[0001] Die Erfindung betrifft eine Falztaschenvorrichtung für eine Falzmaschine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Falztaschenvorrichtung ist beispielweise aus der
DE 24 27 850 A1 bekannt. Bei dieser Falztaschenvorrichtung wird ein Papierbogen durch ein Einlaufwalzenpaar
in die Falztasche hinein gefördert. In der Falztasche wird der Bogen bis zu einem
lageverstellbaren mechanischen Anschlag gefördert, auf den er mit seiner Bogenvorderkante
auftrifft, wodurch er gestoppt wird, während das Bogenende durch die Einlaufwalzen
weiter in das Falzwerk hinein gefördert wird. Hierdurch bildet sich im Falzraum eine
Schlaufe. Wenn diese Schlaufe genügend groß ist, wird sie von einem Folgewalzenpaar
erfasst und in eine nächste Falztasche weiter gefördert oder über Bogenleitelemente
aus dem Falzwerk hinaus befördert. Diese Lösung ist die derzeit vorherrschende Lösung,
die weltweit in Falzmaschinen realisiert ist, die ausschließlich oder anteilig nach
dem Taschenprinzip falzen.
[0003] Aufgrund der immer größer werdenden Bogenformate und durch den Übergang zu automatisierten
Maschinen mit z. B. motorischer Bogenanschlagverstellung werden die Falztaschen sehr
groß und schwer. Da sie bei Auftragwechsel oft ganz oder teilweise aus der Maschine
genommen werden müssen, sind sie daher sehr unhandlich. Außerdem bewirken die immer
höher werdenden Bogentransportgeschwindigkeiten beim Auftreffen der Bogenvorderkante
auf einen Anschlag zunehmend Verletzungen oder Markierungen der Bogenvorderkante.
Um diese zu vermeiden, müssen empfindliche Papiere langsamer verarbeitet werden. Bisher
meist geteilte Anschlagleisten werden zunehmend durch kostenintensiv herzustellende
durchgehende Anschlagleisten ersetzt. Je höher die Bogentransportgeschwindigkeit ist,
desto stärker sind die Geräuschimpulse, die beim Auftreffen der Bogenvorderkante auf
einen Anschlag erzeugt werden. Um den Lärmvorschriften zu genügen, sind daher zunehmend
aufwändige Lärmschutzverkleidungen erforderlich.
[0004] Durch den mechanischen Anschlag werden die Bogen bisher immer im Bezug auf die Bogenkante
und nicht im Bezug auf das Druckbild gefalzt. Schwankungen in den Bogenabmessungen
führen damit unweigerlich zu Schwankungen der Lage des Druckbilds auf den gefalzten
Seiten.
[0005] Um ein Auftreffen eines Bogens mit hoher Geschwindigkeit auf den Bogenanschlag zu
verhindern, ist es beispielsweise aus der
EP 0 844 205 A1 bekannt, die Umfangsgeschwindigkeit der Einlaufwalzen vor dem Auftreffen der vorderen
Bogenkante auf den Bogenanschlag zu verzögern. Der hierfür erforderliche Steuerungs-
und Einstellbedarf ist jedoch hoch. Auch mit dieser Technik müssen für große Bogenformate
große und unhandliche Falztaschen verwendet werden.
[0006] Aus der
DE 201 03 900 U1 ist eine Falztaschenvorrichtung bekannt, die zur Befeuchtung extrem trockener Papierbogen
vor dem Falztascheneinlauf eine Papierbenetzungseinrichtung aufweist, die über den
Bogen bewegt wird. Um bei der abwärts gerichteten Arbeitsbewegung der Papierbenetzungseinrichtung
eine ausreichende Benetzung des Papierbogens gewährleisten zu können wird auf den
Endabschnitt des Papierbogens ein Anpressdruck dadurch erzeugt, dass das in die Falztasche
eingelaufene Ende des Papierbogens nach dem Auftreffen auf den Bogenanschlag mittels
einer Bremseinrichtung beim Herauslaufen aus der Falztasche leicht abgebremst wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falztaschenvorrichtung mit wenig Platzbedarf
zu schaffen, die es ermöglicht, mit vergleichsweise geringer Geräuschentwicklung Bogen
ohne mechanischen Anschlag bogenkantengesteuert oder druckbildgesteuert mit hoher
Bogentransportgeschwindigkeit zu falzen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Falztaschenvorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Falztaschenvorrichtung
sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 8.
