[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brennstoffdüse mit einem Drallkanal und ein
Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffdüse. Die Erfindung bezieht sich weiterhin
auf einen Brenner und eine Gasturbine.
[0002] Bei Verbrennungsmaschinen, insbesondere solchen, die mit zwei verschiedenen Brennstoffen
betrieben werden, erfolgt beispielsweise eine Eindüsung des Brennstoffes Öl über Drallerzeuger,
in denen das Öl mit Luft vermischt wird. Zur besseren Vermischung von Öl und Luft
wird das Öl innerhalb der zur Eindüsung verwendeten Düsen in eine Drallbewegung versetzt.
Diese Drallerzeugung innerhalb der Öldüse wird bisher dadurch erreicht, dass diese
Düsen aus mehreren Plättchen, welche an geringfügig voneinander abweichenden Koordinaten
Bohrungen aufweisen, bestehen. Durch das Zusammenlöten der einzelnen Plättchen entsteht
eine Spirale, welche zur Drallgebung des Brennstoffes genutzt wird. Allerdings weisen
solche Düsen einen konstruktiv aufwendigen Aufbau auf, da die Bohrungen exakt platziert
werden müssen.
[0003] Es ist daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives, vorteilhaftes
Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffdüse zur Verfügung zu stellen. Eine zweite
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine alternative, vorteilhafte Brennstoffdüse
zur Verfügung zu stellen. Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in
der Offenbarung eines vorteilhaften Brenners. Es ist eine vierte Aufgabe der Erfindung,
eine vorteilhafte Gasturbine zur Verfügung zu stellen.
[0004] Die erste Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffdüse nach
Anspruch 1 gelöst. Die zweite Aufgabe wird durch eine Brennstoffdüse nach Anspruch
6 gelöst. Die dritte Aufgabe wird durch einen Brenner nach Anspruch 12 gelöst. Die
vierte Aufgabe wird durch eine Gasturbine nach Anspruch 15 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beinhalten weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0005] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Brennstoffdüse wird
mindestens ein Drallkanal in eine äußere Manteloberfläche eines Stiftes und/oder in
eine innere Oberfläche einer Hülse eingebracht. Anschließend wird der Stift in der
Hülse so befestigt, dass die äußere Manteloberfläche des Stiftes mit der inneren Oberfläche
der Hülse verbunden ist, ohne den Kanal dabei endgültig zu verschließen. Mithilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich beliebige drallgebende Konturen kostengünstig
und flexibel erzeugen.
[0006] Der Drallkanal kann beispielsweise in die äußere Manteloberfläche des Stiftes und/oder
in die innere Oberfläche der Hülse gefräst, gedreht, gestoßen, erodiert, gesintert
oder Profil-stranggepresst werden. Der Stift und/oder die Hülse können/kann auch gegossen
werden, wobei der Drallkanal durch die Gießform definiert ist. Weiterhin kann der
Stift in die Hülse eingelötet oder eingeschlagen werden.
[0007] Grundsätzlich kann die drallgebende Kontur beziehungsweise der Drallkanal beliebig
ausgeformt und ausgestaltet sein. Vorteilhafterweise kann der Drallkanal spiralförmig
in die äußere Manteloberfläche des Stiftes und/oder in die innere Oberfläche der Hülse
eingebracht werden. Es ist zudem vorteilhaft, wenn wenigstens zwei Drallkanäle, insbesondere
drei Drallkanäle, eingebracht werden. Zum Beispiel kann auch ein Drallkanal in die
äußere Manteloberfläche des Stiftes eingebracht werden und ein weiterer Drallkanal
in die innere Oberfläche der Hülse eingebracht werden. Diese beiden Drallkanäle können
insbesondere zueinander versetzt angeordnet sein.
[0008] Sowohl die äußere Manteloberfläche des Stiftes als auch die innere Oberfläche der
Hülse können grundsätzlich beliebig ausgeformt sein. Sie können beispielsweise zylindrisch,
exzentrisch oder kegelförmig ausgeformt sein. Durch die Veränderung dieser Parameter
sowie durch die Zahl der Drallkanäle lässt sich der Austritt des Brennstoffes aus
der Düse geeignet einstellen.
[0009] Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse umfasst einen Stift mit einer äußeren Manteloberfläche
und eine Hülse mit einer inneren Oberfläche. Der Stift ist innerhalb der Hülse angeordnet.
