[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus einem Trägermaterial, einer, bezogen auf
einen Behälter, an dem der Deckel angewendet wird, nach innen weisenden Siegelschicht
aus einem auf das Trägermaterial gedruckten Siegellack zum Verschliessen des eine
Schulter aufweisenden Behälters, wobei die nach innen weisende Seite des Trägermaterials
die Siegelschicht in Form eines der Schulter des Behälters entsprechenden Druckbildes
aufweist und innerhalb des von der Siegelschicht begrenzten Bereiches ein Druckmuster
aus einem Siegellack oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial gedruckt ist.
Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein Verfahren zur Herstellung der Deckel.
[0002] Es ist bekannt, Behälter, wie beispielsweise tiefgezogene, spritzgegossene oder anderweitig
geformte Behälter, an deren Öffnung mit einer ebenen ringförmigen Schulter zu versehen
und solche Behälter, insbesondere nach dem Befüllen, zu bedeckeln, wobei der Deckel
vollflächig auf der Schulter aufliegt und beispielsweise durch Siegeln oder Kleben
an der Schulter peelbar und dichtend befestigt wird. Solche Behälter, Schalen, Menuschalen,
beispielsweise mit einem oder mehreren Fächern, Becher, Kleinverpackungen usw. sind
beispielsweise bekannt zum Verpacken von Nahrungsmitteln aller Art, wie z.B. Milchprodukte,
insbesondere Joghurt, Schlagsahne, Sauermilch, Sauerrahm, Kaffeesahne, Fertigzubereitungen
von Salaten oder Halb- oder Vollkonserven, vorgekochten oder anderweitig vorbereiteten
Gerichten, Getränke, wie Frucht-und Gemüsesäfte oder Trinkwasser.
[0003] Die Deckel werden beispielsweise aus einem endlos vorliegenden Deckelmaterial ausgestanzt
und gestapelt. Die Deckelstapel werden einer Verpackungsmaschine zugeführt und die
vereinzelten oder entstapelten Deckel fortlaufend auf die bereits befüllten Behälter
aufgesiegelt. Die mit einer Siegelschicht versehenen Deckel werden mittels eines Siegelwerkzeuges
im Schulterbereich des Behälters auf den Behälterrand aufgesiegelt. Das Vereinzeln
oder Entstapeln der Deckel durch Entnahme vom Deckelstapel wird von den Verpackungsmaschinen
nicht immer zuverlässig durchgeführt, da die aneinander liegenden Deckel ungewünscht
gegenseitig aneinander haften können. Beispielsweise durch eine Prägung des Deckelmaterials
lässt sich der Effekt des aneinander Haftens verhindern. Prägungen am Deckelmaterial
wirken sich jedoch negativ auf das Druckbild auf der Aussenseite der Deckel aus.
[0004] Das Deckelmaterial kann aus verschiedensten Materialien, je nach den gestellten Anforderungen,
sein. Typische Beispiele sind Metallfolien, die ein- oder beidseitig mit Kunststoff
beschichtet sind. Andere Deckelmaterialien enthalten oder bestehen aus Kunststoffen
in Form von Monofolien oder Mehrschichtlaminaten. Weitere Deckelmaterialien können
aus cellulosehaltigen Materialien, wie Zellglas oder Papier sein. Eingesetzt werden
auch Laminate aus Metall- und Kunststofffolien. Um das Deckelmaterial mit dem Behälterrand
zu versiegeln, wird das Deckelmaterial vollflächig mit einer Siegelschicht, wie einem
Siegellack oder einer Siegelfolie versehen, wobei die Siegelschicht beispielsweise
wenigstens auf der, an der fertigen Verpackung nach innen weisenden Seite, d.h. gegen
den Behälterinnenraum weisend, angebracht ist.
[0005] Das Deckelmaterial dient im Weiteren als Informations- und Werbeträger. Aus diesem
Grunde wird das Deckelmaterial auf seiner Aussenseite mit einem Druck versehen. Die
Bedruckung kann auf der obersten, an einem fertigen Behälter nach aussen weisenden
Schicht als sog. Schöndruck, angeordnet sein. Die Bedruckung kann auch mit einem Schutzlack
oder mit einer Schutzfolie abgedeckt sein oder die oberste Schicht des Deckelmaterials
kann aus transparentem Material sein und auf der Rückseite bedruckt sein (sog. Konterdruck).