[0009] Die Konstruktion der erfindungsgemäßen Falztaschenvorrichtung ermöglicht es, Falztaschen
erheblich einfacher und kürzer zu bauen, weil im Gegensatz zum Stand der Technik der
mechanische Anschlag wegfällt und die Klemmeinrichtung im unteren Taschenbereich positioniert
werden kann. Hierdurch ist es möglich, leichtere und handlichere Falztaschen mit relativ
wenig Materialaufwand herzustellen, wodurch auch der Kostenaufwand reduziert wird.
Die beim Stand der Technik mit steigender Maschinengeschwindigkeit in ihrer Intensität
zunehmenden Geräuschimpulse des Bogenanschlages an einer festen Anschlagleiste entfallen.
Sie werden ersetzt durch leisere und zudem mit der Maschinengeschwindigkeit nicht
ansteigende Geräuschimpulse der Klemmeinrichtung mit Klemmelementen, die quer zur
Bogentransportrichtung wirken. Daher können platz-, material- und kostenaufwändige
Schallschutzhauben, wie sie beim Stand der Technik erforderlich sind, vereinfacht
werden.
[0010] Dadurch, dass die Bogen nicht mit ihrer Vorderkante auf einen Anschlag auftreffen,
findet keine Verletzung oder Markierung der Bogenvorderkante statt. Es ist deshalb
auch möglich, empfindliche Papiere schneller zu verarbeiten. Ebenso entfallen damit
die falzqualitätsnachteilige Wellenbildung im Bogen und die Notwendigkeit geringer
Taschenweite im Taschenbereich nach der Klemmeinrichtung zur Verhinderung bzw. Minimierung
dieser Wellenbildung sowie damit wiederum die Begrenzung der Verarbeitungsgeschwindigkeit
insbesondere bei nichtsteifen Bogen.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falztaschenvorrichtung
weist die Klemmeinrichtung beidseitig der Bogenebene eines einlaufenden Bogens gegenüberliegend
angeordnete, erste und zweite Klemmelemente auf. Die ersten Klemmelemente sind vorzugsweise
in Richtung der zugeordneten zweiten Klemmelemente für ein Einklemmen eines einlaufenden
Bogens durch einen Antrieb aus einer Ausgangsposition in eine Klemmposition bewegbar.
Paare von ersten und zweiten Klemmelementen sind bevorzugt quer zur Einlaufrichtung
im Abstand angeordnet, wobei es zweckmäßig ist, die ersten Klemmelemente und die zweiten
Klemmelemente jeweils durch eine Leiste kammartig zu verbinden und nur die ersten
Klemmelemente gemeinsam durch einen Antrieb anzutreiben. In diesem Fall ist nur ein
einziger Antrieb für die Klemmeinrichtung erforderlich.
[0012] Für die zeitliche Steuerung der Klemmeinrichtung ist in oder vor der Falztasche wenigstens
ein Sensor angeordnet, der bei Erfassung einer Kante oder einer ausgewählten Stelle
z. B. des Druckbildes eines einlaufenden Bogens ein Signal zur Auslösung des Antriebs
wenigstens der ersten Klemmelemente in die Klemmposition abgibt. Hierdurch wird es
ermöglicht, den Falzvorgang elektronisch entweder bogenkantengesteuert oder im Bezug
auf das Druckbild des Bogens oder im Bezug auf zusätzlich auf den Bogen aufgebrachte
Markierungen gesteuert auszulösen. Da es zwischen Sensorsignal und Bogenstopp immer
eine feste Zeitdifferenz von einigen Millisekunden gibt, die unabhängig von der Bogentransportgeschwindigkeit
konstant ist, verschiebt sich die Bogeneinlauflänge von Sensorsignal bis Bogenstopp
mit zunehmender Geschwindigkeit. Dies kann durch eine wählbare Vorhaltezeit des Sensorsignals
ausgeglichen werden. Unterschiedliche Falzlängen sind vorzugsweise entweder durch
unterschiedliche Sensorpositionen und keine oder gleiche Signalverzögerungen oder
durch feste Sensorpositionen und unterschiedliche Signalverzögerungen realisierbar.
