[0001] Die Erfindung betrifft einen Stellungsregler für einen doppeltwirkenden, pneumatischen
Stellantrieb.
[0002] Doppeltwirkende pneumatische Antriebe werden in der Prozeßindustrie vielfach eingesetzt.
Typische Anwendungen von doppeltwirkenden pneumatischen Stellantrieben sind beispielsweise
auf Regelungsaufgaben gerichtet, bei denen Ventilklappen in Rohrleitungen anzusteuern
sind. Ein doppeltwirkender pneumatischer Antrieb kann beispielsweise durch einen Stellzylinder
gebildet sein, der insbesondere in der Kraftwerkstechnik eingesetzt wird und durch
Betätigung von Klappen einen definierten Differenzdruck in einem Luftkanal herstellen
kann.
[0003] Doppeltwirkende Stellantriebe haben den allgemeinen Vorteil, besonders robust und
dauerbeständig zu sein, wobei gleichzeitig ein konstruktiv einfacher und kostengünstiger
Aufbau gewährleistet ist.
[0004] Üblicherweise werden die doppeltwirkenden pneumatischen Antrieb durch einen sogenannten
elektropneumatischen Stellungsregler positionsgeregelt, der elektrische Regelungssignale
in ein pneumatisches Steuerungssignal umformt, das den Arbeitskammern des doppeltwirkenden
pneumatischen Antriebs zugeführt wird. Die pneumatischen Arbeitskammern des doppeltwirkenden
pneumatischen Antriebs werden gegensinnig beaufschlagt und werden entsprechend gegensinnig
angesteuert.
[0005] Üblicherweise hat ein doppeltwirkender Stellantrieb ein bewegliches Arbeitsteil,
wie einen in einem Zylinder geführten Kolben oder eine Membranwand, das dann verlagert
wird, wenn sich eine Druckdifferenz zwischen der ersten und zweiten pneumatischen
Arbeitskammer des doppeltwirkenden, pneumatischen Stellantriebs einstellt.
[0006] Es ist bekannt, daß der Stellungsregler zum Betreiben des pneumatischen, doppeltwirkenden
Stellantriebs zwei pneumatische Steuersignale abgibt und an die jeweilige Arbeitskammer
leitet. Üblicherweise ist ein Stellungsregler mit einer Versorgungsdruckquelle von
typisch 6 bar verbunden, wobei im ausgeregelten Zustand des Stellantriebs der Mittelwert
des Druckes beider Arbeitskammern üblicherweise 3 bar beträgt. 0
[0007] Ein Beispiel für einen doppeltwirkenden, pneumatischen Stellantrieb in
DE 100 21 744 Al angegeben, bei dem die Druckdifferenz zwischen den beiden Arbeitskammern des Stellantriebs
als Regelgröße definiert ist. Zur Einstellung der Druckdifferenz wird eine Proportionalventilanordnung
genutzt, durch die die Druckverhältnisse in den Arbeitskammern voneinander abhängig
gegenläufig gesteuert werden.
[0008] Bekannte Stellungsregler zum Steuern eines doppeltwirkenden, pneumatischen Stellantriebs
können mit einem Anschluss zum Anlegen eines Versorgungsdrucks von etwa 6 bar sowie
zwei Ausgängen versehen sein, über die zwei pneumatische Steuersignale an die Arbeitskammern
des doppeltwirkenden Stellantriebs abgegeben werden. Über einen translatorisch verlagerbaren
Kolbenschieber wird die pneumatische Größe des Steuersignals an beiden Ausgängen gegensinnig
eingestellt, wodurch eine Abnahme des ersten pneumatischen Steuersignals zu einer
Zunahme des zweiten pneumatischen Steuersignals führt. Insofern wird durch Erzeugen
einer Druckdifferenz die Regelung des Stellantriebes realisiert.
