[0001] Die Erfindung betrifft einen Erd- oder Felsanker mit einem Ankerzugglied aus einem
oder mehreren Einzelelementen und mit einer korrosionsgeschützten Ankerkopfausbildung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Erd- und Felsanker werden immer dann eingesetzt, wenn es darum geht, Kräfte im Bereich
des Ankerkopfs in tiefer liegende Bodenschichten einzuleiten. Zu diesem Zweck weisen
gattungsgemäße Anker ein Ankerzugglied auf, das beispielsweise von einem einzelnen
Stabanker gebildet sein kann, der im Regelfall ein durchgehendes Außengewinde besitzt.
Solche Anker sind als Felsbolzen oder Erdnägel bekannt, die entweder über ihre gesamte
Länge durch Einbringen eines Injektionsmörtels in Verbund mit der Bohrlochwandung
gebracht und anschließend verspannt werden oder die als sogenannte Freispielanker
lediglich im Bereich des Bohrlochgrundes verankert und am luftseitigen Ende vorgespannt
werden. Das Ver- oder Vorspannen geschieht mittels einer Ankermutter, die auf das
Gewinde des Stabankers aufgeschraubt wird und sich gegenüber einer Ankerplatte abstützt.
[0003] Daneben sind gattungsgemäße Anker mit einem Ankerzugglied aus mehreren Einzelelementen
bekannt. Die Einzelelemente werden zumeist von Stahldrahtlitzen gebildet, die im Bohrlochinnersten
gegenüber der Bohrlochwandung verankert sind. Solche Litzenanker werden im Regelfall
als Freispielanker hergestellt. Da die Litzen kein Außengewinde aufweisen, sieht die
Verankerung im Bereich des Ankerkopfes eine Verankerungsscheibe vor, in der die Stahldrahtlitzen
mittels Verankerungskeilen kraftschlüssig gehalten sind.
[0004] Erd- und Felsanker werden sowohl für den temporären als auch dauerhaften Einsatz
verwendet, wobei der dauerhafte Einsatz eine zum Schutz vor Korrosion geeignete konstruktive
Ausbildung voraussetzt. Dabei wird unterschieden zwischen dem Korrosionsschutz im
Bereich innerhalb des Bohrloches, der durch Injizieren des Bohrloches mit Injektionsmörtel
eine Passivierung der Stahloberfläche erreicht wird und der eventuell mit einer Kunststoffummantelung
ergänzt wird. Im Bereich des Ankerkopfes, also außerhalb des Bohrloches, wird ein
Korrosionsschutz durch Umhüllung der freiliegenden Teile mit einer Korrosionsschutzmasse,
beispielsweise Fett, erzielt.
[0005] Aus der
DE 203 14 997 U1 ist ein Verpressanker mit einer Vielzahl von Stahldrahtlitzen als Ankerzugglied bekannt,
der in ein Bohrloch eingebracht ist und der am luftseitigen Ende in einer Ankerplatte
mittels einer Verankerungsscheibe und Keilen verankert ist. Die einzelnen Stahldrahtlitzen
stehen mit ihren freien Enden über die Verankerungsscheibe über, um im Falle des Nachspannens
oder Ausbauens einzelner Litzen, deren Enden mit einer Spannpresse greifen zu können.
[0006] Zur Gewährleistung des Korrosionsschutzes im Bereich des Ankerkopfes ist eine die
Verankerungsscheibe und die überstehenden Enden der Stahldrahtlitzen umhüllenden Kappe
vorgesehen, die mit einer Korrosionsschutzmasse gefüllt und über einen Randflansch
mittels Schrauben an der Ankerplatte befestigt ist.
