[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss mit einer Schlossfalle und einem Betätigungsorgan,
die miteinander in Wirkverbindung stehen, so dass die Schlossfalle durch Betätigung
des Betätigungsorgans von einer ausgefahrenen Stellung in eine zurückgezogene Stellung
und umgekehrt bewegbar ist, wenn sich das Schloss in einem entriegelten Zustand befindet,
mit einem Stellglied, durch das das Schloss zwischen dem entriegelten Zustand und
einem verriegelten Zustand umstellbar ist, und mit einem mit dem Stellglied wirkverbundenen
Blockierelement, durch das eine Bewegung der Schlossfalle in die zurückgezogene Stellung
verhindert wird, wenn sich das Schloss im verriegelten Zustand befindet.
[0002] Schlösser dieser Art werden insbesondere bei Türen eingesetzt, können jedoch auch
bei Fenstern oder dergleichen verwendet werden. Weiterhin kann es sich bei diesen
Schlössern sowohl um übliche Ein-Fallen-Schlösser als auch beispielsweise um Drei-Fallen-Schlösser
oder dergleichen handeln, die üblicherweise ein sogenanntes Hauptschloss und ein oder
mehrere Nebenschlösser umfassen. Bei einem Ein-Fallen-Schloss oder einem Hauptschloss
eines Mehrfallenschlosses wird das Betätigungsorgan meist durch einen Drücker gebildet,
während bei einem Nebenschloss das Betätigungsorgan beispielsweise durch einen Teil
einer Treibstange oder ein mit der Treibstrange gekoppeltes Steuerglied gebildet sein
kann.
[0003] Um die Einbruchsicherheit zu erhöhen, wird durch das Blockierelement ein Zurückdrücken
der Schlossfalle verhindert, wenn sich das Schloss in seinem verriegelten Zustand
befindet. Problematisch ist dabei jedoch, das das Blockierelement seine Wirkung oftmals
nicht entfalten kann, wenn die in das Schließblech eingreifende Schlossfalle vor Erreichen
ihrer vollständig ausgefahrenen Stellung bereits an dem Fenster- oder Türrahmen anstößt
und dadurch nicht vollständig ausgefahren werden kann. Dieser Fall kann z.B. auftreten,
wenn die im Bereich der Schlossfalle vorhandene Falzluft nicht groß genug ist. Da
in diesem Fall die Schlossfalle und das Blockierelement nicht ihre vorbestimmte Stellung
zueinander einnehmen können, ist es möglich, dass das Schloss nicht vollständig versperrt
und das Blockierelement nicht in seine die Blockierwirkung gewährleistende Stellung
gebracht werden kann und somit die Schlossfalle nicht gegen Zurückdrücken gesichert
ist.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss der eingangs genannten
Art anzugeben, bei dem bei verriegeltem Schloss ein Zurückdrücken der Schlossfalle
zuverlässig verhindert wird, auch wenn die Schlossfalle nicht vollständig ausgefahren
werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Schloss der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Blockierelement einen Blockierabschnitt umfasst, der beim
Verriegeln des Schlosses in einen Freiraum eingreift, der bereichsweise durch einen
an der Schlossfalle oder an einem mit der Schlossfalle verbundenen Element vorgesehenen
Anlagebereich begrenzt ist, dass der Blockierabschnitt einen zur Anlage an den Anlagebereich
ausgebildeten Anlageabschnitt umfasst, dass der Anlageabschnitt und der Anlagebereich
schräg zueinander verlaufen und dass zumindest ein einen Teil des Anlageabschnitts
umfassender Teil des Blockierabschnitts auch dann in den Freiraum einführbar ist,
wenn sich die Schlossfalle zwischen der zurückgezogenen und der ausgefahrenen Stellung
befindet.