[0009] Üblicherweise arbeiten doppelt wirkende pneumatische Stellantriebe, die an einen
Versorgungsdruck von etwa 6 bar angeschlossen sind, bei einem konstanten Druckmittelwert
von 3 bar betreffend die erste und zweite Arbeitskammer. Diese bekannten doppeltwirkenden
pneumatischen Stellantriebe können schnelle Regelungszyklen realisieren, haben aber
den Nachteil, aufgrund der Kompressibilität des Betriebsmediums Luft nicht ausreichend
laststeif zu sein. Erfordert das Einsatzgebiet des Antriebs eine hohe Laststeifigkeit,
so werden bekanntermaßen hydraulische Stellenantriebe eingesetzt, die in der Anschaffung
kostenintensiv und insbesondere wegen fehlender Umweltverträglichkeit des Hydrauliköls
nicht für alle Anwendungen in Betracht kommen.
[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden,
insbesondere einen Stellungsregler bereitzustellen, der einen doppeltwirkenden, pneumatischen
universal einsetzbaren Stellantrieb steuern soll und auch dann einsatzfähig ist, wenn
Regelzyklen kombiniert mit einer hohen und insbesondere wählbaren Laststeifigkeit
von dem Stellantrieb verlangt werden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0012] Danach ist ein Stellungsregler für einen doppeltwirkenden pneumatischen Antrieb mit
einer ersten und einer zweiten pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitskammer sowie einem
beweglichen Arbeitsteil, wie einem Kolben, vorgesehen. Das Arbeitsteil kann bei einer
Differenz von Druck in der ersten und zweiten Arbeitskammer verlagert werden. Der
Stellungsregler führt ein erstes bzw. zweites pneumatisches Steuersignal der ersten
bzw. zweiten Arbeitskammer zu. Erfindungsgemäß hat der Stellungsregler zumindest eine
Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals für die erste Arbeitskammer,
wobei die Einrichtung derart ausgeführt ist, daß die Einstellung des ersten pneumatischen
Steuersignals regelungsgemäß das zweite Steuerungssignal unbeeinflußt läßt. Gemäß
der Erfindung soll also die Einstellbarkeit des ersten Steuersignals unabhängig von
dem zweiten pneumatischen Steuersignal einhergehen, insbesondere unabhängig von der
pneumatischen Größe des zweiten pneumatischen Steuersignals. Mit der erfindungsgemäßen
Maßnahme ist es möglich, die Laststeifigkeit eines Stellantriebs zu erhöhen, indem
die Drücke innerhalb der Arbeitskammer des Stellantriebs individuell und unabhängig
voneinander gleichzeitig erhöht werden, d.h. ohne daß konstruktionsbedingt zwangsläufig
eine gegensinnige Druckänderung in den pneumatischen Arbeitskammern einhergeht. Aufgrund
eines erhöhten Drucks in den Arbeitskammer wird das Gesamtsystem des Stellantriebs
steifer. Durch die individuelle Einstellbarkeit des Druckes in zumindest einer der
Arbeitskammern können Druckverhältnisse beispielsweise von 5,8 bar in der ersten Arbeitskammer
und 5,4 bar in der zweiten Arbeitskammer erzeugt werden, wobei der generierte Differenzdruck
von 0,4 bar die gewünschte Verlagerung des Arbeitsteils des Stellantriebs bewirkt.
Aufgrund des hohen Drucks von über 5 bar wird dem Stellantrieb eine höhere Steifigkeit
verliehen.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das zweite pneumatische Steuersignal
durch einen konstanten Druck einer pneumatischen Versorgungsquelle insbesondere in
Höhe von 6 bar gebildet. Um die Druckdifferenz zwischen der ersten und der zweiten
Arbeitskammer einzustellen, kann das erste pneumatische Steuersignal entsprechend
abgeändert werden, um Druckdifferenzen im Bereich von 6 bar zu erzeugen. Dabei kann
die Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals einen mit einer
Regelungselektronik verbundenen Stromdruckwandler und gegebenenfalls einen pneumatischen
Verstärker aufweisen, der an die pneumatische Versorgungsquelle angeschlossen ist.
