[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entriegelungssteuerung eines elektromechanischen
Schließzylinders nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen elektromechanischen
Schließzylinders nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Neben den rein mechanischen, d.h. ausschließlich durch das Einführen von Schlüsseln
zu betätigenden Schließanlagen und Schließzylindern sind zunehmend elektronische bzw.
elektromechanische Schließzylinder im Gebrauch, die aufgrund ihrer Konstruktion ein
erhöhtes Maß an Sicherheit bieten. Derartige Schließanlagen oder Schließzylinder können
sehr vorteilhaft in übergreifende Überwachungs- und Gebäudesicherungsanlagen integriert
werden. Im allgemeinen verfügen elektromechanische bzw. elektronische Schließzylinder
über eine autarke Spannungsversorgung, um diese netzunabhängig betreiben zu können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Ver- bzw. Entriegelung für einen elektromechanischen
Schließzylinder anzugeben, die in einer einfachen Weise eine sehr wirksame und zuverlässige
Verriegelung ermöglicht, die durch äußere Manipulationen nicht oder zumindest nur
unter einem unverhältnismäßig großen Aufwand beeinflusst werden kann.
[0004] Die Lösung der Aufgaben erfolgt mit einem Verfahren zur Entriegelungssteuerung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem elektromechanischem Schließzylinder mit den
Merkmalen des Anspruchs 6, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausführungsformen
und Merkmale des Verfahrens bzw. des Schließzylinders enthalten.
[0005] Das Verfahren zur Entriegelungssteuerung eines elektronischen Schließzylinders ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein in einem Schließzylinder
angeordneter thermomechanischer Aktuator durch einen Energieimpuls mit einer festgelegten
Dauer und Stärke und/oder einem festgelegten Puls-Pause-Verhältnis angetrieben wird,
wobei dieser auf eine Reihe Sperrstifte so einwirkt, dass eine Blockierung der Kerndrehung
des Schließzylinders aufgehoben wird.
[0006] Die im Schließzylinder angeordneten Sperrstifte werden also nicht oder nicht ausschließlich
durch die Form eines Schlüssels in die Entriegelungsstellung gebracht. Vielmehr sorgt
der thermomechanische Aktuator innerhalb des Schließzylinders dafür, dass die Sperrstifte
in die Entriegelungsstellung gebracht werden.
[0007] In einer konkreten Ausführungsform des Verfahrens verschiebt bei einer Erwärmung
der mindestens eine thermomechanische Aktuator mindestens einen diesem zugeordneten
Sperrstift gegen eine entgegengesetzt wirkende Federkraft aus dem rotierenden Kern
so weit, dass dessen freie Drehung ermöglicht wird. Bei einer Abkühlung des Aktuators
erfolgt infolge der Federkraft eine Rückbewegung des mindestens einen Sperrstiftes
so, dass bei einer Drehung des rotierenden Kerns in Verschlussstellung ein Einrasten
des Sperrstiftes in eine Sperrstellung erfolgen kann.
[0008] Dies hat den Vorteil, dass der Aktuator nur in dem Moment in Aktion treten muss,
wenn der Entriegelungsvorgang ausgeführt werden soll. Das Halten des Schließzylinders
in der entriegelten Stellung erfolgt nicht durch die Einwirkung des Aktuators, sondern
durch die Gestaltung des Schließzylinders. Diese führt auch dazu, dass die Sperrstellung
der Sperrstifte bei einem Abschließen von selbst wieder hergestellt wird. Dadurch
wird der Aktuator nur kurzzeitig beansprucht, verschleißt nicht so schnell, und der
Energieverbrauch für den Betrieb des Aktuators wird auf ein Minimum reduziert.
[0009] Über eine Messung der äußeren Umgebungstemperatur wird bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung
des Verfahrens die optimale Energiemenge zum Betreiben des thermomechanischen Aktuators
bestimmt. Die ordnungsgemäße Funktion des Aktuators wird über eine Kontrollmessung
dessen Innenwiderstandes überprüft.
