[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehkontaktsystem für ein Schaltgerät, insbesondere für
ein Leistungsschaltgerät. Das Drehkontaktsystem weist zumindest einen um eine Drehachse
in einem Schaltwellensegment gelagerten Kontaktarm mit jeweils einem beweglichen Schaltkontakt
auf. Der jeweilige bewegliche Schaltkontakt wirkt mit einem Festkontakt zum Unterbrechen
einer Strombahn zusammen. Das Drehkontaktsystem weist zumindest ein Federelement zur
Aufbringung einer Kontaktkraft zwischen den Schaltkontakten auf.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schaltgerät, insbesondere ein Leistungsschaltgerät,
welches ein derartiges einfach unterbrechendes Drehkontaktsystem oder ein derartiges
doppelt unterbrechendes Drehkontaktsystem aufweist.
[0003] Drehkontaktsysteme bzw. Schaltgeräte der obengenannten Art sind allgemein bekannt.
Die Drehkontaktsysteme können einen, zwei oder mehrere Kontaktarme bzw. eine oder
mehrere Kontaktbrücken mit jeweils zwei Kontaktarmen aufweisen. Doppelt unterbrechende
Drehkontaktsysteme bzw. Schaltgeräte sind z.B. aus der deutschen Patentschrift
DE 100 13 160 B4 oder aus dem
US-Patent US 5,030,804 A bekannt.
[0004] Betrachtet werden insbesondere Leistungsschaltgeräte im Niederspannungsbereich. Mit
"Niederspannung" sind typischerweise Spannungen von bis ca. 1000 Volt gemeint. Unter
entsprechender konstruktiver Auslegung der Schalttrennstrecken können derartige Schaltgeräte
auch für Schaltspannungen über 1000 V ausgelegt sein, wie z.B. bis 6,3 kV. Weiterhin
sind derartige Schaltgeräte insbesondere zur Unterbrechung von Strombahnen in einem
Überstromfall oder in einem Kurzschlussfall ausgebildet. Sie können einpolig oder
mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt sein.
[0005] Die betrachteten Leistungsschaltgeräte können z.B. sogenannte MCCB-Schaltgeräte (für
Molded Case Circuit Breaker) sein. Bei einem derartigen Schaltgerät wird der zu unterbrechende
Strom unterbrochen, bevor dieser seinen Maximalwert erreicht, indem die Schaltkontakte
des MCCB durch elektromagnetische Abstoßung benachbarter Leiter auseinandergezogen
werden und so der Strom unterbrochen wird. Der maximale Strom kann im einbis dreistelligen
kA-Bereich liegen.
[0006] Alternativ oder zusätzlich können die Schaltkontakte z.B. mittels eines vorzugsweise
elektromagnetisch betätigbaren Aktors betätigt werden. Der Aktor kann z.B. durch eine
Überstromerfassungseinheit angesteuert werden.
[0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung,
ein kompakteres Drehkontaktsystem anzugeben.
[0008] Es ist eine weitere Aufgabe, ein geeignetes Schaltgerät mit einem derartigen einfach
unterbrechenden Drehkontaktsystem sowie ein geeignetes Schaltgerät mit einem derartigen
doppelt unterbrechenden Drehkontaktsystem anzugeben.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Drehkontaktsystem für ein Schaltgerät mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 12 angegeben. Im Anspruch 13 ist ein Schaltgerät mit einem
einfach unterbrechenden derartigen Drehkontaktsystem genannt. Im Anspruch 14 ist ein
Schaltgerät mit einem doppelt unterbrechenden derartigen Drehkontaktsystem angegeben.
In den abhängigen Ansprüchen 15 und 16 sind vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Schaltgeräte genannt.
[0010] Erfindungsgemäß weist der zumindest eine Kontaktarm einen in Bezug auf die Drehachse
in etwa in tangentialer Richtung wegweisenden Armfortsatz auf. Mit "tangential" sind
Richtungen um die Drehachse des Drehkontaktsystems herum bezeichnet. Es ist zumindest
ein Schwenkhebel im Schaltwellensegment um einen Schwenkpunkt gelagert, wobei der
Schwenkpunkt einen radialen Abstand zur Drehachse des Drehkontaktsystems aufweist.
Mit "radial" sind Richtungen zur Drehachse des Drehkontaktsystems hin bzw. weg von
ihr bezeichnet. Das Schaltwellensegment ist typischerweise aus einem Isolierstoff,
insbesondere aus einem Kunststoff, gefertigt. Der jeweilige Schwenkhebel weist zumindest
einen ersten und zweiten Schenkel auf, wobei der jeweilige erste Schenkel mittels
des zumindest einen Federelementes mit einer Federkraft radial zur Drehachse hin vorgespannt
ist. Der jeweilige zweite Schenkel ist mit dem Armfortsatz des Kontaktarms verbunden,
um eine mittels des Schwenkhebels umgelenkte Federkraft in den jeweiligen Kontaktarm
zur Aufbringung der Kontaktkraft einzuleiten.