[0013] Es ist vorteilhaft, die Klemmelemente um eine parallel zur Bogenebene und senkrecht
zur Einlaufrichtung verlaufende Schwenkachse so schwenkbar zu lagern, dass sie aus
ihrer Klemmposition in eine Freigabeposition gegen die Kraft einer Vorspanneinrichtung
in Auslaufrichtung des Bogens verschwenkbar sind. Dies ist zweckmäßig, da dadurch
das Lösen der Klemmung nicht zeitgesteuert, sondern ebenso wie der Bogenstop bogenbewegungsgesteuert
erfolgt. Der von den Folgewalzen erfasste Bogen muss mit Einsetzen der Zugkräfte der
Folgewalzen sofort aus der Klemmung gelöst werden, um nicht zu zerreißen. Erst dann
bewegt der Antrieb die ersten Klemmelemente zurück in ihre Ausgangsposition, da er
das Signal für die Rückbewegung erst erhält, wenn der Bogen weggezogen wird.
[0014] Um ein ungehindertes Ein- und Durchlaufen eines Bogens zu ermöglichen, sind die ersten
und zweiten Klemmelemente zur Bildung eines Einlauftrichters an ihrem der Einlauföffnung
zugewandten Rand jeweils mit einer Fase versehen.
[0015] Die Breite der Klemmeinrichtung beträgt vorzugsweise mehr als 60% der Breite des
maximalen Papierformats, das in der entsprechenden Falztaschenvorrichtung verarbeitet
werden kann. Der Antrieb kann an einer Seite der Klemmeinrichtung oder in einem zwischenliegenden
Bereich der Klemmeinrichtung angeordnet werden. Die Klemmeinrichtung kann in mehrere
Abschnitte aufgeteilt sein, die die maximale Formatbreite abdecken. Ein Falzwerk besitzt
in der Regel vier bis sechs Falztaschen, wobei in 90% der Einsatzfälle nur die erste
und zweite Falztasche tatsächlich als Tasche genutzt wird. Die weiteren Taschen werden
mit Bogenweichen verschlossen, die den Bogen weiterleiten. Die erfindungsgemäße Falztaschenvorrichtung
kann daher zumeist in der ersten und zweiten Falztasche vorteilhaft genutzt werden.
Sie kann aber auch an jeder Falztasche angebaut werden. Eine Taschenfalzmaschine besteht
in der Regel aus ein bis vier Falzwerken, wobei vom ersten bis zum vierten Falzwerk
die Größe und das Gewicht der Falztaschen, die Bogengeschwindigkeit, die Intensität
der Falzimpulse und die Größe erforderlicher Schallschutzhauben abnehmen. Es ist aus
diesem Grund zweckmäßig, wenigstens das erste Falzwerk aber auch das zweite Falzwerk
mit der erfindungsgemäßen Falztaschenvorrichtung auszustatten.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
- Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer Falztaschenvorrichtung mit einer Klemmeinrichtung
mit Klemmelementen in Ausgangsposition zum Zeitpunkt des Einlaufens eines Bogens,
- Fig. 2 die Falztaschenvorrichtung von Fig. 1, wobei sich die Klemmelemente der Klemmeinrichtung
in einer Klemmposition befinden,
- Fig. 3 die Falztaschenvorrichtung von Fig. 1 kurz nach Beginn des Auslaufens eines
Bogens,
- Fig. 4 die Falztaschenvorrichtung von Fig. 1, wobei sich die Klemmelemente der Klemmeinrichtung
zurück in ihre Ausgangsposition bewegen,
- Fig. 5 die Falztaschenvorrichtung von Fig. 1, wobei sich die Klemmelemente der Klemmeinrichtung
in ihrer Ausgangsposition zum Zeitpunkt des Auslaufens eines Bogens befinden,
- Fig. 6 eine gleiche Ansicht wie Fig. 5, wobei zusätzlich ein Schrittmotorantrieb gezeigt
ist.