[0010] Dadurch wird berücksichtigt, dass die Funktionstüchtigkeit eines thermomechanischen
Aktuators in empfindlicher Weise vom Temperaturgefälle zwischen dem Aktuator und dessen
Umgebung abhängt. Wenn die Umgebungstemperatur zu niedrig ist, führt ein auf den Aktuator
gegebener Energiebetrag nicht zu einer ordnungsgemäßen Aktuatorfunktion. Der Energiebetrag
muss in diesem Falle erhöht werden. Deswegen wird die jeweils herrschende Umgebungstemperatur
bestimmt und der Energiebetrag daraufhin angepasst. Weiterhin ist der Innenwiderstand
des Aktuators deswegen von Bedeutung, weil dessen Größe ein Maß für die Erwärmung
des Aktuators bei der Beaufschlagung mit einem gegebenen Energiebetrag ist. Sinkt
der Innenwiderstand des Aktuators unter einen bestimmten Wert, kann es sein, dass
die Beaufschlagung des Aktuators mit einem Energiebetrag nicht mehr zu einer ordnungsgemäßen
Aktuatorfunktion führt. Die Messung des Innenwiderstandes des Aktuators kann diesen
Zustand frühzeitig erkennen und signalisieren.
[0011] Zweckmäßigerweise wirkt dem ersten mindestens einen thermomechanischen Aktuator ein
alternierend arbeitender zweiter Aktuator entgegen, sodass bei einem unzulässigen
Manipulationsversuch durch eine äußere Wärmeeinwirkung mittels des zweiten Aktuators
eine durch den ersten Aktuator bewirkte Entriegelung durch eine Verriegelung unwirksam
gemacht wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Entriegelung ausschließlich nur
durch den auf den ersten Aktuator einwirkenden beschriebenen Energieimpuls erfolgen
kann.
[0012] Zweckmäßig ist es, wenn die durch den zweiten Aktuator bewirkte Verriegelung infolge
einer niedrigeren Umwandlungstemperatur früher als die Entriegelung des ersten Aktuators
einsetzt. Dadurch verriegelt der zweite Aktuator bei einem Manipulationsversuch frühzeitig,
wodurch die Sicherheitswirkung des Verfahrens deutlich verstärkt wird.
[0013] Ein elektromechanischer Schließzylinder zum Ausführen des genannten Verfahrens ist
durch mindestens einen auf die Sperrstifte des Schließzylinders einwirkenden, die
Sperrstifte in einen Entriegelungszustand schiebenden thermomechanischen Aktuator
in Verbindung mit einer Energiequelle zum Betreiben des Aktuators gekennzeichnet.
[0014] Zweckmäßigerweise enthält der mindestens eine thermomechanische Aktuator ein Memory-Metall
mit einer ersten, die Sperrstifte in einer Verriegelungstellung haltenden Form und
einer zweiten, die Sperrstifte in einer Entriegelungsstellung haltenden Form. Derartige
Memory-Metalle nehmen im Zustand der Erwärmung durch Änderungen im Gefüge eine ihnen
aufgeprägte Form an. Diese drückt die Sperrstifte in die Entriegelungsstellung.
[0015] Die Anordnung besteht zweckmäßigerweise aus mindestens zwei thermomechanischen Aktuatoren
in einer alternierend wirkenden Anordnung, wobei bei einer äußeren manipulativen Wärmeeinwirkung
der erste Aktuator mindestens einen ersten Sperrstift in einer Entriegelungsstellung
und der zweite Aktuator mindestens einen zweiten Sperrstift in einer Verriegelungsstellung
hält.
[0016] Bei einer weiteren entriegelbaren Ausführungsform ist der zweite Aktuator aus einem
ersten und einem zweiten durch ein Memory-Metall verbundenen Sperrglied ausgebildet.
Bei dieser Anordnung ist durch einen eingeschobenen Schlüssel das unter Wärmeeinwirkung
ausgedehnte Memory-Metall durch ein durch den Schlüsselkörper bewirktes Verschieben
des ersten Sperrgliedes zusammendrückbar und der zweite Aktuator aus der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung überführbar.