[0007] Diese Art des Korrosionsschutzes im Bereich des Ankerkopfes hat sich in der Praxis
bewährt. Allerdings hat sich gezeigt, dass der Ankerkopf häufig nachträglich noch
mit einem Schutzanstrich versehen wird, der auch die Köpfe der Befestigungsschrauben
überdeckt. Insbesondere bei einer nachträglichen Demontage der Kappe im Zuge von Wartungs-
oder Reparaturarbeiten ergibt sich daher die Notwendigkeit die Schraubenköpfe von
den Farbresten befreien zu müssen, was einen erheblichen Aufwand mit sich bringt.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die konstruktive
Ausbildung des Ankerkopfes zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf eine Erleichterung
der Montage- und Demontagearbeiten.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Erd- oder Felsanker mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Verschlussmittel zur Befestigung
der Kappe am übrigen Ankerkopf in einem von außen unzugänglichen Bereich anzuordnen,
beispielsweise in dem geschützten Bereich innerhalb der Kappe. Dies geschieht erfindungsgemäß
mittels eines Anschlusselements, das konzentrisch die Einzelelemente umgreift und
mit einem Auflagerelement verbunden ist. Das Anschlusselement stellt an seinem Außenumfang
erste Verschlussmittel bereit, die mit zweiten Verschlussmittel am Innenumfang der
Kappe zusammenwirken. Auf diese Weise werden die Verschlussmittel nicht durch nachträgliche
äußere Maßnahmen wie zum Beispiel einen Schutzanstrich oder mechanische Beschädigung
in ihrer Funktion beeinträchtigt. Durch den Korrosionsschutz innerhalb der Kappe ist
zudem gewährleistet, dass die Verschlussmittel ebenfalls vor Korrosion geschützt sind,
so dass deren Funktion dauerhaft erhalten bleibt und auch ein Lösen der Kappe nach
vielen Jahren noch ohne Schwierigkeiten möglich ist.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Verschlussmittel im Zuge des Aufsetzens
der Kappe aktiviert werden, was sehr schnell erfolgen kann und daher gegenüber der
Befestigung mittels Schrauben eine erhebliche Verringerung des Arbeitsaufwandes bedeutet.
[0013] Da die Verschlussmittel somit von außen nicht sichtbar sind, zeichnet sich ein erfindungsgemäßer
Anker durch ein verbessertes äußeres Erscheinungsbild aus und verleitet Dritte, denen
der Blick auf die Verschlussmittel verwehrt ist, weniger zu einem missbräuchlichen
Abnehmen der Kappe. Zur Vorbeugung von Missbrauch kann zusätzlich eine konstruktive
Kappenausbildung beitragen, die den Einsatz von Spezialwerkzeugen zum Lösen der Kappe
bedingt. So kann zentrisch am Deckel der Schraubkappe eine Vertiefung oder ein Ansatz
mit polygonem Querschnitt angeordnet sein, beispielsweise in Form eines regelmäßigen
Vier- oder Sechskantquerschnitts, in die oder an den ein entsprechend geformtes Werkzeug
eingreift. Alternativ kann der Umfang der Schraubkappe Mittel aufweisen, die in Kraftschluss
mit einem Werkzeug gebracht werden können, beispielsweise plane oder profilierte Flächen,
die zum Ansetzen eines Werkzeugs geeignet sind.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht das Anschlusselement
aus einer auf die Einzelelemente aufsteckbaren Ringscheibe, die zwischen Ankermutter
und Ankerplatte eingeklemmt ist und mit ihrem Außenumfang in Interaktion mit den Verschlussmitteln
am Innenumfang der Kappe tritt. In diesem Fall dient die Ankerplatte als Auflagerelement.
Eine solche Ausführungsform ist aus produktionstechnischer Sicht von Vorteil, da sich
ein eigenes Teil, das erst bei der Montage des Ankerkopfes mit den übrigen Teilen
kombiniert wird, einfach und daher wirtschaftlich herstellen lässt.
[0015] Eine alternative Ausführungsform sieht hingegen vor, dass das Anschlusselement von
einem aus der Ankerplatte einstückig hervorgehenden zylindrischen Ansatz gebildet
ist, was vor allem bei der Montage des Ankers Vorteile bringt, da keine eigenen Teile
vorgehalten und gehandhabt werden müssen.
[0016] Die Verschlussmittel zur Befestigung der Kappe an der übrigen Ankerkopfausbildung
bestehen bevorzugterweise aus einem Gewinde, insbesondere einem Grobgewinde. Dadurch
ist es möglich, die Kappe schnell und sicher auf dem Ankerkopf zu befestigen. Dabei
schließt die Kappe über ihren gesamten Umfang kraftschlüssig und dichtend an die Ankerplatte
an.