[0017] Die Falztaschenvorrichtung umfasst wie z. B. die aus der
DE 24 27 850 A1 bekannte Falztaschenvorrichtung eine Falztasche 10, die mehrere obere, parallel im
Abstand zueinander angeordnete Taschenstäbe 12 und mehrere untere Taschenstäbe 14
aufweist, die unter jeweiligen Taschenstäben 12 parallel im Abstand angeordnet sind,
wobei in den Figuren aufgrund der Querschnittsdarstellung jeweils nur ein Taschenstab
12, 14 zu erkennen ist. Die oberen Taschenstäbe 12 sind im Abstand zu den unteren
Taschenstäben 14 angeordnet, wodurch ein Taschenraum 16 gebildet wird. Am einlaufseitigen
Ende der Taschenstäbe 12, 14 ist eine Einlaufeinrichtung 18 vorgesehen, die ein oberes
Leitblech 22 und ein unteres Leitblech 20 aufweist, die zur Bildung einer mit dem
Taschenraum 16 fluchtenden Einlauföffnung im Abstand zueinander angeordnet sind. Durch
die Einlaufeinrichtung 18 wird ein von Einlaufwalzen (nicht gezeigt) geförderter Bogen
24 in einer Bogenebene BE in den Taschenraum 16 befördert.
[0018] Außerdem ist an der Falztasche 10 eine Klemmeinrichtung 26 vorgesehen, die mehrere
obere, jeweils zwischen zwei benachbarte obere Taschenstäbe 12 eingreifende Klemmelemente
28 und mehrere untere jeweils zwischen benachbarte untere Taschenstäbe 14 eingreifende
untere Klemmelemente 30 aufweist, von denen aufgrund der Querschnittsdarstellung ebenfalls
jeweils nur ein Klemmelement 28 bzw. 30 gezeigt ist. Die oberen Klemmelemente 28 sowie
die unteren Klemmelemente 30 sind jeweils kammartig durch eine Leiste (nicht gezeigt)
verbunden, die außerhalb der Taschenstäbe 12 bzw. 14 verläuft.
[0019] Die Klemmelemente 30 sind um eine außerhalb der Taschenstäbe 14 liegende gestellfeste
Schwenkachse 50 verschwenkbar und erstrecken sich mit ihrem freien Ende in den Taschenraum
16. Die Klemmelemente 28 sind um eine außerhalb der Taschenstäbe 12 liegende Schwenkachse
34 verschwenkbar gelagert, wobei die Schwenkachse 34 in einer Führung 32 etwa senkrecht
zur Bogenebene BE verschiebbar geführt ist. Auch die Klemmelemente 28 erstrecken sich
mit ihrem freien Ende in den Taschenraum 16, wobei sich die freien Enden der Klemmelemente
28 und 30 im Abstand zueinander befinden, wenn sich das Klemmelement 28 in seiner
in Fig. 1 gezeigten Ausgangsposition befindet. Die Klemmelemente 28, 30 sind im Wesentlichen
quaderförmig ausgebildet und liegen in ihrer in Fig. 1 gezeigten Ausgangsposition
mit ihrer der Einlaufseite der Falztasche 10 abgewandten Seite jeweils an einem Anschlag
44, 46 so an, dass sie im Wesentlichen senkrecht zur Bogenebene BE angeordnet sind.
