 und 7°, auf und sie kann in bekannter Weise entweder starr oder mittels einer stromaufwärtig angebrachten Gelenkeinheit gelenkig in der Stoffauflaufdüse 2 angeordnet sein. Der Trennwandwinkel α ist, in anderen Worten, zwischen den beiden von den Faserstoffsuspensionsströmen 7.1, 7.2 berührten Wandflächen 6.1, 6.2 der Trennwand 6 ausgebildet.

[0035] Die aus der Stoffauflaufdüse 2 als gemeinsamer Faserstoffsuspensionsstrahl 11 austretenden Faserstoffsuspensionsströme 7.1, 7.2 können unterschiedliche Strahlgeschwindigkeiten v7.1 (Pfeil), v7.2 (Pfeil) aufweisen. Dabei nimmt der Unterschied in den Strahlgeschwindigkeiten v7.1 (Pfeil), v7.2 (Pfeil) insbesondere einen Wert im Bereich von 10 bis 60 m/min, vorzugsweise von 15 bis 25 m/min, an.

[0036] Und letztlich kann wenigstens einer Faserstoffsuspension ein geregelter Zuführstrom, insbesondere ein Verdünnungswasserstrom bei Erzeugung eines Mischstroms mit einer Mischkonzentration zuführbar sein. Dies ermöglicht eine Regelung sowohl des Faserorientierungsquerprofils als auch des Flächengewichtsquerprofils der mehrschichtigen Faserstoffbahn.

[0037] Der jeweils in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Mehrschichtenstoffauflauf 1 eignet sich in besonderem Maße zur Verwendung in einer Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn 4, insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen 5.1, 5.2.

[0038] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Mehrschichtenstoffauflauf der eingangs genannten Art geschaffen wird, der die Erreichung sowohl einer hochwertigen Schichtenreinheit in der Höhenrichtung als auch einer guten optischen Abdeckungsqualität der äußeren Faserstoffsuspensionsschichten bei einer mit ihm hergestellten Faserstoffbahn ermöglicht. Dies wird insbesondere auch bei der Herstellung einer Faserstoffbahn mit einem Flächengewicht in einem Bereich von 20 bis 60 g/m2 pro Faserstoffsuspensionsschicht bei einer Herstellungsgeschwindigkeit von über 900 m/min ermöglicht.

Bezuaszeichenliste



[0039] 
1
Mehrschichtenstoffauflauf
2
Stoffauflaufdüse
3
Endbereich
4
Mehrschichtige Faserstoffbahn
5.1
Faserstoffsuspension
5.2
Faserstoffsuspension
6
Trennwand
6.1
Wandfläche
6.2
Wandfläche
7.1
Faserstoffsuspensionsstrom (Pfeil)
7.2
Faserstoffsuspensionsstrom (Pfeil)
8.1
Düsenraum
8.2
Düsenraum
9.1
Austrittsspalt
9.2
Austrittsspalt
10.1
Außenwand
10.2
Außenwand
11
Faserstoffsuspensionsstrahl
12.1
Blende
12.2
Blende
B
Breite (Pfeil)
L
Unterlippenvorstand
S
Mindeststeifigkeit
s9.1
Spaltweite (Einzelspaltweite)
s9.2
Spaltweite (Einzelspaltweite)
t12.1
Blendeneintauchtiefe
t12.2
Blendeneintauchtiefe
Ü6
Trennwandüberstand
v7.1
Strahlgeschwindigkeit (Pfeil)
v7.2
Strahlgeschwindigkeit (Pfeil)
α
Trennwandwinkel



