[0001] Die Erfindung betrifft einen Ausleger einer Verlegeeinrichtung, bestehend aus Verlegearm
und Ausleger, eines Brückenverlegefahrzeuges mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Bewegung eines Auslegers eines Brückenverlegefahrzeugs
in eine Fahrzeugtransportstellung mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
12.
[0002] Die Erfindung findet Einsatz an, insbesondere militärischen, Brückenverlegefahrzeugen,
die Brückenelemente transportieren und verlegen können. Als Verlegefahrzeuge können
Rad- oder Kettenfahrzeuge eingesetzt werden. Verlegefahrzeuge weisen in der Regel
einen Verlegearm auf, der insbesondere frontseitig an dem Fahrzeug angeordnet ist,
aber auch heckseitig angeordnet sein kann. Der Verlegearm dient hierbei zum Verlegen
der Brückenelemente, mit ihm können die Brückenelemente also abgelegt und wieder aufgenommen
werden. Zudem weisen solche Fahrzeuge einen Ausleger auf, der insbesondere heckseitig
am Fahrzeug angeordnet ist, aber auch frontseitig angeordnet sein kann, falls der
Verlegearm entsprechend heckseitig angeordnet ist. Der Ausleger weist in der Regel
Verriegelungselemente auf, wie beispielsweise eine Bolzenverriegelung, mit denen die
Brückenelemente verriegelt, angehoben und gehalten werden können. Ein solches Brückenverlegefahrzeug
wird beispielsweise in der
DE 38 91 429 C1, insbesondere im dort wiedergegebenen Stand der Technik, oder der
DE 197 01 650 C2 beschrieben. Die Ausleger werden in der Regel mittels einer Verstellvorrichtung,
wie einem hydraulischen Zylinder, bewegt.
[0003] Nachteilig an den bekannten Ausführungen ist, dass lediglich Brückenelemente einer
einzigen vorgegebenen Länge transportiert und verlegt werden können. Brückenelemente
einer anderen Länge können insbesondere deshalb nicht transportiert werden, weil ansonsten
der Schwerpunkt des Fahrzeugs mitsamt dem Brückenelement verschoben wird, so dass
kein Fahren in einer stabilen Lage möglich ist. Aus diesem Grund muss das Verlegefahrzeug
mitsamt dem Ausleger mit den zu transportierenden und zu verlegenden Brückenelementen
abgestimmt sein.
[0004] Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass bei modernen Verlegefahrzeugen Zusatzpanzerungen,
wie beispielsweise ein Minenschutz, im Frontbereich des Fahrzeugs angebracht werden,
die den Schwerpunkt des Fahrzeuges verschieben. Somit muss jedoch auch die Verlegeeinrichtung,
bestehend aus Verlegearm und Ausleger, konstruktiv angepasst werden, so dass ein nachträgliches
Anbringen einer Zusatzpanzerung am Fahrzeug nur unter sehr großem Aufwand möglich
ist, wenn nicht Einbußen bei der Stabilität, insbesondere bei der Fahrgeschwindigkeit,
gemacht werden sollen.
[0005] Ein weiterer Nachteil bei bekannten Verlegefahrzeugen besteht darin, dass der Ausleger
nach oben und nach hinten bzw. vorne herausragt, so dass ein Transport des Brückenverlegefahrzeugs,
beispielsweise mittels eines Zugs, erschwert wird. Dieses Problem und eine mögliche
Lösung hiervon werden in der
DE 10 2005 041 493 B3 angegeben. Der dort beschriebene heckseitige Ausleger kann für den Transport des
Fahrzeuges in eine Fahrzeugtransportstellung gebracht werden. Der Ausleger weist einen
als Heckträger bezeichneten Auslegerarm auf, der schwenkbar an einem als Heckrahmen
bezeichneten Grundkörper angeordnet ist. Der Grundkörper ist fest mit dem Fahrzeug
verbunden. Während des Verlegens eines Brückenelementes kann der Auslegerarm mittels
eines hydraulischen Zylinders geschwenkt werden. Der Zylinder stützt sich gegen eine
Traverse ab, die schwenkbar an dem Grundkörper angeordnet ist, wobei während des Verlegens
die Schwenkbewegung durch eine Bolzenfixierung verhindert wird. Wenn der Ausleger
in eine Fahrzeugtransportstellung gebracht wird, so kann die Traverse mittels des
Zylinders abgesenkt werden, so dass der Ausleger in der Fahrzeugtransportstellung
eine geringere Ausdehnung in der Höhenrichtung bei gleicher Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung
hat.