Die Klemmelemente 28, 30 werden durch Druckfedern 40 bzw. 42 gegen die Anschläge 44,
46 vorgespannt. Um den Einlauf eines Bogens 24 durch den Spalt zwischen den Klemmelementen
28, 30 zu vereinfachen, sind die Klemmelemente 28, 30 an ihrem freien Ende einlaufseitig
mit Fasen 36 bzw. 38 versehen, wodurch ein Einlauftrichter gebildet wird. Schließlich
ist in Bogeneinlaufrichtung gesehen nach der Klemmeinrichtung 26 ein Sensor 48 angeordnet,
der die Vorderkante des Bogens 24 oder ein vorher bestimmtes Druckbild auf dem Bogen
24 erfasst und ein entsprechendes Signal an einen Schrittmotor 54 (Fig. 6) abgibt,
durch den die Klemmelemente 28 in Richtung der Klemmelemente 30 oder von diesen weg
bewegt werden.
[0020] Wie in Fig. 6 zu erkennen ist, weist der Schrittmotor 54 eine Antriebswelle 56 auf,
an der ein Ende eines Arms 52 befestigt ist, an dessen anderem Ende die Schwenkachse
34 drehbar gelagert ist.
[0021] Fig. 1 zeigt den Einlauf eines durch Einlaufwalzen (nicht gezeigt) geförderten Bogens
24 in die Falztasche 10, wenn sich die oberen Klemmelemente 28 in ihrer Ausgangsposition
im Abstand zu den Klemmelementen 30 befinden. Der Bogen 24 läuft durch den Spalt zwischen
den Klemmelementen 28, 30 hindurch.
[0022] Fig. 2 zeigt den Moment, zu dem die vordere, voreilende Bogenkante durch den Sensor
48 erfasst wird. Wie es durch den Pfeil angedeutet ist, wird durch das Signal des
Sensors 48 der Schrittmotor 54 in Gang gesetzt, so dass die oberen Klemmelemente 28
in Richtung der Klemmelemente 30 in eine Klemmposition bewegt werden, wodurch der
Bogen 24 zwischen den Klemmelementen 28, 30 eingeklemmt wird und zum Anhalten kommt.
[0023] Fig. 3 zeigt die Falztaschenvorrichtung zu dem Zeitpunkt, zu dem der Bogen 24 von
Folgewalzen (nicht gezeigt) erfasst wird, wodurch er aus der Falztasche 10 heraus
befördert wird. Dadurch und durch die Reibungskraft zwischen dem Bogen 24 und den
Klemmelementen 28, 30 werden die Klemmelemente 28, 30 gegen die Vorspannkraft der
Druckfedern 40, 42 in Auslaufrichtung verschwenkt und die Klemmung wird automatisch
gelöst. Hierdurch wird verhindert, dass der Bogen 24 aufgrund der Zugkräfte, die durch
die Folgewalzen ausgeübt werden, dann reißt, wenn er noch zwischen den Klemmelementen
28, 30 eingeklemmt ist. Wenn die Vorderkante des Bogens 24 an dem Sensor 48 vorbeiläuft,
wird ein Signal abgegeben, durch das die Rückbewegung des Schrittmotors ausgelöst
wird und die Klemmelemente 28 wieder in ihre Ausgangsposition bewegt werden.
[0024] Fig. 4 zeigt die Situation, in der die oberen Klemmelemente 28 soweit in Richtung
ihrer Ausgangsposition bewegt sind, dass der Bogen 24 zwischen den Klemmelementen
28, 30 freigegeben ist, so dass keine Klemmkraft mehr auf den Bogen 24 ausgeübt wird.
Aufgrund der durch die Druckfedern 40, 42 ausgeübten Federkraft werden die Klemmelemente
28, 30 wieder in Richtung der Anschläge 44, 46 bewegt.
[0025] Fig. 5 zeigt die Situation, in der die Klemmelemente 28, 30 an den Anschlagelementen
44, 46 anliegen, die Klemmelemente 28 in ihre Ausgangsposition zurückbewegt sind und
der Bogen aus der Falztasche 10 hinaus befördert wird.
[0026] Die Erfindung ist nicht als auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt zu betrachten.