[0011] Der große Vorteil der Erfindung ist, dass durch die Federkraftumlenkung mittels des
Schwenkhebels ein besonders einfacher und kompakter radialer Einbau des zumindest
einen Federelementes im Schaltwellensegment möglich ist. Im einfachsten Fall ist das
Federelement eine Zylinderfeder mit jeweils zwei halbkreisförmigen Bügeln an ihrem
jeweiligen Ende. Die beiden Enden werden dann am Schwenkhebel und an einer Lagerwelle
des Schaltwellensegmentes eingehängt, durch welche auch die Drehachse des Drehkontaktsystems
bzw. des Schaltwellensegmentes verläuft.
[0012] Nach einer Ausführungsform weist der jeweilige erste Schenkel eine erste Hebellänge
auf. Der jeweilige zweite Schenkel weist eine im Vergleich dazu kleinere, zweite Hebellänge
auf. Es ist die dem Verhältnis der Schenkellängen entsprechende untersetzte umgelenkte
Federkraft in den jeweiligen Kontaktarm einleitbar. Durch die Kraftuntersetzung ist
die Verwendung von Federelementen, insbesondere von Zylinderfedern, mit einer vergleichsweise
kleinen Federkonstante möglich. Derartige Federelemente lassen sich im Rahmen der
Fertigung eines solchen Drehkontaktsystems einfacher im Schaltwellensegment montieren.
[0013] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist der zumindest eine Schwenkhebel eine
Kontaktplatte sowie zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende, seitlich
an der Kontaktplatte angeordnete und den jeweiligen Kontaktarm axial umgreifende erste
Schenkel auf. Das jeweilige freie Ende der ersten Schenkel weist eine Federaufnahme
für jeweils ein Federelement auf. Die Kontaktplatte liegt im Wesentlichen tangential
am jeweiligen Kontaktarm zur Einleitung der Umlenkkraft an. Durch die Verwendung einer
Kontaktplatte ist eine denkbar einfache mechanische Verbindung zwischen Schwenkhebel
und Kontaktarm möglich.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist das Schaltwellensegment
zwei axial hintereinander angeordnete Segmentteile auf, zwischen denen der zumindest
eine Kontaktarm mit dem jeweiligen Schwenkhebel angeordnet ist. Mit "axial" sind Richtungen
parallel zur Drehachse des Drehkontaktsystems bezeichnet. Der jeweilige Schwenkhebel
ist in jeweils einem Schwenklager der Segmentteile gelagert. Bei dieser Ausführungsform
können wahlweise ein oder zwei Federelemente je Kontaktarm zur Aufbringung der Kontaktkraft
im Schaltwellensegment angebracht werden. Dadurch ist auf einfache Weise eine Anpassung
der Federkraft an die geforderte Kontaktkraft möglich. Für den Fall, dass das Drehkontaktsystem
eine Drehkontaktbrücke mit zwei Kontaktarmen aufweist, können wahlweise ein, zwei,
drei oder vier Federelemente im Schaltwellensegment angebracht werden.
[0015] Unabhängig von der gemachten Erfindung kann insbesondere der jeweilige Schwenkhebel
mit einem radial außenliegenden Endstück an dem Armfortsatz des jeweiligen Kontaktarms
im eingeschalteten Zustand des Schaltgerätes anliegen. Der jeweilige Armfortsatz weist
eine im Wesentlichen tangential verlaufende und eine der Drehachse zugewandte Führungskontur
auf. Diese Führungskontur ist derart auf eine Außenkontur des Endstücks abgestimmt,
dass das jeweilige Endstück beim Öffnen der Schaltkontakte in die Führungskontur einfährt
und entlang dieser bei gleichzeitiger Herabsetzung der Kontaktkraft entlang gleitet.
[0016] Der besondere Vorteil dabei ist, dass die dem Ausschaltvorgang eigentlich entgegenwirkende
Kontaktkraft nach Erreichen eines vorgegebenen Drehwinkels des Kontaktarms bzw. der
Kontaktarme quasi abgeschaltet wird. Dadurch ist ein besonders schnelles selbsttätiges
Abschalten des Schaltgerätes möglich, insbesondere in einem Überstrom- oder Kurzschlussfall.
Das Entlanggleiten des Endstücks an der Führungskontur erfolgt dabei besonders reibungsarm.
[0017] Nach einer Ausführungsform weist das Endstück eine derart gebogene Außenkontur auf,
dass der Schwenkhebel entlang der Führungskontur des Armfortsatzes beim Wiedereinschalten
des Schaltgerätes über das Schaltwellensegment zurückgleitet und zur Aufbringung der
Kontaktkraft wieder aus der Führungskontur herausfährt. Die abgerundete Form des Endstücks
erlaubt einen äußerst kompakten Ent- und Verriegelungsmechanismus des Drehkontaktsystems,
insbesondere in einem Überstrom- oder Kurzschlussfall sowie beim Wiedereinschalten
des Schaltgerätes.