[0006] Durch die schräge Anordnung des Anlageabschnitts der Blockierelements und des Anlagebereichs
der Schlossfalle bzw. des mit der Schlossfalle verbundenen Elements ist es möglich,
das Blockierelement auch bei nicht vollständig ausgefahrener Schlossfalle in den durch
den Anlagebereich begrenzten Freiraum einzuführen, wobei sich beim Einführen der Anlagebereich
und der Anlageabschnitt aufgrund der schrägen Anordnung einander immer weiter annähern,
bis sie bevorzugt letztlich aneinander anliegen. Befindet sich die Schlossfalle in
ihrer vollständig ausgefahrenen Stellung, so ist ein vollständiges Einführen des Blockierelements
in den Freiraum möglich. Befindet sich die Schlossfalle jedoch nicht in ihrer vollständig
ausgefahrenen Stellung, so kann das Blockierelement aufgrund der schrägen Anordnung
zumindest teilweise in den Freiraum eingeführt werden, so dass durch das teilweise
eingeführte Blockierelement ein Zurückdrücken der Schlossfalle zuverlässig verhindert
wird.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind der Anlageabschnitt und/oder
der Anlagebereich stufig mit zur Anlage an dem Anlagebereich bzw. dem Anlageabschnitt
ausgebildeten Stufenflächen ausgebildet. Wahlweise können dabei nur der Anlageabschnitt,
nur der Anlagebereich oder beide stufig ausgebildet sein. Insbesondere wenn zumindest
ein Teil der Stufenflächen im Wesentlichen parallel zu dem Anlageabschnitt bzw. dem
Anlagebereich verlaufen, wird erreicht, dass beim Zurückdrücken der Schlossfalle die
auftretenden Kräfte im Wesentlichen senkrecht zu den Stufenflächen gerichtet sind
und dadurch keine das Blockierelement aus seiner Blockierstellung drängenden Kraftkomponenten
auftreten. Grundsätzlich kann jedoch zumindest ein Teil der Stufenflächen auch schräg
zu dem Anlageabschnitt bzw. dem Anlagebereich verlaufen. Dadurch oder auch durch eine
vollständige ungestufte, schräge Ausbildung kann eine im Wesentlichen kontinuierliche
Anlage des Anlageabschnitts an dem Anlagebereich bei unterschiedlichsten Zwischenstellungen
der Schlossfalle erreicht werden.
[0008] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest ein
Teil der Stufenflächen durch Anlaufschrägen miteinander verbunden. Durch die Anlaufschrägen
wird die Schlossfalle beim Bewegen des Blockierelements noch weiter in die ausgefahrene
Stellung gedrängt, so dass die Schlossfalle eventuell doch ihre vollständig ausgefahrene
Stellung oder zumindest eine weiter ausgefahrene Stellung einnehmen kann.
[0009] Bevorzugt wird das Blockierelement zusammen mit dem Stellglied bewegt, wenn das Schloss
bei vollständig ausgefahrener Schlossfalle von der entriegelten in die verriegelte
Stellung oder umgekehrt umgestellt wird. Bei vollständig ausgefahrener Schlossfalle
werden somit das Blockierelement und das Stellglied immer gemeinsam bewegt, um eine
zuverlässige Blockierung der Schlossfalle im verriegelten Zustand und eine Freigabe
der Schlossfalle im entriegelten Zustand zu erreichen. Die Bewegung des Blockierelements
erfolgt bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung der Schlossfalle
oder des mit der Schlossfalle verbundenen Elements.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden das Blockierelement
und das Stellglied durch eine definiert vorgegebene Kraft zusammen gehalten, wobei
bei Überwindung der definiert vorgegebenen Kraft das Blockierelement und das Stellglied
relativ zueinander bewegbar sind. Die definiert vorgegebene Kraft kann dabei beispielsweise
durch eine Federvorspannung, durch eine Verrastung, durch eine Klemmverbindung oder
durch einen Reibschluss erzeugt werden. Das Blockierelement und das Stellglied sind
somit nicht fest und unlösbar miteinander verbunden, sondern können relativ zueinander
bewegt werden, wenn beispielsweise beim Verriegeln des Schlosses bei nicht vollständig
ausgefahrener Schlossfalle der Anlageabschnitt mit dem Anlagebereich in Kontakt tritt
und eine weitere Bewegung des Blockierelements durch diesen Kontakt verhindert wird.
In diesem Fall verbleibt das teilweise in den Freiraum eingeführte Blockierelement
in seiner erreichten Position, während das Stellglied in die zur vollständigen Verriegelung
des Schlosses erforderliche Stellung weiter bewegt wird.