Die Druckbilder können ein- oder mehrfarbig sein und in einer Druckmaschine aufgebracht
werden.
[0006] Das Deckelmaterial wird beispielsweise derart hergestellt, dass ein Träger, wie eine
Metallfolie, eine Kunststofffolie oder ein Kunststofffolienverbund durch Kaschieren
oder Kalandrieren mit einer oder mehreren weiteren Schichten zu einem Mehrschichtverbund
verarbeitet wird. Auf der am fertigen Behälter nach innen weisenden Seite des Deckelmaterials
wird durch Lackieren oder Kaschieren die Siegelschicht aufgebracht. Nach diesen Verarbeitungsschritten
wird das beispielsweise als Rollenware vorliegende Deckelmaterial durch eine Druckmaschine
geleitet. Auf der später am Behälter nach aussen weisenden Seite des Deckelmaterials
kann somit noch eine Bedruckung angebracht werden. Im Weiteren ist ein Prägeschritt
vorzusehen, der dem Deckelmaterial beispielsweise eine Würmchenprägung verleiht.
[0007] In der
EP-A-0 847 933 ist ein Deckelmaterial für Behälter offenbart, wobei die Siegelschicht in Form eines
Druckbildes auf das Deckelmaterial aufgebracht ist und das Druckbild dem Schulterbereich
des Behälters entspricht. Das Deckelmaterial wird über die Siegelschicht gegen den
Schulterbereich des Behälters gesiegelt.
[0008] Nachteilig bei älteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Deckelmaterialien
ist der hohe Materialaufwand für die vollflächige Bedeckung des Deckelmaterials mit
siegelfähigem Material, obwohl nur ein geringer Prozentsatz dieses siegelfähigen Material
letztendlich für die Siegelnaht gebraucht wird. In den vorliegend beschriebenen Fällen
muss das Deckelmaterial geprägt werden und das geprägte Deckelmaterial, resp. die
daraus gefertigten Deckel, geben das Druckbild nur unvorteilhaft wieder.
[0009] Aus der
EP-A-0 983 947 ist ein Deckel aus einem Trägermaterial bekannt, wobei die nach innen weisende Seite
des Trägermaterials eine Siegelschicht in Form eines der Schulter des Behälters entsprechenden
Druckbildes aufweist und innerhalb des von der Siegelschicht begrenzten Bereiches
ein Druckmuster aus einem Siegellack oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial
gedruckt ist. Mit dem Druckmuster sollen gestapelte Deckel problemlos vereinzelt werden
können.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, welcher eine sparsame Verwendung von Siegellack ermöglicht, zuverlässig
aus einem Deckelstapel vereinzelt werden kann und ohne Qualitätseinbusse materialsparend
hergestellt werden kann.
[0011] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Dicke des auf das Trägermaterial
gedruckten Druckmuster grösser ist als die Dicke der Siegelschicht.
[0012] Bevorzugt weist die Höhe des Druckmusters die 3- bis 7-fache, insbesondere die 4-
bis 6-fache Höhe der Siegelschicht auf. Zweckmässig liegt die Höhe der Siegelschicht
bei etwa 2 bis 5 µm und die Höhe des Druckmusters bei etwa 15 bis 30 µm.
[0013] Das Trägermaterial kann eine Monofolie aus Kunststoff oder ein Mehrschichtverbund
aus zwei oder mehreren Kunststoffschichten oder eine Metallfolie oder ein Mehrschichtverbund
aus wenigstens einer Metallfolie oder und wenigstens einer Kunststofffolie sein. Das
Trägermaterial kann auch aus cellulosehaltigem Material bestehen oder cellulosehaltiges
Material enthalten. Das cellulosehaltige Material kann ein- oder beidseitig beispielsweise
mit Kunststoff beschichtet sein oder kann metallisiert sein oder kann einseitig eine
Kunststoffschicht und auf der anderen Seite eine metallisierte Schicht aufweisen.