Der konstante Versorgungsdruck gemäß dem zweiten pneumatischen Steuersignal bleibt
beim Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals mit Hilfe des Stromdruckwandlers
stets unverändert, beispielsweise bei 6 bar.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt der Stellungsregler außer einer ersten
Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals für die erste Arbeitskammer
eine zweite Einrichtung zum Einstellen des zweiten pneumatischen Steuersignals für
die zweite Arbeitskammer. Dabei werden die erste und die zweite Einrichtung regelungsgemäß
voneinander unabhängig betrieben, d.h. der Stellungsregler erzeugt durch seine beiden
Einrichtungen individuell hervorgerufene, pneumatische Steuersignale, die der jeweiligen
Arbeitskammer zuzuführen sind.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die erste und die zweite Einrichtung
jeweils einen Stromdruckwandler, wie ein Magnetventil. Der Stromdruckwandler kann
elektrische Regelungssignale von einer insbesondere gemeinsamen Regelungselektronik
empfangen. Die Regelungselektronik hat hierzu zwei separate Ausgänge zum Anschluß
an den jeweiligen Strom- und Druckwandler. Über die Ausgänge gibt die Regelungselektronik
das erste und das zweite elektrische Regelungssignal ab.
[0016] Vorzugsweise ist jedem Stromdruckwandler ein pneumatischer Verstärker nachgeschaltet,
der über Leitungen an die jeweilige Kammer des pneumatischen Stellantriebs angeschlossen
ist.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine Regelungselektronik des Stellungsreglers
mit je einem Sensor zum Erfassen des Druckes der ersten und zweiten Kammer verbunden.
Dabei können die Drucksensoren in einer Anschlußleitung von dem Stellungsregler hin
zur jeweiligen Arbeitskammer des Stellantriebs angeordnet sein. Alternativ können
die Drucksensoren innerhalb der Arbeitskammer des Stellantriebs liegen.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Regelungselektronik des Stellungsreglers
mit einem Positionssensor zum Erfassen der Stellung eines durch den Stellantrieb zu
stellenden Stellglieds, wie eines Ventilsglieds, verbunden.
[0019] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Stellungsregleranordnung für einen doppelwirkenden
pneumatischen Stellantrieb mit einer ersten und einer zweiten pneumatisch beaufschlagbaren
Arbeitskammer sowie einem beweglichen Arbeitsteil, das für eine Stellbewegung bei
einer Druckdifferenz in der ersten und zweiten Arbeitskammer beschleunigt wird. Erfindungsgemäß
ist der ersten Arbeitskammer ein erster Stellungsregler sowie der zweiten Arbeitskammer
ein zweiter, zum ersten Stellungsregler unabhängiger Stellungsregler zugeordnet, um
den Arbeitskammern regelungsgemäß voneinander unabhängige pneumatische Steuersignale
zuzuführen. Erfindungsgemäß hat die Stellungsregleranordnung zwei Stellungsregler,
die unabhängig voneinander betreibbar sind und entsprechende, eigenständig berechnete
pneumatische Steuersignale der jeweiligen Arbeitskammer zuführen können.
[0020] Des weiteren betrifft die Erfindung einen doppeltwirkenden pneumatischen Stellantrieb
insbesondere mit einem oben genannten erfindungsgemäßen Stellungsregler. Der doppeltwirkende
pneumatische Stellantrieb hat eine erste und eine zweite pneumatische Arbeitskammer
sowie ein bewegliches Arbeitsteil, wie einen Kolben. Das Arbeitsteil kann bei einer
Differenz von Druck in einer ersten und zweiten Arbeitskammer verlagert werden. Zudem
gibt der Stellungsregler das erste bzw. zweite pneumatische Steuersignal an die erste
bzw. die zweite Arbeitskammer ab. Der Antrieb ist über den Stellungsregler mit einer
pneumatischen Versorgungsquelle verbunden.
[0021] In einem ausgeregelten Zustand des Stellantriebs kann ein (theoretischer) Druckmittelwert
bezüglich der Drücke in der ersten und zweiten Arbeitskammer bestimmt werden. Dieser
ist bei einem herkömmlichen, doppeltwirkenden, pneumatischen Stellantrieb der halbe
Versorgungsdruck der pneumatischen Versorgungsquelle. Erfindungsgemäß wird zur Erhöhung
der Steifigkeit des Stellantriebs der wenigstens eine Stellungsregler dazu ausgelegt
sein, den Druckmittelwert der Arbeitskammern zu variieren, insbesondere über den halben
Versorgungsdruck der pneumatischen Versorgungsquelle hinaus zu erhöhen.
