[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur akustischen Signalerzeugung
in einem Möbel mit einer elektromechanischen Antriebseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur akustischen Signalerzeugung unter Verwendung
einer Vorrichtung zur akustischen Signalerzeugung in einem Möbel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 11.
[0002] Es ist bei Möbeln, die mit elektromechanischen Geräten ausgestattet sind, häufig
erforderlich, Betriebs- und Fehlerzustände akustisch darzustellen. Hierdurch wird
der Anwender beispielsweise auf eine korrekt ausgeführte Funktionsausübung oder auch
einen Bedienfehler aufmerksam gemacht. Auch bei zahlreichen Applikationen, beispielsweise
bei der Auslösung einer elektromechanischen Auswurfeinrichtung für einen Möbelschubkasten,
ist es hilfreich, dem Anwender eine akustische Quittierung seiner Betätigung auszugeben.
[0003] Zur Ausgabe solcher akustischer Signale werden zum Beispiel bei elektronischen Geräten
Lautsprecher bzw. Piezo-Summer verwendet. Nachteilig an der Verwendung solcher Bauteile
ist, dass diese in dem Möbel zusätzlichen Bauraum beanspruchen und weitere Kosten
verursachen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine platzsparende und kostengünstige
Vorrichtung und ein diese Vorrichtung nutzendes einfaches und kostengünstiges Verfahren
zur Erzeugung eines akustischen Signals in einem Möbel mit einer elektromechanischen
Antriebseinrichtung zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0006] Da die erfindungsgemäße Vorrichtung nur Bauteile verwendet, die bereits für andere
Zwecke vorhanden sind und auf zusätzliche, Geräusche erzeugende Bauteile, verzichtet,
ist diese äußerst platzsparend und besonders kostengünstig.
[0007] Für die Durchführung des Verfahrens wird die Ansteuerung des Elektromotors variiert,
so dass auch hier keine nennenswerten zusätzlichen Kosten anfallen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Durch die Ausnutzung des Möbelteils bzw. der Getriebeeinrichtung und dem Möbelkorpus
als Resonanzkörper kann auf zusätzliche und damit Platz beanspruchende und Kosten
verursachende Bauteile zur Verstärkung des akustischen Signals verzichtet werden.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzeugung eines akustische Signal bevor,
während oder im Anschluss an eine Bewegung des Möbelteils kann in einfacher Weise
beispielsweise die vom Benutzer aufgerufene Funktion akustisch quittiert, ein aufgetretener
Fehler, der korrekte Endzustand oder -ort des Möbelteils oder auch ein niedriger Batteriezustand
eines nicht netzgespeisten Gerätes gemeldet werden.
[0011] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte, schematisierte Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur akustischen Signalerzeugung in einem Möbel mit einer elektromechanischen Antriebseinrichtung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte, schematisierte Darstellung eines Elektromotors mit Pfeilen zur
Darstellung der Laufrichtung,
- Fig. 3
- ein Diagramm zur Darstellung der Tonerzeugung durch den Elektromotor durch zeitliche
Veränderung der Drehrichtung des Elektromotors.
[0012] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten,
links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren
gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Vorrichtungsbestandteile. Diese
Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h. in verschiedenen Arbeitsstellungen
oder durch spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge
ändern.
[0013] Figur 1 zeigt schematisiert eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur akustischen Signalerzeugung
in einem Möbel 1 mit einem Möbelkorpus 11, einem relativ zu dem Möbelkorpus 11 beweglichen
Möbelteil 2, und einer elektromechanischen Antriebseinrichtung 3, die einen von einer
Steuereinrichtung 7 gesteuerten elektrischen Antrieb 5 und bevorzugt auch eine Getriebeeinrichtung
4 aufweist. Die Drehbewegungen des elektrischen Antriebs 5 wird entweder direkt oder
bevorzugt über die Getriebeeinrichtung 4 in translatorische Bewegungen umgewandelt.
Die elektromechanische Antriebseinrichtung 3 treibt das bewegliche Möbelteil 2 bevorzugt
von einer Rückseite 8 des beweglichen Möbelteils 2 an und ist bevorzugt im Bereich
einer Rück- oder Seitenwand des Möbelkorpus 11 angeordnet. Der elektrische Antrieb
ist bevorzugt als Elektromotor ausgebildet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung (nicht gezeigt) ist das bewegliche Möbelteil als
Tür oder Klappe ausgebildet. Diese ist mit Schwenkeinriclztungen wie beispielsweise
Scharnieren an dem Möbelkorpus 11 gehaltert und mit Hilfe der Getriebeeinrichtung
an einer Seitenkante, an der die Schwenkeinrichtungen angeordnet sind oder die der
Seitenkante mit den Schwenkeinrichtungen gegenüberliegt, von innen aus dem Möbelkorpus
11 zumindest ein Stück weit herausstoßbar.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführung ist das bewegliche Möbelteil als Schubkasten
ausgebildet.