Die Kunststoffe des Trägermaterials können beispielsweise ein Polyolefin, wie Polyethylen
(PE) oder Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid
(PVC) sein. Als Metallfolien könne beispielsweise Stahl- oder Aluminiumfolien angewendet
werden. Als cellulosehaltige Materialien können beispielsweise Papiere oder Halbkarton
zur Anwendung gelangen. Weitere Trägermaterialien sind z. B. Zellgläser. Das Trägermaterial
kann eine Dicke von beispielsweise 12 - 500 µm aufweisen, wobei die Trägermaterialien
aus Kunststofffolien oder aus Metallfolien oder aus Metall- und Kunststofffolien bevorzugt
eine Dicke von 12 - 150 µm aufweisen, während Deckelmaterialien enthaltend cellulosehaltige
Materialien beispielsweise eine Dicke von 40 - 500 µm aufweisen. Die Trägermaterialien
sind insbesondere derart flexibel, dass sie zu Rollenware (Coils) gewickelt werden
können.
[0014] Bevorzugte Trägermaterialien enthalten eine transparente, opake oder lichtundurchlässige
Folie oder einen Folienverbund, aus wenigstens einem Kunststoff der Reihe der Polyester,
der Polyolefine, wie Polyethylen oder Polypropylen, Polyamid oder aus Zellglas oder
aus einer Metallfolie oder einer mit Kunststoff beschichteten Metallfolie oder ein
Schichtstoff aus Papier mit einer Kunststoffschicht, wie z.B. einer PET-Schicht, die
ihrerseits metallisiert sein kann.
[0015] Das Trägermaterial kann auch eine Sperrschicht gegen Gase, Dämpfe und Feuchtigkeit
aufweisen. Sperrschichten können -- neben den genannten Metallfolien -- beispielsweise
Folien aus Kunststoffen, wie Polyvinylidenchlorid (PVDC) oder Ethyl-Vinyl-Alkohol
(EVOH), sein oder es kann eine Schicht aus keramischen Materialien, wie den Oxiden
oder Nitriden des Siliciums oder Aluminiums, sein, die in dünner Schicht, z.B. im
Bereich von 10 bis 500 nm, in einem Vakuumdünnschichtverfahren auf eine Trägerfolie
abgeschieden worden sind. Beispiele weiterer Sperrschichten sind metallische Schichten,
z.B. aus Aluminium, die durch Sputtern auf dem Träger abgeschieden werden.
[0016] Auf der -- an dem späteren fertigen Behälter -- nach aussen weisenden Seite des Deckels
kann eine Bedruckung angeordnet sein. Das Bedrucken des Trägermaterials kann mit allen
bekannten Druckverfahren vorgenommen werden, so z.B. Buch-, Offset-, Flexo-, Sieb-,
Helio- und Kupfertiefdruck. Die Wahl, welches Druckverfahren zur Anwendung kommt hängt
von der gewünschten Druckqualität, von den jeweiligen technischen Gegebenheiten und
der Auflagenhöhe ab. Bevorzugt ist der Flexodruck (auch Anilin- oder Gummidruck genannt),
das UV Flexoverfahren und der Tiefdruck, wie Kupfertiefdruck, oder der Heliodruck.
Die Bedruckung auf der Aussenseite des Trägermaterials kann beispielsweise zusätzlich
mittels eines Schutzlackes überlackiert sein oder mittels eines Kaschierhilfsmittels
oder eines Klebstoffes kann weiterhin ein transparenter Film, beispielsweise aus Polyethylenterephthalat,
Polyamid, Polyolefinen, wie Polyethylen oder Polypropylen oder einer Zellglasschicht,
der dann jedoch im allgemeinen zur Verbesserung des Schutzes des Druckbildes im Konterdruck
bedruckt wird, auf das Trägermaterial aufkaschiert werden.