[0011] Bevorzugt befinden sich das Blockierelement und das Stellglied somit in der entriegelten
Stellung des Schlosses in einer vollständig miteinander gekoppelten Position, während
das Blockierelement und das Stellglied durch die Relativbewegung in eine teilweise
gekoppelte Position oder in eine voneinander entkoppelte Position gebracht werden
können.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden ausgehend
von der entkoppelten oder der teilweise gekoppelten Position das Blockierelement und
das Stellglied automatisch in die vollständig miteinander gekoppelte Position gebracht,
wenn das Schloss entriegelt wird. Dafür kann insbesondere ein Endanschlag für das
Blockierelement vorgesehen sein, durch den eine Bewegung des Blockierelements beim
Entriegeln des Schlosses begrenzt ist. Beim Anlaufen an dem Endanschlag ist ein weiteres
Bewegen des Blockierelements nicht mehr möglich, so dass bei einem weiteren Zurückbewegen
des Stellgliedes letztlich das Blockierelement und das Stellglied, nach Entriegeln
des Schlosses, wieder ihre ursprüngliche Stellung zueinander einnehmen, in der sie
vollständig miteinander gekoppelt sind.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Federelement
vorgesehen, durch das die Schlossfalle von der zurückgezogenen Stellung in die ausgefahrene
Stellung gedrängt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass beispielsweise ein
Federelement vorgesehen ist, das auf das Betätigungsorgan oder eine Schlossfalle und
Betätigungsorgan verbindendes Getriebeelement wirkt, und die Schlossfalle beim Zurückbewegen
des Betätigungsorgans in seine Ausgangsstellung durch eine entsprechende mechanische
Kopplung in die ausgefahrene Stellung verbracht wird.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise aufgerissene Darstellung einer Tür mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Schloss,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäß ausgebildetes Schloss im entriegelten Zustand mit vollständig
ausgefahrener Schlossfalle,
- Fig. 3
- das Schloss nach Fig. 2 mit zurückgezogener Schlossfalle,
- Fig. 4
- das Schloss nach Fig. 2 im verriegelten Zustand,
- Fig. 5
- das Schloss nach Fig. 2 mit nicht vollständig ausgefahrener Schlossfalle während des
Verriegelns,
- Fig. 6
- das Schloss nach Fig. 2 mit nicht vollständig ausgefahrener Schlossfalle im verriegelten
Zustand,
- Fig. 7
- das Schloss nach Fig. 2 mit nicht vollständig ausgefahrener Schlossfalle während des
Entriegelns.
[0016] In den nachfolgenden Figuren sind auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen sich
einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Tür 1 mit einem Drei-Fallen-Schloss 2, das ein Hauptschloss 3 sowie
zwei Nebenschlösser 4 umfasst, welche identisch ausgebildet sein können.
[0018] Das Hauptschloss 3 umfasst einen Drücker 5, über den in üblicher Weise eine Schlossfalle
6 von einer in Fig. 1 dargestellten ausgefahrenen Stellung in eine zurückgezogene
Stellung bewegt werden kann, indem der Drücker 5 um eine Drückernuss 7 nach unten
verschwenkt wird. Beim Zurückführen in die Ausgangslage wird die Schlossfalle 6 in
bekannter Weise durch Federkraftunterstützung wieder in die ausgefahrene Stellung
bewegt.
[0019] Die Bewegung des Drückers 5 wird jeweils über eine Treibstange 8 zu den Nebenschlössern
4 übertragen, die Schlossfallen 9 aufweisen. Die Schlossfallen 9 sind über die Treibstangen
8 so mit dem Drücker 5 gekoppelt, dass sie parallel mit der Schlossfalle 6 bewegt,
das heißt zwischen einer zurückgezogenen Stellung und einer ausgefahrenen Stellung
umgestellt werden können.
[0020] Das Hauptschloss 3 umfasst weiterhin einen Schließzylinder 10, über den das Drei-Fallen-Schloss
2 verriegelt werden kann. Dabei sind im verriegelten Zustand des Drei-Fallen-Schlosses
2 sowohl das Hauptschloss 3 als auch die Nebenschlösser 4 verriegelt. Im verriegelten
Zustand des Hauptschlosses 3 und der Nebenschlösser 4 sind die Schlossfallen 6, 9
jeweils in der ausgefahrenen Stellung angeordnet und gegen ein Zurückdrücken in die
zurückgezogene Stellung blockiert. Weiterhin können zusätzlich zum Verriegeln der
Tür 1 noch Stangenausschlüsse 11 sowie, insbesondere am Hauptschloss 3, Sperrriegel
12 oder sonstige Riegelelemente vorgesehen sein. Die Ansteuerung der Riegelelemente,
das heißt die Blockierung der Schlossfallen 6, 9 bzw. das Ausfahren des Sperrriegels
12 sowie der Stangenausschlüsse 11 erfolgt dabei in üblicher Weise über Riegelstangen
13 bzw. über innerhalb des Hauptschlosses 3 und der Nebenschlösser 4 vorgesehene Schlossgetriebeelemente.
