TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Lockenwickler zum Aufwickeln menschlichen Haares, mit
einem Grundkörper aus einem gestaltgebenden Formteil, der einen Mittelbereich mit
einer Wickelfläche zum Aufwickeln einer Haarpartie aufweist, wobei der Lockenwickler
eine erste thermochrome Substanz aufweist, die bei einer Temperaturerhöhung beim Durchlaufen
einer ersten Temperaturspanne durch einen auftretenden Farbumschlag eine erste Temperatur
anzeigt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Ein Lockenwickler der eingangs beschriebenen Art ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 198 43 800 A1 bekannt. Der Lockenwickler weist einen Grundkörper auf, der vorzugsweise aus Kunststoff
besteht und mit einer Schaumstoffschicht ummantelt ist. Der Schaumstoff als Teil des
Lockenwicklers kann eine temperaturaktivierbare Substanz, zweckmäßig ein thermochromisches
Farbkonzentrat, enthalten, die bei einer Temperaturerhöhung beim Erreichen einer vorbestimmten
Temperatur einen Farbumschlag zeigen.
[0003] Weitere Lockenwickler sind in zahlreichen Formen und Gestaltungsmöglichkeiten bekannt,
beispielsweise aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 102 41 772 A1,
DE 199 18 742 A1 oder
DE 37 13 280 A1. Solche Lockenwickler dienen zum Aufwickeln menschlichen Haares zwecks Erzeugung von
Locken. Sie besitzen in der Regel einen Grundkörper aus einem gestaltgebenden Formteil
aus hartem oder weichem Kunststoff oder Metall. Grundkörper aus hartem Kunststoff
oder aus Metall sind in der Regel sehr gestaltstabil und damit wenig nachgiebig und
verformbar. Grundkörper aus weichem Kunststoff, insbesondere aus Kunststoffschaum,
lassen sich federnd zusammendrücken, verbiegen oder in anderer Weise verformen und
in eine entsprechende Gestalt überführen. Grundkörper aus Metall können auch aus Metallgeflecht
bestehen. Ebenso können spritzgegossene Grundkörper aus Kunststoff mit einer Vielzahl
von Durchbrechungen versehen sein. Alle diese Grundkörper weisen meist einen Mittelbereich
auf, der eine Wickelfläche zum Aufwickeln einer Haarpartie besitzt. Die Haarpartie
wird in der bekannten Weise entweder durch Ansetzen der Haarspitzen oder des kopfseitigen
Endes der Haarpartie auf die Wickelfläche gebracht und durch entsprechendes Verdrehen
bzw. Wickeln auf der Wickelfläche aufgenommen.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lockenwickler bereitzustellen, der
dem Benutzer bzw. der Benutzerin des Lockenwicklers am Kopf eine Entscheidungshilfe
gibt, wann ein Föhnvorgang und wann ein Abkühlvorgang beendet werden sollte bzw. kann.
LÖSUNG
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ein Problem bei der Anwendung bekannter Lockenwickler besteht darin, entsprechende
Temperaturen und/oder Zeiten einzuhalten, während denen der Lockenwickler nach dem
Aufwickeln einer Haarpartie am Kopf befestigt ist. Üblicherweise findet dann zunächst
ein Föhnvorgang statt, der über eine gewisse Zeit und unter Temperaturerhöhung der
aufgewickelten Haarpartie und des Lockenwicklers so durchzuführen ist, dass die Stabilität
der Locke möglichst begünstigt bzw. sichergestellt wird. Bekanntlich sind in warmem
Zustand die Haarpartien entsprechend verformbar, während dies in kaltem Zustand nicht
der Fall ist. An einen durchgeführten Föhnvorgang schließt sich in aller Regel ein
Auskühlvorgang an, also eine Zeitspanne, in der der Lockenwickler mit der aufgewickelten
Haarpartie am Kopf unangetastet verbleibt, bis die gewünschte Temperaturerniedrigung
stattgefunden hat. Erst dann ist es sinnvoll, mit dem Auswickelvorgang zu beginnen,
um schön und dauerhaft geformte Locken zu erhalten. Wird der Auswickelvorgang dagegen
zu früh eingeleitet, besteht die Gefahr, dass die Lockenform zumindest teilweise wieder
zerstört bzw. beeinträchtigt wird.