[0006] Nachteilig an der beschriebenen Ausführung ist, dass der Auslegerarm nicht in ausreichendem
Maße nach unten bewegt werden kann, da er nach wie vor an dem Grundkörper angelenkt
ist. Zudem ist der Übergang in die Fahrzeugtransportstellung sehr aufwändig, da mehrfach
Bolzen umgesteckt werden müssen. Ferner ist auch eine Verschiebung des Schwerpunktes
für die Aufnahme von verschiedenen Brückenelementen oder bei Vorsehen einer Zusatzpanzerung
nicht möglich.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Ausleger mit einer erhöhten Beweglichkeit
auszugestalten, um ihn beispielsweise besser in eine Fahrzeugtransportstellung zu
bewegen.
[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe vorrichtungsmäßig mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bewegung eines Auslegers
in eine Fahrzeugtransportstellung ist durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 12 gekennzeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil
der abhängigen Ansprüche.
[0009] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, an den über eine Befestigungsvorrichtung
fest mit dem Brückenverlegefahrzeug befestigbaren Grundkörper einen Schwenkkörper
schwenkbar anzuordnen, an welchem wiederum der Auslegerarm schwenkbar angeordnet ist.
Durch das Einbringen dieses Zwischenelementes weist der Ausleger erfindungsgemäß zwei
Schwenkachsen auf, die ihm eine größere Beweglichkeit verleihen. Diese höhere Beweglichkeit
ist vorteilhaft, weil somit unterschiedliche Brückenelemente verlegt und transportiert
werden können, wobei insbesondere der Schwerpunkt des beladenen Brückenverlegefahrzeuges
an die zu transportierenden Brückenelemente beziehungsweise an die Zusatzpanzerung
angepasst werden kann. Des Weiteren ermöglicht es die erfindungsgemäße Vorrichtung,
den Ausleger in eine Fahrzeugtransportstellung zu bringen, in der die Ausmaße in Höhenrichtung
und Fahrzeuglängsrichtung deutlich reduziert sind.
[0010] Für die Schwenkbewegung des Schwenkkörpers gegenüber dem Grundkörper kann der Ausleger
eine Schwenkkörper-Verstellvorrichtung, insbesondere einen hydraulischen Schwenkkörperzylinder,
aufweisen. Zudem kann er für die Schwenkbewegung des Auslegerarms gegenüber dem Schwenkkörper
eine, insbesondere von der Schwenkkörper-Verstellvorrichtung unabhängige, Auslegerarm-Verstellvorrichtung,
insbesondere einen hydraulischen Auslegerarmzylinder, aufweisen. Bevorzugt weist der
Ausleger somit zwei Verstellvornchtungen auf, die unabhängig voneinander ausgeführt
und bedienbar sind. Die Verstellvorrichtungen können beispielsweise auch als Linearantriebe
ausgeführt sein.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung stützt sich die Auslegerarm-Verstellvorrichtung
mit einem Ende am Schwenkkörper ab, zudem sollte sich die Schwenkkörper-Verstellvornchtung
mit einem Ende am Grundkörper abstützen. Somit kann eine Entkopplung des Auslegerarms
vom Grundkörper durch das Vorsehen des zwischengeschalteten Schwenkkörpers erreicht
werden.
[0012] Damit die Last der Brückenelemente in der Brückentransportstellung des Heckauslegers
nicht vollständig auf der Schwenkkörper-Verstellvorrichtung liegt, kann zwischen dem
Grundkörper und dem Schwenkkörper mindestens eine Strebe, vorzugsweise zwei Streben,
vorgesehen werden, welche die Last des Brückenelements tragen. Die Streben können
bei einer Schwenkbewegung des Schwenkkörpers gegenüber dem Grundkörper über eine Führungskulisse
geführt werden. In der Brückentransportstellung können die Streben mittels einer Verriegelungsvorrichtung,
insbesondere mittels Verriegelungszylindern, verriegelbar sein, so dass die Stabilität
und Sicherheit erhöht wird. Der Ausleger kann zudem Sensoren aufweisen, welche die
Position des Schwenkkörpers und/oder des Auslegerarms erfassen.
