[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von
Gegenständen, insbesondere von Getränkekisten, mit Etiketten, die mit einer Klebebeschichtung
versehen sind, wobei die Etikettiervorrichtung eine Fördereinrichtung zum Fördern
der zu etikettierenden Gegenstände, eine Etikettenzuführeinrichtung zum Bereitstellen
und Anbringen von einzelnen mit einer Klebebeschichtung versehen Etiketten an den
zu etikettierenden Gegenständen, und eine Andrückeinrichtung zum Andrücken der an
den zu etikettierenden Gegenständen angebrachten Etiketten umfasst.
[0002] Derartige Etikettiervorrichtungen sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt.
So zeigt das Dokument
EP 0 820 933 B1 eine entsprechende Etikettiervorrichtung, bei der einzelne Getränkekisten über ein
Förderband gefördert werden. Auf diese Getränkekisten werden selbstklebende Etiketten
aufgebracht und anschließend mit einer Andrückeinrichtung fixiert. Die Andrückeinrichtung
ist als Massiereinrichtung ausgeführt und soll für ein zuverlässiges Andrücken der
auf die Getränkekisten aufgebrachten Etiketten sorgen. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass mit einer derartige Anordnung die Qualität der Etikettierung von Getränkekisten
nicht immer ausreichend ist. Insbesondere kann es zu Verwerfungen oder Falten- bzw.
Blasenbildung am Etikett kommen, was das optische Erscheinungsbild der Getränkekiste
beeinträchtigt und damit zu vermeiden ist.
[0003] Ferner ist eine derartige Anordnung nur für bestimmte Getränkekisten mit relativ
großflächigen zu beklebenden Oberflächen geeignet. Dies liegt daran, dass die Massiereinrichtung
aufgrund der an dieser vorbeigeförderten Getränkekiste immer einen relativ großen
Flächebereich erfasst. Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten einer derartigen Etikettiervorrichtung
stark eingeschränkt und nur auf bestimmte Getränkekistentypen begrenzt. Heutzutage
kommen aber eine Vielzahl verschiedener Getränkekistentypen zum Einsatz, die allesamt
automatisiert mit hoher Qualität zu etikettieren sind.
[0004] Zur Etikettierung von Getränkekisten gibt es eine Reihe weiterer Lösungen im Stand
der Technik. Hierzu wird beispielsweise auf das Dokument
DE 10 2004 063 348 A1 verwiesen, worin eine Möglichkeit zum Anbringen einer thermisch entfernbaren Folie
an einer Getränkekiste erwähnt ist. Das Entfernen der Folie von der Getränkekiste
wird jedoch nicht im Detail erläutert.
[0005] Darüber hinaus beschreibt das Dokument
DE 102 27 158 A1 verschiedene Möglichkeiten zum Kennzeichnen von Gegenständen, wie beispielsweise
Getränkekisten, wobei neben einem Bedrucken der Getränkekisten auch das Anbringen
von Etiketten diskutiert wird.
[0006] Neben der Etikettierung der Trägerkisten besteht ein weiterer Aspekt der Erfindung
darin, die einmal etikettierten Kisten nach einem Rücklauf von alten Etiketten zu
befreien. Dies geschieht natürlich vor der erneuten Etikettierung.
[0007] Zum Befreien der Kisten von Etiketten wurden in der Vergangenheit insbesondere Lösungen
gewählt, bei denen die Etiketten von den Trägerkisten durch Einsatz chemischer Lösungen
oder/und durch thermische Bestrahlung abgelöst wurden. Diese Lösungen beruhen auf
dem gemeinsamen Ansatz, den Klebstoff der in der Regel selbstklebenden Etiketten chemisch
oder thermisch zu lösen und die Etiketten dann von den Trägerkisten abzustreifen oder
abzuwaschen. Derartige Lösungen sind jedoch einerseits mit den heutigen Anforderungen
an umweltfreundliche Verfahren nicht mehr zu vereinen und andererseits aus energetischen
Gesichtspunkten ungünstig.
[0008] Ferner ist es aus einer im Internet verfügbaren Veröffentlichung bekannt (
http://www.delbrouck.de/files/sealedcover folientechnik mit funktion 060222.pdf), einzelne Folien von Getränkekisten mittels einer entsprechend stark dimensionierten
Saugvorrichtung einfach abzusaugen. Selbst bei stark dimensionierten Saugvorrichtungen,
die entsprechend kostenintensiv und wegen ihres Stromverbrauchs teuer im Betrieb sind,
kann es jedoch zu unbefriedigenden Ablöseergebnissen kommen, wobei Etikettenreste
oder ganze Etiketten an den Trägerkisten verbleiben und anschließend manuell entfernt
werden müssen.
[0009] Das Ablösen von Etiketten von Flaschen, die auf einem rotierenden Drehtisch geführt
werden, ist aus dem Dokument
DE 44 39 081 A1 bekannt.
[0010] Schließlich zeigt das deutsche Gebrauchsmuster
DE 89 10 057 U1 eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Getränkekisten. Diese Etikettiervorrichtung
sieht vor, dass die Getränkekisten umlaufend an allen vier Seitenflächen etikettiert
werden. Um dies zu gewährleisten, werden die Getränkekisten auf der Fördereinrichtung
wenigstens einmal um 90° gedreht. Die Etiketten werden ohne zusätzlichen an Andrückschritt
auf die Kisten aufgebracht.
[0011] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Etikettiervorrichtung der eingangs
bezeichneten Art bereitzustellen, bei der die Qualität der Etikettierung auch bei
Getränkekisten mit komplizierter Geometrie und kleinerer Oberflächenbereiche, an denen
Etiketten angebracht werden können, mit hohem Durchsatz möglich ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Etikettiervorrichtung der eingangs bezeichneten Art
gelöst, bei der vorgesehen ist, dass die Andrückeinrichtung mit wenigstens zwei gegenläufig
zueinander bewegbaren Druckkörpern ausgebildet ist, mit denen die Andrückeinrichtung
an einem auf dem zu etikettierenden Gegenstand angebrachten Etikett angreift und dieses
durch Auseinanderbewegen der Druckkörper auf dem zu etikettierenden Gegenstand streckt.
Dabei können auch offene Bereiche, beispielsweise Fenster oder Durchbrüche, des zu
etikettierenden Gegenstandes mit dem aufgebrachten Etikett überspannt werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist die Andrückeinrichtung mit den gegenläufig zueinander bewegbaren
Druckkörpern versehen. Dadurch ist es möglich, ein auf einen zu etikettierenden Gegenstand,
wie beispielsweise eine Getränkekiste, aufgebrachtes, jedoch wegen des noch nicht
festhaftenden Klebstoffs oder Leims relativ zu dem zu etikettierenden Gegenstandverschiebbares
Etikett mittels der Druckkörper in einer Sollposition auszurichten und zu strecken
und gleichzeitig das Etikett an dem zu etikettierenden Gegenstand festzudrücken. Es
wird also mit der vorliegenden Erfindung statt eines flächigen Andrückens infolge
des Vorbeilaufens der Kiste an der Andrückeinheit gezielt mittels der Druckkörper
das Etikett an dem zu etikettierenden Gegenstand positioniert und in der Sollposition
angedrückt. Dadurch lässt sich die Etikettierung wesentlich exakter durchführen. Darüber
hinaus lassen sich auch zu etikettierende Gegenstände zuverlässig mit Etiketten versehen,
die nur eine relativ kleine Oberfläche aufweisen, an denen das Etikett anhaften soll,
und ansonsten beispielsweise zur Materialeinsparung oder als Sichtfenster mit Durchbrüchen
versehen sind. Letzteres ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn transparente Etiketten
verwendet werden. Die Etiketten werden dann an den verhältnismäßig kleinen zum Anbringen
der Etiketten zur Verfügung stehenden Oberflächen des zu etikettierenden Gegenstands
gezielt angebracht. Durch die erfindungsgemäße Streckbewegung der Druckkörper kann
eine Verwerfung oder Blasenbildung an den Etiketten unterbunden werden, was das äußere
Erscheinungsbild eines erfindungsgemäß etikettierten Gegenstands deutlich verbessert.
[0014] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens
zwei Druckkörper relativ zu einer Basis der Andrückeinrichtung gemeinsam verlagerbar
sind. Dies bedeutet, dass die beiden Druckkörper zusätzlich zu ihrer gegenläufigen
Bewegung auch noch eine überlagerte gemeinsame Bewegung relativ zu der Basis der Andrückeinrichtung
vollziehen können. Hierfür kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die wenigstens
zwei Druckkörper an wenigstens einer Lagerschiene angebracht sind, die relativ zur
Basis der Andrückeinrichtung oszillierend verlagerbar ist. Mit anderen Worten sind
die Druckkörper nicht unmittelbar an der Basis gelagert, sondern an einem Zwischenelement,
nämlich der Lagerschiene. Ferner kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass
die wenigstens eine Lagerschiene über eine erste Exzenterhebelanordnung an der Basis
der Andrückeinrichtung angebracht und relativ zu dieser verlagerbar ist. Es versteht
sich, dass auch mehrere Lagerschienen vorgesehen sein können, die miteinander verbunden
oder separat über entsprechende Exzenterhebelanordnungen an der Basis gelagert werden
können.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Bewegung der Lagerschiene zu der Bewegung der
zu etikettierenden Gegenstände, insbesondere Getränkekisten, auf der Fördereinrichtung
synchronisiert ist. Dies bedeutet, dass die Lagerschiene sich zusammen mit den Druckkörpern
synchronisiert zu der Förderbewegung der zu etikettierenden Gegenstände auf der Fördereinrichtung
mitbewegt. Daher ist es nicht erforderlich, die zu etikettierenden Gegenstände, insbesondere
Getränkekisten, während des Andrückvorgangs anzuhalten. Demzufolge kann der Durchsatz
hochgehalten werden.