[0007] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, zumindest einen Teil des Grundkörpers oder
eines anderen Bestandteils des Lockenwicklers mit einer ersten thermochromen Substanz,
die bei Temperaturerhöhung beim Durchlaufen einer Temperaturspanne durch einen auftretenden
Farbumschlag eine erste Temperatur bzw. einen ersten Temperaturbereich anzeigt, und
mit einer zweiten thermochromen Substanz zu versehen, die bei einer Temperaturerniedrigung
beim Durchlaufen einer niedrigeren zweiten Temperaturspanne durch einen auftretenden
Farbumschlag eine zweite Temperatur bzw. einen zweiten Temperaturbereich anzeigt.
Der neue Lockenwickler ist besonders gut für die Anwendung zu Hause geeignet. Er kann
jedoch auch von Profis in Friseursalons, usw. angewendet werden.
[0008] Diese thermochromen Substanzen können in das Material des Grundkörpers eingearbeitet
sein, so dass der gesamte Grundkörper die thermochromen Substanz als Bestandteil aufweist.
Es ist aber auch möglich, die thermochromen Substanzen nur auf einem Teil des Grundkörpers
anzuwenden. Es ist sogar möglich, die thermochromen Substanz an einem anderen Bestandteil
des Lockenwicklers als dem Grundkörper zum Einsatz zu bringen, beispielsweise an einem
Haftstreifen, der den Grundkörper umgibt, oder an einem Querstift, der zur Befestigung
des Grundkörpers am Kopf dient. Die thermochromen Substanzen können auch durch eine
Beschichtung zumindest auf einem Teil des Grundkörpers oder des Lockenwicklers aufgebracht
werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn als Material für den Grundkörper oder einen
anderen Teil des Lockenwicklers ein relativ harter Kunststoff oder gar ein Metall
Anwendung findet. Die thermochromen Substanzen sollten an einem Teil des Grundkörpers
oder des Lockenwicklers zur Anwendung kommen, der auch nach dem Aufwickeln einer Haarpartie
gut sichtbar bleibt. Hier kommen also insbesondere die Endbereiche des Grundkörpers
in Frage, an denen der Lockenwickler beim Aufwickeln der Haarpartie ergriffen und
gehandhabt wird. Es genügt auch, wenn nur einer dieser Endbereiche außen mit den thermochromen
Substanzen bzw. den thermochromen Kunststoffen versehen ist. Es ist weiterhin möglich,
nur die erste thermochrome Substanz in dem ersten Endbereich und nur die zweite thermochrome
Substanz in dem zweiten Endbereich anzuordnen. In dieser Weise zeigt der erste Endbereich
die gewünschte Temperatur beim Föhnen und der zweite Endbereich die gewünschte Temperatur
beim Auskühlen an. Die Endbereiche können für den Benutzer, z. B. durch eine Beschriftung,
entsprechend gekennzeichnet sein.
[0009] Die Auswahl der speziellen thermochromen Substanzen richtet sich danach, bei welcher
Temperatur bzw. welchem Temperaturbereich die auftretenden Farbumschläge gewünscht
werden. Die thermochromen Substanzen zeigen den Farbumschlag in der Praxis nicht in
einer digitalen Weise bei einer ganz bestimmten Temperatur, sondern vielmehr innerhalb
eines gewissen Temperaturbereichs. So ist es beispielsweise für das Aufheizen eines
Lockenwicklers während des Föhnens sinnvoll, den auftretenden Farbumschlag innerhalb
eines Temperaturbereichs der Locke bzw. des Lockenwicklers in einem Bereich zwischen
40 bis 60 °C zu erreichen. Dies entspricht im Allgemeinen einer Föhnzeit von 2 bis
3 Minuten, d. h. nach 2 bis 3 Minuten werden etwa 50 °C am Lockenwickler erreicht,
abhängig von der Intensität des Föhnens, beispielsweise der Entfernung, mit der ein
Föhn während des Föhnens im Abstand zur Kopfhaut gehandhabt wird. Im Allgemeinen ist
jedoch der angestrebte Temperaturbereich über eine Föhnzeit von 2 bis 3 Minuten sinnvoll
und hinreichend, um eine Stabilisierung und Verfestigung der zur Locke aufgewickelten
Haarpartie zu erreichen.