[0013] Der Ausleger kann in eine Fahrzeugtransportstellung gebracht werden, indem der Schwenkkörper
mittels der Schwenkkörper-Verstellvorrichtung nach oben geschwenkt wird, so dass der
Auslegerarm mittels der Auslegerarm-Verstellvorrichtung ausgehend von dessen Schwenkachse
im Wesentlichen nach vorne in Fahrtrichtung geschwenkt werden kann. Somit kann die
Schwenkachse des Auslegerarms über den Grundrahmen gebracht werden, so dass der Auslegerarm
in der Fahrzeugtransportstellung bezüglich der Horizontalen einen Winkel von +30°
bis -30°, vorzugsweise von +10° bis -10°, einschließen kann. Bevorzugt befindet sich
der Auslegerarm in der Fahrzeugtransportstellung im Wesentlichen in der Horizontalen.
[0014] Bevorzugt wird die Schwenkachse des Auslegerarmes derart angehoben, dass sie oberhalb
einer horizontalen Ebene liegt, die durch den höchsten Punkt des Grundkörpers verläuft.
Somit ist der Grundkörper bei der Schwenkbewegung des Auslegerarmes nicht mehr im
Wege. Durch das Anheben der Schwenkachse entsteht zudem der Vorteil, dass auch die
Abmessungen des Auslegers in Fahrzeuglängsrichtung reduziert werden können.
[0015] Die Fahrzeugtransportstellung kann zur Sicherheit mittels einer Fixiereinrichtung,
insbesondere durch Bolzen, gesichert werden.
[0016] In der Fahrzeugtransportstellung sind somit die Ausmaße des Überstandes über den
Grundkörper in Heckrichtung bzw. Frontrichtung und/oder in Höhenrichtung gegenüber
einer Brückentransportstellung verringert.
[0017] Der Ausleger kann zudem in eine Abschleppstellung gefahren werden. Diese wird eingenommen,
wenn das Verlegefahrzeug mit beladenen Brückenelementen fahrunfähig ist und zusammen
mit den Brückenelementen beispielsweise von einem Bergepanzer abgeschleppt werden
soll. In der Abschleppstellung befindet sich der Ausleger und die Brückenelemente
nicht mehr im Bereich der Abschleppstange und des Bergefahrzeugs, so dass ein Abschleppen
gefahrlos möglich ist.
[0018] Somit erfüllt der erfindungsgemäße Ausleger u. a. folgende Funktionen:
- 1. Sichern der Brücke in der Transportstellung unter Berücksichtigung des Schwerpunktes.
- 2. Kuppeln von zwei Brückenelementen im Zusammenspiel mit dem Verlegearm.
- 3. Fahren in eine Fahrzeugtransportstellung.
- 4. Fahren in eine Abschleppstellung.
[0019] Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 16
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Brückenverlegefahrzeug mit einem Ausleger in der Fahrzeugtransportstellung;
- Fig. 2
- das Brückenverlegefahrzeug aus Fig. 1 mit einer Zusatzpanzerung im Frontbereich beim
Transport zweier Brückenelemente der Länge X;
- Fig. 3
- das Brückenverlegefahrzeug nach Fig. 1 ohne Zusatzpanzerung beim Transport zweier
Brückenelemente der Länge X;
- Fig. 4
- das Brückenverlegefahrzeug nach Fig. 1 mit einer Zusatzpanzerung im Frontbereich beim
Transport zweier Brückenelemente der Länge Y;
- Fig. 5
- das Brückenverlegefahrzeug nach Fig. 1 ohne Zusatzpanzerung beim Transportieren zweier
Brückenelemente der Länge Y;
- Fig. 6
- das Brückenverlegefahrzeug nach Fig. 1 beim Kuppeln der beiden Brückenelemente der
Länge X;
- Fig. 7
- der Ausleger nach Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 8
- der Ausleger nach Fig. 7 in einer gedrehten Ansicht;
- Fig. 9
- der Ausleger nach Fig. 7 in einer Seitenansicht in der Fahrzeugtransportstellung;
- Fig. 10
- der Ausleger in einer Seitenansicht in der Stellung nach Fig. 4;
- Fig. 11
- der Ausleger in einer Seitenansicht in der Stellung nach Fig. 5;
- Fig. 12
- der Ausleger in einer Seitenansicht in der Stellung nach Fig. 6;
- Fig. 13
- eine Detailansicht des Auslegers nach Fig. 7 in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 14
- ein Detailausschnitt des Auslegers nach Fig. 7 in der Fahrzeugtransportstellung;
- Fig. 15
- ein Detailausschnitt des Auslegers nach Fig. 7 in einer perspektivischen Darstellung;
und
- Fig. 16
- das Brückenverlegefahrzeug mit dem Ausleger in der Abschleppstellung während des Abschleppens
durch einen Bergepanzer.