Ansprüche

1. Mehrschichtenstoffauflauf (1) für eine Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn (4), insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen (5.1, 5.2), mit einer Stoffauflaufdüse (2), die wenigstens zwei sich über die Breite (B) der Maschine erstreckende, durch mindestens eine Trennwand (6) voneinander getrennte, jeweils eine Faserstoffsuspension (5.1, 5.2) als Faserstoffsuspensionsstrom (7.1, 7.2) führende und aufeinander zulaufende Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist, welche stromaufwärts jeweils eine Zuführeinrichtung und stromabwärts jeweils einen sich über die Breite (B) erstreckenden Austrittsspalt (9.1, 9.2) mit einer Spaltweite (s9.1, s9.2) aufweisen, wobei die beiden äußeren Düsenräume (8.1, 8.2) außenseitig jeweils eine Außenwand (10.1, 10.2) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine in der Stoffauflaufdüse (2) angeordnete Trennwand (6) einen Trennwandüberstand (Ü6) in einem Bereich von 0,05 bis 3,0, vorzugsweise von 0,1 bis 2,0, insbesondere von 0,2 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite (s9.1) der wenigstens zwei Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist.
 
2. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine in der blendenfreien Stoffauflaufdüse (2) angeordnete Trennwand (6) einen Trennwandüberstand (Ü6) in einem Bereich von 0,05 bis 1,0, vorzugsweise von 0,1 bis 0,95, insbesondere von 0,2 bis 0,90, • die größte Einzelspaltweite (s9.1) der wenigstens zwei Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist.
 
3. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Außenwand (10.1) der Stoffauflaufdüse (2) eine vorzugsweise einstellbare Blende (12.1) mit einer Blendeneintauchtiefe (t12.1) angeordnet ist und dass die mindestens eine in der Stoffauflaufdüse (2) angeordnete Trennwand (6) einen Trennwandüberstand (Ü6) in einem Bereich von 0,5 bis ≤ 3,0, vorzugsweise von 0,6 bis ≤ 2,0, insbesondere von 0,7 bis 1,5, • die größte Einzelspaltweite (s9.1) der wenigstens zwei Düsenräume (8.1, 8.2) aufweist.
 
4. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an beiden Außenwänden (10.1, 10.2) der Stoffauflaufdüse (2) jeweils eine vorzugsweise einstellbare Blende (12.1, 12.2) mit einer Blendeneintauchtiefe (t12.1, t12.2) angeordnet ist.
 
5. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blende (12.1; 12.1, 12.2) eine hydraulische relevante Blendeneintauchtiefe (t12.1; t12.1, t12.2) in die benachbarte Faserstoffsuspension (5.1, 5.2) in einem Bereich von 1 bis 30 mm, vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 15 mm, aufweist.
 
6. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Trennwand (6) einen Trennwandwinkel (α) ≤ 10°, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 und 7°, aufweist.
 
7. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Trennwand (6) zur Trennung zweier benachbarter Faserstoffsuspensionsströme (7.1, 7.2) starr in der Stoffauflaufdüse (2) angeordnet ist.
 
8. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Trennwand (6) zur Trennung zweier benachbarter Faserstoffsuspensionsströme (7.1, 7.2) mittels einer stromaufwärtig angebrachten Gelenkeinheit gelenkig in der Stoffauflaufdüse (2) angeordnet ist.
 
9. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aus der Stoffauflaufdüse (2) als gemeinsamer Faserstoffsuspensionsstrahl (11) austretenden Faserstoffsuspensionsströme (7.1, 7.2) unterschiedliche Strahlgeschwindigkeiten (v7.1, v7.2) aufweisen.
 
10. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Unterschied in den Strahlgeschwindigkeiten (v7.1, v7.2) einen Wert im Bereich von 10 bis 60 m/min, vorzugsweise von 15 bis 25 m/min, annimmt.
 
11. Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer Faserstoffsuspension ein geregelter Zuführstrom, insbesondere ein Verdünnungswasserstrom bei Erzeugung eines Mischstroms mit einer Mischkonzentration zuführbar ist.
 
12. Maschine zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn (4), insbesondere einer mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen (5.1, 5.2),
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zumindest einen Mehrschichtenstoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

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