[0017] Eine derartige Ausführungsform bietet den sicherheitsrelevanten Vorteil, dass beispielsweise
bei einem Brand, bei dem der zweite Aktuator durch die Hitzeeinwirkung eine verriegelte
Stellung einnimmt, der Schließzylinder jederzeit mittels eines Schlüssels aufschließbar
ist, Fluchttüren nicht blockiert bleiben und sich in einem Raum eingeschlossene Personen
jederzeit befreien können, während andererseits die vollständige Sicherheit und Widerstandsfähigkeit
des Schließzylinders gegenüber äußeren Manipulationen gewährleistet ist.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entriegelungssteuerung und der elektromechanische
Schließzylinder sollen nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Zur Verdeutlichung dienen die Figuren 1 und 2.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel für ein thermomechanisches Kupplungselement und einen Aktuator
nach dem Memory-Metall-Prinzip und
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel für ein thermomechanische Kupplungselement in Kombination
mit einem alternierend wirkenden zweiten Kupplungs-element zur Manipulationssicherung.
[0020] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen in dem Schließzylinder C angeordneten
thermomechanischen Aktuator 40 zur Ver- und Entriegelung des Schließzylinders. Fig.
1 zeigt den Schließzylinder C und den innerhalb des Schließzylinders angeordneten
rotierenden Kern 20. Im Teil a) der Figur ist die verriegelte Stellung des Schließzylinders
dargestellt, während der Teil b) der Figur die entriegelte Stellung zeigt.
[0021] Innerhalb des rotierenden Kerns ist ein Memory-Metall 43 angeordnet, das mit einem
Adapter 41 kombiniert ist. Das Memory-Metall und der Adapter bilden den thermomechanischen
Aktuator des abgebildeten Ausführungsbeispiels. Der Aktuator wirkt auf die Sperrstifte
45 ein. Diese werden im verriegelten Zustand durch eine Reihe von Federn 46 in den
rotierenden Kern gedrückt und verriegeln den Schließzylinder.
[0022] Das Material des Memory-Metalls besteht aus einer Formgedächtnislegierung, die über
einen elektrischen Widerstand erwärmt wird und beim Erreichen einer bestimmten Temperatur
ihr metallurgisches Gefüge und damit ihre äußere Form ändert.
[0023] Bei der Erwärmung drückt der Adapter 41 die Sperrstifte 45 gegen die wirkende Federkraft
aus den Öffnungen des rotierenden Kerns hinaus, sodass sich der Kern frei drehen kann.
Nach der Abkühlung des Memory-Metalls rasten die Sperrstifte wieder in dir Öffnungen
des Kerns ein, sobald dieser in die entsprechende Position gedreht wird.
[0024] Die Bestromung des Memory-Metalls kann zur Steigerung der Effizienz in einem geeigneten
Puls-Pause-Verhältnis durchgeführt werden. Ebenso kann die benötigte Energie zum Erreichen
der Umwandlungstemperatur durch eine Messung der Umgebungstemperatur exakt bestimmt
und optimiert werden. Die Messung des veränderten elektrischen Widerstands nach der
Umwandlung des Gefüges im Memory-Metall erlaubt eine Rückmeldung über die korrekte
Funktion des Aktuators.
[0025] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen thermomechanischen Aktuator, der durch
ein alternierend wirkendes zweites Element 50 gegen eine Manipulation von Außen geschützt
ist. Der Teil a) aus Fig. 2 zeigt die verriegelte Stellung des Schließzylinders in
einem Normalzustand, der Teil b) den sich nach einer äußeren manipulativen Wärmezufuhr
einstellenden, noch immer verriegelten, Zustand.