[0016] Die Synchronisation kann derart erfolgen, dass zwischen Lagerschiene und zu etikettierendem
Gegenstand, der über die Fördereinrichtung gefördert wird, keine oder nur eine unwesentliche
Relativbewegung in Förderrichtung stattfindet. Die die Druckkörper tragende Lagerschiene
beschreibt also eine Bewegung, bei der sie der Bewegung der zu etikettierenden Gegenstände
in Förderrichtung abschnittsweise folgt.
[0017] Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Exzenterhebelanordnung zwischen
Lagerschiene und Basis der Andrückeinrichtung ein erstes Paar paralleler oszillierend
antreibbarer Exzenterhebel aufweist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die erste Exzenterhebelanordnung
motorisch, insbesondere mit einem Servomotor, antreibbar ist. Der Servomotor kann
über eine Zahnradgetriebeanordnung, über ein Kettengetriebe oder über einen Zahnriemen
mit der ersten Exzenterhebelanordnung kraftübertragend gekoppelt sein.
[0018] Um die vorstehend bereits erwähnte Streckbewegung der Druckkörper relativ zueinander
zu realisieren, sieht eine Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass jeder Druckkörper
an der wenigstens einen Lagerschiene relativ zu dieser bewegbar gelagert ist. In diesem
Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass jeder Druckkörper jeweils mittels einer zweiten
Exzenterhebelanordnung relativ zu der wenigstens einen Lagerschiene verlagerbar ist.
So ist es bei einer Ausführungsvariante der Erfindung möglich, dass die zweite Exzenterhebelanordnung
eine Parallelogramm-Hebelanordnung aufweist. Um die Streckbewegung zum Glattziehen
und Andrücken des Etiketts zu erreichen, werden also die an der Lagerschiene gelagerten
Druckkörper relativ voneinander weg bewegt, so dass sie das Etikett gleichmäßig auseinanderziehen,
obgleich sich dieses zusammen mit dem zu etikettierenden Gegenstand, insbesondere
der Getränkekiste, relativ zur Andrückvorrichtung bewegt. Gleichzeitig wird das Etikett
an den zu etikettierenden Gegenstand angedrückt.
[0019] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass einer der Hebel der Parallelogramm-Hebelanordnung
über eine exzentrisch angetriebene Schubstange antreibbar ist. Die Schubstange kann
separat von einer gesonderten Antriebsquelle angetrieben sein. Vorzugsweise ist aber
vorgesehen, dass diese Schubstange wiederum exzentrisch über den vorstehend bereits
erwähnten Servomotor angetrieben wird, der bereits zum Antreiben der ersten Exzenterhebelanordnung
vorgesehen ist.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die
einem Paar aus Druckkörpern zugeordneten zweiten Exzenterhebelanordnungen derart zueinander
gegenläufig antreibbar sind, dass sich die zugehörigen Druckkörper reziprozierend
bis auf einen vorbestimmten Mindestabstand einander annähern und bis auf einen vorbestimmten
Maximalabstand voneinander entfernen. Die Druckkörper bewegen sich dann, wenn sie
sich in Anlage mit dem Etikett befinden, auseinander, und dann, wenn sie ohne Kontakt
zu einem Etikett sind, wieder aufeinander zu. Dies wird dadurch erreicht, dass die
vorstehend erwähnten ersten und zweiten Exzenterhebelanordnungen in ihrer Bewegung
aufeinander abgestimmt sind. Diese Abstimmung erfolgt derart, dass die wenigstens
eine Lagerschiene angetrieben durch die erste Exzenterhebelanordnung sich ausgehend
von einer Ausgangsstellung entsprechend der Förderrichtung der Fördereinrichtung mit
dem zu etikettierenden Gegenstand mitbewegt. Dabei greifen die Druckkörper an dem
auszurichtenden und anzudrückenden Etikett an, strecken dieses und drücken es an dem
zu etikettierenden Gegenstand an. Nach Abschluss des Streck- und Andrückvorgangs geben
die Druckkörper das Etikett frei. In der Folge bewegt sich die wenigstens eine Lagerschiene
aus der vorgerückten Stellung in die Ausgangsstellung zurück. Die Bewegung zwischen
Ausgangsstellung und Entstellung kann reziprozierend erfolgen, oder durch eine geschlossene
Bewegung entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn. In beiden Fällen werden die beiden
Druckkörper wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt, in der sie minimalen Abstand
haben und an der nächsten Getränkekiste ansetzen können.
[0021] Um die Etiketten an dem zu etikettierenden Gegenstand während des Andrückens und
Streckens nicht zu beschädigen und andererseits zu garantieren, dass die Druckkörper
hinreichend stark an den Etiketten angreifen können, um diese zu strecken, sieht eine
Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass jeder Druckkörper eine elastisch deformierbare
Beschichtung mit hohem Reibwert, insbesondere ein Gummikissen oder ein Schwammelement,
aufweist, womit der Druckkörper an dem Etikett angreift. So können die Druckkörper
mit porösen Gummikissen, Gummischwämmen oder dergleichen ausgebildet sein. Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung ein Förderband oder
eine Förderkette aufweist. Beispielsweise bieten sich Scharnierbandketten an.
[0022] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Positioniereinrichtung zum
Positionieren der zu etikettierenden Gegenstände auf der Fördereinrichtung in vorbestimmten
Sollabständen angebracht ist. Die Sollabstände sind derart zu wählen, dass sich die
Andrückeinrichtung aus ihrer vorgerückten Endstellung nach dem Andrücken und Strecken
der Etiketten an den zu etikettierenden Gegenständen wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückbewegen können, bevor sie an der nächsten Kiste angreifen.
[0023] Im Detail kann vorgesehen sein, dass die Positioniereinrichtung wenigstens ein Greiferband,
vorzugsweise zwei gegenüberliegende Greiferbänder, aufweist, mit dem/denen sie an
einem zu etikettierenden Gegenstand angreift und diesen für eine Positionierung auf
der Fördereinrichtung wechselweise festhält oder freigibt. Eine Weiterbildung der
Erfindung sieht in diesem Zusammenhang vor, dass das wenigstens eine Greiferband mit
Greiferlamellen aufweist, die aus einem Material mit hohem Reibwert hergestellt sind.
Insbesondere ist erfindungsgemäß möglich, dass das wenigstens eine Greiferband zum
Freigeben eines zu etikettierenden Gegenstands auf der Fördereinrichtung in Förderrichtung
bewegbar ist.
[0024] Zur Erhöhung der Taktrate ist es selbstverständlich auch möglich, mehrere Andrückvorrichtungen
hintereinander zu positionieren, die dann jeweils nur an jedem zweiten, dritten, etc.
zu etikettierenden Gegenstand angreifen.
[0025] Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Etikettenzuführeinrichtung
ein Etikettenmagazin, eine Beleimungseinrichtung und eine Übergaberotor zum Aufbringen
einzelner Etiketten auf die zu etikettierenden Gegenstände aufweist.
[0026] Zur Ansteuerung der Andrückeinrichtung, insbesondere ihres Servomotors, kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, dass eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer augenblicklichen
Position eines zu etikettierenden Gegenstands relativ zur Andrückeinrichtung nahe
dieser angeordnet ist. So ist es möglich, beispielsweise dann, wenn kein zu etikettierender
Gegenstand auf der Fördereinrichtung vorliegt, die Andrückeinrichtung passiv zu schalten.
Ferner kann dann, wenn die zu etikettierenden Gegenstände nicht exakt in ihrer Sollposition
auf der Fördereinrichtung liegen, eine jeweilige Ansteuerung der Andrückeinrichtung
in Abhängigkeit von der aktuellen Position erfolgen.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner eine Andrückeinrichtung der vorstehend beschriebenen
Art sowie eine Positioniereinrichtung der vorstehend beschriebenen Art.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Etikettieren von Gegenständen, insbesondere
von Getränkekisten, mit Etiketten, die mit einer Klebebeschichtung versehen sind,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Fördern der zu etikettierenden Gegenstände mit einer Fördereinrichtung,
- Bereitstellen und Anbringen von einzelnen mit einer Klebebeschichtung versehen Etiketten
an den zu etikettierenden Gegenständen mit einer Etikettenzuführeinrichtung und
- Andrücken der an den zu etikettierenden Gegenständen angebrachten Etiketten mit einer
Andrückeinrichtung.
Bei diesem Verfahren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die an den zu etikettierenden
Gegenständen angebrachten Etiketten während des Andrückens über die Andrückeinrichtung
mittels wenigstens zweier sich gegenläufig bewegender Druckkörper gestreckt werden.
[0029] Ferner kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass der Streckbewegung
der sich gegenläufig bewegenden Druckkörper eine auf die Förderbewegung der Fördereinrichtung
abgestimmte Folgebewegung überlagert wird. Schließlich kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass die Druckkörper derart bewegt werden, dass sie sich reziprozierend bis
auf einen vorbestimmten Mindestabstand einander annähern und bis auf einen vorbestimmten
Maximalabstand voneinander entfernen.
[0030] Wie eingangs bereits erläutert ist es bekannt, verschiedene Gegenstände mit Etiketten
zu versehen, um diese hinsichtlich ihres Inhalts zu kennzeichnen. So werden Trägerkisten
in der Lebensmittelindustrie, wie beispielsweise Getränkekisten, die aus wiederverwendbarem
Kunststoff (z.B. PET) hergestellt sind, häufig etikettiert. Auf diese Art und Weise
kann jeweils nach Befüllung der Kiste mit Flaschen eines bestimmten Produkts, beispielsweise
einem Getränk einer bestimmten Sorte, die Kiste mit einem passenden Etikett versehen
werden. Nach Entleerung und Rückgabe kann diese Kiste für ein neues Produkt, beispielsweise
ein Getränk einer anderen Sorte, das allerdings in gleichartigen Einweg- oder Mehrweg-Flaschen
abgefüllt ist, wieder verwendet werden. Das vorstehend beschriebene Verfahren und
die vorstehend beschriebene Etikettiervorrichtung können auch dazu verwendet werden,
derartige Mehrweg-Kisten erneut zu etikettieren. Hierfür müssen diese aber von den
alten Etiketten befreit werden, die oftmals beschädigt sind.
