[0001] Die Erfindung betrifft ein handgeführtes Arbeitsgerät, insbesondere eine Motorkettensäge,
einen Trennschleifer, eine Heckenschere, einen Freischneider oder dgl. nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 32 44 772 C2 ist eine Motorkettensäge bekannt, deren Antriebsmotor als Elektromotor ausgebildet
ist und über ein Hohlrad als Antriebselement ein Werkzeug antreibt, nämlich eine auf
einer Führungsschiene umlaufende Sägekette. Als Bremseinrichtung ist eine Bandbremse
vorgesehen, die auf eine drehfest mit der Antriebswelle verbundene Bremstrommel wirkt.
Ist die Bremseinrichtung eingelegt, die Bremstrommel also drehfest blockiert, kann
ein Einschalten des Elektromotors zu einer Überlastung des Motors oder der Bremseinrichtung
führen.
[0003] Bei einer Kettensäge nach der
DE 26 02 247 C2 ist als Antriebsmotor ein Verbrennungsmotor vorgesehen, dessen Kurbelwelle über eine
Fliehkraftkupplung ein Kettenritzel dreht, welches eine auf einer Führungsschiene
umlaufende Sägekette antreibt. Der Kupplungstrommel ist eine Bremseinrichtung zugeordnet,
die als Bandbremse ausgeführt ist. Bei angelegter Bandbremse ist die Kupplungstrommel
blockiert, so dass es bei einem Eingreifen der Fliehkraftkupplung zu einem erheblichen
Verschleiß an den Kupplungsbelägen kommen kann; darüber hinaus kann dies zu unzulässigen
Temperaturen an der Fliehkraftkupplung führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein handgeführtes Arbeitsgerät der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, dass eine Schädigung des Arbeitsgerätes durch Fehlnutzung
der Bremseinrichtung vermieden wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Über den der Bremseinrichtung zugeordneten Sensor wird der Zustand der Bremseinrichtung
erfasst. Das Ausgangssignal des Sensors ist somit zugleich ein Zustandssignal der
Bremseinrichtung. Dieses Zustandssignal wird in einer Steuerung ausgewertet und in
Abhängigkeit des Zustandssignals die Aggregate des Arbeitsgerätes derart gesteuert,
dass unzulässige, das Arbeitsgerät schädigende Betriebszustände vermieden sind.
[0007] In einfacher Weise kann die Betriebsbereitschaft des Antriebsmotors in Abhängigkeit
des Zustandssignals von der Steuerung geschaltet werden. Bei einer Elektrokettensäge
würde bei eingelegter Bremseinrichtung ein Starten des Antriebsmotors unterbunden;
erst wenn die Bremseinrichtung gelöst ist und der Sensor diesen gelösten Zustand der
Steuerung meldet, ist eine Inbetriebnahme der Elektrokettensäge möglich.
[0008] Wird als Antriebsmotor ein Verbrennungsmotor verwendet, kann das Zustandssignal dazu
genutzt werden, ein Starten des Verbrennungsmotors bei stehendem Antriebsmotor und
gelöster Bremseinrichtung zu verhindern. Nur wenn die Bremseinrichtung eingelegt,
also ein Bewegen des Werkzeugs unterbunden ist, wird der Antriebsmotor betriebsbereit
geschaltet, kann also gestartet werden.
[0009] In Abhängigkeit des Zustandssignals kann auch eine Drehzahlbegrenzung des Antriebsmotors
ein- oder ausgeschaltet werden. Ist zwischen dem Antriebsmotor und dem Werkzeug eine
Fliehkraftkupplung angeordnet, so wird eine Drehzahlbegrenzung gewählt, die unterhalb
der Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung liegt. Unabhängig von der Antriebsart
(Verbrennungsmotor, Elektromotor) wird bei eingelegter Bremseinrichtung, also blockiertem
Antriebselement die Drehzahlbegrenzung aktiv geschaltet, so dass ein Einkuppeln der
Fliehkraftkupplung unterbunden wird. Der Benutzer stellt fest, dass bei eingelegter
Bremseinrichtung eine Drehzahlerhöhung nicht möglich ist und wird die Bremseinrichtung
lösen, um mit dem Arbeitsgerät arbeiten zu können.
