(57) Die Erfindung betrifft eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines
von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes, das dazu dient, einen
Anwendernutzen an einem Nutzungsort bereitzustellen. Mit der Fernbedienungseinheit
wird insbesondere mindestens ein vom Gerät zu erfüllender, einstellbarer Sollwert
einer ausgehenden physikalischen Größe vorgegeben.
Der erfindungsgemäße Aufbau der mobilen Fernbedienungseinheit ist gekennzeichnet durch
mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit. Dabei ist der Sensor und/oder
die komplette Fernbedienungseinheit der am Nutzungsort sich einstellenden physikalischen
Nutzgröße direkt oder indirekt ausgesetzt oder aussetzbar und misst deren Ist-Wert.
Die Signalübertragungseinheit übermittelt dem Gerät eine Information über den Ist-Wert
der am Nutzungsort gemessenen Nutzgröße und/oder über die gemessene Abweichung vom
Soll-Wert. Das Gerät passt daraufhin den Wert der ausgehenden physikalischen Größe
so an, dass der am Nutzungsort sich einstellende neue Ist-Wert gleich dem vorgegebenen
Soll-Wert ist. Die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor werden von einem Anwender
aktiv an den Nutzungsort gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht. Damit
fühlt der Sensor an wechselnden Nutzungsorten den gleichen Wert wie der Anwender,
und die Fernbedienungseinheit verursacht gegebenenfalls eine Korrektur des Ist-Wertes
entsprechend des eingestellten Soll-Wertes.
[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines
von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes, das dazu dient, einen
Anwendernutzen an einem Nutzungsort bereitzustellen. Die Art der Bereitstellung kann
leitungsgebunden oder nicht-leitungsgebunden sein. Mit der Fernbedienungseinheit wird
insbesondere mindestens ein vom Gerät zu erfüllender, einstellbarer Sollwert einer
ausgehenden physikalischen Größe vorgegeben.
[0002] Gattungsgemäße Fernbedienungseinheiten finden beispielsweise Anwendung zur Bedienung
von Hörfunk- und Fernsehgeräten, von Durchflusswassererwärmern für Trinkwarmwasser,
von Heizkesseln sowie Klima- und Lüftungsgeräten. Alle diese Geräte stehen an ihrem
Aufstellungsort und stellen dem Anwender einen Nutzen bereit, der entfernt vom Aufstellungsort
am Nutzungsort genutzt wird. Nutzungsort heißt der Ort, an dem der vom Gerät zu erfüllende
Anwendernutzen gefordert und genutzt wird. Mit der Fernbedienungseinheit kann der
Anwender das Gerät indirekt und aus der Ferne bedienen, d.h. seinen Betriebsmodus
oder einzelne Betriebsparameter ändern, ohne direkt am Aufstellungsort des Gerätes
präsent sein zu müssen. So kann der Anwender das Gerät zum Beispiel ein- und ausschalten
und kann die abgegebene Lautstärke, die Helligkeit, das Programm, die Trinkwassertemperatur
oder die Raumtemperatur ändern.
[0003] Alle diese Fernbedienungseinheiten haben die Gemeinsamkeit, einen oder mehrere vom
Gerät zu erfüllende Soll-Werte einer oder mehrerer physikalischer Ausgangsgrößen am
Gerät einzustellen. So stellt man mit einer Trinkwarmwasser-Fernbedienungseinheit
die Temperatur des vom Durchflusswassererwärmer abgegebenen Warmwassers ein, mit einer
Radio-Fernbedienungseinheit die vom Radiogerät emittierte Lautstärke. Das hat den
Nachteil, dass der beim Anwender ankommende Ist-Wert je nach Nutzungsort variiert,
weil sich der Wert der vom Gerät abgegebenen physikalischen Größe auf dem Wege ihrer
Bereitstellung zwischen Aufstellungsort und Nutzungsort verändert, beispielsweise
abschwächt. So kühlt zum Beispiel bei konstanter Soll-Temperatur ein von einem Durchflusswassererwärmer
bereitgestelltes Warmwasser auf dem langen Weg zu einer weiter entfernten Zapfstelle
(Nutzungsort) stärker ab, als auf dem kurzen Weg zu einer nahe am Gerät liegenden
Zapfstelle, weil die den Wasserweg bildenden Rohrleitungen aufgrund ihrer eigenen,
längenabhängigen Wärmekapazität die Temperatur des sie durchströmenden Wassers absenken.