[0021] Im Weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben,
das den Aufbau eines Nebenschlosses zeigen. Grundsätzlich ist die Erfindung auch in
analoger Weise bei einem Hauptschloss anwendbar. Der wesentliche Unterschied liegt
insbesondere darin, dass bei einem Hauptschloss ein Schließzylinder vorhanden ist,
über den die Verriegelung des Hauptschlosses direkt erfolgt, während bei den Nebenschlössern
ausgehend vom Schließzylinder des Hauptschlosses die Verriegelung jeweils über die
Riegelstangen erfolgt.
[0022] In den Fig. 2 bis 7 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schlosses 14
in sechs unterschiedlichen Stellungen dargestellt. Das Schloss 14 besitzt ein Schlossgehäuse
15, von dem in den Figuren lediglich ein Schlossdeckel 16 dargestellt ist, der sich
in der untersten Ebene der Zeichnungsebene befindet. Der Schlossdeckel 16 umfasst
an seiner Längsseite einen sich senkrecht zur Ebene des Schlossdeckels erstreckenden
Abschnitt, der eine Rückwand 17 des Schlossgehäuses 15 bildet. Zur Bildung des Schlossgehäuses
15 ist ein dem Schlossdeckel 16 entsprechender, in den Figuren nicht dargestellter
weiterer Gegenschlossdeckel vorgesehen, der mit dem Schlossdeckel 16 verbunden werden
kann, so dass die einzelnen im weiteren beschriebenen Schlosselemente zwischen den
beiden Schlossdeckeln angeordnet sind.
[0023] Im mittleren Bereich des Schlosses 14 ist die Schlossfalle 9 angeordnet, die durch
zwei Führungsabschnitte 18, 19, die beispielsweise aus Ausprägungen in dem Schlossdeckel
16 ausgebildet sind, zum Verschieben gemäß einem Doppelpfeil 20 von der in Fig. 2
dargestellten vollständig ausgefahrenen Stellung in die in Fig. 3 dargestellte zurückgezogene
Stellung geführt wird. Der Führungsabschnitt 19 besitzt dabei an seinem hinteren Ende
einen um 90° abgewinkelten Abschnitt 21, der einen hinteren Endanschlag für die Schlossfalle
9 bildet.
[0024] An dem Schlossdeckel 16 ist ein Zapfen 22 befestigt, auf den ein als Spiralfeder
ausgebildetes Federelement 23 aufgesteckt ist. Während sich ein freies Ende 24 des
Federelements 23 an der Rückwand 17 abstützt, ist das andere freie Ende 25 länger
ausgebildet und liegt an einem rückwärtigen Anlagebereich 26 der Schlossfalle 9 so
an, dass diese von der in Fig. 3 dargestellten zurückgezogenen Stellung in die in
Fig. 2 dargestellte vollständig ausgefahrene Stellung gedrängt wird.
[0025] Das Verschieben der Schlossfalle 9 gemäß dem Doppelpfeil 20 erfolgt dabei durch nicht
dargestellte Steuerglieder, die über den Türdrücker 5 und die damit gekoppelten Treibstangen
8 betätigt werden können.
[0026] Am rückwärtigen Bereich der Schlossfalle 9 ist eine zum vorderen Ende der Schlossfalle
9 weisende Kante 27 ausgebildet, die bei ausgefahrener Schlossfalle 9 an einer Längsseite
28 eines zwischen der Schlossfalle 9 und dem Schlossdeckel 16 angeordneten, flachen,
lang gestreckten Stellglieds 29 zur Anlage kommt, wodurch das Ausfahren der Schlossfalle
9 begrenzt wird.
[0027] Das Stellglied 29 ist entsprechend einem Doppelpfeil 30 längsverschiebbar gelagert
und wirkt dazu zum einen mit an dem Schlossdeckel 16 vorgesehenen, nicht dargestellten
Führungselementen zusammen. Zum anderen weist des Stellglied 29 ein Langloch 31 auf,
in das ein an dem Schlossdeckel 16 sowie dem Gegenschlossdeckel befestigter Zapfen
32 zur Führung des Stellglieds 29 eingreift.