[0010] Wird ein Starten eines als Antriebsmotor genutzten Verbrennungsmotors auch bei gelöster
Bremseinrichtung zugelassen, kann unter Verwendung des Ausgangssignals sowie z. B.
eines Betriebszustandssignals (Motor steht / Motor läuft) eine Drehzahlbegrenzung
aktiv geschaltet werden, die beim Startvorgang sicherstellt, dass die Drehzahl nicht
über die Einkuppeldrehzahl einer Fliehkraftkupplung ansteigt, die das Werkzeug antreibt.
So kann auch bei gelöster Bremseinrichtung gewährleistet werden, dass ein Werkzeug
beim Startvorgang nicht anläuft.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung wird das Zustandssignal genutzt, um eine optische
und/oder akustische Anzeige zu schalten. Diese Anzeige kann Teil einer ansonsten vorhandenen
Anzeigevorrichtung des Gerätes selbst oder seines Antriebsmotors sein. Dem Benutzer
wird über eine zugeordnete Anzeige oder die Anzeigevorrichtung des Arbeitsgerätes
angezeigt, dass die Bremseinrichtung eingelegt bzw. die Bremseinrichtung gelöst ist.
Entsprechend dem angezeigten Betriebszustand kann der Benutzer den notwendigen Zustand
der Bremseinrichtung herbeiführen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung wird nicht der Antriebsmotor als Hauptaggregat gesteuert,
sondern es werden Nebenaggregate geschaltet, die zum Betrieb des Arbeitsgerätes und/oder
des Antriebsmotors notwendig sind.
[0013] So kann eine Schmierölpumpe für das Kettenöl geschaltet werden, um ein Überfluten
der Schmierölnut in der Führungsschiene zu verhindern. Kettenöl wird dann und nur
dann gefördert, wenn die Bremseinrichtung gelöst ist. Nur bei gelöster Bremseinrichtung
kann die Sägekette in der Führungsnut der Führungsschiene umlaufen.
[0014] Es kann auch zweckmäßig sein, die Kraftstoffzufuhr in Abhängigkeit des Zustandssignals
ein- oder auszuschalten. Z. B. kann bei gelöster Bremseinrichtung bei stehendem Antriebsmotor
die Kraftstoffzufuhr gesperrt werden, um ein Starten des Verbrennungsmotors zu verhindern.
[0015] In ähnlicher Weise kann ein Starten des Verbrennungsmotors unterbunden werden, wenn
der Anlasser des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit des Zustandssignals ein- oder
ausgeschaltet ist. Hierzu kann ein Seilzugstarter z. B. manuell blockiert werden oder
aber ein elektrischer Anlasser ausgeschaltet werden.
[0016] Abhängig vom Ausgangssignal des Sensors können auch Aktoren des Arbeitsgerätes wie
Magnetventile, Pumpen, Stellelemente o. dgl. geschaltet sein. Dabei können Aktoren
genutzt werden, die elektrisch oder mechanisch zu betätigen sind. Auf diese Weise
kann z. B. ein an einem Trennschleifer angeordnetes Ventil der Wasserzufuhr zur Trennscheibe
geschaltet sein, um das Ventil vorzugsweise zu schließen und die Wasserzufuhr zu sperren,
wenn die Bremseinrichtung eingelegt ist. Es kann auch vorteilhaft sein, z. B. eine
Pumpe zur Flüssigkeitszufuhr abhängig vom Ausgangssignal zu schalten; die Pumpe kann
z. B. zur Wasserzufuhr zur Trennscheibe eines Trennschleifers ein- oder ausgeschaltet
werden.
[0017] Die Drehzahlbegrenzung kann direkt durch eine elektronisch angesteuerte Drosselklappe
(elektronisches Gas) oder durch eine elektronisch angesteuerte Drosselklappe oder
Drossel erfolgen. Bei einer magnetisch angesteuerten Drosselklappe oder Drossel kann
die Ansteuerung entsprechend geändert werden, um eine Drehzahlbegrenzung auszuführen.
In Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Drehzahlbegrenzung durch elektronische
oder mechanische Blockierung einer dem Gashebel zugeordneten Gashebelsperre.
[0018] Vorteilhaft kann die Drehzahlbegrenzung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach
dem Startvorgang automatisch deaktiviert werden.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es
zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung einen Ausschnitt einer Motorkettensäge,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung einen Vergaser für den Verbrennungsmotor einer Motorkettensäge.
[0020] Die gezeigte Teildarstellung der Motorkettensäge nach Fig. 1 steht beispielhaft für
ein handgeführtes Arbeitsgerät, welches auch in Form eines Trennschleifers, einer
Heckenschere, eines Freischneiders oder dgl. ausgebildet sein kann.
[0021] Das gezeigte handgeführte Arbeitsgerät 10 weist einen Antriebsmotor 1 auf, der über
ein rotierendes Antriebselement 2 ein Werkzeug 3 antreibt. Im Ausführungsbeispiel
ist das rotierende Antriebselement 2 eine Kupplungstrommel z. B. einer Fliehkraftkupplung,
auf der ein nicht näher dargestelltes Kettenrad drehfest angeordnet ist. Das nicht
dargestellte Kettenrad treibt eine Sägekette 4 an, die auf einer Führungsschiene 5
umläuft. Die Führungsschiene ist zwischen einem Kettenraddeckel 6 und einem Gehäuse
7 der Motorkettensäge geklemmt gehalten.
[0022] Das Arbeitsgerät 10 wird über zwei Griffe gehalten; einem hinteren - in Fig. 2 dargestellten
- Handgriff 80 sowie einem vorderen Griffbügel 8, der das Gehäuse 7 übergreift. Dem
Griffbügel 8 vorgelagert ist ein Handschutzbügel 9, der um eine Achse 11 verschwenkbar
am Gehäuse 7 festgelegt ist und als Auslöser für eine Bremseinrichtung 12 dient.
[0023] Die Bremseinrichtung 12 besteht aus einem Bremsband 13, welches mit einem Ende 13a
gehäusefest und mit dem anderen Ende 13b an einem Bremshebel 14 festgelegt ist. Der
Bremshebel 14 ist um eine gehäusefeste Achse 15 verschwenkbar gehalten und mit einer
Bremsfeder 16 gekoppelt. Der Bremshebel 14 ist im Sinne eines Anlegens des Bremsbandes
13 am Außenumfang 2a des Antriebselements 2, im Ausführungsbeispiel einer Kupplungstrommel,
in Pfeilrichtung 21 kraftbeaufschlagt. Die Anordnung ist so getroffen, dass das in
Pfeilrichtung 18 drehende Antriebselement 2 beim Anliegen des Bremsbandes 13 bremsverstärkend
wirkt, d. h., das Bremsband 13 wird im Sinne einer Durchmesserverringerung auf den
Bremsmantel 2a des Antriebselementes 2 festgezogen.
[0024] Der Bremshebel 14 ist über einen Stützhebel 19 in Außerbetriebsstellung der Bremseinrichtung
12 abgestützt, wobei das Bremsband 13 mit geringem Spiel a zum Bremsmantel 2a des
Antriebselementes 2 liegt. In diesem gelösten Zustand der Bremseinrichtung kann das
Antriebselement 2 - angetrieben von der Antriebswelle 17 des Antriebsmotors 1 - frei
drehen. Mit dem drehenden Antriebselement 2 wird das Werkzeug 3 - im Ausführungsbeispiel
die Sägekette 4 - angetrieben.
[0025] Wird der Handschutzbügel 9 durch die Hand des Benutzers, durch Fliehkräfte oder durch
eine andere Kraft in Pfeilrichtung 20 verschwenkt, wird über eine Hebelmimik der Stützhebel
19 aus seiner Abstützstellung am Bremshebel 14 ausgehoben, so dass der Bremshebel
unter der Wirkung der Bremsfeder 16 in Pfeilrichtung 21 verschwenkt, das Bremsband
13 anlegt und das Antriebselement 2 bis zum Stillstand abbremst. Die Leistung der
Bremseinrichtung 12 ist derart ausgelegt, dass das Werkzeug im Bereich um ca. 100
Millisekunden zum Stillstand kommt.
