(19)
(11) EP 2 090 525 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.2009  Patentblatt  2009/34

(21) Anmeldenummer: 08101592.7

(22) Anmeldetag:  13.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 75/34(2006.01)
B65D 77/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: Dividella AG
9472 Grabs (CH)

(72) Erfinder:
  • Specker, Erich
    9450, Altstätten (CH)

(74) Vertreter: Wenger, René et al
Hepp, Wenger & Ryffel AG Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Verpackung für einen Blister sowie Verfahren zum Befüllen einer Verpackung mit einem Blister


(57) Eine als Faltschachtel (1) ausgestaltete Verpackung für einen Blister (2) verfügt über einen Bodenabschnitt (3) aus Karton, auf welchen der Blister (2) ablegbar ist. Zum Fixieren des Blisters (2) in der Verpackung sind fahnenartige, pfeilförmige Verankerungsmittel (4) vorgesehen, in die der Blister (2) über korrespondierende schlitzförmige Aufnahmeöffnungen (5) einsteckbar ist. Die Faltschachtel ist zusammen mit den Verankerungsmitteln (4) aus einem einzigen Zuschnitt (20) gefertigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für einen Blister gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befüllen einer Verpackung mit einem Blister. Mit solchen Verpackungen können Blister auf einfache Art und Weise verpackt und vor äusseren Beschädigungen geschützt werden. Die Blister selbst dienen insbesondere zum Verpacken von pharmazeutischen Erzeugnissen wie Pillen oder Kapseln. Ein weiteres Einsatzgebiet von Blistern ist das Verpacken von Genussmitteln wie etwa Kaugummis. Unter dem Begriff "Blister" wird nachfolgend eine Verpackung verstanden, die eine mit wenigstens einem Napf zur Aufnahme von Verpackungsgut versehene Basisfolie und eine die Näpfe abdeckende, druckempfindliche flache Deckfolie enthält. Zum Entnehmen des Verpackungsguts wird dieses durch die Deckfolie, die beispielsweise aus Aluminium besteht, durchgedrückt. Einfache Blister sind beispielsweise unter der Bezeichnung "Blisterstreifen" bekannt. Umfasst sind jedoch auch mehrteilig und faltbar ausgebildete Blister, wie sie beispielsweise aus der DE 44 29 503 A1 bekannt geworden ist.

[0002] Verpackungen für Blister sind seit längerer Zeit bekannt und gebräuchlich. Die vorgängig bereits erwähnte DE 44 29 503 A1 betrifft eine gattungsmässig vergleichbare Verpackung, bei der ein Blister an einer Hülle aus Karton geklebt ist. Die in der Art eines Etuis ausgestaltete Hülle ist durch parallel verlaufende Falzlinien in einzelne Wandabschnitte aufgeteilt. Der in der Hülle abgepackte Blister ist zweiteilig aufgebaut, wobei die beiden Blisterteile durch einen Gelenkabschnitt voneinander getrennt sind. Dieser Gelenkabschnitt ist mit einem streifenförmigen Wandabschnitt der Hülle verbunden, der im geschlossenen Zustand eine Seitenwand der Verpackung bildet. Die Fixierung des Blisters in der Verpackung mittels Klebeverbindungen kann schwierig sein. Ausserdem ist es möglich, dass der Blister sich verhältnismässig einfach von der Hülle lösen kann. Für bestimmte Anwendungszwecke kann es sodann nachteilig sein, dass die Verpackung keine Seitenwände aufweist, wodurch Staub und Schmutz eindringen kann.

[0003] Eine ähnliche Verpackung zeigt die US 6 219 997 B1, wobei hier zum Stabilisieren und Schützen des Blisters eine Stützeinheit aus einem Kartonmaterial vorgesehen ist, die den Näpfen zugeordnete Öffnungen aufweist. Die Fixierung des Blisters in der Verpackung erfolgt durch Verkleben mit den bekannten Nachteilen bei der Herstellung.