[0017] Auf der an einem fertigen Behälter zur Behälterinnenseite weisenden Seite des Deckels
ist eine Siegelschicht und ein Druckmuster angebracht. Die Siegelschicht und das Druckmuster
sind in Form von Druckbildern auf dem Trägermaterial angebracht. Die Siegelschicht
kann in einer vorangestellten oder hintennachgestellten Druckmaschine, d.h. vor oder
nach der Erzeugung des aussenseitigen Druckbildes, auf das Trägermaterial aufgebracht
werden. Das Druckmuster kann in der gleichen oder einer vorangestellten oder hintennachgestellten
Druckmaschine, d.h. gleichzeitig mit, vor oder nach der Erzeugung der Siegelschicht,
auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Zweckmässig wird das Druckmuster mit der
gleichen Druckform, welche die Siegelschicht aufdruckt, aufgebracht. Das Druckmuster
kann vorteilhaft aus einem Primer und/oder Haftvermittler und einem Siegellack sein
oder kann nur aus einem Siegellack sein. Bevorzugt ist die Anwendung eines Primers
oder Haftvermittlers und eines Siegellackes. Der Haftvermittler, resp. der Primer
und der Siegellack werden nacheinander in einer Druckmaschine, beispielsweise durch
einen Buch-, Offset-, Flexo-, Sieb-, Helio-, Tief- oder Kupfertiefdruck, vorzugsweise
durch einen Flexo- oder Tiefdruck, auf das Trägermaterial aufgebracht. Das Druckmuster
weist einen hohen Negativanteil auf, was bedeutet, dass beispielsweise nur 0,1 bis
20%, zweckmässig 1 bis 10%, der nach innen weisenden Fläche des Deckels mit dem Druckmuster
bedeckt ist und die übrige Fläche frei vom Druckmuster ist.
[0018] Bevorzugt ist das Druckmuster aus auf konzentrisch zueinander liegenden Kreisen angeordneten
Kreisringsegmenten aufgebaut. Das Druckmusters kann auch ein gleich- oder ungleichmässig
verteiltes Punkt- oder Strichraster sein.
[0019] Die Siegelschicht, wie auch das Druckmuster, können einen Siegellack enthalten oder
daraus bestehen. Beispiele von für die Siegelschicht und das Druckmuster geeigneten
Polymeren sind Polyolefine, Vinylpolymere, Acrylpolymere, deren Copolymere oder Mischungen
daraus. Die Siegelschicht, wie auch das Druckmuster können auch den Siegellack und
einen Haftvermittler oder Primer, beispielsweise aus einem Polyester oder einem Vinylpolymer,
enthalten. Der Haftvermittler oder Primer ist vorteilhaft auf dem Träger und der Siegellack
auf dem Haftvermittler oder Primer aufgebracht.
[0020] Neben den genannten Siegellacken können auch Dispersionen oder Lacke, sowohl lösungsmittelhaltige,
als auch lösungsmittelfreie Lacke, wie polymerhaltige Lacke, z.B. auf Basis von PVC,
PVC/PVAC, PVDC oder Acrylaten, für die Formung des Druckmusters, angewendet werden.
Der Festkörpergehalt in den Lacken soll möglichst hoch und der Anteil an Lösungsmitteln
möglichst tief sein. Sinngemäss müssen die Dispersionen und Lacke druckmaschinengängig
sein.
[0021] Bei einem zur Herstellung von erfindungsgemässen Deckeln geeigneten Verfahren wird
die Siegelschicht und das Druckmuster mittels eines Druckverfahrens auf das als Deckelfolienband
vorliegende Trägermaterial kontinuierlich in Folienlaufrichtung aufgebracht, wobei
die Höhe des Druckmusters die 3- bis 7-fache, vorzugsweise die 4- bis 6-fache Dicke
der Siegelschicht aufweist. Anschliessend werden die Deckel ausgestanzt und gestapelt.
[0022] Bevorzugt wird die Dicke der Siegelschicht auf etwa 2 bis 5 µm und die Dicke des
Druckmusters auf etwa 15 bis 30 µm eingestellt.
[0023] Zweckmässig werden die Siegelschicht und das Druckmuster gleichzeitig in einem einzigen
Arbeitsgang auf das Trägermaterial aufgebracht.