[0026] Der Bremseinrichtung 12 ist nach der Erfindung ein Sensor 30 zugeordnet, der den
Zustand der Bremseinrichtung 12 erfasst. Der Sensor 30 kann in einfacher Weise ein
Mikroschalter sein, der z. B. die Stellung des Bremshebels 14 abtastet. Der Mikroschalter
gibt ein 0/1 Zustandssignal an die Steuerung 31 ab. Induktive, kapazitive oder optische
Sensoren sind zur Erfassung des Zustandes der Bremseinrichtung ebenfalls vorteilhaft
anwendbar. Das Ausgangssignal des Sensors 30 kann somit als Zustandssignal der Bremseinrichtung
12 bezeichnet werden. Dieses Zustandssignal 12 ist einer Steuerung 31 zugeführt, welche
das Signal auswertet und in Abhängigkeit des Signals Aggregate des Arbeitsgerätes
10 steuert.
[0027] Unter Aggregate des Arbeitsgerätes 10 wird der Antriebsmotor 1 z. B. als Hauptaggregat
verstanden, wobei der Antriebsmotor ein Verbrennungsmotor oder auch ein Elektromotor
sein kann.
[0028] In Abhängigkeit des Zustandssignals gesteuerter Aggregate des Arbeitsgerätes 10 können
auch Nebenaggregate sein, wie z. B. eine Schmierölpumpe 40 für Kettenöl, ein Kraftstoffventil
41 in der Kraftstoffzuführung zu einem Verbrennungsmotor oder auch ein Anlasser 42.
Der Anlasser 42 kann ein mechanischer Seilzugstarter oder auch ein elektrischer Anlasser
sein und wirkt unmittelbar auf die Kurbelwelle 17 des Antriebsmotors 1 ein.
[0029] Ist das Arbeitsgerät 10 ein Trennschleifer, wird als Nebenaggregat ein die Wasserzufuhr
zur Trennscheibe steuernder Aktor bezeichnet, der als Ventil und/oder als Pumpe ausgebildet
sein kann. Abhängig vom Ausgangssignal des Sensors kann das an einem Trennschleifer
angeordnete Ventil der Wasserzufuhr zur Trennscheibe geschaltet sein. Das Ventil ist
geschlossen und die Wasserzufuhr gesperrt, wenn die Bremseinrichtung eingelegt ist.
Es kann auch vorteilhaft sein, die Pumpe abhängig vom Ausgangssignal zu schalten,
um die Wasserzufuhr zur Trennscheibe eines Trennschleifers ein- oder auszuschalten.
[0030] Die Steuerung 31 ist über die Leitung 32 mit dem Sensor 30 verbunden und steht über
eine Steuerleitung 33 z. B. mit einer Zündschaltung eines Verbrennungsmotors oder
einer Drehzahlregelschaltung eines Elektromotors in Verbindung. So kann über die Steuerung
31 die Betriebsbereitschaft des Antriebsmotors 1 in Abhängigkeit vom Zustandssignal
der Bremseinrichtung 12 gesteuert sein.
[0031] Im Falle eines Verbrennungsmotors als Antriebsmotor 1 kann z. B. vorgesehen sein,
dass bei stehendem Antriebsmotor 1 und bei gelöster Bremseinrichtung 12 die Betriebsbereitschaft
des Antriebsmotors 1 abgeschaltet ist, so z. B. die Zündung des Verbrennungsmotors
abgeschaltet ist. Damit wird erreicht, dass der Benutzer bei gelöster Bremseinrichtung
12 den Verbrennungsmotor nicht starten kann. Erst wenn die Bremseinrichtung 12 gemäß
Bedienungsanleitung in einem für den Startzustand empfohlenen angelegten Bremszustand
ist, ist ein Starten des Verbrennungsmotors möglich.