Als Antrieb kann ein Schrittmotor mit einseitiger oder zweiseitiger Achse verwendet
werden. Es kann anstatt des in Fig. 6 gezeigten Schrittmotors mit Arm auch ein Liniearmotor
vorgesehen werden, der die Klemmelemente exakt vertikal zur Bogenebene verstellt.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind nur die oberen Klemmelemente 28 in Richtung
der unteren Klemmelemente 30 bewegbar. Es ist genauso denkbar, dass die unteren Klemmelemente
30 in Richtung der oberen Klemmelemente 28 bewegbar sind oder beide Klemmelemente
28, 30 zueinander. Der Sensor 48 kann fest oder verschiebbar angeordnet werden. Unterschiedliche
Falzlängen können vorzugsweise entweder durch unterschiedliche Sensorpositionen und
keine oder gleiche Signalverzögerungen oder durch feste Sensorpositionen und unterschiedliche
Signalverzögerungen realisiert werden. Die Klemmelemente können auch nicht verschwenkbar
angeordnet werden, auch wenn der steuertechnische Aufwand hierfür erhöht ist, um sicherzustellen,
dass keine Klemmkraft mehr auf den Bogen ausgeübt wird, wenn Zugkräfte durch die Folgewalzen
auf ihn wirken. Es ist auch möglich, die Klemmpaare von unterschiedlichen Antrieben
anzutreiben und zur Beeinflussung schräger Falzungen zu unterschiedlichen Zeiten in
Gang zu setzen.
1. Falztaschenvorrichtung für eine Falzmaschine mit einer Falztasche (10) und einer Bogenstoppeinrichtung
zum Anhalten eines in die Falztasche (10) in Einlaufrichtung einlaufenden Bogens (24),
dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenstoppeinrichtung (26) von einer Klemmeinrichtung (26) gebildet wird, die
den einlaufenden Bogen (24) zum Anhalten einklemmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (26) wenigstens ein Paar von ersten und zweiten Klemmelementen
(28, 30) aufweist, die beidseitig der Bogenebene eines einlaufenden Bogens (24) gegenüberliegend
angeordnet sind, wobei wenigstens das erste Klemmelement (28) in Richtung des zweiten
Klemmelements (30) für ein Einklemmen eines einlaufenden Bogens (24) durch einen Antrieb
aus einer Ausgangsposition in eine Klemmposition und für ein ungehindertes Einlaufen
eines Folgebogens zurück in die Ausgangsposition bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (26) mehrere quer zur Einlaufrichtung im Abstand angeordnete
Paare von ersten und zweiten Klemmelementen (28, 30) umfasst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Klemmelemente (28) und die zweiten Klemmelemente (30) jeweils durch eine
Leiste kammartig verbunden sind, wobei wenigstens die ersten Klemmelemente (28) der
Paare gemeinsam durch einen Antrieb (54) angetrieben werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in oder vor der Falztasche (10) wenigstens ein Sensor (48) angeordnet ist, der bei
Erfassung einer Kante des einlaufenden Bogens (24) oder einer ausgewählten Stelle
auf dem einlaufenden Bogen (24) Signale zur Auslösung des Antriebs (54) zur Bewegung
wenigstens der ersten Klemmelemente (28) in die Klemmposition abgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (48) bei Erfassung einer Kante des auslaufenden Bogens
(24) oder einer ausgewählten Stelle auf dem auslaufenden Bogen (24) oder auf der Klemmeinrichtung
(26) Signale zur Auslösung des Antriebs (54) zur Bewegung wenigstens der ersten Klemmelemente
(28) in die Ausgangsposition abgibt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (28, 30) um eine parallel zur Bogenebene und senkrecht zur Einlaufrichtung
verlaufende Schwenkachse (34, 50) so schwenkbar gelagert sind, dass sie aus ihrer
Klemmposition in eine Freigabeposition gegen die Kraft einer Vorspanneinrichtung (40,
42) in Auslaufrichtung verschwenkbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Klemmelemente (28, 30) zur Bildung eines Einlauftrichters
an ihrem der Einlauföffnung zugewandten Rand jeweils eine Fase (36, 38) aufweisen.