[0026] Im Vergleich zum Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 ist ein zweites Memory-Metall 51
mit einem zweiten Adapter 52 vorgesehen, der auf eine Reihe von zweiten Sperrstiften
53 wirkt. Im Gegensatz zu dem ersten Aktuator 40 ist dieser zweite Aktuator 50 so
ausgeführt, dass dieser im Normalzustand bei einem durch den ersten Aktuator verriegelten
rotierenden Kern keine Verriegelung des Kerns bewirkt. Bei einer manipulatorischen
Wärmezufuhr von außen gibt der erste Aktuator zwar die Verriegelung frei, während
aber der zweite Aktuator über den zweiten Adapter 52 den rotierenden Kern des Schließzylinders
verriegelt. Eine Entriegelung des Schließzylinders ist nur dadurch wirklich möglich,
indem der erste Aktuator 40 gezielt mit einer Stromzufuhr so beaufschlagt wird, sodass
der zweite Aktuator nicht beeinflusst wird.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführung verfügt die Memory-Metall-Legierung des zweiten
Aktuators über eine niedrigere Umwandlungstemperatur als die Legierung des ersten
Aktuators. Dadurch verriegelt der zweite Aktuator bei einer externen Wärmezufuhr schneller,
als der erste Aktuator entriegelt, sodass dessen Sperrwirkung verstärkt wird und mit
Sicherheit einsetzt.
[0028] Andere aktuatorische Prinzipien, beispielsweise Magnete oder Spulenkörper, benötigen
einen größeren Einbauraum und sind in einen Schließzylinder mit Standardabmessungen
nicht sinnvoll integrierbar.
[0029] Der anhand einer der vorhergehend gezeigten Ausführungsbeispiele beschriebene zweite
Aktuator verriegelt unterschiedslos bei äußeren Wärmeeinwirkungen. Dies ist bei Notfällen,
insbesondere im Falle eines Brandes, problematisch, weil durch die Zwangsverriegelung
möglicherweise Fluchtwege blockiert werden können.
[0030] Die nachfolgend beschriebene Ausführungsform ermöglicht ein Aufheben der Zwangsverriegelung
des Schließzylinders durch das Einführen und Drehen eines Schlüssels.
[0031] Diese abgewandelte weitere Ausführungsform des zweiten Aktuators besteht aus einer
Anordnung aus zwei Sperrelementen, die in diesem Beispiel wieder als Kugeln ausgebildet
sind. Die Kugeln sind frei verschiebbar in der bereits erwähnten, zum Zentrum des
rotierenden Kerns hin abfallenden Bohrung angeordnet. Zwischen den Sperrelementen
befindet sich ein Memory-Metall in Form einer Feder oder eines Spyders. Bei einer
thermischen Einwirkung von außen dehnt sich das Memory-Metall aus und drückt die Kugeln
durch die Bohrung sowohl in das Innere des rotierenden Kerns, als auch nach außen
in die Ausformungen des Gehäuses. Dadurch wird eine Drehung des rotierenden Kerns
verhindert und der Schließzylinder zwangsverriegelt.
[0032] Die Zwangsverriegelung wird aufgehoben, indem der Schlüssel in den Schlüsselschlitz
eingeschoben wird. Dabei wird das durch den Schlüssel verdrängte, in den Schlüsselschlitz
ragende Sperrelement aus dem Schlüsselschlitz geschoben und drückt gegen das Memory-Metall.
Das Memory-Metall wird zusammengedrückt und springt in seinen ursprünglichen verkürzten
Zustand zurück. Dadurch gleitet die Anordnung aus den Sperrelementen und dem Memory-Metall
innerhalb der Bohrung durch die Wirkung der Schwerkraft nach unten und gibt die Blockierung
frei.