[0032] Ist der Antriebsmotor 1 ein Elektromotor, kann die Steuerung 31 ein Schließen des
Stromkreises zum Antriebsmotor dann verhindern, wenn die Bremseinrichtung 12 eingelegt
ist. Damit ist gewährleistet, dass ein Anlaufen des Elektromotors gegen die Bremseinrichtung
12 nicht möglich ist.
[0033] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, in Abhängigkeit des vom
Sensor 30 abgegebenen Zustandssignals über den Zustand der Bremseinrichtung 12 eine
Drehzahlbegrenzung des Antriebsmotors 1 ein- oder auszuschalten. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn das Antriebselement 2 aus einer Fliehkraftkupplung besteht,
die zwischen einer Antriebswelle - im Ausführungsbeispiel der Kurbelwelle 17 - und
dem Werkzeug 3 angeordnet ist. Die Bremseinrichtung 12 wirkt auf die Kupplungstrommel
2 der Fliehkraftkupplung, wobei bei eingelegter Bremseinrichtung 12 ein Anlegen der
Fliehkraftkupplung verhindert werden kann. Zeigt das Zustandssignal des Sensors 30
der Steuerung 31 eine eingelegte Bremseinrichtung 12 an, ist also das Antriebselement
2 blockiert, wird über die Steuerleitung 33 eine z. B. elektronische Drehzahlbegrenzung
aktiv geschaltet, welche verhindert, dass die Drehzahl des Antriebsmotors 1 über die
Einkuppeldrehzahl ansteigen kann. Wie in Fig. 2 dargestellt, kann die Drehzahlbegrenzung
auch durch einen mechanischen Anschlag 81 bzw. 81a erzielt werden, der in den Schwenkweg
des Gashebels 82 bzw. des Drosselklappenhebels 82a einschaltbar ist. Meldet die Steuerung
das Lösen der Bremseinrichtung 12, wird der Anschlag 81 aus dem Schwenkweg zurückgefahren.
Damit ist mechanisch und/oder elektronisch verhindert, dass die Fliehkraftkupplung
bei eingelegter Bremseinrichtung 12 eingreift, wodurch die Fliehkraftkupplung gegen
Schädigung geschützt ist.
[0034] Eine Drehzahlbegrenzung kann auch durch mechanisches Blockieren des Gashebels 82
vollständig unterbunden werden, indem z. B. an der Gashebelsperre 89 ein Anschlag
81b vorgesehen ist, der entsprechend dem Doppelpfeil in Abhängigkeit von Betriebs-
und Startparametern durch die Steuereinheit 31 ein- oder ausgefahren wird. In der
ausgefahrenen Stellung ist ein Niederdrücken und damit ein Lösen der Gashebelsperre
89 unterbunden, so dass der Gashebel 82 nicht gedrückt werden kann.
[0035] Ist die Drosselklappe 87a (Fig.2) z.B. über einen Schrittmotor oder elektromagnetisch
direkt ansteuerbar - wie in Figur 2 durch das Bauteil 100 angedeutet - oder die Kraftstoffzufuhr
über ein Elektroventil gesteuert, kann in Abhängigkeit des Startzustandes über die
Elektronik 31 eine Drehzahlbegrenzung elektronisch ausgeführt werden.
[0036] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Starten eines als Antriebsmotor
genutzten Verbrennungsmotors auch bei gelöster Bremseinrichtung zugelassen werden.
Unter Verwendung des Ausgangssignals sowie eines weiteren Signals wie z. B. eines
Betriebszustandssignals (Motor steht / Motor läuft) kann eine elektronische oder mechanische
Drehzahlbegrenzung aktiv geschaltet werden, die beim Startvorgang sicherstellt, dass
die Drehzahl nicht über die Einkuppeldrehzahl einer Fliehkraftkupplung ansteigt, die
das Werkzeug antreibt. So kann auch bei gelöster Bremseinrichtung z. B. durch den
Anschlag 81 mechanisch gewährleistet werden, dass das Werkzeug des Arbeitsgerätes
beim Startvorgang nicht anläuft.