[0010] Der erste auftretende Farbumschlag wird also bei Temperaturerhöhung genutzt, um durch
Erreichen der Temperatur anzuzeigen, dass eine Beendigung des Föhnvorgangs sinnvoll
ist, um zu hohe Temperaturen und dadurch eintretende Beeinträchtigungen der Haare
zu vermeiden. Die zweite thermochrome Substanz mit dem zweiten auftretenden Farbumschlag
wird umgekehrt bei Temperaturerniedrigung genutzt, wie er insbesondere für eine hinreichend
niedrige Temperatur und den Ablauf einer zugehörigen Abkühlzeit sinnvoll ist. Dabei
werden Abkühlzeiten im Bereich von 12 bis 20 Minuten angestrebt, bei deren Ablauf
Raumtemperatur oder eine geringfügig über der Raumtemperatur liegende Temperatur im
Bereich von 20 bis 30 °C, insbesondere etwa 24 bis 27 °C, zu erreichen ist.
[0011] Die Anwendung des Zusatzes des ersten thermochromen Kunststoffs wird zur besseren
Handhabung während des Föhnvorgangs genutzt. Die Anwendung des Zusatzes des zweiten
thermochromen Kunststoffs wird zur besseren Handhabung während der Abkühlzeit genutzt.
Die thermochromen Kunststoffe sind so eingestellt, ausgewählt und möglicherweise in
eine Mischung von zwei thermochromen Kunststoffen gleichzeitig zur Anwendung gebracht,
dass sowohl der beim Föhnen als auch der beim Auskühlen auftretende Farbumschlag an
ein und demselben Lockenwickler erkennbar ist.
[0012] Der Grundkörper kann mindestens je etwa 2 bis 6 %, insbesondere je etwa 4 %, der
beiden thermochromen Kunststoffe aufweisen. Die thermochromen Kunststoffe können z.
B. mit dem Basismaterial des Grundkörpers vermischt sein.
[0013] Als Materialien für die Herstellung des Grundkörpers kommen Kunststoffe wie Polypropylen,
Polyethylen, Polystyrol, Acrylstyrol, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polyethylenterephthalat,
Polyester o. dgl. in Frage. Diese Materialien gelten sowohl für formgespritzte Grundkörper
wie auch solche Grundkörper, die aus entsprechendem Kunststoffschaum bestehen. Als
Kunststoffschäume kommen insbesondere Polyethylen Schaumstoff, Ethylenvinylacetat
Schaumstoff, Polyurethane Schaumstoff, Polyether-Amide-Blockcopolymere Schaumstoff,
Polyeester-Amide-Blockcopolymere Schaumstoff und Polyether Schaumstoff infrage. Insbesondere
zeigt ein Material für die Herstellung des Grundkörpers gute Ergebnisse, welches z.
B. aus 92 % Polypropylen und 8 % thermochromen Zusätzen besteht. Die thermochromen
Zusätze können insbesondere aus 82 % Polypropylen und 18 % mikroverkapselter thermochromen
Substanz bestehen. Bei den thermochromen Substanzen kann es sich auch beispielsweise
um Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, usw. handeln.
[0014] Die Erfindung zielt allgemein auf die Verwendung mehrerer thermochromer Substanzen
an zumindest einem Teil eines Lockenwicklers zur Anzeige einer Temperatur bei Temperaturerhöhung
und einer Temperatur bei Temperaturerniedrigung ab.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft
und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind
den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen
mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung -
zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der
Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend
von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt.
Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind
oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen
unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen
aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung des Lockenwicklers in einer ersten beispielhaften
Ausführungsform.
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittansicht des Lockenwicklers gemäß Fig. 1 in seiner Wickelendstellung
nahe der Kopfhaut.
- Fig. 3
- zeigt eine Schnittansicht einer zweiten beispielhaften Ausführungsform des Lockenwicklers
aus drei zusammengefügten Teilen.
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Darstellung eines dritten beispielhaften Lockenwicklers.
- Fig. 5
- zeigt eine Schnittansicht durch einen Lockenwickler in einer vierten beispielhaften
Ausführungsform.
- Fig. 6
- zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5.
- Fig. 7
- zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie VII-VII in Fig. 5.