[0004] Aus der EP 1 395 500 B1 ist eine Verpackung mit einer Schachtel bekannt geworden, in welche ein ausklappbarer Trägerabschnitt integriert ist. Der Trägerabschnitt besteht aus zwei Wandabschnitten, zwischen welchen ein Blister sandwichartig aufnehmbar ist. Zum Fixieren des Blisters im Trägerabschnitt werden die beiden Wandabschnitte miteinander verklebt. Neben den Vorteilen einer stabilen Schachtel hat diese Verpackung jedoch den Nachteil, dass sie relativ aufwendig in der Herstellung ist.

[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, insbesondere eine Verpackung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfach in der Handhabung ist. Dabei soll insbesondere die Verpackung einfach mit Blistern von Hand bestückt werden können. Alternativ soll die Verpackung zum Bestücken mit Blistern auch in einer automatisierten Verpackungslinie verarbeitbar sein. Weiter soll die Verpackung mit dem Einsatz von möglichst wenig Klebstoff auskommen.

[0006] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einer Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Da die Verpackung derart ausgestaltet ist, dass der Blister durch einen Einsteckvorgang in der Verpackung fixiert werden kann, ergibt sich eine erheblich verbesserte Handhabbarkeit. Für die Befüllung sind wenige und einfache Handgriffe nötig. Diese Verpackung ist aber auch zum Befüllen in einer automatischen Verpackungslinie verarbeitbar. Zum Fixieren des Blisters in der Verpackung ist kein Klebstoff mehr erforderlich. Selbstverständlich ist es vorstellbar, zur zusätzlichen Fixierung Klebstoff einzusetzen.

[0007] In einer ersten Ausführungsform können die Verankerungsmittel wenigstens ein fahnenartiges Verankungselement und insbesondere zwei fahnenartige Verankerungselemente enthalten, das bzw. die jeweils in eine schlitzförmige Aufnahmeöffnung durchführbar oder durchgeführt ist bzw. sind. Fahnenartige Verankerungselemente können einfach aus einem flächigen Material gebildet werden. Aufnahmeanordnungen in Form von schlitzförmigen Aufnahmeöffnungen können durch Anbringen von begrenzten Schnittlinien auf einfache Art und Weise in handelsübliche Blister eingebracht werden.

[0008] Für eine ausreichende Fixierung kann es nötig sein, wenn am freien Ende des Verankerungselements wenigstens ein eine Hinterschneidung bildendes Klinkensegment angeordnet ist, das in eingesteckter Position einen Anschlag für den Blister bildet. Je nach Ausgestaltung des Verankerungselements sowie gegebenenfalls je nach relativer Lage des Blisters lässt sich die Verbindung in eingesteckter Position zerstörungsfrei kaum lösen, da bei Zug in Gegenrichtung zur Einsteckrichtung das Verankerungselement mit dem Klinkensegment herausgerissen werden würde. Das Verankerungselement kann zum unverlierbaren Fixieren pfeilförmig ausgestaltet sein. In diesem Fall weist es bevorzugt zwei seitlich einander gegenüberliegende Klinkensegmente auf.

[0009] Die Aufnahmeöffnungen des Blisters können derart ausgestaltet sein, dass in eingesteckter Position der Blister in einer Gebrauchslage unverlierbar gehalten ist und in einer Entnahmeposition der Blister einfach aus der eingesteckten Position gelöst werden kann. Diese Funktion lässt sich beispielsweise mit einem Blister erreichen, der über wenigstens ein Blisterteil und einen daran anschliessenden Gelenkabschnitt verfügt, wobei die Einschnitte im Bereich der Falzlinie zwischen Blisterteil und Gelenkabschnitt angeordnet sind. Die Gebrauchslage des Blisters kann dadurch erstellt werden, dass das Blisterteil gegenüber dem Gelenkabschnitt soweit aufgeklappt wird, dass die beiden Teile einen stumpfen Winkel bilden, der deutlich grösser als 90° ist. Für die Entnahmeposition wird das Blisterteil wieder eingeklappt. Der Blister kann auf einfache Art und Weise entnommen werden, wenn das Blisterteil und der Gelenkabschnitt spitzwinklig zueinander liegen.