[0037] Der Betriebszustand "STARTEN" wird z. B. durch ein vorhandenes Motormanagement und/oder
den Zünder erkannt, wobei der Zustand "Bremseinrichtung nicht eingelegt" von dem angeordneten
Sensor erkannt wird. Durch das Motormanagement wird die Drehzahl beim Startvorgang
auf einer Drehzahl unterhalb der Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung gehalten,
was z. B. durch Zündungsaustaktung und/oder durch Zündzeitpunktverschiebung erfolgen
kann. Die aktive Begrenzung auf die Drehzahl unterhalb der Einkuppeldrehzahl wird
dem Benutzer vorteilhaft angezeigt, z. B. optisch oder akustisch. Nach dem Anlaufen
des Verbrennungsmotors wird die aktive Drehzahlbegrenzung durch geeignete Maßnahmen
ausgeschaltet, damit das Arbeitsgerät bestimmungsgemäß in Betrieb genommen werden
kann. Das Ausschalten der Drehzahlbegrenzung nach dem Startvorgang kann z. B. über
ein ablaufendes Zeitglied T erfolgen, durch Betätigen eines Tasters 55 durch den Benutzer
oder durch eine Aktivität des Benutzers wie z. B. mehrmaliges Gasgeben oder Ein- und
Ausschalten der Bremseinrichtung erfolgen. Die Bewegung des Gashebels 82 kann durch
einen vorzugsweise berührungslos messenden Bewegungssensor 85 erfasst werden (Fig.
2).
[0038] Das Zustandssignal des Stellungssensors 30 kann zur Schaltung weiterer Aggregate,
nämlich von Nebenaggregaten des Arbeitsgerätes 10 oder Nebenaggregaten des Verbrennungsmotors
1 genutzt werden. So ist eine Schaltung der Schmierölpumpe 40 für das Kettenöl möglich,
wodurch sichergestellt ist, dass die Schmierölpumpe 40 dann und nur dann Kettenöl
in die Führungsnut der Sägekette 4 fördert, wenn die Sägekette 4 umläuft. Die Steuerung
der Schmierölpumpe 40 kann über ein Schaltventil 43 in der Schmierölleitung erfolgen
oder aber - bei Einsatz einer elektrischen Schmierölpumpe 40 - durch Ein- bzw. Ausschalten
dieser Schmierölpumpe 40.
[0039] Als weiteres Nebenaggregat kann auch ein Schaltventil 41 in der Kraftstoffzufuhr
geschaltet werden, so dass die Kraftstoffzufuhr in Abhängigkeit vom Zustandssignal
der Bremseinrichtung 12 geschaltet ist.
[0040] Ein Starten des Verbrennungsmotors 1 durch den Benutzer kann auch durch elektrisches
oder mechanisches Blockieren eines Starters 42 erfolgen, der als Seilzugstarter oder
elektrischer Anlasser ausgebildet sein kann. Bei einer Ausbildung als Seilzugstarter
kann eine mechanische Sperre 56 über einen elektrisch oder mechanisch zu betätigenden
Aktor 57 geschaltet werden, während bei einer Ausführung als elektrischer Anlasser
die Stromzufuhr zum Anlasser blockiert werden kann. Nur wenn die Bremseinrichtung
12 in einem für den Start vorgeschriebenen Zustand ist, schaltet die Steuerung 31
die Aggregate (Hauptaggregat und/oder Nebenaggregat) frei, so dass ein als Verbrennungsmotor
ausgeführter Antriebsmotor 1 gestartet werden kann.
[0041] Um dem Benutzer den Zustand des Arbeitsgerätes 10 anzuzeigen kann eine optische Anzeige
34 oder auch eine akustische Anzeige 35 von der Steuerung 31 geschaltet sein. Die
optische Anzeige 34 kann z. B. die Startbereitschaft eines Verbrennungsmotors anzeigen,
während die akustische Anzeige 35 dann aktiv sein kann, wenn der Benutzer einen Startversuch
unternimmt, obwohl der Verbrennungsmotor nicht startbereit ist. Die Anzeige kann Teil
einer Anzeigevorrichtung 50 des Arbeitsgerätes selbst oder seines Antriebsmotors sein,
so dass eine getrennte Anzeige für den Zustand der Bremseinrichtung entfallen kann.