[0024] Zur Verringerung einer Flächenpressung der ausgestanzten Deckel im Stapel können
die in Folienlaufrichtung aufeinander folgenden Druckmuster gegenüber dem jeweils
vorangehenden Druckmuster um einen Winkelbetrag gedreht auf das Trägermaterial aufgedruckt
werden.
[0025] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1
- die Draufsicht auf die Innenseite eines Deckels mit einem ringförmi- gem Druckmuster;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den zur Siegelung gegen den Rand eines Behälters vorgesehenen
Deckel von Fig. 1 nach der Linie I-I;
- Fig. 3 - 5
- die Draufsicht auf die Innenseite von Deckeln mit weiteren Druck- mustern;
- Fig. 6
- die Draufsicht auf eine Folie mit einer Anordnung von Deckeln ge- mäss Fig. 1;
- Fig. 7
- die Draufsicht auf eine Anordnung von ringförmigen Druckmustern mit in Folienlaufrichtung
drehender Druckgeometrie.
[0026] Ein in Fig. 1 und 2 gezeigter Deckel 10 weist ein Trägermaterial 12 mit einer aussenseitigen
Bedruckung 14 und einer die Bedruckung überdeckenden Schutzlackschicht 16 auf. Auf
der Deckelinnenseite weist das Trägermaterial 12 eine mittels eines Druckverfahrens
als Siegellack auf das Trägermaterial 12 aufgebrachte, ringförmige Siegelschicht 18
und innerhalb des von der Siegelschicht 18 begrenzten Bereiches ein ebenfalls mittels
eines Druckverfahrens auf das Trägermaterial 12 aufgebrachtes Druckmuster 20 aus Abstandselementen
in der Form von auf konzentrisch zueinander angeordnete Kreisen liegenden Ringsegmenten
22.
[0027] Wie in Fig. 2 dargestellt, entspricht das ringförmige Druckbild der Siegelschicht
18 einer den oberen Randabschluss bildenden ringförmigen Schulter 36 eines durch einen
Boden 32 und eine von diesem aufragende Seitenwand 34 charakterisierten Behälters
30. Nach dem Befüllen des Behälters 30 mit beispielsweise einem Nahrungsmittel oder
einem Getränk, wie Joghurt, Marmelade, Trockenfrüchten, einer Schokoladenzubereitung
oder einem anderen Dessert oder mit Trinkwasser oder Frucht- und Gemüsesäften, wird
der Behälter 30 mit dem Deckel 10 bedeckt, und der Deckel 10 wird über die der Schulter
36 des Behälters 30 aufliegende ringförmige Siegelschicht 18 gegen den Randabschluss
des Behälters 30 gesiegelt. In einem Bereich seines Umfangs ist der Deckel 10 mit
einer Aufreisslasche 11 zum Peelen des auf den Behälterrand gesiegelten Deckels 10
und damit zum Öffnen des Behälters 30 versehen.
[0028] Aus Fig. 2 ist erkennbar, dass die Höhe a der gedruckten ringförmigen Siegelschicht
18 geringer ist als die Höhe b des gedruckten Druckmusters 20 bzw. der als Abstandselemente
dienenden Ringsegmente 22. Auf der gegen den Behälter 30 bzw. die Behälterinnenseite
gerichteten Seite des Trägermaterials 12 ist im Bereich der Schulter 36 des Behälters
30 die Siegelschicht 18 entsprechend oder annähernd entsprechend dem Abbild der ringförmigen
Schulter 36 des Behälters 30 aufgetragen. An dem Deckel 10 ist die Siegelschicht 18
demnach nur oder im Wesentlichen nur an den mit der Schulter 36 in Berührung gelangenden
Stellen auf dem Trägermaterial 12 aufgetragen. Dies ist durch die strichpunktierten
Linien schematisch angedeutet. Im gezeigten Beispiel ist die Siegelschicht 18 ringförmig
auf dem Trägermaterial 12 aufgedruckt worden. Es ist selbstverständlich, dass das
Druckbild der Siegelschicht 18 von derSchulter 36 des Behälters 30 leicht abweichen
kann. Bei einer sehr breiten Schulter 36 kann das Druckbild der Siegelschicht 18 z.B.