Die äußere Manteloberfläche des Stiftes und/oder die innere Oberfläche der Hülse umfasst
mindestens einen Drallkanal. Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse erlaubt es, bei konstruktiv
einfachem Aufbau den Brennstoff innerhalb der Düse in eine Drallbewegung zu versetzen.
Dadurch wird eine bessere Vermischung des Brennstoffes mit der Luft ermöglicht.
[0010] Der Drallkanal kann beispielsweise spiralförmig ausgestaltet sein. Die äußere Manteloberfläche
des Stiftes und/oder die innere Oberfläche der Hülse können/kann insbesondere zylinderförmig,
kegelförmig oder exzentrisch ausgestaltet sein. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität
bei der Wahl der drallgebenden Geometrie. Die Brennstoffdüse kann weiterhin wenigstens
zwei Drallkanäle, zum Beispiel drei Drallkanäle, umfassen.
[0011] Zudem kann der Stift eine Deckfläche umfassen, die Hülse eine Austrittsöffnung umfassen
und der Stift so in der Hülse angeordnet sein, dass die Deckfläche gegenüber der Austrittsöffnung
zum Inneren der Hülse hin zurückversetzt ist. Dadurch wird innerhalb der Hülse zwischen
der Deckfläche und der Austrittsöffnung eine Drallkammer ausgebildet. Innerhalb der
Drallkammer kann sich der Brennstoff mit der Luft infolge der Drallbewegung des Brennstoffes
gut vermischen.
[0012] Anstelle der gegenüber der Austrittsöffnung zurückversetzten Deckfläche ist es zur
Bildung einer Drallkammer auch möglich, dass die Deckfläche und die Austrittsöffnung
in einer Ebene liegen und somit fluchten, wobei dann die Brennstoffdüse an sich gegenüber
der äußeren Mantelfläche des Aufsatzes zurückversetzt ist. Mit anderen Worten: die
Brennstoffdüse mit in einer Ebene liegenden Deckfläche und Austrittsöffnung ist in
dem Aufsatz so tief versenkt, dass die Austrittsöffnung näher zur Mittelachse des
Brenners angeordnet ist als die dort sonst vorhandene Mantelfläche des Aufsatzes.
In diesem Fall wird die Drallkammer radial - bezogen auf die Mittelachse der Brennstoffdüse
- vom Aufsatz begrenzt. Die Drallkammer liegt dann außerhalb, d. h. stromab der Hülse.
[0013] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass sowohl die Deckfläche des Stiftes gegenüber
der Austrittsfläche der Hülse und die Austrittsfläche der Hülse gegenüber der Mantelfläche
des Aufsatzes zurückversetzt ist. Hierdurch ergibt sich eine gestufte Drallkammer.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Fläche der Austrittsöffnung
kleiner als die Deckfläche des Stifts. Dies führt bei gegenüber der Austrittsöffnung
zurückversetzter Deckfläche zu einer Drallkammer im inneren der Hülse, deren Strömungsquerschnittsfläche
sich in Strömungsrichtung - also von Deckfläche zur Austrittsöffnung hin - entlang
der Mittelachse der Brennstoffdüse verkleinert. Durch die Verkleinerung der Querschnittsfläche
der Drallkammer kann eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoff-Luft-Gemischs
erreicht werden, was die Durchmischung fördert. Die Art und Weise der Verjüngung bzw.
Verkleinerung der Querschnittsfläche der Drallkammer kann dabei linear, konvexkonkav
gewölbt oder sonst beliebig sein. Vorzugsweise erfolgt die Verjüngung jedoch zur Mittelachse
der Brennstoffdüse symmetrisch.
[0015] Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse kann grundsätzlich für beliebige Brennstoffe
verwendet werden. Sie kann insbesondere als Öldüse ausgestaltet sein.
[0016] Der erfindungsgemäße Brenner umfasst eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse mit den
zuvor beschriebenen Merkmalen. Der erfindungsgemäße Brenner hat dieselben Vorteile
wie die erfindungsgemäße Brennstoffdüse.
[0017] Der erfindungsgemäße Brenner kann zudem einen Aufsatz umfassen, wobei die Brennstoffdüse
in dem Aufsatz angeordnet ist. Der Aufsatz kann beispielsweise spitz ausgestaltet
sein.