[0031] Es ist daher Aufgabe eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung, eine Ablösevorrichtung
und ein Verfahren zum Ablösen von Etiketten von Gegenständen, insbesondere von Trägerkisten,
wie beispielsweise Trägerkisten für Getränke- oder Lebensmittelbehälter bereitzustellen,
mit denen unter geringem technischem und energetischem Aufwand bei gleichzeitig hoher
Umweltverträglichkeit ein zuverlässiges Ablösen einzelner Etiketten von Gegenständen,
wie beispielsweise Getränke-Trägerkisten, gewährleistet ist
[0032] Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Ablösevorrichtung gelöst, die separat
von der vorstehend beschriebenen Etikettiervorrichtung oder dieser vorgeschaltet in
einer Gesamtanlage vorgesehen ist, wobei die Ablösevorrichtung umfasst: wenigstens
einen in einer Drehrichtung drehantreibbaren Rotor mit wenigstens einem Unterdruckgreifer,
wobei wenigstens ein mit einem abzulösenden Etikett versehener Gegenstand im Bereich
des sich drehenden Rotors positionierbar ist, wobei sich der Unterdruckgreifer an
das abzulösenden Etikett anlegt und das abzulösende Etikett ansaugt und wobei das
Etikett durch den von dem Unterdruckgreifer angelegten Unterdruck am Unterdruckgreifer
gehalten und von dem Gegenstand ablösbar ist.
[0033] Gemäß diesem Aspekt Erfindung wird das abzulösende Etikett demnach unmittelbar von
dem Unterdruckgreifer erfasst und über diesen angesaugt. Durch entsprechende Bewegung
des Unterdruckgreifers von dem Gegenstand weg, was allein durch die Drehbewegung des
Rotors oder/und durch eine radiale Bewegung des Unterdruckgreifers relativ zur Drehachse
bewirkt werden kann, wird das Etikett sozusagen von dem Gegenstand sorgfältig abgerissen.
Dadurch kann gewährleistet werden, dass das gesamte Etikett rückstandsfrei von dem
Gegenstand entfernt wird.
[0034] Für die erfindungsgemäße Entfernung des Etiketts sind weder chemische Lösungen noch
eine thermische Behandlung des von dem Etikett zu befreienden Gegenstands noch eine
leistungsstark dimensionierte Saugvorrichtung erforderlich, wie vorangehend im Hinblick
auf den Stand der Technik beschrieben. Dadurch lassen die sich mit diesen Lösungen
verbundenen Nachteile hinsichtlich des hohen Energieaufwands, der geringen Umweltverträglichkeit
oder der verhältnismäßig hohen Versagensrate beim Ablösen von Etiketten vermeiden.
[0035] Grundsätzlich ist es im Zusammenhang mit der Ablösevorrichtung möglich, an dem wenigstens
einen Rotor lediglich einen Unterdruckgreifer vorzusehen. Um die Produktivität der
erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung weiter zu verbessern, kann eine Weiterbildung
der Erfindung vorsehen, dass der Rotor eine Mehrzahl von im gleichen Winkelabstand
zueinander angeordneten Unterdruckgreifern aufweist. So ist es möglich, einen oder
mehrere Unterdruckgreifer in Form zweier Unterdruckgreifer-Baugruppen in einem Winkelabstand
von 180° zueinander anzuordnen. Alternativ können auch beispielsweise drei Unterdruckgreifer-Baugruppen
in einem Winkelabstand von 120° oder vier Unterdruckgreifer-Baugruppen in einem Winkelabstand
von 90° vorgesehen sein. Je nach Anwendungsfall und Dimensionierung des von den Etiketten
zu befreienden Gegenstands bietet sich die eine oder andere Alternative an.
[0036] Ferner ist es möglich, eine Unterdruckgreifer-Baugruppe mit lediglich einem Unterdruckgreifer
zu versehen. Um die Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung jedoch
weiter zu erhöhen, sieht eine Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass in ein und
derselben Winkelposition am Rotor eine Mehrzahl von Unterdruckgreifern in im wesentlichen
vertikaler Richtung übereinander angeordnet sind. Mit anderen Worten kann bei dieser
Ausführungsvariante eine Unterdruckgreifer-Baugruppe auch mit einer Mehrzahl von Unterdruckgreifern
versehen sein, beispielsweise mit drei Unterdruckgreifern, die in vertikaler Richtung
fluchtend zueinander, jedoch in gegenseitigem Abstand voneinander angeordnet sind.
[0037] Grundsätzlich ist es möglich, allein durch die Drehbewegung des Rotors den wenigstens
einen Unterdruckgreifer relativ zu dem von dem abzulösenden Etikett zu befreienden
Gegenstand derart zu positionieren, dass das abzulösende Etikett zuverlässig von dem
Unterdruckgreifer erfasst, angesaugt und von dem Gegenstand abgelöst wird. Es hat
sich jedoch gezeigt, dass bei einer Weiterbildung der Erfindung die Zuverlässigkeit
der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung dadurch verbessert werden kann, dass der wenigstens
eine Unterdruckgreifer relativ zu einer Drehachse des Rotors in radialer Richtung
verlagerbar ist.
[0038] So ist es gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung möglich, den Unterdruckgreifer
in radialer Richtung auf den von dem Etikett zu befreienden Gegenstand durch eine
Hubbewegung zu zu bewegen, um zu gewährleisten, dass der Unterdruckgreifer sicher
an dem abzulösenden Etikett angreift. Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein,
dass der Unterdruckgreifer druckgesteuert derart in radialer Richtung verlagerbar
ist, dass er sich dann von dem mit dem abzulösenden Etikett versehenen Gegenstand
wegbewegt, sobald der Unterdruckgreifer das abzulösende Etikett hinreichend zum Ablösen
angesaugt hat. Zusätzlich oder alternativ zu der oben genannten Hubbewegung ist es
also möglich, durch eine Rückhubbewegung den Unterdruckgreifer in radialer Richtung
von dem Gegenstand nach Ansaugen des Etiketts weg zu bewegen, um dadurch einen hinreichend
starken, vorzugsweise abrupten "Abreißeffekt" zu erzielen. Dadurch kann die Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung hinsichtlich des Ablösen des Etiketts von
dem Gegenstand weiter verbessert werden.
[0039] Derartige Hubbewegungen oder Rückhubbewegungen können mechanisch, pneumatisch oder
aber auch hydraulisch erreicht werden. Bei einer pneumatischen Steuerung der Hubbewegung
beziehungsweise Rückhubbewegung ist es erfindungsgemäß ferner möglich, diese in Abhängigkeit
von dem gegenwärtigen Ansaugzustand zu steuern, beispielsweise derart, dass der Unterdruckgreifer
in einer Hubbewegung auf den Gegenstand radial zu verlagert wird, solange das Etikett
noch nicht hinreichend vom Unterdruckgreifer angesaugt ist, oder/und derart, dass
der Unterdruckgreifer von dem Gegenstand abrupt weg bewegt wird, wenn erfasst wurde,
dass das Etikett hinreichend stark von dem Unterdruckgreifer angesaugt wird. Eine
derartige pneumatische Steuerung kann durch druckabhängig selbstschaltende pneumatische
Bauelemente oder mittels aktiv ansteuerbarer Ventilelemente realisiert werden.
[0040] Alternativ zu einer aktiven Steuerung der Hubbewegung beziehungsweise Rückhubbewegung
ist es erfindungsgemäß gleichermaßen möglich, dass der Unterdruckgreifer relativ zu
dem Rotor in radialer Richtung federnd gelagert ist, wobei sich der Unterdruckgreifer
in radialer Richtung gegen die Federwirkung auf den Rotor zu verlagert, sobald er
an dem abzulösenden Etikett angreift. Bei dieser Lösung wird der Unterdruckgreifer
also dann, wenn er während seiner Rotationsbewegung mit dem Rotor an dem abzulösenden
Etikett angreift, gegen die Federwirkung radial einwärts gedrückt. Dadurch kann eine
hinreichend starke Anpresskraft des Unterdruckgreifers an dem Etikett erreicht und
somit ein zuverlässiges Ansaugen des abzulösenden Etiketts durch den Unterdruckgreifer
gewährleistet werden. Der Unterdruckgreifer kann bei dieser Ausführungsvariante beispielsweise
durch den Unterdruck solange in seiner radial einwärts verlagerten Stellung gehalten
werden, bis er das abgelöste Etikett wieder freigibt.
[0041] Um die Unterdruckquelle wirtschaftlich auslegen zu können, sieht eine Weiterbildung
der Erfindung vor, dass in Abhängigkeit von der gegenwärtigen Winkelstellung des Rotors
an den wenigstens einen Unterdruckgreifer Unterdruck anlegbar ist. Mit anderen Worten
liegt nicht über die gesamte Rotationsbewegung eines oder mehrerer Unterdruckgreifer
stets Unterdruck an diesen an. Vielmehr liegt der Unterdruck nur in den Bereich der
Rotationsbewegung an, in dem es zu einem Kontakt, Ansaugen und Ablösen des Etiketts
von dem Gegenstand kommt. Eine derartige winkelabhängige Unterdrucksteuerung kann
beispielsweise mittels einer Unterdrucksteuerkurve erreicht werden. Zusätzlich oder
alternativ kann die Unterdrucksteuerung auch mit gezielt ansteuerbaren Ventilen implementiert
werden.