1 bis 50 % schmaler sein als die Breite der Schulter 36 des Behälters 30. Um Maschinenungenauigkeiten
auszugleichen, kann die Fläche des Druckbildes der Siegelschicht 18 z.B. um 1 bis
25 % grösser gewählt werden als die Berührungsfläche zwischen Deckel 10 und Schulter
36.
[0029] Das Druckmuster 20 ist beispielsweise ebenfalls durch Aufdrucken eines Siegellackes
gebildet. Bei korrosionsempfindlichen Deckelmaterialien, z.B. Metallfolien, empfiehlt
es sich, vorgängig einen Primer als Schutz vor aggressiven Füllgütern vollflächig
auf dem Trägermaterial 12 aufzutragen.
[0030] Fig. 3 bis 5 zeigen Deckel 10 mit verschiedenen weiteren Druckmustern 20. In Fig.
3 bestehen die einzelnen Abstandselemente aus Punkten 24. Das Druckmuster 20 ist innerhalb
der ringförmigen Siegelschicht 18 auf das Trägermaterial 12 gedruckt. In den Fig.
4 und 5 ist das Druckmuster 20 in Form eines Rasters aus Einzelstrichen oder -streifen
26 in paralleler bzw. radialer Anordnung erkennbar. Das Druckmuster 20 ist auch in
diesem Fall innerhalb der ringförmigen Siegelschicht 18 auf das Trägermaterial 12
gedruckt.
[0031] Beim Siegeln der Deckel 10 über die Siegelschicht 18 gegen die Schulter 36 des Behälters
30 kann durch die Wahl des Siegelwerkzeuges, des Siegeldruckes und der Siegeltemperatur
die Festigkeit der Siegelnaht eingestellt werden. An der Siegelnaht können auch Anreisshilfen,
beispielsweise in Form von schwächer gesiegelten Teilbereichen in der Siegelnaht oder
durch zackenförmige Siegelnahtkanten, angebracht werden. Anstelle der aufgedruckten
Siegelschicht 18 kann auch eine Verklebung mit einem Klebstoff, wie einem Kontaktklebstoff
oder einem unter Wärme und/oder Druck abbindenden Klebstoff, angewendet werden, mit
der Massgabe, dass der Klebstoff sich in einem Druckwerk verarbeiten lässt und der
Klebstoff auf das Trägermaterial12 gedruckt werden kann.
[0032] Durch die spezielle Bedruckung der Deckelinnenseite ergibt sich als wesentlicher
Vorteil eine Materialersparnis insbesondere dadurch, dass der Siegellack nur spärlich
an den Stellen aufgetragen wird, wo dieser tatsächlich benötigt wird. Typischerweise
wird der Primer oder Haftvermittler in Mengen von 0,2 bis 30 g/m
2, vorzugsweise 1 bis 20 g/m
2, und der Siegellack in Mengen von 0,5 bis 30 g/m
2, vorzugsweise 1,5 bis 20 g/m
2 angewendet. Da der Primer bzw. Haftvermittler und der Siegellack in der Regel zur
Verarbeitung in der Druckmaschine in einem Lösungsmittel aufgenommen sein muss, reduziert
sich die Menge an zu verdampfendem Lösungsmittel erheblich. Dies drückt sich sowohl
im Energiebedarf als auch in der anfallenden Lösungsmittelmenge aus. Das vorliegende
Verfahren ist im Weiteren deshalb vorteilhaft, weil die Herstellung des Deckelmaterials
einen Maschinengang weniger benötigt. Die Siegelschicht 18 muss nicht separat als
Schicht oder Folie aufgetragen werden, sondern kann beim Anbringen des Druckmusters
20 im gleichen Arbeitsgang in derselben Druckmaschine aufgebracht werden. Das Druckmusters
20 beabstandet die Deckel 10 in einem Stapel voneinander, und ein gegenseitiges Haften
der Deckel 10 wird wirksam unterbunden. Damit werden ungeprägte Deckel im Deckelstapel
in Verpackungsmaschinen zuverlässig maschinengängig.