[0020] Die Fig. 1 zeigt ein kettenbetriebenes Brückenverlegefahrzeug 1 mit einem frontseitigen
Verlegearm 2 und einem heckseitigen Ausleger 3. Der Ausleger 3 besteht aus drei Elementen,
nämlich einem fest mit dem Brückenverlegefahrzeug 1 verbundenen Grundkörper 5, einem
schwenkbar an dem Grundkörper angeordneten Schwenkkörper 6 und einem schwenkbar an
dem Schwenkkörper 6 angeordneten Auslegerarm 7. An dem Auslegerarm 7 sind beidseitig
Verriegelungselemente 18 mit Bolzen zur Verriegelung eines Brückenelementes angeordnet.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen das Brückenverlegefahrzeug, welches zwei Brükkenelemente
4.1 mit einer vorgegebenen Länge X transportiert. Die Brückeelemente 4.1 können zu
einer Brücke gekuppelt werden. Der Kuppelungsvorgang ist in Fig. 6 dargestellt.
[0022] Das in Fig. 2 dargestellte Brückenverlegefahrzeug 1 weist im vorderen Bereich einen
Minenschutz als Zusatzpanzerung auf, so dass sich der Schwerpunkt des Fahrzeuges 1
gegenüber dem in Fig. 3 dargestellten Fahrzeug ohne Zusatzpanzerung nach vorne verlagert
hat. Um dies auszugleichen, wird der Ausleger in Fig. 2 derart angesteuert, dass die
Brückenelemente 4.1, insbesondere das obere Brückenelement 4.1, weiter in Richtung
des Heckes liegen. Dadurch kann der Schwerpunkt des beladenen Fahrzeuges 1 wieder
an die vorgesehene Position gebracht werden, so dass die Stabilität und Sicherheit
beim Fahren gewährleistet ist.
[0023] Der erfindungsgemäße Ausleger 3 hat zudem den Vorteil, dass auch Brückeelemente mit
einer anderen Länge transportiert werden können. Dies ist in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
Die hier transportierten Brückenelemente 4.2 weisen eine Länge Y auf und sind einzeln
verlegbar, das heißt, sie müssen nicht gekuppelt werden. Auch bei dem Transport der
Brückenelemente 4.2 ist es möglich, den Schwerpunkt zu verschieben, wenn beispielsweise
das Brükkenverlegefahrzeug 1 eine Zusatzpanzerung aufweist, so wie in Fig. 4 dargestellt.
[0024] Der erfindungsgemäße Ausleger 3 ist in den Figuren 7 und 8 perspektivisch dargestellt.
Er weist einen Grundrahmen 5 auf, der mittels vier Befestigungsvorrichtungen 8 am
Brückenverlegefahrzeug 1 befestigbar ist. An dem Grundkörper 5 ist ein Schwenkkörper
6 verschwenkbar angeordnet. Die Schwenkbewegung des Schwenkkörpers 6 gegenüber dem
Grundkörper 5 wird über einen hydraulischen Schwenkkörperzylinder 10 als Schwenkkörper-Verstellvorrichtung
bewirkt. An dem Schwenkkörper 5 ist der Auslegerarm 7 schwenkbar angeordnet. Die Schwenkbewegung
des Auslegerarms 7 gegenüber dem Schwenkkörper 6 wird durch einen hydraulischen Auslegerarmzylinder
9 als Auslegerarm-Verstellvorrichtung bewirkt. Der Auslegerzylinder 9 ist an einem
Ende mit dem Auslegerarm 7 und am anderen Ende mit dem Schwenkkörper 6 verbunden.