[0022] Der Druckmittelwert der Arbeitskammern ist vorzugsweise einstellbar, vorzugsweise
zwischen einem minimalen und einem annähernd vollen Versorgungsdruck, insbesondere
zwischen 3 und bis zu 5 und 6 bar.
[0023] Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines insbesondere
erfindungsgemäßen, doppeltwirkend pneumatischen Stellantriebs mit einer ersten und
einer zweiten Arbeitskammer. Gemäß dem Verfahren werden die Arbeitskammern mit separaten
pneumatischen Steuersignalen beaufschlagt. In einem ausgeregelten Zustand des Stellantriebs
kann der Druckmittelwert zwischen den in der ersten und der zweiten Arbeitskammer
herrschenden Drücken ermittelt werden. Erfindungsgemäß wird zur Erhöhung bzw. zur
Reduzierung der Steifigkeit des Stellantriebs der Druckmittelwert der Arbeitskammern
erhöht bzw. gesenkt.
[0024] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der ansteuernde Regler ermittelt, welchen
Betriebszustand er einnehmen soll. Dies kann z.B. der Zustand "hohe Laststeifigkeit
- geringe Dynamik" sein oder der Zustand "geringe Laststeifigkeit - hohe Dynamik".
Die Ermittlung des Betriebszustandes kann z.B. durch Beobachtung der Dynamik des Sollwerteinganges
erfolgen. Während ein Regler nach bekannten Stand der Technik also nur die Ausgangsgrösse
"Druckdifferenz" einstellt, regelt der erfindungsgemäß vorgeschlagene Regler zusätzlich
die Ausgangsgrösse "Druckniveau".
[0025] In einem ausgeregelten Zustand ohne auf den Stellantrieb wirkende Störgrösse d werden
die erste und die zweite Arbeitskammer mit gleichem Druck von der selben Versorgungsquelle
beaufschlagt. Erfindungsgemäß werden zur Erhöhung der Steifigkeit des Stellantriebs
Drücke in der Kammer über den halben Versorgungsdruck der pneumatischen Versorgungsquelle
hinaus erhöht.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren kann optional in einen Stellungsregler implementiert
sein. Dann kann der Stellungsregler im Falle einer notwendigen hohen Steifigkeit einen
hohen Druck in den Kammern aufweisen, während für ein gutes dynamisches Verhalten
es vorteilhaft ist, den statischen Druck der Kammern beispielsweise wieder auf halben
Versorgungsdruck zu senken, beispielsweise wieder auf halben Versorgungsdruck.
[0027] Vorzugsweise werden die beiden Arbeitskammern mit annährend dem vollen Versorgungsdruck
der pneumatischen Versorgungsquelle, insbesondere bis zu 5 oder 6 bar, beaufschlagt,
wenn eine erhöhte Laststeifigkeit für den pneumatischen, doppeltwirkenden Stellantrieb
erforderlich ist.
[0028] Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung einer bevorzugten Ausführung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich,
in denen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen, pneumatischen Stellantriebssystem
mit einem pneumatischen, doppeltwirkenden Stellantrieb und einem elektropneumatischen
Stellungsregler;
- Figur 2a
- eine graphische Darstellung einer Druckbestandsaufnahme bei Einstatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens für eine erhöhte Steifigkeit des pneumatischen Stellantriebs; und
- Figur 2b
- eine graphische Darstellung der Druckverhältnisse für ein dynamisch gutes Verhalten
des pneumatischen Stellantriebs.
[0029] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Stellantriebssystem im allgemeinen mit der Bezugsziffer
1 versehen. Das pneumatische Stellantriebssystem 1 umfaßt einen pneumatischen, doppeltwirkenden
Stellantrieb 3, einen elektropneumatischen Stellungsregler 5, der den Stellantrieb
3 mit pneumatischen Steuersignalen s
1 und s
2 von etwa 1 bis 6 bar beaufschlagt. Der pneumatische Stellantrieb 3 stellt ein Stellventil
7.