[0042] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Ablösevorrichtung mit einer
Fördereinrichtung, insbesondere einem Förderband oder einer Förderkette, versehen
ist, mittels der eine Mehrzahl der mit abzulösenden Etiketten versehenen Gegenständen
relativ zu dem wenigstens einen drehbaren Rotor positionierbar ist, wobei der wenigstens
eine Rotor relativ zu der Fördereinrichtung ortsfest angeordnet ist. In diesem Zusammenhang
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung den wenigstens einen
mit einem abzulösenden Etikett versehenen Gegenstand mit einer Fördergeschwindigkeit
relativ zu dem wenigstens einen Rotor fördert, wobei die Drehbewegung, insbesondere
die Drehgeschwindigkeit, des wenigstens einen Rotors relativ zu der Fördergeschwindigkeit
der Fördereinrichtung synchronisiert ist. Dabei kann bei einer Ausführungsvariante
der Erfindung vorgesehen sein, dass die Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung
und die Drehbewegung des Rotors zueinander derart synchronisiert sind, dass immer
dann, wenn wenigstens ein Unterdruckgreifer in eine der Fördereinrichtung nahe Stellung
gelangt, ein mit einem abzulösenden Etikett versehener Gegenstand von der Fördereinrichtung
in einer Ablösestellung relativ zu dem Unterdruckgreifer positioniert ist.
[0043] Vorangehend wurde insbesondere auf den Ablösevorgang eines abzulösenden Etiketts
von dem Gegenstand, beispielsweise der Getränkekiste, eingegangen. Nachdem das Etikett
von dem Gegenstand, beispielsweise der Getränkekiste, abgelöst wurde, befindet sich
dieses Etikett aber noch an dem wenigstens einen Unterdruckgreifer. Um das Etikett
nun von dem Unterdruckgreifer zu trennen, sieht die Erfindung vor, dass dem wenigstens
einen drehbaren Rotor eine Abstreifereinrichtung zum Abstreifen eines abgelösten Etiketts
von dem wenigstens einen Unterdruckgreifer zugeordnet ist. In diesem Zusammenhang
kann vorgesehen sein, dass die Abstreifereinrichtung wenigstens zwei im Abstand zueinander
angeordnete Abstreiferholme aufweist, zwischen denen der wenigstens eine Unterdruckgreifer
bei seiner Drehbewegung mit dem Rotor hindurch läuft. Um das Lösen des Etiketts von
dem wenigstens einen Unterdruckgreifer im Bereich der Abstreifereinrichtung zu unterstützen,
sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass im Bereich der Abstreifereinrichtung
der Unterdruck abgebaut wird. Dadurch werden die Kräfte zum Ablösen des Etiketts von
dem wenigstens einen Unterdruckgreifer erheblich reduziert.
[0044] Häufig sind etikettierte Gegenstände, wie beispielsweise Getränkekisten, auf zwei
voneinander abgewandten Seiten mit Etiketten versehen. Um zu ermöglichen, dass derartige
Gegenstände mit wenigen Schritten von den abzulösenden Etiketten befreit werden, sieht
eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass wenigstens zwei gegenläufig drehbare Rotoren
mit Unterdruckgreifern beidseits des Gegenstands angeordnet sind, um Etiketten von
den entgegengesetzten Seiten des Gegenstands abzulösen. Mit dieser Weiterbildung der
Erfindung ist es möglich, gleichzeitig an verschiedenen Seiten des Gegenstands, beispielsweise
der Getränkekiste, Etiketten abzulösen.
[0045] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ablösen von Etiketten von Gegenständen,
insbesondere von Trägerkisten, wie beispielsweise Trägerkisten für Getränke- oder
Lebensmittelbehälter, mit einer Ablösevorrichtung der vorstehend beschriebenen Art,
umfassend die folgenden Schritte:
- Positionieren des Gegenstands im Bereich des drehbaren Rotors,
- Anlegen des Unterdruckgreifers an das abzulösende Etikett,
- Ansaugen des Etiketts mittels des über den Unterdruckgreifer ausgeübten Unterdrucks,
und
- Drehen des Rotors unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks und Ablösen des Etiketts
von dem Gegenstand.
[0046] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht die Schritte vor: Drehen
des Rotors mit dem wenigstens einen Unterdruckgreifer zu einem Abstreifer und Abstreifen
des von dem Unterdruckgreifer angesaugten Etiketts vom Unterdruckgreifer.
[0047] Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren durch den Schritt weitergebildet werden:
Abbauen des Unterdrucks im Bereich des Abstreifers.
[0048] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert.
Es stellen dar:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von
Getränkekisten;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 1 mit II gekennzeichneten Bereichs;
- Fig. 3a bis 3c
- verschiedene perspektivische Ansichten von Getränkekisten mit unterschiedlicher Geometrie;
- Fig. 4
- eine perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Andrückeinrichtung in Ausgangsstellung
mit minimalem Abstand der Druckkörper;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Andrückeinrichtung entsprechend Fig. 4, jedoch in
Endstellung mit maximalem Abstand der Druckkörper;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Andrückeinrichtung in der Stellung gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Detailansicht der Andrückeinrichtung zur Erläuterung des exzentrischen Antriebs;
- Fig. 8
- eine Draufsicht zur Erläuterung des Aufbaus der Positioniereinrichtung,
- Fig. 9
- eine Einzelteildarstellung einer Positioniereinheit der Positioniereinrichtung;
- Fig. 10
- eine perspektivische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Ablösevorrichtung in Ablösestellung;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Ablösevorrichtung in einer Stellung, in der ein abzulösendes Etikett bereits von einer
Getränkekiste abgelöst ist;
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung
in einer Abstreifstellung;
- Fig. 13
- eine Einzelteilansicht eines Steuerkurventrägers der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung;
und
- Fig. 14
- eine perspektivische Draufsicht einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Ablösevorrichtung mit zwei Rotoren.
[0049] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Getränkekisten
in einer schematisierten Draufsicht gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet. Diese
Etikettiervorrichtung 10 umfasst ein Förderband 12, das mit Scharnierbandketten ausgeführt
ist. Auf dem Förderband 12 sind eine Reihe von Getränkekisten 14 nacheinander angeordnet.
[0050] Die Getränkekisten 14 laufen auf dem Förderband 12 in Förderrichtung R in die erfindungsgemäße
Etikettiervorrichtung 10 hinein. Zunächst passieren sie eine Positioniereinrichtung
16, mit der sie auf dem Förderband 12 in vorbestimmten Abständen a zueinander ausgerichtet
werden. Die Positioniervorrichtung 16 umfasst zwei beidseits des Förderbands 12 angeordnete
Positioniereinheiten 18 und 20.
[0051] Nach Verlassen der Positioniereinrichtung 16 laufen die Getränkekisten 14 zwischen
zwei Etikettenzuführeinrichtungen 22 und 24 hindurch. Diese umfassen jeweils ein Etikettenmagazin
26 sowie eine nicht gezeigte Beleimungseinrichtung und einen Übergaberotor 28, mit
dem beleimte Etiketten jeweils an entgegengesetzten Seiten einer Getränkekiste 14
angebracht werden. Wenn eine Getränkekiste 14 die Etikettenzuführeinrichtungen 22
und 24 passiert hat, ist der Leim noch nicht trocken, so dass die Etiketten auf der
Kiste 14 noch verlagert werden können. Die Etiketten haften aber bereits an einer
Seitenoberfläche der Kisten 14.
[0052] Im Anschluss an die Etikettenzuführeinrichtungen 22 und 24 gelangen die Getränkekisten
14 zu einer Andrückeinrichtung 30, die zwei beidseits des Förderbands 12 angeordnete
Andrückeinheiten 32 und 34 aufweist. Diese Andrückeinheiten 32 und 34 dienen zum Strecken
und Andrücken der auf der Getränkekiste 14
1 angebrachten Etiketten. Hierauf wird im Folgenden im Detail eingegangen.
[0053] Man erkennt in der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 2, dass die beiden Andrückeinheiten
32 und 34 symmetrisch zum Förderband 12 angeordnet sind und im Wesentlichen identisch
ausgebildet sind. Sie dienen dazu, die an der Getränkekiste 14
1 bereits anhaftenden Etiketten, die mit den Etikettenzuführeinrichtungen 22 und 24
lose angebracht wurden, richtig zu positionieren und zu strecken. Die Darstellung
gemäß Fig. 2 zeigt einen Zustand, in dem die Positionierung und Streckung der Etiketten
gerade erfolgt ist. Man erkennt in Fig. 2 an jeder Andrückeinheit 32 bzw. 34 jeweils
zwei Druckkörper 36, 38 bzw. 40, 42, die zum Andrücken der Etiketten an der Getränkekiste
14
1 und zum Ausrichten, insbesondere Strecken, dieser Etiketten dienen.
[0054] Zur Veranschaulichung zeigen Fig. 3a bis 3c verschiedenen Geometrien von Getränkekisten
44 und 46. Die Getränkekiste 44 weist an ihren Seitenflächen jeweils eine rahmenartige
Oberfläche 50 mit einem zentralen Sichtfenster auf, an denen Etiketten anzubringen
sind. Aufgrund des Sichtfenster neigen die Etiketten dazu zu verrutschen oder sich
muldenartig in das Sichtfenster hinein zu erstrecken sowie zu wellen, was durch die
erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung vermieden werden kann. Fig. 3b zeigt, wie die
Getränkekiste 44 an ihrer rahmenartigen Fläche 50 mit einem Etikett 54 versehen ist.