[0033] Da die Siegelschicht 18 am Deckel 10 im Wesentlichen nur im Bereich der Schulter
36 des zu verschliessenden Behälters 30 vorhanden ist, wird auch die Gefahr minimiert,
dass Bestandteile aus der Siegelschicht 18 in den Behälterinhalt übertreten und beispielsweise
dem Behälterinhalt durch Geruchs- oder Geschmacksstoffe beeinflussen.
[0034] Da der Siegellack nur an den Stellen der Siegelung und nicht über den gesamten Deckelbereich
aufgetragen wird, ergibt sich bei transparenten Deckelmaterialien eine praktisch vollkommene
Transparenz, und die Eigenschaften eines völlig transparenten Trägermaterials bleiben
voll erhalten. Transparente Trägermaterialien verschlechtern sich somit bezüglich
ihrer Durchsichtigkeit durch den Siegellack praktisch nicht.
[0035] Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausschnitt einer in Bandform vorliegenden Deckelfolie
40 sind die Druckbilder für die ringförmige Siegelschicht 18, in Folienlaufrichtung
x betrachtet, überlappend angeordnet. Diese überlappende Anordnung -- in der Zeichnung
ist der Überlappungsbereich schraffiert dargestellt -- führt zu einer Einsparung von
Deckelmaterial, beispielsweise von Aluminiumfolie bei deren Verwendung als Trägermaterial,
und damit zu einer ökonomisch vertretbaren Gestaltung der Kosten. Hat nun die Siegelschicht
18 die gleiche Höhe wie das Druckmuster 20 innerhalb des von Siegelschicht 18 begrenzten
Bereichs, so führt die Überlappung bei der Wicklung der bedruckten Deckelfolie 40
zu einem Materialaufbau und damit zu einer konstanten "Dickstelle" in der gewickelten
Deckelfolie, was beispielsweise zu einer plastischen Verformung des Aluminiums und
in der Folge zu einer Verschlechterung der Maschinengängigkeit der Deckelfolie führt.
Mit der im Vergleich zur Höhe a der Siegelschicht 18 erfindungsgemäss grösseren Höhe
b des Druckmusters 20 tritt der vorerwähnte Materialaufbau im Überlappungsbereich
nicht auf.
[0036] In Fig. 7 sind auf einem bandförmigen Deckelmaterial in Folienlaufrichtung x aufeinander
folgenden Druckmuster 20 gegenüber dem vorangehenden Muster jeweils um einen bestimmten
Winkelbetrag gedreht, damit nach einer Stanzung zu Deckeln 10 keine identische Geometrien
übereinander liegen. Dies wird durch entsprechende Drehung der Druckmotive in Laufrichtung
des Druckzylinders innerhalb eines Druckzylinderumfangs erreicht. Mit dieser Drehung
der Druckmotive wird die Flächenpressung der gestanzten Deckel in einem Stapel deutlich
verringert und Materialeindrücke werden somit vermieden. Das Druckmotiv kann dadurch
bezüglich des benötigten Siegellackes materialsparender ausgeführt werden.
[0037] Der Druckzylinder wird so hergestellt, dass die ringförmige Siegelschicht 18 und
das Druckmuster 20 mit dem gleichen Lack, aber in unterschiedlichen Dicken gedruckt
werden können. Hierzu wird beispielsweise die Druckvorlage für die Siegelschicht 18
mit einer Höhe von z.B. 4 µm auf dem Druckzylinder graviert und für das Druckmuster
20 mit einer Höhe von z.B. 25 µm graviert.