[0030] Der pneumatische Stellantrieb 3 hat eine Stellstange 9, die antriebsseitig in einen
Kolben 11 mündet, der einen Außenzylinder 13 des pneumatischen Stellantriebs 3 in
zwei Arbeitskammern 15, 17 unterteilt.
[0031] Je nachdem, welche pneumatischen Werte die Steuersignale s
1, s
2 haben sollen, werden die Arbeitskammer 15, 17 mit Drücken p
1, p
2 beaufschlagt. Bei einer Druckdifferenz zwischen p
1 und p
2 stellt sich eine Verschiebung der Stange 9 ein.
[0032] Der Stellungsregler 5 hat einen Eingang 21 für den Anschluß an eine pneumatische
Versorgungsquelle 23, die einen konstanten Versorgungsdruck P
v von 6 bar bereitstellt.
[0033] Des weiteren hat der Stellungsregler 5 einen Eingang zum Zuführen von Solldaten w
zur Durchführung der Regelung mit Hilfe eines Mikroprozessors 25. Der Mikroprozessor
25 ist mit einem Positionssensor 27 verbunden, der zur Erfassung der Position der
Stellstange 9 auf letztere zugreift und ein Positionssignal x an den Mikroprozessor
25 abgibt.
[0034] Der Mikrorechner 25 ist zudem mit einem ersten Drucksensor 31 und einem zweiten Drucksensor
33 verbunden, der die in den Arbeitskammern 15, 17 herrschenden Drücke ermitteln soll.
In der in Figur 1 gezeigten Ausführung sind die Drucksensoren 31, 33 in der jeweiligen
Verbindungsleitung 35, 37 angeordnet, die die jeweilige Arbeitskammer 15, 17 mit jeweils
einem pneumatischen Verstärker 41, 43 verbinden.
[0035] Die pneumatischen Verstärker 41, 43, die zum Erzeugen des Drucks für die jeweiligen
pneumatischen Steuerungssignale s
1, s
2 verantwortlich sind, sind beide an die pneumatische Versorgungsquelle 23 angeschlossen.
Beide pneumatischen Verstärker 41, 43 können über entsprechend angesteuerte Ausgänge
47 entlüftet werden.
[0036] Der erfindungsgemäße Stellungsregler umfaßt zwei Stromdruckwandler 51, 53, denen
jeweils über Leitungen ein elektrisches Regelungssignal e
1, e
2 von dem Mikrorechner 25 zugeführt wird.
[0037] Anhand des elektrischen Regelungssignals e
1, e
2 gibt der Stromdruckwandler 51, 53 ein entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal
an den pneumatischen Verstärker 41, 43 ab.
[0038] Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Stellungsregler 5 pneumatische Steuerungssignale
s
1, s
2 erzeugen, die voneinander vollständig unabhängig sind. Insofern können individuelle
Drücke bei festgelegten Druckdifferenzen innerhalb der Arbeitskammern 15, 17 eingestellt
werden, um die Steifigkeit bzw. Weichheit des Stellantriebs 3 einzustellen.
[0039] Im Falle, daß der Stellantrieb eine hohe Steifigkeit bereitstellen soll, werden die
Arbeitskammern 15, 17 mit annähernd den vollständigen Versorgungsdruck P
v versorgt, so daß etwa 6 bar in beiden Kammern herrschen. Um nunmehr die gewünschte
Regelung vollziehen zu können, können durch entsprechende Aussteuerung die Stromdruckwandler
51, 53 eine Druckdifferenz in dem Bereich von 6 bar innerhalb der Arbeitskammern 15,
17 erzeugen.
[0040] In Figur 2a ist ein derartiger Fall angedeutet, in dem annähernd der Versorgungsdruck
P
v in Arbeitskammern 15, 17 vorherrscht. Für beide Drücke p
1, p
2 werden mehr als 50% des Versorgungsdrucks P
v in die Arbeitskammern 15, 17 geleitet.