[0028] An den beiden Enden des Stellglieds 29 sind Kopplungsabschnitte 33, 34 ausgebildet,
die zum Verbinden des Stellglieds 29 mit der Riegelstange 13 bzw. dem Stangenausschluss
11 ausgebildet sind. Weiterhin ist an dem oberen Ende des Stellglieds 29 ein Blockierelement
35 befestigt, das einen Blockierabschnitt 48 mit einem Anlageabschnitt 49 umfasst.
An der dem Schlossdeckel 16 zugewandten Seite des Blockierelements 35 ist weiter ein
Führungsabschnitt 36 in Form einer Nut vorgesehen, der mit einem an dem Schlossdeckel
16 ausgebildeten Führungselement 37 zusammenwirkt und bei einer Bewegung des Stellglieds
29 entsprechend dem Doppelpfeil 30 eine geführte Verschiebung des Blockierelements
35 zusammen mit dem Stellglied 29 gewährleistet.
[0029] Die Verbindung zwischen dem Blockierelement 35 und dem Stellglied 29 erfolgt über
ein als Blattfeder ausgebildetes Federelement 38, das mit einem Ende 39 in einer Öffnung
40 des Blockierelements 35 festgelegt ist und deren anderes, freies Ende 41 eine Rastnase
42 umfasst. Die Rastnase 42 hintergreift eine an der Längsseite 28 des Stellglieds
29 ausgebildete Rastkante 43, so dass bei einer Bewegung des Stellglieds 29 gemäß
der unteren Hälfte des Doppelpfeils 30 das Blockierelement 35 zusammen mit dem Stellglied
29 verschoben wird. Das Stellglied 29 und das Blockierelement 35 befinden sich dabei
in einer vollständig miteinander gekoppelten Position.
[0030] Weiterhin besitzt das Blockierelement 35 einen Anschlag 44, an dem eine stirnseitige
Kante 45 des Stellglieds 29 bei einer Bewegung gemäß der oberen Hälfte des Doppelpfeils
30 zur Anlage kommt, so dass auch bei einer derartigen Verschiebung des Stellglieds
29 das Blockierelement 35 zusammen mit dem Stellglied 29 verschoben wird.
[0031] An dem Schlossdeckel 16 ist ein Zapfen 46 vorgesehen, der einen oberen Anschlag für
das Blockierelement 35 bildet. Sowohl der Zapfen 46 als auch der Zapfen 32 besitzen
jeweils eine Gewindebohrung, in die Schrauben zur Befestigung des nicht dargestellten
Gegenschlossdeckels eingeschraubt werden können. Auch eine andere Befestigung, beispielsweise
eine Nietverbindung ist möglich. Außerdem können bei Bedarf weitere Verbindungselemente,
beispielsweise weitere Zapfen vorgesehen sein.
[0032] Im Folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsgemäß ausgebildeten Schlosses
14 anhand der in den Fig. 2 bis 7 dargestellten unterschiedlichen Zustände des Schlosses
14 näher beschrieben.
[0033] Fig. 2 zeigt den entriegelten Zustand des Schlosses 14, bei dem der Drücker 5 sich
in seiner waagrechten Stellung befindet und die Schlossfalle 9 in der vollständig
ausgefahrenen Stellung angeordnet ist.
[0034] Beim Betätigen des Drückers 5 zum Öffnen der unverriegelten Tür 1 wird die Drehbewegung
des Drückers 5 innerhalb des Hauptschlosses 3 in eine entsprechende translatorische
Bewegung der Treibstange 8 umgesetzt. Diese Bewegung der Treibstange 8 wird wiederum
über nicht dargestellte Steuerglieder in ein Zurückziehen der Schlossfalle 9 umgesetzt,
sodass die Schlossfalle 9 letztlich die in Fig. 3 dargestellte zurückgezogene Stellung
einnimmt und die Tür 1 in üblicher Weise geöffnet werden kann.
[0035] Bei einem Zurückstellen des Drückers 5 in seine Ausgangsposition wird aufgrund der
Federkraft des Federelements 23 die Schlossfalle 9 in ihre in Fig. 2 dargestellte
vollständig ausgefahrene Stellung verschoben, bis die im rückwärtigen Bereich der
Schlossfalle 9 ausgebildete Kante 27 wieder an der Längsseite 28 des Steuerglieds
29 zur Anlage kommt.