[0010] Alternativ wäre es denkbar, das Verankerungselement ohne Klinkensegmente zu versehen. In diesem Fall wäre das Verankerungselement als einfache Zunge ausgestaltet, wodurch der Blister in eingesteckter Position ohne weiteres wieder herausgezogen werden könnte. Somit würde sich die Verpackung auch für eine MehrfachVerwendung eignen.

[0011] Für bestimmte Anwendungszwecke kann es ausreichen, wenn die Verpackung im Wesentlichen nur aus einem Bodenabschnitt besteht. Solche Blisterkarten sind sehr einfach und kostengünstig herstellbar. Eine stabilere Verpackung ergibt sich, wenn die Verpackung neben dem Bodenabschnitt weitere Abschnitte, insbesondere einen Deckabschnitt aufweist, mit welchem der Blister zusätzlich abdeckbar ist. Der Deckabschnitt kann Teil einer etuiartigen, zusammenfaltbaren bzw. ausklappbaren Faltverpackung sein, die vorzugsweise aus einem einzigen Zuschnitt gefertigt ist. Die einzelnen Abschnitte können dabei durch parallele Falzlinien vorgegeben sein. Diese Verpackung kann derart ausgestaltet sein, dass der Blister in geschlossener Verpackungsposition zwischen dem Bodenabschnitt und dem Deckabschnitt liegt. Bevorzugt kann der Bodenabschnitt Teil einer Faltschachtel sein. Jede Seitenwand der Faltschachtel kann dabei gelenkig mit dem Bodenabschnitt verbunden sein und aus der Ebene des Bodenabschnitts aufgerichtet werden. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn das Verankerungselement über eine Falzlinie an einem dem Bodenabschnitt zugeordneten oder mit diesem verbundenen Abschnitt angelenkt ist. Durch diese Anlenkung lässt sich das Verankerungselement aufklappen und freilegen, so dass der Blister einfach eingesteckt werden kann.

[0012] Die Faltschachtel kann an den Bodenabschnitten anschliessende Seitenwände enthaltend eine Rückseitenwand und eine der Rückseitenwand gegenüberliegende Vorderseitenwand sowie zwei Querseitenwände aufweisen. An der Rückseitenwand kann weiterhin ein die Faltschachtel verschliessender Deckelabschnitt angelenkt sein, wobei die Verankerungsmittel insbesondere im Bereich der Rückseitenwand liegen oder an diese angrenzen können. Diese Anordnung zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit aus, da das Verpackungsgut leicht aus dem Blister herausgedrückt werden kann. Die Anordnung der Verankerungsmittel im Bereich der Rückseitenwand kann selbstverständlich auch für eine etuiartige Faltverpackung vorteilhaft sein. Eine solche Faltverpackung unterscheidet sich von einer Faltschachtel unter anderem dadurch, dass keine Querseitenwände vorgesehen sind.

[0013] Vorteilhaft kann es sein, wenn an den Querseitenwänden Klebelaschen anschliessen, die zum Stabilisieren einer Endlage der Faltschachtel an die Rückseitenwand befestigt sind, wobei das Verankerungselement jeweils an der Klebelasche angelenkt sein kann. In der Endlage verlaufen die Seitenwände jeweils bevorzugt etwa im rechten Winkel zum Bodenabschnitt. Selbstverständlich ist es grundsätzlich aber auch denkbar, die Faltschachtel auf andere Art und Weise in der Endlage zu stabilisieren. Beispielsweise könnten die Seitenwände gelenkig über Gelenkfalze miteinander verbunden sein, die zur Stabilisierung verklebt werden können.