[0041] Dabei kann entweder eine Druckdifferenz zur maximalen Versorgungsdruck (ΔP
V), die Druckdifferenz in den Arbeitskammern (ΔP) oder Druckdifferenz zur Entlüftung
(ΔP
0) bestimmt werden und entsprechend zur Regelung eingesetzt werden. Ein Druckmittelwert
P
M lässt sich in beiden Fällen (Figur 2a, 2b) leicht bestimmen. In beiden Fällen ist

[0042] Um die Steifigkeit des Stellantriebs zu variieren, ist das erfindungsgemäße Stellungsregelungssystem
dazu ausgelegt, die Steifigkeit des Stellenantriebs zu verändern, indem entweder der
Druckmittelwert P
M zur Erhöhung der Steifigkeit vergrößert wird oder zur Verringerung der Steifigkeit
gesenkt wird.
[0043] In Figur 2b ist der pneumatische Stellantrieb 3 in einen Betriebszustand versetzt,
in dem er ein gutes dynamisches Verhalten hat, bei dem der statische Druck in den
Kammern 15, 17 wieder auf halben Versorgungsdruck P
V eingestellt ist. Entsprechend haben sich die Druckdifferenzen ΔP
V, ΔP
0 (zum Maximum des Versorgungsdrucks, zum Entlüftungsdruck) verändert, ohne, daß sich
die Druckdifferenz ΔP in den Kammern 15, 17 geändert hätte. In beiden Betriebszuständen
gemäß den Figuren 2a und 2b ist die gleiche Verstellung des Kolbens 11 gewährleistest,
einmal mit einem steifen Stellantriebsystem gemäß Figur 2a und einmal in einem weichen
Stellantriebsystem gemäß Figur 1a.
[0044] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Stellantriebssystem
- 3
- doppelt, wirkender Stellantrieb
- 5
- elektropneumatischer Stellungsregler
- 7
- Stellventil
- 9
- Stellstange
- 11
- Kolben
- 13
- Außenzylinder
- 15, 17
- Arbeitskammer
- 21
- Eingang
- 23
- Versorgungsquelle
- 25
- Mikroprozessor
- 27
- Positionssensor
- 31, 33
- Drucksensor
- 35,37
- Verbindungsleitungen
- 41,43
- pneumatischer Verstärker
- 47
- Ausgänge
- 51, 53
- Stromdruckwandler
- CZ
- Versorgungsdruck
- e1, e2
- Regelungssignal
- PV
- Versorgungsdruck
- p1, p2
- Drücke
- s1, s2
- pneumatische Steuersignale
- x
- Positionssignal
- ΔPV
- maximaler Versorgungsdruck
- ΔP
- Druckdifferenz in Arbeitskammern
- ΔP0
- Druckdifferenz zur Entlüftung
- PM
- Druckmittelwert
- w
- Solldaten
1. Stellungsregler für einen doppeltwirkenden pneumatischen Stellantrieb (3) mit einer
ersten und einer zweiten pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitskammer (15, 17) sowie
einem beweglichen Arbeitsteil (9), das für eine Stellbewegung bei einer Differenz
von Druck in der ersten und zweiten Arbeitskammer (15, 17) verlagerbar ist, wobei
der Stellungsregler der ersten bzw. zweiten Arbeitskammer ein erstes bzw. zweites
pneumatisches Steuersignal (s1, s2) zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß er zumindest eine Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals
(s1) für die erste Arbeitskammer aufweist, wobei die Einrichtung derart ausgeführt ist,
daß die Einstellung des ersten Steuersignals regelungsgemäß das zweite pneumatische
Steuersignal unbeeinflußt läßt.
2. Stellungsregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite pneumatische Steuersignal durch einen konstanten Versorgungsdruck (Pv) einer pneumatischen Versorgungsquelle insbesondere in Höhe von 6 bar gebildet ist,
der beim Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals (s1) unveränderlich bleibt, wobei insbesondere die Einrichtung einen mit einer Regelungselektronik
verbundenen Stromdruckwandler (51) und gegebenenfalls einen pneumatischen Verstärker
(41) aufweist, der an die pneumatische Versorgungsquelle angeschlossen ist.
3. Stellungsregler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er außer einer ersten Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen Steuersignals
(s1) für die erste Arbeitskammer (15) eine zweite Einrichtung zum Einstellen des zweiten
pneumatischen Steuersignals (s2) für die zweite Arbeitskammer (17) aufweist, wobei die erste und die zweite Einrichtung
regelungsgemäß voneinander unabhängig betrieben sind.