[0016] Das Möbelteil 2 ist über eine Ausziehführung an dem Möbelkorpus 11 des Möbels 1 ein-
und ausfahrbar gelagert. Bevorzugt ist an der Frontseite 9 des Möbelteils 2 eine Bedieneinrichtung
6 zur Eingabe von Bedieninformationen angeordnet, die elektrisch mit der Steuereinrichtung
7 verbunden ist. In dieser Bedieneinrichtung 6 ist ein Auslöser für eine elektromechanische
Ausstoßeinrichtung für das Möbelteil 2 enthalten, über den ein Benutzer steuert, ob
das Möbelteil 2 ausgestoßen werden soll. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Möbelteil 2 ohne Bedieneinrichtung and dessen Frontseite 9 ausgebildet. Der
Auslöser ist bei dieser Ausführungsform direkt an der Ausstoßeinrichtung angeordnet
und wird durch Druck auf das Möbeiteil 2 aktiviert. Soll das Möbelteil 2 aus dem Möbelkorpus
11 herausgestoßen werden, so wird diese Information von dem Auslöser weiter an die
die Antriebseinrichtung 3 steuernde Steuereinrichtung 7 geleitet. Die Steuereinrichtung
7 wird dadurch so geschaltet, dass sie den elektrischen Antrieb 5 startet, so dass
dieser sich für einen bestimmten Zeitraum in eine bestimmte Richtung dreht. Diese
Drehung wird von der mit dem elektrischen Antrieb 5 gekoppelten Getriebeeinrichtung
4 und einer mit der Getriebeeinrichtung gekoppelten Mechanik in eine translatorische
Bewegung in eine bestimmte Richtung x umgewandelt, die der Ausstoßrichtung des Möbelteils
2 aus dem Möbelkorpus 11 heraus entspricht und das an die Getriebeeinrichtung 4 gekoppelte
Möbelteil 2 aus dem Möbelkorpus 11 zumindest ein Stück weit herausstößt.
[0017] Die Steuereinrichtung 7 ist außerdem geeignet, den elektrischen Antrieb 5 zur Erzeugung
eines akustischen Signals anzusteuern. Dadurch ist der elektrische Antrieb 5 in dieser
Anordnung zusätzlich dazu verwendbar, neben dem oben beschriebenen Antrieb des Möbelteils
2 akustische Signale zu erzeugen, die beispielsweise zur akustischen Wiedergabe bestimmter
Positionsstände des Möbelteils 2 oder zur Meldung von Fehlern im Funktionsablauf dienen.
[0018] Wie in den Figuren 2 und 3 schematisch dargestellt, wird zur Erzeugung eines akustischen
Signals der elektrische Antrieb 5 in geeigneter Weise gesteuert, so dass die an ihn
direkt gekoppelte Getriebeeinrichtung 4 und bevorzugt auch der an ihn indirekt über
die Getriebeeinrichtung 4 gekoppelte Schubkasten 2 sowie der an diesem befestigte
Möbelkorpus 11 in Schwingungen versetzt werden. Auch der Korpus des elektrischen Antriebs
5 selbst kann einen Resonanzkörper zur Erzeugung eines akustischen Signals bilden.
D.h. mit anderen Worten, der elektrische Antrieb 5 nutzt die mit ihm gekoppelten Bauteile
als Resonanzkörper zur Erzeugung eines akustischen Signals. Dazu wird der elektrische
Antrieb 5 während der ersten halben Periode des zu erzeugenden Tones im Linkslauf
und während der zweiten halben Periode des zu erzeugenden Tones im Rechtslauf betrieben
oder umgekehrt. Der elektrische Antrieb 5 vollzieht hierbei während der kurzen Impulse
aufgrund der Massenträgheit nur eine minimale Bewegung, die von außen nicht feststellbar
ist. Die auf diese Weise erzeugten Einzelbewegungen in die jeweilige Drehrichtung
kompensieren sich in der Summe. Dadurch befindet sich der elektrische Antrieb 5 im
Quasistillstand. Dieses schrittweise Vor- und Zurückfahren des elektrischen Antriebs
5 bewirkt eine akustische Erregung des elektrischen Antriebs und der sich mit dem
elektrischen Antrieb 5 im Eingriff befindlichen Komponenten in der Weise, dass die
Bewegungsenergie in Schallenergie umgewandelt wird. Durch die Kopplung des elektrischen
Antriebs 5 mit der Getriebeeinrichtung, dem Möbelteil 2 und dem Möbelkorpus 11 bekommt
der elektrische Antrieb 5 als Schall erzeugendes Bauelement den erforderlichen Resonanzkörper.
[0019] Bevorzugt wird durch das oben beschriebene Verfahren bereits ein für das menschliche
Ohr hörbares akustisches Signal erzeugt. Denkbar ist hier jede Art von akustischen
Signalen, da je nach Ansteuerung des elektrischen Antriebs durch Pulsweitenmodulation
sowohl die Frequenz als auch die Amplitude des akustischen Signals veränderbar sind.