[0017] Eine Alternative hierzu bilden Verschlussmittel in Form eines Bajonettverschlusses,
der sich ebenfalls durch einen schnellen und sicheren Schließmechanismus auszeichnet.
[0018] Die Erfindung ist sowohl bei Ankern mit als auch ohne Winkelausgleich möglich, wobei
im Falle eines Winkelausgleichs das Anschlusselement mit den Verschlussmitteln an
oder auf einer Kalottenplatte angeordnet ist. In diesem Fall dient die Kalottenplatte
als Auflagerelement. Die Erfindung besitzt daher ein sehr breites Anwendungsfeld.
[0019] Das zeigt auch die erfindungsgemäße Umsetzung der Erfindung bei Ankern mit mehreren
Einzelelementen, beispielsweise Litzenankern, bei denen die Verschlussmittel vorzugsweise
am Außenumfang der Verankerungsscheibe oder auch der Ankerplatte selbst angeordnet
sind.
[0020] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt, dass es auch möglich ist, die Verschlussmittel
am Außenumfang der Kappe anzuordnen. In diesem Fall wird das Anschlusselement von
einem umlaufenden Bund gebildet, der monolithisch aus der Oberseite der Ringscheibe,
Kalottenplatte, Ankerplatte oder Verankerungsscheibe hervorsteht und an dessen Innenumfang
die komplementären Verschlussmittel verlaufen.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei werden für konstruktiv gleiche und funktionell gleichwirkende
Teile identische Bezugszeichen verwendet, um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern.
[0022] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Anker in eingebautem Zustand,
- Fig. 2
- einen Teilschnitt des in Fig. 1 dargestellten Ankers im Bereich des Ankerkopfes während
des Aufsetzens einer Kappe,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine mit erfindungsgemäßen Verschlussmitteln ausgerüstete
Kappe,
- Fig. 4
- einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung im Bereich des
Ankerkopfes,
- Fig. 5
- einen Teilschnitt durch einen erfindungsgemäßen Anker mit Winkelausgleich im Bereich
des Ankerkopfes,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ankers mit Winkelausgleich im
Bereich des Ankerkopfes,
- Fig. 7
- eine zusätzliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ankers mit Winkelausgleich
im Bereich des Ankerkopfes und die
- Fig. 8a, b
- jeweils einen halben Teilschnitt durch einen erfindungsgemäßen Ankerkopf eines Ankers
mit mehreren Einzelelementen.
[0023] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform der Erfindung, wobei die Fig.
1 und 3 auch sinngemäß für die Ausführungsformen der in den Fig. 4 bis 8 dargestellten
Ankerkopfausbildungen gelten, soweit die konstruktive Ausgestaltung dies erlaubt.
[0024] Man sieht einen Felsanker 1, der innerhalb eines Bohrloches 2 angeordnet ist. Das
Ankerzugglied des Felsankers 1 besteht aus einem einzigen Einzelelement in Form eines
gerippten Stahlstabes 3, dessen Längsachse das Bezugszeichen 4 trägt. Im Bohrlochgrund
5 ist der Felsanker 1 mittels eines auf den Stahlstab 3 aufgeschraubten Spreizdübels
6 zugfest verankert.
[0025] Das luftseitige Ende des Felsankers 1 wird vom Ankerkopf 7 gebildet, dessen konstruktiver
Aufbau in größerem Maßstab in Fig. 2 dargestellt ist. Man sieht eine die Öffnung des
Bohrloches 2 abdeckende Ankerplatte 8, die einen rechteckförmigen oder runden Umfang
aufweisen kann und mit einer zentrischen Bohrung 9 zur Durchführung des Stahlstabes
3 ausgestattet ist. Mit ihrer Unterseite stützt sich die Ankerplatte 8 am Untergrund
10 ab, während die Oberseite 11 als Auflage für eine konzentrisch zur Bohrung 9 angeordneten
Ringscheibe 12 dient. Die Ringscheibe 12 ist auf das freie Ende des Stahlstabes 3
aufgefädelt und besitzt an ihrem Außenumfang Verschlussmittel in Form eines Außengewindes
13.