4. Stellungsregler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Einrichtungen an einer gemeinsamen pneumatischen Versorgungsquelle oder jeweils
an einer eigenen pneumatischen Versorgungsquelle angeschlossen sind.
5. Stellungsregler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Einrichtung jeweils einen Stromdruckwandler (51, 53) oder ein
Magnetventil aufweisen, der insbesondere elektrische Regelungssignale von einer gemeinsamen
Regelungselektronik (25) empfängt, die ein erstes bzw. ein zweites Regelungssignal
(s1, s2) erzeugt und abgibt.
6. Stellungsregler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Stromdruckwandler (51, 53) ein pneumatischer Verstärker (41, 43) nachgeschaltet
ist.
7. Stellungsregler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelungselektronik (25) des Stellungsreglers (5) mit einem Sensor (31), (33)
zum Erfassen von Druck in der ersten und zweiten Arbeitskammer verbunden ist.
8. Stellungsregler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drucksensor in einer Anschlußleitung von dem Stellungsregler (5) hin zur jeweiligen
Arbeitskammer des Stellantriebs angeordnet ist.
9. Stellungsregler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelungselektronik (25) des Stellungsreglers (5) mit einem Positionssensor
(27) zum Erfassen der Stellung eines durch den Stellantrieb zu stellenden Stellglieds
verbunden ist.
10. Stellungsregleranordnung für einen doppeltwirkenden pneumatischen Stellantrieb (3)
mit einer ersten und einer zweiten pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitskammer (15,
17) sowie einem beweglichen Arbeitsteil, das für eine Stellbewegung bei einer Differenz
von Druck in der ersten und zweiten Arbeitskammer (15, 17) verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der ersten Arbeitskammer ein erster Stellungsregler sowie der zweiten Arbeitskammer
ein zweiter, von dem ersten Stellungsregler unabhängiger Stellungsregler zugeordnet
ist, um den Arbeitskammern regelungsgemäß voneinander unabhängige pneumatische Steuersignale
zuzuführen.
11. Doppeltwirkender pneumatischer Stellantrieb mit wenigstens einem insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildeten Stellungsregler (5), einer ersten und einer
zweiten pneumatischen Arbeitskammer (15, 17) sowie einem beweglichen Arbeitsteil (9),
das bei einer Differenz von Druck in der ersten und zweiten Arbeitskammer (15, 17)
verlagerbar ist, wobei der Stellungsregler (5) das erste bzw. zweite pneumatische
Steuersignal (s1, s2) an die erste bzw. zweite Arbeitskammer (15, 17) abgibt, wobei der Stellantrieb an
eine pneumatische Versorgungsquelle angeschlossen ist und in einem ausgeregelten Zustand
des Stellantriebs in der ersten und zweiten Arbeitskammer (15, 17) ein Druckmittelwert
(PM) bezüglich der Drücke in der ersten und zweiten Arbeitskammer bestimmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Steifigkeit des Stellantriebs der wenigstens eine Stellungsregler
(5) dazu ausgelegt ist, den Druckmittelwert (PM) der Arbeitskammern (15, 17) zu variieren, insbesondere über einen halben Versorgungsdruck
(PV) der pneumatischen Versorgungsquelle hinaus zu erhöhen.
12. Stellantrieb nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelwert (PM) der Arbeitskammern zwischen einem minimalen und einem annähernd vollen Versorgungsdruck
(PV), insbesondere zwischen 3 und bis zu 5 oder 6 bar, einstellbar ist.
13. Verfahren zum Betreiben eines doppeltwirkenden, pneumatischen Stellantriebs mit einer
ersten und einer zweiten pneumatischen Arbeitskammer (15, 17), wobei die Arbeitskammern
(15, 17) mit separaten pneumatischen Steuersignalen beaufschlagt werden und in einem
ausgeregelten Zustand des Stellantriebs ein Druckmittelwert(PM) der ersten und zweiten Arbeitskammer ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung bzw. Reduzierung der Steifigkeit des Stellantriebs der Druckmittelwert
(PM) der Arbeitskammern (15, 17) erhöht bzw. gesenkt wird.