Der Schwenkkörperzylinder 10 ist an einem Ende mit dem Grundkörper 5 und am anderen
Ende mit dem Schwenkkörper 6 verbunden. An dem Grundkörper sind zudem Führungsrollen
21 und 22 für die Auflage und Führung eines unteren Brückenelements angeordnet (Fig.
10).
[0025] In den Figuren 7 und 8 befindet sich der Ausleger 3 in einer Brückentransportstellung,
die der Fig. 3 entspricht. Damit in dieser Stellung die Last der Brückenelemente 4.1
nicht auf dem Schwenkkörperzylinder 10 liegt, sind zwischen dem Schwenkkörper 6 und
dem Grundkörper 5 zwei Streben 11 angeordnet, die mittels zweier Verriegelungszylinder
12 verriegelbar sind. Die Streben 11 laufen, wie in Fig. 13 dargestellt, in einer
Führungskulisse 13 des Grundkörpers 5.
[0026] In den Figuren 9 bis 12 sind verschiedene Stellungen dargestellt, die der Ausleger
3 einnehmen kann. Die Stellungen in Fig. 10 und 11 werden bei einem Transport beziehungsweise
beim Verlegen eines Brückenelementes eingenommen. Die in Fig. 12 dargestellte Stellung
wird beim Kuppeln zweier Brückeelemente 4.1, wie in Fig. 6 dargestellt, eingenommen.
Die in Fig. 9 dargestellte Stellung entspricht der Fahrzeugtransportstellung, die
ebenfalls in Fig. 1 dargestellt ist. Um in diese Fahrzeugtransportstellung zu gelangen,
wird zunächst der Schwenkkörper 6 mittels des Schwenkkörperzylinders 10 nach oben
geschwenkt. Somit bewegt sich die Schwenkachse (A) des Auslegerarms nach oben. In
der Fig. 9 liegt die Schwenkachse (A) oberhalb einer horizontalen Ebene (E), die durch
den höchsten Punkt eines am Grundkörper 5 fest angeordneten Elementes verläuft. Somit
kann der Auslegerarm 7 ungehindert in Fahrzeugfahrtrichtung (F) nach vorne geschwenkt
werden. Er kann eine im Wesentlichen horizontale Stellung einnehmen, wobei konkret
der Winkel des Auslegerarms 7 zur Horizontalen in der in Fig. 9 dargestellten Stellung
weniger als 10° beträgt.
[0027] Durch die in Fig. 9 gezeigte Fahrzeugtransportstellung ergibt sich ein Aufbau, in
dem der Ausleger 3 einen verringerten Überstand über den Grundkörper 5 in Heckrichtung
(H) und Höhenrichtung (G) gegenüber beispielsweise der in Fig. 10 oder 11 dargestellten
Brückentransportstellung aufweist.
[0028] In der Fahrzeugtransportstellung ist der Ausleger 3 durch zwei in Fig. 14 dargestellte
Bolzen 16 fixierbar. Hierzu werden die beiden Streben 11 in eine Haltevorrichtung
17 eingeführt, wobei die Haltevorrichtung 17 Bohrungen aufweist, durch die ein Bolzen
16 hindurchgeführt werden kann. Die Fahrzeugtransportstellung wird somit ohne manuelle
Eingriffe angefahren. Lediglich die Fixierung in ihrer Lage erfolgt durch das Abstecken
der beiden Bolzen 16.
[0029] Die Positionen des Schwenkkörpers 6 und des Auslegerarmes 7 werden durch die in Fig.
15 dargestellten Sensoren 14 und 15 überwacht, so dass die unterschiedlichen Stellungen
von einer Brückensteuerung angefahren werden können, ohne dass ein Sicherheitsrisiko
besteht.
[0030] Die Fig. 16 zeigt das Brückenverlegefahrzeug, welches zusammen mit den aufgeladenen
Brückenelementen 4.1 von einem Bergepanzer 50 mittels einer Abschleppstange abgeschleppt
wird, wobei sich der Ausleger 3 in der Abschleppstellung befindet, in welcher der
Schwenkkörper besonders hoch geschwenkt ist.