[0014] In einer alternativen Ausführungsform können an den Querseitenwänden jeweils ein flächig auf dem Bodenabschnitt aufliegender und an diesen vorzugsweise angeklebten Stegabschnitt anschliessen, wobei jeweils ein Verankerungselement an einem Stegabschnitt angelenkt sein kann. Die Querseitenwände können zur weiteren Stabilisierung der Verpackung als prismatische Hohlseitenwände ausgebildet sein, welche beide parallelogrammartig aus der Ebene des Bodenabschnitts aufrichtbar sind. Theoretisch ist es aber auch denkbar, - statt eines an eine Querseitenwand anschliessenden Stegabschnitts - einen separaten Abschnitt vorzusehen, der auf dem Bodenabschnitt flächig aufliegen würde und mit diesem verklebt wäre. Dieser Abschnitt mit dem Verankerungselement muss also nicht zwingend mit einer Seitenwand verbunden sein.

[0015] Die Blisterteile können wenigstens zweiteilig aufgebaut sein, wobei die Blisterteile durch einen Gelenkabschnitt voneinander getrennt sind. Ein derartiger Blister ist beispielsweise in der DE 44 29 500 A1 beschrieben. Die Verpackung kann derart ausgebildet sein, dass ein solcher Blister derart mittels der Verankerungsmittel in der Faltschachtel aufgenommen oder in der Faltschachtel aufnehmbar ist, dass der Gelenkabschnitt wenigstens in einer Endlage etwa an der Rückseitenwand anliegt oder an diese anlegbar ist. Mit einer solchen Anordnung lässt sich der Blister platzsparend verpacken.

[0016] Vorteilhaft kann es sein, wenn die Faltschachtel oder die etuiartige Faltverpackung mit den Verankerungsmitteln aus einem einzigen Zuschnitt gebildet ist. Der Zuschnitt besteht dabei bevorzugt aus einem flächigen Material, insbesondere aus Karton oder einem Kartonlaminat.

[0017] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen einer als Faltschachtel oder gegebenenfalls einer als etuiartigen Faltverpackung ausgebildeten Verpackung mit einem Blister. Das Verfahren eignet sich insbesondere für die vorgängig beschriebene Verpackung. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Blister über eine Verankerungsanordnung in ein flächiges Verankerungsmittel eingesteckt wird.

[0018] Vorteilhaft kann es sein, wenn der an den Bodenabschnitt anschliessende Wandabschnitt, insbesondere wenigstens die Rückseitenwand zum Freilegen des Verankerungslements aus der Ebene des Bodenabschnitts in Gegenrichtung zur Aufrichtung zum Erstellen der Faltschachtel aufgeklappt wird.

[0019] Ein weiterer Aspekt könnte sodann auch eine Vorrichtung zum Herstellen der vorgängig beschriebenen Verpackung unter Verwendung des vorgängig beschriebenen Verfahrens sein.

[0020] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Die Figuren 10 und 11 entsprechen allerdings nicht dem Gegenstand der beanspruchten Erfindung. Es zeigen:
Figur 1:
Eine perspektivische Darstellung einer geöffneten Faltschachtel für eine erfindungsgemässe Verpackung,
Figur 2:
eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Verpackung mit der Faltschachtel gemäss Figur 1 und mit einem zweiteiligen Blister,
Figur 3:
die Verpackung gemäss Figur 2 in geschlossener Stellung,
Figur 4:
einen Zuschnitt für die Faltschachtel gemäss Figur 1,
Figur 5:
ein zweiteiliger Blister,
Figur 6:
eine perspektivische Darstellung einer alternativen Faltschachtel in geöffneter Stellung,
Figur 7:
einen Zuschnitt für die Verpackung gemäss Figur 6,
Figur 7a
einen Ausschnitt des Zuschnitts gemäss Figur 7, jedoch mit einem alternativen Verankerungselement,
Figur 8:
einen Zuschnitt für eine weitere Faltschachtel,
Figur 9:
einen weiteren Zuschnitt für eine Faltschachtel,
Figur 10:
eine perspektivische Darstellung einer Verpackung in einer Gebrauchslage,
Figur 11:
einen Zuschnitt für die Verpackung gemäss Figur 11,
Figur 12:
ein alternatives Ausführungsbeispiel für den Zuschnitt gemäss Figur 11,
Figur 13:
eine schematisierte Seitenansicht einer Verpackung mit noch nicht eingestecktem Blister, und
Figur 14:
die Verpackung gemäss Figur 13 mit eingestecktem Blister in einer Entnahmeposition.