[0026] Eine Ankermutter 14 ist auf das Gewinde des Stahlstabes 3 aufgeschraubt und spannt
dabei die Ringscheibe 12 gegen die Oberseite 11 der Ankerplatte 8, so dass die Ringscheibe
12 drehfest zwischen Ankermutter 14 und Ankerplatte 8 auf dem Stahlstab 3 gehalten
ist.
[0027] Im Bohrloch 2 kann der Felsanker 1 teilweise oder vollständig von einem Injektionsgut
umgeben sein, um auf diese Weise einen Korrosionsschutz innerhalb des Bohrloches 2
zu gewährleisten.
[0028] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Kappe 17, die zur Herstellung des Korrosionsschutzes
im Bereich des Ankerkopfes 7 dient. Die Kappe 17 wird von einem Hohlzylinder 18 gebildet,
dessen eines Ende mit einem Deckel 19 verschlossen ist. Dadurch entsteht ein glockenförmiger
Hohlraum 20. Das der Öffnung 21 zugewandte Ende der Kappe 17 wird von einem Gewindeabschnitt
22 gebildet, der mit einem Innengewinde 23 versehen ist. Zur Sicherstellung des Korrosionsschutzes
ist der Hohlraum 20 mit einer Korrosionsschutzmasse 24 ausgefüllt.
[0029] Aus Fig. 2 geht hervor, dass eine solche Kappe 17 axial auf den Ankerkopf 7 aufgeschoben
wird, bis der Gewindeabschnitt 22 an der Ringscheibe 12 anliegt. Durch Aufschrauben
der Kappe 17 mit ihrem Innengewinde 23 auf das Außengewinde 13 der Ringscheibe 12,
bis der Rand der Öffnung 21 auf der Oberseite 11 der Ankerplatte 12 aufliegt, entsteht
ein dichter Abschluss zwischen Kappe 17 und Ankerplatte 12.
[0030] Zum Aufschrauben der Kappe 17 kann diese gegebenenfalls durch geeignete Ausbildung
des Umfangs oder Deckels zum formschlüssigen Ansetzen eines Spezialwerkzeuges weiterentwickelt
sein. Zu diesem Zweck dient der in den Figuren 1 bis 6 dargestellte koaxiale, sechskantförmige
Ansatz 37 an der Außenseite des Deckels 19 der Kappe 17. Alternativ kann der Ansatz
37 auch durch eine entsprechend geformte Vertiefung gebildet sein oder durch entsprechend
ausgebildete Flächen am Außenumfang des Hohlzylinders 18 der Kappe 17.
[0031] Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform der Erfindung stimmt weitestgehend mit der
bereits beschriebenen überein. Der wesentliche Unterschied besteht lediglich darin,
dass die Verschlussmittel von einem zylindrischen Ansatz 25 gebildet werden, der einstückig
aus der Oberseite 11 der Ankerplatte 8 hervorgeht. Der Ansatz 25 trägt an seinem Außenumfang
ein Gewinde 13, das im Zuge der Befestigung der Kappe 17 mit deren Innengewinde 23
als Verschlussmittel zusammen wirkt. Alternativ ist es möglich, die Verschlussmittel
direkt am Außenumfang der Ankerplatte 8 vorzusehen, was einen entsprechend großen
Durchmesser der Kappe 17 erforderlich macht.
[0032] Während die Fig. 1 bis 4 Anker 1 zeigen, deren Zugglied senkrecht zur Oberseite 11
der Ankerplatte 8 verläuft, betreffen die Fig. 5 und 6 Anwendungsfälle mit geneigter
Längsachse 4 gegenüber der Ankerplatte 8. Dies macht im Bereich des Ankerkopfes 7
einen Winkelausgleich erforderlich, um den Anker 1 lediglich einer reinen Zugbelastung
zu unterwerfen.
[0033] Zu diesem Zweck ist bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 5 und 6 zwischen einer
modifizierten Ankerplatte 8' und dem Verankerungsmittel eine Kalottenplatte 26 zwischengeschaltet.