Andererseits können die Anzeigen 34 und 35 auch zur Anzeige anderer Informationen
genutzt werden.
[0042] Die Anzeigen 34 und 35 können auch genutzt werden, um z. B. die Startbereitschaft
eines Verbrennungsmotors anzuzeigen. Abhängig von der Ein- bzw. Ausstellung eines
über eine Signalleitung 45 mit der Steuerung verbundenen Zündschalters 44 und dem
Zustandssignal der Bremseinrichtung 12 wird z. B. die optische Anzeige 34 auf "grün"
geschaltet, um die Startbereitschaft anzuzeigen. Hierzu muss der Zündschalter 44 auf
EIN stehen und das Zustandssignal des Sensors 30 eine angelegte Bremseinrichtung 12
feststellen.
[0043] Die optische und/oder akustische Anzeigen 34, 35 können darüber hinaus auch als Betriebszustandsanzeigen
benutzt werden und darüber hinaus als Anzeigen zur Drehzahl, dem Füllstand des Kraftstoffbehälters
oder des Ölbehälters dienen oder auch als Serviceanzeige genutzt werden.
[0044] Die Zustandsanzeige bzw. die Anzeigevorrichtung 50 des Arbeitsgerätes kann als LED,
LCD oder sonstige Anzeigevorrichtung 50 gestaltet sein und darüber hinaus auch zur
Anzeige anderer Informationen genutzt werden, wie z. B. die Schmutzbeladung eines
Luftfilters 83 (Fig. 2) z. B. eines als Antriebsmotor 1 genutzten Verbrennungsmotors.
Die Luftfilterbeladung kann über einen Unterdrucksensor 84 z. B. im Reinraum des Luftfilters
83 angezeigt werden. Steigt der Unterdruck über einen Schwellwert an, wird dieses
mittels der Anzeige und/oder der Anzeigevorrichtung 50 dem Benutzer angezeigt. Der
Benutzer kann dann den Luftfilter 83 reinigen oder ersetzen. Eine für die Zustandsanzeige
der Bremseinrichtung vorgesehene Anzeige kann so auch zur Anzeige anderer Informationen
genutzt werden.
[0045] In Fig. 2 ist schematisch ein Vergaser 87 mit einem Luftfilter 83 für einen Verbrennungsmotor
88 gezeigt, wobei der Drosselklappenhebel 82a über ein Gestänge 86 von dem Gashebel
82 bewegt wird. Die Bewegung des Gashebels 82 kann über einen berührungslosen Sensor
85 der Steuerung 31 gemeldet werden.
[0046] Der Steuerung ist auch das Ausgangssignal des Unterdrucksensors 84 zugeführt, der
im Reinraum des auf dem Vergaser 87 aufgesetzten Luftfilters 83 angeordnet ist. Ferner
ist die Steuerung 31 mit einem in Doppelpfeilrichtung verfahrbaren Anschlag 81 verbunden,
der z. B. elektromechanisch oder elektromagnetisch zu steuern ist. Abhängig vom Zustand
der Bremseinrichtung kann über den Anschlag 81 der Schwenkweg des Gashebels 82 beschränkt
werden, so dass die Drehzahl des Verbrennungsmotors 88 nicht über die Einkuppeldrehzahl
ansteigen kann.
[0047] Anstelle des im hinteren Handgriff 80 am Gashebel 82 angeordneten Anschlags 81 ist
dieser auch im Bereich des Drosselklappenhebels 82a einsetzbar, wozu der - strichliert
gezeichnete - Anschlag 81a am Vergaserkörper vorgesehen ist. Bevorzugt wird der Anschlag
81a unmittelbar am Vergaserkörper befestigt.