[0018] Nach einer Ausführungsform weist das Schaltwellensegment eine im Wesentlichen kreisförmige
axiale Querschnittsfläche auf. Mit anderen Worten ist das Schaltwellensegment zylindrisch
oder trommelförmig ausgebildet. Ein solches Schaltwellensegment ist besonders einfach
herstellbar.
[0019] Unabhängig von der beanspruchten Erfindung kann das Schaltwellensegment eine im Wesentlichen
in radialer Längsrichtung des zumindest einen Kontaktarms verlaufende Längserstreckung
aufweisen. Weiterhin kann das Schaltwellensegment eine im Wesentlichen in radialer
Querrichtung des zumindest einen Kontaktarms verlaufende, im Vergleich zur Längserstreckung
kleinere Quererstreckung aufweisen. Das Querschnittsprofil eines solchen Schaltwellensegmentes
basiert im Wesentlichen auf einer Kreisfläche, welche um zwei sich in Querstreckung
gegenüberliegende Kreissegmente verkleinert ist (siehe dazu FIG 9 und FIG 10). Vorzugsweise
liegt das Verhältnis von der Längserstreckung zu der Quererstreckung in einem Bereich
von 1,3 bis 2. Der besondere Vorteil ist, dass der Festkontakt bzw. die beiden Festkontakte
im Vergleich zur vorherigen Ausführungsform näher am Schaltwellensegment angeordnet
sein können. Ein derartiges Drehkontaktsystem ist folglich deutlich kompakter.
[0020] Vorzugsweise ist der jeweilige, dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt gegenüberliegende
Festkontakt ein zurückgebogenes Strombahnende. Dadurch ist eine selbsttätige Trennung
der Schaltkontakte des Drehkontaktsystems durch die Wirkung elektromagnetischer Abstoßungskräfte
im Falle eines Überstroms oder eines Kurzschlussstroms möglich. Das jeweilige zurückgebogene
Strombahnende ist in einem möglichst geringen radialen Abstand zum Schaltwellensegment
angeordnet. Im Falle des längs- und quererstreckten Schaltwellensegmentes ist das
jeweilige zurückgebogene Strombahnende möglichst nahe in der jeweiligen segmentförmigen
Aussparung des Schaltwellensegmentes angeordnet.
[0021] Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Drehkontaktsystem ein einfach unterbrechendes
Drehkontaktsystem, welches einen Kontaktarm mit einem beweglichen Schaltkontakt und
einen mit dem beweglichen Schaltkontakt zusammenwirkenden Festkontakt aufweist. Zudem
weist der Kontaktarm einen Kontaktarmanschluss zum Anschließen eines Stromseils auf.
Der Kontaktarm ist typischerweise um die Drehachse des Drehkontaktsystems schwenkbar.
[0022] Alternativ dazu kann das Drehkontaktsystem ein doppelt unterbrechendes Drehkontaktsystem
sein, welches eine Drehkontaktbrücke mit zwei Kontaktarmen sowie zwei Festkontakte
aufweist. Es wirkt jeweils ein beweglicher Schaltkontakt des Kontaktarms mit einem
entsprechenden Festkontakt zusammen. Typischerweise ist das Drehkontaktsystem punktsymmetrisch
zu dessen Drehachse aufgebaut, das heißt, dass die beiden Kontaktarme sowie die beiden
Festkontakte punktsymmetrisch zur Drehachse des Drehkontaktsystems angeordnet sind.
[0023] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Schaltgerät gelöst, welches einen
eingangs- und ausgangsseitigen elektrischen Anschluss, ein erfindungsgemäßes einfach
unterbrechendes Drehkontaktsystem und einen mit dem Drehkontaktsystem verbundenen
Betätigungsschalter zum Ein- und Ausschalten des Schaltgerätes aufweist.
[0024] Alternativ wird die Aufgabe durch ein Schaltgerät mit einem eingangs- und ausgangsseitigen
elektrischen Anschluss, mit einem erfindungsgemäßen doppelt unterbrechenden Drehkontaktsystem
und mit einem mit dem Drehkontaktsystem verbundenen Betätigungsschalter zum Ein- und
Ausschalten des Schaltgerätes gelöst.
[0025] Die erfindungsgemäßen Schaltgeräte sind typischerweise Leistungsschaltgeräte und
insbesondere die eingangs beschriebenen MCCB-Schaltgeräte. Derartige Schaltgeräte
können einpolig, mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt sein. Vorzugsweise
sind die jeweiligen Drehkontaktsysteme des Schaltgerätes gemeinsam miteinander verbunden,
um bei einer einpoligen Auslösung des Schaltgerätes eine allpolige Auslösung des Schaltgerätes
zu bewirken. Weiterhin können die Schaltgeräte je Pol zwei oder mehrere Paare von
parallelgeschalteten Kontaktbrücken mit jeweils zwei Kontaktarmen bzw. zwei oder mehrere
Paare von parallelgeschalteten Kontaktarmen aufweisen.