Die Kalottenplatte 26 besitzt eine ballige Unterseite 27, die sich gegenüber der modifizierten
Ankerplatte 8' abstützt. Die Modifikationen der Ankerplatte 8' bestehen in einer Vergrößerung
der zentrischen Bohrung 9' sowie sphärischen Lagerflächen 28 im Bereich der Kontaktfuge
zur Kalottenplatte 26. Auf diese Weise bildet die Kalottenplatte 26 zusammen mit der
Ankerplatte 8' ein Pfannengelenk, das Schwenkbewegungen der Kalottenplatte 26 gegenüber
der Ankerplatte 8' erlaubt.
[0034] Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform der Erfindung besitzt eine Kalottenplatte
26 mit einer ebenen Oberseite 29, die zur Abstützung einer Ringscheibe 12 dient. Die
Ringscheibe 12 entspricht der bereits bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
beschrieben und weist als Verschlussmittel ein Außengewinde 13 auf. Zudem besitzt
die Kalottenplatte 26 eine zentrische, sich zur Unterseite 27 stufig oder konisch
weitende Durchgangsbohrung 30 zur Durchführung des Stahlstabs 3. Ansonsten gilt das
unter den Fig. 1 und 4 Gesagte sinngemäß.
[0035] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der zuvor
beschriebenen dadurch, dass als Anschlusselement anstelle der losen Ringscheibe 12
ein zylindrischer, einstückig aus der Oberseite 29 der Kalottenplatte 26 herausgearbeiteter
Ansatz 39 dient, der als Verschlussmittel am Außenumfang ein Gewinde 23 besitzt. Diese
Ausführungsform entspricht somit sinngemäß der in Fig. 4 beschriebenen, so dass um
Wiederholungen zu vermeiden auf den dortigen Teil der Beschreibung Bezug genommen
wird.
[0036] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 7 dargestellt. Dort sieht
man eine modifizierte Kalottenplatte 26', die sich an einer Ankerplatte 8' abstützt
und die sich durch einen den Umfang der Kalottenplatte 26' umlaufenden, aus deren
Oberseite 29' ragenden Bund 38 auszeichnet. An seiner der Längsachse 4 zugewandten
Innenseite ist der Bund 38 mit Verschlussmittel beispielsweise mit einem Gewinde ausgestattet,
die zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung mit komplementären Verschlussmitteln
am Außenumfang der Kappe 17' zusammenwirken. Bei dieser Ausführungsform liegt somit
der untere mit Verschlussmitteln versehene Rand der Kappe 17' geschützt in einer vom
Bund 38 gebildeten Aufnahme.
[0037] Die Fig. 8a und b zeigen die Umsetzung der Erfindung bei einem Anker 1', dessen Ankerzugglied
mehrere Einzelelemente in Form von Stahldrahtlitzen 31 aufweist. Aufgrund der vorhandenen
Symmetrie bezüglich der Längsachse 4 zeigen die Fig. 8a und b der Einfachheit halber
lediglich eine Hälfte des Ankerkopfes 7'.
[0038] Sowohl der in Fig. 8a als auch der in Fig. 8b dargestellte Anker 1' besitzt eine
Vielzahl von Stahldrahtlitzen 31, die zu einem Bündel zusammengefasst im Verankerungsbereich
aus dem Bohrloch 2 treten. Das Bohrloch 2 ist von einer Ankerplatte 8 eingefasst,
die sich gegenüber dem Untergrund 10 abstützt und die mit einer zentralen, mit dem
Bohrloch 2 fluchtenden Öffnung versehen ist. Die Ankerplatte 8 dient als Lagerfläche
für eine koaxial angeordnete Verankerungsscheibe 32, die mit einer der Anzahl der
Stahldrahtlitzen 31 entsprechende Anzahl von Durchgangsbohrungen versehen ist, die
sich in Richtung der Enden der Stahldrahtlitzen 31 konisch erweitern. Die Stahldrahtlitzen
31 sind durch die Durchgangsbohrungen hindurchgefädelt und mit Hilfe von konischen
Verankerungskeilen 33, die im konisch verlaufenden Abschnitt der Durchgangsbohrungen
angeordnet sind, in bekannter Weise verankert.
[0039] Zur Befestigung einer schützenden Kappe 17 am Ankerkopf 7' dient als Anschlusselement
die Ankerplatte 8. Am Außenumfang der Ankerplatte 8 umlaufende erste Verschlussmittel,
zum Beispiel ein Gewinde, wirken zu diesem Zweck mit zweiten komplementär ausgebildeten
Verschlussmitteln am Innenumfang der Kappe 17 zusammen.