[0021] Figur 1 zeigt eine mit 1 bezeichnete Faltschachtel. Die Faltschachtel 1 besteht aus einem Bodenabschnitt 3 sowie vier im rechten Winkel an diesen anschliessenden Seitenwänden 4, 7 und 8. Die Seitenwände sind dabei mittels Klebelaschen 12 und 22 in einer Endlage stabilisiert. Die Faltschachtel verfügt weiterhin über einen Deckelabschnitt 9, an den eine Einstecklasche 10 anschliesst. Zum Fixieren von (hier nicht gezeigten) Blistern verfügt die Faltschachtel 1 über zwei pfeilförmig ausgestaltete Verankerungselemente 4. Diese sind ersichtlicherweise in das Schachtelinnere in Richtung der Vorderseitenwand 6 gerichtet. In dieser Position könnten Blister über korrespondierende Aufnahmeöffnungen auf einfache Art und Weise in die Verankerungselemente 4 eingesteckt werden. Ein solcher Einsteckvorgang ist in der nachfolgenden Figur 2 angedeutet.

[0022] Figur 2 zeigt einen zweiteiligen Blister 2, dessen Blisterteile 15 und 16 durch einen Gelenkabschnitt 17 voneinander getrennt sind. Der Blister ist in an sich bekannter Art und Weise aufgebaut und besteht aus einer mit Näpfen 23 versehenen Trägerfolie sowie einer flachen, durchdrückbaren Deckfolie, durch welche das Verpackungsgut 24 durchdrückbar ist. Blister mit einem solchen gelenkigen Grundaufbau sind beispielsweise in DE 44 29 503 A1 oder US 6 219 997 B1 beschrieben. Der vorliegende Blister unterscheidet sich von Blistern aus dem Stand der Technik dadurch, dass er eine spezielle Aufnahmeanordnung aufweist, die zum Einstecken mit dem Verankerungselement 4 der Faltschachtel 1 korrespondiert. Im Bereich des das Blisterteil 15 und den Gelenkabschnitt 17 trennenden Gelenks ist eine Aufnahmeöffnung 5 erkennbar, über die der Blister 2 in das Verankerungselement 4 eingeschoben werden kann. Nach dem Einsteckvorgang kann die Faltschachtel 1 verschlossen werden. Die Verpackung ist in Figur 3 in einer solchen Schliessstellung gezeigt. Ersichtlicherweise liegt der Gelenkabschnitt 17 zumindest indirekt an der Rückseitenwand an. Das Gleiche gilt ebenfalls für die Blisterteile 15 und 16, die jeweils am Deckelabschnitt 9 bzw. Bodenabschnitt 3 flächig anliegen.

[0023] Wie aus Figur 4 hervorgeht, lässt sich die vorgängig beschriebene Faltschachtel aus einem einzigen Zuschnitt 20 aus Karton oder Kartonlaminat bilden. In dieser Darstellung sind Falzlinien durch strichpunktierte Linien gekennzeichnet. Aus Figur 4 ist etwa deutlich ersichtlich, dass die einzelnen Verankerungselemente 4 pfeilförmig ausgestaltet sind, wobei sie auf einander gegenüberliegenden Seiten Klinkensegmente 19 zum Bilden eines Anschlages für den korrespondierenden Blister aufweisen. Das Verankerungselement 4 ist durch eine Falzlinie 21 von der Klebelasche 12 getrennt.