Dieses Etikett 54 deckt die rahmenartige Fläche 50 teilweise ab, lässt jedoch das
obere Drittel des zentralen Sichtfensters frei, so dass dieses als Eingrifffenster
zum Tragen der Getränkekiste 44 genutzt werden kann. Das Etikett 54 liegt somit lediglich
in einem U-förmigen Flächenabschnitt an der Kiste 44 an. Die Kiste 46 gemäß Fig. 3c
ist nur in dem runden Oberflächenbereich 52 mit einem entsprechend runden Etikett
zu versehen.
[0055] Fig. 3a bis 3c zeigen, dass es unterschiedlichste Etikettieraufgaben gibt, wobei
die Etiketten in unterschiedlicher Art zu positionieren und an der Kiste auszurichten
sind. Derartigen verhältnismäßig komplizierten Etikettieraufgaben wird die vorliegende
Erfindung gerecht.
[0056] In Fig. 4 ist die Andrückeinheit 32 in perspektivischer Detailansicht gezeigt. Diese
befindet sich gerade in ihrer Ausgangsstellung, d.h. in einer Stellung kurz bevor
sie an ein lose an einer Getränkekiste angebrachtes, frisch beleimtes Etikett angesetzt
wird. In dieser Stellung befinden sich die beiden Andrückkörper in minimalem Abstand
d zueinander, etwa in einem Abstand von 5 mm.
[0057] Die Andrückeinheit 32 umfasst eine plattenförmige Basis 60, mit der sie an einem
Maschinengestell anbringbar ist. An der Basis 60 ist ein Servomotor 62 angebracht,
der die Bewegung der Druckkörper 36 und 38 relativ zur Basis 60 steuert und antreibt.
Oberhalb der Basis 60 sind jeweils zwei parallele Exzenterhebel 64, 66 bzw. 68, 70
drehbar an gemeinsamen Achsbolzen 72, 74 gelagert. Die Hebel 72, 66, 68, 70 sind Teil
einer Exzenterhebelanordnung 76. An den achsbolzenfernen Enden der parallelen Exzenterhebel
64, 66, 68, 70 ist oberhalb und unterhalb der Basis 60 jeweils eine Lagerschiene 78,
80 drehbar gelagert. Diese Lagerschiene 78, 80 lässt sich jeweils oszillierend entsprechend
dem Pfeil U in Fig. 4 infolge einer Drehbewegung der Bolzen 72 und 74 antreiben, wie
auch durch den Pfeil O angedeutet.
[0058] Wie man in der perspektivischen Ansicht von unten gemäß Fig. 6 erkennt, werden die
Bolzen 72 und 74 über den Servomotor 62 und ein von diesen angetriebenes Ausgangszahnrad
78 mittels eines Zahnriemens 79 angetrieben. Der Zahnriemen 79 ist auf einer Reihe
von drehbar gelagerten Umlenkrollen 81, 83 auf der Unterseite der Basis 60 zu Abtriebszahnrädern
82, 84 geführt, die drehfest mit den Achsbolzen 72, 74 gekoppelt sind. Dadurch werden
die Achsbolzen 72 und 74 gleichgerichtet angetrieben, und mit diesen die Exzenterhebel
64, 66, 68, 70.
[0059] Wendet man sich wiederum der Fig. 4 zu, so erkennt man, dass die oszillierend angetriebene
Lagerschienen 78 bzw. 80 mit den Druckkörpern 36, 38 jeweils über eine weitere Exzenterhebelanordnung
90 bzw. 92 verbunden ist. Die Exzenterhebelanordnung 90 umfasst zwei Exzenterhebel
94, 96, die jeweils drehbar an der Lagerschiene 78 und an einer massiven Grundplatte
98 des Druckkörpers 36 drehbar angebracht sind. Die beiden Hebel 94 und 96 erstrecken
sich im Wesentlichen parallel zueinander. Gleiches gilt für die Exzenterhebelanordnung
92. Diese weist zwei Exzenterhebel 100, 102 auf, die wiederum drehbar an der Lagerschiene
78 und an einer Grundplatte 104 des Druckkörpers 38 angebracht sind. Die beiden Hebel
90 bzw. 102 sind jeweils mit einer Schubstange 106, 108 drehbar verbunden. Das freie
Ende der Schubstangen 106, 108 ist jeweils exzentrisch an einem drehfest mit den Exzenterhebeln
64 bzw. 66 verbundenen Bolzen 110, 112 drehbar verbunden. Figur 7 zeigt eine Detailansicht
hierzu.
[0060] Eine spiegelbildliche Anordnung findet sich auf der Unterseite der Basisplatte 60,
wie in Fig. 6 erkennbar. Man erkennt dort die Exzenterhebel 114, 116, 118, 120, sowie
die exzentrisch gelagerten Schubstangen 122 und 124.
[0061] Schließlich erkennt man in der Darstellung gemäß Fig. 4, dass auf den Grundplatte
98 und 104 der Druckkörper 36, 38 jeweils L-förmige Schwammelemente als Kissen 130,
132 angebracht sind, die sich von den Grundplatten 98, 104 wegerstrecken. Während
mit Bezug auf Fig. 4 die Ausgangsstellung der Druckkörper 36 und 38 mit minimalem
Abstand d erläutert wurde, wird nun auf Fig. 5 eingegangen, in der die Andrückeinheit
32 in ihrer Endstellung gezeigt ist, d.h. gerade dann, wenn das Etikett an der Getränkekiste
ausgerichtet und maximal gestreckt wurde. Man erkennt dies an dem maximalen Abstand
D, der beispielsweise 35 mm beträgt.
[0062] Die Andrückeinheiten 32, 34 funktionieren synchron wie folgt, wobei nur der Ablauf
an der Andrückeinheit 32 beschrieben wird: Läuft über die Fördereinrichtung 12 eine
mit einem beleimten Etikett versehene Getränkekiste 14
1 in den Bereich der Andrückeinrichtung 30 ein, so wird dies über einen nicht gezeigten
Sensor erfasst. Die beiden Druckkörper 36 und 38 setzen mit ihren Kissen 130, 132
auf dem Etikett auf. Die Kissen 130 und 132 sind in der gezeigten Ausführungsform
nach Fig. 4 bis 6 so geformt, dass sich das Etikett 54 gemäß Fig. 3b auf der Kiste
44 andrücken und glatt streichen lässt. Man erkennt, dass die Kissen 130, 132 etwa
dem Profil des Teils der Oberfläche 50 entsprechen, die von dem Etikett 54 (siehe
Fig. 3b) bedeckt wird.
[0063] In der Folge werden durch Drehung entsprechend dem Pfeil O die Druckkörper 36 und
38 über die Lagerschienen 78 und 80 gemeinsam zunächst unter Aufrechterhaltung des
Minimalabstands d an das Etikett angedrückt. Die angreifenden Oberflächen der Schwämme
130, 132 sind mit einem derartigen Reibfaktor ausgebildet, dass sie hinreichend stark
an dem Etikett angreifen können, dieses jedoch nicht zerstören.
[0064] Während die Getränkekiste 14
1 weiter entlang auf dem Förderband 12 läuft, bewegen sich die Lagerschienen 78 und
80 gemäß ihrer Oszillationsbewegung (siehe Pfeil O) mit der Getränkekiste 14
1 mit und drücken permanent das Etikett 54 an die Fläche 50. Dieser Folgebewegung der
Druckkörper 36, 39 bzgl. der Getränkekiste 14
1 wird aber eine weitere Bewegung der Druckkörper 36, 38 überlagert. Diese weitere
Bewegung der Druckkörper 36, 38 ist bei einem Vergleich der Fig. 4 und 5 erkennbar.
Die beiden Druckkörper 36, 38 werden nämlich durch gegenläufige reziprozierende Oszillationsbewegung
der Exzenterhebelpaare 94, 96 und 100, 102 erreicht. Dies ist mit den Pfeilen P und
Q in Fig. 5 dargestellt. Mit anderen Worten ziehen die an dem Etikett anliegenden
Druckkörper 36 und 38 - ausgehend von ihrer Stellung minimalen Abstandes gemäß Figur
4 - während der Förderbewegung der Getränkekiste 14
1 das Etikett relativ zur Getränkekiste 14
1 auseinander, d.h. sie strecken es und sorgen damit für eine gewünschte glatte, faltenfreie
Ausrichtung des Etiketts an der Getränkekiste 14
1. Zugleich wird das Etikett an die Getränkekiste 14
1 dauerhaft angedrückt.
[0065] Nachdem der Zustand maximaler Spreizung der beiden Druckkörper 36 und 38 gemäß Fig.
5 erreicht ist, in dem die beiden Druckkörper 36, 38 den Abstand D zueinander aufweisen,
geben die Druckkörper 36, 38 das Etikett frei, weil sich die Leitschiene 78 bzw. 80
gemäß ihrer Bewegung nach Pfeil O wieder zusammen mit den Druckkörpern 36, 38 von
der Getränkekiste wegbewegt. In der Folge ist die Getränkekiste 14
1 derart etikettiert, dass das Etikett in gewünschter Sollausrichtung und gestreckt,
das heißt faltenfrei an der Getränkekiste 14
1 haftet.
[0066] Fig. 8 zeigt eine Draufsicht zur Erläuterung des Aufbaus der Positioniereinrichtung
16. Wie bereits ausgeführt, umfasst diese zwei beidseits des Förderbands 12 angeordnete
Positioniereinheiten 18, 20, von denen eine in Figur 9 im Detail gezeigt ist.
[0067] Wie man in Figur 8 erkennt, besitzt jede Positioniereinheit 18, 20 jeweils ein Stellglied
140, mit dem die Positioniereinheiten 18, 20, quer zur Förderrichtung R verstellbar
sind und so an die Breite der Getränkekisten 14 in ihrer Position anpassbar sind.