- Fig. 8
- zeigt eine Seitenansicht eines Lockenwicklers in einer fünften beispielhaften Ausführungsform.
- Fig. 9
- zeigt den Lockenwickler gemäß Fig. 8 mit einer aufgedrehten Haarlocke und umgebogenen
Endbereichen.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0017] Der in
Fig. 1 dargestellte Lockenwickler 1 weist einen Grundkörper 2 auf, der als gestaltgebendes
Formteil ausgebildet sein kann, beispielsweise als Formkörper aus Kunststoff, Metall
oder dergleichen. Der Grundkörper 2 ist vorzugsweise hohl gestaltet. In axialer Richtung
besitzt der Grundkörper 2 einen Mittelbereich 3 und an seinen Enden je einen Befestigungsbereich
4. Die beiden Befestigungsbereiche 4 besitzen untereinander gleichen Durchmesser,
der jedoch größer als der Durchmesser des Mittelbereichs 3 gestaltet ist, so dass
der Lockenwickler 1 die Form einer Spule oder Walze bekommt mit beidendig radial nach
außen vorspringenden Randpartien. Die beiden Befestigungsbereiche 4 sind vorzugsweise
über ihre gesamte axiale Erstreckung von einem Hakenband 5 umfangsmäßig bedeckt. Solche
Hakenbänder 5 sind als Bestandteil von Klettverschlüssen bekannt. Sie bestehen aus
einem gewebten oder gewirkten Abschnitt mit nach außen vorstehenden Stacheln oder
Haken 6. Die Haken 6 können insbesondere durch aufgeschnittene Schlingen erstellt
sein. Der Mittelbereich 3, aber auch die Befestigungsbereiche 4 an dem Grundkörper
2, können mit einer Vielzahl von Durchbrechungen 7 versehen sein.
[0018] Fig. 2 zeigt die aufgewickelte Stellung des Lockenwicklers 1 an einem menschlichen Kopf
8 im Bereich der Kopfhaut 9, wobei die übrigen Haare am Kopf 8 nicht dargestellt sind.
Es ist nur eine einzige aufgewickelte Haarpartie angedeutet, die zu einer Locke 10
aufgewickelt ist. Es versteht sich, dass der Aufwickelvorgang einer solchen Locke
10 an den Haarspitzen beginnt. In der Mitte des Mittelbereichs 3 ist ein Abschnitt
eines Stachelbands 11 aufgebracht. Die Stacheln des Stachelbands 11 sind in radialer
Richtung vergleichsweise kürzer ausgebildet als die Haken 6 des Hakenbands 5 in jedem
Befestigungsbereich 4. Das Stachelband 11 erstreckt sich auch nur über einen gewissen
Teil der axialen Länge des Mittelbereichs 3. Es dient dazu, die Haarspitzen dort festzulegen
und den Wickelvorgang zu beginnen. Durch den Durchmessersprung zwischen Mittelbereich
3 und den beiden Befestigungsbereichen 4 wird sichergestellt, dass sich beim Aufwickeln
der Haarpartie zu der Locke 10 diese nur im Mittelbereich 3 ablagert und dort eine
gewisse Wickeldicke bekommt. Beim Aufwickeln bleibt das Hakenband 5 in beiden Befestigungsbereichen
4 frei von Haaren. Sobald sich der Lockenwickler 1 während des Aufwickelvorgangs der
Kopfhaut 9 nähert und der Wickelvorgang beendet wird, erfolgt ein Andrücken des Lockenwicklers
1 an die Kopfhaut 9. Diese Situation ist in Fig. 2 dargestellt. Die Haken 6 der beiden
Hakenbänder 5 der beiden Befestigungsbereiche 4 greifen in die Haare am Haaransatz
nahe der Kopfhaut 9 ein, so dass der Lockenwickler 1 seinen vorgesehenen festen Sitz
nahe der Kopfhaut 9 erhält. Durch den Durchmessersprung zwischen dem kleineren Durchmesser
des Mittelbereichs 3 und dem größeren Durchmesser der Befestigungsbereiche 4 entsteht
einerseits Raum für eine gewisse Wickeldicke der Locke 10. Trotzdem ist durch den
vergrößerten Durchmesser der Befestigungsbereiche 4 die Möglichkeit gegeben, den festen
Sitz am Kopf 8 zu erhalten, auch wenn dieser in weiten Bereichen gerundet ausgebildet
ist. Die zu der Locke 10 am Haaransatz aufgewickelten Haare werden nicht abgeknickt,
sondern können sich zwischen der Haarwurzel und der Aufwickelstelle am Umfang der
Locke 10 in radialer Position zu dem Kopf 8 erstrecken, was die Fülle der letztlich
damit erzeugten Figur begünstigt. Auch verbleibt in der Wickelendstellung immer noch
ein Freiraum und ein Durchtrittsraum für Luft, so dass auch der der Kopfhaut 9 zugekehrte
Teil der Locke 10 durchlüftet bzw. getrocknet werden kann, wenn die Haare in nassem
Zustand aufgewickelt werden.
[0019] Der Lockenwickler 1 gemäß Fig. 2 kann folgende Abmessungsrelationen aufweisen. Der
Mittelbereich 3 besitzt einen Durchmesser 12 von 32 mm. Der Mittelbereich 3 erstreckt
sich über eine axiale Länge 13 von 40 mm. Die beiden Befestigungsbereiche 4 weisen
einen Durchmesser 14 von 40 mm auf und besitzen je eine axiale Länge 15 von 10 mm.
Die Haken 6 können sich in radialer Richtung um etwa 3 mm erstrecken. Die Stacheln
des Stachelbands 11 können 1,5 mm lang sein.
[0020] Der Grundkörper 2 der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist als einteiliger Formkörper
gestaltet. Lediglich die beiden Abschnitte des Hakenbands 5 sowie das Stachelband
11 werden durch eine Schweißverbindung mit dem Grundkörper 2 verbunden, wobei gleichzeitig
die beiden Enden jedes Bandabschnitts zusammengefügt werden.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des Lockenwicklers 1 in kleinerer Größe, also vorgesehen
zum Aufwickeln kürzerer Haarpartien auf kleinerem Durchmesser. Der Lockenwickler 1
ist dreiteilig ausgebildet. Der Grundkörper 2 wird aus einem über die axiale Länge
des Lockenwicklers 1 durchgehenden Rohrabschnitt 16 und zwei Ringen 17 zusammengefügt.
Die Zusammenfügung kann durch eine Klebe- oder Schnappverbindung begünstigt werden.
Die aufgesetzten Ringe 17 bilden dann die Befestigungsbereiche 4 und erbringen so
auch den Durchmessersprung zum Mittelbereich 3. Der Mittelbereich 3 kann mit einer
Riffelung 18 versehen sein, um das Ansetzen der Haare zu Beginn eines Aufwickelvorgangs
zu begünstigen. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Ringe 17 mit Abschnitten von
Hakenbändern 5 zu versehen bzw. die Haken 6 direkt an den Ringen 17 anzuformen. Die
Durchmesser- und Längenrelationen sind hier etwas verändert. Es handelt sich um einen
Lockenwickler 1 vergleichsweise kleinerer Größe. Auch der Durchmessersprung ist im
Vergleich zur Ausführungsform der Fig. 2 bzw. der dort dargestellten Größe verringert.
[0022] Der Grundkörper 2 des Lockenwicklers 1 ist aus einem Material 19 hergestellt, bei
dem es sich vorzugsweise um einen Kunststoff handeln kann. Geeignete Beispiele sind
Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol, Acryl-Styrol, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polyethylenterephthalat,
o. dgl., oder ein entsprechender Kunststoffschaum. Das Material 19 für die Erstellung
des Grundkörpers 2 kann mit einer ersten thermochromen Substanz 20 und/oder einer
zweiten thermochromen Substanz 35 vermischt sein, wobei der gesamte Grundkörper 2
des Lockenwicklers 1 gemäß Fig. 1 aus diesem Material 19 bestehen kann.
[0023] Bei der Ausführungsform des Lockenwicklers 1 gemäß Fig. 2 kommt im Bereich des Hakenbands
5 und/oder im Bereich der Haken 6 ein Kunststoffmaterial zum Einsatz, welches dem
Material 19 des Grundkörpers 2 entsprechen kann, dem jedoch ein erster thermochromer
Kunststoff 21 und ein zweiter thermochromer Kunststoff 36 hinzugefügt worden ist.
Auch eine Beschichtung mit solchen thermochromen Kunststoffen 21, 36 ist an dieser
Stelle möglich. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt, dass die thermochromen Kunststoffe
21, 36 auch an einem anderen Bestandteil des Lockenwicklers 1 als dem Grundkörper
2 angebracht sein können.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 können die Ringe 17 aus einem Material erstellt
sein, dem die thermochromen Kunststoffe 21 hinzugefügt sind. Auch eine Beschichtung
der Ringe 17 auf der Außenseite ist hinreichend.
[0025] Die
Fig. 4 bis 7 verdeutlichen eine weitere Ausführungsform des Lockenwicklers 1. Auch dieser dargestellte
Lockenwickler 1 weist einen Grundkörper 2 auf. Der Grundkörper 2 besitzt hier kegelige
bzw. kegelstumpfförmige Grundform. Der Lockenwickler 1 bzw. der Grundkörper 2 erstreckt
sich über seine Länge von einem Anfangsende 22 bis zu seinem anderen Ende 23. Mit
dem Anfangsende 22 wird das Ende bezeichnet, welches den vergleichsweise größeren
Querschnitt aufweist. Wie bereits aus Fig. 4 erkennbar ist, besitzt der Grundkörper
2 und damit der Lockenwickler 1 an seinem Anfangsende 22 einen ovalen Querschnitt
relativ großen Durchmessers, der in Richtung auf sein anderes Ende 23 kontinuierlich
abnimmt. Der Grundkörper 2 kann insbesondere als Hohlkörper ausgebildet sein. Er kann
aus Kunststoff oder Metall bestehen und besitzt in aller Regel eine hinreichende Formstabilität
und Starrheit. Der Grundkörper 2 kann über seine ganze Länge gitterartig durchbrochen
sein oder auch kreisförmig gestaltete Durchbrechungen 7 aufweisen. Der Grundkörper
2 bzw. der Lockenwickler 1 weist im Bereich seines anderen Endes 23 eine Verdickung
24 auf. Die Verdickung 24 ist hier als etwa kugelförmiger Ansatz ausgebildet. Sie
kann einteilig mit dem Grundkörper 2 durch Spritzgießen hergestellt werden. Die Verdickung
24 besitzt einen größeren Durchmesser, als es dem Grundkörper 2 im Bereich seines
anderen Endes 23 entspricht. Die Verdickung 24 erfüllt zwei Funktionen. Zum einen
verhindert sie das Abrutschen einer Haarsträhne beim oder nach dem Aufwickelvorgang.
Zum anderen lässt sich an der Verdickung 24 der Lockenwickler 1 leicht ergreifen und
handhaben, insbesondere die Haarsträhne aufwickeln.
[0026] Auf dem äußeren Umfang des Grundkörpers 2, insbesondere beginnend an seinem Anfangsende
22 und sich über eine gewisse Länge des Grundkörpers 2 erstreckend, ist ein Abschnitt
eines Hakenbands 5 vorgesehen und befestigt. Das Hakenband 5 ist in an sich bekannter
Weise ausgebildet, etwa ähnlich wie es für Klettverschlüsse Verwendung findet. Das
Hakenband 5 besitzt einzelne, etwa radial abstehende umgebogene Haken 6 oder pilzkopfförmig
verdickte Stacheln auf seinem Umfang. Der Streifen aus Hakenband 5 nimmt bei der in
Fig. 4 dargestellten Ausführungsform etwa die Hälfte der axialen Länge des Lockenwicklers
1 bzw. Grundkörpers 2 ein. Es ist aber auch möglich, das Hakenband 5 kürzer oder vergleichsweise
länger zu gestalten.
[0027] Zum Lockenwickler 1 gehört auch eine Befestigungseinrichtung 25. Die Befestigungseinrichtung
25 besteht hier aus einer Nadel 26, die wahlweise durch entsprechende Durchbrechungen
7 im Grundkörper 2 quer hindurchgesteckt werden kann, wenn der Aufwickelvorgang der
Haarsträhne beendet ist.
[0028] Mögliche Querschnittsgestaltungen des Lockenwicklers 1 nach der Ausführungsform der
Fig. 4 zeigen die Darstellungen der Fig. 5 bis 7.
[0029] Auch bei der Ausführungsform der Fig. 4 bis 7 kann der Grundkörper 2 entweder ganz
oder teilweise aus thermochromen Kunststoffen 21, 36 bestehen. Stattdessen oder zusätzlich
ist es möglich, die thermochromen Kunststoffe 21, 36 im Bereich der Verdickung 24
oder sogar nur an der Nadel 26 anzuordnen, also immer an solchen Stellen, auf die
die freie Draufsicht auch bei aufgewickelter Haarsträhne möglich ist, um den Farbumschlag
beim Föhnen oder nach dem Abkühlen leicht erkennen zu können.
[0030] Der in den
Fig. 8 und 9 dargestellte Lockenwickler 1 besitzt einen Grundkörper 2 aus nachgiebigem Kunststoffschaum,
der ein gewisses Rückstellungsvermögen aufweist. Der Grundkörper 2 besitzt stabförmige,
langgestreckte Form und ist im Querschnitt über seine ganze Länge entweder kreisrund
oder auch zumindest angenähert quadratisch ausgebildet. Der Grundkörper 2 weist eine
Oberfläche auf, die offenporig und rau gestaltet sein kann, damit sich die aufzuwickelnden
Haare gut an diese Oberfläche anlegen und von dieser erfasst werden. Im Inneren des
Grundkörpers 2 ist eine biegsame Drahtseele 27 angeordnet, also ein Stück biegsamer
Draht, der bleibend verformt werden kann. Die beiden Enden 28 der Drahtseele 27 sind
umgebogen oder ösenförmig verformt, um das Verletzungsrisiko zu mindern. Die Drahtseele
27 kann in ihrem Mittelbereich durch einen Rohrabschnitt 29 umgeben sein, durch den
die Drahtseele 27 verstärkt ist. Bei normaler Kraftanwendung kann somit der Mittelbereich
der Drahtseele 27 nicht verbogen werden, während die Endbereiche 30 verbiegbar sind.
Demgemäß besitzt auch der Grundkörper 2 letztendlich einen starren Mittelabschnitt
31, der nicht verbiegbar ist, sowie Endabschnitte 32, die verbiegbar sind. Das Kunststoffschaummaterial
des Grundkörpers 2 ist jedoch durchgehend gleichmäßig geformt, so dass die Unterschiede
in der Verbiegbarkeit nur durch die Drahtseele 27 hervorgerufen werden. Es ist natürlich
auch möglich, den Rohrabschnitt 29 wegzulassen, so dass der Grundkörper 2 insgesamt
gekrümmte Gestalt annehmen kann. Im Mittelabschnitt 31 des Lockenwicklers 1 kann eine
Haarpartie 33 in Form einer Locke aufgewickelt sein.
[0031] Bei der Ausführungsform der Fig. 8 ist dem Material des Kunststoffschaums für den
Grundkörper 2 eine erste thermochrome Substanz 20, insbesondere ein thermochromer
Kunststoff 21, und eine zweite thermochrome Substanz 35, insbesondere ein thermochromer
Kunststoff 36, beigemischt. Alternativ oder zusätzlich kommt auch eine Beschichtung
34 des Grundkörpers 2 auf seiner Oberfläche oder im Bereich der Endabschnitte 32 mit
den thermochromen Substanzen 20, 35 in Frage.
[0032] Entsprechendes gilt auch dann, wenn der Grundkörper 2 oder ein anderes Teil des Lockenwicklers
1 nicht aus Kunststoff, sondern beispielsweise aus Metall, insbesondere in der Form
eines Drahtgitters o. ä., erzeugt worden ist.
[0033] Für alle dargestellten Ausführungsformen sowie für weitere denkbare Ausführungsformen
von Lockenwicklern 1 gilt Folgendes. Das Material 19 für die Herstellung des Grundkörpers
2 oder eines weiteren Bestandteils des Lockenwicklers 1 kann Kunststoff sein, der
sich durch Formspritzen in die entsprechende Gestalt bringen lässt. Der Kunststoff
kann auch in Form eines Kunststoffschaums angewendet werden, insbesondere bei der
Ausführungsform der Fig. 8 und 9. Als Kunststoffe kommen Polypropylen, Polyethylen,
Polystyrol, Acrylstyrol, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polyethylenterephthalat o. dgl.
in Frage, auch wiederum in geschäumter Form.
[0034] Als thermochrome Substanzen 20, 35 kommen insbesondere thermochrome Kunststoffe 21,
36 zur Anwendung, der jedoch nur einen Bestandteil des Materials darstellt oder in
Form einer auf die Oberfläche aufgebrachten Beschichtung 34 aufscheint. Eine solche
Beschichtung 34 kann beispielsweise auch an der Nadel 26 der Befestigungseinrichtung
25 angewendet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- Lockenwickler
- 2
- Grundkörper
- 3
- Mittelbereich
- 4
- Befestigungsbereich
- 5
- Hakenband
- 6
- Haken
- 7
- Durchbrechung
- 8
- Kopf
- 9
- Kopfhaut
- 10
- Locke
- 11
- Stachelband
- 12
- Durchmesser
- 13
- Länge
- 14
- Durchmesser
- 15
- Länge
- 16
- Rohrabschnitt
- 17
- Ring
- 18
- Riffelung
- 19
- Material
- 20
- erste thermochrome Substanz
- 21
- erster thermochromer Kunststoff
- 22
- Anfangsende
- 23
- Ende
- 24
- Verdickung
- 25
- Befestigungseinrichtung
- 26
- Nadel
- 27
- Drahtseele
- 28
- Ende
- 29
- Rohrabschnitt
- 30
- Endbereich
- 31
- Mittelabschnitt
- 32
- Endabschnitt
- 33
- Haarpartie
- 34
- Beschichtung
- 35
- zweite thermochrome Substanz
- 36
- zweiter thermochromer Kunststoff
1. Lockenwickler (1) zum Aufwickeln menschlichen Haares, mit einem Grundkörper (2) aus
einem gestaltgebenden Formteil, der einen Mittelbereich (3) mit einer Wickelfläche
zum Aufwickeln einer Haarpartie aufweist, wobei der Lockenwickler (1) eine erste thermochrome
Substanz (20) aufweist, die bei einer Temperaturerhöhung beim Durchlaufen einer ersten
Temperaturspanne durch einen ersten auftretenden Farbumschlag eine erste Temperatur
anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass der Lockenwickler (1) eine zweite thermochrome Substanz (35) aufweist, die bei einer
Temperaturerniedrigung beim Durchlaufen einer niedrigeren zweiten Temperaturspanne
durch einen zweiten auftretenden Farbumschlag eine niedrigere zweite Temperatur anzeigt.
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus Kunststoff (19) besteht und dass dem Kunststoff (19) des
Grundkörpers (2) ganz oder teilweise als erste thermochrome Substanz (20) ein erster
thermochromer Kunststoff (21) hinzugefügt ist, der beim Föhnen über etwa 2 bis 3 Minuten
den ersten auftretenden Farbumschlag zeigt, um das Ende des Föhnens erkennbar anzuzeigen.
3. Lockenwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kunststoff (19) dem Kunststoff (19) des Grundkörpers (2) ganz oder teilweise
als zweite thermochrome Substanz (35) ein zweiter thermochromer Kunststoff (36) hinzugefügt
ist, der beim Auskühlen nach dem Föhnen über mindestens etwa 12 bis 20 Minuten den
zweiten auftretenden Farbumschlag zeigt, um das Ende des Auskühlens erkennbar anzuzeigen.
4. Lockenwickler nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) mindestens je etwa 2 bis 6 %, insbesondere je etwa 4 %, der beiden
thermochromen Kunststoffe (21, 36) aufweist.
5. Lockenwickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste thermochrome Kunststoff (21) und der zweite thermochrome Kunststoff (36)
in den Kunststoff (19) des Grundkörpers (2) oder einen anderen Teil des Lockenwicklers
(1) eingemischt sind.
6. Lockenwickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste thermochrome Kunststoff (21) und der zweite thermochrome Kunststoff (36)
als Beschichtung (34) oder Bedampfung des Grundkörpers (2) oder eines anderen Teils
des Lockenwicklers (1) vorgesehen ist.
7. Lockenwickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol, Acrylstyrol, Polyvinylchlorid,
Polyamid, Polyethylenterephthalat oder einem entsprechenden Kunststoffschaum besteht.
8. Lockenwickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus einem harten oder weichen Kunststoff oder Metall besteht.