[0033] Die Erfindung wurde anhand von Ausführungsformen näher erläutert. Es können im Rahmen
fachmännischen Handelns Änderungen oder weiteres Ausgestaltungen vorgenommen werden,
die den Grundgedanken der Erfindung nicht verlassen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- C
- Schließzylinder
- 20
- rotierender Kern
- 40
- thermomechanischer Aktuator
- 41
- Adapter
- 43
- Memory-Metall
- 45
- Sperrstifte
- 46
- Feder
- 50
- zweiter Aktuator
- 51
- zweites Memory-Metall
- 52
- zweiter Adapter
- 53
- zweite Sperrstifte
1. Verfahren zur Entriegelungssteuerung eines elektromechanischen Schließzylinders,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein in einem Schließzylinder angeordneter thermomechanischer Aktuator (40)
durch einen Energieimpuls mit einer festgelegten Dauer und Stärke und/oder einem festgelegten
Puls-Pause-Verhältnis angetrieben wird, wobei dieser auf eine Reihe Sperrstifte (45)
so einwirkt, dass eine Blockierung der Kerndrehung des Schließzylinders aufgehoben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Erwärmung der mindestens eine thermomechanische Aktuator (40) mindestens
einen diesem zugeordneten Sperrstift (45) gegen eine entgegengesetzt wirkende Federkraft
aus dem rotierenden Kern (20) so weit verschiebt, dass dessen freie Drehung ermöglicht
wird, und bei einer Abkühlung infolge der Federkraft eine Rückbewegung des mindestens
einen Sperrstiftes so erfolgt, dass bei einer Drehung des rotierenden Kerns in Verschlussstellung
ein Einrasten in eine Sperrstellung erfolgen kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
über eine Messung einer äußeren Umgebungstemperatur die optimale Energiemenge zum
Betreiben des mindestens einen thermomechanischen Aktuators (40) bestimmt wird und
die ordnungsgemäße Funktion des Aktuators über eine Kontrollmessung des elektrischen
Innenwiderstandes überprüft wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem mindestens einen thermomechanischen Aktuator (40) ein alternierend arbeitender
zweiter Aktuator (50) entgegenwirkt, sodass bei einem unzulässigen Manipulationsversuch
durch eine äußere Wärmeeinwirkung mittels des zweiten Aktuators eine durch den ersten
Aktuator bewirkte Entriegelung durch eine Verriegelung unwirksam gemacht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die durch den zweiten Aktuator bewirkte Verriegelung infolge einer niedrigeren Umwandlungstemperatur
früher als die Entriegelung des ersten Aktuators einsetzt.
6. Elektromechanischer Schließzylinder zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
mindestens einen auf die Sperrstifte (45) des Schließzylinders einwirkenden, die Sperrstifte
in einen Entriegelungszustand schiebenden thermomechanischen Aktuator (40) in Verbindung
mit einer Energiequelle zum Betreiben des Aktuators.
7. Elektromechanischer Schließzylinder nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine thermomechanische Aktuator ein Memory-Metall (43) mit einer ersten,
die Sperrstifte (45) in einer Verriegelungsstellung haltenden Form und einer zweiten,
die Sperrstifte in einer Entriegelungsstellung haltenden Form enthält.
8. Elektromechanischer Schließzylinder nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anordnung aus mindestens zwei thermomechanischen Aktuatoren (40, 50), in einer
alternierend wirkenden Anordnung besteht, wobei bei einer äußeren manipulativen Wärmeeinwirkung
der erste Aktuator (40) mindestens einen ersten Sperrstift in einer Entriegelungsstellung
und der zweite Aktuator (50) mindestens einen zweiten Sperrstift in einer Verriegelungsstellung
hält.
9. Elektromechanischer Schließzylinder nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer weiteren entriegelbaren Ausführungsform der zweite Aktuator aus einem ersten
und einem zweiten durch ein Memory-Metall verbundenes Sperrglied ausgebildet ist,
wobei durch einen eingeschobenen Schlüssel das unter Wärmeeinwirkung ausgedehnte Memory-Metall
durch ein durch den Schlüsselkörper bewirktes Verschieben des ersten Sperrgliedes
zusammendrückbar und der zweite Aktuator aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
überführbar ist.
10. Elektromechanischer Schließzylinder nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der entriegelbare Aktuator einen ersten und einen zweiten, in einer seitlich des Schlüsselschlitzes
angeordneten Bohrung geführten Sperrkörper mit einem als Spyder oder Spiralfeder zwischen
den Sperrkörpern angeordneten Memory-Metall aufweist, wobei bei einem verriegelten
Zustand das Memory-Metall sich die Sperrkörper in einer in den Schlüsselschlitz und
in eine Gehäuseausnehmung gedrückten Stellung befinden und bei einem eingeschobenen
Schlüssel der erste Sperrkörper eine in die Bohrung hinein verlagerte Stellung mit
einem zusammengedrückten, in den Ruhezustand komprimiertes Memory-Metall einnimmt.