1. Handgeführtes Arbeitsgerät, insbesondere Motorkettensäge, Trennschleifer, Heckenschere,
Freischneider oder dgl., mit einem Antriebsmotor (1), der über ein rotierendes Antriebselement
(2) ein Werkzeug (3) antreibt, und mit einer dem rotierenden Antriebselement (2) zugeordneten
Bremseinrichtung (12), die in einem ersten, angelegten Zustand das Antriebselement
(2) abbremst und in einem zweiten, gelösten Zustand das Antriebselement (2) zur Rotation
freigibt, wobei der Bremseinrichtung (12) ein Bremshebel (14) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Bremseinrichtung (12) ein Sensor (30) angeordnet ist, der den Zustand der
Bremseinrichtung (12) erfasst, dass das Ausgangssignal des Sensors (30) als Zustandssignal
einer Steuerung (31) zugeführt ist, und dass die Steuerung (31) in Abhängigkeit des
Zustandssignals Aggregate des Arbeitsgerätes (10) steuert.
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsbereitschaft des Antriebsmotors (1) von der Steuerung (31) geschaltet
ist.
3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des Zustandssignals eine Drehzahlbegrenzung des Antriebsmotors (1)
ein- oder ausgeschaltet ist.
4. Arbeitsgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlbegrenzung des Antriebsmotors (1) bei laufendem Antriebsmotor (1) und
eingelegter Bremseinrichtung (12) eingeschaltet ist.
5. Arbeitsgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlbegrenzung des Antriebsmotors (1) beim Startvorgang und gelöster Bremseinrichtung
(12) eingeschaltet ist.
6. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des Zustandssignals eine optische Anzeige (34) und/oder eine akustische
Anzeige (35) geschaltet ist.
7. Arbeitsgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die optische Anzeige (34) Teil einer Anzeigevorrichtung (50) des Arbeitsgerätes (10)
ist.
8. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des Zustandssignals Nebenaggregate (40, 41, 42) des Arbeitsgerätes
(10) geschaltet sind.
9. Arbeitsgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (10) eine Motorkettensäge ist und das Nebenaggregat eine Schmierölpumpe
(40) für Kettenöl ist.
10. Arbeitsgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (10) ein Trennschleifer und das Nebenaggregat ein Ventil und/oder
eine Pumpe zur Wasserzufuhr zur Trennscheibe ist.
11. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsbereitschaft des Antriebsmotors (1) bei stehendem Antriebsmotor (1) und
gelöster Bremseinrichtung (12) abgeschaltet ist.
12. Arbeitsgerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) ein Verbrennungsmotor ist, dessen Zündung in Abhängigkeit des
Zustandssignals ein- oder ausgeschaltet ist.
13. Arbeitsgerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der Stellung eines Zündschalters (45) und dem Zustandssignal
die optische und/oder akustische Anzeige (34, 35) eingeschaltet ist.
14. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) ein Verbrennungsmotor ist, dessen Kraftstoffzufuhr in Abhängigkeit
des Zustandssignals ein- oder ausgeschaltet ist.
15. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) ein Verbrennungsmotor mit einem elektrischen Anlasser (42)
ist, und die Betriebsbereitschaft des Anlassers (42) in Abhängigkeit des Zustandssignals
ein- oder ausgeschaltet ist.
16. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (30) an einem Bremshebel (14) angeordnet ist, dessen Lage abhängig vom
Zustand der Bremseinrichtung (12) ist.
17. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (12) eine Bandbremse ist.
18. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Starteinrichtung des Verbrennungsmotors, insbesondere ein Seilzugstarter mechanisch
blockierbar ist.
19. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahlbegrenzung durch Ansteuerung einer elektronisch angesteuerten Drosselklappe
(87a) oder Drossel, vorzugsweise direkt durch die elektronisch angesteuerte. Drosselklappe
(87a) erfolgt.
20. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahlbegrenzung durch Ansteuerung einer magnetisch angesteuerten Drosselklappe
(87a) oder Drossel erfolgt.
21. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahlbegrenzung durch eine mechanische Sperre im Schwenkweg der Drosselklappe
(87a) erfolgt.
22. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahlbegrenzung durch eine mechanische Sperre im Schwenkweg der Gashebelsperre
(89) erfolgt.
23. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Startvorgang die Drehzahlbegrenzung nach Ablauf eines Zeitgliedes (T)
deaktiviert wird.
24. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ende eines Startvorgangs durch eine vorgegebene Bedienerhandlung bestimmt ist.