Jede Positioniereinheit 18, 20 weist ein Greiferband 142 auf, das parallel zur Förderrichtung
R mittels einer motorischen Antriebseinheit 144 antreibbar ist. Die Antriebseinheit
144 kann so angesteuert werden, dass sie die Greiferbänder 142 kontinuierlich antreibt
oder bedarfsweise diskontinuierlich antreibt. Dadurch können die Getränkekisten 14
im Auslaufbereich der Positioniereinrichtung 16 bezüglich der Förderrichtung bedarfsweise
festgehalten oder freigegeben werden, um so den gewünschten Soll-Abstand a einzustellen.
In Figur 8 erkennt man ferner Kisten-Mitnehmer 146,148, wie auf dem Förderband 12
angeordnet sind, um die Getränkekiste 14 in den zugeordneten Soll-Abständen a mitzunehmen.
[0068] In Figur 9 erkennt man eine Detailansicht der Positioniereinheit 18. Insbesondere
erkennt man, dass das Greiferband 142 kettenartig aufgebaut ist, wobei diese jeweils
um Umlenkritzel 150 herumgeführt sind. Man erkennt, dass die motorische Antriebseinheit
144 einen Motor 152 und eine Getriebebaugruppe 154 zum Antreiben eines der Umlenkritzel
150 aufweist. Schließlich erkennt man, dass das kettenartige Greiferband 142 einzelne
Glieder 158, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, aufweist, die im Bereich von
Bezugszeichen 160 gelenkig miteinander verbunden sind. An den Gliedern 158 sind jeweils
lamellenartige schräg angeordnete Vorsprünge oder Finger 156 aus Gummi angebracht.
Mit diesen Vorsprüngen 156 greifen die Greiferbänder 142 an den Getränkekisten 14
an, und halten diese bei Stillstand der Greiferbänder 142 trotz Bewegung des Förderbands
12, beziehungsweise fördern diese mit der Bewegung der Greiferbänder 142. Dadurch
können die Getränkekiste 14 bedarfsweise festgehalten oder freigegeben werden und
so in den gewünschten Sollabständen a auf dem Förderband 12 positioniert werden.
[0069] Mit der Erfindung ist es möglich, einzelne Etiketten falten- und wellenfrei auf der
Kistenoberfläche anzubringen, selbst wenn diese mit Durchbrüchen bzw. Fenstern oder
anderweitigen Hohlräumen versehen ist. Das Etikett liegt nach dem Etikettiervorgang
glatt und faltenfrei an der Kistenoberfläche an, so dass ein Etikettiervorgang unter
hoher Qualität erreicht wird. Der Fluss der Getränkekisten muss nicht unterbrochen
werden, weil sich die Andrückeinheiten mit den in Förderrichtung R laufenden Kisten
mitbewegen.
[0070] Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Ausführungsbeispiels liegt darin, dass
pro Andrückeinheit 32, 34 nur ein Servomotor verwendet werden muss, mit dem sämtliche
Bewegungen der Druckkörper 36, 38 erreicht und gesteuert werden kann.
[0071] In Fig. 10 ist eine erfindungsgemäße Ablösevorrichtung in perspektivischer Draufsicht
gezeigt und allgemein mit 210 bezeichnet. Eine solche Ablösevorrichtung kann bei einer
Weiterbildung der Erfindung im Rahmen einer größeren Anlage der vorstehend beschriebenen
Etikettiervorrichtung vorgeschaltet werden, um wiederverwendbare Getränkekisten von
alten, eventuell zerstörten Etiketten zu befreien. Zwischen der im Folgenden beschrieben
Ablösevorrichtung und der Etikettiervorrichtung können weitere Anlagekomponenten,
wie etwa eine Reinigungsvorrichtung, vorgesehen sein.
[0072] Die erfindungsgemäße Ablösevorrichtung 210 umfasst eine auf einem Maschinengestell
aufgebaute Fördereinrichtung 212, die mit einem Förderband 214 versehen ist. Das Förderband
214 kann eine Fortsetzung des Förderbands 12 der Etikettiervorrichtung gemäß Figuren
1-9 sein. Das Förderband 214 bewegt sich an seiner Oberfläche in Richtung des Pfeils
P. Auf dem Förderband 214 befindet sich eine Reihe von Getränkekisten 216, 218, 220,
die im Wesentlichen im gleichen Abstand zueinander angeordnet und auf dem Förderband
214 in Richtung des Pfeils P mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit gefördert
werden.
[0073] Die Getränkekisten 216, 218, 220 werden über eine Ausrichtleiste 222 in einer bestimmten
Sollausrichtung relativ zu dem Förderband 214 gehalten. Jede Getränkekiste 216, 218,
220 weist an ihren Längsseiten Fenster 224 auf, die mit einem selbstklebenden oder
mit Klebstoff versehenen Etikett 226 zumindest teilweise beklebt sind, um sie zu kennzeichnen.
Diese Etiketten 226 sollen mit der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung 210 von den
einzelnen Getränkekisten 216, 218, 220 abgelöst werden. Hierzu ist ein Rotor 228 vorgesehen,
der drehbar auf einer Basis 229 gelagert ist und um eine Drehachse 230 gemäß dem Pfeil
D drehantreibbar ist. An dem Rotor 228 sind eine Mehrzahl von Unterdruckgreifern 232
(in Figur 10 nur einer gezeigt) angebracht, die relativ zur Drehachse 230 in radialer
Richtung von einer Ausgangsposition aus nach außen verlagerbar sind. Auf die Anordnung
der Unterdruckgreifer 232 wird im Folgenden noch im Detail eingegangen.
[0074] Der Rotor 228 ist in Fig. 10 unterhalb eines scheibenförmig ausgebildeten Steuerkurventrägers
234 angeordnet. Im Bereich des Rotors 228 befindet sich darüber hinaus eine Abstreifereinrichtung
236, die an der Basis 229 angeordnet ist. Die Abstreifereinrichtung 236 ist mit einem
ersten Abstreiferholm 238 und einem zweiten Abstreiferholm 240 ausgebildet, die in
vertikaler Richtung voneinander beabstandet sind.
[0075] In Fig. 10 erkennt man eine Situation, in der sich die Getränkekiste 218 gerade in
einer Ablösestellung relativ zu dem Rotor 228 befindet. In dieser Ablösestellung ist
der Rotor 228 derart positioniert, dass der Unterdruckgreifer 232 in einer Winkelstellung
nahe der in Ablösestellung befindlichen Getränkekiste 218 angeordnet ist. In dieser
Stellung greift der Unterdruckgreifer 226, der relativ zur Drehachse 230 mittels einer
pneumatisch gesteuerten Hubbewegung nach radial außen verlagert wurde, an dem abzulösenden
Etikett 226 an und saugt sich an diesem aufgrund des von ihm ausgeübten Unterdrucks
fest.
[0076] Fig. 11 zeigt die erfindungsgemäße Ablösevorrichtung in einer gegenüber Fig. 10 fortgeschrittenen
Position, in der sich der Rotor ausgehend von der Position gemäß Figur 210 um etwa
20° in Richtung des Pfeils D weitergedreht hat. Man erkennt, dass das abzulösende
Etikett 226 zwischenzeitlich von dem Fenster 224 und dem dieses umgebenden Rand 244
abgelöst wurde. Dies wurde dadurch erreicht, dass der Unterdruckgreifer 232, sowie
in derselben Winkellage bezüglich der Drehachse 230 zu diesem angeordnete weitere
in Fig. 11 nicht näher gezeigte Unterdruckgreifer durch eine Rückhubbewegung in radialer
Richtung zur Drehachse 230 hin verlagert wurden. Eine solche radiale Rückhubbewegung
erfolgt bei dieser Ausführungsvariante der Erfindung dadurch, dass der Unterdruckgreifer
selbsttätig durch Unterdrucksteuerung radial zur Drehachse 230 hin eingezogen wird,
sobald das abzulösende Etikett derart stark von dem wenigstens einen Unterdruckgreifer
232 angesaugt wurde, dass es von der Getränkekiste 218 abgelöst werden kann. Darüber
hinaus trägt die Bewegung der Getränkekiste 218 in Richtung des Pfeils P sowie die
hierzu synchron laufende Drehbewegung des Rotors 228 um die Drehachse 230 herum gemäß
dem Pfeil D ebenfalls zu dieser Ablösebewegung des an dem Unterdruckgreifer 232 gehaltenen
Etiketts 226 von der Getränkekiste 218 bei.
[0077] Man erkennt in Fig. 11 hinsichtlich der Anordnung der Unterdruckgreifer 232 und 242
folgendes: Der Rotor 228 weist zwei Unterdruckgreifergruppen auf, nämlich die Unterdruckgreifer
232 (nur einer erkennbar) und die Unterdruckgreifer 242. Diese Unterdruckgreifergruppen
umfassen jeweils drei Unterdruckgreifer, die in vertikaler Richtung in im Wesentlichen
in derselben Winkellage übereinander angeordnet sind. Die Unterdruckgreifergruppen
232 bzw. 242 drehen sich um die Drehachse 230 synchron. Es greifen jeweils alle drei
Unterdruckgreifer der Unterdruckgreifergruppen 232 und 242 an einem abzulösenden Etikett
an.
[0078] In Fig. 12 erkennt man nun eine gegenüber Fig. 11 weiter vorgerückte Stellung, in
der sich die Unterdruckgreifergruppe 232 mit dem daran befindlichen abgelösten Etikett
226 in den Bereich der Abstreifereinrichtung 236 bewegt hat.