[0036] Beim Verriegeln des Hauptschlosses 3 über den Schließzylinder 10 wird die entsprechende
Drehbewegung des Schließzylinders in eine translatorische Bewegung der Riegelstange
13 umgesetzt, deren Bewegung über den Kopplungsabschnitt 33 eine entsprechende Längsverschiebung
des Stellglieds 29 gemäß einem Pfeil 47 (Fig. 4) bewirkt, bis das Stellglied 29 die
in Fig. 4 dargestellte Position erreicht hat. Gleichzeitig wird das Blockierelement
35 aufgrund der Rastverbindung zwischen dem Federelement 38 und der Rastkante 43 des
Stellgliedes 29 ebenfalls in Richtung des Pfeils 47 so verschoben, dass der den Anlageabschnitt
49 umfassende Blockierabschnitt 48 des Blockierelements 35 in einem Freiraum 55 zwischen
der Schlossfalle 9 und der Rückwand 17 zu liegen kommt, der in Ausfahrrichtung der
Schlossfalle 9 durch den Anlagebereich 26 begrenzt ist.
[0037] Der Anlageabschnitt 49 ist stufig ausgebildet und umfasst drei Stufenflächen 50,
51, 52, die jeweils durch Anlaufschrägen 53, 54 miteinander verbunden sind, so dass
der Anlageabschnitt 49 in seiner Gesamtheit schräg zu dem Anlagebereich 26 der Schlossfalle
9 verläuft. Durch den schrägen Verlauf des Anlageabschnitts 49 besitzt der Blockierabschnitt
48 an seiner dem Freiraum 55 zugewandten Seite eine geringere Breite als an seiner
vom Freiraum 55 abgewandten Seite. Während die beiden Stufenflächen 50, 51 parallel
zu dem Anlagebereich 26 der Schlossfalle 9 verlaufen, ist die Stufenfläche 52 schräg
dazu verlaufend ausgebildet, allerdings mit einer geringeren Steigung als die Anlaufschrägen
53, 54.
[0038] Befindet sich die Schlossfalle 9 in ihrer vollständig ausgefahrenen Stellung gemäß
Fig. 4, so kann der Blockierabschnitt 48 vollständig in den Freiraum 55 eindringen,
wie es in Fig. 4 dargestellt ist. In dieser Stellung wird durch das Blockierelement
35 ein Zurückdrücken der Schlossfalle 9 verhindert, da beim Zurückdrücken der Schlossfalle
9 deren Anlagebereich 26 an der Stufenfläche 52 des Anlageabschnitts 49 zur Anlage
kommt und eine Querverschiebung des Blockierelements 35 durch das Führungselement
37 bzw. die Rückwand 17 verhindert wird.
[0039] Kann die Schlossfalle 9 beispielsweise aufgrund eines zu geringen Falzluftabstandes
nicht vollständig ausgefahren werden, so besitzt der Freiraum 55 in Ausfahrrichtung
eine verringerte lichte Weite wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Da der Blockierabschnitt
48 am unteren Ende aufgrund des schrägen Verlaufs des Anlageabschnitts 49 eine verringerte
Breite aufweist, ist trotz der verringerten lichten Weite des Freiraums 55 ein teilweises
Eindringen des Blockierabschnitts 48 in den Freiraum 55 möglich. Gemäß Fig. 5 kann
der Blockierabschnitt 48 solange in den Freiraum 55 eindringen, bis die das obere
Ende des Anlagebereichs 26 bildende rückwärtige obere Kante der Schlossfalle 9 an
der Anlaufschräge 52 zur Anlage kommt.
[0040] Um eine vollständige Verriegelung des Schlosses 14 zu erreichen, wird das Stellglied
29 weiter in Richtung des Pfeils 47 verschoben. Da eine weitere Verschiebung des Blockierelements
35 nicht möglich ist, wird die Rastnase 42 des Federelements 38 durch die schräg verlaufenden
Rastkante 43 gegen die Federvorspannung zurückgedrückt, so dass sich das Stellglied
29 relativ zu dem Blockierelement 35 in Richtung des Pfeils 47 bewegt, bis es die
in Fig. 6 dargestellte Position erreicht, die der verriegelten Stellung des Schlosses
14 entspricht. Da in dieser Stellung die Rastkante 43 nicht mehr von der Rastnase
42 hintergriffen wird, befinden sich das Stellglied 29 und das Blockierelement 35
in einer teilweise gekoppelten Position.