[0024] In Figur 5 ist eine leicht vereinfachte Darstellung einer Draufsicht auf einen zweiteilig aufgebauten Blister gezeigt. Die beiden Blisterteile 15 und 16 sind an einem dazwischen liegenden, streifenförmigen Gelenkabschnitt 17 angelenkt. Mit strichpunktierten Linien sind entsprechende Falzlinien gekennzeichnet. Mit 27 ist eine begrenzte Schnittlinie bezeichnet, die die Aufnahmeöffnung für das Verankerungselement vorgibt. Diese Einschnitte 27 sind derart ausgestaltet, dass der eingesteckte Blister in einer Gebrauchslage unverlierbar in der Verpackung gehalten ist und in einer Entnahmeposition ohne weiteres aus der Verpackung herausgezogen werden kann (vgl. Fig. 14). Durch Aufklappen des Blisterteils 15 gegenüber dem Gelenkabschnitt 17 entsteht eine schlitzartige Öffnung (vgl. nachfolgende Fig. 13).

[0025] Figur 6 zeigt eine spezielle Faltschachtel 1 in teilweise geöffnetem Zustand, wobei zur besseren Illustration die Querseitenwände 8 nahezu vollständig aufgerichtet sind. Wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel sind auch hier pfeilförmige Verankerungselemente 4 zum Fixieren eines (nicht gezeigten) Blisters vorgesehen. Die Verankerungselemente sind jedoch nicht mehr an einer Klebelasche, sondern an Stegabschnitten 13 angelenkt. Der Stegabschnitt 13 liegt dabei flächig auf dem Bodenabschnitt 3 auf und ist mit diesem verklebt. Allerdings sind auch hier die Verankerungselemente 4 etwa im Bereich der Rückseitenwand 7 angeordnet. Die Verankerungselemente liegen oder grenzen in beiden Fällen an den Bereich der Rückseitenwand an.

[0026] Die Querseitenwände 8 sind ersichtlicherweise als prismatische Hohlseitenwände ausgebildet. Diese Hohlseitenwände verfügen über Rastzungen 25, die zum Stabilisieren der Hohlseitenwände mit den komplementären Aussparungen 26 im Deckelabschnitt 9 zusammenwirken können. Bevor die Hohlseitenwände aufgerichtet werden, werden zuerst der Deckelabschnitt 9 eingeklappt. Danach wird die gegenüberliegende Einstecklasche 10 eines gegenüberliegenden, zweiten Deckelabschnitts 14 in die entsprechende Öffnung 33 eingesteckt. Dadurch entsteht eine stabile Zwischenstellung, die Querseitenwände 8 müssen nur noch aufgerichtet werden, wobei sie sich über ihre Rastmittel 25 und 26 rastend verbinden.

[0027] Figur 7 zeigt den zugehörigen Zuschnitt für die Faltschachtel gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel. Für bestimmte Anwendungsarten kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn ein eingesteckter Blister verhältnismässig einfach wieder aus der Verpackung herausgenommen werden kann. Figur 7a zeigt eine Variante mit einem alternativen Verankerungselement, das einen Mehrfachgebrauch zulassen würde. Die Verankerungselemente 4 sind hier als einfache Einsteckzungen (gebildet durch etwa U-förmige Einschnitte 28) ausgestaltet.

[0028] Die Figuren 8 und 9 zeigen Zuschnitte 20 für alternative Faltschachteln. Wie beim vorhergehenden zweiten Ausführungsbeispiel sind die Verankerungselemente 4 jeweils an Stegabschnitten 13 von Hohlseitenwänden angeordnet. Anstatt des Rastmechanismus sind die Rückseitenwände 7 der Schachtel gemäss Figur 9 jeweils mit den Querseitenwänden verklebt. In Figur 8 werden hierzu Gelenkfalze 18 eingesetzt, die die jeweiligen anstossenden Seitenwände miteinander verbinden. Das Ausführungsbeispiel gemäss Figur 9 weist entsprechende Klebelaschen 12 auf.