Die Ist-Temperaturen des gezapften Warmwassers bleiben also nicht konstant.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine mobile Fernbedienungseinheit
für die Bedienung eines entfernt aufgestellten Gerätes zu schaffen, die die Nachteile
des Standes der Technik überwindet.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Der erfindungsgemäße Aufbau der mobilen Fernbedienungseinheit ist gekennzeichnet
durch mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit. Dabei ist der Sensor
und/oder die komplette Fernbedienungseinheit der am Nutzungsort sich einstellenden
physikalischen Nutzgröße direkt oder indirekt ausgesetzt oder aussetzbar und misst
deren Ist-Wert. Die Signalübertragungseinheit übermittelt dem Gerät eine Information
über den Ist-Wert der am Nutzungsort gemessenen Nutzgröße und/oder der gemessenen
Abweichung vom Soll-Wert. Das Gerät passt daraufhin den Wert der ausgehenden physikalischen
Größe so an, dass der am Nutzungsort sich einstellende neue Ist-Wert gleich dem vorgegebenen
Soll-Wert ist. Die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor werden also von einem
Anwender aktiv an den Nutzungsort gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht.
Damit fühlt der Sensor an wechselnden Nutzungsorten den gleichen Wert wie der Anwender,
und die Fernbedienungseinheit verursacht gegebenenfalls eine Korrektur des Ist-Wertes
entsprechend des eingestellten Soll-Wertes.
[0007] Die Fernbedienungseinheit verfügt über Einstellmittel, mit denen die Bedienungsfunktion
der Fernbedienungseinheit aktiviert und/oder deaktiviert und der Soll-Wert eingestellt
und vorgegeben werden können. Dabei handelt es sich im einfachsten Fall um eine Taste
zum Erhöhen und Erniedrigen des Soll-Wertes. Darüber hinaus können an der Fernbedienungseinheit
weitere Einstellmittel für individuelle Soll-Werte vorhanden sein, die unterschiedlichen
Nutzern und/oder unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet sind. Dies können weitere
Tasten sein, mit denen voreinstellbare Soll-Werte aktiviert werden, wie beispielsweise
"Küche / Geschirrspülen" oder "Kind / Baden" für Trinkwarmwasseranwendungen und so
weiter. Daneben können bei Auswahl bestimmter individueller Soll-Werte weitere den
Gerätebetrieb unterstützende Hilfsprogramme gestartet werden.
[0008] Die Fernbedienungseinheit kann optional über Anzeigemittel wie zum Beispiel ein einfaches
Display verfügen, mit denen der eingestellte Soll-Wert und/oder der gemessene Ist-Wert
angezeigt werden.
[0009] Die Signalübertragung funktioniert drahtlos, beispielsweise mit Funkwellen, oder
drahtgebunden mit Kabel oder mit über eine Rohrleitung übertragenem Schall oder Ultraschall.
[0010] Bei einem Anwendungsfall dient die mobile Fernbedienungseinheit dem Bedienen eines
Gerätes zur Trinkwarmwasserversorgung mit mehreren angeschlossenen Zapfstellen. Der
Sensor kann dann ein Temperaturfühler sein.
[0011] Bei einem anderen Anwendungsfall handelt es sich um die Fernbedienungseinheit eines
Gerätes zur Versorgung mehrerer Räume mit Raumwärme, der Sensor kann dann ein Temperaturfühler
oder ein Strahlungssensor sein.
[0012] Bei einem weiteren Anwendungsfall handelt es sich um die Fernbedienungseinheit eines
Klimatisierungs- und Lüftungsgerätes für die Versorgung mehrerer Räume, der mindestens
eine Sensor kann dann ein Temperaturfühler, ein CO
2-Fühler und/oder ein Feuchtefühler sein.
[0013] Ein konkretes Ausführungsbeispiel ist im Folgenden beschrieben: Eine von einem Anwender
leicht in einer Hand zu haltende, mobile Fernbedienungseinheit dient der Bedienung
eines Durchflusswassererwärmers. Der Anwender des Warmwassers stellt mit dem Einstellmittel
der Fernbedienungseinheit eine Soll-Wassertemperatur ein. Dann hält er die Fernbedienungseinheit
mit dem Temperaturfühler unter eine nahe beim Durchflusswassererwärmer angeordnete
Zapfstelle in das ausfließende Warmwasser. Der Temperaturfühler misst die Ist-Wassertemperatur
des Zapfvolumenstroms. Die Fernbedienungseinheit bestimmt die Abweichung zwischen
Soll-Wassertemperatur und Ist-Wassertemperatur. Die Signalübertragungseinheit sendet
die Abweichung an den Durchflusswassererwärmer. Daraufhin passt das Gerät seine Geräteheizleistung
derart an, dass sich die Ist-Wassertemperatur an der Zapfstelle der Soll-Wassertemperatur
angleicht. Bis zur sicheren Angleichung können auch mehrere Anpassungsschritte durchlaufen
werden. Anschließend möchte der Anwender Warmwasser gleicher Temperatur an einer vom
Durchflusswassererwärmer entfernten Stelle zapfen. Hält er nun die Fernbedienungseinheit
unter den Zapfvolumenstrom, so misst der Sensor zunächst eine zu niedrige Ist-Temperatur,
da das Wasser auf dem längeren Rohrleitungsweg stärker abkühlt. Die aktuelle Temperaturabweichung
wird dem Durchflusswassererwärmer signalisiert. Der Wassererwärmer erhöht seine Heizleistung
und liefert in kurzer Zeit Wasser, das an der Zapfstelle Soll-Temperatur aufweist.