Weiterhin kann der Aufsatz eine Mittelachse umfassen. Zudem kann auch die Brennstoffdüse
eine Mittelachse umfassen und so in dem Aufsatz angeordnet sein, dass die Mittelachse
der Brennstoffdüse einen Winkel zwischen 45° und 90° zu der Mittelachse des Aufsatzes
aufweist. Dadurch kann die Eindüsrichtung des Brennstoffes in eine Brennkammer flexibel
beeinflusst werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Gasturbine umfasst einen erfindungsgemäßen Brenner und hat dieselben
Vorteile wie der zuvor beschriebene erfindungsgemäße Brenner.
[0019] Eine Gasturbine umfasst typischerweise einen Verdichter, einen oder mehrere Brenner,
eine Brennkammer und eine Turbine. Während des Betriebes der Gasturbine wird vom Verdichter
Luft verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters bereitgestellte verdichtete
Luft wird zu den Brennern geführt und dort mit einem Brennstoff vermischt. Das Gemisch
wird dann unter Bildung eines Arbeitsmediums in der Brennkammer verbrannt. Von dort
aus strömt das Arbeitsmedium zur Turbine und treibt diese an.
[0020] Insgesamt lässt sich die erfindungsgemäße Brennstoffdüse schnell und kostengünstig
herstellen, beispielsweise mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie zeichnet
sich durch eine hohe Flexibilität bei der Wahl der drallgebenden Geometrie aus und
ist flexibel einsetzbar.
[0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
näher beschrieben. Die Merkmale der Ausführungsbeispiele können hierbei einzeln oder
in Kombination miteinander vorteilhaft sein.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Gasturbine in einem Längsteilschnitt.
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Brenner.
- Fig. 3
- zeigt schematisch einen Schnitt durch den Aufsatz eines erfindungsgemäßen Brenners.
- Fig. 4
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Hülse in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 5
- zeigt schematisch einen Stift in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 6
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse in perspektivischer
Ansicht.
- Fig. 7
- zeigt schematisch eine alternative Ausgestaltung eines Stiftes in perspektivischer
Ansicht.
- Fig. 8
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine alternativ ausgestaltete Hülse in perspektivischer
Ansicht.
- Fig. 9
- zeigt schematisch einen Stift in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 10
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine alternativ ausgestaltete Brennstoffdüse
in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 11
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Brennstoffdüse.
- Fig. 12
- zeigt schematisch einen Schnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Brennstoffdüse.
[0022] Im Folgenden wird ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand
der Figuren 1 bis 7 näher erläutert.
[0023] Die Figur 1 zeigt beispielhaft eine Gasturbine 100 in einem Längsteilschnitt.
[0024] Die Gasturbine 100 weist im Inneren einen um eine Rotationsachse 102 drehgelagerten
Rotor 103 mit einer Welle auf, der auch als Turbinenläufer bezeichnet wird.
[0025] Entlang des Rotors 103 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse 104, ein Verdichter 105,
eine beispielsweise torusartige Brennkammer 110, insbesondere Ringbrennkammer 106,
mit mehreren koaxial angeordneten Brennern 107, eine Turbine 108 und das Abgasgehäuse
109.
[0026] Die Ringbrennkammer 110 kommuniziert mit einem beispielsweise ringförmigen Heißgaskanal
111. Dort bilden beispielsweise vier hintereinander geschaltete Turbinenstufen 112
die Turbine 108.
[0027] Jede Turbinenstufe 112 ist beispielsweise aus zwei Schaufelringen gebildet. In Strömungsrichtung
eines Arbeitsmediums 113 gesehen folgt im Heißgaskanal 111 einer Leitschaufelreihe
115 eine aus Laufschaufeln 120 gebildete Reihe 125.
[0028] Die Leitschaufeln 130 sind dabei an einem Innengehäuse 138 eines Stators 143 befestigt,
wohingegen die Laufschaufeln 120 einer Reihe 125 beispielsweise mittels einer Turbinenscheibe
133 am Rotor 103 angebracht sind.
[0029] An dem Rotor 103 angekoppelt ist ein Generator oder eine Arbeitsmaschine (nicht dargestellt).