1. Ausleger einer Verlegeeinrichtung, bestehend aus Verlegearm und Ausleger, eines Brückenverlegefahrzeugs
(1) mit einem Grundkörper (5), der über mindestens eine Befestigungsvorrichtung (8)
fest an dem Brückenverlegefahrzeug (1) befestigbar ist, und einem beweglich gegenüber
dem Grundkörper (5) angeordneten Auslegerarm (7), insbesondere mit mindestens einem
Verriegelungselement (18) zum Verriegeln eines Brückenelements (4.1, 4.2), dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper (5) ein Schwenkkörper (6) schwenkbar angeordnet ist, an welchem
der Auslegerarm (7) schwenkbar angeordnet ist.
2. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er für die Schwenkbewegung des Schwenkkörpers (6) gegenüber dem Grundkörper (5) eine
Schwenkkörper-Verstellvornchtung (10), insbesondere einen hydraulischen Schwenkkörperzylinder,
aufweist.
3. Ausleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schwenkkörper-Verstellvorrichtung (10) mit einem Ende am Grundkörper (5)
abstützt.
4. Ausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er für die Schwenkbewegung des Auslegerarms (7) gegenüber dem Schwenkkörper (6) eine,
insbesondere von der Schwenkkörper-Verstellvorrichtung (10) unabhängige, Auslegerarm-Verstellvorrichtung
(9), insbesondere einen hydraulischen Auslegerarmzylinder, aufweist.
5. Ausleger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Auslegerarm-Verstellvorrichtung (9) mit einem Ende am Schwenkkörper (6)
abstützt.
6. Ausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine Strebe (11) zwischen dem Grundkörper (5) und dem Schwenkkörper
(6) aufweist, welche in einer Brückentransportstellung die Last des Brückenelements
(4.1, 4.2) trägt.
7. Ausleger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strebe (11) bei einer Schwenkbewegung des Schwenkkörpers (6) gegenüber dem Grundkörper
(5) mittels einer Führungskulisse (13) geführt werden.
8. Ausleger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strebe (11) mittels mindestens einer Verriegelungsvorrichtung (12), insbesondere
mittels Verriegelungszylinder, verriegelbar ist.
9. Ausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er Sensoren (14, 15) aufweist, welche die Position des Schwenkkörpers (6) und/oder
des Auslegerarms (7) sensieren.
10. Ausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er in einer Fahrzeugtransportstellung durch eine Fixiereinrichtung, insbesondere
durch Bolzen (16), fixierbar ist.
11. Ausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er derart ausgestaltet ist, dass er in eine Fahrzeugtransportstellung bringbar ist,
in welcher die Ausmaße des Überstandes über den Grundkörper (5) in Heckrichtung (H)
und/oder Höhenrichtung (G) gegenüber einer Brückentransportstellung verringert sind.
12. Verfahren zur Bewegung eines Auslegers (3) einer Verlegeeinrichtung, bestehend aus
Verlegearm und Ausleger, eines Brückenverlegefahrzeugs (1) in eine Fahrzeugtransportstellung,
wobei der Ausleger (3) einen Grundkörper (5), der über mindestens eine Befestigungsvorrichtung
(8) fest an dem Brückenverlegefahrzeug (1) befestigbar ist, und einen beweglich gegenüber
dem Grundkörper (5) angeordneten Auslegerarm (7), insbesondere mit mindestens einem
Verriegelungselement (18) zum Verriegeln eines Brückenelements (4.1, 4.2) aufweist,
wobei der Auslegerarm (7) um eine Schwenkachse (A) in Fahrtrichtung (F) geschwenkt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (A) des Auslegerarms (7) angehoben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (A) des Auslegerarms (7) angehoben wird, bis sie oberhalb einer
horizontalen Ebene (E) liegt, die durch den höchsten Punkt des Grundkörpers (5) verläuft.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkkörper (6), der schwenkbar am Grundkörper (5) angeordnet ist und an den
der Auslegerarm (7) schwenkbar angeordnet ist, mittels einer Schwenkkörper-Verstellvorrichtung
(10) nach oben geschwenkt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (7) in der Fahrzeugtransportstellung bezüglich der Horizontalen einen
Winkel von +30° bis -30° einschließt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Auslegerarm (7) in der Fahrzeugtransportstellung im Wesentlichen in der
Horizontalen befindet.