[0029] Figur 10 zeigt eine als Faltschachtel ausgebildete Verpackung 1, bei der (nicht gezeigte) Blister jeweils sandwichartig zwischen Wandabschnitten von Trägerabschnitten 29 und 30 einsetzbar sind. Die beiden Trägerabschnitte 29 und 30 sind über einen Gelenkabschnitt 31 miteinander verbunden und können gelenkig in eine Gebrauchslage ausgeklappt werden. Der zugehörige Zuschnitt 20 ist in Figur 11 dargestellt.

[0030] Figur 12 zeigt einen gegenüber Figur 11 abgewandelten Zuschnitt 20 auf. In diesem Zuschnitt sind zum Fixieren der Trägerabschnitte 29 und 30 zusätzlich Verankerungselemente 4 vorgesehen, die mit korrespondierenden Aufnahmeöffnungen 5 zusammenwirken können. Diese Verankerungselemente 4 sind ersichtlicherweise in etwa gleich wie diejenigen aus Figur 7, 8 oder 9 ausgestaltet.

[0031] In Figur 13 ist leicht schematisiert ein Einsteckvorgang dargestellt. Die Verpackung 1 befindet sich in einer Ausgangsstellung in einer flächigen Lage, wobei jedoch der Deckelabschnitt 9 sowie die daran anschliessende Rückseitenwand gegenüber der Ebene des Bodenabschnitts 3 in k-Richtung aufgeklappt wurden. Mit 8 sind die Querseitenwände bezeichnet, die in Figur 13 bereits aufgerichtet sind. Selbstverständlich könnten die Querseitenwände sich ebenfalls in einer flächigen Ruhelage in der Ebene des Bodenabschnitts 3 befinden.

[0032] Zum Freilegen der Verankerungselemente 4 wird vorteilhaft der Deckelabschnitt 9 sowie die daran anschliessende Rückseitenwand in k-Richtung aufgeklappt (d.h. in Gegenrichtung zur Aufrichtrichtung zum Erstellen der Faltschachtel. Hierzu kann eine entsprechende Auflagefläche 32 verwendet werden, die einen schräg zur Einsteckrichtung e verlaufenden Keilabschnitt aufweist. In einer derart aufgeklappten Lage liegt das Verankerungselement auf vorteilhafte Art frei und der Blister 2 kann einfach eingesteckt werden (Einsteckrichtung e). Dabei ist es vorteilhaft, wenn die durch Schnittlinien vorgegebene Einstecköffnung durch Aufklappen des Blisterteils 15 freigegeben ist (vgl. Figur 5). Hierzu wird der Blisterteil 15 um einen Winkel α (ca. 45°) aufgeklappt. Ein in dieser relativen Position eingesteckter Blister 2, in welcher Blisterteil 15 und Gelenkabschnitt 17 einen stumpfen Winkel bilden, ist der Blister unverlierbar in der Verpackung gehalten. Bei Zug in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung e würden die pfeilförmigen Verankerungselemente herausgerissen werden (vgl. aber nachfolgende Fig. 14).

[0033] Figur 14 zeigt die Verpackung 1 mit eingestecktem Blister 2 in einer Entnahmeposition, in der Blisterteil 15 und Gelenkabschnitt einen spitzen Winkel einnehmen. Durch Ziehen in f-Richtung kann ein derart eingeklappter Blister 2 nunmehr ohne weiteres aus der Verpackung gelöst werden.