[0079] Wie vorstehend beschrieben, weist die Abstreifereinrichtung 236 einen oberen und
unteren Abstreiferholm 238 und 240 auf. Die Unterdruckgreifer 232 sind derart angeordnet,
dass der mittlere Unterdruckgreifer im Bereich des Zwischenraums zwischen dem oberen
und unteren Abstreiferholm 238 und 240 hindurchgeführt wird, wohingegen der obere
und untere Unterdruckgreifer (die in Fig. 12 von dem Etikett 226 verdeckt sind) oberhalb
des oberen Abstreiferholms 238 bzw. unterhalb des unteren Abstreiferholms 240 liegen.
Während der Drehbewegung gemäß dem Pfeil D laufen nun die Unterdruckgreifer 232 wird
der an den Abstreiferholmen 238 und 240 vorbei, wobei jedoch das abgelöste Etikett
226 an der Außenseite der Abstreiferholme 238 und 240 zur Anlage kommt. In der in
Fig. 12 gezeigten Stellung wird der an den (von dem Etikett 226 verdeckten) Unterdruckgreifern
232 anliegende Unterdruck gerade abgebaut, so dass die Unterdruckgreifer 232 das Etikett
226 freigeben. Infolge des Unterdruckabbaus und der Drehbewegung gemäß dem Pfeil D
wird das Etikett 226 durch die Abstreiferholme 238 und 240 von den Unterdruckgreifern
232 abgelöst und kann in einen nicht gezeigten Auffangbehälter abgegeben werden.
[0080] Die Getränkekiste 218 ist nun im Bereich ihres Fensters 224 von dem abgelösten Etikett
226 befreit und kann im Zuge einer Wiederverwertung gereinigt und neu etikettiert
werden.
[0081] Fig. 13 zeigt den scheibenförmigen Steuerkurventräger 234 in perspektivischer Detailansicht.
Dieser umfasst eine Befestigungsöffnung 250, in der ein Befestigungsholm zur Anbringung
an dem Maschinengestell beziehungsweise der Basis 229 des Rotors 228 anbringbar ist.
Darüber hinaus weist der Steuerkurventräger 234 auch eine Lageröffnung 252 auf, mit
der er auf dem Rotor 228 zentriert anbringbar ist. Es versteht sich, dass der Steuerkurventräger
234 ortsfest und drehfest an dem Maschinengestell angebracht ist. Schließlich erkennt
man in Fig.13 eine Steuerkurve 254. Diese Steuerkurve 254 dient als Unterdruckkanal,
der mit einer Vakuumquelle fluidisch gekoppelt ist. Der Rotor läuft an diesem Unterdruckkanal
mit einer Eingangsöffnung seines Unterdrucksystems vorbei. Sobald diese Eingangsöffnung
in dem Bereich der Steuerkurve 254 gelangt, wird das Unterdrucksystem des Rotors 228
mit Unterdruck "versorgt", so dass an der jeweils Getränkekisten nahen Untergreifergruppe
232 bzw. 242 Unterdruck zum Ansaugen und Ablösen von Etiketten 226 anliegt. Sobald
sich dann in Folge der Drehbewegung gemäß Pfeil D (siehe Fig. 10 bis 12) die Unterdruckgreifergruppen
in den Bereich der Abstreifereinrichtung 236 bewegen, wird der Unterdruck dadurch
abgebaut und das abgelöste Etikett freigegeben, dass die Zuführöffnung des Unterdrucksystems
der jeweiligen Unterdruckgreifergruppe 232 bzw. 242 aus dem Bereich der Steuerkurve
254 heraus läuft und damit nicht mehr mit der Vakuumquelle gekoppelt ist. Dadurch
erfolgt eine Druckentlastung, so dass das abgelöste Etikett 226 im Bereich der Abstreifervorrichtung
236 freigegeben werden kann, wie vorstehend erwähnt. Die Druckentlastung kann aber
zusätzlich oder alternativ auch durch geeignete ansteuerbare Ventilelemente erfolgen.
[0082] Fig. 14 zeigt nun eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung,
die sich von der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung lediglich
darin unterscheidet, dass beidseits der Fördereinrichtung 212 Rotoren 228
1 und 228
2 angeordnet sind. Diese beidseits der Fördereinrichtung 212 angeordneten Rotoren 228
1 und 228
2 des zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Ablösevorrichtung 210 dienen
dazu, Etiketten 226 von entgegengesetzten Seiten der einzelnen Getränkekisten abzulösen.
Hierzu laufen die Rotoren 228
1 und 228
2 entsprechend ihrer spiegelbildlichen Anordnung gegenläufig, wie durch die Pfeile
D
1 und D
2 gezeigt. Im Übrigen entspricht die Funktionsweise aber genau der, wie vorangehend
mit Bezug auf Fig. 10 bis 13 beschrieben.
[0083] Die Erfindung betrifft demnach auch eine Ablösevorrichtung und ein Verfahren zum
Ablösen von Etiketten von Gegenständen, insbesondere Trägerkisten, wie beispielweise
Getränkekisten oder Lebensmittelbehälter, wobei die Etiketten auf die Kisten mit einem
Klebstoff aufgeklebt oder anderweitig an den Kisten adhäsiv angebracht sind und wobei
nach Gebrauch der Kisten der Ablösevorgang allein mittels eines Rotors und mit diesem
mitrotierenden Unterdruckgreifern erfolgt. Der Rotor dreht sich dabei im Wesentlichen
kontinuierlich um seine Drehachse in einer vorgegebenen Drehrichtung, das heißt die
Drehrichtung ändert sich nicht. Die Drehgeschwindigkeit des Rotors kann jedoch in
Abstimmung auf die Bewegung des Förderbands, insbesondere in Abstimmung auf die Geschwindigkeit
dieser Bewegung synchronisiert werden. Dadurch ist gewährleistet, dass immer dann
ein Unterdruckgreifer in den Bereich des Förderbands gelangt, wenn sich auch eine
von einem Etikett zu befreiende Trägerkiste in diesem Bereich befindet. Dadurch kann
gewährleistet werden, dass ein Unterdruckgreifer immer zuverlässig an ein Etikett
angelegt wird, sich an diesem festsaugt und es von dem Gegenstand ablöst. Um eine
entsprechende Steuerung zu realisieren, können beispielsweise optische Sensoren vorgesehen
werden, die die aktuelle Position der auf dem Förderband laufenden Trägerkisten erfassen.
[0084] Mit der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich auch aufwendige Ablösevorrichtung und
Verfahren ersetzen, die beispielsweise ein Lösen mit aggressiven chemischen Lösungsmitteln
und/oder ein energetisch aufwendiges thermisches Ablösen vorsehen. Die erfindungsgemäße
Lösung ist einfach aufgebaut und besitzt eine äußerst zuverlässige Funktionsweise
mit geringer Verschleißanfälligkeit.
[0085] Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Ablösevorrichtung im
Rahmen einer größeren Anlage zur Verarbeitung von wiederverwendbaren Getränkekisten
der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung vorgeschaltet sein kann, um bereits benutzte
Getränkekisten zunächst von alten, abzulösenden Etiketten zu befreien, die Getränkekiste
dann gegebenenfalls noch zusätzlich zu reinigen, und anschließend mit neuen Etiketten
zu versehen.
1. Etikettiervorrichtung (10) zum Etikettieren von Gegenständen (14), insbesondere von
Getränkekisten, mit Etiketten, die mit einer Klebebeschichtung versehen sind, wobei
die Etikettiervorrichtung (10) umfasst:
- eine Fördereinrichtung (12) zum Fördern der zu etikettierenden Gegenstände (14),
- eine Etikettenzuführeinrichtung (22,24) zum Bereitstellen und Anbringen von einzelnen
mit einer Klebebeschichtung versehen Etiketten (54) an den zu etikettierenden Gegenständen
(14), und
- eine Andrückeinrichtung (30) zum Andrücken der an den zu etikettierenden Gegenständen
(14) angebrachten Etiketten (54),
dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (30) mit wenigstens zwei gegenläufig zueinander bewegbaren
Druckkörpern (36, 38) ausgebildet ist, mit denen die Andrückeinrichtung (30) an einem
auf dem zu etikettierenden Gegenstand (14) angebrachten Etikett (54) angreift und
dieses durch Auseinanderbewegen der Druckkörper (36,38) auf dem zu etikettierenden
Gegenstand (14) streckt.
2. Etikettiervorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Druckkörper (36,38) relativ zu einer Basis (60) der Andrückeinrichtung
(30) gemeinsam verlagerbar sind.
3. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Druckkörper (36, 38) an wenigstens einer Lagerschiene (78, 80)
angebracht sind, die relativ zur Basis (60) der Etikettiervorrichtung (30) oszillierend
verlagerbar ist, wobei die wenigstens eine Lagerschiene (78, 80) vorzugsweise über
eine erste Exzenterhebelanordnung (76) an der Basis (60) der Etikettiervorrichtung
(30) angebracht und relativ zu dieser verlagerbar ist, und wobei die Bewegung der
Lagerschiene (78, 80) vorzugsweise zu der Bewegung der zu etikettierenden Gegenstände
(14) auf der Fördereinrichtung (12) synchronisiert ist.
4. Etikettiervorrichtung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Exzenterhebelanordnung (76) zwischen Lagerschiene (78, 80) und Basis (60)
der Etikettiervorrichtung (30) ein erstes Paar paralleler oszillierend oder rotierend
antreibbarer Exzenterhebel (64, 66, 68, 70) aufweist, wobei vorzugsweise die erste
Exzenterhebelanordnung (46) motorisch, insbesondere mit einem Servomotor (62), antreibbar
ist.
5. Etikettiervorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Druckkörper (36, 38) an der wenigstens einen Lagerschiene (78, 80) relativ
zu dieser bewegbar gelagert ist, wobei vorzugsweise jeder Druckkörper (36, 38) jeweils
mittels einer zweiten Exzenterhebelanordnung (90, 92) relativ der wenigstens einen
Lagerschiene (78, 80) verlagerbar ist, wobei insbesondere die zweite Exzenterhebelanordnung
(90,92) eine Parallelogramm-Hebelanordnung aufweist, bei der insbesondere jeweils
einer der Hebel (94,102) der Parallelogramm-Hebelanordnung über eine exzentrisch angetriebene
Schubstange (106, 108) antreibbar ist.