[0030] Während des Betriebes der Gasturbine 100 wird vom Verdichter 105 durch das Ansauggehäuse
104 Luft 135 angesaugt und verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters
105 bereitgestellte verdichtete Luft wird zu den Brennern 107 geführt und dort mit
einem Brennstoff vermischt. Das Gemisch wird dann unter Bildung des Arbeitsmediums
113 in der Brennkammer 110 verbrannt. Von dort aus strömt das Arbeitsmedium 113 entlang
des Heißgaskanals 111 vorbei an den Leitschaufeln 130 und den Laufschaufeln 120. An
den Laufschaufeln 120 entspannt sich das Arbeitsmedium 113 impulsübertragend, so dass
die Laufschaufeln 120 den Rotor 103 antreiben und dieser die an ihn angekoppelte Arbeitsmaschine.
[0031] Die Figur 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Brenner
107 in teilweise perspektivischer Ansicht. Der Brenner 107 kann einerseits in Verbindung
mit der Ringbrennkammer 106 verwendet werden. Vorzugsweise wird der Brenner 107 jedoch
in Verbindung mit einer sogenannten Rohrbrennkammer verwendet. Hierbei weist die Gasturbine
100 anstelle der Ringbrennkammer 106 mehrere, ringförmig angeordnete Rohrbrennkammern
auf, deren abströmseitigen Öffnungen in den ringförmigen Heißgaskanal 111 turbineneingansseitig
münden. Dabei sind vorzugsweise an jeder dieser Rohrbrennkammer mehrere, beispielsweise
sechs oder acht, Brenner 107 an dem gegenüberliegenden Ende der abstromseitigen Öffnung
der Rohrbrennkammer zumeist ringförmig um einen Pilotbrenner angeordnet.
[0032] Der Brenner 107 umfasst ein zylinderförmiges Gehäuse 12. In dem Gehäuse 12 ist entlang
der Mittelachse 27 des Brenners 107 eine Lanze mit einem Brennstoffkanal 16 angeordnet.
An der zur Brennkammer 110 hinführenden Seite der Lanze umfasst diese einen spitz
ausgestalteten Aufsatz 13, der konzentrisch zur Mittelachse 27 angeordnet ist. In
dem Aufsatz 13 sind erfindungsgemäße Brennstoffdüsen 1 angeordnet, die mit dem Brennstoffkanal
16 kommunizieren.
[0033] In dem Gehäuse 12 des erfindungsgemäßen Brenners 107 sind um die Lanze herum Drallschaufeln
17 angeordnet. Die Drallschaufeln 17 sind entlang des Umfanges der Lanze in dem Gehäuse
12 angeordnet. Durch die Drallschaufeln 17 wird ein Verdichterluftstrom 15 in den
zur Brennkammer 110 führenden Teil des Brenners 107 geleitet. Die Luft wird durch
die Drallschaufeln 17 in eine Drallbewegung versetzt. In den dabei entstehenden Luftstrom
wird Brennstoff, zum Beispiel Öl, durch die Brennstoffdüsen 1 eingedüst. Das dabei
entstehende Brennstoff-Luft-Gemisch wird dann weiter in die Brennkammer 110 geleitet.
[0034] Die Figur 3 zeigt schematisch einen Schnitt durch den Aufsatz 13 in perspektivischer
Ansicht. Die Mittelachse des Aufsatzes 13 ist durch die Bezugsziffer 18 gekennzeichnet.
Der Aufsatz 13 ist zur Brennkammer 110 hin kegelförmig, spitz zulaufend ausgestaltet.
Er umfasst mehrere, im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier, Brennstoffdüsen 1. Die
Brennstoffdüsen 1 sind am äußeren Umfang des Aufsatzes 13 in entsprechenden Vertiefungen
angeordnet. Die Mittelachsen der Brennstoffdüsen 1 sind durch die Bezugsziffer 19
gekennzeichnet. Die Mittelachsen 19 der Brennstoffdüsen 1 weisen zur Mittelachse 18
des Aufsatzes 13 einen Winkel 20 zwischen 45° und 90° auf. Der Brennstoff tritt entlang
der durch die Bezugsziffer 26 gekennzeichneten Strömungsrichtung durch den Brennstoffkanal
16 in den Aufsatz 13 ein. Der Brennstoff wird dann durch die Brennstoffdüsen 1 in
Richtung 25 in den von den Drallschaufeln 17 kommenden Luftstrom eingedüst.