[0041] Wird das Schloss 14 wieder entriegelt, so wird das Stellglied 29 ausgehend von der
in Fig. 6 dargestellten Stellung wieder entsprechend einem Pfeil 56 in die in Fig.
2 gezeigte Stellung zurück verschoben. Da das Blockierelement 35 aufgrund der Vorspannung
des zurück gedrückten Federelements 38 mit dem Stellglied 29 verspannt ist, wird das
Blockierelement 35 mit dem Stellglied 29 mitgenommen bis es an dem Zapfen 46 zur Anlage
kommt, wie es in Fig. 7 dargestellt ist. Zum vollständigen Entriegeln des Schlosses
14 wird das Stellglied 29 weiter in Richtung des Pfeils 56 verschoben, bis es die
in Fig. 2 gezeigte Stellung erreicht. Dabei hintergreift die Rastnase 42 des Federelements
38 automatisch wieder die Rastkante 43 des Stellglieds 29, so dass nach dem vollständigen
Entriegeln des Schlosses 14 wieder der in Fig. 2 dargestellte Ausgangszustand erreicht
ist und sich das Stellglied 29 und das Blockierelement 35 wieder in ihrer vollständig
miteinander gekoppelten Position befinden.
[0042] Ist bei der in Fig. 7 gezeigten Stellung die Reibungskraft zwischen dem Führungsabschnitt
36 und dem Führungselement 37 größer als zwischen der Rastnase 42 und der Längsseite
28 des Stellglieds 29, so ist es auch möglich, dass beim Zurückverschieben des Stellglieds
29 in die Ausgangsposition das Blockierelement 35 zunächst nicht mit dem Stellglied
29 mitgenommen wird, sondern in seiner in Fig. 6 gezeigten Stellung verbleibt. Sobald
jedoch die stirnseitige Kante 45 des Stellglieds 29 an dem Anschlag 44 des Blockierelements
35 zur Anlage kommt, wird das Blockierelement 35 mit dem Stellglied 29 mitgenommen,
bis es die in Fig. 2 gezeigte Ausgangsstellung erreicht.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Tür
- 2
- Drei-Fallen-Schloss
- 3
- Hauptschloss
- 4
- Nebenschlösser
- 5
- Drücker
- 6
- Schlossfalle
- 7
- Drückernuss
- 8
- Treibstange
- 9
- Schlossfallen
- 10
- Schließzylinder
- 11
- Stangenausschlüsse
- 12
- Sperrriegel
- 13
- Riegelstangen
- 14
- (Neben-)Schloss
- 15
- Schlossgehäuse
- 16
- Schlossdeckel
- 17
- Rückwand
- 18
- Führungsabschnitt
- 19
- Führungsabschnitt
- 20
- Pfeil
- 21
- Abschnitt
- 22
- Zapfen
- 23
- Federelement
- 24
- freies Ende des Federelements
- 25
- freies Ende des Federelements
- 26
- Anlagebereich
- 27
- Kante
- 28
- Längsseite
- 29
- Stellglied
- 30
- Doppelpfeil
- 31
- Langloch
- 32
- Zapfen
- 33
- Kopplungsabschnitt
- 34
- Kopplungsabschnitt
- 35
- Blockierelement
- 36
- Führungsabschnitt
- 37
- Führungselement
- 38
- Federelement
- 39
- Ende des Federelements
- 40
- Öffnung
- 41
- freies Ende des Federelements
- 42
- Rastnase
- 43
- Rastkante
- 44
- Anschlag
- 45
- stirnseitige Kante
- 46
- Zapfen
- 47
- Pfeil
- 48
- Blockierabschnitt
- 49
- Anlageabschnitt
- 50
- Stufenfläche
- 51
- Stufenfläche
- 52
- Stufenfläche
- 53
- Anlaufschräge
- 54
- Anlaufschräge
- 55
- Freiraum
- 56
- Pfeil
1. Schloss mit einer Schlossfalle (6, 9) und einem Betätigungsorgan (5), die miteinander
in Wirkverbindung stehen, so dass die Schlossfalle (6, 9) durch Betätigung des Betätigungsorgans
(5) von einer ausgefahrenen Stellung in eine zurückgezogene Stellung und umgekehrt
bewegbar ist, wenn sich das Schloss (3, 4, 14) in einem entriegelten Zustand befindet,
mit einem Stellglied (29), durch das das Schloss (3, 4, 14) zwischen dem entriegelten
Zustand und einem verriegelten Zustand umstellbar ist, und mit einem mit dem Stellglied
(3, 4, 14) wirkverbundenen Blockierelement (35), durch das eine Bewegung der Schlossfalle
(6, 9) in die zurückgezogene Stellung verhindert wird, wenn sich das Schloss (3, 4,