[0020] In einer weiteren besonderen Ausführungsform wird durch das oben beschriebene Verfahren
ein Sprachsignal erzeugt. Dadurch kann eine spezifische, für den Benutzer sofort deutbare
Meldung ausgegeben werden.
[0021] Die Erzeugung des akustisches Signal durch das oben beschriebene Verfahren findet
bevorzugt bevor oder im Anschluss an ein Ein- oder Ausfahren eines Schubkastens 2
statt, um beispielsweise die vom Benutzer aufgerufene Funktion akustisch zu quittieren
oder den korrekten Endzustand des Möbelteils 2 zu melden,
[0022] In einer besonderen Ausführungsform wird während der Bewegung des elektrischen Antriebs
5 zur akustischen Signalerzeugung nach dem oben beschriebenen Verfahren dem Ansteuersignal
ein zusätzliches Signal überlagert, so dass das akustische Signal während des Anstoßens
des Möbelteils 2 erzeugt wird. Dadurch kann beispielsweise die Bewegung des Möbelteils
2 akustisch hervorgehoben werden.
[0023] Der elektrische Antrieb 5 übernimmt auf diese Weise eine weitere Funktion, für die
ansonsten weitere Bauteile in ein Möbel integriert werden müssten, die Platz beanspruchen
und weitere Kosten verursachen würden.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Möbel
- 2
- Möbelteil
- 3
- elektromechanische Antriebseinrichtung
- 4
- Getriebeeinrichtung
- 5
- elektrischer Antrieb
- 6
- Bedieneinrichtung
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Rückseite des Möbelteils
- 9
- Frontseite des Möbelteils
- 10
- Gehäuse des Elektromotors
- 11
- Möbelkorpus
1. Vorrichtung zur akustischen Signalerzeugung in einem Möbel (1) mit einem Möbelkorpus
(11), einem relativ zu dem Möbelkorpus (11) beweglichen Möbelteil (2) und einer elektromechanischen
Antriebseinrichtung (3), aufweisend einen elektrischen Antrieb (5) und eine die Bewegungen
des elektrischen Antriebs (5) steuernde Steuereinrichtung (7), wobei der elektrische
Antrieb (5) von der Steuereinrichtung (7) so ansteuerbar ist, dass er das Möbelteil
(2) in mindestens einer vorgegebenen Richtung (x) antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb (5) von der Steuereinrichtung (7) zur Erzeugung eines bestimmten
akustischen Signals ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb (5) als Elektromotor ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelteil (2) als Schubkasten ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelteil (2) als Tür oder Klappe ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Antriebseinrichtung (3) eine Getriebeeinrichtung (4) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Möbelelement, an dem der elektrische Antrieb (5) angeordnet ist, einen Resonanzkörper
zur Erzeugung eines akustischen Signals bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelelement der Möbelkorpus (11) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelelement das bewegliche Möbelteil (2) ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeinrichtung (4) einen Resonanzkörper zur Erzeugung eines akustischen
Signals bilden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) des elektrischen Antriebs (5) einen Resonanzkörper zur Erzeugung
eines akustischen Signals bildet.
11. Verfahren zur akustischen Signalerzeugung unter Verwendung einer Vorrichtung nach
einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Bewegungen des elektrischen Antriebs (5) steuernde Steuereinrichtung (7)
den elektrischen Antrieb (5) zur Erzeugung eines bestimmten akustischen Signals ansteuert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die den elektrischen Antrieb (5) steuernde Steuereinrichtung (7) den elektrischen
Antrieb (5) so steuert, dass dieser sich während der ersten Hälfte der Periodendauer
eines zu erzeugenden bestimmten akustischen Signals in eine Richtung dreht und sich
während der zweiten Hälfte der Periodendauer in eine der ersten Richtung entgegen
gesetzte Richtung dreht, so dass eine mit dem elektrischen Antrieb (5) im Eingriff
befindliche Komponente in Schwingungen versetzt wird und dass die Summe der vorgenannten
Drehungen des elektrischen Antriebs (5) nur eine minimale Bewegung des elektrischen
Antriebs (5) ergeben.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung bei den von der Steuereinrichtung des elektrischen Antriebs (5) angesteuerten
Verfahrensschritten nach Anspruch 12 bevor, während oder im Anschluss an ein Bewegen
eines Möbelteils (2) stattfinden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) den elektrischen Antrieb (5) so steuert, dass dem Ansteuersignal
ein zusätzliches Signal überlagert wird, so dass das akustische Signal während des
Bewegens des Möbelteils (2) erzeugt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch die von der Steuereinrichtung (7) des elektrischen Antriebs (5) angesteuerten
Verfahrensschritte nach den Ansprüchen 11 bis 14 ein für das menschliche Ohr hörbares
akustisches Signal erzeugt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass durch die von der Steuereinrichtung (7) des elektrischen Antriebs (5) angesteuerten
Verfahrensschritte nach den Ansprüchen 9 bis 12 ein Sprachsignal erzeugt wird.