[0035] Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse 1 umfasst eine Hülse 2 und einen in der Hülse
2 angeordneten Stift 3. Die Figur 4 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Hülse
2 in perspektivischer Ansicht. Die Hülse 2 hat im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Form eines Hohlzylinders. Die innere Oberfläche der Hülse 2 ist durch die Bezugsziffer
6 gekennzeichnet.
[0036] Die Figur 5 zeigt einen Stift 3 in perspektivischer Ansicht. Der Stift 3 hat im vorliegenden
Ausführungsbeispiel die Form eines Zylinders. Die äußere Manteloberfläche des Zylinders
ist mit der Bezugsziffer 5 gekennzeichnet. Die Deckfläche des Stiftes 3 ist mit der
Bezugsziffer 7 gekennzeichnet. Entlang der äußeren Manteloberfläche 5 verläuft ein
Drallkanal 4 in Form einer Vertiefung. Der Drallkanal 4 windet sich auf der äußeren
Manteloberfläche 5 spiralförmig um die Mittelachse 28 des Stiftes 3.
[0037] Die Figur 6 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse
1 in perspektivischer Ansicht. Die erfindungsgemäße Brennstoffdüse 1 umfasst die in
der Figur 4 gezeigte Hülse 2 und den in der Figur 5 gezeigten Stift 3. Der Stift 3
ist so in der Hülse 2 angeordnet, dass die innere Oberfläche 6 der Hülse 2 mit der
äußeren Manteloberfläche 5 des Stiftes 3 schlüssig verbunden ist. Die Verbindung kann
grundsätzlich formschlüssig oder kraftschlüssig sein. Der Stift 3 kann beispielsweise
in die Hülse 2 eingelötet oder eingeschlagen werden.
[0038] Durch die Anordnung des Stiftes 3 in der Hülse 2 ist der Drallkanal 4 durch die innere
Oberfläche 6 der Hülse 2 radial in Bezug auf die Mittelachse 28 des Stiftes abgedeckt
bzw. begrenzt.
[0039] Die Hülse 2 weist in Strömungsrichtung 25 des die Brennstoffdüse 1 verlassenden Brennstoffes
eine Austrittsöffnung 8 auf. Der Stift 3 ist so in der Hülse 2 angeordnet, dass die
Deckfläche 7 des Stiftes 3 gegen die Austrittsöffnung 8 der Hülse 2 zurückversetzt
ist. Dabei wird eine Drallkammer 9 ausgebildet. In der Drallkammer 9 findet eine Vermischung
des Brennstoffes, im vorliegenden Ausführungsbeispiel des Öles, mit Luft statt. Es
ist auch möglich, dass die Deckfläche 7 mit der Austrittsöffnung 8 fluchtet.
[0040] Eine alternative Ausführungsvariante des Stiftes 3 ist in der Figur 7 gezeigt. Die
Figur 7 zeigt schematisch einen Stift 29 in perspektivischer Ansicht. Im Unterschied
zu dem in der Figur 5 gezeigten Stift 3 umfasst der Stift 7 drei spiralförmig um die
Mittelachse 28 des Stiftes 29 entlang der äußeren Manteloberfläche 5 angeordnete Drallkanäle
4. Die Drallkanäle 4 sind in Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet. Dabei
können die jeweils benachbarten Drallkanäle 4 zum Beispiel entlang des Umfanges des
Stiftes 29 zueinander um einen Winkel von 120° versetzt angeordnet sein. Alternativ
zu der in der Figur 7 gezeigten Variante kann der Stift 3, 29 auch eine beliebige
andere Anzahl an Drallkanälen 4 umfassen.
[0041] Im Folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand
der Figuren 8 bis 10 näher erläutert. Elemente, die Elementen des ersten Ausführungsbeispieles
entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern versehen und werden nicht erneut im
Detail beschrieben.
[0042] Die Figur 8 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Hülse 22 in perspektivischer
Ansicht. Die Hülse 22 zeichnet sich im Unterschied zu der in der Figur 4 gezeigten
Hülse 2 dadurch aus, dass entlang ihrer inneren Oberfläche 6 ein Drallkanal 24 angeordnet
ist. Der Drallkanal 24 windet sich spiralförmig in Bezug auf die Mittelachse der Hülse
21 entlang ihrer inneren Oberfläche 6.
[0043] Die Figur 9 zeigt schematisch einen Stift 23 in perspektivischer Ansicht. Der im
vorliegenden Ausführungsbeispiel verwendete Stift 23 hat die Form eines Zylinders
und weist im Unterschied zu dem in der Figur 5 gezeigten Stift 3 keinen Drallkanal
auf. Der Stift 23 umfasst eine äußere Manteloberfläche 5 und eine Deckfläche 7.
[0044] Die Figur 10 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse
21 in perspektivischer Ansicht. Die Brennstoffdüse 21 umfasst die in der Figur 8 gezeigte
Hülse 22 und den in der Figur 9 gezeigten Stift 23. Der Stift 23 ist dabei so in der
Hülse 22 angeordnet, dass die äußere Manteloberfläche 5 des Stiftes 23 mit der inneren
Oberfläche 6 der Hülse 22 in schlüssiger Verbindung steht. Die Verbindung kann grundsätzlich
formschlüssig oder kraftschlüssig sein. Durch die Anordnung des Stiftes 23 in der
Hülse 22 wird der Drallkanal 24 radial zur Mittelachse 19 hin abgedeckt bzw. begrenzt.
[0045] Die verwendete Hülse 22 kann selbstverständlich auch mehrere, zueinander versetzt
angeordnete Drallkanäle 24 umfassen. Dabei können im Falle von drei Drallkanälen 24
die jeweils benachbarten Drallkanäle 4 zum Beispiel entlang des Umfanges des Stiftes
23 zueinander um einen Winkel von 120° versetzt angeordnet sein.
[0046] Der Stift 23 ist weiterhin so in der Hülse 22 angeordnet, dass die Deckfläche 7 des
Stiftes 23 gegen die Austrittsöffnung 8 der Hülse 22 zurückversetzt ist. Es entsteht
so zwischen der Deckfläche 7 des Stiftes 23 und der Austrittsöffnung 8 eine Drallkammer
9, in der Brennstoff mit Luft vermischt wird.
[0047] Im Folgenden wird ein drittes Ausführungsbeispiel anhand der Figur 11 näher erläutert.
Elemente, die Elementen der vorangegangenen Ausführungsbeispiele entsprechen, sind
mit denselben Bezugsziffern versehen und werden nicht erneut im Detail beschrieben.
[0048] Die Figur 11 zeigt eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse 31, bei der es sich um eine
Kombination aus der Hülse 22 des zweiten Ausführungsbeispieles mit dem Stift 3, 29
des ersten Ausführungsbeispieles handelt. Die Brennstoffdüse 31 umfasst eine Hülse
32, die entlang ihrer inneren Oberfläche 6 einen Drallkanal aufweist. Der Drallkanal
24 hat dieselben Eigenschaften wie der im Zusammenhang mit den Figuren 8 und 10 beschriebene
Drallkanal 24.
[0049] In der Hülse 32 ist ein Stift 33 angeordnet. Der Stift 33 hat dieselben Eigenschaften
wie der im Zusammenhang mit der Figur 5 beschriebene Stift 3 oder wie der im Zusammenhang
mit der Figur 7 beschriebene Stift 29. Der Stift 33 umfasst einen Drallkanal 4. Der
Stift 33 ist so in der Hülse 32 angeordnet, dass der Drallkanal 4 durch die innere
Oberfläche 6 der Hülse 32 abgedeckt wird und dass der Drallkanal 24 durch die äußere
Manteloberfläche 5 des Stiftes 33 abgedeckt wird. Dadurch entstehen zwei Drallkanäle
in der Brennstoffdüse 31. Im Inneren der Hülse 32 befindet sich zwischen der Deckfläche
7 des Stiftes 33 und der Austrittsöffnung 8 der Hülse 32 eine Drallkammer 9.
[0050] Ein viertes Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der Figur 12 näher erläutert.
Elemente, die Elementen der vorangegangenen Ausführungsbeispiele entsprechen, sind
mit denselben Bezugsziffern versehen und werden nicht erneut im Detail beschrieben.
Die Figur 12 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brennstoffdüse
41. Die Brennstoffdüse 41 umfasst eine Hülse 42 und einen Stift 43. Der Stift 43 ist
im Inneren der Hülse 42 angeordnet. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
weisen die äußere Manteloberfläche 45 des Stiftes 43 und die innere Oberfläche 46
der Hülse 42 die Form der Mantelfläche eines Kegelstumpfes auf. Das bedeutet, dass
sich der Radius des Stiftes 43 in Bezug auf die Mittelachse 28 in Richtung der Strömungsrichtung
des Brennstoffes konisch vergrößert. Ebenso vergrößert sich der Innendurchmesser der
Hülse 42 konisch in Richtung der Strömungsrichtung 25 des Brennstoffes.
[0051] Der Stift 43 weist mindestens einen spiralförmig entlang seiner äußeren Manteloberfläche
45 verlaufenden Drallkanal 4 auf. Die Deckfläche 7 des Stiftes 43 ist im Inneren der
Hülse 42 gegenüber der Austrittsöffnung 8 zurückversetzt angeordnet. Dadurch wird
in der Hülse 42 eine Drallkammer 9 ausgebildet, in der der Brennstoff mit Luft vermischt
wird. Alternativ zu der in der Figur 12 gezeigten Ausführungsvariante kann auch lediglich
die Hülse 42 oder sowohl die Hülse 42 als auch der Stift 43 mindestens einen Drallkanal
umfassen.
[0052] Grundsätzlich lässt sich im Rahmen aller Ausführungsbeispiele und Ausführungsvarianten
der vorliegenden Erfindung durch eine Veränderung beispielsweise des Durchmessers,
der Exzentrizität, der Kegelform oder durch eine mehrstufige Ausdüsung durch mehrere
Drallkanäle der Austritt des Brennstoffes steuern. Bei dem Brennstoff kann es sich
insbesondere um Öl handeln. In allen Ausführungsbeispielen kann der Stift in die Hülse
zum Beispiel eingelötet oder eingeschlagen werden. Die jeweiligen Drallkanäle können
mittels verschiedener Fertigungsverfahren hergestellt werden. Sie können zum Beispiel
durch Fräsen, Drehen, Stoßen, Erodieren, Sintern oder Strang-Pressprofil in die jeweilige
Oberfläche des Stiftes und/oder der Düse eingebracht werden. Weiterhin kann die jeweilige
Oberfläche des Stiftes und/oder der Düse durch Gießen erzeugt werden.
[0053] Prinzipiell ist es für alle gezeigten Ausgestaltungen möglich, dass die Deckfläche
7 mit der Austrittsöffnung 8 in einer Ebene liegt. Zur Bildung einer Drallkammer ist
dann lediglich erforderlich, dass die Brennstoffdüse 1, 21, 31, 41 gegenüber der Mantelfläche
des Aufsatzes 13 zurückversetzt ist.
[0054] Zudem ist es für die in FIG 6, 10 und 11 gezeigten Ausgestaltungen der Brennstoffdüse
1, 21, 31 auch möglich, dass die Fläche der Austrittsöffnung 8 kleiner ist als die
Deckfläche 7 des Stifts 3, 23, 33. In diesem Fall wird der Stift 3, 23, 33 von der
stromaufwärtigen Seite der Hülse 2, 22, 32 eingesetzt.
1. Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41),
worin mindestens ein Drallkanal (4, 24) in eine äußere Manteloberfläche (5, 45) eines
Stiftes (3, 23, 29, 33, 43) und/oder in eine innere Oberfläche (6, 46) einer Hülse
(2, 22, 32, 42) eingebracht wird und der Stift (3, 23, 29, 33, 43) in der Hülse (2,
22, 32, 42) so befestigt wird, dass die äußere Manteloberfläche (5, 45) des Stiftes
(3, 23, 29, 33, 43) mit der innere Oberfläche (6, 46) der Hülse (2, 22, 32, 42) verbunden
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
worin der Drallkanal (4, 24) in die äußere Manteloberfläche (5, 45) des Stiftes (3,
23, 29, 33, 43) und/oder in die innere Oberfläche (6, 46) der Hülse (2, 22, 32, 42)
gefräst, gedreht, gestoßen, erodiert, gesintert oder Profil-stranggepresst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
worin der Stift (3, 23, 29, 33, 43) und/oder die Hülse (2, 22, 32, 42) gegossen werden/wird,
wobei der Drallkanal (4, 24) durch die Gießform definiert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
worin der Stift (3, 23, 29, 33, 43) in die Hülse (2, 22, 32, 42) eingelötet oder eingeschlagen
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
worin der Drallkanal (4, 24) spiralförmig in die äußere Manteloberfläche (5, 45) des
Stiftes (3, 23, 29, 33, 43) und/oder in die innere Oberfläche (6; 46) der Hülse (2,
22, 32, 42) eingebracht wird.
6. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41),
die einen Stift (3, 23, 29, 33, 43) mit einer äußere Manteloberfläche (5, 45) und
eine Hülse (2, 22, 32, 42) mit einer inneren Oberfläche (6, 46) umfasst,
wobei der Stift (3, 23, 29, 33, 43) in der Hülse (2, 22, 32, 42) angeordnet ist,
wobei die äußere Manteloberfläche (5, 45) des Stiftes (3, 23, 29, 33, 43) und/oder
die innere Oberfläche (6, 46) der Hülse (2, 22, 32, 42) mindestens einen Drallkanal
(4, 24) umfasst.
7. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach Anspruch 6,
wobei der Drallkanal (4, 24) spiralförmig ausgestaltet ist.
8. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach Anspruch 6 oder 7,
wobei die äußere Manteloberfläche (5, 45) des Stiftes (3, 23, 29, 33, 43) und/oder
die innere Oberfläche (6, 46) der Hülse (2, 22, 32, 42) zylinderförmig, kegelförmig
oder exzentrisch ausgestaltet ist.
9. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei sie wenigstens zwei Drallkanäle (4, 24) umfasst.
10. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei der Stift (3, 23, 29, 33, 43) eine Deckfläche (7) und die Hülse (2, 22, 32,
42) eine Austrittsöffnung (8) umfassen und der Stift (3, 23, 29, 33, 43) so in der
Hülse (2, 22, 32, 42) angeordnet ist, dass die Deckfläche (7) gegenüber der Austrittsöffnung
(8) zum Inneren der Hülse (2, 22, 32, 42) hin zurückversetzt ist.
11. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach Anspruch 10,
wobei die Fläche der Austrittsöffnung (8) kleiner ist als die Deckfläche (7) des Stifts
(3, 23, 29, 33).
12. Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
wobei die Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) als Öldüse ausgestaltet ist.
13. Brenner (107),
der zumindest eine Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) nach einem der Ansprüche 6 bis 11
umfasst.
14. Brenner (107) nach Anspruch 13,
der ein zylinderförmiges Gehäuse (12) mit einer darin zentral angeordneten, einen
Brennstoffkanal (16) aufweisende Lanze umfasst, welche über strahlenartig angeordnete
Drallschaufeln (17) am Gehäuse abgestützt ist und an der zu einer Brennkammer hinführenden
Seite ein Aufsatz (13) angeordnet ist, wobei die oder mehrere Brennstoffdüsen (1,
21, 31, 41) in dem Aufsatz (13) vorzugsweise stromab der Drallschaufeln (17) angeordnet
und strömungstechnisch mit dem Brennstoffkanal (16) verbunden sind.
15. Brenner (107) nach Anspruch 14,
wobei der Aufsatz eine Mittelachse (18) umfasst, die Brennstoffdüse eine Mittelachse
(19) umfasst und die Brennstoffdüse (1, 21, 31, 41) in dem Aufsatz (13) so angeordnet
ist, dass die Mittelachse der Brennstoffdüse (19) einen Winkel (20) zwischen 45° und
90° zu der Mittelachse des Aufsatzes (18) aufweist.
16. Brenner (107) nach einem der Ansprüche 14 bis 15,
mit einer Brennstoffdüse nach einem der Ansprüche 6 bis 12, wobei die Hülse (2, 22,
32, 42) eine Austrittsöffnung (8) umfasst,
wobei die Austrittsöffnung (8) gegenüber der Mantelfläche des Aufsatzes (13) zurückversetzt
ist.
17. Brenneranordnung
mit mehreren, auf ringförmig um einen zentralen Pilotbrenner angeordneten Brennern
(107) nach einem der Ansprüche 13 bis 16
18. Gasturbine (100),
die zumindest einen Brenner (107) nach einem der Ansprüche 13 bis 16 oder die für
jede Rohrbrennkammer eine Brenneranordnung nach Anspruch 17 umfasst.