6. Etikettiervorrichtung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die einem Paar aus Druckkörpern (36, 38) zugeordneten zweiten Exzenterhebelanordnungen
(90,92) derart zueinander gegenläufig antreibbarer sind, dass sich die zugehörigen
Druckkörper (36, 38) reziprozierend bis auf einen vorbestimmten Mindestabstand (d)
einander annähern und bis auf einen vorbestimmten Maximalabstand (D) voneinander entfernen.
7. Etikettiervorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Druckkörper (36, 38) eine elastisch deformierbare Beschichtung (130,132) mit
hohem Reibwert, insbesondere ein Gummikissen oder ein Schwammelement aufweist, womit
der Druckkörper (36, 38) an dem Etikett angreift.
8. Etikettiervorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Positioniereinrichtung (16) zum Positionieren der zu etikettierenden Gegenstände
(14) auf der Fördereinrichtung (12) in vorbestimmten Sollabständen (a), wobei insbesondere
die Positioniereinrichtung wenigstens ein Greiferband, vorzugsweise zwei gegenüberliegende
Greiferbänder, aufweist, mit dem sie an einem zu etikettierenden Gegenstand angreift
und diesen für eine Positionierung auf der Fördereinrichtung wechselweise festhält
oder freigibt, wobei vorzugsweise das wenigstens eine Greiferband mit Greiferlamellen
aufweist, die aus einem Material mit hohem Reibwert hergestellt sind.
9. Etikettiervorrichtung (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Greiferband zum Freigeben eines zu etikettierenden Gegenstands
auf der Fördereinrichtung in Förderrichtung bewegbar ist.
10. Etikettiervorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Etikettenzuführeinrichtung (22,24) ein Etikettenmagazin, eine Beleimungseinrichtung
und eine Übergaberotor zum Aufbringen einzelner Etiketten auf die zu etikettierenden
Gegenstände aufweist.
11. Etikettiervorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer augenblicklichen Position eines zu
etikettierenden Gegenstands (14) relativ zur Andrückeinrichtung (30).
12. Verfahren zum Etikettieren von Gegenständen (14), insbesondere von Getränkekisten,
mit Etiketten, die mit einer Klebebeschichtung versehen sind, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- Fördern der zu etikettierenden Gegenstände mit einer Fördereinrichtung,
- Bereitstellen und Anbringen von einzelnen mit einer Klebebeschichtung versehen Etiketten
(14) an den zu etikettierenden Gegenständen mit einer Etikettenzuführeinrichtung (22,
24), und
- Andrücken der an den zu etikettierenden Gegenständen angebrachten Etiketten mit
einer Etikettiervorrichtung (30),
dadurch gekennzeichnet, dass die an den zu etikettierenden Gegenständen angebrachten Etiketten während des Andrückens
über die Etikettiervorrichtung (30) mittels wenigstens zweier sich gegenläufig bewegender
Druckkörper (36, 38) gestreckt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Streckbewegung der sich gegenläufig bewegenden Druckkörper (36, 38) eine auf
die Förderbewegung der Fördereinrichtung abgestimmte Folgebewegung überlagert wird,
wobei die Druckkörper (36, 38) derart bewegt werden, dass sie sich reziprozierend
bis auf einen vorbestimmten Mindestabstand einander annähern und bis auf einen vorbestimmten
Maximalabstand voneinander entfernen.
14. Ettikettiervorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11, der eine Ablösvorrichtung
(210) zum Ablösen von Etiketten (226) von Gegenständen (216, 218, 220), insbesondere
von Trägerkisten, wie beispielsweise Trägerkisten für Getränke- oder Lebensmittelbehälter,
umfassend wenigstens einen in einer Drehrichtung (D) drehantreibbaren Rotor (228)
mit wenigstens einem Unterdruckgreifer (232, 242), wobei wenigstens ein mit einem
abzulösenden Etikett (226) versehener Gegenstand (216, 218, 220) im Bereich des sich
drehenden Rotors (228) positionierbar ist, wobei sich der Unterdruckgreifer (232,
242) an das abzulösenden Etikett (226) anlegt und das abzulösende Etikett (226) ansaugt
und wobei das Etikett (226) durch den von dem Unterdruckgreifer (232, 242) angelegten
Unterdruck am Unterdruckgreifer (232, 242) gehalten und von dem Gegenstand (216, 218,
220) ablösbar ist.
15. Ablösvorrichtung (210) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (228) eine Mehrzahl von im gleichen Winkelabstand zueinander angeordneten
Unterdruckgreifern (232, 242) aufweist, wobei vorzugsweise in ein und derselben Winkelposition
am Rotor (228) eine Mehrzahl von Unterdruckgreifern (232, 242) in im wesentlichen
vertikaler Richtung übereinander angeordnet sind.
16. Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Unterdruckgreifer (232, 242) relativ zu einer Drehachse (230)
des Rotors (228) in radialer Richtung verlagerbar ist, wobei insbesondere der Unterdruckgreifer
(232, 242) druckgesteuert derart in radialer Richtung verlagerbar ist, dass er sich
dann von dem mit dem abzulösenden Etikett (226) versehenen Gegenstand (216, 218, 220)
wegbewegt, sobald der Unterdruckgreifer (232, 242) das abzulösende Etikett (226) für
das Ablösen hinreichend stark angesaugt hat, wobei vorzugsweise der Unterdruckgreifer
(232, 242) relativ zu dem Rotor (228) in radialer Richtung federnd gelagert ist, wobei
sich der Unterdruckgreifer (232, 242) in radialer Richtung gegen die Federwirkung
auf den Rotor (228) zu verlagert, sobald er an dem abzulösenden Etikett (226) angreift.
17. Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an den wenigstens einen Unterdruckgreifer (232, 242) in Abhängigkeit von der gegenwärtigen
Winkelstellung des Rotors (228) Unterdruck anlegbar ist, wobei insbeosndere zur winkelabhängigen
Unterdrucksteuerung eine Unterdrucksteuerkurve (54) vorgesehen ist.
18. Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung (212), insbesondere ein Förderband oder eine Förderkette,
mittels der eine Mehrzahl der mit abzulösenden Etiketten (226) versehenen Gegenständen
(216, 218, 220) relativ zu dem wenigstens einen drehbaren Rotor (228) positionierbar
ist, wobei der wenigstens eine Rotor (228) relativ zu der Fördereinrichtung (212)
ortsfest angeordnet ist, wobei vorzugsweise die Fördereinrichtung (212) den wenigstens
einen mit einem abzulösenden Etikett (226) versehenen Gegenstand (216, 218, 220) mit
einer Fördergeschwindigkeit relativ zum Rotor (228) fördert, wobei die Drehbewegung
(D), insbesondere die Drehgeschwindigkeit, des Rotors (228) relativ zu der Fördergeschwindigkeit
der Fördereinrichtung (212) synchronisiert ist.
19. Ablösvorrichtung (210) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung (212) und die Drehbewegung (D) des
Rotors (228) zueinander derart synchronisiert sind, dass immer dann, wenn wenigstens
ein Unterdruckgreifer (232, 242) in eine der Fördereinrichtung (212) nahe Stellung
gelangt, ein mit einem abzulösenden Etikett (226) versehener Gegenstand (216, 218,
220) von der Fördereinrichtung (212) in eine Ablösestellung relativ zu dem Unterdruckgreifer
(232, 242) positioniert ist.
20. Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine den wenigstens einen drehbaren Rotor (228) zugeordnete Abstreifereinrichtung
(236) zum Abstreifen eines abgelösten Etiketts (226) von dem wenigstens einen Unterdruckgreifer
(232, 242), wobei vorzugsweise die Abstreifereinrichtung (236) wenigstens zwei im
Abstand zueinander angeordnete Abstreiferholme (238, 240) aufweist, zwischen denen
der wenigstens eine Unterdruckgreifer (232, 242) bei seiner Drehbewegung mit dem Rotor
(228) hindurch läuft.
21. Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dass wenigstens zwei
gegenläufig drehbare Rotoren (2281, 2282) mit Unterdruckgreifern (32, 42) beidseits des Gegenstands (216, 218, 220) angeordnet
sind, um Etiketten (226) von entgegengesetzten Seiten des Gegenstands (216, 218, 220)
abzulösen.
22. Verfahren zum Ablösen von Etiketten (226) von Gegenständen (216, 218, 220), insbesondere
von Trägerkisten, wie beispielsweise Trägerkisten für Getränke- oder Lebensmittelbehälter,
mit einer Ablösvorrichtung (210) nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend
die folgenden Schritte:
- Positionieren des Gegenstands (216, 218, 220) im Bereich des drehbaren Rotors (228),
- Anlegen des Unterdruckgreifers (232, 242) an das abzulösende Etikett (226),
- Ansaugen des Etiketts (226) mittels des über den Unterdruckgreifer (232, 242) ausgeübten
Unterdrucks, und
- Drehen des Rotors (228) unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks und Ablösen des
Etiketts (226) von dem Gegenstand (216, 218, 220).
23. Verfahren nach Anspruch 22,
gekennzeichnet durch die Schritte: Drehen des Rotors (228) mit dem wenigstens einen Unterdruckgreifer
(232, 242) zu einem Abstreifer (236) und Abstreifen des von dem Unterdruckgreifer
(232, 242) angesaugten Etiketts (226) vom Unterdruckgreifer (232, 242).
24. Verfahren nach Anspruch 23,
gekennzeichnet durch den Schritt: Abbauen des Unterdrucks im Bereich des Abstreifers (236).