Ansprüche

1. Verpackung für einen Blister (2) mit einem Bodenabschnitt (3) aus einem flächigen Material und insbesondere aus Karton oder Kartonlaminat, auf welchen der Blister (2) ablegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fixieren des Blisters (2) in der Verpackung mechanische Verankerungsmittel (4) aus einem flächigen Material, insbesondere aus dem gleichen Material wie der Bodenabschnitt (3) vorgesehen sind, und dass der Blister (2) über eine korrespondierende Verankerungsanordnung (5) in die Verankerungsmittel (4) einsteckbar oder eingesteckt ist.
 
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsmittel wenigstens ein fahnenartiges Verankerungselement (4) enthalten und insbesondere zwei fahnenartige Verankerungselemente (4) enthalten, das bzw. die jeweils in eine schlitzförmige Aufnahmeöffnung (5) durchführbar oder durchgeführt ist bzw. sind.
 
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am freien Ende des Verankerungselements (4) wenigstens ein eine Hinterschneidung bildendes Klinkensegment (19) angeordnet ist, das in eingesteckter Position einen Anschlag für den Blister (2) bildet.
 
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (4) zum unverlierbaren Fixieren pfeilförmig ausgestaltet ist.
 
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (3) Teil einer Faltschachtel (1) ist.
 
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (4) über eine Falzlinie (21) an einem dem Bodenabschnitt (3) zugeordneten oder mit diesem verbundenen Abschnitt (12, 13) angelenkt ist.
 
7. Verpackung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltschachtel (1) an den Bodenabschnitt (3) anschliessende Seitenwände enthaltend eine Rückseitenwand (7) und eine der Rückseitenwand (7) gegenüberliegende Vorderseitenwand (6) sowie zwei Querseitenwände (8) aufweist, wobei an die Rückseitenwand (7) ein die Faltschachtel verschliessender Deckelabschnitt (9) angelenkt ist und dass die Verankerungsmittel (4) im Bereich der Rückseitenwand (7) liegen oder an diese angrenzen.
 
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Querseitenwänden (8) Klebelaschen (12) anschliessen, die zum Stabilisieren einer Endlage der Faltschachtel an die Rückseitenwand (7) befestigt sind, wobei das Verankerungselement (4) an der Klebelasche (12) angelenkt ist.
 
9. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Querseitenwänden (8) jeweils ein flächig auf dem Bodenabschnitt (3) aufliegender und an diesen vorzugsweise angeklebten Stegabschnitt (13) anschliesst, wobei jeweils ein Verankerungselement (4) am Stegabschnitt (13) angelenkt ist und dass die Querseitenwände insbesondere als prismatische Hohlseitenwände ausgebildet sind, welche parallelogrammartig aus der Ebene des Bodenabschnitts (3) aufrichtbar sind.
 
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Blister (2) wenigstens zweiteilig aufgebaut ist, wobei die Blisterteile (15, 16) durch einen stegartigen Gelenkabschnitt (17) voneinander getrennt sind und dass der Blister (2) derart mittels der Verankerungsmittel (4, 5) in der Faltschachtel (1) aufgenommen oder in einer Faltschachtel (1) aufnehmbar ist, dass der Gelenkabschnitt (17) wenigstens in einer Endlage etwa an der Rückseitenwand (7) wenigstens indirekt anliegt oder anlegbar ist.
 
11. Verpackung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltschachtel (1) mit den Verankerungsmitteln (4) aus einem einzigen Zuschnitt (20) gebildet ist.
 
12. Verfahren zum Befüllen einer vorzugsweise als Faltschachtel ausgebildeten Verpackung mit einem Blister (2), insbesondere eine Verpackung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Blister (2) über eine Verankerungsanordnung (5) in ein flächiges Verankerungsmittel (4) eingesteckt wird.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12 insbesondere für eine Verpackung gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der an den Bodenabschnitt (3) anschliessender Wandabschnitt, insbesondere wenigstens die Rückseitenwand zum Freilegen des Verankerungselements (4) aus der Ebene des Bodenabschnitts (3) in Gegenrichtung zur Aufrichtrichtung zum Erstellen der Faltschachtel aufgeklappt wird.
 




Zeichnung































Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente