[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und weiter eine Vorrichtung zum Stanzen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.
[0002] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0003] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Ausbrechen, Prägen
und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt werden, ist es
bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen der Maschine
zu bewegen. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt eine Greiferbrücke, an der Greifer
befestigt sind, die die Bögen an einem vorderen Ende ergreifen. Ein Greiferwagen besitzt
weiterhin seitliche Fahrwagen, welche mit endlosen Ketten des Transportsystems verbunden
sind und wodurch die Greiferwagen durch die Maschine bewegt werden. Durch diese Art
der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein kontinuierliches Arbeiten in den
einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der Maschine, insbesondere Stanz-,
Ausbrech- und Nutzentrennstation, ermöglicht.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche gefiihrten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfiir vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Für ein exaktes und hochwertiges Stanzen ist es notwendig, dass die Schneid- und
Rillwerkzeuge relativ zu den Gegenwerkzeugen positioniert werden. Die
DE 195 16 073 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Stanzen mit einer oberen positiven Form und einer
unteren negativen Form. Die obere Form besteht aus einem Rahmen, in welchem die Stanz-
und Rillmesser haltende Tragplatte durch Justier- und Halteschrauben gehalten ist.
Die untere Form besteht aus einer Metallplatte, welche das negative Gegenstück zu
den Stanz- und Rillmessern bildet. Die Vorrichtung besitzt verstellbare Anschläge,
welche dem Positionieren der oberen und / oder unteren Form dienen.
[0006] Die
EP 0 756 919 B1 beschreibt eine Vorrichtung zum Stanzen mit einem oberen und einem unteren Tiegel.
Der eine Tiegel trägt Stanzmesser, der andere Tiegel eine Gegenstanzplatte. Die Gegenstanzplatte
umfasst eine fest mit dem Tiegel verbundene Unterplatte und eine ebenfalls dünne Oberplatte.
Die Oberplatte ist relativ zur Unterplatte über mindestens ein Führungs- und Antriebselement
verstellbar. Mittels mindestens eines Feststellelements sind die beiden Platten relativ
zueinander fixierbar.
[0007] Die
US 5,730,039 beschreibt eine Vorrichtung zur Einstellung der Position einer Stanzplatte in einer
Stanzmaschine. Die Vorrichtung umfasst eine Stanzplatte und eine Lagerplatte. Die
Lagerplatte ist mit zwei Einstelleinrichtungen, welche jeweils Exzenter umfassen,
versehen. Die Stanzplatte verfügt über zwei Ausnehmungen, in welche die Einstelleinrichtungen
eingreifen. Durch Verdrehen der Exzenter der Einstelleinrichtungen wird die Stanzplatte
relativ zur Lagerplatte verschoben.
[0008] Die
EP 1 153 716 B9 beschreibt eine Stanzmaschine mit einer Stanzstation, welche ein Stanzblech umfasst.
Das Stanzblech liegt auf einer Stützplatte auf und wird durch bewegliche Bügel gehalten.
Die beweglichen Bügel besitzen zwei Stellungen: eine erste Klemmstellung, in der das
Verschieben des Stanzblechs auf der Stanzplatte verhindert und eine Ruhestellung,
in der das Verschieben des Stanzblechs auf der Stützplatte ermöglicht wird. Die Position
der Stützplatte relativ zum unteren Tiegel kann über Einstellmittel horizontal verändert
werden.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Stanzen zu schaffen,
die eine einfache und exakte Verstellung einer eine Gegenform umfassende Form ermöglicht,
wobei die Form nach einem Auftragswechsel wieder einfach in ihre Nullstellung verbringbar
ist.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Stanzen mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung zum Stanzen mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 10.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Stanzen von bogenförmigem Material aus Papier,
Pappe und dergleichen besitzt einen oberen und einen unteren Tiegel. Eine erste positive
Form, welche Stanz- und / oder Rillmesser trägt, ist mit dem oberen Tiegel verbunden.
Eine zweite negative Form, welche eine Gegenform umfasst, ist mit dem unteren Tiegel
verbunden. Die Gegenform ist mit einer Platte verbunden, bevorzugterweise verschraubt,
und Gegenform und Platte werden in einem Rahmen gehalten. Dieser Rahmen ist über einen
Spannmechanismus mit dem unteren Tiegel verbunden. Über eine Einstelleinrichtung kann
der Rahmen zusammen mit der die Gegenform tragenden Platte und der Gegenform relativ
zum unteren Tiegel horizontal verstellt werden. Die Verstellung erfolgt bevorzugterweise
aktuatorisch bzw. motorisch.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Gegenform durch ein Stanzblech gebildet.
In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführung wird die die Gegenform tragende
Platte durch eine Vakuumplatte gebildet. Das Stanzblech ist mit dieser verschraubt
und wird durch ein Vakuum an die Vakuumplatte angepresst. Das Vakuum wird dabei durch
einen dem Fachmann bekannten Unterdruckerzeuger erzeugt. Vorteilhafterweise ist die
Vakuumplatte wesentlich dicker als das Stanzblech ausgeführt und stellt die tragende
Struktur des Stanzblechs dar. Die Vakuumplatte besitzt üblicherweise eine Dicke von
ca. 4 bis 10 mm, das Stanzblech eine Dicke von ca. 1 mm.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Spannmechanismus mindestens zwei
Aktoren, welche den Rahmen auf den unteren Tiegel pressen. Die Aktoren können vorteilhaftertweise
als Pneumatikzylinder ausgeführt sein. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz von vier
Pneumatikzylindern, die eine gleichmäßige Anpressung sicherstellen. Alternativ zu
den Pneumatikzylindern können auch Hydraulikzylinder oder Elektromoren mit angetriebenen
Spindeln zum Einsatz kommen.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verfügt die Einstelleinrichtung
über mindestens zwei Aktuatoren zur Verstellung des Rahmens mit Platte und Gegenform
in der horizontalen Ebene des Rahmens. In dieser Ebene ist ein zweidimensionales Koordinatensystem
aufgespannt. Der erste Aktuator bewirkt eine Verstellung des Rahmens in Richtung der
ersten Achse und der zweite Aktuator bewirkt eine Verstellung des Rahmens in Richtung
der zweiten Achse des Koordinatensystems. Besonders vorteilhaft ist es, einen Aktuator
durch zwei Aktuatoren zu ersetzen, welche jeweils am äußeren Ende des Rahmens angreifen
und synchronisiert zueinander angetrieben werden. Dadurch wird sichergestellt, dass
der Rahmen parallel zur Achse verschoben wird und keine Drehbewegung ausführt. In
dem Fall, dass eine definierte Verdrehung des Rahmens erzielt werden soll, werden
die Aktuatoren des Aktuatorpaars nicht synchron, sondern asynchron zueinander betrieben.
Als Aktuatoren eignen sich insbesondere steuerbare Elektromotoren.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen ist die
Platte und die Gegenform mittels eines Klemmmechanismus mit dem Rahmen verspannt.
Der Klemmmechanismus verfügt mindestens über eine am Rahmen fest angebrachte Klemmnase
und mindestens eine der festen Klemmnase gegenüber liegend angeordnete lösbare Klemmnase.
Die lösbare Klemmnase kann dabei manuell, pneumatisch, hydraulisch oder motorisch
bedient werden. Je nach Größe von Platte, Gegenform und Rahmen als auch den wirkenden
Kräften, kann es sinnvoll sein, den Klemmmechanismus mit einer Mehrzahl von festen
und lösbaren Klemmnasen auszuführen.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen besitzt diese eine
Steuereinrichtung zum Ansteuern des Spannmechanismus und der Einstelleinrichtung.
Dies ermöglicht die Ansteuerung der Aktoren zum Verspannen des Rahmens mit dem unteren
Tiegel und die Ansteuerung der Aktuatoren zur Verstellung des Rahmens mit Platte und
Gegenform in der horizontalen Ebene des Rahmens.
[0017] Die Erfindung umfasst weiter eine Vorrichtung zum Stanzen von bogenförmigem Material
aus Papier, Pappe und dergleichen mit einem oberen und einem unteren Tiegel in einer
alternativen Ausführungsform. Die Vorrichtung umfasst eine erste positive Form, welche
eine in einem ersten Rahmen gehaltene Stanz- und / oder Rillmesser tragende Platte
umfasst, und / oder eine zweite negative Form, welche eine in einem zweiten Rahmen
gehaltene, eine Gegenform tragende, Platte umfasst. Die Gegenform ist mit der Gegenform
tragenden Platte verbunden, vorteilhafterweise verschraubt. Der erste Rahmen ist mit
einem der Tiegel, insbesondere dem oberen Tiegel, lösbar verbunden und mittels einer
ersten Einstelleinrichtung relativ zu diesem Tiegel horizontal verstellbar und / oder
der zweite Rahmen ist mit dem anderen Tiegel, insbesondere dem unteren Tiegel, lösbar
verbunden und mittels einer zweiten Einstelleinrichtung relativ zu diesem Tiegel horizontal
verstellbar. Es kann also entweder nur eine der beiden Formen oder es können beide
Formen über einen verstellbaren Rahmen verfügen. Die Verstellung erfolgt in allen
Fällen vorteilhafterweise aktuatorisch.
[0018] Diese zweite Ausführungsvariante der Vorrichtung zum Stanzen kann analog der ersten
Ausführungsvariante zum Stanzen, wie oben beschrieben, weitergebildet sein.
[0019] Zur Bestückung der Vorrichtung zum Stanzen mit Werkzeugen wird eine Stanz- und /
oder Rillmesser umfassende Form mit dem oberen Tiegel verbunden. Die mit der Gegenform
tragenden Platte verschraubte Gegenform wird in den unteren Rahmen eingesetzt. Nachfolgend
kann die Vorrichtung zum Stanzen eingerichtet werden: In einem ersten Schritt wird
die Verspannung von Rahmen und Tiegel gelöst, indem der Spannmechanismus gelöst wird.
Dazu werden die Aktoren durch die Steuereinrichtung entsprechend angesteuert. In einem
zweiten Schritt erfolgt die horizontale Verschiebung des Rahmens mit Platte und Gegenform
relativ zu den Stanz- und / oder Rillmessern der oberen positiven Form, indem die
Aktuatoren der Einstelleinrichtung entsprechend angesteuert werden. Sobald die Gegenform
relativ zu den Stanz- und / oder Rillmessern positioniert ist, erfolgt in einem dritten
Schritt die Verspannung von Rahmen und Tiegel durch ein Aktivieren des Spannmechanismus.
Dazu werden die Aktoren durch die Steuereinrichtung entsprechend angesteuert.
[0020] Die Erfindung umfasst auch eine Bogenstanz- und -prägemaschine, welche eine Vorrichtung
zum Stanzen in einer der oben beschriebenen Ausführungsformen umfasst.
[0021] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Bogenstanz- und -prägemaschine über getrennte
Antriebe des Bogentransportsystems und der einzelnen Bearbeitungsstationen verfügt.
Der Antrieb des Bogentransportsystems kann dabei insbesondere als elektrischer Linearantrieb
mit Wechselfeldmotoren ausgebildet sein.
[0022] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0023] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Bogenstanz- und -prägemaschine
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Stanzen in einer räumlichen Darstellung
- Fig. 3
- eine Draufsicht von Fig. 2
- Fig. 4
- einen Schnitt von Fig. 3 entlang 4-4
- Fig. 5
- das Detail 5 aus Fig. 4
- Fig. 6
- eine Ansicht von unten auf den oberen Tiegel mit Werkzeug
[0024] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen dargestellt.
Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation 2 mit
einer Vorrichtung zum Stanzen, eine Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von
einem gemeinsamen Maschinengehäuse 5 getragen und umschlossen werden.
[0025] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, dem Bogentransportsystem
7 zugeführt und von an Greiferbrücken eines Greiferwagens 8 befestigten Greifern an
ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung B intermittierend durch
die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine 100 hindurchgezogen.
Wie zu erkennen ist, besitzt das Bogentransportsystem 7 mehrere Greiferwagen 8, so
dass mehrere Bögen 6 gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 bearbeitet
werden können.
[0026] Die Stanzstation 2 besteht aus einem unteren Tiegel, einem sog. Untertisch 9, und
einem oberen Tiegel, einem sog. Obertisch 10. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und
herbewegbar gelagert und mit Stanz- und Rillmessern versehen. Der Untertisch 9 ist
fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zu den Stanz- und Rillmessern
versehen.
[0027] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0028] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6 entweder
nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen Nutzen
erfolgt. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette 13 enthalten, auf der die einzelnen
Bögen 6 in Form eines Stapels 14 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen einer
bestimmten Stapelhöhe die Paletten 14 mit den aufgestapelten Bögen 6 aus dem Bereich
der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren werden können.
[0029] Fig. 2 zeigt einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Stanzen in einer räumlichen
Darstellung. Eine Vakuumplatte mit Stanzblech 20 wird durch einen Klemmmechanismus
22 in einem Rahmen 24 gehalten. Der Rahmen 24 ist über eine Einstelleinrichtung 23
in der Ebene des Rahmens 24 verstellbar. Durch einen Spannmechanismus, welcher vier
Pneumatikzylinder 21 umfasst, wird der Rahmen 24 an den Untertisch 9 gepresst. Die
Funktionsweise der Einstelleinrichtung 23 ergibt sich aus der Draufsicht in Fig. 3.
[0030] Die Einstelleinrichtung 23 umfasst drei Elektromotoren 23.1, 23.2 und 23.3. In der
Ebene des Rahmens 24 ist ein zweidimensionales kartesisches Koordinatensystem aufgespannt,
welches die Achsen x und y besitzt. Die Elektromotoren 23.1 und 23.2 sind miteinander
synchronisiert und bewirken eine Verstellung, d.h. Verschiebung, des Rahmens 24 mit
der Vakuumplatte mit Stanzblech 20 parallel zur Achse x. Der Elektromotor 23.3 bewirkt
eine Verstellung, d.h. Verschiebung, des Rahmens 24 mit Vakuumplatte mit Stanzblech
20 parallel zur Achse y. Bei nicht synchronisiertem Betrieb der Elektromotoren 23.-1,23.2
und 23.3 kann der Rahmen 24 schräg zur x-Achse verstellt werden, d. h. das Stanzblech
24 kann eine Drehung erfahren.
[0031] Die Klemmung der Vakuumplatte mit Stanzblech 20 in dem Rahmen 24 ergibt sich aus
einer Schnittdarstellung in Fig. 4. Der Rahmen 24 verfügt auf der einen Seite über
eine fest Klemmnase 22.2 und an der gegenüber liegenden Seite über eine lösbare Klemmnase
22.1. Der Mechanismus zum Lösen und Betätigen der Klemmnase 22.1 ist im Detail in
Fig. 5 dargestellt. Bei der Bestückung der Vorrichtung zum Stanzen mit einer Vakuumplatte
mit Stanzblech 20 wird diese in den Rahmen 24 eingelegt, an ihrem einen Ende unter
die feste Klemmnase 22.2 geschoben und an ihrem gegenüberliegenden Ende durch die
bewegliche Klemmnase 22.1 gegriffen und geklemmt.
[0032] Aus Gründen der besseren Übersicht ist die Verbindung der Elektromotoren 23.1, 23.2
und 23.3 sowie der Pneumatikzylinder 21 mit der Steuereinrichtung 15 in den Figuren
2 bis 5 nicht dargestellt. Auch die Verbindung der Vakuumplatte mit Stanzblech 20
mit dem Unterdruckerzeuger 17 ist in den Figuren 2 bis 5 der besseren Übersicht halber
nicht dargestellt.
[0033] Fig. 6 zeigt eine Darstellung analog zu Fig. 3. Daraus geht die Verstellung einer
sich in einem Rahmen 24 befindlichen Stanz- und / oder Rillmesser tragenden Platte
25 relativ zum oberen Tiegel 10 hervor.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Bogentransportsystem
- 8
- Greiferwagen
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch mit Stanz und / oder Rillmessern
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface und Eingabegeräten
- 16
- Zuführtisch
- 17
- Unterdruckerzeuger
- 20
- Vakuumplatte mit Stanzblech
- 21
- Pneumatikzylinder
- 22
- Klemmmechanismus
- 22.1
- lösbare Klemmnase
- 22.2
- feste Klemmnase
- 23
- Einstelleinrichtung
- 23.1
- erster Elektromotor
- 23.2
- zweiter Elektromotor
- 24
- Rahmen
- 25
- Stanz- und / oder Rillmesser tragende Platte
- 100
- Bogenstanz- und -prägemaschine
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
1. Vorrichtung zum Stanzen (2) von bogenförmigem Material (6) aus Papier, Pappe und dergleichen
mit einem oberen (10) und einem unteren (9) Tiegel, mit einer ersten positiven Stanz-
und / oder Rillmesser umfassenden Form, welche mit dem oberen Tiegel (10) verbunden
ist, und mit einer zweiten negativen Form, welche eine in einem Rahmen (24) gehaltene,
eine Gegenform tragende Platte (20) umfasst, wobei die Gegenform mit der Platte verbunden,
insbesondere verschraubt, ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (24) mittels eines Spannmechanismus (21) mit dem unteren Tiegel (9) verbunden
ist, und dass der Rahmen (24) zusammen mit der die Gegenform tragenden Platte (20)
mittels einer Einstelleinrichtung (23) relativ zum unteren Tiegel (9) horizontal verstellbar
ist.
2. Vorrichtung zum Stanzen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung aktuatorisch erfolgt.
3. Vorrichtung zum Stanzen nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenform durch ein Stanzblech gebildet wird.
4. Vorrichtung zum Stanzen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenform tragende Platte (20) durch eine Vakuumplatte gebildet wird, das Stanzblech
mit dieser verschraubt ist, und durch ein mittels eines Unterdruckerzeugers (17) erzeugtes
Vakuum an die Vakuumplatte gepresst wird.
5. Vorrichtung zum Stanzen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vakuumplatte wesentlich dicker als das Stanzblech ausgeführt ist.
6. Vorrichtung zum Stanzen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannmechanismus mindestens zwei Aktoren, insbesondere zwei Pneumatikzylinder
(21) umfasst, welche den Rahmen (24) auf den unteren Tiegel (9) pressen.
7. Vorrichtung zum Stanzen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung (23) über mindestens zwei Aktuatoren, insbesondere zwei Elektromotoren
(23.1, 23.2, 23.3) verfügt, wobei die Verstellung des Rahmens (24) mit Platte und
Gegenform (20) in der horizontalen Ebene des Rahmens (24), in welcher ein zweidimensionales
Koordinatensystem aufgespannt ist, durch den ersten Aktuator (23:1, 23.2) in Richtung
der ersten Achse (x) und durch den zweiten Aktuator (23.3) in Richtung der zweiten
Achse (y) des Koordinatensystems geschieht.
8. Vorrichtung zum Stanzen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte und die Gegenform (20) mittels eines Klemmmechanismus (22) mit dem Rahmen
(24) verspannt sind und der Klemmmechanismus (22) mindestens eine am Rahmen (24) fest
angebrachte Klemmnase (22.2) und mindestens eine der festen Klemmnase gegenüberliegend
angeordnete lösbare Klemmnase (22.1) besitzt.
9. Vorrichtung zum Stanzen nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zum Stanzen eine Steuereinrichtung (15) zum Ansteuern des Spannmechanismus
(21) und der Einstelleinrichtung (23) besitzt.
10. Vorrichtung zum Stanzen (2) von bogenförmigem Material (6) aus Papier, Pappe und dergleichen
mit einem oberen (10) und einem unteren (9) Tiegel, mit einer ersten positiven Form,
welche eine in einem ersten Rahmen gehaltene Stanz- und / oder Rillmesser tragende
Platte umfasst, und / oder mit einer zweiten negativen Form, welche eine in einem
zweiten Rahmen (24) gehaltene, eine Gegenform tragende Platte (20) umfasst, wobei
die Gegenform mit der Platte verbunden, insbesondere verschraubt, ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Rahmen mit einem der Tiegel (9, 10), insbesondere dem oberen Tiegel (10),
lösbar verbunden und mittels einer ersten Einstelleinrichtung relativ zu diesem Tiegel
(9, 10) horizontal verstellbar ist, und / oder dass der zweite Rahmen (24) mit dem
anderen Tiegel (10, 9), insbesondere dem unteren Tiegel (9), lösbar verbunden ist,
und mittels einer zweiten Einstelleinrichtung (23) relativ zu diesem Tiegel (10, 9)
horizontal verstellbar ist.
11. Vorrichtung zum Stanzen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung jeweils aktuatorisch erfolgen.
12. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) mit einer Vorrichtung zum Stanzen (2) nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
13. Verfahren zum Einrichten einer Vorrichtung zum Stanzen nach Anspruch 9 mit nachfolgenden
Schritten:
a. Lösen des Spannmechanismus (21) zum Lösen der Verspannung von Rahmen und Tiegel
durch entsprechende Ansteuerung der Aktoren durch die Steuereinrichtung (15)
b. Ansteuerung der Aktuatoren der Einstelleinrichtung (23) durch die Steuereinrichtung
(15), um den Rahmen (24) mit Platte und Gegenform (20) relativ zu den Stanz- und /
oder Rillmessern der positiven Form horizontal zu verschieben.
c. Aktivieren des Spannmechanismus (21) zum Verspannen von Rahmen (24) und Tiegel
(9) durch entsprechende Ansteuerung der Aktoren (21) durch die Steuereinrichtung (15).