1. Deckel aus einem Trägermaterial (12), einer, bezogen auf einen Behälter (30), an dem
der Deckel (10) angewendet wird, nach innen weisenden Siegelschicht (18) aus einem
auf das Trägermaterial (12) gedruckten Siegellack zum Verschliessen des eine Schulter
(36) aufweisenden Behälters (30), wobei die nach innen weisende Seite des Trägermaterials
(12) die Siegelschicht (18) in Form eines der Schulter (36) des Behälters (30) entsprechenden
Druckbildes aufweist und innerhalb des von der Siegelschicht (18) begrenzten Bereiches
ein Druckmuster (20) aus einem Siegellack oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial
(12) gedruckt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Höhe (b) des auf das Trägermaterial (12) gedruckten Druckmusters (20) grösser
ist als die Höhe (a) der Siegelschicht (18).
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (b) des Druckmusters (20) die 3- bis 7-fache, vorzugsweise die 4- bis 6-fache
Höhe (a) der Siegelschicht (18) aufweist.
3. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (a) der Siegelschicht (18) 2 bis 5 µm und die Höhe (b) des Druckmusters
(20) 15 bis 30 µm beträgt.
4. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmuster (20) aus auf konzentrisch zueinander liegenden Kreisen angeordneten
Kreisringsegmenten (22) aufgebaut ist.
5. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmusters (20) ein gleich- oder ungleichmässig verteiltes Punkt- (24) oder
Strichraster (26) ist.
6. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmuster (20) aus einem Polyolefine, Vinylpolymere, Acrylpolymere, deren Copolymere
oder Mischungen daraus enthaltenden Siegellack gebildet ist.
7. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (12) ungeprägte thermoplastische Kunststoffe, ungeprägtes Zellglas,
ungeprägtes cellulosehaltiges Material, eine ungeprägte Metallfolie oder eine Kombination
dieser Materialien enthält.
8. Deckel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (12) eine Kombination von wenigstens einem thermoplastischen Kunststoff
und/oder einem Zellglas und/oder einem cellulosehaltigem Material und/oder einer Metallfolie
in Form eines mehrschichtigen ungeprägten Verbundmaterials enthält.
9. Deckel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (12) eine Sperrschicht gegen den Durchtritt von Gasen, Dämpfen
und Feuchtigkeit aus einer keramischen oder metallisierten Schicht, einem Kunststofffilm
oder einer Metallfolie enthält.
10. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmusters (20) 0,1 bis 20%, bevorzugt 1 bis 10%, der Fläche des von der Siegelschicht
(18) begrenzten Bereiches des Trägermaterials (12) bedeckt.
11. Verfahren zur Herstellung von Deckeln (10) aus einem Trägermaterial (12), einer, bezogen
auf einen Behälter (30), an dem der Deckel (10) angewendet wird, nach innen weisenden
Siegelschicht (18) aus einem auf das Trägermaterial. (12) gedruckten Siegellack zum
Verschliessen des eine Schulter (36) aufweisenden Behälters (30), wobei die nach innen
weisende Seite des Trägermaterials (12) die Siegelschicht (18) in Form eines der Schulter
(36) des Behälters (30) entsprechenden Druckbildes aufweist und innerhalb des von
der Siegelschicht (18) begrenzten Bereiches ein Druckmuster (20) aus einem Siegellack
oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial (12) gedruckt ist, wobei die Siegelschicht
(18) und das Druckmuster (20) mittels eines Druckverfahrens auf das als Deckelfolienband
(40) vorliegende Trägermaterial (12) kontinuierlich in Folienlaufrichtung (x) aufgebracht
und die Deckel (10) nachfolgend ausgestanzt und gestapelt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Höhe (b) des Druckmusters (20) die 3- bis 7-fache, vorzugsweise die 4-bis 6-fache
Dicke (a) der Siegelschicht (18) aufweist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (a) der Siegelschicht (18) 2 bis 5 µm und die Dicke (b) des Druckmusters
(20) 15 bis 30 µm beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelschicht (18) und das Druckmuster (20) gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang
auf das Trägermaterial (12) gedruckt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die in Folienlaufrichtung (x) aufeinander folgenden Druckmuster (20) gegenüber dem
jeweils vorangehenden Druckmuster (20) zur Verringerung einer Flächenpressung der
ausgestanzten Deckel (10) im Stapel um einen Winkelbetrag gedreht auf das Trägermaterial
(12) aufgedruckt werden.