[0040] Davon unterscheidet sich die Ausführungsform gemäß Fig. 8b dadurch, dass die ersten
Verschlussmittel nicht an der Ankerplatte 8, sondern am Außenumfang der Verankerungsscheibe
32 angeordnet sind, die wiederum mit den zweiten Verschlussmitteln am Innenumfang
der Kappe 17 eine kraftschlüssige Verbindung eingehen.
1. Erd- oder Felsanker, insbesondere Daueranker, mit einem Ankerzugglied aus einem oder
mehreren Einzelelementen (3, 31) wie zum Beispiel Stahlstäbe, Stahldrähte oder Stahldrahtlitzen,
wobei das Ankerzugglied dazu bestimmt ist in ein Bohrloch (2) eingeführt und dort
verankert zu werden, und mit einer Ankerkopfausbildung (7) zur Verankerung des Ankerzugglieds
am luftseitigen Ende des Bohrlochs (2), wobei die Ankerkopfausbildung (7) ein Auflagerelement
(8, 26, 26') zum unmittelbaren oder mittelbaren Abstützen am Untergrund (10) umfasst,
und im weiteren Verankerungsmittel (14) zum Spannen der Einzelelemente (3) umfasst,
die unter Abstützung auf dem Auflagerelement (8, 26, 26') mit den Einzelelementen
(3) in einen kraftschlüssigen Verbund bringbar sind, und mit einer Kappe (17), die
die Verankerungsmittel (14) und die Enden der Einzelelemente (3) am luftseitigen Ende
des Ankerkopfs (7) umgreift, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Auflagerelement (8, 26, 26') und Verankerungsmittel (14) ein Anschlusselement
(12, 25, 38) angeordnet ist, das umfangseitig erste Verschlussmittel aufweist und
dass die Kappe (17) umfangseitig zweite komplementär geformte Verschlussmittel aufweist,
wobei die ersten und zweiten Verschlussmittel zur Herstellung einer kraftschlüssigen
Verbindung zwischen Kappe (17) und Anschlusselement (13, 25) zusammenwirken.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Verschlussmittel am Außenumfang des Anschlusselements (12, 25) und die
zweiten Verschlussmittel am Innenumfang der Kappe (17) angeordnet sind.
3. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement einen umlaufenden Bund (38) besitzt, an dessen Innenumfang die
ersten Verschlussmittel angeordnet sind und wobei die zweiten Verschlussmittel am
Außenumfang der Kappe (17) vorgesehen sind.
4. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement eine Ringscheibe (12) umfasst, die zwischen Auflagerelement
(8, 26) und Verankerungsmittel (14) aufgeschoben und eingeklemmt ist.
5. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement einen hohlzylindrischen Ansatz (25) umfasst, der ein oder mehrere
Einzelelement (3) umgreifend einstückig aus der Auflagerfläche (11) des Auflagerelements
(8, 26) ragt.
6. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Verschlussmittel des Anschlusselements (12, 25, 38) und die zweiten Verschlussmittel
der Kappe (17) aus zusammenwirkenden Gewinden (13, 23) bestehen.
7. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Verschlussmittel des Anschlusselements und die zweiten Verschlussmittel
der Kappe einen Bajonettverschluss bilden.
8. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflagerelement von einer Ankerplatte (8) gebildet ist.
9. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflagerelement von einer Kalottenplatte (26) gebildet ist.
10. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungsmittel von einer Ankermutter (14) gebildet ist, die auf ein Außengewinde
am Ende der Einzelelemente (3) aufschraubbar ist.
11. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsmittel von einer Verankerungsscheibe (32) mit Verankerungskeilen
(33) gebildet sind.
12. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (17) an der Außenseite Mittel zum Ansetzen eines Werkzeuges aufweist.
13. Anker nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus einer zentrischen vier- oder sechskantförmigen Vertiefung oder Ansatz
(37) am Deckel der Kappe (17) bestehen.
14. Anker nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus planen oder profilierten Flächen am Umfang der Kappe (17) bestehen.