[0026] Die Erfindung sowie vorteilhaft Ausführungen der Erfindung werden im Weiteren anhand
der nachfolgenden Figuren beschrieben. Es zeigen
- FIG 1
- die prinzipielle Funktionsweise eines erfindungsgemäßen Drehkontaktsystems,
- FIG 2
- den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes mit einem beispielhaft
doppelt unterbrechenden Drehkontaktsystem in einer konstruktiven Ausgestaltung,
- FIG 3
- eine vergrößerte Darstellung des Drehkontaktsystems gemäß FIG 2 mit geschlossenen
Schaltkontakten,
- FIG 4
- eine vergrößerte Darstellung des Drehkontaktsystems gemäß FIG 2 mit abgehobenen beweglichen
Schaltkontakten,
- FIG 5
- einen Ausschnitt eines Schaltwellensegmentes des Schaltgerätes gemäß FIG 3 im Detail,
- FIG 6
- das Schaltwellensegment gemäß FIG 5 mit vollständig geöffneten Schaltkontakten,
- FIG 7
- eine Seitenansicht eines Schwenkhebels gemäß der Erfindung,
- FIG 8
- den Schwenkhebel gemäß FIG 7 in einer Draufsicht,
- FIG 9
- ein erfindungsgemäßes Drehkontaktsystem gemäß einer Ausführungsform mit geschlossenen
Schaltkontakten und
- FIG 10
- das Drehkontaktsystem gemäß FIG 9 mit abgehobenen beweglichen Schaltkontakten.
[0027] FIG 1 zeigt die prinzipielle Funktionsweise eines erfindungsgemäßen Drehkontaktsystems
1. Es ist beispielhaft nur ein Kontaktarm 31, 32 dargestellt. Der Kontaktarm 31, 32
kann Teil einer Kontaktbrücke 3 mit zwei Kontaktarmen 31, 32 sein. Das erfindungsgemäße
Drehkontaktsystem 1 kann auch nur einen einzigen Kontaktarm 31, 32 aufweisen. Weiterhin
weist der Kontaktarm 31, 32 einen beweglichen Schaltkontakt 21 mit einem Schaltstück
11 an seinem jeweiligen radialen Ende auf. Der bewegliche Schaltkontakt 21 wirkt mit
einem nicht weiter dargestellten, tangential gegenüberliegenden Festkontakt 22 zum
möglichen Unterbrechen einer Strombahn zusammen. Mit FK ist die bei geschlossenen
Schaltkontakten 21, 22 wirkende Kontaktkraft bezeichnet, welche typischerweise mittels
Federkraft FZ aufgebracht wird.
[0028] Mit dem Bezugszeichen S ist eine Drehachse des erfindungsgemäßen Drehkontaktsystems
1 bezeichnet, um welche der bzw. die Kontaktarme 31, 32 schwenkbar bzw. drehbar angeordnet
sind. Insbesondere sind der bzw. die Kontaktarme 31, 32 zum Ein- und Ausschalten des
Schaltgerätes in einer Lagerwelle 50 eines Schaltwellensegmentes 5 gelagert.
[0029] Erfindungsgemäß weist der gezeigte Kontaktarm 31, 32 einen in Bezug auf die Drehachse
S in etwa in tangentialer Richtung wegweisenden Armfortsatz 33 auf. Es ist weiterhin
im Schaltwellensegment 5 ein Schwenkhebel 6 mit einem radialen Abstand R zur Drehachse
S um einen Schwenkpunkt 60 gelagert. Mit dem Bezugszeichen A ist eine entsprechende
Schwenkachse bezeichnet. Der Schwenkhebel 6 weist einen ersten Schenkel 61 und einen
zweiten Schenkel 62 auf. Ersterer ist mittels beispielhaft nur eines einzigen Federelementes
7 in Form einer Zylinderfeder mit einer Federkraft FZ radial zur Drehachse S hin vorgespannt.
Die Zylinderfeder 7 ist vorzugsweise mit ihren beiden Längsenden in der Lagerwelle
60 und in einer Federaufnahme 66 des Schwenkhebels 6 eingehängt. Der zweite Schenkel
62 ist mit dem Armfortsatz 33 des Kontaktarms 31, 32 verbunden. Insbesondere liegt
der Schwenkhebel 6 nur in einem Berührungspunkt 30 oder in einer Berührungslinie an
dem Kontaktarm 31, 32 an. Es wird weiter erfindungsgemäß eine mittels des Schwenkhebels
6 umgelenkte Federkraft FU zur Aufbringung der Kontaktkraft FK in den Kontaktarm 31,
32 eingeleitet.
[0030] Im Beispiel der FIG 1 weist der erste Schenkel 61 eine erste Hebellänge h1 und der
zweite Schenkel 62 eine im Vergleich dazu kleinere, zweite Hebellänge h2 auf. Dadurch
ist eine dem Verhältnis h1:h2 der Schenkellängen h1, h2 entsprechende untersetzte
umgelenkte Federkraft FU in den Kontaktarm 31, 32 einleitbar. Insbesondere wird diese
Umlenkkraft FU entsprechend einem weiteren Hebelverhältnis h4:h3 als die Kontaktkraft
FK in den Kontaktarm 31, 32 eingeleitet. Der erste Kontaktarmhebel h3 entspricht dem
radialen Abstand von Drehachse S zu dem effektiv im Kontaktarm 31, 32 wirkenden Berührungspunkt
30. Der zweite Kontaktarmhebel h4 entspricht dem radialen Abstand von Drehachse S
zum Kontaktstück 11.
[0031] FIG 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes 10 mit
einem beispielhaft doppelt unterbrechenden Drehkontaktsystem 1 in einer konstruktiven
Ausgestaltung. Das Schaltgerät 10 weist ein aus einem Isolierstoff hergestelltes Gehäuse
12 auf, in welchem das erfindungsgemäße Drehkontaktsystem 1 untergebracht ist. Ein
Betätigungselement 13 in Form eines Kippschalters dient zum manuellen Ein- und Ausschalten
des Schaltgerätes 10. Das Betätigungselement 13 wirkt über eine nicht weiter gezeigte
Drehmechanik auf das Schaltwellensegment 5 ein.
[0032] Im Beispiel der FIG 2 sind zwei punktsymmetrisch zur Drehachse S angeordnete Festkontakte
22 zu sehen, welche dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt 21 gegenüberliegen. Die
beiden Festkontakte 22 sind jeweils ein zurückgebogenes Ende 43 einer Strombahn 4.
Dadurch ist im Falle eines Überstroms oder eines Kurzschlussstroms i durch die Wirkung
elektromagnetischer Abstoßungskräfte eine selbsttätige Trennung der Schaltkontakte
21, 22 des Drehkontaktsystems 1 möglich. Die beiden zurückgebogenen Strombahnenden
43 sind in einem möglichst geringen radialen Abstand zum Schaltwellensegment 5 angeordnet.
Mit den Bezugszeichen 41, 42 sind die beiden elektrischen Anschlüsse des erfindungsgemäßen
Schaltgerätes 10 bezeichnet.
[0033] Das Schaltgerät 10 kann alternativ, figürlich allerdings nicht dargestellt, auch
ein einfach unterbrechendes Drehkontaktsystem 1 aufweisen. Ein solches weist nur einen
(einzigen) Kontaktarm 31, 32 mit einem beweglichen Schaltkontakt 21 und einen mit
dem beweglichen Schaltkontakt 21 zusammenwirkenden Festkontakt 22 auf. Der Kontaktarm
31, 32 weist in diesem Falle einen Kontaktarmanschluss zum Anschließen eines Stromseils
auf. Letzteres kann dann an einem der elektrischen Anschlüsse 41, 41 angeschlossen
werden.
[0034] FIG 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Drehkontaktsystems 1 gemäß FIG 2 mit
geschlossenen Schaltkontakten 21, 22. Die beiden konstruktiv ausgestalteten Schwenkhebel
6 sind in einem Schwenklager 60 des Schaltwellensegmentes 5 aufgenommen. Mit D1 ist
der maximale Außendurchmesser des Schaltwellensegmentes 5 bezeichnet, welches beispielhaft
einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Mit KW ist die zugehörige radiale Außenkontur
bezeichnet.
[0035] FIG 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Drehkontaktsystems 1 gemäß FIG 2 mit
abgehobenen beweglichen Schaltkontakten 21, 22. Dies ist z.B. bei einem auftretenden
Überstrom oder bei einem Kurzschlussstrom i der Fall. Die Verdrehung der Kontaktbrücke
3 wird durch entsprechende elektromagnetische Abstoßungskräfte bzw. Drehmomente hervorgerufen.
Mit dem Öffnen der Schaltkontakte 21, 22 wird eine Strombegrenzung unter Ausbildung
zweier Lichtbögen zwischen den Schaltkontakten 21, 22 bewirkt. Liegt der Überstrom
bzw. der Kurzschlussstrom i nur kurzzeitig an, so dreht sich die Kontaktbrücke 3 durch
die rückstellende Kontaktkraft FK wieder in die Schaltposition gemäß FIG 3 zurück.
Dabei werden die beiden, als Zugfedern ausgebildeten Zylinderfedern 7, während der
Auslenkung im Sinne eines Kniehebels weiter gespannt.
[0036] FIG 5 zeigt einen Ausschnitt eines Schaltwellensegmentes 5 des Schaltgerätes 10 gemäß
FIG 3 im Detail. Es sind bei dem gezeigten Schwenkhebel 6 wiederum die beiden Hebel
h1, h2 zum Vergleich mit dem grundlegenden Prinzip gemäß FIG 1 eingetragen. Darüber
hinaus ist der Schwenkpunkt 60 im Schaltwellensegment 5 weiter radial nach innen verlegt,
so dass dieses nun eine konstruktiv kompaktere Ausführungsform aufweisen kann. Allerdings
greift in diesem Falle die Federkraft FZ nicht senkrecht an dem ersten Schenkel 61
an, das heißt in einem Winkel α von 90°, sondern in einem Winkel von ca. 35°. Mit
anderen Worten wirkt nur eine vektoriell anteilige, reduzierte Federkraft FZ' am ersten
Schenkel 61 gemäß der trigonometrischen Beziehung FZ' = FZ ·cos α. Mit dem Bezugszeichen
L ist die Länge des Federelementes 7 bezeichnet.
[0037] Weiterhin weist der Schwenkhebel 6 eine Kontaktplatte 63 sowie zwei, im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufende, seitlich an der Kontaktplatte 63 angeordnete und
den Kontaktarm 31, 32 axial (berührungslos) umgreifende, erste Schenkel 61 auf. Das
freie Ende des ersten Schenkels 61 weist eine Federaufnahme 66 für jeweils ein Federelement
7 auf. Zudem liegt die Kontaktplatte 63 im Wesentlichen tangential am Kontaktarm 31,
32 zur Einleitung der umgelenkten Kraft FU an. In der gezeigten Darstellung sind nur
der erste und zweite Schenkel 61, 62 sowie ein Federelement 7 zu sehen. Die axial
"dahinterliegenden" weiteren Schenkel 61, 62 sowie ein mögliches axial dahinter liegendes
weiteres Federelement 7 sind verdeckt und daher nicht sichtbar. Der U-förmige Aufbau
des Schwenkhebels 6 ist im Beispiel der FIG 8 zu sehen.
[0038] Wie die FIG 5 weiter zeigt, liegt der Schwenkhebel 6 bei eingeschaltetem Schaltgerät
10 mit einem radial außenliegenden Endstück 64 an dem Armfortsatz 33 des Kontaktarms
31, 32 an. Dabei werden mit Verdrehen der Kontaktbrücke 3 von der Einin die Ausschaltstellung
bis zu vier Federelemente 7, von denen in der vorliegenden Darstellung nur eine erkennbar
ist, wegen des radialen Versatzes des Schwenkpunktes 60 zur Drehachse S im Sinne eines
Kniehebels weiter gespannt.
[0039] Weiterhin weist der Armfortsatz 33 eine im Wesentlichen tangential verlaufende und
eine der Drehachse S zugewandte Führungskontur IK auf, die auf eine Außenkontur AK
des Endstücks 64 abgestimmt ist.
[0040] Wie die nachfolgende FIG 6 zeigt, ist diese Führungskontur IK in geometrischer Hinsicht
derart auf die Außenkontur AK des Endstücks 64 abgestimmt, dass das Endstück 64 beim
Öffnen der Schaltkontakte 21, 22 in die Führungskontur IK einfährt und an dieser bei
gleichzeitiger Herabsetzung der Kontaktkraft FK entlang gleitet. Dies ist insbesondere
bei einem Überstrom oder bei einem Kurzschluss i der Fall.
[0041] Weiterhin ermöglicht es die beispielhaft gebogene Außenkontur AK des Endstücks 64,
dass der Schwenkhebel 6 beim Wiedereinschalten des Schaltgerätes 10 über das Schaltwellensegment
5 entlang der Führungskontur IK des Armfortsatzes 33 zurückgleitet und zur Aufbringung
der Kontaktkraft FK wieder aus der Führungskontur IK herausfährt. Das Endstück 64
schnappt sozusagen wieder um das Ende des Armfortsatzes 33 herum.
[0042] FIG 7 zeigt eine Seitenansicht eines Schwenkhebels 6 gemäß der Erfindung. Bei dieser
Darstellung sind jeweils ein erster und zweiter Schenkel 61, 62 verdeckt, so dass
die U-förmige Ausgestaltung des Schwenkhebels 6 nicht direkt ersichtlich ist. Mit
dem Bezugszeichen 65 ist eine kreisförmige Aussparung, insbesondere eine kreisförmige
Ausstanzung, zu sehen.
[0043] Sie ist zur Lagerung des Schwenkhebels 6 in einem Lagerstift oder Bolzen des Schaltwellensegmentes
5 vorgesehen.
[0044] Das Schaltwellensegment 5 weist vorzugsweise zwei axial hintereinander angeordnete
Segmentteile auf, zwischen denen der Kontaktarm 31, 32 mit dem Schwenkhebel 6 angeordnet
ist. Letzterer ist dann in jeweils einem Schwenklager 60 der Segmentteile gelagert.
[0045] FIG 8 zeigt den Schwenkhebel 6 gemäß FIG 7 in einer Draufsicht. An den Enden der
beiden ersten Schenkel 61 sind zwei Federaufnahmen 66 zur Aufnahme eines Federelementes
oder auch von zwei Federelementen vorhanden. Sie sind durch Abkantungen bzw. Umbiegungen
der ersten Schenkel 61 im Bereich des jeweiligen freien Endes gebildet. Eine nicht
weiter bezeichnete Auskerbung dient zum Einhängen eines Bügels oder Hakens des jeweiligen
Federelementes.
[0046] FIG 9 zeigt ein erfindungsgemäßes Drehkontaktsystem 1 gemäß einer Ausführungsform
mit geschlossenen Schaltkontakten 21, 22. Im Vergleich zum Drehkontaktsystem 1 gemäß
FIG 3 weist das Schaltwellensegment 5 nun eine im Wesentlichen in radialer Längsrichtung
des zumindest einen Kontaktarms 31, 32 verlaufende Längserstreckung D1 auf. Das Schaltwellensegment
5 weist zudem eine im Wesentlichen in radialer Querrichtung des zumindest einen Kontaktarms
31, 32 verlaufende, im Vergleich zur Längserstreckung D1 kleinere Quererstreckung
D2 auf. Im vorliegenden Beispiel liegt das Verhältnis von der Längserstreckung D1
zu der Quererstreckung D2 bei ca. 1,75, das heißt in einem bevorzugten Bereich von
1,3 bis 2. Dadurch können die beiden zurückgebogenen Enden 43 der Strombahn 4 näher
zur Drehachse S hin angeordnet sein. Dadurch ergeben sich bei einem Überstrom oder
bei einem Kurzschluss i vergleichsweise deutlich höhere elektromagnetische Abstoßungskräfte.
Dadurch verdreht sich die in FIG 10 gezeigte Kontaktbrücke 3 mit den beiden Kontaktarmen
31, 32 im Gegenuhrzeigersinn, mit der Folge, dass der Überstrom oder Kurzschlussstrom
i unter Ausbildung jeweils eines Lichtbogens erheblich schneller begrenzt wird.
[0047] Weiterhin zeigen die FIG 9 und FIG 10 eine auf eine Strombahnkontur KS geometrisch
abgestimmte radiale Außenkontur KW'. Das Schaltwellensegment 5 liegt somit beim Verdrehen
der Kontaktbrücke 3 immer möglichst nahe am zurückgebogenen halbkreisförmigen Strombahnende
43. Vorzugsweise ist das Schaltwellensegment 5 aus einem elektrisch nicht leitenden
Isolierstoff, wie z.B. aus Kunststoff, gefertigt.
[0048] Die gezeigten Schaltgeräte 10 können einpolig, mehrpolig und insbesondere dreipolig
ausgeführt sein. Sie können je Pol zwei oder auch mehrere Paare von parallelgeschalteten
Kontaktbrücken 3 mit jeweils zwei Kontaktarmen 31, 32 bzw. zwei oder mehrere Paare
von parallelgeschalteten Kontaktarmen 31, 32 aufweisen.
1. Drehkontaktsystem für ein Schaltgerät (10), wobei das Drehkontaktsystem zumindest
einen um eine Drehachse (S) in einem Schaltwellensegment (5) gelagerten Kontaktarm
(31, 32) mit jeweils einem beweglichen Schaltkontakt (21) aufweist, wobei der jeweilige
bewegliche Schaltkontakt (21) mit einem Festkontakt (22) zum Unterbrechen einer Strombahn
(4) zusammenwirkt und wobei das Drehkontaktsystem zumindest ein Federelement (7) zur
Aufbringung einer Kontaktkraft (FK) zwischen den Schaltkontakten (21, 22) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der zumindest eine Kontaktarm (31, 32) einen in Bezug auf die Drehachse (S) in etwa
in tangentialer Richtung wegweisenden Armfortsatz (33) aufweist und
- dass zumindest ein Schwenkhebel (6) im Schaltwellensegment (5) um einen Schwenkpunkt (60)
gelagert ist, wobei der Schwenkpunkt (60) einen radialen Abstand (R) zur Drehachse
(S) des Drehkontaktsystems aufweist, wobei der jeweilige Schwenkhebel (6) zumindest
einen ersten und zweiten Schenkel (61, 62) aufweist, wobei der jeweilige erste Schenkel
(61) mittels des zumindest einen Federelementes (7) mit einer Federkraft (FZ) radial
zur Drehachse (S) hin vorgespannt ist und wobei der jeweilige zweite Schenkel (62)
mit dem Armfortsatz (33) des Kontaktarms (31, 32) verbunden ist, um eine mittels des
Schwenkhebels (6) umgelenkte Federkraft (FU) in den jeweiligen Kontaktarm (31, 32)
zur Aufbringung der Kontaktkraft (FK) einzuleiten.
2. Drehkontaktsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige erste Schenkel (61) eine erste Hebellänge (h1) aufweist, dass der jeweilige
zweite Schenkel (62) eine im Vergleich dazu kleinere zweite Hebellänge (h2) aufweist
und dass die dem Verhältnis der Schenkellängen (h1, h2) entsprechende untersetzte
umgelenkte Federkraft (FU) in den jeweiligen Kontaktarm (31, 32) einleitbar ist.
3. Drehkontaktsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Schwenkhebel (6) eine Kontaktplatte (63) sowie zwei im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufende, seitlich an der Kontaktplatte (63) angeordnete und
den jeweiligen Kontaktarm (31, 32) axial umgreifende erste Schenkel (61) aufweist,
dass das jeweilige freie Ende der ersten Schenkel (61) eine Federaufnahme (66) für
jeweils ein Federelement (7) aufweist und dass die Kontaktplatte (63) im Wesentlichen
tangential am jeweiligen Kontaktarm (31, 32) zur Einleitung der Umlenkkraft (FU) anliegt.
4. Drehkontaktsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwellensegment (5) zwei axial hintereinander angeordnete Segmentteile aufweist,
zwischen denen der zumindest eine Kontaktarm (31, 32) mit dem jeweiligen Schwenkhebel
(6) angeordnet ist, und dass der jeweilige Schwenkhebel (6) in jeweils einem Schwenklager
(60) der Segmentteile gelagert ist.
5. Drehkontaktsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Schwenkhebel (6) mit einem radial außenliegenden Endstück (64) an dem
Armfortsatz (33) des jeweiligen Kontaktarms (31, 32) bei eingeschaltetem Schaltgerät
(10) anliegt, dass der jeweilige Armfortsatz (33) eine im Wesentlichen tangential
verlaufende und eine der Drehachse (S) zugewandte Führungskontur (IK) aufweist, welche
derart auf eine Außenkontur (AK) des Endstücks (64) abgestimmt ist, dass das jeweilige
Endstück (64) beim Öffnen der Schaltkontakte (21, 22) in die Führungskontur (IK) einfährt
und an dieser bei gleichzeitiger Herabsetzung der Kontaktkraft (FK) entlang gleitet.
6. Drehkontaktsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Endstück (64) eine derart gebogene Außenkontur (AK) aufweist, dass der Schwenkhebel
(6) entlang der Führungskontur (IK) des Armfortsatzes (33) beim Wiedereinschalten
des Schaltgerätes (10) über das Schaltwellensegment (5) zurückgleitet und zur Aufbringung
der Kontaktkraft (FK) wieder aus der Führungskontur (IK) herausfährt.
7. Drehkontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwellensegment (5) eine im Wesentlichen kreisförmige axiale Querschnittsfläche
aufweist.
8. Drehkontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwellensegment (5) eine im Wesentlichen in radialer Längsrichtung des zumindest
einen Kontaktarms (31, 32) verlaufende Längserstreckung (D1) aufweist und dass das
Schaltwellensegment (5) eine im Wesentlichen in radialer Querrichtung des zumindest
einen Kontaktarms (31, 32) verlaufende, im Vergleich zur Längserstreckung (D1) kleinere
Quererstreckung (D2) aufweist.
9. Drehkontaktsystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von der Längserstreckung (D1) zu der Quererstreckung (D2) in einem
Bereich von 1,3 bis 2 liegt.
10. Drehkontaktsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige, dem jeweiligen beweglichen Schaltkontakt (21) gegenüberliegende Festkontakt
(22) ein zurückgebogenes Strombahnende (43) ist, sodass eine selbsttätige Trennung
der Schaltkontakte (21, 22) des Drehkontaktsystems durch die Wirkung elektromagnetischer
Abstoßungskräfte im Falle eines Überstroms oder eines Kurzschlussstroms (i) möglich
ist, und dass das jeweilige zurückgebogene Strombahnende (43) in einem möglichst geringen
radialen Abstand zum Schaltwellensegment (5) angeordnet ist.
11. Drehkontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkontaktsystem ein einfach unterbrechendes Drehkontaktsystem ist, welches
einen Kontaktarm (31, 32) mit einem beweglichen Schaltkontakt (21) und einen mit dem
beweglichen Schaltkontakt (21) zusammenwirkenden Festkontakt (22) aufweist, und dass
der Kontaktarm (31, 32) einen Kontaktarmanschluss zum Anschließen eines Stromseils
aufweist.
12. Drehkontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkontaktsystem ein doppelt unterbrechendes Drehkontaktsystem ist, welches
eine Drehkontaktbrücke mit zwei Kontaktarmen (31, 32) sowie zwei Festkontakte (22)
aufweist, und dass jeweils ein beweglicher Schaltkontakt (21) des Kontaktarms (31,
32) mit einem entsprechenden Festkontakt (22) zusammenwirkt.
13. Schaltgerät, insbesondere Leistungsschaltgerät, mit einem eingangs- und ausgangsseitigen
elektrischen Anschluss (41, 42), mit einem einfach unterbrechenden Drehkontaktsystem
(1) nach Anspruch 11 und mit einem mit dem Drehkontaktsystem (1) verbundenen Betätigungsschalter
(13) zum Ein- und Ausschalten des Schaltgerätes.
14. Schaltgerät, insbesondere Leistungsschaltgerät, mit einem eingangs- und ausgangsseitigen
elektrischen Anschluss (41, 42), mit einem doppelt unterbrechenden Drehkontaktsystem
(1) nach Anspruch 12 und mit einem mit dem Drehkontaktsystem (1) verbundenen Betätigungsschalter
(13) zum Ein- und Ausschalten des Schaltgerätes.
15. Schaltgerät nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt ist.
16. Schaltgerät nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät je Pol zwei oder mehrere Paare von parallelgeschalteten Kontaktbrücken
mit jeweils zwei Kontaktarmen (31, 32) bzw. zwei oder mehrere Paare von parallelgeschalteten
Kontaktarmen (31, 32) aufweist.