[0014] Ein bei Anwendung eines individuellen Soll-Wertes (zum Beispiel "Duschen an weit
entfernter Zapfstelle") gestartetes optionales Hilfsprogramm kann eine Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe
einschalten und/oder in einen Modus erhöhter Förderleistung versetzen. So kann einer
vom Gerät weit entfernten Zapfstelle aufgrund erhöhter Warmwasserzirkulation recht
schnell Warmwasser von gewünschter Temperatur bereitgestellt werden.
[0015] Mit dieser Erfindung wird eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines
von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes geschaffen, mit deren
Hilfe auf einfache, zuverlässige Weise und unabhängig vom jeweiligen Nutzungsort ein
Anwendernutzen mit dem gewünschten Wert bereitgestellt wird.
1. Mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines von der Fernbedienungseinheit
entfernt aufgestellten Gerätes zur leitungsgebundenen oder nichtleitungsgebundenen
Bereitstellung eines Anwendernutzens an einem Nutzungsort, insbesondere für die Vorgabe
mindestens eines vom Gerät zu erfüllenden, einstellbaren Soll-Wertes einer ausgehenden
physikalischen Größe,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit
umfasst, wobei der Sensor und/oder die Fernbedienungseinheit einer am Nutzungsort
sich einstellenden physikalischen Größe direkt oder indirekt ausgesetzt ist oder aussetzbar
ist und deren Ist-Wert misst, und wobei die Signalübertragungseinheit dem Gerät eine
Information über den Ist-Wert der am Nutzungsort gemessenen Größe und/oder über die
gemessene Abweichung vom Soll-Wert übermittelt, und wobei das Gerät den Wert der ausgehenden
physikalischen Größe so anpasst, dass der am Nutzungsort sich einstellende Wert gleich
dem vorgegebenen Soll-Wert ist.
2. Mobile Fernbedienungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor von einem Anwender aktiv an den Nutzungsort
gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht wird.
3. Mobile Fernbedienungseinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel verfügt, mit denen die Bedienungsfunktion
aktiviert und/oder deaktiviert und der Soll-Wert eingestellt und vorgegeben wird.
4. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel für individuelle einstellbare Soll-Werte
verfügt, die unterschiedlichen Nutzern und/oder unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet
sind.
5. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel für individuelle Soll-Werte verfügt,
bei deren Anwendung weitere den Gerätebetrieb unterstützende Hilfsprogramme gestartet
werden.
6. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Anzeigemittel verfügt, mit denen der eingestellte
Soll-Wert und/oder der gemessene Ist-Wert angezeigt werden.
7. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsprinzip der Signalübertragungseinheit drahtlos oder drahtgebunden ist.
8. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Trinkwarmwasserversorgung an mehreren Zapfstellen dient, und dass der
Sensor ein Temperaturfühler ist.
9. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Raumwärmeversorgung mehrerer Räume dient, und dass der Sensor ein Temperaturfühler
oder ein Strahlungssensor ist.
10. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Klimatisierung und Lüftung mehrerer Räume dient, und dass der mindestens
eine Sensor ein Temperaturfühler, ein CO2-Fühler und/oder ein Feuchtefühler ist.
11. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gerät ein Durchflusswassererwärmer ist, mit dem Einstellmittel eine Soll-Wassertemperatur
eingestellt ist, der Sensor die Ist-Wassertemperatur eines Trinkwarmwasser-Zapfvolumenstroms
an der Zapfstelle als Nutzungsort misst wobei die Fernbedienungseinheit und/oder der
Sensor vom Anwender aktiv in den Trinkwarmwasser-Zapfvolumenstrom eingetaucht wird,
die Fernbedienungseinheit die Abweichung zwischen Soll-Wassertemperatur und Ist-Wassertemperatur
bestimmt, die Signalübertragungseinheit die Abweichung an das Gerät sendet, und das
Gerät eine Geräteheizleistung derart anpasst, dass sich die Ist-Wassertemperatur an
der Zapfstelle der Soll-Wassertemperatur angleicht.
12. Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein bei Anwendung von Einstellmitteln für individuelle Soll-Werte gestartetes Hilfsprogramm
eine Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe einschaltet und/oder in einen Modus erhöhter
Förderleistung versetzt.