14) im verriegelten Zustand befindet,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blockierelement (35) einen Blockierabschnitt (48) umfasst, der beim Verriegeln
des Schlosses (3, 4, 14) in einen Freiraum (55) eingreift, der bereichsweise durch
einen an der Schlossfalle (6, 9) oder an einem mit der Schlossfalle (6, 9) verbundenen
Element vorgesehenen Anlagebereich (26) begrenzt ist, dass der Blockierabschnitt (48)
einen zur Anlage an den Anlagebereich (26) ausgebildeten Anlageabschnitt (49) umfasst,
dass der Anlageabschnitt (49) und der Anlagebereich (26) schräg zueinander verlaufen
und dass zumindest ein einen Teil des Anlageabschnitts (26) umfassender Teil des Blockierabschnitts
(48) auch dann in den Freiraum (55) einführbar ist, wenn sich die Schlossfalle (6,
9) zwischen der zurückgezogenen und der ausgefahrenen Stellung befindet.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anlageabschnitt (49) und/oder der Anlagebereich (26) stufig mit zur Anlage an
dem Anlagebereich (26) bzw. dem Anlageabschnitt (49) ausgebildeten Stufenflächen (50,
51, 52) ausgebildet sind.
3. Schloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Stufenflächen (50, 51) im Wesentlichen parallel zu dem Anlageabschnitt
(49) bzw. dem Anlagebereich (26) verlaufen.
4. Schloss nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Stufenflächen (52) schräg zu dem Anlageabschnitt (49) bzw.
dem Anlagebereich (26) verlaufen.
5. Schloss nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Stufenflächen (50, 51, 52) durch Anlaufschrägen (53, 54) miteinander
verbunden sind.
6. Schloss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blockierelement (35) zusammen mit dem Stellglied (29) bewegt wird, wenn das Schloss
(3, 4, 14) bei vollständig ausgefahrener Schlossfalle (6, 9) von der entriegelten
in die verriegelte Stellung oder umgekehrt umgestellt wird.
7. Schloss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blockierelement (35) und das Stellglied (29) durch eine definiert vorgegebene
Kraft zusammen gehalten werden und dass bei Überwindung der definiert vorgegebenen
Kraft das Blockierelement (35) und das Stellglied (29) relativ zueinander bewegbar
sind.
8. Schloss nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die definiert vorgegebene Kraft durch eine Federvorspannung, durch eine Verrastung,
durch eine Klemmverbindung oder durch einen Reibschluss erzeugt wird.
9. Schloss nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Blockierelement (35) und das Stellglied (29) in der entriegelten Stellung
des Schlosses (3, 4, 14) in einer vollständig miteinander gekoppelten Position befinden
und dass das Blockierelement (35) und das Stellglied (29) durch die Relativbewegung
in eine teilweise gekoppelte Position oder in eine voneinander entkoppelte Position
gebracht werden.
10. Schloss nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ausgehend von der entkoppelten oder der teilweise gekoppelten Position das Blockierelement
(35) und das Stellglied (29) automatisch in die vollständig miteinander gekoppelte
Position gebracht werden, wenn das Schloss (3, 4, 14) entriegelt wird.
11. Schloss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Endanschlag (46) für das Blockierelement (35) vorgesehen ist, durch den eine
Bewegung des Blockierelements (35) beim Entriegeln des Schlosses (3, 4, 14) begrenzt
ist.
12. Schloss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Federelement (23) vorgesehen ist, durch das die Schlossfalle (6, 9) von der zurückgezogenen
Stellung in die ausgefahrene Stellung gedrängt wird.
13. Schloss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungsorgan als Drücker (5) oder als über einen Drücker (5) betätigbares
Steuerglied ausgebildet ist.